• Bellamy Bourgeois nickte anerkennend und ließ den Scharfrichter seines Amtes walten. Im Gegensatz zu anderen Personen fürchtete er Dominique Dubois nicht, vielmehr sah er ihn als Kollegen. Dieser Mann führte einen Job aus, zudem andere nicht einmal in der Lage waren. Aber der Beruf des Henkers war genauso notwendig wie der eines Palaisins, ohne sie beide, ohne viele andere ähnliche Berufe konnte die öffentliche Ordnung nicht aufrecht erhalten werden.


    Welche Zustände über ein Land herein brachen, welches sich nicht vehement dem Verbrechen in den Weg stellte und ihm nicht nur die Stirn bot, sondern direkt den Kopf abschlug, sah man an Naridien. Obenza war ein beispielloser Ort dafür, wie weit das Verbrechen Blüten treiben konnte, wenn es niemanden gab, der ihm Einhalt gebot.


    Souvagne würde durch Leute wie sie und durch Herrscher wie den Duc niemals zu einem gigantischen Obenza verkommen.


    Scharfrichter Dubois hatte dem Übeltäter ein Joch umgelegt. Was es genau damit auf sich hatte, wusste Bellamy nicht. Aus dem Grund schaute er seinen Kollegen Dominique an und zog kurz fragend eine Augenbraue hoch, ehe er sich ebenfalls Richtung Duc umdrehte.


    "Eure Majestät, die Kreatur ist gesichert", erklärte er freundlich.

  • Massimo


    sprang von seinem Pferd und trat der Zofe von seiner Frau dabei voll in die Knochen. Die Frau stürzte zu Boden. Mit einer Bewegung hatte der Comt sein Schwert gezogen und schlug der Zofe den Kopf ab. Er packte die Überreste der Frau am Kragen und schleuderte sie ins Gebüsch. Mit grimmigen Blick schaute er die widerwärtige, kleine Kreatur an.


    "Der Fremdländer soll gebrandmarkt werden. Zerstört sein Gesicht. Mein Bruder Melville soll ihm das Gesicht von den Knochen schmelzen. Ich verlange das als Wiedergutmachung für die Ehre von meine Frau Herr. Verschont das Vieh vom Block, aber brandmarkt diesen Fremdländer. Gebt uns ein paar Minuten, wir sind gleich wieder da."


    Massimo packte Monique am Oberarm und zog sie mit sich zu dem kleinen Bach der die Felder versorgte.


    "Weine nicht Moni. Du hättest nicht den Platz mit mir tauschen sollen. Es ist meine Schuld, weil ich rumgestritten hab. Darum hast du den Platz getauscht. Es tut mir leid Moni. Gleich bist du wieder sauber. Ich muss dich aus dem Fetzen schälen, hab keine Angst."


    Der Comte schnitt das Kleid mit seinem Dolch auf und schnitt es von Moniques Körper runter, so dass seine Frau nackt vor dem kleinen Bach stand. Er drückte ihr vorsichtig den Dolch in die Hand und zeigte auf den Bach.


    "Geh dich abwaschen, ich bin sofort wieder da. Wasch dich ganz, egal wie deine Haare gleich aussehen. Wenn wir ins nächste Dorf kommen, kannst du sie machen lassen. Oder binde sie nur zusammen. Das reicht. Ich bin gleich wieder da, ich hole dir ein neues Kleid. Schrei wenn was ist Moni. Ich beeile mich."


    Massimo ging zurück und holte aus dem Reisegepäck ein leichtes Kleid. Damit ging er zurück zu seine Frau. Er hing es so lange vorsichtig über einen Ast, ehe er zu ihr ins Wasser ging. Massimo störte das nicht. Er hatte schon im Schlamm und Dreck gelegen während einer Schlacht. So gut es in den kleinen Bach ging wusch er seine Frau mit Sand vom Bachufer sauber. Danach tauchte er sie ein paarmal unter. Dabei hielt er sie aber fest, dass ihr nichts passieren konnte. Er roch an ihr und an ihre Haare. Sie roch wieder sauber.


    "Ich hoffe Melville darf das kleine Drecksvieh zeichnen. Könnte ja sein, dass er sich verschätzt und es abfackelt. Sowas passiert, kleiner Unfall. Kann ihm niemand übel nehmen find ich."


    Massimo schnappte sich Monique und trug sie rüber auf die Wiese. Dort zog er ihr das neue Kleid an und küsste sie liebevoll.


    "Da hab ich zum Ausflug zum Meer ja doch was nützliches für dich gelernt. Ich kann dich nicht nur aussiehen, ich kann dich sogar anziehen Moni. Weine nicht mehr. Das war widerwärtig von dem Vieh, aber du bist wieder sauber. Du siehst doch wie die Fremdlinge sind. Kein Benehmen was wollen wir mit solchen Tieren in der Gesellschaft. Da war mir der Rakshaner sogar noch lieber und das sage ich. Wobei gut, ich hab angefangen zugegeben. Der Duc wird es bestrafen lassen, da bin ich ganz sicher."


    Der Comte schälte den Körper der Zofe aus dem Kleid und machte den Fetzen als Putzlappen im Bach nass. Gemeinsam ging er mit seine Frau zurück zu deren Pferd und machte das mit dem Lappen sauber. Massimo schmiss den Lappen ins Gebüsch und half seine Frau wieder aufs Pferd. Dann schwang er sich auf Foudre.


    "Wir sind wieder da. Es kann bestraft werden."

  • "Es ist ein Messinghalsband. Ohne Schlüssel kriegt der kleine Kerl es nicht mehr ab. Messing ist in der Lage, jegliche Magie erfolgreich zu blockieren", erklärte Dominique, als er den fragenden Blick des Palaisins auf sich ruhen sah. Er sprach leise, damit der Duc nicht gestört wurde. "Man stellte es zuerst fest bei Gestaltwandlern, deren Wandlungsfähigkeit blockiert wurden. Doch Experimente ergaben, dass es bei allen Magierichtungen funktioniert."


    Während um sie herum alles außer sich war, die weniger gut ausgebildeten Pferde durchgingen und die Zivilisten kreischten, war Dominique zufrieden mit sich und der Welt. Der Scharfrichter war die Ruhe in Person. Er tätschelte dem kleinen Deliquenten den Kopf. "Wird schon halb so wild. Jetzt beruhige dich erst einmal."


    Die fachmännische Enthauptung der ungehorsamen Zofe durch den Comte de la Cantillion quittierte er mit einem anerkennenden Nicken.

  • Edoardo ritt eine ganze weile ohne Vorkommnisse am Ende des Tross.
    Als unerwartet Bellamy Befehle brüllte. Die Gardisten strömten aus so wie auch er. Seine Schwerthand bereit zum ziehen des Schwertes. Langsam und mit wachsamen Auge untersuchte er die Gegend. Recht schnell wurde aber Entwarnung gegebene da der Schuldige wohl geschnappt wurde.


    Dennoch blieben die Gardisten kampfbereit solange sie hier noch standen. Es konnte immer noch weitere Angreifer geben. Edoardo kam näher zu der Kutsche von Prinz Ciel. Der Schutz der Duc Familie hatte im Moment höchste Priorität. Seine Gesichtszüge wurden kalt und sein Blick wanderte unentwegt umher nach möglichen Gefahren Ausschau haltend.


    „Mein Herr, bleibt bitte zu eurer eignen Sicherheit in der Kutsche“

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  • Bellamy ließ seinen Blick über seine Truppe schweifen. Der Neue hatte gut und besonnen gehandelt, direkt neben der Kutsche des Prinzen Stellung zu beziehen. Bellamy warf Edoardo einen anerkennenden Blick zu. So ein Einstand in die Truppe gefiel dem Palaisin.


    Dominique Dubois erläuterte derweil, was es mit dem Joch auf sich hatte. Selten hatte die Garde Magier oder magisch veranlagte Wesen im Gewahrsam. Dies war normalerweise die Aufgabe der Himmelsaugen. Bellamy erinnerte sich an die Verurteilung und Hinrichtung der verräterischen Lichtalbin. Sie hatte ebenfalls ein Joch getragen und ihr waren die Augen verbunden worden.


    Palasin Bourgeois speicherte die Information umgehend in seinem Gedächtnis. Zu passenden Handschellen um Delinquenten sichern zu lassen, würde er ebenfalls Messingjochs an seine Garde verteilen lassen. Zwar begleitete neben der persönlichen Leibgarde auch mindestens immer ein Himmelsauge den Duc, aber Bellamy wollte auf Nummer Sicher gehen.


    „Eine äußerst interessante Information, Danke. Ich vermute die Lichtalbin die vor kurzem hingerichtet wurde, trug ein ganz ähnliches Joch. Die Garde werde ich ebenfalls mit solchen Hilfsmitteln ausstatten lassen“, antwortete Bellamy dem Scharfrichter freundlich. Auch er bedachte den Comte Massimo de la Cantillion mit einem anerkennenden Nicken für sein Werk.


    „Eure Majestät wie wünscht Ihr mit dem Verbrecher zu verfahren?“, fragte Bellamy respektvoll.

  • Monique wusste nicht wie ihr geschah. Zuerst wurde sie vor allen Augen gedemütigt, aber keiner der Anwesenden machte sich über sie lustig oder zog ihr Missgeschick ins Lächerliche. Nein alle Anwesenden zeigten Anstand und Besorgnis. Sie schämte sich etwas dafür, dass sie hatte weinen müssen, aber sie konnte es auch nicht verhindern.


    Die lustigen Anekdoten in denen einem armen unwissenden Reisenden zur frühen Morgenstunde der Inhalt eines Nachttopfes traf, kamen Monique in den Sinn. Dies waren keineswegs nur Erzählungen, nein so manch einem Unwissenden war es tatsächlich so ergangen.


    Zwar hatte Monique keinen Nachttopfinhalt über sich entleert bekommen, aber ob der Urin vorher in einem Nachtgeschirr schwamm oder nicht, spielte keine Rolle. Niemals hatte sie sich so gedemütigt gefühlt und so schändlich behandelt.


    Die Verwandten ihrer neuen Familie standen ihr sofort bei. Ihre Zofe wurde von ihrem Schwager zurecht gestutzt und eilte ihr umgehend zu Hilfe. Scheinbar war dies nicht schnell genug, denn einen Augenblick später trat ihr Mann ihre Zofe wie ein wütender Dämon zu Boden und enthauptete sie. Massimo ergriff den kopflosen Torso, als wäre es das Normalste von der Welt und schmiss den Torso in die Botanik des Wegesrandes.


    Sie hatte sich gewünscht einmal eine Läuterung zu sehen, nun hatte sie eine gesehen. Monique fühlte sich wie betäubt. Schlagartig verstand Monique, dass die Redensart – mit jemandem kurzen Prozess machen, nicht einfach nur eine Redenswendung war.


    Jeder Adlige hatte das Recht auf seiner Scholle zu richten. Wie schnell und zielsicher Ihr Mann zugeschlagen hatte, flößte Monique Respekt aber auch Angst ein.


    Einen Moment später stand Massimo neben ihr, ergriff sie am Oberarm und zog sie hinter sich her. Sie folgte ihm gehorsam, während er beruhigend auf sie einsprach. Es tat ihm leid was passiert war und er nahm die Schuld der Pinkelattacke auf sich. Nun gestritten hatte er wirklich, aber dafür dass irgendjemand vom Himmel pinkelte, dafür konnte ihr Mann nichts.


    So brutal und erbarmungslos wie er mit der Zofe umgegangen war, so fürsorglich war er zu ihr. Vorsichtig zerschnitt er ihr ruiniertes Kleid und versicherte ihr, dass sie keine Angst haben müsse. Monique fürchtete sich dennoch etwas, aber mehr vor der Waffe als vor ihrem Mann. Eine Klinge so nah an der Haut zu spüren, bereitete ihr große Angst.


    Er verletzte sie nicht, er ritzte sie nicht, er berührte sie nicht einmal mit dem Metall. Was hatte sie auch geglaubt? Wenn er so mit einem großen Schwert umgehen konnte, würde er sie wohl kaum mit einem Dolch verletzten. Und sollte er je beabsichtigen sie zu verletzen, würde ihn davon nichts abhalten können.


    Sie lächelte Massimo tapfer an, obwohl sie spürte dass ihr wieder die Tränen kamen. Ihr Mann drückte ihr seinen Dolch in die Hand und forderte sie auf, sich im Bach waschen zu gehen. Er erklärte ihr, dass er ihr ein neues Kleid holen wollte. Sie nickte zur Bestätigung und drückte den Dolch an sich, dabei hätte sie sich beinahe selbst geschnitten.


    Vorsichtig watete sie ins Wasser des kleinen Baches. Sie wusch sich so gut sie konnte, aber der ekelerregende Gestank blieb. Verzweifelt schrubbte sie ihre Haut in dem Wasser. Sie konnte den Tross des Großherzogs nicht ewig warten lassen. Panik überkam sie, in dem Moment war ihr Ehemann zurück und hing ein frisches Kleid über einen Ast.


    Ohne zu zögern gesellte er sich zu ihr ins Wasser und wusch sie mit Sand des nahen gelegenen Ufers sauber. Das half, ihre Haut stank nicht mehr. Dann tauchte er sie ohne Vorwarnung ein paarmal unter, hielt sie aber selbstverständlich sichernd fest. Das war so typisch ihr Mann, er konnte herzensgut, liebevoll und grob zeitgleich sein. Prustend wischte sie sich das Wasser aus den Augen, während er an ihren Haaren roch. Auch die etwas unsanfte Prozedur zeigte entsprechende Wirkung. Ihre Haare hatte er ebenfalls vom Gestank befreit.


    Dass der das kleine Geschöpf abgefackelt sehen wollte, konnte Monique nachvollziehen. Wenn es nach ihr ginge, hätte es ihr ausgereicht, es in den nächsten Misthaufen zu schleudern. Trotzdem musste sie bei der Vorstellung grinsen, allein da sie Melville gerne einmal Feuer beschwören sehen wollte. Doch sie korrigierte ihre Gedanken schnell. Eine Läuterung hatte sie auch sehen wollen und bei dem Gedanken daran wurden ihre Knie ganz weich.


    Massimo nahm sie auf den Arm und trug sie aus dem Wasser. Monique schlang ihm dabei die Arme um den Hals und presste sich ganz fest an ihren Ehemann. Als er sie herunter ließ um ihr das frische Kleid anzuziehen ließ sie ihn widerstrebend los.


    „Was Du über den kleinen Unhold sagst, kann ich unterschreiben. Der Rakshaner war nicht unhöflich und er hat niemanden angegriffen. Nicht einmal Dich Massimo, er hat Dir offen und ehrlich gesagt was ihn stört. Im Vergleich zu diesem ekligen Wildpinkler solltest Du ihm eine Chance geben. Er gab sie Dir ebenso, er hätte Dein Verhalten melden können Massimo“, erklärte Monique leise.


    Sie hakte sich bei ihrem Mann ein und benötigte noch einen Moment um sich zu sammeln. Nach einem Moment des Durchatmens, ergriff sie Massimo am Kinn, drehte seinen Kopf zu sich und küsste ihn lang und innig. Dabei umarmte sie ihn und drückte ihn fest.


    „Danke für die Rettung Schatz“, flüsterte sie dankbar und gab ihn wieder frei.


    Er nahm der Zofe das Kleid ab und tränkte es im naheliegenden Bach. Als sie gemeinsam zum Tross zurückkehrten, reinigte er sogar ihr Pferd und half ihr wieder in den Sattel. Als er selbst wieder hoch zu Ross saß, strich Monique ihm liebevoll und dankbar über die Seite.


    Das kleine Vieh war festgesetzt worden von Scharfrichter Dubois, Palaisin Bourgeois und Tarrik Tarkan. Die Frage was nun geschehen sollte, stand im Raum.

  • Maximilien Rivenet de Souvagne musterte kurz den winzigen Tiefling. Fabien folgte dem Blick seines Herrn.


    „Die Kreatur kann sich einen sehr üblen Scherz erlaubt haben, oder aber sie wurde bewusst entsandt um uns zu schaden. Ferner kann sie durchaus von Personen niederträchtiger Geisteshaltung entsandt worden sein um unser Vorankommen zu unterbinden und die bevor stehenden Friedensverhandlungen zu sabotieren.


    Wir werden uns nicht von unserem eingeschlagenen Weg in ein friedliches Zeitalter abbringen lassen. Weder von dieser Kreatur, noch von sonstigen Störungen. Wir setzen unseren Weg fort“, entschied der Großherzog.


    „Dominique gehen wir Recht in der Annahme, dass Ihr über eine Möglichkeit der sicheren Verfahrung dieses Straftäters während unserer Reise verfügt? Die Kreatur darf sich weder befreien noch erneute Störungen verursachen dürfen. Sollte sich diese Kreatur erneut gegen uns wenden, richtet sie mit dem Schwert. Sobald die Kreatur ausreichend gesichert ist, wird die Reise fortgesetzt. Gebt dazu kurze Rückmeldung Dominique“, erklärte der Duc.

  • "Wir haben einen entsprechenden Wagen bei uns, ähnlich zum Transport von Pferden, aus massivem Holz mit Eisenverschlägen an den Kanten und einer Sicherheitstür."


    Dominique war die Freude ob des Spielzeuges, das man ihm für die Reise anvertraut hatte, deutlich anzusehen. Stolz fuhr er fort:


    "Darin ist eine mit Ketten herabklappbare Wandpritsche und eine Bettpfanne für die Notdurft, die über einen Spalt heraus- und hereingereicht werden kann. So wie es das auch mit dem Essen getan wird. Der Karren ist sehr schwer und wird von einem treuen alten Ochsen gezogen. Die Konstruktion stammt von der Quatre M Mordwaffen-Manufaktur, ist also allerhöchste Qualitätsware."

  • Massimo

    freute sich über die Zärtlichkeit von Moni. Sie musste sich nicht für die Hilfe bedanken. Seine Hilfe war selbstverständlich, sie war seine Frau. Vielleicht war er etwas derb bei der Reinigung gewesen, aber er musste sie schnell sauber bekommen. Sie hatte sich nackt an ihn gedrückt als er sie aus dem Wasser schleppte. Und sie wollte ihn nicht loslassen. Gerade hatte sie ihn gestreichelt. Massimo musste schnell an was anderes denken. Er dachte an die Läuterung von dem Drecksvieh, dass seine Frau besudelt hatte. Schon wieder war er mit seinen Gedanke bei seine Frau und wie sie sich nackt an ihn presste. Also dachte Massimo an Monis Worte um nicht an ihre nasse Haut zu denken. Er beugte sich zu ihr rüber und küsste sie.

    „Der Rakshaner hat Ehre bewiesen, du hast Recht Moni. Er hätte mir einen Strick draus drehen können. Hat er aber nicht. Er hat es mir direkt ins Gesicht gesagt. Er hätte das hinter meinen Rücken den Duc oder den Palaisin stecken können. Dann wäre die Kacke am dampfen gewesen. Bei der ersten Rast werde ich ihn auf ein Bier einladen als Entschuldigung. Ich war ungerecht zu ihm und ich war anmassend. Er hat sich benommen, wie wir es selber erwarten. Er hat mir keinen Dolch in den Rücken gerammt und er hat nicht geheuchelt. Ich hab mich wie der letzte Idiot verhalten. Warum sag ich besser nicht. Es kommt aber nicht wieder vor Moni.
    Du musst dich nicht bedanken. Du bist meine Frau und ich helfe dir immer. Kann sein dass ich was hart mit dir umgesprungen bin im Wasser. Das war nicht böse gemeint. Ich wollte dich nur schnell von dem Dreck befreien. Von Unrat kann man krank werden. Deshalb hab ich mich beeilt dich schnell sauber zu schrubben. “

    „Eure Hoheit der Befehl zur Grenzsicherung lautete, keiner Fremdländer darf die Grenzen überschreiten. Wer kein Almane ist und unsere Grenze überschreitet, soll Frieden mit seinen Göttern machen. Alle Fremdländer wurden aus Souvagne ausgewiesen. Die Fremdländer die sich nicht freiwillig verzogen haben landeten auf dem Block. Dank eure weisen Entscheidung.
    Deshalb frage ich mich, woher kommt der Angreifer? Wer hat den in unser Land gelassen? Oder wer hat den versteckt, dass er hier im Land bleiben konnte? Grundlos wird der sich nicht nach Souvagne eingeschlichen haben. Er hat sicher weitere Kameraden versteckt. Sowas arbeitet nicht allein. Unser Henker sollte ihn verhören. Ich vermute er ist ein Staatsfeind von Souvagne. Ein Verräter, sonst wäre der nicht hier.“

    Massimo verbeugte sich im Sattel vor seinen Herrn.

  • Maximilien nickte Dominique anerkennend zu.


    "Sehr vorausschauend gedacht Dominique. Wirf den Verbrecher in den Gefängniswagen. Wir sind nicht die Heilsarmee, wir füttern keine Delinquenten oder Verräter. Kurz vor Grenzübertritt nach Ledwick, sprich Ehveros wirst Du dieses Subjekt einer peinlichen Befragung unterziehen.


    Eure Fragen Comte de la Cantillion sind berechtigt, wir wünschen Aufklärung und die Beantwortung dieser Fragen.


    Keine falsche Rücksicht Dominique, wobei diese Aufforderung müssen wir Dir nicht geben, wir wissen um Deine Zuverlässigkeit und Treue.


    Danach sichere ihn, beziehungsweise lass ihn gesichert. Wir werden ihn im Ausland auf dem Sklavenmarkt veräußern. Den Verkaufserlös erhaltet Ihr Comte Massimo de la Cantillion, als Wiedergutmachung für die Schmach die Eurer Frau widerfuhr. Möge sie sich davon ein neues Kleid kaufen. Sollte der Erlös zu gering sein wird dieser zum Fehlbetrag auf die Summe von 500 Taler aufgestockt. Abrücken", befahl der Duc.


    Bellamy gab der Leibgarde ein Zeichen, sie formierten sich zum Abrücken, einige Minuten später brach der Tross wieder auf. Zurück blieb am Bach nur ein zerschnittenes Kleid und die Kopflose Leiche einer geläuterten Zofe am Wegesrand.

  • Dominique freute sich auf das peinliche Verhör. Ein kleines Jauchzen drang aus der mächtigen Brust. Er hatte noch nie jemanden während einer Reise verhört.


    "Ganz wie Ihr wünscht, Eure Durchlaucht. Palaisin?"


    Er wartete darauf, dass Bellamy den Delinquenten in den Wagen bringen wollte. Dominique würde ihm den Weg zeigen.

  • Massimo


    fand die Entscheidung vom Duc gerecht. Der Verbrecher hatte seine Freiheit verloren. Aber der Comte glaubte nicht, dass diesem Drecksvieh was peinlich war. Was sollte der Henker fragen, was dieser Kuduppel nicht beantworten konnte. Der pisste in der Öffentlichkeit unschuldige Leute an. Den Opfern war das peinlich, aber nicht dem abgebrochenen Hutzelzwerg. Es sei denn er bekam von seiner eigenen Kost, dachte Massimo und musste grinsen.


    "Ich danke euch für eure Entscheidung Hoheit. Ich möchte einen Vorschlag machen. Ihr habt ein peinliches Verhör befohlen. Dem Gossenzwerg wird nichts peinlich sein. Daran glaube ich nicht. Ihr denkt zu gut, sogar von von dem Vieh. Aber wir können dafür sorgen dass er sich genauso fühlt wie meine Frau Hoheit. Der Henker hat erklärt, dass der Gefangenenwagen ein Klo hat. Schön wird nur nicht benötigt. Wir lassen den Kuduppel bis zum Hals weiter im Sack stecken und bei der nächsten Burg lassen wir uns Glaubersalz aushändigen. Das ist ein Hilfsmittelchen, wenn einer nicht auf den Topf kann. Das Salz kann sehr gut für Verhöre genutzt werden. Wir flössen dem Verbrecher davon einen Liter ein und lassen ihn im Sack. Ergebnis er steckt bis zum Hals in der eigenen Scheisse. Von der Dosis wird der nicht nur den flotten Heinrich kassieren, sondern Krämpfe. Das Salz hat durchschlagende Wirkung. Solange er im Sack ist, kann er sich erleichtern. Fürs Verhör würde ich ihn aus den Sack nehmen und seinen Bauch mit einer dünnen Schnur oder einem Gürtel abbinden. Glaubt mir, je schlimmer die Krämpfe werden umso gesprächiger wird der Verbrecher. Das lockert seine Zunge. Und vielleicht genauso seine festgefressenen Hirnstreben, die ihn auf die Idee gebracht haben meine Frau anzugehen. Falls der Henker meinen Tip annehmen mag."


    Massimo musterte den widerwärtigen Tiefling hasserfüllt. Über sein Leid war noch nicht das letzte Wort gesprochen. Massimo kannte so viele Arten Verbrecher zum sprechen zu bringen und sie qualvoll zu bestrafen, dass er Bücher füllen konnte. Nur hatte er keine Lust zum Aufschreiben. Aber vielleicht sollte er damit doch langsam anfangen.
    Sein Sohn musste alles von ihm lernen. Der Junge musste nicht mit nichts anfangen, wenn er ihm Jahrzehnte an Erfahrung lehren konnte. Bei dem Gedanke an Erfahrung dachte Massimo an seinen Bruder Melville. Er musste mit seinen Bruder sprechen. Melville hatte viel Erfahrung mit Frauen. Massimo wollte von ihm Tips für Moni. Bis jetzt war alles gut gegangen, obwohl er keine Ahnung von Beziehungen hatte. Er beschützte seine Frau und behandelte sie wie einen Kameraden. Massimo dachte sich, dass es gut wäre Moni beizubringen mit dem Dolch umzugehen. Er hatte ihr den Dolch zum Schutz gegeben, aber die sie hatte sich fast selber geschnitten. So ging das nicht. Zur Not musste sie ihr Leben und ihre Ehre selber verteidigen können. Vielleicht musste sie irgendwann sogar das Leben von ihrem Kind und sich verteidigen. Wie schnell was passieren konnte hatte der Kuduppel gezeigt. Er war nicht ewig da und er musste Komavan sagen, dass er gut auf seine Frau aufpassen sollte. Da fiel Massimo ein, dass er Komvan Zuhause vergessen hatte. Sobald es Nacht war würde er ihn gedanklich rufen.

  • Der Zwergenkönig ritt still neben dem Mann her der ihm alles berichte was er wusste, das waren Informationen die sich noch als nützlich herausstellen sollten, gar keine Frage doch dieser Filipe erweckte seine Aufmerksamkeit wieso sollte er seine Tochter krönen lassen und er selbst verzichtete auf die Macht? Das ergab in Skaldors Augen wenig Sinn doch die Auflösung dieses Rätsels würde schon bald einen passenden Augenblick finden. Der Tross war wirklich groß viele Gardisten waren dabei ebenso der ganze Hofstaat, es war unglaublich dennoch auch leider bitter nötig doch genau das wollten sie alle ja ändern, eben aus diesem Grund waren sie alle auf den Weg nach Ehveros.


    Gleich darauf geschah genau das was nicht passieren durfte, sie wurden angegriffen? Nein eher angepinkelt, er sah wie der Übeltäter gefangen genommen wurde und sah auch, das er definitiv nicht zu Tarkan gehörte, die Art wie er ihm gegenüber stand sah nicht gerade friedlich aus. Gleich darauf war der Tumult auch wieder vorbei und der Übeltäter wurde abgeführt, doch der Blick des Zwergenkönigs war weiterhin auf Tarkan gerichtet. Dieser war es der gegen die Eisenhand gekämpft hatte und nur wegen ihm, standen die Zwerge nun da wie sie es noch nie zuvor taten, sie verhandelten mit fremden Völkern um den Frieden Willen. Ihm standen die Folgen des Krieges noch im Gesicht geschrieben, er war mitgenommen und sichtlich erschöpft dennoch war er ein großer Krieger und Heerführer, alles in dem Kopf des Königs sträubte sich dagegen, doch in gewisser Weise hatte er den Respekt des Zwergenkönigs geweckt, man hasste den Feind ja doch auch Feinde konnten Achtung voreinander haben.


    Das Tarkan nun hier war, war ein sichtliches Zeichen dafür das auch er einen Frieden haben wollte und es ihm sehr am Herzen lag diesen durch zu bringen. Er wandte den Kopf ab und schaute weiter nach vorn man sah merklich das das Land, sich veränderte. Man blickte nach Süden und nach Südosten und wenn man sich sehr genau anstrengte sahen sie, die weiten Sümpfe und dichten Wälder die Ledwick darstellen mussten. Weit konnten sie es nicht mehr haben, schon bald würden sie ihr Ziel erreichen.

  • Eine Scharr aus zwanzig Reitern kamen den Hügel hinauf geritten, das Banner flackerte im Wind es war das Banner von Filipe der Herscher von Ehveros. Die Reiter waren in voller Rüstung eingekleidet und trugen ebenso Schild und Schwert bei sich. Sie hielten auf die Spitze des Trosses an, verlangsamten ihr Tempo jedoch fünfzehn Meter vor ihnen sodass man sie auch aus der Ferne gut hören konnte. Einer der Reiter schob sein Visier hoch, ein Zeichen des Respekts unter Edelleuten, er sprach "der Fürst Filipe ehrt es das der Duc zugesagt hat diesem Schicksalhaften Ereignis beizuwohnen" er nickte dem Zwergenkönig zu und fügte hinzu "ebenso ehrt es ihn natürlich auch, die anderen Herscher der Nachbarländer begrüßen zu dürfen" die Situation war im Angesicht der Männer die so viele Waffen trugen auf beiden Seiten am Anfang etwas, angespannt doch es wurde schnell klar das diese Reiter eine Geste der Höflichkeit war, man wollte nicht das die Gäste sich unwohl fühlten.


    Als das geklärt war schwärmten die Reiter aus und bildeten mit den Reitern die Vorhut, doch man erkannte auch weibliche Ritter unter ihnen doch waren alle bis auf, der Redner und auch der Anführer der Reiter niemand dazu bereit sein Gesicht zu zeigen. Besonders gesprächig waren sie ebenso nicht, hier und da mal ein Wort doch nicht mehr es war so als wollten sie nicht zu viel verraten. Eine Reiterin ließ sich auf die Höhe der Kutsche zurück fallen indem der Duc saß, ihr Pferd trappte locker neben der Kutsche her und sie versuchte einen Blick hinein zu erhaschen doch es gelang ihr nicht. Gleich darauf gab sie dem Pferd ein lockeres Kommando und es trappte etwas schneller wieder nach vorn am Zwergenkönig vorbei.


    Diesen musterte sie nur flüchtig und schloss wieder nach vorne auf. Wer das wohl war?

  • Während der Palaisin mit freundlichem Nicken dem Scharfrichter folgte und den Gefangenen in den Zellenwagen beförderte wandte sich der Duc an den Comte Massimo de la Cantillion.


    "Comte Euer Vorschlag in Ehren, die Befragung wird jedoch durch Scharfrichter Dubois erfolgen. Wir verstehen Euren Unmut, aber wir werden keine weitere Unterbrechung unserer Reise hinnehmen. Wir sind der festen Überzeugung, dass Dominique auch ohne weitere Hilfsmittel den Verbrecher zum Sprechen bringen wird. Ferner werden wir keine willkürliche Rache dulden.


    Staatsgewalt ist nicht willkürlich, sie dient der Ahndung von Verbrechen und zur Verbrechensaufklärung. Und wir denken, dass die Faust des Palaisin, die Befragung des Scharfrichters, sowie der Verlust der Freiheit Anlass genug für die Kreatur sein wird, über ihr schändliches Verhalten nachzudenken. Wir rücken ab", befahl der Duc.


    Der Tross setzte sich erneut in Bewegung. Diesmal wurden sie nicht aufgehalten. Je nach Scholle und Lehen dass sie passierten, gesellten sich die entsprechenden Abgesandten der jeweiligen Adelshäuser samt ihren Begleitungen hinzu.


    Auch eine Delegation der Zwerge hatte sich dem Tross angeschlossen. König Dunkelerz hatte während der Verhandlungen darum gebeten und dies sollte dem König nicht verwehrt werden.


    Der Tross zog durch Souvagne und bildete ein kleines Heer, welches sich gen Ledwick einen Weg durch das Land bahnte. Die gut ausgebauten Straßen der großen Dörfer und Städte standen den kleinen Wald-, Wiesen- und Feldwegen gegenüber.


    Hier hatten es die Reiter leichter als die drei Kutschen die dem Tross als Nachhut folgten. Wohlbehalten saßen in den Kutschen die Prinzen Dreux und Ciel de Souvagne, gefolgt in der zweiten Kutsche von der zweiten Ehefrau des Duc, Minette de Thibodeau sowie dem jüngsten Spross des Duc, seiner Tochter Olivie Solaine de Souvagne. In der letzten Kutsche saß der Leibmedicus und Heilmagier des Duc, Florismart Provencher.


    Während ihrer nächtlichen Reise, schlossen sich dem Tross auch einige Gargoyle an, darunter Komavan des Hauses de la Cantillion. Er war seinem Herrn Massimo gefolgt.


    Nachdem der Tross einen Großteil des Weges hinter sich gebracht hatte, kamen in der Ferne die ersten Ausläufer der Sümpfe in Sicht. Maximilien schaute in die Ferne, während Alcanterra ruhigen Schrittes weiterlief. Fabien schaute kurz zu seinem Herrn auf und folgte dann dessen Blick.


    "Reiter unter Felipes Banner", flüsterte Maximilien so leise, dass nur Fabien ihn hören konnte.


    Das Bellamy die Reiter ebenfalls gesehen und das Banner erkannt hatte, erkannte der Duc an dessen Körperhaltung. Etwas entspannt, aber immer noch wachsam genug. Einer der Reiter lüftete das Visier und hieß sie willkommen.


    Unter jenen, die sie in Empfang nahmen und willkommen hießen, waren auch weibliche Chevalier. Das Gesicht des Duc, wie aller anderen blieb ausdruckslos. Auch in ihrem Land gab es weibliche Ritter, aber sie waren selten. Man konnte sie vermutlich an einer Hand abzählen. Und jene die diese Laufbahn wirklich einschlugen, hatten sich mehr zu beweisen, als jeder Mann.


    Souvagne war in vielen Dingen so fortschrittlich wie es in anderen Bereich stur traditionell eingestellt war. Es war eine Männer dominierte und regierte Welt, mit einem Mann an oberster Spitze. So war es seit Anbeginn des Landes und dessen Zeit und so würde es für immer bleiben.


    Die Ehrengarde wurde zuerst vom Tross etwas kritisch beäugt, wie es normal war, wenn zwei fremde Mächte aufeinander stießen, aber danach reiste man wie es sich gehörte Seite an Seite weiter. Gesprächig war die Ehrengarde nicht, die Felipe zu ihrem Empfang ausgesandt hatte. Aber die Garde aus Souvagne hielt es ähnlich. Es wurde nur gesprochen, wenn es notwendig war.


    Eine Reiterin wurde langsamer und ritt dann auf Höhe der Kutsche. Sie versuchte hineinzuspähen, was ihr aber nicht gelang. Fabien schmunzelte den Duc kaum merklich an, der neben ihm ritt. In seinen Reiseumhang gehüllt dessen Kapuze er gegen die Kälte tief ins Gesicht gezogen hatte, erkannte man ihn nicht.


    Vermutlich hatte die Frau einen Blick auf den Großherzog werfen wollen. Oder sie war einfach neugierig, wer sich in den Kutschen befand, während die anderen auf Pferden ritten. Sie schloss wieder zu den anderen auf und musterte im Vorbeireiten den Zwergenkönig.


    Fabien hatte auch geschaut, als er den Zwerg das erste Mal gesehen hatte. Vorher hatte er noch nie einen echten, lebenden Zwerg gesehen. Gut es gab auch keine Zwerge am Souvagnischen Hof, wann sollte er also einen gesehen haben?


    Der Tross folgte der Ehrengarde und passierte die Grenze von Ledwick. Damit hatten sie ihr Heimatland die Souvagne hinter sich gelassen. Nie zuvor hatte der Duc de Souvagne sein Land verlassen. Fabien konnte im Gesicht von Maximilien nicht lesen, was in ihm dabei vorging.

  • Endlich war wieder Ruhe eingekehrt. Die Pferde, die kurzzeitig ganz schön angezogen hatten, liefen wieder ruhig. Die Gefahr schien gebannt. Er schob die Gardine etwas beisete und schaute aus dem Fenster. Einer der Gardisten hatte Stellung neben der Kutsche bezogen, was Ciel lobenswert fand. Leider konnte er sich dessen Gesicht nicht merken, da er einen Helm trug. Fast hatte er den Eindruck es wäre der selbe Gardist, welcher dereinst ein Aber in sein Angesicht gesprochen hatte. Wenn dem so war, hatte er es durch seinen Eifer soeben wieder gut gemacht.


    Als die Eskorte kam, zog Ciel die Gardine des Kutschenfensters auf, damit sie die fremden Reiter betrachten konnten.


    "Unsere haben eindeutig mehr Schneid, was meinst du, Dreaux? Aber schau mal, dort, die Edelfrau. Ob das Ricarda ist?"

  • Nach dem der Strolch der sie angriff sicher verwahrt war und der Duc Befehl gab weiter zu ziehen, setzte sich Edoardo mit dem Rest des Tross in Bewegung. Eine gute weile blickte er noch angespannt die Umgebung ab und ritt neben der Kutsche von Ciel. Als er merkte das es wohl keine unmittelbare Gefahr mehr geben dürfte entspannte er sich und lies sich wieder nach hinten fallen.


    Die weitere Reise verlief ohne weitere Zwischenfälle was der Gardist sehr begrüßte. Der Tross wuchs an und auch die Anzahl ihrer kleineren Begleitern den Zwergen wurde größer. Edoardo musterte interessiert die dazu gekommenen Personen des Zwergenvolkes. Auch sie hatte wie Ihr König ungewöhnliche Reittiere, Ziegen so groß wie Ponnys. Sie schienen auch nicht alle Krieger zu sein. Einge trugen keine schwere Rüstung, aber jeder von ihnen hatte wie es sich für einen Zwerg gehörte Bart.


    Kurz vor überqueren der Grenze zu Ledwick bekamen sie weitere Gesellschaft. Edoardo griff instinktiv in Richtung seines Bastardschwertes. Anders als von ihm befürchtet war es kein Überfallkommando oder Raubritter. Es war eine für den Tross ausgeschickte Escorte. Der Griff um den Schwertknauf lockerte sich bei Edoardo. Dennoch spürte er weiterhin ein Gewisses Gefühl des Misstrauens.

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  • Golir Greifenfeder:


    Golir riet auf seiner Bergziege gemächlich dahin. Der große Schild der an der Seite der Ziege hing wackelte hin und her. Auf der anderen Seite war ein großer Beutel. Golir war einer der Zwerge die keine schwere Rüstung trugen. Er hatte lediglich ein Kettenhemd und Panzerhandschuhe an. Zusammen mit den anderen Zwergen hielt er sich am hinteren Mittelteil des Trosses auf. Dem Zwerg entging bei Ihrem zusammenschluss mit dem Tross der Menschen kurz zuvor nicht das sie von vielen beugt wurden.


    Golir seinerseits beobachtete auch die Menschen mit einigem Interesse. Als Mitglied des Zwergenrates und auch als Artefaktmagier kam er nicht oft aus der Hauptstadt heraus und schon gar nicht aus dem Reich der Zwerge. Deswegen ergriff er auch die Möglichkeit die sich ihm bot als sein König Vertreter ihres Volkes mitnehmen wollte nach Ehveros. Mit einem zufrieden Gesichtsausdruck bahnte er sich gemeinsam mit seiner Bergziege und den anderen Zwergen einen Weg zu ihrem Ziel.

  • Dreux war froh, dass die restliche Reise ohne weitere Komplikationen verlaufen war. Immerhin war er gegen den Willen seines Vater hier. Zuhause saß zur Zeit Gregoire auf dem Thron, hielt die Macht über Souvagne in der Hand und erledigte sämtliche Amtsgeschäfte. Dies wäre eigentlich seine Aufgabe gewesen, aber Dreux wollte es sich nicht nehmen lassen, einen Blick auf Ricarada, die zukünftige Großherzogin von Ehveros zu werfen.


    Zudem freute er sich über die gemeinsame Reise mit Ciel. Das Verbotene gab der Reise einen besonderen Reiz. Nur wollte Dreux nicht auf Souvagnischem Boden von seinem Vater erwischt werden. Die Reaktion war klar, sein Vater würde ihn postwendend nach Hause schicken.


    Also hatte er sich während der Reise so still wie möglich zu verhalten. Der Angreifer hatte zum Glück seine Tarnung nicht auffliegen lassen. Als die fremde Eskorte auftauchte, schaute Dreux ebenfalls kurz aus dem Kutschenfenster. Er staunte nicht schlecht, weibliche Chevalier.


    "Weibliche Chevalier Ciel, eine Frau auf dem Thron, was kommt als nächstes in Ehveros? Weibliche Schmiede? Oh warte noch besser, weibliche Geschäftsleute. Frauen die eigene Läden führen oder Banken. Auf der anderen Seite sehen sie ganz schön wehrhaft aus, dass muss man ihnen lassen. Aber ich stimme Dir zu, unsere haben mehr Schneid", grinste Dreux.


    Als eine der Reiterinnen neben ihre Kutsche ritt, ließ er die Gardine wieder vors Fenster fallen, damit sie keinen Blick hinein werfen konnte.


    "Ob die Frau Ricarda ist weiß ich nicht Ciel, aber warum sollte sie uns persönlich empfangen? Nun vielleicht aus reiner Neugier? Wir sind ja auch dem gleichen Grund unterwegs zu ihr. Ich muss gestehen, nun ich bin neugieriger als vorher", schmunzelte Dreux und ließ sich gemütlich in die Polsterung herab sinken.


    "Mir stellt sich gerade die Frage, weshalb Vater lieber reitet als wie wir in einer Kutsche zu reisen. Hast Du ihn das einmal gefragt? Er muss sich da draußen doch sonst was abfrieren. Er könnte sich ebenso eine wohlige Kutsche einrichten lassen und dort mit Fabien die Zeit totschlagen. Wenn die Kutsche groß genug wäre, könnte er dort lesen und seinen Tee trinken oder sogar schlafen", warf Dreux ein.

  • Massimo


    schaute auf die Sümpfe. Zuhause schaute er auf das Meer. Als die Fremden unter Waffen sich näherten, schloss er seine Hand um sein Schwert. Aber es waren Ritter aus Ehveros um zu sie zu begrüssen. Einer begrüsste sie. Der Rest zeigte nicht seine Gesichter und öffnete das Visier. Das war unhöflich. Massimo blieb vorsichtig. Nur wer was zu verbergen hatte, lüftete nicht das Visier. Die Banner konntem gestohlen sein und die echte Garde lag schon tot im stinkenden Sumpf und faulte vor sich hin. Ehrenmänner begegneten sich mit offenen Visier. Massimo warnte seine Brüder und Jules gedanklich.


    'Ehrenleute zeigen ihr Gesicht. Mit der Garde stimmt was nicht. Falls das überhaupt die Garde von Ehveros ist. Wer weiss wer dahinter steckt. Die Banner können gestohlen sein und die Garde ermordet. Ich vermute ein Hinterhalt. Sagt es weiter.'