Verhandlungen zwischen dem Duc de Souvagne und Zwergenkönig Dunkelerz

  • Palaisin Bellamy Bourgeois nickte knapp und verstehend.


    „Deine Aufgabe ist Dir bekannt Gardist, sieh zu dass Du Dich für die Abreise unserer Majestät rüstest. Der Duc kann jederzeit beschließen aufzubrechen, wobei ich davon ausgehe, dass wir Morgen in aller Frühe aufbrechen werden. Die einzelnen eingeladenen Adelshäuser werden sich uns unterwegs anschließen.


    Für das neue Haustier der Beifrau unserer Majestät werde ich einen Hofgardisten abstellen, damit er diesen Dämon im Auge behält. Du musst Dir darum keine Gedanken machen Edoardo. Als Leibgardist gilt Dein Augenmerk ausschließlich dem Duc und sonst niemandem.


    Ich werde bezüglich der Weisung mit dem kleinen Prinz Ciel de Souvagne Rücksprache halten. Der verwunderliche Geschmack des jungen Herrn für exotische Begleiter dürfte ihm wohl im Blut liegen, gerbt von der Frau Mama. Nun sei es drum. Du kennst Deine Aufgabe, bis später“, erklärte Bellamy und ging zurück um mit Prinz Ciel de Souvagne zu sprechen.


    Der Palaisin marschierte den Weg den er zuvor genommen hatte zurück und gesellte sich zu Dreux und Ciel de Souvagne.


    "Grüße Kronprinz und Prinz de Souvagne. Mir ist zu Ohren gekommen dass Ihr Prinz de Souvagne einen der Leibgardisten um schützenden Beistand Eurer Mutter bezüglich ihres neuen Haustiers gebeten habt. Jeder Leibgardist ist ausschließlich dem Duc verpflichtet. Ich werde persönlich dafür Sorge tragen, dass sich ein Hofgardist des Dämons annimmt und dessen Bewachung gesichert wird.


    Auch die Hofgardisten sind Gardisten erster Güte Prinz, Ihr müsst in keinem Fall um das Wohl Eurer Mutter fürchten. Denn würde Eurer Mutter ein Leid zugefügt, würde dies ebenfalls unserer Majestät schaden. Im Hinblick auf die absonderliche Natur dieses Düsterlings, sprich da es sich um einen Dämon handelt, werde ich eine besonders argwöhnische Wache zum Schutz Eurer Mutter abstellen. Ich hoffe Euch damit geholfen zu haben.


    Wir bereiten die Abreise zum Hof des Großherzogs von Ehveros für Morgen früh vor. Sollte es Wunsch seiner Majestät sein, werden wir morgen früh nach dem Frühstück abrücken. Die eingeladenen Adelshäuser werden sich unterwegs unserem Tross anschließen.


    Falls Ihr also weitere Instruktionen habt, wendet Euch nun vertrauensvoll an mich, damit ich die zuständige Garde informieren kann. Andernfalls entschuldigt mich, wir bereiten die Sicherheit für die Abreise des Duc vor", erklärte Bellamy höflich.


    Der Palaisin musterte Ciel ob dieser noch einen Wunsch bezüglich des Schutzes seiner Mutter hatte.

  • Ciel freute sich. Bellamy war wirklich ein tüchtiger Mann. Er beschloss, dass es nach der Rückkehr von der Krönungszeremonie zu seiner ersten Aufgabe gehören würde, ein Äquivalent zu dem Schwertmeister ausfindig zu machen und in seine eigenen Dienste zustellen. Welcher Garde die zum Schutz seiner Mutter eingeteilte Wache im Einzelnen angehörte, war Ciel nicht wichtig, er wollte nur, dass Minette nichts geschah.


    "Danke", sagte er. "Ich werde bei Bedarf darauf zurückkommen und mich an Sie wenden. Meine Mutter ist eine herzensgute Frau mit einer sehr ... hm ... femininen Weltsicht. Der zuständige Gardist sollte daher wirklich die Personifikation des Argwohns sein! Oh und er sollte damit zurechtkommen, dass meine Mutter auch der Sorge um sein Wohl Ausdruck verleihen wird. Er sollte entsprechend mit mentaler Robustheit gesegnet sein. Alsdann, ich möchte Sie nicht länger aufhalten."

  • Bellamy verkniff sich so gerade noch seinen verdutzten Blick. Eigentlich hatte er den Prinzen etwas auf den Arm genommen und hatte die ganze Sache ironisch mit einem Augenzwinkern gesehen. Aber der junge Prinz schien dies gar nicht zu bemerken und dankte ihm sogar darüber hinaus noch.


    Der Schwertmeister kam sich in dem Moment ziemlich fies vor, ihn plagte direkt ein schlechtes Gewissen. Was eigentlich als Spaß gedacht war um den Prinzen etwas auf die Schüppe zu nehmen, sah er nun als tatsächlichen Auftrag. Immerhin verließ sich der Knirps auf ihn. Und wenn er ehrlich war, wer sorgte sich nicht um seine Mutter? Die des kleinen Prinzen umgab sich zu allem Überfluss auch noch mit einem Dämon. Das konnte ja heiter werden!


    Bellamy nickte knapp auf die Information hin, dass der Gardist der seine Mutter zu schützen hatte, wohl Nerven wie Stahlseile benötigen würde.


    "Nun mein Prinz, vielleicht benötigt der Gardist keine besonders starken Nerven, sondern eine ähnliche Weltanschauung wie Eure werte Mutter. Ich glaube ich habe einen Gardisten, der dieser Aufgabe absolut gerecht wird. Passender geht es kaum um es mal so auszudrücken. Lasst Euch überraschen", grinste der Palaisin und machte sich umgehend auf den Weg.


    Wer verstand schon besser eine Frau, als eine andere Frau? Bellamy beschloss der für die Bewachung von Ciels Mutter Schwertmeisterin Arienne abzustellen.

  • Die Leibgarde war eingeteilt, gerüstet und wartete einsatzbereit hoch zu Ross auf den Abrückbefehl ihres Großherzogs. Nur Fabien wartete genau wie Bellamy Bourgeois und einem Knappen neben Alcanterra den schwarzen Hengst seiner Majestät. Das souvagnische Streitross war ein Prachtexemplar seiner Rasse.


    Duc Maximilien trat gerüstet und in Begleitung von zwei weiteren Gardisten auf den Hof hinaus.


    Seine höfische Gefolgs- und Dienerschaft die der Abreise beiwohnte ging ebenso auf die Knie, wie jene seiner Untertanen die ihn begleiteten. Allein seine Leibgarde hoch zu Ross deutete im Sattel eine tiefe Verbeugung an.


    Duchesse Nathalie de Souvagne begab sich ebenfalls in den Hof in Begleitung ihrer Zofe. Josette Leroux, die dritte Ehefrau des Duc, folgte ihr in einem gebührlichen Abstand mit ihrer Dienerin.


    Die Duchesse blieb vor dem Duc stehen und neigte leicht das Haupt, ehe sie ihn zur Verabschiedung umarmte. Sie flüsterte ihm etwas zu und er lehnte kurz eine Stirn gegen die ihre.


    Als sich Nathalie de Souvagne ein Stück zurückgezogen hatte, verabschiedete sich Josette ebenso von ihrem Ehemann. Als er seine Stirn gegen die ihre lehnte, gab sie ihm einen Kuss als er sich von ihr löste. Der Duc schenkte Nathalie ein kurzes Lächeln, ehe er sich mit Hilfe seines Knappen auf sein Pferd schwang.


    „Abrücken!“, befahl Maximilien Rivenet de Souvagne.


    Bellamy wie auch Fabien folgten dem Beispiel Ihrer Majestät. Fabien gesellte sich mit seinem Pferd direkt neben seinen Herrn, während sich Bellamy mit seinem Pferd an die Spitze des Trosses setzte.


    Die Leibgarde fächerte aus und der Tross setzte sich langsam in Bewegung. Der Duc ritt gemeinsam mit Fabien geschützt in der Mitte zwischen seinen Leibgardisten, angeführt von seinem Palaisin Bellamy Bourgeois persönlich.


    Hinter ihnen ritten Chevalier Jules Seymour de Mireault, sowie Comte Maurice de la Cantillion. Beides Himmelsaugen die mit ihren Greifvögeln die Umgebung nach eventuellen Gefahren absuchen würden. Chevalier de Mireault teilte sich sein Pferd Vernon mit dem nunmehr freien Khawa.


    Nach den landeseigenen Adligen des Hauses de Beaufort, de Chasseaux, de la Cantillion und de Grivois folgten die berittenen Staatsgäste Zwergenkönig Dunkelerz, Tarrik Tarkan sowie Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark.


    Ihnen folgten drei Kutschen und zwar die der zweiten Ehefrau des Duc, Minette de Thibodeau, die seines Sohnes Ciel de Souvagne und jene des Leibarztes für eventuelle Notfälle.


    Die schwer gerüsteten Gardisten der weiteren Adelshäuser wie auch die mitgeführte Dienerschaft des Duc bildete ein Bollwerk um die in der Mitte reisenden Staatsoberhäupter. In dieser Formation verließen sie den Großherzoglichen Hof. Unterwegs würden sich ihnen weitere Adlige samt ihrer Gardisten anschließen, bis sie letztendlich über die Scholle des Comte de Neufville Souvagne verlassen würden.


    Souvagne war nach Ehveros unterwegs.

  • Die Verhandlungen würden in Ehveros ein Ende finden, als der König auf seinen Widder stieg und sich dem Tross anschloss wurde bald klar das die Menschen es verstanden mit Klasse zu reisen. Bei den Zwergen waren die Entfernungen unter der Erde ebenso weitläufig dennoch schritt, es sich unter der Erde irgendwie leichter. Der Himmel über ihm war ihm nicht geheuer. Als sie alle den Verhandlungsrunde aufgelöst hatten um sich zu Bett zu begeben wurde, sich gut um den Zwergenkönig gekümmert er schritt jedoch zur Grenze und schickte seine rasch aufgestellte Streitmacht fort, sie sollten jedoch eine Delegation zu einem Treffpunkt schicken, die ihn begleiten sollte.


    Als er so hinter den Kutschen hertrabte dachte er nach, dieser Tarkan hatte andere Männer erwähnt die seine Stellung innewohnen hatten, was wenn diese sich mit den Entscheidungen nicht zufrieden geben würden? Was wenn sich jemand neues aufschwingen würde und die Hohe Mark, als Brückenkopf nutzen würde? Dies war eine neue Welt und der Duc war ein Mann er Verhandlungen gar keine Frage doch, war auch er ein Mensch wie jeder andere und die Leben der Menschen waren nie lang. Würde einer seiner Söhne an diesem Frieden festhalten? Würde der Duc offiziell Partei ergreifen sollte es mal nötig sein? Das waren viele Gedanken die schwer auf ihm lasteten, er ritt an einer Kutsche vorbei und sah die Frau, die seinen Blick kurz erwiderte erschrocken über ihren Blick gab er dem Tier einen kurzen Tritt und es trappte etwas schneller, an die Spitze des Zuges. Dort fragte er den höchsten Soldaten "wart ihr schon einmal im Süden? Ich meine nach diesem Krieg, oder davor?" er war neugierig und wollte so viel wie möglich über den Süden der Menschen herausfinden.

  • Bellamy nickte dem Zwergenkönig zum Gruße zu.


    "Nein König Dunkelerz, ich habe mich noch nie außerhalb von Souvagne befunden. Dies ist für mich das erste Mal, wo ich die Grenze unseres Landes überschreite. Wie die meisten unserer Begleiter habe ich Souvagne noch nie verlassen. Mir ist der Süden somit genauso unbekannt wie Euch.


    Allerdings kenne ich mich dafür umso besser in Souvagne aus.
    Falls Ihr etwas über Souvagne erfahren möchtet, fragt nur.


    Das was ich Euch sagen kann ist Allgemeinwissen, aber vielleicht interessiert Euch dies trotzdem. Ehveros ist hat eine mediterrane Kultur. Die Hauptstadt des Großherzogtums Ehveros ist Drakenstein und mit circa 20.000 Einwohnern ist dies die größte Stadt aller Almaninscher Großherzogtümer.


    Drakestein verfügt über eine Magierakademie, gewaltige Tempelbauten und eine eindrucksvolle Burg findet man ebenfalls in der Stadt. Ein Schloss welches nicht weit von der Hauptstadt entfernt liegt, ist der Landsitz des Großherzogs.


    Im fruchtbaren Ehveros gibt es viele Obstplantagen, aber auch zahlreiche Gemüse- und Getreidefelder. Ehveros verfügt angeblich über das am besten ausgebaute Straßennetz aller almanischer Herzogtümer, was wir ja bald heraus finden werden. Zudem verfügt Ehveros über eine Vielzahl von Häfen. Ehveros hat die größte Bevölkerung der almanischen Herzogtümer und stellt daher einen Großteilt des Heeres im Krieg gegen die Handelsallianz dar. Jedenfalls war dies einmal so König Dunkelerz. Nach dem Krieg gegen das Chaos dürfte auch Ehveros kein Interesse mehr an einem Krieg mit der Handelsallianz haben.


    Wir reisen zuerst in Ledwick ein. Ein ehemals weiteres Großherzogtum, dass nun vermutlich an Ehveros unter Felipe fällt.


    Ledwick ist Sumpfland und was uns dort erwartet, werden wir sehen. Laut meiner Information werden dort hauptsächlich Fische, Frösche, Sumpfkräuter, Torf, und Kohle gewonnen. Je weiter man sich von den Sümpfen entfernt, desto fruchtbarer wird das Land.


    Hauptsächlich wird außerhalb des Sumpfgebiets Kartoffeln, Flachs, Hanf und Getreide angebaut. In der unmittelbaren Sumpfregion gibt es einige Kahn-Kapitäne, welche für wenig Geld, die Überfahrt für Reisende anbieten. Im Norden des Landes verläuft eine gut ausgebaute Straße zwischen Silberhain und Schwalbenfeld.


    Was davon nach der Überschwemmungskatastrophe noch übrig ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Ebenso wie weit nun die Sumpflandschaften reichen. Soweit haben wir keine Aufklärung betrieben, da wir uns rein auf unsere Grenz- wie auch Landessicherung beschränkt haben. Ich hoffe dass das grenznahe Gebiet zu Neufville noch passierbar ist, da wir uns ab dort Richtung Westen direkt nach Drakestein wenden.


    Über das Ausland könnten Euch Comte Maurice oder Massimo de la Cantillion etwas erzählen. Comte Massimo de la Cantillion hat sich sogar mehrere Jahre in der Fremde aufgehalten hat. Er könnte Euch gewiss Rede und Antwort stehen, ebenso sein Bruder", antwortete Bellamy freundlich, dennoch behielt er wachsam die Gegend im Auge.

  • Edoardo riet ziemlich am Ende des Tross. Sein Pferd das er diesmal vom Stahlmeister bekommen hatte war dieses mal ein recht ruhiges Exemplar. Das letzte das er ausprobiert hatte war ihm für seinen Geschmack etwas zu temperamentvoll gewesen. Mit dieser scheckigen Tobiano Stute hier war er recht zufrieden, sie regierte auf die kleinste Befehle direkt aber nicht ruckartig. In Zukunft würde er wohl sehen das er sie öfters bekommt. Vorausgesetzt niemand war schneller als er.
    Aber das war nebensächlich. Er hatte die gutmütige Stute nun und war bei der langen Reise die sie vor sich hatten heilfroh darüber.


    Der Tross bahnte sich langsam seinen Weg durch das Land. Edoardo beobachte aufmerksam die Gegend und blickte auch des öfteren hinter sich um zu kontrollieren ob ihnen jemand folgte.
    Wenn er nicht gerade seinen Blick im Dienst schweifen lies, wanderte sein Blick Richtung Zwergenkönig.
    Von seiner Position war er nur schwer zu erkennen. Dennoch hatte der Leibgardist noch nie einen Zwerg gesehen gehabt. Er hatte nur Geschichten über sie gehört. Und die Wahl des Reittiers fand Edoardo recht interessant, ein Widder. Eine solche Kombination weckte bestimmt nicht nur sein Interesse, sondern das vieler Almanen die den Zwergenkönig auf dem Widder reitend sehen würden.

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