Verhandlungen zwischen dem Duc de Souvagne und Zwergenkönig Dunkelerz

  • »Wir sind nicht an Dunkelbruch interessiert, das Chaos ist es«, erinnerte Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark den Zwergen. Ihm war schleierhaft, warum der Mann derart an einer zerstörten Festung hing und sogar ein eventuelles Scheitern der Verhandlungen dafür in Kauf nahm. Wahrscheinlich musste man ein Zwerg sein, um das zu verstehen.


    »Das Chaos sicherte uns, Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark, zu, das Gebiet der ehemaligen Hohen Mark zu verwalten. Daher kann ich auch nur für dieses sprechen, und nur mit Einschränkungen, ehe ein Vertreter des Chaos hier eintrifft.«


    Als der Duc seine Meinung zu den Rakshanern ausführte, nickte Tsaagan zwischendurch höflich. Mit seiner eigenen Meinung zu dem Thema hielt er sich zurück.


    >Skaldor Dunkelerz betrachtet Euch mit zornigem Blick, mein Herr. Er starrt sehr unhöflich in Eure edle Richtung, ringt dabei um Beherrschung. Er wendet den Blick nun ab, da er den Duc betrachtet und nachzudenken scheint. Zwischendurch betrachtet er auch immer wieder die Tochter des Gastgebers.<


    Sie wurden unterbrochen, als der Bote hereinkam und den Brief verlas. Tsaagan erhielt derweil ein Getränk gereicht, eine Weinschorle, die er gern annahm, und hörte zu.


    »Wir stimmen einer Reise in das Großherzogtum Ehveros zu Verhandlungszwecken zu. Unser Gepäck ist jedoch nicht für eine so lange Reise ausgelegt. Wir werden daher einen Boten entsenden müssen, damit unser Gepäck nachgeliefert wird. Wir haben jedoch ausschließlich unseren Leibdiener bei uns, der unentbehrlich für unser Wohlergehen ist. Würdet Ihr, Duc Maximilien Rivenet de Souvagne, uns einen Eurer Boten zu diesem Zwecke zur Verfügung stellen?«

  • Chevalier Jules Seymour de Mireault hockte etwas abseits der Verhandlung. Der Geistmagier hatte sich erneut in den Nexus fallen lassen. Ohne etwas persönliches von einer Person zu besitzen, war es schwierig, dennoch nicht unmöglich diese zu kontaktieren.


    Jules suchte lange im Nexus nach der Seele von Tarkan. Im Nexus waren die physischen Entfernungen bedeutungslos. Der Kampfmagier atmete erleichtert auf, als er feststellte, dass Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari fast schlief. Gut dies war kein gesunder, erholsamer Schlaf. Sondern ein Dahindämmern aus völliger Erschöpfung.


    Wenn sie handeln wollten, dann jetzt. Jules berührte so sanft wie möglich den Geist des Tarrik.


    `Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari, ich rufe Euch im Namen seiner Majestät Duc Maximilien Rivenet de Souvagne, Großherzog von Souvagne! Mein Name ist Chevalier Jules Seymour de Mireault.
    In den Hallen seiner Majestät am Hofe zu Boufort finden Friedensverhandlungen statt.


    Anwesend sind folgende Personen:
    Zwergenkönig Dunkelerz, dieser spricht für die Zwerge.
    Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark, dieser spricht für die eroberte Hohe Mark.
    Ferner Duc Maximilien Rivenet de Souvagne als neutraler Vermittler.


    Da Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark nur für die Hohe Mark, jedoch nicht für das Heer des Chaos sprechen kann, benötigen wir Euch am Hofe zu Boufort.


    Wir laden Euch ein, an den Friedensverhandlungen teilzunehmen. Mein Herr der Duc de Souvagne sichert Euch Unversehrtheit in seinem Lande zu, ebenso wie seinen anderen Gästen, die an der Friedensverhandlung teilnehmen. Denkt bei den Verhandlungen an Eure Leute die Ihr retten könntet.
    Ich sehe wie schlecht es Euch geht, von Dunkelbruch bis nach Boufort ist es nicht sehr weit. Schafft Ihr die Anreise? Wärt Ihr gewillt der Einladung zu folgen?


    Bitte antwortet mir Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari, damit ich dies an meinen Herrn weitergeben kann´, übermittelte Jules mental an Tarkan.

  • Der Duc musterte den Fürsten verstehend und nippte kurz an seinem eigenen Getränk, ehe er es Fabien zur Aufbewahrung reichte.


    "Es freut uns zu hören, dass Ihr Euch den Friedensverhandlungen wie auch der Reise nach Ehveros anschließt Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark. Selbstverständlich würden wir Euch jederzeit zu diesem Zweck einen Boten zur Verfügung stellen.


    Weder Euer Gepäck noch das des Zwergenkönigs dürfte auf eine derart lange Reise, noch für ein derartiges Ereignis ausgestattet worden sein. Um weitere Verzögerungen zu vermeiden, bieten wir an Eure Personen hier mit entsprechender Kleidung auszustaffieren.


    Wir haben Schneider am Hofe, ferner hat jede Zofe die Kunst der Schneiderei zu beherrschen. Ihr Fürst, wie auch Ihr König, entscheidet selbst welchen Dienst Ihr in Anspruch nehmen möchtet. Jeder unserer Hofdiener ist integer und vertrauenswürdig, seid dessen versichert.


    Ihr Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark würdet zudem von Eurem Leibdiener begleitet. Euch Zwergenkönig Dunkelerz könnten wir einen Diener umgehend zur Verfügung stellen und Euch für die Dauer dieses Ereignisses abordnen. Es sei denn Ihr wünscht einen Diener aus Eurem Tross nachzuholen.


    Bedenken sollten wir jedoch vor allem den Zeitfaktor unserer Verhandlungen.
    Gewiss dürfen Entscheidungen von solcher Tragweite niemals über das Knie gebrochen werden.
    Andererseits dürfen wir solche Verhandlungen auch nicht ewig führen.


    Denn solange wir nur verhandeln statt zu handeln, bleibt der Krieg und das Leid das wir dort draußen vorfinden bestehen. Während wir sprechen, sterben dort draußen irgendwo weiterhin Personen. Personen Eurer Völker, wohl angemerkt.


    Aus diesem Grunde von uns das Angebot Euch entsprechend auszustaffieren, um dem Ziel wie auch dem Zweck zu dienen Frieden zu schaffen in unser aller Interesse.


    Wir hoffen Ihr nehmt dieses Angebot an. Wir sollten Felipe nicht ungebührlich auf unseren Besuch warten lassen.


    Warten wir ab, was unser Himmelsauge erreichen konnte bezüglich der Kontaktaufnahme zu Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari. Wir hoffen sehr auf positive Kunde", erklärte der Duc freundlich und hielt kurz die Hand auf.


    Fabien reichte seinem Herrn sofort das Trinkglas und der Duc trank etwas Weinschorle, während er auf die eine oder andere Antwort wartete.

  • Verwirrt schreckte Tarkan aus dem Schlaf. Er musste mehrfach die Augen fest zusammenkneifen, um sie überhaupt öffnen zu können und anschließend blinzeln, um etwas zu sehen. Es war ein sonniger und klirrend kalter Wintertag. Er befand sich sitzend an eine eiskalte dunkle Steinwand gelehnt, jemand hatte ihn in dicke Decken eingeschlagen. Die anderen Rakshaner sahen so ähnlich aus, sie hatten sich zusammengerollt oder hingehockt, dicht aneinandergedrängt, um sich gegenseitig zu wärmen. Kaum einer sprach, alle waren erschöpft und warteten seit Wochen, das etwas geschehen würde. Die Ghule waren wegen dem Frost tiefgefroren und standen wie groteske Statuen herum.


    Jemand bohrte in seinem Verstand herum. Das war irgendein Geistmagier. Tarkan war zu müde, um Widerstand zu leisten und das Bohren fühlte sich zudem dringend an. Nachricht vom Nordgeschwader? Nachricht von der Hohen Mark?


    Es war jemand ganz anderes. Der Duc de Souvagne lud ihn durch einen Geistmagier zu Friedensverhandlungen ein.


    Tarkan war nicht sicher, was er empfinden sollte. Er war zu müde und durchgefroren, um überhaupt etwas anderes zu empfinden als den Wunsch, zu Hause in seinem Bett zu liegen. Er vermisste sogar seine Frau und deren scheußlichen Zweitmann. Zu dritt in einem Bett war es warm und gemütlich, wenn man sich die selbe Decke teilte. Ja, er vermisste die Familie, vor der er ansonsten in den Krieg floh. Sie fehlten ihm.


    <Ich werde kommen>, erwiderte Tarkan gedanklich. <Mach dir um meine Anreise keine Gedanken.> Vor lauter Erschöpfung vergaß er, dass man sich anderswo gegenseitig in der Mehrzahl anredete, wenn man nicht miteinander befreundet war, doch Tarkan war zu müde für irgendwelches kulturell angepasste Verhalten.


    Tarkan quälte sich auf die Füße. Zwei Zebras, die über seinen Schlaf gewacht hatten, gesellten sich zu ihm, um zu sehen, ob er irgendetwas benötigte oder befehlen wollte. Letzteres hatte er vor und winkte die beiden Elitesoldaten noch näher zu sich heran.


    „Ich begebe mich auf eine Reise. Zicki wird das Kommando über Dunkelbruch übernehmen, bis ich zurückkehre“, sprach Tarkan. „Er kennt die Befehle. Er soll seine Verkleidung beibehalten. Dunkelbruch ist zu halten, bis ich wiederkehre. Sollten alle Stricke reißen, sind die zwergischen Geißeln portionsweise öffentlichkeitswirksam hinzurichten, bis die Feinde einknicken. Sollte auch das nicht helfen und eine Niederlage unabwendbar sein, flieht in die Berge - nicht in die Steppe! - und wartet auf weitere Anweisungen. Bewegt euch dabei in Richtung Hohe Mark.


    Ich werde sofort nach Almanien reisen. Man hat mich soeben über einen Geistmagier zu Friedensverhandlungen eingeladen. Ich werde der Einladung Folge leisten.“


    Es war nur noch eine handvoll Tieflinge in Dunkelbruch verblieben, die vor allem für Botenflüge zurückgehalten worden waren. Tarkan suchte sich den Kräftigsten von ihnen heraus, der Numba hieß. Der nahm Tarkan Huckepack und beförderte ihn sicher an das Ziel der Reise.


    Als Numba landete und darauf wartete, dass man sie empfing, schlief Tarkan tief und fest auf seinem Rücken. Der Tiefling traute sich nicht, ihn zu wecken. Unsicher stapfte er mit seiner Fracht hin und her.

  • Die Antwort die Jules erhielt war kurz, aber sie war positiv und das war das Einzige was momentan zählte. Der Kampfmagier kehrte in die Physis zurück, erholte sich kurz einen Moment und trat dann auf seinen Duc zu.


    "Eure Hoheit, mir war es möglich den Tarrik zu erreichen, er hat sein Erscheinen zugesichert. Allerdings ist der Mann sehr entkräftet, sprich sehr schwach. Für eine Kontaktaufnahme war dies zwar von Vorteil, aber ob er so den Verhandlungen beiwohnen kann, wage ich zu bezweifeln. Mein Rat wäre, ein Medicus nach ihm schauen zu lassen. Sollte er verletzt sein, oder gar hier seinen Verletzungen erliegen, könnte man dies gegen uns verwenden. Selbst wenn wir nichts mit diesem Umstand zu tun haben Eure Majesttät", erklärte Jules ergeben.


    Der Duc nickte zur Bestätigung.


    "Wir stimmen Euch in den möglichen Konsequenzen zu. Sobald unser Gast eingetroffen ist, holt ihn von der Grenze ab Jules und veranlasst alles Nötige, damit unser Gast den Verhandlungen beiwohnen kann. Natürlich könnte uns das Chaos einen Hinterhalt vorwerfen, sollte ihr Tarrik hier seinen Verletzungen erliegen. Aber wir haben zwei weitere Staatsoberhäupter als Zeugen, die dem entgegensprechen. Ferner spricht unser Stand dem entgegen. Souvagne trägt den Adler im Banner und keine Schlange Jules. Dennoch ist Vorsicht besser als Nachsicht. Wir danken für Eure Warnung", antwortete der Duc freundlich.


    Dunkelbruch war nicht sehr weit von Boufort entfernt und so hatten sie am Hofe nicht allzulange auf ihren Gast zu warten. Ein Himmelsauge, dass mit der Armee die dortige Grenze sicherte, teilte dem Chevalier die Ankunft von Tarkan mit.


    Jules machte sich umgehend erneut auf den Weg um den nächsten Staatsgast abzuholen. Angereist war Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari auf einem Tiefling und auf dessem Rücken schlief er tief und fest. Jules nickte beiden grüßend zu.


    "Mein Name ist Chevalier Jules Seymour de Mireault, unsere Majestät Duc Maximilien Rivenet de Souvagne schickt mich um Euch zum Hofe de Souvagne zu geleiten. Wie ich sehe und bereits bei der Kontaktaufnahme zu Deinem Herrn festgestellt habe, ist dieser äußerst geschwächt. Es wäre nicht nur sinnlos, sondern auch für den Tarrik gefährlich in diesem Zustand an einer Verhandlung teilnehmen zu müssen. Folge mir bitte, wir werden ihn am Hofe zu einem Medicus bringen, der sich seiner Probleme annehmen wird", bat Jules und gab den Weg vor.


    Gemeinsam mit dem Tiefling und Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari begab sich Jules auf kürzestem Wege zum Hof. Wie zuvor ließen ihn die Wachen passieren, da sie das persönliche Himmelsauge des Duc kannten. Nur dem schlafenden Mann wurden seltsame Blicke zugeworfen. Schon anhand seiner Kleidung war ersichtlich, dass es sich um einen Rakshaner handelte.


    Jules registrierte die Blicke. Früher hätte er vermutlich genauso geschaut. Nun hatte er genau jenen Blick zu heuchlen, sobald er sich in Khawas Nähe befand. Dabei hätte er Khawa am liebsten mit einem ganz anderen Blick bedacht. Aber dies war in ihrer Welt nicht möglich. Sie trennten nicht nur zig Ständen, sie trennte ein ganzes Land. Stände interessierten sich nicht für Gefühle und für Liebe schon gar nicht. Aber sie beide hatten ihren eigenen Weg zueinander gefunden. Sie hatten ihr kleines Geheimnis, dass für Jules gewaltig groß und bedeutungsschwer war. De Mireault schüttelte kurz den Kopf um ihn wieder klar zu bekommen. Gufo auf seine Schulter musterte ihn mit seinen riesigen Augen.


    Vor dem kleinen, hofeigenen Spital hielt Jules an und deutete dem Tiefling an ihm zu folgen. Drinnen wurden beide umgehend von einem der Heiler in Empfang genommen. Ein Mann in brauner, derber Lederrobe schritt auf sie zu und deutete eine Verbeugung vor Jules an.


    "Grüße, mein Name ist Dietmund Kusebeck, wie kann ich Euch helfen?", fragte der Heiler.
    "Grüße zurück, mein Name ist Chevalier de Mirault und dies ist Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari samt Begleitung. Der Mann ist stark geschwächt, er benötigt dringend medizinische Unterstützung. Er hat oberste Priorität, da unsere Majestät diesen Mann für die Friedensverhandlungen benötigt. Er ist von entscheidender Bedeutung, damit es endlich zu einem Frieden da draußen kommen kann. Gebt Euer Bestes Heiler Kusebeck", bat Jules.
    "So hält es das Spital bei jedem seiner Patienten Chevalier de Mirault, seid unbesorgt", antwortete Heiler Kusebeck.


    Er rief einige Gehilfen herbei und man nahm den Tiefling den Tarrik als Last ab.
    "Seid unbesorgt über Euren Herrn", versicherte der Heiler dem Tiefling, dann folgte er seinen Gehilfen.


    Jules machte eine einladende Geste, dass der Tiefling ihm folgen sollte.
    "Solange Du nichts anderes sagst, werte ich Dich als den Leibdiener des Tarrik. Folge mir, damit ich Dich verköstigen kann", sagte der Chevalier.


    Während Jules den Tiefling in die Gesindeküche führte, damit sich dieser stärken konnte, kümmerten sich die Heiler des Hof-Spitals um Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari.


    Als Tarkan Stunden später erwachte, lag er in einem weichen Bett, gestopft aus Rosshaar und in weiche Daunendecken eingeschlagen. Seine Wunden waren fachmännisch versorgt worden und er war äußerst sauber. Seine Kleidung bestand nur noch aus einem weichen Krankenhemd.


    Neben seinem Bett saß ein Mann in schwerer Lederrobe und las in einem Buch, während er an der Seite des Tarrik Wache hielt.

  • Eine Einladung zu noch einer Verhandlung vermaledeit noch eins das konnte ja heiter werden der Zwerg wusste nichts über die Menschenreiche im Süden, nun es war eine neue Ordnung im Gange und er musste seine Interessen und die seines Volkes vertreten wenn er König bleiben wollte. "Ich stimme zu ich werde euch begleiten, ich würde dazu noch etwas äußern vor euren Grenzen warten meine Truppen ich würde ihnen gern, die Neuigkeiten mitteilen und eine kleine Eskorte für mich selbst mitführen". Als ihm ein Getränk gereicht wurde nahm er es dankend an und trank einen großzügigen Schluck daraus, sie sollten nun auf Tarkan warten ebenso der Mann, der gegen die Zwerge in den Krieg gezogen war, der größte Widersacher von Barlok Eisenhand.


    Ob er General wohl noch lebte? Der König hätte außer sich sein müssen das verband ihn mehr und mehr die Neugier über diesen Mann, ebenso seine Beweggründe. Ein Tisch und ein Stuhl waren in der Nähe er schritt zu ihnen und setzte sich, er grübelte eine neue Welt die Zwerge mitten drin ebenso wie der Duc der offenbar ein großer Diplomat war, doch auch über dieses Haus war ihm wenig bekannt. "Ich werde meinen Truppen die Anweisung geben die Menschen, die wir aufgenommen haben wieder in ihre Heimat zu schicken, da wir jetzt Gewissheit haben das sie hingehen können wo es ihnen beliebt, ebenso das sie freies Geleit haben sofern wir diese Verhandlungen zu einem baldigen Ende bringen können" als er tief durchatmete schaute er den Duc an "solange wir warten, seid so freundlich sofern es keine Umstände macht, erzählt mir von dem Fürstentum Ehveros wer ist dieser Filipe?".


    Das die Zwerge neugierige Burschen waren das wussten viele, doch es dauerte bis man mit ihnen warm wurde und da war der König keine Ausnahme, gespannt wartete er auf die Antwort des Ducs.

  • Verwirrt betrachtete Tarkan seine Umgebung. Es dauerte einen Moment, dann zählte er Eins und Eins zusammen. Er befand sich in Almanien, Souvagne, am Hof des Duc, dem größten steinernen Zelt, was er je gesehen hatte. Nichts anderes waren Häuser in seinen Augen. Dies musste eine Art Lazarett sein, denn seine Wunden waren versorgt worden und er war bis auf den letzten Zeh gründlich gereinigt worden. Er konnte sich nicht erinnern, schon jemals so sauber gewesen zu sein, selbst den Sand unter seinen Fingernägeln hatte man herausgepult und seine Nägel genschnitten und gefeilt. Das war allerdings auch bitter nötig gewesen. Er setzte sich auf und verspürte einen mordsmäßigen Kohldampf. Doch er wusste auch, dass die Zeit drängte. Essen konnte er später immer noch.


    "Danke für die Hilfe. Ich bedarf ihrer nicht länger. Bitte bringt mir nun meine Kleider und zeigt mir den Weg zu den Verhandlungen", sagte er zu dem Mann, der im Lazarett über ihn wachte.

  • Tsaagan beschloss, die Zeit, in welcher sie auf das Erscheinen des Tarriks warteten, sinnvoll zu nutzen. Ohne diesen konnten sie ohnehin nicht ernsthaft verhandeln, zumindest er nicht. Also ließ er sich samt seines Leibdieners zum Schneider führen, wo man ihm Stoffe zeigte, die er befühlte, während er sich mental von seinem Leibdiener die Muster erklären ließ. Er konnte zwar auf diese Entfernung die Farben erkennen, nicht jedoch die Details.


    "Schneidert uns bitte zwei Duplikate unserer gegenwärtigen Gewandung mit diesen Stoffen hier. Die Verteilung der Farben sollte dabei jedes Mal anders ausfallen, damit man nicht den Eindruck hat, wir würden täglich die selbe Kleidung tragen. Gleiches gilt für das Gewand unseres Leibdieners." Er hatte sich gemerkt, wo auf dem langen Schneidertisch welche Stoffe lagen und tippte nacheinander auf das Gewünschte. Es war unschwer zu erkennen, dass Rot seine bevorzugte Farbe war und er nur Farben damit kombinierte, die nicht vom Rot ablenkten, sondern es noch kräftiger leuchten ließen: Weiß, Schwarz und Grau.


    "Das Rot verwendet nur für unsere Kleidung, unser Leibdiener wird sich mit reinem Weiß begnügen." Der Grund dafür war, dass selten jemand ausschließlich weiß trug und Tsaagan seinen Leibdiener auf diese Weise gut unter anderen Anwesenden identifizieren konnte.


    "Des Weiteren benötigen wir ein Gewand für die Nacht in zweifacher Ausführung, jeweils für uns und unseren Leibdiener und jeweils ausreichend Unterwäsche, um diese zwei bis drei mal am Tag wechseln zu können, ebenso Fußlappen für einen bis zu zehnmaligen Wechsel pro Tag pro Person, da wir nicht um die gegenwärtigen hygienischen Verhältnisse in Ehveros wissen."


    Vor seinem Auge entstand das Bild einer klischeeüberladenen almanischen Stadt, in welcher das einfache Volk seine Nachttöpfe aus dem Fenster heraus auf die Straße entleerte und Schweine und Hühner frei dazwischen herumliefen und alles verdreckten.


    "Es genügen hierfür simple Streifen aus diesem robusten Stoff hier, deren Seite umgenäht werden. Dies wäre alles."


    Nachdem alles erledigt worden war, ließ Tsaagan sich zurück in den Kartenraum führen und trank noch eine Weinschorle, während sie auf den rakshanischen Heerführer warteten.

  • Der Duc schritt zu dem Zwergenkönig herüber und deutete dem Fürsten der Hohen Mark freundlich an, sich zu ihnen zu gesellen. Fabien rückte seinem Herrn sofort einen Stuhl neben dem Zwergenkönig Dunkelerz zurecht und bezog hinter ihm wartend Stellung, falls sein Herr etwas benötigen sollte. Der Duc ließ sich sein Getränk aushändigen und dachte einen Moment über die Frage von König Dunkelerz nach.


    "Eine berechtigte Frage König Dunkelerz, Ihr seid weder mit dem Land noch den Leuten der Almanen vertraut.


    Felipe IV ist der Großherzog von Ehveros. Seine Person ist um die 60 Jahre alt, genaueres vermögen wir nicht zu sagen und er hat eine Tochter und Thronerbin namens Ricarda wie Ihr mitbekommen habt. Die junge Frau ist unseres Wissens nach 23 Jahre alt, knapp zwei Jahre jünger als unserer Erstgeborener Sohn", erklärte der Duc und nippte von seinem Getränk, während Dreux seinem Bruder Ciel kurz einen Seitenblick zuwarf.


    "Felipes Frau ist leider bei der Geburt seines einzigen Kindes verstorben. Er nahm sich nie wieder eine Frau, jedenfalls heiratete Felipe nicht erneut.


    Solltet Ihr Gerüchten Glauben schenken ist folgendes über Felipe an den Höfen im Umlauf.
    Angeblich beeinflusste Felipe Großherzog Roderich II der Hohen Mark außenpolitisch sehr stark. Wie uns zu Ohren kam, war es angeblich Felipe, der Großherzog Roderich auftrug was dieser zu tun und zu lassen habe.


    Angeblich war Roderichs erste eigenständig entschiedene Amtshandlung, als er Euch im Kampf gegen die Chaostruppen zur Hilfe eilte. Seine über die Landesgrenzen hinaus bekannten Bärenreiter sollten das Heer der Almanen ergänzen. Roderich setzte scheinbar durch, dass er ausschließlich seine Bärenreiter entsenden würde, sollte er das Heer anführen dürfen. Und laut dem wispernden Hofzungen, gab Felipe angeblich in diesem Punkt nach.


    Nun sind wir ehrlich König Dunkelerz, sollten diese Gerüchte haltbar sein, dann war und ist Felipe ein brillanter Stratege. Nicht nur, dass es dieser Mann dann geschafft hätte, sich einen anderen Großherzog, nun nennen wir es mal "zu eigen" zu machen. Nein der Mann war gerissen genug ihn für seine Pläne zweckdienlich einzusetzen. Und wie sehr sich Felipe gegrämt haben muss, dass seine Person nicht in vorderster Front stehen durfte um Großherzog Roderich diese Ehre zu überlassen, das können wir uns denken.


    Wir sagen es einmal so, die Art wie Großherzog Felipe regiert, ist nicht die unsere. Wir unterscheiden uns völlig in unseren Regierungsansichten. Allerdings erkennt unsere Person seine Fähigkeit und seine Gerissenheit an. Der alte souvagnische Adler zollt diesem alten ehverosser Fuchs seinen Respekt.


    Wir persönlich glauben nicht, dass Felipe hinter der Generalmobilmachung des gesamten Kaisho-Abkommens stand. Diesen Umstand rechnen wir persönlich Großherzog Roderich zu.


    Denn wie weitsichtig, umsichtig und sogar visionär Felipe handeln kann, zeigt uns seine Einladung zu weiteren Friedensverhandlungen - sowie der Einladung zur Krönung seiner Tochter. Eine Frau als Regentin auf einem Thron, dass hat es noch nicht gegeben. Wir müssen uns selbst eingestehen, dass wir äußerst neugierig auf diese junge Dame sind.


    Zu Ehveros selbst können wir Euch sagen, ist dies ein sehr respektables Herzogtum. Die Hauptstadt ist Drakenstein ist mit gut 20.000 Einwohnern die größte Stadt der almanischen Herzogtümer. Sie verfügt über eine ausgezeichnete Magierakademie.


    Große Tempel und eine bemerkenswerte Burg schmücken die Stadt. Ein Schloss, an einem Flusslauf gelegen, nicht weit von der Hauptstadt entfernt, ist der Landsitz von Felipe.


    Das Großherzogtum Ehveros ist für seine Obstplantagen, wie auch Gemüsefelder und Getreidefelder bekannt. Das Straßennetz von Ehveros ist erstklassig ausgebaut und sie verfügen über eine hohe Anzahl von Häfen. Allerdings leidet das Großherzogtum wohl des Öfteren unter Angriffen der feindlichen Noraka.


    Ehveros stellt oder stellte einen Großteil des Heeres gegen den Krieg der Handelsallianz dar.


    Felipe bezog in seiner Einladung Verhandlungen über Ehveros und Ledwick ein. Vermutlich hat er ein Auge auf dieses Herzogtum geworfen. Bei Friedensverhandlungen würden wir dem nicht entgegenstehen. Zumal unsere beiden Herzogtümer dann aneinandergrenzen würden. Unser Comte-Lehen verliehen an Comte Neufville unter Marquis La Grange grenzt direkt an Ledwick.


    Da Großherzog Ethan O' Shian von Ledwick ebenso spurlos verschwunden zu sein scheint wie Großherzog Roderich II. von der Hohen Mark ist es verständlich, dass Felipe sich um die weitere Herrschaft dieses Herzogtums Gedanken macht. Seine Politik auf Expansion ausrichtend wird er eine Annektierung von Ledwick planen.


    Dies bietet uns eine gute Verhandlungsbasis. Felipe wünscht ebenso Frieden wie wir, er wünscht sich die Erweiterung seines Großherzogtums und er beabsichtigt dieses durch Abdikation in die Hände seiner Tochter zu übergeben. Zudem benötigt die Bevölkerung von Ledwick ebenso eine neue Führung.


    Ledwick ist ein Land, was durch eine Sumpflandschaft geprägt ist und sich dementsprechend landwirtschaftlich anpassen musste. In den Sumpflandschaften werden hauptsächlich Fische, Frösche, Sumpfkräuter, Torf, und Kohle gewonnen. Je weiter man sich von den Sümpfen fortbewegt, desto fruchtbarer wird das Land. Hauptsächlich wird außerhalb des Sumpfgebiets Kartoffeln, Flachs, Hanf und Getreide angebaut. In der unmittelbaren Sumpfregion gibt es einige Kahn-Kapitäne, welche für wenig Geld, die Überfahrt für Reisende anbieten. Im Norden des Landes verläuft eine gut ausgebaute Straße zwischen Silberhain und Schwalbenfeld. Die Verhandlungen dürften äußerst interessant werden", antwortete der Duc freundlich.


    Die Rückkehr des Fürsten nach seinem Aufbruch zum Schneider quittierte Maximilien mit einem freundlichen Nicken.


    "Eurem Wunsch nach einer kleinen eigenen Eskorte, entsprechen wir selbstverständlich. Ebenso dem Wunsch, sollte Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark diesen Wunsch äußern.


    Ansonsten können wir Euch versichern, dass unsere Personen abgesichert durch die großherzogliche Leibgarde, sowie einen Teil des souvagnischen Heeres und desweiteren einigen ausgezeichneten Chevalier reisen werden. Instruiert und angeleitet werden diese durch unser persönliches Schwert, unseren Palaisin Bellamy Bourgeois. Unterstützt wird dieser durch unser persönliches Himmelsauge Chevalier Jules Seymour de Mireault", erklärte Maximilien freundlich.


    "Wie steht es um Euch König Dunkelerz oder um Euch Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark? Was habt Ihr über Euch selbst zu berichten? Unser Interesse ist teilweise persönlicher, wie auch nutzbringender Natur. Je mehr wir über Euch wissen, je mehr Gemeinsamkeiten können wir finden um einen Konsens und somit eine friedliche Lösung zu erzielen. Selbstredend beantworten wir im Gegenzug ebenso Eure Fragen", sagte der Großherzog und trank noch einen Schluck seiner Weinschorle.

  • Franziskus Suriacus


    Der Mann in der Robe schenkte Tarkan ein aufmunterndes Lächeln.


    "Ah Ihr seid wach, sehr schön. Mein Name ist Franziskus Suracus, Heiler, Gutachter und Ermittler. Eure Kleidung liegt gereinigt und desinfiziert neben Eurem Bett auf dem Hocker. Wer Ihr seid, weiß mittlerweile vermutlich der ganze Hof. Eventuell sogar das ganze Land", erzählte Franziskus freundlich.


    Der Heiler half Tarkan dabei sich aufzusetzen und kleidete diesen an. Sein Patient sollte keine unnötige Kraftanstrengung auf sich nehmen. Während des Einkleidens läutete Franziskus kurz mit einer Glocke und Tarkan wurde ein großer, irdener Becher mit heißer Brühe von einem Gehilfen hingestellt.


    "Ihr bedürft noch etwas der Schonung, Ihr wart sehr entkräftet. Trinkt unterwegs Eure Brühe, sie wird Euch gut tun. Und nun folgt mir bitte. Seine Majestät erwartet Euch bereits. Falls Ihr Euch unwohl fühlt, gebt bitte bescheid, dann hakte ich Euch unter", bot Franziskus höflich an und gab langsam den Weg vor.


    Gemessenen Schrittes erreichten sie nicht nur den Palast selbst, sondern auch den Verhandlungsraum des Duc. Wie alle anderen Staatsgäste zuvor, wurde auch Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari samt Begleitung durch die Wachen aufgehalten und dem Duc durch einen Diener angekündigt. Danach wurde dieser in den Verhandlungsraum geleitet.


    "Eure Hoheit wir vermelden das Erscheinen des Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari, Regent wie Befehlshaber der Chaostruppen. In seiner Begleitung der Hofheiler Franziskus Suriacus zu dessen Unterstützung", verkündete der Diener und zog sich angemessen zurück.


    Der Duc wandte sich seinem neuen Gast zu.


    "Unsere Person, Duc Maximilien Rivenet de Souvagne heißt Euch am Hofe von Souvagne willkommen Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari. Als Regent wie Befehlshaber der Chaostruppen, benötigen wir Eure Zustimmungsgewalt für Friedensverhandlungen. Es freut uns, dass Ihr unserer Einladung gefolgt seid", erklärte der Duc freundlich.

  • Bei der Frage nach näheren Informationen zu seiner Person zog Tsaagan sofort alle inneren Schotte hoch. Nicht einmal sein eigener Leibdiener wäre ohne einen mentalen Gewaltakt noch zu ihm durchgedrungen. Nach außen hin merkte man dem Fürst, der aufgrund seiner Sehbehinderung nie über nennenswerte Mimik verfügt hatte und dieses wenige im Rahmen seiner Ausildung unter eine nahezu perfekte Kontrolle seines Willens gebracht hatte, nichts an. Allenfalls die anwesenden Geistmagier spürten eine veränderung des Nexus an dieser Stelle, eine Art Überdruck, so dass ein leerer Raum am Platz seiner Seele entstand, an den man kaum vordringen konnte. Es war, als würde man gegen den Strom schwimmen.


    Sein Leibdiener, dessen geistige Verbindung zu seinem Herrn jäh gekappt wurde, spürte eine aufwallende Übelkeit und strauchelte einen Moment. Er hatte dem Fürst beigebracht, sich auf die Weise zu schützen, doch seinen eigenen Geist traf diese plötzliche Abwehr völlig unvorbereitet mitten ins Sein. Der Fürst registrierte es ungerührt und beachtete ihn nicht.


    "Zu unserer Person gibt es nichts Interessantes zu berichten. Wir sind Fürst und wir waren Fürst. Für andere Dinge bleibt keine Zeit. Wenden wir uns interessanteren Personen zu. Was gibt es von Euch zu berichten, Duc? Oder von Euch, König?"


    In diesem Moment kündigte ein Diener die Ankunft des Tarkan an. Tsaagans Puls beschleunigte sich. Er gab mental wieder etwas Raum, so dass sein Leibdiener sich erneut mit ihm verbinden konnte, was dieser auch sofort tat. Die Tür öffnete sich und der Tarrik wurde hineingeleitet. Er sah anders aus als zur Zeit ihres letzten Treffens. Sauberer, ordentlicher, müder und vor allem sehr viel dünner.

  • Jules trat neben seinen Duc, beugte sich kurz zu diesem herab und flüsterte seinem Herrn etwas zu. Der Duc nickte knapp. Maximilien wandte sich an den Fürsten.


    "Scheinbar habt Ihr unser Interesse mit einem Affront oder gar einem Angriff verwechselt. Wir bedauern dies Fürst. Unser Interesse war weder das eine, noch das andere, seid dessen versichert. Unser Interesse war genau dies - Interesse.


    Als Edler verzichten wir darauf, sich einen in unseren Augen unfairen Vorteil zu verschaffen. Wir nutzen niemandes Notlage aus, und wir vermeiden es strikt, andere zu übervorteilen. Unsere Person ist nur an fairen wie auch friedlichen Lösungen interessiert. Wenn Ihr nicht sprechen mögt, sei dem so Fürst.


    Zu unserer Person. Wir bestiegen als junger Mann mit 18 Jahren den souvagnischen Thron. Die erste Hälfte unseres Lebens haben wir uns dem Studium aller Wissensgebiete gewidmet. Dabei bereisten wir mit unseren Lehrern ganz Souvagne, immer auf der Suche nach der Art von Lehre, die die Schulen nicht vermitteln konnten. Nach dem Tod unseres Vaters und älteren Bruders kehrten wir nach Boufort zurück, um unsere Pflicht als Thronerbe anzutreten. Dies ist unser Lebenslauf in Kürze.


    Hören wir uns an, was Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari Gutes zu unseren Verhandlungen beitragen kann", antwortete der Duc höflich.

  • Ciel hatte bis dahin schweigend den Verhandlungen gelauscht. Er wollte nicht vorlaut wirken und seinen Vater durch einen unangebrachten Kommentar blamieren, besonders nicht in Anbetracht der Wichtigkeit dieses Gesprächs.


    Als der Duc bei einer Erklärung auf die Tochter des Königs zu sprechen kam, warf sein Bruder Dreaux ihm einen Blick zu, den Ciel erwiderte, jedoch nicht deuten konnte. Ciel würde versuchen, nach Abschluss der Verhandlungen seinen Bruder für ein Gespräch unter vier Augen zu gewinnen, um zu erfahren, was ihm in diesem Moment durch den Kopf gegangen war, aber auchDreaux` ureigene Gedanken zum Inhalt dieser Verhandlungen interessierten ihn sehr. Beide Söhne waren ihrem Vater gegenüber loyal, doch was die Details der Außenpolitik anbelangte, hatten sie ihre eigene Meinung, die nicht immer mit der des Ducs übereinstimmte.


    Den Tieflingsfürsten empfand Ciel als unangenehm in seiner abweisenden Art. Auch Jules fiel das auf. Der Duc reagierte gewohnt souverän und deeskalierend, was Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark etwas zu entspannen schien, dennoch zeigte er keinerlei Entgegenkommen in dieser Hinsicht. Ciel fragte sich nach dem Grund für sein Verhalten, wenigstens ein paar unverfängliche Informationen hätte er doch der Höflichkeit halber preisgeben können. Stattdessen sagte er so gut wie gar nichts. Hatte er etwas zu verbergen?


    Die Tür öffnete sich.


    Als der rakshanische Feldherr den Raum betrat, beobachtete Ciel diesen fasziniert. Er war dermaßen gewöhnlich, dass er einen Moment zweifelte, ob sie den Richtigen hergebracht hatten. Selbst Khawa wirkte eindrucksvoller. Der Mann war weder sonderlich groß noch umgab ihn die Aura der Autorität, wie sie anderen Befehlshabern zu eigen war. Eigentlich wirkte er durch und durch normal, wenn man außen vor ließ, dass er ein Rakshaner war und einen Turban trug. Bei seinem rakshanischen Leibdiener registrierte Ciel eine große Anspannung. Ciel jedoch freute sich, das der Tarrik eingetroffen war, denn jetzt konnte er etwas Nützliches beitragen.


    "Mein Name ist Ciel Felicien de Souvagne, ich bin einer der Söhne seiner Durchlaucht Duc Maximilien Rivenet de Souvagne. Damit Ihr im Bilde seid über den momentanen Stand der Verhandlungen, möchte ich Euch zusammenfassend darüber informieren, was bislang besprochen und beschlossen wurde.


    Die anwesenden Staatsoberhäupter sind zu dem gemeinsamen Schluss gekommen, dass eine Beendigung der Kriegshandlungen anzustreben sei.


    Mein Vater bot an, als neutraler Vermittler bei diesen Verhandlungen zu fungieren und so ist es geschehen. Auch bot er Hilfe zur Selbsthilfe in Form von Material für den Wiederaufbau, Nahrungsmitteln und der Hilfe durch Fachkräfte, wenn ein friedlicher Weg gewählt würde.


    König Skaldor Dunkelerz wünscht eine Bannmeile um die Zwergenpforten herum, dem zugestimmt wurde. Auch hat er Hilfe beim Ausbau des Straßennetzes in der verwüsteten Hohen Mark zugesichert. Desweiteren hilft sein Volk bereits jetzt den almanischen Flüchtlingen und den führerlosen Soldaten der Kaisho-Truppen.


    Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark beansprucht im Namen des Chaos die ehemalige Hohe Mark, welche von den Chaostruppen erobert wurde. Auch wurde ihm ein Korridor zugesprochen, um seine beiden Reiche zu verbinden, welcher von der Hohen Mark aus an Souvagne vorbei um die Roten Berge herumführt. Auch dieser Korridor soll von einer Bannmeile umgeben sein.


    Großherzog Felipe IV. von Ehveros kündigte seine Abdikation an zugunsten seiner Tochter Ricarda von Ehveros, welche fortan die Geschicke seines Großherzogtums leiten soll. Er lud alle Anwesenden zu gemeinsamen Verhandlungen an seinem Hof ein.


    Dies ist der derzeitige Stand."

  • Während das Bübchen noch sprach, angelte sich Tarkan einen Stuhl und ließ sich hineinfallen. Die heiße Brühe hatte er zur Hälfte getrunken und stellte den Rest auf dem Tisch ab. Er schenkte sich eigenhändig eine Weinschorle ein, da es in Rakshanistan nicht üblich war, sich bedienen zu lassen.


    "Danke erst einmal für die erwiesene Gastfreundschaft. Ich bin sehr erschöpft", sagte er, nachdem Ciel fertig war. "Und das Zuhören und Reden in einer fremden Sprache ist anstrengend. Ich bin mit den ganzen Titeln und Formalitäten nicht vertraut und kann mir eure ellenlangen Namen nicht merken. Legt es mir bitte daher nicht als Unhöflichkeit aus, wenn ich eine Kurzform wähle oder irgendwen falsch benenne. Auch mich könnt ihr einfach Tarrik Tarkan nennen, sonst brecht ihr euch nur die Zunge. Ihr sprecht die lange Form ohnehin falsch aus.


    Das Chaos ist bereit, die momentanen Kriegshandlungen zu beenden und einen längerfristigen Waffenstillstand zuzusichern. Von Frieden zu sprechen wäre eine dreiste Lüge." Er lächelte dünn hinter seinem Schleier.


    "Einer meiner Tarrikes verhandelt momentan mit General Eisenhand. Das Chaos fordert Festung Dunkelbruch. Wir sind die Siegermacht, die Feste steht uns zu und notfalls werden wir weiteres Blut vergießen. Wir sind erschöpft, aber noch lange nicht am Ende. Wir haben weitere Asse im Ärmel. Wir sind jedoch bereit, die Tore für eine gewisse Zeit zu öffnen und den eingschlossenen Zwergen samt ihrer Toten freien Abzug zu gewähren, wenn uns Dunkelbruch von Feindesseite offiziell zugesprochen wird und dann mag der Kampf an dieser Stelle ein Ende haben. Nur eine Frage der Formalität und die Belagerung wird für beendet erklärt, sofern die Lichtalben oder Kaisho es sich nicht anders überlegen.


    Der gute Tsaagan da wird die eroberte Hohe Mark verwalten. Er kennt sich mit feudalen Strukturen aus und wird die Hohe Mark zu einem Wirtschaftsstandort für das Chaos ausbauen. Näheres kann ich dazu nicht sagen, da es ihm obliegt, die Details zu planen und den Plan vorzulegen. Ich kenne mich mit Wirtschaftsfragen nur im rakshanischen Rahmen aus.


    Eine sonstige Frage habe ich noch, bevor wir uns weiter über Krieg und Frieden unterhalten.


    Wer ist dieser Rakshaner da und welche Rolle spielt er für die Verhandlungen? Spricht er für Südrakshanistan? Die namhaften Tarrikes aus Zentral- und Nordrakshanistan sind mir allesamt bekannt."

  • Der Duc nickte seinem Sohn dankbar zu, ehe er selbst das Wort ergriff.


    "Nun Tarrik Tarkan, unsere Personen verhandeln hier einen Frieden und keine Waffenruhe, gleichgültig wie lange diese andauern mag. Und bevor Ihr den Frieden vorschnell ablehnt, solltet Ihr vielleicht darüber nachdenken, dass wir Euch ermöglichen könnten zu Eurem Vorteil in Frieden zu leben.


    Sicher mag es Eurer Tradition und Eurer Lebensweise geschuldet sein, Kriege wie auch Raubzüge zu führen. Nur ist Euch eines aufgefallen? Bei allen kriegstreibenden Völkern, wird stets nur beim Auszug der Krieger gejubelt. Wer von allen Beteiligen jubelt jetzt noch unter dem Angesicht der hohen Todeszahlen?


    Ist dies nicht ein eventuelles Umdenken wert? Wenn nicht für Euch selbst, sondern für Euer Volk?
    Noch habt Ihr keinen einzigen unserer Vorschläge zur Kenntnis genommen.
    Wenigstens dies solltet Ihr Euren Gesprächspartnern gewähren, bevor Ihr einen Frieden rigoros ablehnt.


    Ein Waffenstillstand Tarrik Tarkan ist die Ablehnung eines generellen und grundsätzlichen Friedens.
    Und unsere Person ist der Auffassung, dass Zwergenkönig Dunkelerz sowie Großherzog Felipe sicher nicht daran gelegen sein wird, Euch eine Festung zu überlassen sowie die Hohe Mark, damit Ihr neue Kräfte für den nächsten Krieg sammeln könnt.


    Das Problem des Krieges wäre damit nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Dessen sind sich doch alle anwesenden Personen bewusst.


    Und damit wären auch bereits sämtlich getroffenen Vereinbarung hinfällig. Alle Anwesenden hier, einschließlich des Fürsten der Hohen Mark haben den Verhandlungen beigewohnt zwecks Friedenschaffung. Dafür hat König Dunkelerz genauso große Zugeständnisse gemacht wie der Fürst der Hohen Mark und unsere Person hat im Falle des Friedens ebenfalls seine Hilfe angeboten.


    Ferner stehen weitere Friedensverhandlungen mit Großherzog Felipe aus.
    Wollt Ihr wirklich eine Befriedung durch ein Bündnis der Ordnung und Felipe riskieren, statt eines Friedens? Alle hier Anwesenden sind zu der Entscheidung gekommen, dass bereits genug Personen gestorben sind. Denkt an Euer Volk und entscheidet dann",
    erklärte der Duc höflich.


    Maximilien schaute sich kurz nach Khawa um.


    "Nein bei diesem Rakshaner handelt es sich um keinen Tarrik. Da Euch das Feudalsystem durch den Fürsten geläufig zu sein scheint, dies ist Khawa der Leibeigene, sowie der Leibdieners meines Sohnes Ciel. Khawa ist kein Entscheidungsträger, sondern das Privateigentum meines Sohnes", antwortete der Großherzog freundlich.

  • Der Vorname Khawa, der Kaffee bedeutete, war in Rakshanistan mindestens genau so verbreitet wie Rak und Tamja, was Chaos und Sand hieß. Jeder Rakshaner kannte mindestens ein gutes Dutzend Khawas. Auch Tarkan hatte dereinst einen Khawa gekannt, der ihm nahegestanden hatte und der sehr wohl Tarrik gewesen war. Diesen Khawa erkannte er nun verändert vor sich, als Sklave des souvagnischen Prinzen. Herausgeputzt, sauber, mit allerlei übertriebenem Klimbim um den Hals und langen Pfauenfedern am Turban. Tarkan, der emotional ausgelaugt war nach der jahrelangen Belagerung, betrachtete ihn müde.


    »Was ist nur aus dir geworden, Steppensturm.«
    Khawa war vor Jahren für tot erklärt worden und tot war er wahrlich. Khawa hatte den Tod einer jeglichen rakshanischen Seele gewählt und die Freiheit gegen Ketten getauscht. Nein, er war in der Tat kein Tarrik mehr, er war nicht einmal mehr Rakshaner. Er war ein Schatten, eine Erinnerung an seine einstige Größe, ein Abziehbild dessen, was er gewesen war. Khawa fo-Azenkwed, der Steppensturm, war Geschichte. Geblieben war diese geckenhafte Gestalt, die ihre Wurzeln, ihr Volk und ihre Kameraden verraten hatte.
    Tarkan wandte den Blick ab.


    »Ich fürchte, du missverstehst mich, Duc«, griff er wieder das Thema auf, um das es eigentlich ging. »Ich habe rein gar nichts abgelehnt. Das Missverständnis beruht auf der unterschiedlichen Lebensweise unserer Völker. Du traust mir eine Autorität zu, die ich so wenig besitze wie ein anderer Tarrik. Es gibt niemanden, der für alle Chaosvölker gemeinsam sprechen kann außer Rakshor selbst. Wir haben kein Oberhaupt, sind keine Einheit, sondern leben in einem lockeren Verbund.


    Ich kann für meine eigenen Männer sprechen. Ich kann ihnen sagen: Lasst Almanien fortan in Frieden. Das bindet jedoch nicht die anderen Tarrikes an mein Wort.


    Ihr betrachtet also die Hohe Mark als einen Hort, an dem das Chaos neue Kräfte sammeln kann. Was sind denn eure Länder anderes für euch? Auch ihr rüstet stets für den nächsten Krieg. Wir möchten es schlichtweg mit sesshafter Wirtschaft versuchen.


    Zum Zeichen meiner Aufrichtigkeit biete ich euch Folgendes:


    Das Zugeständnis, dass Alkena samt dem neuen Bereich unabhängig vom Chaos bleiben wird. Fürst Tsaagan mag darin schalten und walten, wie es ihm beliebt und weder ich noch ein anderer Tarrik wird sich in sein Treiben einmischen. Somit wird er befähigt, als gleichberechtigter Bündnispartner mit euch zu verhandeln. Verbindliche Zugeständnisse und Verträge werden dadurch möglich sein. Im Gegenzug wird Alkena Tribute an das Chaos entrichten. Ich biete euch Alkena als freies Land, samt meiner Zustimmung zu dem bisher Gesagten.


    Was sagt ihr dazu?«


    Gespannt blickte Tarkan in die Runde. Khawa übersah er, als wäre er gar nicht existent und das war er für Tarkan auch nicht mehr. Er sah nur noch ein Gespenst, das zufällig genau so hieß wie jener Khawa, der einst in Almanien gefallen war.

  • Skaldor hörte dem Duc aufmerksam zu und fand das dieser Filipe ein Herscher war der auf lange Sicht plante um seine Macht, weiter zu reichen die südlichen Länder zu sehen würde sicher spannend und interessant werden die Zwerge kümmerten sich vor seiner Regenschaft nicht um die Belangen anderer Völker doch das sollte von nun an, ein Ende haben. "Zu mir gibt es nicht viel zu sagen, ich bin in der Familie Dunkelerz aufgewachsen, es gibt viele große Familien bei unserem Volk und meines lebt in den Bergen jenseits des Azursees. Eigentlich sollte ich dort die Pforte übernehmen doch ich bin kein so guter Krieger" er schmunzelte etwas. "Meine Geschicke liegen eher im verhandeln, doch in meinem Volk ist diese Einstellung zu neuem nicht überall gern gesehen, doch die Welt ändert sich und wir müssen es ebenso tun".


    Er erzählte wie er vom Rat gewählt wurde da die Mehrheit seinen Argumenten beigepflichtet hatte, ebenso hatte er vieles bewegt einige Sachen waren gut andere, eher weniger ebenso dieser Krieg doch konnte man sich sowas nicht aussuchen. Als Tarkan den Raum betrat stand der König auf und schaute den Mann an, er war sichtlich erschöpft und müde ebenso schien er einen anwesenden zu kennen. Der Akzent war zu hören dennoch verstand Skaldor jedes Wort, er wartete bis der Duc seine Ideen und Gedanken zu ende gesprochen hatte. Dunkelerz räusperte sich "ihr wollt sagen das es dort draußen Herscher gibt die sich auch gegen euch wenden könnten? Ihr habt doch viele unter euch vereint was sagen die dazu, das ihr nun einen Waffenstillstand aushandelt? Werden sie nicht irgendwie wütend über eure Handlung sein? Was ist mit den Orks aus dem Norden was ist, wenn diese wiederkehren um uns erneut anzugreifen, da ihr Dunkelbruch offenbar halten wollt, wollt ihr dann selbst dort oben gegen die kämpfen?".


    "Außerdem haben wir dann keine Augen mehr im Norden was ist, wenn es wieder jemanden gelingt weitere unter sich zu einen wird diese Person dann nicht, mit einer neuen Streitmacht zurückkehren?". "Mir ist wichtig das wir uns einigen können das Frieden hier herrscht im Herzland, eine Garantie will ich ebenso das meine Pforten mein Reich und ebenso mein Volk in Frieden leben kann, wir haben genug geblutet jeder von uns! Es ist genug!" das letzte sprach er mit etwas mehr Nachdruck als beabsichtigt.


    Er hoffte auf ein Ergebnis zu kommen.

  • "Das ist durchaus möglich, Skaldor", bestätigte Tarkan. "Es gibt immer wieder Scharmützel der einzelnen Chaostruppen untereinander - besonders dann, wenn sie nicht gerade mit einem gemeinsamen anderen Feind beschäftigt sind, wie den Tamjid im Süden oder den Zwergen im Herzland oder den Lichtalben im Norden. Der Krieg eint uns, formt uns zu einem starken Ganzen. Einer von vielen Vorteilen, die er bringt - neben Spaß und Beutegut. Unsere gesamte Kultur ist auf Jagd und Krieg erwachsen. Es wäre völlig illusorisch, von Rakshanern zu erwarten, dass sie von jetzt auf gleich ein friedliches Leben nach eurem Vorbild führen. Die Meisten von uns haben nicht einmal das geringste Interesse daran.


    Ich sehe das etwas anders.


    Ich sehe, dass mein Volk in der Steppe ausgeblutet ist. Wir haben kaum noch Männer im kampffähigen Alter. Ich möchte Alternativen ins Auge fassen. Das macht mich nicht bei allen beliebt. Meine Männer werfen mir Verweichlichung vor oder Altersdummheit. Manche hinter meinem Rücken, manche sagen es mir auch offen ins Gesicht.


    Ihr beide werft mir widerum vor, dass meine vorgeschlagene Lösung nicht friedlich genug sei.
    Folgendes sei gesagt: Im Rakshanischen gibt es nicht einmal ein Wort für Frieden.


    Zu erwarten, dass mein Volk nun nach Ende der Schlacht - nicht des Krieges - ein Leben führt, wie ihr es für richtig haltet, ist illusorisch. Genau so gut könnte ich zusichern, dass wir uns fortan alle vegetarisch ernähren. Ein solches Zugeständnis ist weder realisierbar noch sinnvoll, da es zu inneren Unruhen führen würde. Dann wärt ihr mich in Kürze los und hättet Dschan oder einen der anderen Tarrikes an der Backe oder gar Xatakh Sturganda höchstselbst.


    Man muss den Weg langsam gehen. Schritt für Schritt.


    Was die Orks anbelangt, so leben sie ähnlich wie wir Rakshaner, in Truppen, die sie Rotten nennen und die untereinander verfeindet oder verbündet sein können. Auch sie haben kein Oberhaupt, das über das gesamte Volk herrscht. Sie werden unzufrieden sein und nörgeln, wenn unter mir an der Südfront ein Waffenstillstand ausgehandelt wird, so wie auch die Rakshaner nörgeln werden. Man muss ihnen zeigen, dass dieser Waffenstillstand ihnen nicht zum Nachteil gereicht. Das tut man nicht, indem man ihnen nur eine Mauer vor die Nase setzt und ihnen alles nimmt, wofür sie lebten.


    Die Tribute als Alkena werden diesen Zweck vielleicht erfüllen. Nahrung. Kleidung. Drogen. Was man so zum Leben braucht, gratis, ohne selbst dafür zu arbeiten. Eine sehr lange Freizeit. Unsere Arbeit dafür erfolgte vorher, wir bluteten dafür, und die Tieflinge werden das für sie eroberte Land nachträglich bezahlen. Im Umkehrschluss haben sie nun ein eigenes Reich außerhalb dieser verwilderten Sümpfe. Alle haben also etwas davon."

  • Der Duc dankte dem Zwergenkönig für seine Erläuterung.


    "Habt Dank für Eure Erklärung König Dunkelerz. Eure Einwände sind mehr als berechtigt. Einem Waffenstill ist nicht zu trauen, einem vereinbarten Frieden schon. In Anbetracht dieser Tatsache und der Tatsache, dass ein weiteres Staatsoberhaupt Verhandlungen wünscht, sollten wir schnellstmöglich zu Großherzog Felipe aufbrechen.


    Zu Eurer Erläuterung Tarkan.


    Von unserer Seite aus, wurde noch gar kein Vorschlag unterbreitet. Unsere einzige Forderung, sprich unser einziger Einwand war bis zum jetzigen Zeitpunkt, dass ein Waffenstillstand nicht akzeptabel ist und wir hier vollumfänglichen Frieden anstreben.


    Niemand möchte Euch unsere Wege aufzwingen. Weder sollt Ihr leben wie Almanen, wobei sich dieses Leben von Großherzogtum zu Großherzogtum ebenfalls stark unterscheidet, noch sollt Ihr Leben wie ein Zwerg oder ein anderes Volk.


    Ihr sollt einen friedlichen rakshanischen Weg beschreiten. Einen den Ihr mit unserer Hilfe selbst findet. Hilfe zur Selbsthilfe Tarkan, dies sind unsere persönlichen Gedanken.


    Das Ihr zukunftsorientierter denkt, aber mit anderen Gedankenmustern zu kämpfen habt, ist uns nicht unbekannt. Glaubt Ihr all unsere persönlichen Berater sind unserer Meinung? Nein Tarkan und wären sie ständig unserer persönlichen Meinung, würden wir keine Berater benötigen.


    Ein Berater muss auch den Schneid haben einem Duc die Wahrheit zu sagen, wenn dies von Nöten ist. Willfährige Speichellecker die uns nach dem Mund reden, sind keine Berater. Wenn wir nur ausschließlich die eigene Meinung hören wollten, dann ist es ausreichend dass wir alleine sprechen.


    Und genau wie es Euch mit Euren Beratern ergeht, werden meine Person einige für zu gemäßigt halten und andere wiederum zu hart. Ein Rat, wie immer er geartet sein mag, können wir uns zu Herzen nehmen oder völlig ignorieren. Aber letztendlich Tarkan haben wir das letzte Wort.


    Zum Punkt, dass die wenigsten Eures Volkes Interesse am Frieden haben und nur Kriege und Raubzüge gewöhnt sind. Sicher hatten die Zwerge vor König Dunkelerz ebenfalls einen anderen König als die Souvagner unsere Person.


    Wir vermuten, da König Dunkelerz so freundlich war etwas über sich preiszugeben, dass wir ganz ähnlich denken. Und wie er richtig aufführt, es wird immer neue Dinge geben denen man sich zuwenden muss. Das Gute sollte man übernehmen, das Schlechte verwerfen.


    Eure Leute halten nichts vom Frieden, das mag sein.
    Dann fragt Eure Kritiker was so erstrebenswert an einem nutzlosen Tod ist. Und weshalb diese bereit sind, junge leistungsfähige Männer und eventuell auch Frauen in einen sinnlosen Tod zu schicken, während sie vermutlich selbst Zuhause im Zelt hocken bleiben. Ursache und Wirkung spielt hier eine immense Rolle.


    Wer den Krieg glorifiziert, hat noch nie das ganze schreckliche Ausmaß eines Krieges erlebt. Nicht nur dass Personen grundlos sterben, was schon verwerflich genug ist, nein auf Generationen schaden solche kriegstreibenden Gelüste dem ganzen Volk. Die fehlenden Personen fehlen nicht nur den Familie. Sie fehlen zum Lebensunterhalt. Und ganz profan sind Berge von Leichen erst einmal Krankheitsherde. Es werden Seuchen ausbrechen, die weiter Euren Leuten schaden. Es werden Kinder nicht geboren, da Männer fehlen.


    Falls es der Wille dieser Personen ist, Euer Volk in den Abgrund zu führen, reitet weiter.
    Ihr mögt kein Wort für Frieden haben, wie lautet Eure Übersetzung für sinnloser Tod?
    Wir nennen es Krieg.


    Niemand ist von uns so illusorisch anzunehmen, dass Ihr zusagt und morgen leben wir alle heiterer Gelassenheit zusammen. Auch die Wunden des Krieges müssen heilen. Und genauso wenig wie Euer Volk, wird das Volk der Zwerge oder einige Völker der Almanen schnell vergessen was geschehen ist.


    Ein Bündnis muss genauso wachsen, wie die Umstrukturierung eines Volkes oder dessen Lebenswandel. Darin stimmen wir absolut mit Euch überein.


    Die beste Überzeugung für eine Veränderung ist letztendlich doch, wenn alle Beteiligten bemerken, dass es ihnen unter den neuen Bedingungen besser geht als unter den alten Zuständen. Diese werden dann für sich und gegen ihre Kritiker sprechen. Dies sehen wir ebenso.


    Nun die Tieflinge sind Eure Bündnispartner Tarkan, wir gehen davon aus, dass dieser Einigung Rechnung getragen wird. Immerhin wurde dem Fürsten zur Regentschaft von Euch die Hohe Mark überlassen", erläuterte der Duc höflich.


    Der Großherzog gab seinem Palaisin Bellamy Bourgeois ein Zeichen. Dieser gesellte sich umgehend zu seinem Herrn.


    "Ihr wünscht Herr?", fragte der schwarzgerüstete Mann ehrerbietig.


    "Trefft alle Vorkehrungen für unsere Abreise zu Großherzog Felipe. Wir gedenken längst möglich auf heimatlichem Boden zu reisen. Sorgt dafür, dass eine Abordnung der Zwerge die Grenze zu Cantillion passieren darf und dort zu uns stößt.


    Wir beabsichtigen bis zum Lehen des Marquis La Grange zu reisen und dort des Lehen des Comte Neufville zu passieren zwecks Grenzüberritt hinein nach Ledwick. Kurzum von Neufville halten wir auf Silberhain zu, wenden uns aber vor den Sumpflanden nach Westen um außerhalb der Sümpfe Richtung Ehveros samt Drakestein anzureisen. Welche ausgewählten Wege der Tross nimmt und dessen Absicherung liegt wie immer in Euren vertrauenswürdigen Händen Bellamy", wies der Duc seinen Palaisin an.


    "Unsere Familie möge sich zurückziehen, jene die sich kommenden Aufgaben zu widmen haben treffen uns nachher in unseren Privatgemächern. Jene die uns auf unsere Reise begleiten werden treffen bitte umgehend die dafür benötigten Vorkehrungen", sagte der Großherzog freundlich.

  • Dreux Gifford de Souvagne


    Dreux Gifford de Souvagne verneigte sich vor seinem Vater und verließ gemeinsam mit seinem Leibdiener den Verhandlungsraum. Vor der Tür wartete er auf seinen Bruder Ciel. Da die restliche Familie ebenfalls den Verhandlungsraum verlassen sollte, musste er nicht sehr lange warten.


    Dreux schnappte sich seinen gleichaltrigen Bruder und zog ihn hinter sich her, bis sie in einer stillen Ecke angekommen waren.


    "Ciel ich benötige Deine Hilfe! Du hast gehört was Vater angeordnet hat, ich soll in seiner Abwesenheit das Land regieren. Dann erwähnt er meinen Namen im Zusammenhang mit Ricarda von Ehveros. Weshalb? Hat er vor mich zu versprechen, oder hat er genau das Gegenteil vor? Sprich mich von ihr fernzuhalten, damit sie und ich nicht zusammenfinden?


    Du weißt, was es bedeuten würde, sollten Ricarda und ich zusammenfinden?
    Möchte Vater dies oder möchte er es verhindern?


    Und gleichgültig davon, was Vater nun möchte, rein schon aus Neugier möchte ich Ricarda kennenlernen. Eine Frau die den Thron besteigt, kann keine gewöhnliche Frau sein oder? Ihr Vater muss sie zu einer Herrscherin ausgebildet haben. Oder was meinst Du zu der ganzen Sache?


    An meiner statt könnte doch Gregoire hier bleiben und Vater im Amt vertreten. Dass muss nicht der Erstgeborene sein. Vater selbst war der Zweitgeborene und bestieg den Thron. Oder meinst Du er lässt mich zurück um meine Befähigung zu testen oder um mich zu beschützen?


    Meine Befähigung kann ich ihm gerne unter Beweis stellen, aber dies kann ich an jedem Ort unserer Welt. Und Schutz ist auch nicht immer abhängig davon, wo man sich aufhält, sondern wer einen umgibt. Hast Du eine Idee, wie ich ihn gleich überzeugen könnte, dass ich mitreisen darf Ciel?", fragte Dreux seinen Bruder.