• Monique de la Cantillion


    Massimo schien zuerst etwas konsterniert über ihre Aussage zu sein, dennoch antwortete er ihr völlig ruhig.


    „Danke für die offenherzigen Worte Massimo. Ich hoffe dass es niemals einen Anlass gibt, dass Du mir derart hart die Meinung sagen musst.


    Dass Du mein Mann bist und mir zum zweiten, ja sogar zum dritten Mal schwörst mich mit allen Mitteln und unter allen Umständen zu verteidigen bedeutet mir sehr viel. Massimo ich hatte nicht vor Dich mit meinen Sorgen zu kränken. Du hast Recht bevor man sich solchen Gedanken hingibt und sie zu solchen Ängsten werden, sollte man sie aussprechen.


    Ich denke je besser wir uns kennenlernen, je weniger Missverständnisse wird es zwischen uns geben“, antwortete Monique.


    Als sich Massimo wieder neben sie legte, schmiegte sie sich an ihn und hielt seine Hand fest.


    „Nun ich muss gestehen ich fürchte mich vor beidem, vor dem Krieg und davor was mich erwartet. Auch hier muss ich Dir Recht geben, macht man seine Pläne nur von äußeren Einflüssen abhängig, setzt man sie nie um.
    Alleine dass Du bereit wärst noch etwas auf das Kind zu warten um mir ein Gefühl von Sicherheit zu schenken, zeigt mir wie Du denkst. Für andere ist das keine Ehrensache, darum Dankeschön Massimo. Wir versuchen es Liebling, ich glaube etwas Restangst bleibt immer.


    Auch für die anderen Zusicherungen danke ich Dir, ich schwöre Dir ebenso mich gut um Dich zu kümmern und Dich in der Not zu verteidigen. Nun vielleicht auf andere Weise, aber ich bin dazu bereit“, antwortete Monique und kraulte Massimo liebevoll.


    „Massimo lass uns beide ein Häuschen auf dem Land kaufen. Wir wohnen doch schon nah genug am Meer. Ein Häuschen auf Land wäre sehr schön, eines mit einem kleinen Garten, gar nicht groß nur für uns beide. Danke Massi“, freute sich Monique und drückte ihren Mann fest an sich.

  • Massimo

    Lag gerade mit seine Frau gemütlich im Bett als sich sein Bruder Maurice meldete. Ansgar und seine Freundin waren eingetroffen. Massimo hatte am morgen noch die Post durchgesehen und auf einen Brief von Ansgar gehofft. Er hatte Ansgar versprochen ihm zu helfen und das tat er. Sein Bruder war schon fleissig gewesen und hatte sich um alles gekümmert. Massimo war stolz drauf, dass seine Familie so hilfsbereit war. Melville sagte sie machten es für Magdalena. Ihre Schwester wäre bestimmt genauso stolz, dass sie wenigstens einen aus der Familie helfen konnten.
    Das sich Ansgar nach der Reise ausruhen musste war normal. Die Reise war gefährlich gewesen. Er hatte früher schon genug ertragen, jetzt musste er mit seiner Freundin auf der Flucht durch ein Kriegsgebiet reisen. Massimo musste sich noch um die Einbürgerung von Ansgar kümmern. Das hatte er ihm versprochen. Dafür wollte er mit dem Duc sprechen und sich einen Termin geben lassen. Er wollte dem Duc persönlich bitten und nicht nur schreiben.
    Massimo küsste Monique, er freute sich sehr über die gute Nachricht.

    „Mein Bruder hat mir gerade gedanklich mitgeteilt, dass Ansgar und seine Freundin angekommen sind. Maurice hat sich schon um alles gekümmert. Moni du wirst Ansgar nachher kennenlernen. Ich hoffe er reisst sich zusammen. Eigentlich ist er eine ganz arme Sau. Ich hatte dir vorhin von meiner verstorbenen Schwester Magdalena erzählt. Magdalena heiratete Brandur von Hohenfelde. Ein abscheulicher Nekromant aus einer Familie voller widerlicher Nekromanten. Brandur hatte zwei Brüder, sie hiessen Kunwolf und Dunwin. Mein Schwester gründete mit Brandur eine Familie. Die beiden bekamen Kinder. Diese Familie ist nicht nur gefährlich, widerwärtig sondern die sind niederträchtig. Dunwin war der jüngste von den Brüdern. Er tötete seine beiden Brüder und deren Familien, damit er alles erben würde. So ist das bei denen üblich, es ist ihre Tradition. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich dieses Schwein erschlagen. Das schwöre ich dir. Aber sowas weiss keiner vorher. Hinterher weiss du immer mehr, nur dann ist es oft zu spät. Dieses Schwein hatte selber zwei Kinder. Seine Söhne heissen Ansgar und Davard. Und wie ich vor einige Zeit erfahren habe, ist er mit seinen Söhnen genauso schrecklich umgegangen, wie mit seine Brüder.
    Er hat sie bis aufs Blut gequält. Er hat sie nicht nur geschlagen oder von andere schlagen lassen, er hat viel schlimmeres getan. Unvorstellbar schlimmes, etwas dass kein Mann jemals einer Frau oder wem anderes antun darf. Und dieses Schwein hat es seine eigenen Kindern antun lassen.
    Die Vorgeschichte war so. Ich war auf Kreuzung mit Nal und Komavan mein Gargole. Unterwegs in eine Tarverne trafen wi einen seiner Söhne. Ich wusste zuerst nicht welcher das war. Es war Davard, der ist Geistmagier. Zuerst hatten wir uns in der Wolle. Ich hab absichtlich mit ihm gestritten, damit er mit mit spricht und nicht blockt. Danach haben wir uns ganz gut verstanden. Ich hab ihm meine Hilfe angeboten. Er sagte mir, er verschenkt seine Hilfe. Ich sollte dafür jemand helfen, der die Hilfe braucht. Er hätte sie als Kind gebraucht, aber das war lange her. Er hatte einen Frostalb in seiner Begleitung, dass war sein Partner. Unsere Wege trennten sich und Monate später hat er mich dann zu seine Hochzeit eingeladen.
    Ich habe die Einladung gerne angenommen, denn ich hab mich sehr darüber gefreut. Auf der Hochzeit erschien als Überraschungsgast Brandur von Hohenfelde. Eigentlich dachte jeder der hätte den Löffel vor einigen Jahrzehnten abgegeben. War wohl nicht der Fall oder er hat sich mit Nekromantie irgendwie gerettet. Das wäre ihm zuzutrauen. Auf der Hochzeit waren noch viele andere Gäste und zwar war auch Wolfram von den Wigbergs und Marlo dabei. Beide begleiteten Brandur. Frag mich nicht warum, denn normalerweise ist Wolfram dafür bekannt, dass er friedlich ist. Er gehört zur Grossfamilie von den Hohenfelde. Merk dir die Namen gut, Hohenfelde, Wigberg und Eibenberg, die sind eine Mischpoke und sehr gefährlich. Halte dich bloss von denen fern.
    Keine Ahnung was der da wirklich wollte Moni, aber Ansgar war stinksauer. Jedenfalls wurde aus der Hochzeit dann eine Familienfhede. Ich hab für eine friedliche Lösung gesprochen, ebenso wie Wolfram. Da er auf Brandurs Seite war, hab ich mich ihm angeschlossen, ich dachte er wäre ebenso für Frieden. Völlig falscher Rückschluss. Am Ende hat der bleiche Frostalb, Wolfram, das Lehrlingsmädchen von Davard Marcella und noch einige andere für Frieden gesprochen. Brandur nicht, er hat sogar seinen eigenen Mörder beschworen um seine Söhne eins auszuwischen. Den Mörder von sich, seinem Bruder und seine Frau. Unsere Schwester Magdalena.
    Das es danach richtig zur Sache ging, kannst du dir denken Moni. Brandur hat es sogar geschafft Linhard Ansgars ältesten Sohn auf seine Seite zu ziehen. Ansgar war ihm nicht immer ein guter Vater und Linhard hatte dies gleich ausgenutzt sich an den alten Nekromanten zu klemmen, denn da winkte nun das Geld. Er hat sogar sein Vater mit der Waffe bedroht. Er ist kein Magier wie sein Vater oder Onkel, aber ein sehr guter Kämpfer. So ist die ganze Sache hochgegangen, wie eine Mehlbombe. Und die meisten waren genauso weiss danach, als der Geist erschien.
    Ansgar warf mir dann vor, mit Brandur im Pakt zu stehen. Und er warf mir vor, damit meine Schwester selber ermordet zu haben. Klar da Brandur ihren Mörder beschwor. Ich sage dir eins, wäre das Schwein nicht schon tot gewesen, ich hätte das Miststück in Stücke gehackt. Der hat nicht mal eine Läuterung verdient, sondern ein qualvolles Ende und zwar Scheibchenweise. Ansgar fragte wo ich war als Magdalena starb und wo ich war, als er meine Hilfe brauchte oder Dave. Ja wo war ich? Nicht da. Brandur verlangte freien Abzug. Wolfram und ich sprachen dafür, damit Ansgar seinem kleinen Bruder Davard helfen konnte. Der stand unter Schock, er hatte aus Rache für die Jahre der Qual umgelegt. Also hatte er doppelt soviel Angst von dem nun geholt zu werden.
    Als Brandur sich endlich mit seiner buckligen Verwandtschaft verpisst hatte, haben wir Davard zum Heiler gebracht. Die Heilung hättest du dir nicht ansehen wollen Moni. Du hast keine Ahnung davon wie es im Nexus ist. Drum kannst du dir auch nicht vorstellen wie es sich anfühlt, aus dem Nexus herausgerissen zu werden. Davard hatte sich dort versteckt vor lauter Panik. Er meinte, dass sein Vater ihn dort genauso findet. Du musst dir das so vorstellen, als hätte er seine Seele versteckt. Sein Bruder, der Heiler und noch wer hatten ihn dann zurück ins Diesseits gerissen und ihn hier gebunden. Sonst hätten sie ihm nicht helfen können.
    Ich hab vermutlich kaum was schlimmeres gesehen als die Angst von Davard in seinen Augen. Was sein Vater getan hat muss unvorstellbar gewesen sein. Ansgar und ich hatten danach ein Gespräch und er erzählte mir, was ihr Vater getan hatte. Ich werde das nicht wiederholen, denn ich gab mein Wort. Aber du kannst es dir denken. Wo ich damals war, spielt heute keine Rolle mehr. Dass ich nicht für sie da gewesen bist, ist schlimm genug. Aber wo ich heute bin, wenn er mich braucht oder sein Bruder ist klar. Drum habe ich Ansgar geholfen und ihm gesagt dass er bei uns wohnen kann. Denn Brandur ist erneut aufgetaucht um ihn zu töten. Ansgar hatte vorher die Familie geführt, direkt nach dem Tod von Dunwin dem Schwein. Und da er der Kopf der Familie war, wollte Brandur ihn nun töten. Ansgar hat sich versteckt und mich in einen Brief um Hilfe gebeten. Das ist die Vorgeschichte.
    Aber wundere dich trotzdem nicht, der Kerl hat manchmal eine Schnauze am Kopf dass glaubst du nicht. Vielleicht wegen seiner Vergangenheit. Er verteidigt sich lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Aber wenn er nicht gerade einen Wutausbruch hat ist der ein ganz netter Kerl. Wirst du nachher ja sehen Moni.“

    Massimo stand auf und zog sich an.

    „Steh auf ich helfe dir beim Anziehen. Dann reiten wir runter zum Meer Maus.“

  • Monique hörte ihrem Mann aufmerksam zu. Dass was er zum Besten gab, war alles andere als beruhigend. Es war ehrenvoll und hoch anständig von ihm, seinem Bekannten zu helfen. Aber sie wusste nicht, ob dieser Brandur dies so einfach auf sich sitzen lassen würde.


    „Es ist sehr anständig von Dir Deinem Verwandten zu helfen Massimo. Du musst mir nicht erklären, was ihm widerfahren ist. So wie Du den ganzen Vorfall schilderst und was Du als Beispiel angeführt hast, kann ich mir denken was er tat. Es war eine Schändung.


    Die ganze Sache scheint sehr kompliziert zu sein.
    Brandur war der Bruder von Dunwin. Brandur war verheiratet mit Deiner Schwester. Dunwin hatte selbst zwei Kinder. Dunwin tötete Brandurs Frau, versuchte Brandur zu töten und misshandelte seine eigenen Kinder Ansgar und Davard.


    Und dafür dass Dunwin ihnen allen das angetan hat, bestraft Brandur nun Dunwins Sohn der selbst gelitten hat? Und nicht nur dass, er beschwört diesen Dunwin auch noch damit er wieder unter den Lebenden weilt? Was ist los mit dem Mann?


    Denk mal scharf nach Massimo, dieser Mann hat ein sehr hartes Schicksal überlebt. Schatz, man sagt doch ein Verstand kann nur ein gewisses Maß an Grauen verarbeiten. Danach wird man ohnmächtig oder der Verstand schaltet ab. Sollte das stimmen, dann ist dieser Brandur vielleicht gar nicht böse. Er ist vielleicht durch all das Erlebte übergeschnappt. Durch all das Leid ist er wahnsinnig geworden!


    Schau an Dir ist der Tod Deiner Schwester auch nicht spurlos vorüber gegangen. Ich kenne Dich nicht lange, aber das bisschen was ich Dich kennenlernen durfte, hat mir gezeigt, dass Du einerseits sehr lieb und fürsorglich reagieren kannst. Auf der anderen Seite bist Du aber auch knallhart und absolut rigoros.


    Damit wirst Du in den meisten Fällen auch Recht haben, vor allem dann, wenn Du Deine Lieben und Deine Familie beschützt. Ich selbst weiß Deinen Schwur zu schätzen und ich habe mich sehr darüber gefreut. Aber manchmal muss man auch einen Blick hinter die Fassade werfen Massimo.


    Du bist genauso die Summe Deiner Erfahrungen wie dieser Brandur. Und Euch verbindet Deine Schwester. Es wäre doch möglich, dass er sich in seinem Wahn verrannt hat, dass er gar nicht begreifen kann, dass Ansgar ebenso ein Opfer ist wie er.


    Das Davard den beschworenen Dunwin fürchtet nach dem wen er alles ermordet hat ist verständlich Massimo. Ich würde so eine Person auch nicht in meiner Nähe haben wollen und ich würde mich ebenfalls vor ihm fürchten.


    Beschützte Ansgar, aber jage Brandur nicht. Einen Wahnsinnigen zu stellen bedeutet das Unglück auf sich zu ziehen. Lass ihn laufen, wie man so schön sagt Schatz, ich bitte Dich. Nur wenn er von selbst hier aufschlägt und uns angreift, dann schlag ihn zurück. Beschütze uns vor ihm, dass er uns in seinem Wahn nichts antut. Falls er uns nicht angreift, Läutere ihn mit Worten, vielleicht kann ihm noch geholfen werden.


    Falls er uns angreift, musst Du uns mit allen Mitteln verteidigen oder Melville muss Dir helfen. Es könnte sein, dass er nicht erkennt, dass Du helfen wolltest, sondern Dir Verrat unterstellt. Du beschützt und hilfst nämlich jemanden, den er jagt. Ich werde mich von Brandur fernhalten, aber ich denke nicht, dass er hierher kommen wird“, antwortete Monique.


    Sie stand folgte seinem Beispiel, standen ebenfalls auf uns ließ sich beim Ankleiden helfen.


    „Aufbruch zum Meer würde ich sagen. Und auf dem Rückweg schauen wir uns Pferde an“, freute sich Monique.

  • Massimo

    drückte Moni liebevoll dann half er seine Frau wieder in ihr Kleid und nahm ihren Umhang vom Bett. Er faltete ihn zusammen und stopfte ihn in die Tasche. Dafür gab er Moni seinen Reiseumhang. Zusammen gingen sie nach unten. Massimo kaufte noch etwas zu essen für unterwegs und bezahlte die Rechnung beim Wirt. Der Comte ging nach draussen, dabei liess er seine Frau vorgehen um ihren Rücken zu schützen. So gehörte sich das. Draussen half er zuerst seine Frau aufs Pferd, dann schwang er sich auf Foudre und sie ritten los.

    „In der Familie von Brandur sind alle wahnsinnig Moni. Dafür hat nicht nur sein Bruder Dunwin gesorgt. Die Freiherren von Hohenfelde sind eine Adelsfamilie voller abscheulicher Nekromanten. Ihre Adelsfamilie ist genauso alt wie ihr Blutdurst. Sie töteten sich untereinander, sie töten jeden der ihr Land ungefragt betritt und sie töten ungehorsame Diener. Die Familie von Hohenfelde ist gnadenlos, das sind sie untereinander und das ist genauso Brandur. Sein Bruder Dunwin war nur schneller als er Moni. Darum haben die wohl wieder zueinander gefunden. Die geben sich da alle nichts. Das Übel muss du schon an der Wurzel packen, wenn es noch eine ganz kleine Pflanze ist. Wenn du damit wartest, bis zu einem Baum geworden ist, dann kannst du es vielleicht nicht mehr beseitigen. Oder nur sehr schwer, den Bäume kann man fällen.
    So haben wir Ansgar geholfen, damit ihm nicht noch mehr Böses geschieht. Ihm und sein Bruder ist schon genug angetan worden. Brandur wird dich nicht angreifen. Er hat auf unserem Land nichts verloren und jeder aus der Familie wird dich beschützen. Das spielt keine Rolle wie gefährlich er als Nekromant ist. Gegen drei Magier die ihn angreifen samt unserer Soldaten und Ritter hat er keine Chance. Er ist weit weg in Naridien und da soll er bleiben. Mit seine Bösartigkeit kommt er nicht bei allen durch. Schlägt der hier auf, erwartet ihn keine Faust der Gerechtigkeit sondern ein Schwert. Und nicht nur eins Moni. Auf der Hochzeit dachte ich, Brandurs Sache wäre gerecht. Nach der Beschwörung war ich geläutert. Ich hab dir das alles nicht erzählt, dass du Angst hast. Ich wollte dass du vorsichtig bist.
    Lass uns von was anderem schwatzen. Wir sollten heute alle gemeinsam als Familie Abendessen. Darüber würde sich Ansgar bestimmt freuen. Seine Freundin auf alle Fälle. Vielleicht schaust du mal nach ihr. Du kennst noch niemanden und sie ist ebenso neu in der Familie. Das passt doch. Auf zum Meer.“

  • Comte Melville de la Cantillion rief seinen Gast wie auch Verwandten zu sich in die Amtsstube. Eigentlich war es die Aufgabe von seinem jüngsten Bruder Massimo gewesen, sich um die Einbürgerung wie um alles weitere Ansgar betreffend zu kümmern. Aber Melville hatte vollstes Verständnis dafür, dass Massimo frisch verheiratet momentan mit ganz anderen Dingen beschäftigt war.


    Zudem saß er selbst einen Großteil des Tages in der Amtsstube und widmete sich den Amts- wie auch Adelsgeschäften, somit kostete es ihn nichts weiter als einen weiteren Brief mit einer entsprechenden Fürbitte an den Großherzoglichen Hof.


    Ansgar betrat einige Minuten später die Amtsstube von Melville und schaute sich neugierig um.


    "Setz Dich Ansgar. Heute kam ein Bote des Hofes, er überreichte mir ein wichtiges Schreiben Deine Person betreffend. Mir ist folglich bekannt, was in Deiner Urkunde steht, auch wenn ich das Siegel nicht gebrochen habe. Kurzum meiner Fürbitte wurde entsprochen. Für Dich", grinste Melville und reichte Ansgar eine aufgerollte Urkunde.


    Ansgar nahm das Schriftstück entgegen, brach das Siegel und las es einmal durch. Er las es ein zweites mal und er las es ebenso ein drittes Mal, ehe er Melville anstarrte und nicht wusste was er sagen sollte.


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    "Willkommen auf unserer Scholle Chevalier Ansgar Durand de Chouinard, ich hoffe Ihr werdet uns treue Dienste erweisen", schmunzelte Melville.
    "Danke... ich weiß nicht was ich sagen soll... außer Danke...", erklärte Ansgar ergriffen.


    "Das reicht mir, Dankbarkeit sollte man in Taten fassen und nicht in Worte. Wir benötigen noch tatkräftige Unterstützung in unserer neuen Akademie. Dazu später mehr. Massimo hat mir Deine Geschichte erzählt und rückblickend mit Deinem Martyrium und dessen meiner Schwester hielt ich es für unangebracht Dich mit einer Fischerkate abzuspeisen.


    Das Lehen dass wir Dir zugeteilt haben, gehörte einst den de Duponts. Das Wappen wurde aus der Heraldik entfernt, ebenso ihr Lehensanspruch. Es liegt direkt am Meer, Du hattest ja vor Dir auf diese Art Dein Brot zu verdienen. Das kannst Du folglich also immer noch. Du könntest Dir ein passendes Wappen aussuchen mit irgendeinem Meeresgetier, dass Dir besonders zusagt. Natürlich ist das nur ein Vorschlag meinerseits, Du kannst auch völlig anders wählen.
    Wir sollten auf das Ereignis anstoßen",
    grinste Melville.


    Ansgar grinste zurück.


    "Bevor wir anstoßen, könnte ich bitte etwas zu schreiben haben? Ich habe ganz dringend einen Brief zu verfassen Melv. Allerdings benötige ich neutrales Papier, ohne Wappen und Kopf", grinste Ansgar noch breiter.
    "Wenn ich alles so viel hätte wie Papier, nur zu", schmunzelte Melville und reichte Ansgar einen Packen Schreibpapier, dazu Feder und Tinte.


    Ansgar machte sich sofort ans Werk und reichte danach Melville den Brief.


    "Was sagst Du dazu Melv?", grinste Ansgar über beide Ohren.
    "Fies wie auch verständlich. Sicher kann das so abgesandt werden, ich schicke es umgehend mit dem Eilboten. Rotwein?", fragte Melville gut gelaunt.
    "Gerne", stimmte Ansgar zu.

  • Monique ließ sich nur zu bereitwillig von Massimo beim Ankleiden helfen. Sie konnten jeden Tag zum Meer reiten, so weit war es nicht entfernt, aber es war unhöflich einen Verwandten warten zu lassen. Gerade jemanden, der sich mit Mühe und Not zu ihnen durchgekämpft hatte.


    „Massimo lass uns nach Hause zurückkehren. Ich bin der Auffassung, dass wir Ansgar und seine Frau begrüßen sollten. Weißt Du, wir können doch jederzeit zum Meer reiten. Zwar habe ich mich auf den Ausflug gefreut, aber morgen ist auch noch ein Tag. Ansgar hat sich mit seiner Frau durch ein Kriegsgebiet zu uns durchgeschlagen.


    Es ist gut möglich, dass er den Tag über lieber für sich verbringen möchte oder sich erst einmal von der Reise erholen muss. Dann können wir immer noch etwas anderes unternehmen. Aber da Du ihm Deine Hilfe angeboten hattest, finde ich dass wir unsere Gäste begrüßen sollten. Ein gemeinsames Abendessen ist eine sehr schöne Idee.


    Deine Brüder werden sich sicher um alles gekümmert haben, aber wir können ja nicht davon ausgehen, dass sie das permanent für uns tun. Wir sind eine Familie, dass sollten wir auch zeigen. Was soll Ansgar von uns denken, wenn für uns ein Tagesausflug wichtiger ist als er? Nein das möchte ich nicht.


    Was Du erzählt hast, ist schrecklich genug. Niemand nimmt so eine Reise grundlos auf sich, so möchte ich nicht den umgekehrten Weg reisen müssen. Und wie gesagt, falls er sich von den Strapazen lieber erholen möchte, machen wir es uns Zuhause selbst gemütlich. Einverstanden?“, fragte Monique liebevoll.

  • Massimo


    hielt Moni fest, damit sie wartete.


    "Wir kehren um und werden Ansgar begrüssen. Morgen reiten wir zum Meer. Aber bevor wir zurück reiten, gebe ich dir das hier. Du weisst welcher Tag heute ist. Vielleicht ist es was früh und es ist noch nicht so weit. Es zeigt dir was ich mir wünsche und es soll dir Glück bringen. Ich kenne deinen Geschmack nicht. Ich hab ausgesucht was mir für dich gefallen hat. Für dich Moni."


    Massimo beugte sich zu Moni und küsste sie. Dabei legte er ihr was in die Hand.


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  • Monique schaute nach was ihr Massimo in die Hand gelegt hatte. Eine Kette mit einem filigranen Herzen, welches mit einem floralen Muster verziert war. Wie konnte er da nur zweifeln, ob ihr dieses Geschenk gefallen würde? Ein Herz war eine sehr eindeutige Botschaft, es war die Botschaft schlechthin.


    Monique drückte ihre Hand an ihr eigenes Herz und küsste Massimo lang und liebevoll. Dann legte sie sich die Kette um und rückte sie gerade. Eigentlich war das Aufgabe ihres Mannes, aber ob er die Geduld für solche Feinarbeit hatte, wusste sie nicht.


    "Die Kette ist wunderschön, vielen lieben Dank Schatz. Natürlich gefällt es mir, es wird uns ganz sicher Glück bringen. Wie kannst Du daran zweifeln, wenn Du mir ein Herz schenkst? Damit habe ich gar nicht gerechnet Massimo. Ich werde es von nun an immer tragen. Kann man es öffnen Schatz?", fragte sie neugierig.


    Gemeinsam mit ihrem Ehemann machte sich Monique langsam auf Richtung Heimat.

  • Massimo


    freute sich sehr dass Moni das Herz gefiel. Er wollte ihr eine kleine Freude machen. Er wollte ihr zeigen, dass er sich bemühte. Und das er an sie dachte. Ohne ihn war sie allein in der Familie. Wenn sie sich mit Ansgars Frau anfreundete, war es was besser. Sie war genauso neu und so konnten sie was schwatzen, wenn ihre Männer nicht da waren.


    "Schön dass es dir gefällt. Nein das Herz kannst du nicht öffnen. Es ist ein Anhänger und kein Medaillion. Du musst nach schauen was du für Kleidung hast und was fehlt. Dass kaufen wir oder lassen es schneidern Moni. Den Rest von heute holen wir nach."


    Massimo ritt mit Monique zurück nach Hause. Gemeinsam mit ihr ging er zu seinem ältesten Bruder Melville. Er klopfte und ging hinein. Sein Bruder arbeitete wie immer in der Schreibstube. Aber diesmal war er nicht allein, sondern er feierte mit Ansgar.


    "Schön dass du da bist Ansgar. Maurice hat mir gesagt, dass du angekommen bist mit deine Partnerin. Das ist Monique, meine Frau. Wir sind frisch verheiratet. Wie steht es mit dir? Hast du schon geplant, wann du heiraten möchtest? Sicher bist du jedenfalls jetzt. Du kannst so lange bleiben wie du magst. Ich freue mich, dass ihr es geschafft habt und hier seid."