Ankunft in Alessa

  • Morasa


    kroch in Fixas Hemd nach oben. Seine dunkle Knopfaugen suchten den Feind. Das sass er der Albenhasser und Tieflingschänder. Der Verstümmler von Firxas. Er hatte seinen Mann beleidigt. Das würde er ihm heimzahlen. Morasa sprang auf Firxas Schulter und stiess sich ab. Mit einen langen Sprung flog er auf den Greifrücken und rannte los. Der Marder schoss unter Urakos Lendenschurz und grub ihm die Zähne in die empfindlichste Stelle. Dann drehte er schnell um und rannte den Weg auf dem Greifrücken zurück. Er krabbelte Firxas hoch und kuschelte sich schutzsuchend an seine Brust. Dabei leckte er ihm liebevoll das Kinn und seine Nase zuckte. So lachten Marder und Mo lachte lange.

  • Urako brüllte und griff nach dem Marder. Das kleine Mistviech war jedoch glibbriger, als erwartet und flutschte einfach aus seinen zupackenden Fingern. Alles, was Urako in den Händen hielt, waren ein paar ausgerissene Marderhaare. Er stand auf, quetschte sich den dem in der Mitte sitzenden Varmikan vorbei und griff mit der Hand von oben in Firxas`Oberteil. Doch ehe er den Marder erreichte, spürte er bärenstarke Finger um sein Handgelenk. Firxas sah ihm in die Augen und Urako stierte hasserfüllt zurück. Er hielt dagegen, doch er konnte nichts dagegen tun, dass der größere Tiefling seinen Arm wieder von sich wegbog, ohne dass Urako das Mistvieh aus seinem Oberteil herauszerren konnte.


    "Du hast den Schwanzlutscher nicht im Griff", giftete Urako, als er merkte, dass er körperlich nicht weiterkam.


    Firxas verzog keine Miene. "Ist offensichtlich nicht meine Stärke." Seine Finger schlossen sich fester um Urakos Handgelenk und es knirschte.


    "Arschloch. Fett, dumm und hässlich bist du. Morasa wird dich in einer Woche sitzen lassen, weil er sich zu Tode langweilt oder nen hübschen schlanken Alben in irgendeiner Absteige kennenlernt, während du brav in der Kaserne bist und unter Einsatz deines Lebens Geld ranschaffst. Was hat er dir alles versprochen, damit du in durchfütterst? Er ist arbeitslos und obdachlos. Nachdem Dave ihn abserviert hat, brauchte er ein neues Opfer, damit er nicht auf der Straße landet und das hat er ganz offensichtlich in dir gefunden. Nicht so reich und hübsch wie Dave, aber dafür schön blöde. Mal ehrlich, wer will dich schon haben? Du bist nichts als sein Futterautomat. Hat er dir von eurer wunderbaren gemeinsamen Zukunft vorgesülzt? Von einem hübschen Häuslein im Grünen? Och, wie süß, ich kotz gleich vor laute Rührung! Auf einem Friedhof spazieren zu gehen ist interessanter, als sich mit dir zu unterhalten, du Dumpfbacke, und wie du aussiehst, weißt du selber am besten. Keiner will dich, nicht mal Morasa. Hör auf, so scheiße zu gucken! Du ödest mich an."


    Mit einer Armdrehung befreite Urako seine Hand, dabei schnitt er sich die Haut an den bärenartigen Klauen, was ihn jedoch nicht weiter interessierte. Firxas hielt mit der anderen Hand den Marder in seinem Oberteil fest an sich gepresst, damit er nicht wieder herausgeschossen kam wie ein Kastenteufel aus seiner Kiste. Er blickte reichlich bedeppert drein. Doch er tat nichts anderes, als Urakos Bewegungen zu verfolgen. Doch auch der starrte nur, abgrundtiefe Verachtung im Blick.


    "Päh!", machte Urako schließlich, als Firxas nichts erwiderte, drängelte sich ein zweites Mal an Varmi vorbei, dem er nebenbei über das Haar strich und pflanzte sich wieder zu Gasmi auf seinen Platz. Firxas zeigte all die Zeit über nicht, was in ihm vorging, doch Urako kannte ihn gut genug um zu wissen, was nach diesem kurzen Schlagabtausch in ihm vorging. Zufrieden mit seinem Werk betrachtete Urako die vorüberziehende Landschaft.

  • Morasa


    verwandelte sich zurück in einen Alben. Unter Firxas Hemd sah es aus als wäre er schwanger geworden und das Kind wuchs rasend schnell heran. Mo schlüpfte nach unten heraus und grinste Urako breit über Firxas Schulter an.


    "Hahahaha da ist aber einer böse! Volltreffer mitten in die runzlige Nudel. Beim nächsten Mal kastrier ich dich Pinky! Mit Arschloch, fett, dumm und hässlich meinst du wohl dich. Fehlt nur verquollen, verpickelt, vernarbt und verblödet. Nur dich will keiner haben. Da spricht aber die Wut aus dir. Tut dir deine kleine Nudel weh? Ich musste vielleicht genau zielen und das winzige Ding zu treffen. Eh Urako, dein Schwanz schmeckt wie ein altes Würstchen. Hat dir das mal wer gesagt? Wie Wellwurst."


    Morasa lachte Tränen und umarmte Firxas dabei um den Hals. Er küsste seinen Mann auf den Mund.


    "Hör nicht hin. Der ist voll eifersüchtig auf dich. Der ist selber total öde, du brauchst kein Haus von mir, Du hast selber alles. Ich bin bei dir, weil ich das so will und du bist genauso schön wie Dave. Aber wenn du willst, bekommt er den Rundgang auf dem Friedhof, mit Liegeprobe. Ich hab Spass mit dir und ich fühl mich gut bei dir und ich bin gerne mit dir zusammen genauso im Bett. Sehr gerne sogar. Sag wenn ich ihn nochmal beissen soll Firxas."


    Mo legte seinen Kopf auf Firxas Schulter und beobachtete Urako. Dabei wurde er immer wieder von Lachanfälle geschüttelt.

  • Varmikan sah wie der Marder auf die Schulter von Firxas kletterte. Der Frostalb hatte schon bei dem Auftauchen des Marders ein ungutes Gefühl gehabt. Dann schoss ihnen Morasa in seiner Marderform auch schon entgegen und einen kurzen Moment später schrie Urako jämmerlich auf. Noch während des gellenden Schreis, rannte der Marder zurück.


    Varmi warf einen besorgten Blick auf Urako. Aber da zwängte sich dieser auch schon an ihm vorbei und versuchte sich Morasa zu greifen. Varmi konnte nur erahnen, was Morasa angestellt hatte und gleichgültig wie weiter er seine Fantasie spielen ließ, alle Möglichkeiten waren sehr schmerzhaft.


    Genauso schaute Urako auch und er versuchte sich an Mo zu rächen. Allerdings verhinderte Firxas dass mit einem gezielten Prankengriff. Urako kam einfach nicht gegen die gewaltige Kraft des großen Tieflings an. Varmikan konnte beide verstehen, Urako wollte dem Gestaltwandler am liebsten den Hals umdrehen. Firxas hingegen beschützte seinen Kerl, gleichgültig dessen, was dieser wieder angerichtet hatte.


    Urako gab letztendlich seine Racheversuche nach einem beleidigenden Wortschwall auf, verzog sich wieder nach hinten und strich Varmi dabei über die Haare. Der Frostalb schmiegte sich kurz gegen die Hand von Urako und schaute wieder nach vorne.


    Gerade hatte er gehofft, nun würde endlich Frieden herrschen, nein da schaute er in das Waldalbengesicht von Morasa, der es sich nicht nehmen ließ, erneut wie ein Kesselflicker loszuschimpfen, diesmal allerdings mit blendender Laune. Was er getan hatte, erfuhren nun auch alle auf dem Rücken von Kariakin, einschließlich Kariakin selbst - er hatte Urako in die Nudel gebissen!


    Varmikans Ohrspitzen wurden rosa vor Wut. Und dann lachte dieser Waldalb noch!


    "ES REICHT!", donnerte Varmikan so laut er konnte und starrte Morasa stinksauer an.


    "Sag mal stehst Du unter Drogen? Wir hatten eben vereinbart, dass auf dem Rücken von Kariakin Frieden gehalten wird. Firxas hat für Dich geschworen dass er Frieden hält, ebenso haben Urako und ich geschworen Frieden zu halten. Ich erinnere Dich Mo, Du möchtest in Frieden leben und nicht mehr gejagt werden.


    Wer jagt hier eigentlich wen? Hat Urako Dich in die Nudel gebissen oder Du ihn?
    Du möchtest Dein Blut ausgehändigt bekommen und in Ruhe mit Firxas leben.
    In Ruhe! Wie soll der arme Ker dass mit Dir an der Seite hinbekommen?


    Eine Woche mit Dir an der Seite und der ist reif fürs Sanatorium, der kommt in die Anstalt! Vielleicht solltest Du bei Deinen scheinbar ach so lustigen Racheaktionen mal an Firxas Gesundheit denken. Du beißt zu, Urako schreit auf, Kariakin erschreckt sich und buckelt und wir alle stürzen zu Tode.


    War das Deine Planung Morasa?


    Oder hattest Du einfach nur vor, auf Dein Blut zu verzichten?
    Dann sag einfach, Varmikan Du ich hab es mir anders überlegt, jagt mich bitte weiter bis zum Tode.
    Du kannst doch mit mir reden von Alb zu Alb.


    Und jetzt hörst Du mir genau zu mein waldalbsicher Freund, Du hörst sofort auf mit diesen kindischen Aktionen und Du entschuldigst Dich hier laut und öffentlich. Zuerst bei Urako, weil Du ihn gebissen und verletzt hast. Danach bei Deinem Mann, da Du ihn blamiert und in Schwierigkeiten gebracht hast und danach bei uns allen, weil Du uns gefährdet hast.


    Falls nicht lieber Mo, bitte ich Kariakin das nächste hohe Gebirge anzufliegen und Dich dort abzusetzen. Dann kannst Du zu Fuß nach Hause laufen.


    Ich bin Dir sehr weit entgegen gekommen, mir liegt nichts an einer Fehde und ich möchte auch nicht das Firxas für Deinen Schabernack leidet, aber irgendwann ist auch mal bei mir Schluss und glaub mir, ich bin einiges an Sturheit gewöhnt, die mir sonst entgegen bläst von meinem eigenen Mann.


    So stell das Lachen ein Morasa und entschuldige Dich. Dann verwandelte Dich zurück in einen Marder und verhalte Dich den Rest des Fluges so, dass Firxas nur Gutes über Dich erzählen könnte. Wir warten Mo", sagte Varmikan streng.

  • Morasa


    vergrub sein Gesicht an Firxas Schulter.


    "Das war nicht mein Plan, aber der Albenhasser soll aufhören mein Mann zu beleidigen. Trotzdem hast du Recht Varmikan, dass war dumm. Wenn wir beide nicht aufhören, hört es niemals auf. Mein Biss tut mir leid Urako, ich entschuldige mich. Ich wollte dir nur so wehtun, wie du Firxas wehtust. Das war mein Grund. Ich sag es dir jetzt vernünftig. Hör bitte auf mein Mann zu beleidigen und schlecht zu machen. Er will dir nichts böses und ich will nur, dass er glücklich ist. Wenn er dir so egal ist wie du sagst, lass ihn in Ruhe. Du weisst nichts über uns oder was wir fühlen. Also halt dich raus. Ich halt meinen Mund jetzt genauso. Ich werde dich nicht mehr beleidigen. Sonst drehen wir uns dauernd im Beleidigungskreis. Der Biss tut mir leid, dass war hinterhältig von mir.
    Firxas ich wollte dich nicht schon wieder mit den Nerven fertig machen. Es tut mir leid. Du beschützt mich immer, sogar wenn mich Urako wieder wütend macht. Es tut mir leid, dass ich wieder angefangen hab.
    Ich möchte mein Blut gerne bekommen, ich will nicht drauf verzichten Varmikan. Es tut mir leid für alle, ich hab mich nicht wie ein Kamerad verhalten. Ich wollte mein Wort nicht brechen. Ihr habt geschworen genauso wie ich. Ich entschuldige mich bei allen."


    Morasa klammerte sich an Firxas fest und gab ihm einen Kuss.

  • Kariakin flog die Gruppe von Alessa aus zurück nach Shohiro. Der große Greif dankte den Göttern dafür, dass der Rest des Fluges ohne weitere Komplikationen und Streitereien ablief. Es hatte alles mit einem Streit angefangen, es musste nicht auch mit einem Streit enden. Zumal scheinbar alles auf einem Missverständnis beruhte.


    Damals hatte der Greif Morasa allein zurück zu den Geistern geflogen, dabei trug er dessen Reithirsch in seinen Klauen. Dem Greif erschien es, als wäre dieser Tag eine Ewigkeit her. Aino hatte sich damals darüber beschwert, dass Morasa sie vorher nicht über seine Ankunft mit Greif informiert hatte. Morasa hingegen konnte sie nicht informieren, da das Treffen zwischen ihnen rein zufällig stattfand.


    Weder hatte der Waldalb noch der Greif gewusst, dass sie sich an diesem Tag über den Weg laufen würden. Es war eine Zufallsbegegnung, aus der sich am Ende Morasas Schicksal als Gejagter der Geister ergab.


    Morasa hatte sich angegriffen gefühlt im Hof der Geister, er hatte zu seinem Bogen gegriffen und Aino ebenso. Ab dato eskalierte die Situation. Einige Leute versuchten den Waldalben davon zu überzeugen seine Waffe niederzulegen um zu reden, ihm sollte nichts geschehen. Morasa glaubte ihnen nicht und drohte sogar an, jemand mit auf die andere Seite zu ziehen. Seddik war es dann gewesen, der Mo von seinem Rücken geschossen hatte. Der Waldalb nutzte seine Fähigkeit als Gestaltwandler und verschwand als Marder so schnell er konnte.


    Ab dato verlor sich erstmal seine Spur, bis der Waldalb rein zufällig bei Daves Bruder Ansgar auftauchte. Und auch dort vor Ort setzte sich die Auseinandersetzung fort. Urako und Varmikan waren nicht in friedlicher Absicht angereist, dass hatte man ihren Gesichtern entnommen.


    Allerdings hatte sich durch Firxas nun eine ganz andere Situation ergeben. Dieser stand als Magier unter Ansgars Schutz. Und Firxas und Morasa hatten sich in Alessa kennengelernt und waren ein Paar, ganz zum Missfallen von Urako.


    Kariakin landete nach einem langen Flug im Hof des Geisterhauses und legte sich ab, so dass seine Reiter besser absteigen konnten. Das große Geschöpf schaute einem nach den anderen ermahnend an. Sein Blick blieb an Morasa heften.


    "Bleib ruhig und friedlich, damit Du Du Blut ausgehändigt bekommst", sagte der Greif freundlich und nickte Richtung Tür.

  • Varmikan kletterte von Kariakins Rücken und streckte sich erstmal kräftig bevor er Richtung Tür lief. Der Frostalb schaute Morasa kurz an und nickte ihm knapp zu.


    "Kariakin hat Recht. Ich hole Dir jetzt Dein Blut, warte hier mit Firxas. Es dauert hoffentlich nur einen Moment. Sobald Du das Blut in Händen hältst, trennen sich unsere Wege auf friedlicher Art. Ich bin gleich zurück", erklärte Varmikan müde.


    Der lange Flug und der Streit hatten an seinen Nerven gezerrt. Varmi betrat das Geisterhaus und ging umgehend zur Schreibstube. Wie üblich saß sein Mann dort über den Büchern, neben ihm saßen Anwolf und Marcella. Dave schaute gut gelaunt auf. Varmikan umrundete einmal den Schreibtisch bevor sein Mann etwas sagen konnte und umarmte Dave felsenfest.


    "Ich habe Dich vermisst Sternchen und ich habe mir unterwegs geschworen, sobald ich wieder bei Dir bin sage ich Dir wie lieb ich Dich habe. Ich liebe Dich und Du bist tatsächlich nicht die sturste Person auf ganz Asamura. Das musste ich Dir sagen", flüsterte Varmikan Dave ins Ohr und küsste ihn innig zur Begrüßung.
    "Ich Dich auch Varmi, was war unterwegs denn los? Schön dass Du wieder da bist Klingenohr", freute sich Dave und erwiderte die Umarmung, sowie den Kuss.


    "Das ist eine längere Geschichte und ich benötige Deinen Beistand. Wir sind zu Deinem Bruder nach Alessa geflogen und haben dort Morasa angetroffen. Du kannst Dir vorstellen was passiert, sobald Urako, ich und Morasa aufeinander treffen. Es kam zu einem heftigen Streit. Morasa war aber nun nicht mehr alleine, sondern er ist mit einem Burschen namens Firxas zusammen. Einem Magier, der Deinen Bruder um Hilfe bat. Folglich standen nun Firxas und Morasa unter dem Schutz Deines Bruders. Was gar nicht so schlecht war, denn letztendlich konnten wir uns so friedlich einigen.


    Kurzum um es auf den Punkt zu bringen Schatz, Morasa möchte nicht länger von uns gejagt werden, er möchte einfach nur in Frieden mit Firxas leben. Ebenso ergeht es Firxas, der Mann möchte einfach mit Mo glücklich werden. Das wir Morasa überhaupt nicht gejagt haben, zwecks Tötung, wusste der Alb nicht. Wie dem auch sei, Morasa und Firxas haben geschworen keinem der Unseren ein Leid zuzufügen. Im Gegenzug haben wir geschworen ihn und Firxas kein Leid zuzufügen und ab sofort friedlicher, getrennter Wege zu gehen da sich die Sache damals unglücklich hochgeschaukelt hat.


    Keiner von uns möchte ständig über die Schulter schauen, ob nicht irgendwo ein Waldalb mit gespannten Bogen lauert. Und selbst wenn wir ständig über die Schulter schauen würden, ein Pfeil fliegt weit, wir müssen Mo dafür nicht einmal sehen. Denk an unsere Familie und an die Gilde. Ich habe in unserem Namen zugesagt Dave. Firxas bat für seinen Mann um die Aushändigung seiner Blutphiole. Dies war Teil unserer Abmachung, bitte händige mir die Phiole aus, damit ich sie an Firxas weiterreichen kann. Firxas und Morasa warten draußen im Hof", erläuterte Varmikan freundlich.


    "Etwas ähnliches hat Aino vor einiger Zeit gesagt. Gut ich händige Dir die Phiole aus und werde später Aino und Pavo darüber informieren. Beide haben letztendlich ebensowenig den Tod von Morasa gewünscht wie Du oder ich. Sie hatten ihm damals im Hof eine Chance geben wollen, die Mo nicht begriff. Ich werde ihm die Phiole aushändigen, in Deinem Beisein versteht sich", antwortete Dave.


    Der Magier stand auf und tippte auf das Kassenbuch.


    "Solange ich weg bin, hütest Du das Kassenbuch Wolfi", schmunzelte Dave.
    "Zu Befehl, ich werde es hüten wie meinen Augapfel", grinste Wolfi.
    "Davon gehe ich aus, bis gleich", grinste Dave zurück und ging direkt in sein altes Quartier, in dem nun seit geraumer Zeit Wolfi lebte. Varmikan folgte seinem Ehemann auf dem Fuße.


    Der Naridier öffnete in dem Zimmer den großen Tresor, ging die Blutphiolen durch und entnahm die von Morasa. Danach verschloss er den Tresor wieder sorgfältig. Gemeinsam mit Varmikan ging er hinaus in den Hof.


    "Wer ist Firxas? Der Tiefling?", hakte Dave nach.
    "Ja richtig, der graue Tiefling", bestätigte Varmikan.


    Dave ging auf den großen Tiefling zu und reichte ihm die Phiole.


    "Euere gemeinsame Abmachung lautet, jede Seite hält sich an den gegebenen Schwur. Unser Beweis der Friedfertigkeit ist laut meinem Mann, dass wir Dir das Blut von Deinem Partner Mo aushändigen. Hier ist es. Damit hätten wir unsere Abmachung erfüllt Firxas. Es freut mich, dass wir uns letztendlich doch noch friedlich einigen konnten", erklärte Dave dem großen Tiefling freundlich und ging dann zu Morasa.


    Dave musterte den Waldalben einen Moment, ehe er etwas zu ihm sagte.


    "Es tut mir leid wie alles gelaufen ist Morasa. Ich habe Dich durch Varmikan nicht anwerben lassen, damit wir Dich danach jagen und töten. Ich habe Dir auch nie etwas Böses gewollt. Ebenso wie Du habe ich mir eine Freundschaft erhofft. Ich mochte Dich und ich war bereit Dir eine Chance zu geben, sogar die eine oder andere mehr, nach einigen Schnitzern.


    Wir alle haben wohl zuviel in den falschen Hals bekommen. Aber damals im Hof, da hast Du überreagiert. Ich schwöre Dir, die Aufforderung von Aino, Jeelen und auch mir war absolut ernst gemeint. Hättest Du Deinen Bogen fallen gelassen, wärst Du nicht getötet worden. Du warst ein Bruder Morasa. Sicher wärst Du vielleicht bestraft worden und Du wärst vielleicht für einige Tage in die Zelle gekommen. Aber nicht um Dich zu meucheln, sondern weil Du Deine Geschwister aus der Gilde mit dem Bogen bedroht hast. Niemand lässt sich gerne bedrohen Morasa, dass ist wohl ein Fakt. Wie Du selbst auf Drohungen reagierst, weißt Du nur zu gut.


    Aber das es so endet zwischen uns, das habe ich nie gewollt. Ich habe Dich suchen lassen um die Sache zwischen uns klar zu stellen Mo. Ich habe Dich als Kumpel gemocht, ich hätte mir Deine Freundschaft gewünscht. Drum händige ich Deinem Partner Dein Blut aus und wünsche Dir das Beste für Eure Zukunft. Geh in Frieden Mo und passt auf Euch auf", erklärte Dave freundlich, ehe er sich wieder an Varmikans Seite gesellte.


    "Ich wünsche Euch ebenso das Beste, allen voran Dir Firxas. Vor allem wünsche ich Dir starke Nerven", grinste Varmikan.

  • Urako war völlig aus dem Konzept, weil Morasa plötzlich eingelenkt und sich entschuldigt hatte.


    "Aheeeeerm", machte er, so wie er im Gespräch öfters irgendwelche sinnlosen Geräusche erzeugte, um sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen. Natürlich war Firxas ihm nicht halb so egal, wie er sich das wünschte. Allerdings war das noch vorhandene Interesse rein Urakos Stolz geschuldet.


    "Gut, ich geb`s zu. Firxas ist mir nicht egal. Ich will ihn nicht zurückhaben, aber es kotzt mich an, dass er dich jetzt hat. Er sollte allein bleiben und mir den Rest seines Lebens hinterhertrauern, während ich mir mit Gasmi ein schönes Leben mache. Das hätte er verdient, dafür, dass er mich sitzen ließ. Ist leider anders gelaufen. Aber was soll`s. Vielleicht ist es ja Strafe genug für ihn, dass er schon wieder so einen anstrengenden Kerl abgekriegt hat. Andererseits war er ja mit mir auch rundum glücklich", behauptete Urako. "Und ich kann auch anstrengend sein, ist ja nicht so, dass ich das nicht weiß. Dann wird er es vielleicht auch mit dir. Nicht, dass ich das einem von euch beiden irgendwelches Glück gönnen würde. Aber ich kann es ignorieren. So können wir verbleiben. Ja."


    Sich selber entschuldigte Urako natürlich nicht. Er hatte ja auch nichts falsch gemacht.

  • Firxas war froh, dass Morasa und Urako nun wenigstens einen Waffenstillstand ausgehandelt hatten. Er selber nahm sich vor, niemals je mit Morasa zu zanken. Der kleine Kerl konnte derart bösartig werden, dass es Firxas unheimlich war. Den Rest des Fluges hielt er engen Körperkontakt zu ihm. Terc widerum kletterte andauernd über sie hinweg und quetschte sich mal hierhin, mal dahin, ehe er sich dafür entschied, sich an Firxas`Vorderseite zu klammern, so dass der aussah wie jemand, der zwei Rucksäcke trug, einen auf dem Rücken und einen am Bauch. Er war groß und kräftig genug, dass es ihm nicht unbequem wurde. Dennoch würde er Terc gern irgendwie loswerden, der ihn langsam aber sicher zu stören begann.


    In Shohiro angekommen war er froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Er hatte den Flug kein bisschen genossen. Ihm tat alles weh und es ärgerte ihn, dass er nicht hatte selber fliegen können. Varmikan verschwand kurz. Zwei Zentauren kamen an seiner Statt angetrappelt, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Zuerst die heimgekehrten Familienmitglieder, dann die Gäste. Der Zebracentaur drückte jedem einen Pappbecher in die Hand und schenkte ihnen aus einer Kanne frischen Kaffee ein.


    Der Ponycentaur musterte Firxas interessiert. "Du musst Firxas sein. Urako hat uns viel von dir erzählt."
    Firxas zog ein gequältes Gesicht. "Nur Schlechtes, nehme ich an."
    Das Kerlchen grinste. "Natürlich. Hier, nimm einen Keks. Den kannst du in den Kaffee einditschen. Geheimtipp von Enzo."


    Auch Morasa bekam einen Keks, dann Urako und Kariakin.


    Varmi kehrte zurück mit Dave, der Mann, der Morasa hatte abblitzen lassen und den Urako scheinbar bewachte. Er wirkte etwas kühl, aber nicht unsympathisch. Firxas` Typ war er allerdings nicht. Dafür wirkte er zu sehr wie ein Zivilist, ihm fehlte das Ungehobelte, Raue, das Firxas anzog und von dem Morasa geradezu übersprudelte. Dave war zu steif und förmlich, zu penibel gepflegt, wirkte in seiner Robe wie ein Bibliothekar oder Bilanzbuchhalter, obwohl Firxas dessen beträchtliche magische Fähigkeiten durchaus spürte. Morasa hingegen war eine Kratzbürste ohne Manieren, lief in einem zerfetzten geringelten Schlafanzug herum und Firxas liebte ihn dafür, dass er so war.


    Dennoch erfüllte ihn Wehmut, als er Dave und das Haus sah. Urako hatte es am Ende doch nocht geschafft, eine Familie zu finden, in der er sich bestens aufgehoben zu fühlen schien. Scheinbar konnte man seine endlos vielen Macken hier auch gut ertragen. Vielleicht musste man ja so ein förmlicher Mensch wie Dave sein, um das auszugleichen oder so ein kleiner naiver Sonnenschein wie Gasmi es zu sein schien. Firxas`Hand schloss sich fest um die von Morasa. Sie würden es genau so schaffen. Auch sie würden sich ein zu Hause aufbauen!


    Firxas nahm die Phiole entgegen und spürte. Ja, das hier war tatsächlich Morasas Blut. Einen Augenblick lang hatte er noch befürchtet, dass man sie übers Ohr hauen würde. Dave entschuldigte sich bei Morasa und machte reinen Tisch. Seine Worte klangen aufrichtig. Auch Firxas sprach er die besten Glückwünsche aus. Sogar Varmikan schloss sich dem an.


    "Danke", erwiderte Firxas knapp und nickte kurz.

  • Morasa


    sprang von Kariakin. Morasa hatte ein schlechtes Gefühl in dem Hof. Hier wollten sie ihn töten und der fette Ork von einem Albenhasser hatte ihn angeschossen. Varmikan war als erster vom Greif gehüpft und war ins Haus gegangen. Mo war nervös. Er wusste nicht, ob der Frostalb sein Wort halten würde. Vielleicht wollte er Firxas und ihn verraten. Der Greif war freundlich und sagte er sollte ruhig bleiben. Der konnte gut schwatzen, ihn hatte keiner angeschossen. Aber Mo blieb ruhig. Er ignorierte den widerwärtigen Urako und schaute in die andere Richtung. Am liebsten hätte er ihn für die Worte erwürgt, aber er blieb völlig ruhig den er hatte sein Messer abgegeben.
    Varmikan kam mit Dave zurück. Morasa starrte Dave an. Er fragte nach den Tiefling und Varmikan sagte wer Firxas war. Er gab ihm ohne zu zögern sein Blut. Mo wusste nicht was er sagen sollte und schaute Firxas an. Danach kam er zu ihm. Er erklärte Mo, dass es ein Missverständnis war. Und dass er nicht gewollt hatte, dass es so kam. Er schwor es sogar.


    "Das glaub ich dir Dave. Aber niemand denkt bei einer Gruppe wie hier, dass er nicht getötet wird. Du hättest es deinen Leuten nicht geglaubt in meiner Lage. Du hättest genauso gedacht die würden dich töten. Wenn ihr das nicht wolltet ist das gut. Dann müsst ihr mich jetzt nicht mehr jagen. Wir haben geschworen, dass wir euch nichts tun. Und ihr habt genauso geschworen. Niemand lässt sich gern bedrohen, dass stimmt. Aber angefangen hat der Albenhasser Urako und nicht ich. Er hat mich vor allen schlecht gemacht. Dann ist er selber schuld. Wenn er mit alle Leute so umgeht, muss der sich nicht wundern das den jeder umbringen will. Aber ich hab mich entschuldigt für meinen Mann Firxas und das meine ich so. Ich will dass er uns in Ruhe lässt. Und ich will, dass ihr euer Wort haltet, dass Firxas und ich in Ruhe leben können.
    Ich hab dich genauso als Kumpel gern gehabt, sogar mehr. Wir hätten Freunde und Kameraden sein können. Aber was du in der Stadt gesagt hast, war nicht fair Dave. Du kannst mir sowas nicht sagen und dann denken, wir sind einfach Freunde. Wenn du nicht willst, dass es einer versucht sei leise. So denkt jeder du überlegst dir das noch. Wolltest du nicht, hast du nicht. Vielleicht bist du da genauso blöd wie ich, keine Ahnung. Trotzdem überleg was du sagst. Ich muss das genauso lernen. Ich mag dich Dave und für mich trennen wir uns in Freundschaft.
    Danke für die guten Wünsche für Firxas und mich. Das gleiche wünsche ich dir und Varmikan. Wegen der Jagd, ich hab deinen Mann gesagt, dass ich ihm nicht helfen würde. Aber falls du meine Hilfe brauchst werde ich dir helfen. Aber dann nicht allein, nur mit mein Mann. Danke dass du uns das Blut gegeben hast Dave. Früher hätte ich dich zum Abschied gedrückt, aber jetzt nicht mehr. Ich drück keine fremden Männer, nur mein Mann Firxas. Und danke dass du dich von mir verabschiedet hast und die Sache richtig gestellt hast."


    Mo stellte sich ganz dicht neben Firxas.Zwei Zentauren brachten Kaffee und Mo sein Magen knurrte laut. Er bekam einen Keks in die Hand gedrückt, den er direkt runterschlang.


    "Darf ich einen Kaffee und noch einen Keks haben bevor wir gehen? Und willst du einen Düsterling haben? Wir haben einen übrig und der klebt an Firxas wie Scheisse am Schuh. Den werden wir nicht los. Ihr habt ja schon einen Düsterling. Vielleicht könnt ihr noch einen gebrauchen. So ist der ganz nett, aber er ist zu anhänglich. Er war schwer verletzt und der Heiler von deinen Bruder hat ihn wieder hinbekommen. Willst du ihn haben? Der bleibt dann in der Familie. Dein Bruder ist ganz nett Dave, der hat uns ohne was geholfen. Der schwarze Buckel auf Firxas, dass ist Terc. Den geben wir ab. Willst du ihn.?"


    Morasa küsste seinen Mann und grinste ihn an. Das war die Gelegenheit den Düsterling los zu werden. Mo war unendlich erleichtert, dass alles gut gelaufen war. Wenn sie Terc nicht quitt wurden, dann würden sie den Düsterling eben mitschleppen. Der Waldalb freute sich ein richtiges leben mit Firxas anzufangen. Plötzlich zuckte er zusammen.


    "Dave kannst du einen Freund für mich suchen? Ich suche Mauli! Er ist ein Ghul und du kennst ihn. Bitte, ich hab ihn verloren und ich muss ihn wiederfinden. Er wird allein nicht zurecht kommen. Firxas wir müssen Mauli mitnehmen. Er ist total lieb und harmlos. Dave bitte such ihn für mich ja? Ich hab nichts was ich dir dafür geben kann. Aber mach das ja?."


    Morasa schaute Firxas ernst an.


    "Mauli dürfen wir nicht vergessen. Ich bin echt ein mieser Kamerad. Er hat mein Leben gerettet. Er hat Crize und Aksoy zu mir geführt, damit die mich heilten. Und er sollte mir folgen. Aber ich war am falschen Ort. Richtig war der Ort schon, sonst hätten wir uns nicht getroffen. Aber ich wollte zu einen anderen Ort reisen. Da ist er sicher hingelaufen und sucht mich. Firxas wir müssen Mauli retten. Ohne Mauli gehts nicht."

  • Dave musterte Morasa schmunzelnd.


    "Ich danke ebenso für die Wünsche. Einverstanden, trennen wir uns in Freundschaft. Es freut mich, dass wir uns auf diese Art voneinander verabschieden. Der Pakt gilt und unser Wort ebenso.


    Leider kann ich Dir Deine Bitte nicht erfüllen, ich kann lebende Personen aufspüren, Tote oder Untote nicht. Dazu benötigst Du einen Nekromanten, ich bin Geistmagier. Du hättest meinen Bruder fragen sollen, er ist Nekromant", erklärte Dave.


    "Terc ist eine freie Person Morasa, er entscheidet selbst, dass heißt falls er Euch auf die Nerven geht, sage das ihm und nicht mir. Du weißt doch auch gar nicht, ob er ein Rudel hat, zu dem er gerne zurückkehren möchte. Und vermutlich wird es einen Grund haben, warum sich der kleine Kerl so an Deinen Mann klammert.


    Du sagst er war schwer verletzt und Dan hat ihn geheilt. Dann muss er doch schon vorher in Deiner und Firxas Begleitung gewesen sein. Es ist völlig normal, dass sich jemand dann an seinen Retter klammert. Ich würde vorschlagen, lass sich Terc noch etwas auskurieren und dann wirst Du sehen, ob er weiterhin bei Euch bleiben möchte oder ob er zu seinem Rudel zurückkehrt. Gasmi sollte das für uns übersetzen, ansonsten weiß Terc sicher nicht einmal, dass er stört", sagte Dave und wandte sich an Gas.


    "Gasmi sei so lieb und übersetze unser Gespräch Terc", bat der Magier.


    Dave nickte zuerst Morasa freundlich zu und dann Firxas.


    `Das Angebot die Jagd betreffend von Morasa werde ich ihm Hinterkopf behalten. Sollte ich Hilfe benötigen, werde ich Dich um Hilfe bitten, damit es zwischen uns zu keinen Missverständnissen kommt.


    Ich wünsche Dir alles Gute Firxas, wie gesagt passt auf Euch auf. Unser Pakt ist bindend. Du wirst es nicht immer leicht mit Morasa haben, aber was ist schon leicht? Du siehst aus, als hättest Du bereits ganz andere Kämpfe überstanden.


    Auch wenn ich Dich persönlich nicht kenne, trennen sich unsere Wege ebenso friedlich wie in Freundschaft. Mein Bruder wird Dir nicht grundlos geholfen haben, ich schließe mich seiner Sichtweise an. Viel Erfolg bei dem was ihr vorhabt´, übermittelte Dave den großen Tiefling.


    "In diesem Sinne, gehabt Euch wohl Ihr beiden, ich verabschiede mich", erklärte Dave freundlich und ging zurück ins Geisterhaus.

  • Gasmi kletterte auf Puschels Rücken, krallte sich fest, schmiegte sich an und dirigierte ihn zu Firxas und Terc. Im Vorbeilaufen grabschte er sich mit seinem Greifschwanz ebenfalls einen der Kekse. Gasmi war wie alle anderen froh, endlich wieder Zuhause zu sein. Das Morasa den anderen Düsterling wie Sauerbier anbot, oder wie ein unliebsames Haustier, bestrafte Gas mit einem grimmigen Blick. Scheinbar war Mo kein Waldalb, sondern ein getarnter Rakshaner. Und kaum dachte Gas dies, fragte Mo auch schon nach einem Kaffee und seinem Ghul!


    Gasmi stützte sich auf Urakos Kopf ab und tippte den kleinen Düsterling aus seiner Sitzposition an.


    "Terc hör zu, Morasa der Waldalb und der Tiefling Firxas möchten gerne alleine weiterreisen. Sie fragen ob Du hier bleiben möchtest, oder ob Du zu Deinem eigenen Rudel zurückkehren willst. Sie selbst werden Dich nicht weiter mitnehmen. Was möchtest Du tun?", fragte Gasmi auf Demonai, während er den Keks aß und Puschel davon abbeißen ließ.

  • Terc machte es sich auf dem Tiefling bequem und als die Centauren Morasa gleich einen ganzen Keksteller anschleppten, schlussfolgerte er, dass diese hier an der Oberfläche wohl den gleichen Status innehatten, wie die Düsterlinge in der Unterwelt. Terc jedoch verschmähte das Gebäck, er aß nichts als Fleisch. Auch vom Kaffee wollte er nichts wissen.


    Als der andere Düsterling ihm erklärte, was man mit ihm vorhatte, grinste er mitleidig.


    "Firxas ist mein mein Sklave. Ich habe ihn gefunden, gefangen und als Transportmittel abgerichtet, ihm beigebracht, für mich unterwegs Sorge zu tragen und mich mit Nahrung und Dienstleistungen zu versorgen. Er wird folgerichtig an keinen Ort ohne mich gehen, ob an Oberfläche oder Unterwelt. Sogar einen Waldalbenspielgefährten habe ich ihm zum Lohn organisiert, obwohl der ganz schön ungezogen ist. Er hatte mir mit zwei Fingern an den Nüstern gezogen, jedoch Firxas mag ihn, also mag er ihn mitnehmen."


    Terc streichelte Firxas`Glatze, spuckte einmal drauf und polierte sie nach.

  • Gasmi hörte Terc aufmerksam zu und ließ sich das Gesagte nicht am Gesicht ablesen. Er nickte ab und an zustimmend und zog ein betrübetes Gesicht. Dann wieder strahlte er und grinste.


    "Terc dass kann ich nur zu gut verstehen. Andere Rudel mögen sich untereinander nicht, aber ich muss Deine Leistung und Deine Freundlichkeit anerkennen. Ich kenne kaum jemand der die Hygiene seines Sklaven so genau nimmt wie. Das ist vorbildlich und dass Du ihm sogar einen Spielgefährten besorgt hast, ist sehr großzügig. Nicht jeder Sklave hat so ein Glück einen derartig großzügigen und liebenswürdigen Meister zu finden.


    Ja dieser Waldalb war vorher hier bei uns im Rudel. Er ist sehr wild und frech. Wir haben versucht ihn zu erziehen, aber es ist uns nicht gelungen. Er ist einfach weggelaufen. Das er Dich an der Nase gezogen hat ist noch gar nichts. Auf dem Flug hat er sogar Puschel hier gebissen. Du musst gut aufpassen, dass er Dich nicht beißt und er ist ständig hungrig. Keine Ahnung warum dieser Alb so hungrig ist. Lass Dich einfach nicht wieder an der Nase ziehen und zur Not beiß zurück.


    Ich werde den beiden erklären, dass Du großzügig über die Frage hinwegsiehst und sie Dir weiter zu dienen haben. Pass auf Deine Nase auf Terc", erklärte Gasmi auf Demonai grinsend.


    Gasmi wandte sich mit großen Augen an Morasa und Firxas.


    "Terc wird Euch nicht verlassen! Er hat gesagt, dass Firxas sein Lebensretter ist und dieser ihn beschützt und behütet. Sie beide waren schon vorher auf Wanderschaft bevor Du überhaupt dazu gekommen bist. Und es macht ihn sehr traurig, dass Du jetzt verlangst, dass er seinen Lebensretter verlassen soll. Gerade wo er noch so schwach und hilflos ist. Grundlos muss er ja nicht von Firxas getragen werden! Immerhin sind die beiden ja kein Paar wie Puschel und ich.


    Er wird Euch nicht verlassen und er kann Euch nicht verlassen. Er steht bei Firxas in einer Lebensschuld und er ist ihm sehr dankbar für seine Hilfe und Pflege. Nur weil er nicht in Worten versteht, was ihr über ihn sprecht, weiß er doch wie abweisend Ihr über ihn redet. Das ist sehr unhöflich und ungerecht ihm gegenüber. Du hast ihm sogar an der Nase gezogen, obwohl er so krank ist.


    Er hätte genauso bösartig antworten können, indem er in Deiner Schulterwunde herumpuhlt oder Dir auf die Schulter klopft, aber da Firxas Dich so mag, hat er diese Tat einfach heruntergeschluckt und sich nicht mal beklagt! Er will und wird bei Euch bleiben und er hofft, dass Du Dich anständig ihm gegenüber benimmst.


    Ich bin der Meinung Du könntest ihm genauso helfen, Dir hat man auch geholfen als Du krank warst, anstatt ihn zu piesacken. Terc bleibt bei Euch. Und ich soll Dir sagen Firxas, dass er Dich sehr mag und Dir sehr dankbar ist für Deine aufopfernde Hilfe, Zuwendung und Pflege. Er kennt keinen besseren Freund als Dich. Er dankt Dir sehr. Darum achtet er auch auf Deine Hygiene. Mehr kann er leider nicht zurückgeben", erklärte Gasmi freundlich.


    Gas tippte Puschel an.


    "Lass uns zurück ins Haus gehen. Die Reise war lang und anstrengend und ich muss mir Deine Wunde anschauen. Wir verabschieden uns ebenfalls", sagte der kleine Düsterling zu Morasa und Firxas.


    Gas wollte nicht, dass Puschel länger als nötig bei seinem Ex herum stand und diesen anschaute. Das war nicht nötig, denn er konnte Zuhause genauso gut ihn stundenlang anschauen und dabei vielleicht sogar das eine oder andere Nest aufschütteln, seinen müden Rücken oder seinen Greifschwanz massieren oder sie könnten sich einfach in ihrem neuen Zuhause anständig lieben. In einem schönen engen Nest oder im Badezuber. Gas schaute über die Schulter zum Geisterhaus oder im großen Planschbecken unten im Keller. Wo er und Puschel bereits einmal das Wasser unsicher gemacht hatten. Gasmi strich Puschel durch die Haare und wippte auf seinem Rücken.


    "Verabschiede Dich Puschel", bat Gas und kitzelte ihn mit der Greifschwanzspitze unter dem Kinn.