• Melville, Maurice und Massimo waren gemeinsam Richtung Verhandlungssaal aufgebrochen. Vorher hatte sich ihr Mann liebevoll ihrer Bedürfnisse angenommen. Diese waren schlicht und ergreifend, ein schönes warmes Bad, bei dem sie es sich gut gehen ließen und etwas rumgealbert hatten. Das Badezimmer war sehr gut ausgestattet, aber dies galt nicht nur für das Bad, sondern ebenso für ihr Quartier wie für die gesamte Burg.


    Monique hatte ihren Mann und dessen Brüder selbstverständlich begleitet. Sie hatte sich das schönste Kleid anziehen lassen, dass ihre Garderobe hergab. Auch Massimo und seine beiden Brüder trugen entsprechende Roben um ihr Haus, sowie ihren Stand zu repräsentieren.


    Gemeinsam betraten sie den Saal und Monique hielt sich einfach an ihre Verwandten. Nun warteten alle gespannt auf das Erscheinen der einzelnen Verhandlungspartner. Felipe von Ehveros samt seiner Tochter, waren schon vor Ort. Die junge Frau war wirklich hübsch und das Kleid das sie trug unterstrich Amt und Würde, die sie wohl sehr bald tragen würde.


    Ihr Großherzog war mit seiner Familie ebenfalls schon vor Ort. Sogar der Kronprinz Dreux Gifford de Souvagne war anwesend. Ebenfalls befand sich auch Zwergenkönig Dunkelerz vor Ort und ein großer Tiefling, von dem ihr Maurice berichtete, es handele sich bei ihm um den neuen Herrscher der Hohen Mark. Monique hakte sich bei Massimo ein und wartete gespannt darauf, wer noch alles erscheinen würde.

  • Einen Rakshaner zwischen all den Allmanen zu finden, war eigentlich nicht sonderlich schwer. Allerdings hatte sich Tarkan zurückgezogen und dies sehr gekonnt. Fabien konnte es ihm nicht verdenken. Bereits bei Ankunft am souvagnischen Hof, war der Tarrik stark geschwächt und angeschlagen gewesen und bedurfte medizinischer Versorgung.


    Die Reise nach Ehveros, samt des Angriffs, der dabei stattgefunden hatte, tat sicher ihr übriges dazu bei das es dem Tarrik nicht besser ging. Zudem hatte ein Teil des Angriffs Tarkan gegolten und er war es gewesen, der den Tiefling letztendlich dingfest machen konnte.


    Während der Erstbegrüßung dann wie ein Wilder behandelt zu werden, war sicher nicht dass, was sich der Tarrik von seiner Anreise versprochen hatte. Nicht abzustreiten war, dass die meisten Almanen Fremdländer für unzivilisierte Wilde hielten. Fabien selbst sah dies etwas anders, allerdings auch erst, seit dem er Khawa kennengelernt hatte. Der Rakshaner hatte sich stets freundlich und zuvorkommend verhalten.


    Volkszugehörigkeiten ließen sich ebenso wenig verleugnen, wie dass jede Einzelperson dennoch für sich stand. Ein Souvagner war nicht wie der andere, dennoch sagte man seinem Volk Sturheit nach. Die Tatsache war wohl schlicht und ergreifend, wie stur der Souvagner war. Ebenso verhielt es sich mit den Rakshanern. Die einen waren sicher mordende Wilde, andere wiederum ließen sich zu einen anderen Leben bekehren, wenn ihnen dadurch ein Überleben in ihrer Wildnis möglich war.


    Überzeugen sein Leben zu ändern, konnte man aber kaum jemanden durch Gewalt, Beleidigungen oder indem man ihn ignorierte. Sie wollten schließlich ebenso etwas von Tarkan, wie der Mann sicher auch von ihnen.


    In dem Fall war es angebracht und geboten, dass man nach dem Tarrik sah.
    Natürlich konnte man fragen, stellte dieser Mann eine Kränkung über das Wohl aller? Im Umkehrschluss musste man sich dann aber selbst fragen, wie oft man selbst schon stur gemauert hatte, da man sich gekränkt fühlte.


    Was dem einen Recht war, war dem anderen billig.


    Und falls Tarkan wirklich so dachte, dann hatte dies eventuell auch seine Gründe. Einer war davon ganz gewiss, dass er mit den Nerven am Ende war und er keinen Nerv mehr für den Kampf um fehlende Höflichkeitsfloskeln hatte.


    Wer wusste schon was der Rakshaner durchgemacht hatte um zu dem zu werden, der er heute war, während Felipe und all die anderen kriegstreibenden Großherzoge in all den Jahren im Warmen gesessen hatten.


    Fabien teile die Meinung seiner Majestät, Krieg war kein Heldenmut, es war ein Geschäfts der Kriegstreiber, dass andere mit ihrem Leben teuer bezahlen mussten. Lacomb hoffte, dass durch diese eine vielleicht unbewusste Handlung, nicht alles ins Wanken geriet. Dies war ihre einzige Chance, die Zukunft für viele Völker in eine bessere zu verwandeln. Und im Gegensatz zu den meisten anderen, sah er in Ricarda eine Chance. Gerade weil sie eine Frau war, sie würde die Dinge anders angehen.


    Der Leibdiener hoffte, dass sich die Verhandlungspartner einig werden würden.


    Falls nicht, tja... was dann? Würde erneut Krieg ausbrechen? Hungersnöte waren garantiert zu erwarten. Und was würde mit seinem eigenen Land geschehen? Er kannte den Duc de Souvagne besser als jeder andere Mensch, er war die Person die Maximilien am nächsten stand. Und er wusste, dass dieser im Zweifelsfall alles in seiner Macht stehende tun würde um sein eigenes Land zu sichern und zu retten.


    Aber wie weit wollte er dabei gehen? Wie weit konnten sie gehen? Selbst wenn es ihnen gelang, die Souvagne vollständig abzuriegeln und schwerstens zu überwachen, bedeutete dies absolute Isolation. Denn schloss man die Welt aus, sperrte man sich selbst zwangsläufig ein.


    Sein Herr war sehr traditionsbewusst und mochte Änderung nicht sonderlich, aber waren diese zum Vorteil seines Volkes, ließ sich der Duc gerne überzeugen. Er war stur, aber nicht unbelehrbar. Wobei stur das falsche Wort war. Sein Herr betrachtete die Dinge gerne von allen Seiten, bevor er ein Urteil über etwas abgab.


    Fabien musste auf die Weisheit seines Herrn zu vertrauen.
    So wie Maximilien gerade auf ihn vertraute.


    Im Grunde lag es nun an ihm, den Tarrik davon zu überzeugen doch noch an den Verhandlungen teilzunehmen.
    Wie hatte Maximilien gesagt?
    Du agierst in meinem Schatten.


    Und genau das tat er im Moment. Er musste hinter den Verhandlungen vorverhandeln, damit die Verhandlungen noch stattfanden. Fabien blieb einen Moment stehen, atmete die kalte, winterliche Nachtluft ein und fragte einen der Ehverosser Dienstboten nach Tarkan.


    Fabien musste sich durch die gesamte Burg durchfragen, bis er endlich den Tarrik fand. Tarkan lag erschöpft draußen auf dem Boden und schlief. Lacomb beugte sich zu ihm herunter und fühlte nach seinem Puls. Mit dem Mann war alles in Ordnung, nur war er extrem erschöpft.


    Der Leibdiener des Duc hob Tarkan ganz behutsam hoch und trug ihn zurück zu ihrem eigenen Quartier. Fabien brauchte dafür länger als er eingeplant hatte, aber es ließ sich nicht ändern. Er setzte den noch schlafenden Tarkan in den Zuber, holte eine Waschschüssel und fing an ihm den gröbsten Dreck aus dem Gesicht zu entfernen. Danach ließ er ihm ein Bad ein, wusch den Mann sauber und rasierte ihn. Solange er in der Nähe war, konnte dieser ruhig weiterschlafen. Ertrinken würde der Tarrik nicht.


    Fabien rüttelte Tarkan nach der Prozedur an der Schulter und hielt ihm einen Becher Kaffee unter die Nase.


    "Wacht auf Tarkan. Die Verhandlungen beginnen in wenigen Augenblicken. Ich war so frei, Euch zu bergen, zu reinigen und Euch neu einzukleiden. Der Duc war in Sorge um Euch. Seine Majestät weiß, dass Ihr die Begrüßung vermutlich als Fauxpas oder gar als Affront aufgefasst habt. Aber wir bitten Euch dennoch, an den Verhandlungen teilzunehmen.


    Ihr habt mehr erlebt und überstanden, als einen nicht dargebotenen Gruß. Und Ihr habt vermutlich zehnmal mehr überlebt, als es der Großherzog von Ehveros jemals musste. Es ist ein alter Mann Tarkan, dass habt Ihr doch gesehen. Schon bald, wird er seine Macht an seine Tochter übergeben. Möglicherweise schon heute.


    Von uns allen ruhen die Hoffnungen auf den Verhandlungen. Eure doch ebenfalls Tarrik, sonst hättet Ihr nicht die beschwerliche Reise zu uns in Kauf genommen oder gar hierher. Soll dies alles umsonst gewesen sein, für den fehlenden Gruß eines alten Mannes, der eventuell nur noch einige Tage auf dem Thron sitzt?


    Mein Herr schätzt Euch, seid dessen versichert. Und bedenkt, was Ihr bereits in den Vorverhandlungen mit Zwergenkönig Dunkelerz und dem Fürsten der Hohen Mark aushandeln konntet.


    Bedenkt bitte, was Ihr dort drinnen für Euer Volk erreichen könnt und was Ihr an Chancen verlieren würdet, würdet Ihr dort nicht erscheinen.


    Und nebenbei, ganz privat unter uns beiden Herr, vielleicht war es Felipes Absicht Euch in Misskredit zu bringen. Der Mann ist nicht harmlos, sondern ein Marionettenspieler. Werdet nicht zu seiner Puppe, indem Ihr so handelt, wie er es eventuell vorausgeplant hat. Er hielt Euch für einen Wilden. Nun denn, zeigt diesem Almanen doch wie zivilisiert Ihr tatsächlich seid Tarkan.


    An Eurer Optik werter Tarrik, wird es garantiert nicht mehr scheitern. Dafür habe ich gesorgt. Ihr seht blendend aus, erlaubt mir diese Bemerkung. Begleitet Ihr mich?", fragte Fabien respektvoll und band die entfilzten langen Haare von Tarkan mit einem Haarband zusammen.

  • Der Verhandlungsrunde wurde immer größer es war jedoch klar wer reden würde und wer nicht, die Vertreter der jeweiligen Parteien hatten Stühle auf denen sie an dem großen Tisch platz nehmen konnten. Skaldor nahm an der linken Seite von Filipe Platz nachdem er ihn natürlich begrüßte in dem er, leicht den Kopf neigte. Golir war stets an seiner Seite und nahm genau neben Skaldor platz. Die jeweiligen Stühle waren einen halben Meter voneinander entfernt, der Blick des Königs blieb schmerzlich an der Zwergenpforte Dunkelbruch hängen. Auch hier war der Schmerz der Niederlage deutlich zu spüren, die Wut die in ihm wieder langsam brodelte war fast zum greifen nahe. Doch er rang seinen Zorn nieder, jeder der Parteien war zu weit gegangen und das schloss ihn und seine Entscheidungen mit ein.


    Kurz nach ihm kam der Duc hinein den der Zwergenkönig leicht lächelnd begrüßte, ebenso kamen seine Gefolgsleute nach. Sie waren allesamt gut gekleidet und strahlten eine gewisse Würde aus. Allen vor allem war der Duc es der das Wappen seines Hauses trug und dies mit vollem Stolz, er war ein großer Mann keine Frage doch wie würde er sich bei diesen Verhandlungen wohl verhalten? Wie wären seine Standpunkte? Was seine Forderungen?


    Als er so darüber nachdachte wurde er von einem Knall aus seinen Gedanken gerissen, die Tür flog auf und machte sich krachend bemerkbar. Es waren die Söhne des Ducs die einen Auftritt hinlegten der den Anschein hatte, als würden alle nur auf sie warten. Doch rettete es der Sohn in dem er alle Anwesenden begrüßte und sich zu den anderen gesellte, der König schaute den Duc kurz an und ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Tsaagan kam ebenfalls mit seinem Begleiter herein und da erst bemerkte Skaldor das irgendwas mit diesem Mann nicht stimmte, er schaute sehr angestrengt in die Runde so als würde er nichts oder wenig sehen? Die Frage wo Tarkan war, war jedoch die richtige es fehlten nur noch er und die Delegation von Ledwick.


    Ob sie wohl noch kommen würden?

  • Filipe war erleichtert das fast alle seiner Einladung gefolgt waren, der Duc ebenso der Zwergenkönig waren bereits da. Ebenso die ganze Gefolgschaft des Ducs aber das hatte er auch nicht anders erwartet, den der Duc war eine höchst wichtige Person und in seinem Land von allen geliebt, ebenso war seine Familie hier und das war Risiko genug. Doch es fehlten noch zwei Vertreter der jeweiligen Länder bevor sie beginnen konnten. Als Tsaagan eintrat war Filipe angespannt, das also war der Mann der die Hohe Mark regieren sollte? Der seinen guten alten Freund Rodrick den Thron raubte?! Es war ein Wilder aus dem Norden und dieser sollte an den Verhandlungen teilnehmen?! Eine Frechheit sowas hatte es zu Zeiten seiner Vorfahren nicht gegeben! Ein Skandal!


    Seine Hände gruben sich in die Lehne an seinem Stuhl, in seinem Kopf kreisten Gedanken aller Art. Einer schlimmer als der andere, doch jeder auf seine Art verführerisch. Ricarda hatte den Zorn bemerkt der in ihrem Vater gerade versuchte die Oberhand zu gewinnen, sie legte ihre auf seine um ihn zu beruhigen. Er erschrak erst und schaute schnell nach links und blickte in ihr Gesicht, gleich darauf erkannte er seine verstorbene Gattin in ihr wieder sie hatte so viel von ihr und irgendwie beruhigte es ihn.


    Auf die Frage wo Tarkan war antwortete er ruhig und mit Zuversicht "ich hoffe, er stößt noch zu uns die Delegation aus Ledwick ist ebenso noch nicht eingetroffen" er bot durch die Bediensteten Trank und Speisen aller Art an, niemand sollte hungern oder Durst verspüren. Draußen wurde es allmählich dunkel und der Kamin in dem Raum wurde befeuert, ebenso wurden Kerzen angemacht und Lampen aufgestellt der Raum bekam somit einen eigenen ernsten Charakter, der Fürst ließ Stühle für die Gefolgschaft des Duc heran schaffen. Doch sie saßen weiterhin am Rand der Tisch mit der Karte der bekannten Welt, war den Repräsentanten der jeweiligen Parteien vorbehalten.


    Nach längerer Betrachtung der jeweiligen Personen musterte der Fürst den Zwergenkönig und seinen Berater nun etwas genauer, er hatte aus der Nähe noch nie einen Zwerg gesehen. Ihr Mut und ihre Loyalität waren Legendär ebenso ihre Krieger und Kampfkunst, was er über sie wusste war das sie ein langes Leben hatten. Somit gelangten sie in den meisten Fällen zur Weisheit oder starben jung in der Schlacht oder Kriegen wie diesen. Sie wären wertvolle Verbündete und ebenso starke Waffenbrüder, dachte er sich gerissen. Doch würde er es nicht sein der solche Ränke schmieden würde, nein es war seine Tochter doch sie würde ihm Gehör schenken keine Frage wem sonst?


    Ricarda musterte die Anwesenden, es war sehr faszinierend den Duc zu sehen er strahlte eine Stärke aus die man nicht einschätzen konnte. Seine Söhne hingegen machten hingegen den Eindruck das stille Wasser tief sein konnten doch dazu später oder in den nächsten Tagen mehr. Tsaagan war eine Erscheinung die sie noch niemals zuvor gesehen hatte, doch auch er hatte etwas exotisches an sich das sie interessierte, ob er nun die Hohe Mark regierte oder nicht war nicht von Belangen für sie, ihr war es wichtig das wieder ein Frieden herrschte der solide war und zwar unter allen egal wem. Die Zwerge waren so wie sie es sich vorgestellt hatte, kleine bärtige Krieger sie konnte es kaum abwarten sich mit all den Gästen in ruhe zu unterhalten. Vor allem der Duc wusste vieles über ihren Großvater und ebenfalls über ihre Mutter bevor sie verstarb, ihr Vater sprach nicht gern über diese Themen doch Ricarda wollte vieles erfahren und das wären Informationen aus erster Hand.


    Als gefragt wurde wo Tarkan war, wurde sie stutzig hoffentlich war ihm nichts passiert ebenso die Delegation aus Ledwick war noch nicht da. Sie konnten erst anfangen wenn alle dort waren, es wäre schlichtweg unhöflich ohne sie zu beginnen. Sie hätte gern etwas gesagt, doch bei den Begrüßungen hielt sie sich an die Anordnung ihres Vaters, zwar höchst widerwillig dennoch tat sie wie ihr mehr oder minder befohlen wurde, sie nickte zur Begrüßung und ihr Vater stellte sie den Anwesenden vor, dieses Treffen würde Geschichte schreiben gar keine Frage.

  • Tarkan sog gierig den Kaffeeduft mit der Nase ein. Noch bevor er überhaupt die Augen aufschlug, hatte er den Becher mit beiden Händen umfasst und schlürfte den braunen Lebenssaft. Offenbar hatte Zickidul Recht, wenn er behauptete, dass Tarkan kaffeesüchtig sei. Seine bestialischen Kopfschmerzen wurden merklich gemildert und seine grottenschlechte Laune besserte sich. Auch erhöhte sich sein Blutdruck so weit, dass er in Betracht zog, sich selbst als "wach" im Sinne von "nicht schlafend" zu bezeichnen. Wirklich munter war er nicht. Er war krank, ohne Zweifel, mordsmäßig erkältet mindestens. Es fühlte sich jedoch eher wie eine beginnende Lungenentzündung an, denn jeder Atemzug ließ ein belegtes Gefühl in seinen Lungen aufkommen. Er konnte jedoch nichts abhusten. Vielleicht hätte er doch in einem Zimmer schlafen sollen, anstatt auf dem gefrorenen Erdboden, so angeschlagen wie er seit den letzten Ereignissen schon zur Genüge war.


    Einer der Almanen hatte ihn offenbar äußerlich auf die Verhandlungen vorbereitet, ohne dass Tarkan etwas davon mitbekommen hatte. Er war gewaschen, rasiert und seine Kleider abgeputzt. Der Mann band gerade seine Haare zusammen und redete aufmunternd mit ihm.


    "Fabien?", fragte Tarkan erstaunt. Ja, er war sicher. Das war der Name des Mannes und es war obendrein irgendein enger Vertrauter des Ducs, so viel hatte er mitbekommen, auch wenn ihm keine Sau irgendwas hier erklärte. Niemand machte sich die Mühe, dem fremdländischen Staatsgast, der völlig überfordert mit den hiesigen Gepflogenheiten war, irgendwie bei der Eingewöhnung zu helfen. "Haben die Säcke ohne mich schon angefangen? Verdammt, so lange wollte ich doch gar nicht schlafen. Mir geht`s ziemlich bescheiden, Fabien. Ich hätte auch gern jemand, der mir meinen ganzen Kram erledigt und mir zur Hand geht, so wie du für den Duc, dann wäre es einfacher, als wenn man sich um alles selber kümmern muss. Ich hätte jemanden mitbringen sollen. Ich würde dir ja Trinkgeld für deine Hilfe hier geben, aber ich habe nie Geld besessen. Drum muss ich es bei einem Danke belassen. Hilf mir mal hoch."


    Er krallte sich in Fabiens Ärmel und zog sich auf die Füße. Mit einiger Mühe wickelte er seinen Turban neu, was in seinem Zustand eine halbe Stunde in Anspruch nahm. Aber er wollte schließlich repräsentativ aussehen. Er ließ sich von Fabien zur Versammlung führen. Ihm ging es derart mies, dass er sich an Fabien festhalten musste. Ihm wurde immer wieder schwindlig. Verdammtes Fieber. In den Saal trat er jedoch alleine ein. Erleichtert eilte er zu dem Stuhl am Kartentisch, damit er sich endlich setzen konnte. Man befand sich noch nicht in den Verhandlungen, stattdessen taxierten sich alle. Außer Tsaagan, aber der konnte auch niemanden taxieren, wie Tarkan bereits wusste. Alle Würdenträger von Rang und Namen waren anwesend. Nun ja, fast, außer dem seinen war noch ein weiterer Stuhl leer. Er hatte keine Ahnung, was für ein Gruß angemessen wäre, mit diesen ganzen almanischen Förmlichkeiten kam er durcheinander. Also sagte er gar nichts.


    Er entdeckte den unsäglichen Verräter Khawa, der den blassen Sohn des Ducs umwuselte. Tarkan hätte schwören können, dass er das letzte Mal dem anderen Sohn gedient hatte, aber diese Weißlinge sahen irgendwie auch alle gleich aus. Es war kein Wunder, wenn er durcheinander kam. Er würde froh sein, dass hier hinter sich zu haben.

  • Killian saß nachdenklich in dem kleinen Sessel in dem Raum in dem er und Alan untergebracht waren. Einer der beiden Gardisten schob draußen Wache. Den anderen hatte der neue Count O'Noughton zum aus ruhen geschickt. Die beiden Gardisten sollten jeweils nach einer Tageshälfte wechseln.


    Alan saß auf dem Bett und lass eines der Bücher das er mitgenommen hatte. Der Leibdiener blickte auf als es an der Tür klopfte. Gekonnt legte er ein kleines Band in das Buch bevor er es zu kappte und an die Tür ging. Er Öffnete die Tür.
    „Ja?“
    „Es ist Zeit, euer Herr möchte bitte mit mir kommen,“ sagte ein Diener der vom Hofe Felipe war.
    „Ich werde es ihm ausrichten, wartet bitte kurz,“sagte Alan als sich die Tür wieder schloss.
    Der Diener ging zu seinem Herrn der eigentlich die Worte von draußen vernommen haben musste. Killian gab keine Reaktion von sich. Er war zu tief in Gedanken versunken.
    Mit einem leichten rütteln von Alan kam er wieder zu sich.
    „Die Zwerge haben die Antwort....,“ kam es aus dem wieder zu sich kommenden Killian.
    „Was?“
    Fragte Alan leicht verwirrt seinen Herrn und Freund.


    Killian brauchte noch einen Moment um die Situation zu analysieren.
    „....Verzeih ,Alan. Ich war in Gedanken. Was gibt es?“
    „Die Verhandlungen beginnen,“ verkündete der Leibdiener.
    Killian atmete noch einmal tief durch und erhob sich.
    „Ich Verstehe.“
    Alan wollte noch einmal das Gewand zurechtrücken, aber Killian gab ihm ein Handzeichen es zu lassen und machte es selbst.
    „Alan, ich bin alt genug das selbst zu machen. Beantworte mir lieber eine Frage. Werde ich das richtige tuhen?“
    Der Leibdiener lächelte leicht und meinte: „Solange du dir diese Frage selbst stellte. Lautet die Antwort Ja. Weil du dir Gedanken um dein Handeln machst. Du solltest aufhören an deinen Selbstzweifeln geeignet zu sein als Count. Lass uns lieber gehen. Man wird nicht ewig auf dich warten.“


    Killian nickte und ging zur Tür. Er folgte dem Diener begleitet von Alan. Er durfte zwar nicht mit hinein würde aber draußen auf seinen Herren warten wenn sie fertig waren. Im Saal in dem die Verhandlungen stattfanden verbeugte sich Killian leicht vor Felipe. Er war der letzte der Ledwick Delegation. Ohne auffindbaren König übernahmen die fünf unter ihm stehenden Counts die Verhandlungen für Ledwick. Die Vertreter für Ledwick waren deswegen Count O'Maes, Count O'Myan, Count O'Bright, Count O'Hought und Killian als Count O'Noughton.

    Avatar von Solaire aus der Avatarschmiede

  • Golir bemerkte den Blick seines Königs der auf Dunkelbruch haftete. Auch die finster werdenden Gesichtszüge fielen dem alten Zwerg auf. Er lebte nun genug Jahre und hatte diesen Ausdruck schon zu oft gesehen. Der Artefaktmagier beugte sich leicht hinüber zu Skaldor und fasste ihm leicht an die Schulter.


    „Mein König ich kann euer inneres Feuer verstehen. Haltet daran fest und nutzt es nicht für Wut. Befeuert damit die Sache wo für wir hier sind. Ein weiteres Dunkelbruch darf es nicht geben.“

  • "Fabien?", fragte Tarkan.
    Der Leibdiener des Duc beugte sich zu ihm herunter.


    "Niemand hat ohne Euch angefangen Tarrik, seid unbesorgt. Dies wäre ein gewaltiger Affront, den sich der gastgebende Großherzog damit leisten würde. Nein, jeder ist an den Verhandlungen interessiert, wenn auch jeder aus seinen Gründen Tarrik. Ansonsten spricht nichts dagegen die Verhandlung "zur stürmen" und um eine Wiederholung des gesagten oder um ein Pausieren zu bitten.


    Hier nehmt das Päckchen Grippepulver. Bevor Ihr fragt um was es sich handelt, es ist ein Allzweckmittel gegen Infektionen. Hergestellt wird es aus Pulver vom Kranichschnabel, Pelargonien, Bertram Pulver. Bertram ist eine kamillenähnliche Heilpflanze und Muskatnuss.


    In Kombination mit Brot hilft das Mittel gegen Herzschmerzen, bei Schnupfen kann es durch die Nase eingeatmet werden, Husten kuriert Ihr, indem das Grippepulver in Omelette eingebacken zu Euch nehmt und bei Heiserkeit empfahl mein Vorgänger angewärmten, mit dem Grippepulver versetzten Wein. Auch gegen Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen hilft es. Es wirkt, nehmt es am besten während der Verhandlung mit einem Schluck Wein und esst dazu etwas Brot.
    Altes Hausrezept der Leibdiener um Ihren Herrn wieder fit zu bekommen, wenn Ihr so möchtet.


    Tarrik, zu Eurer Information einem Leibdiener gibt man niemals Trinkgeld!
    Dies ist eine ehranrüchige Beleidigung. Damit sagt Ihr mir, dass ich entweder dieses Zubrot der Spende benötige, da ich in meinem Beruf unfähig bin. Oder schlimmer noch, meine Loyalität sei von fremder Hand käuflich.


    Ihr könnt und sollt gerne jeder guten Schankmaid oder jedem Kellner für seine Dienste etwas Geld zustecken, aber ich bin das persönliche Eigentum des Duc. Ihr müsst mich nicht bezahlen, oder mir danken Tarrik. Ich diene hier dem Duc, den dieser ordnete an, dass ich nach Euch schauen möge. Folglich komme ich nur meiner Pflicht nach. Auch wenn Ihr ein sehr angenehmer Umgang seid. Das sei dazu gesagt. Ihr seid ebenso angenehm wie mein Herr. Der Leibdiener der Euch vielleicht einst dienen wird, wird froh sein Euch Herr nennen zu dürfen.


    Genug der privaten Konversation Tarrik. Steckt bitte Eure Medizin ein und vergesst nicht, vor Einnahme ein Stück Brot zu essen. Nicht dass es nachher heißt, ich hätte Euch betrunken gemacht", schmunzelte Fabien.


    Lacomb geleitete Tarkan mit sicherem Griff zum Verhandlungsraum. Da der Tarrik sich stillschweigend setzte, ergriff Fabien für ihn das Wort.


    "Es erscheint Tarrik Tarkan, Regent und Heerführer der Chaostruppen. Er entbietet dem Großherzog Felipe von Ehveros seinen Gruß. Die almanischen Gepflogenheiten sind unserem werten Gast noch nicht hinlänglich bekannt, weshalb meine Person für den Tarrik das Wort ergreift", erklärte Lacomb und verbeugte sich.


    Fabien wartete ab, bis Tarkan sicher Platz genommen hatte, dann erst bezog er Stellung genau hinter dem Stuhl des Duc. Er legte Maximilien kurz die Hand auf die Schulter, als Zeichen dass alles in Ordnung war.

  • Khawa lächelte zurück, sein breites, ungeniertes Rakshanerlächeln. Er stellte in diesem Moment fest, dass er Jules noch nie mit offenem Haar gesehen hatte. Jules` Gesicht sah deswegen irgendwie gleich ganz anders aus. Oder hatte er eine neue Gesichtscreme? Nein, das lag an der anderen Frisur. Khawa musste ihm die ganze Zeit auf die Haare schauen. Wie flüssiges Silber fielen sie um seine Schultern. Sie sahen weich aus. Khawa wollte sie gern anfassen, an sein Gesicht pressen, daran riechen und spüren, wie sie sich anfühlten, wenn sie so weich gebürstet waren. Sonst trug der Chevalier sie immer als Zopf und von dem dauernden Tragen der Kapuze waren sie stets durcheinandergebracht und verknäuelt, wenn sie denn überhaupt mal zu sehen waren.


    "Ihr seht schön aus, Jules", schmachtete er verliebt.


    Für Khawa war die Welt gerade in bester Ordnung, Krieg hin oder her. Er stellte sich ein wenig seitlich hinter Dreaux, näher zu Jules hin, so nah, bis er seine Körperwärme spürte. Oha, das sollte er nicht tun. Er rückte doch wieder einen Schritt weg, ehe das sich anbahnende Unheil seinen Lauf nehmen konnte und aß ebenfalls ein Stück Orange.


    "Das ist für die Prinzen", flüsterte Nathan und zog die gefüllte Schale weg, aus der sich scheinbar jeder meinte bedienen zu müssen. "Jetzt konzentriere dich doch mal auf deine Arbeit!"
    "Mach ich doch", verteidigte sich Khawa. "Ich kann mich auf Vieles gleichzeitig konzentrieren. Darum war ich auch Tarrik und du nur Barde, wenn auch ein sehr guter."
    Nathan bekam rote Ohren und sagte gar nichts mehr. Das kleine Lob hatte ihn entwaffnet und er würde nicht weiter nerven. Khawa nahm ihm die Schale aus der Hand und hielt sie zu Jules herüber. Die Prinzen würden sich schon melden, wenn sie das Obst zurück haben wollten.


    Ihm entging nicht der kurze, aber sehr feindselige Blick seines alten Anführers, der sichtliche Mühe gehabt hatte, sich auf den Beinen zu halten. Besorgt runzelte Khawa die Stirn. Tarkan war kein Jammerlappen. Wenn es ihm derart offensichtlich mies ging und man davon ausging, dass er das meiste überspielte, dann ging es ihm wirklich verdammt mies. Er hätte es gern dem Duc gesagt, aber der saß ja schon am Kartentisch.


    "Schönes Pink übrigens", schnurrte Khawa zu Nathan herüber.
    Der blickte entgeistert an sich herunter. "Du hast mir gesagt, das sei Blau!", flüsterte er entsetzt.
    "Ist es doch auch für einen Farbenblinden. Pink ist doch schon immer dein Lieblingsblau gewesen, warum solltest du aufhören, es zu tragen?" Er blinzelte ihm zu. Das Rot breitete sich von Nathans Ohren über seinen ganzen Kopf aus. "Keine Sorge. Es passt wirklich gut zu dir", meinte Khawa schmunzelnd.
    "Das nächste Mal frage ich Ferrau", erwiderte der Barde mit erstickter Stimme.
    Khawa blickte zu Ciels neuem Diener hinüber, um zu schauen, ob der sich nicht davon überzeugen ließ, Nathan bei der Farbwahl in Khawas Sinne zu helfen. Auch Nathan blickte zu ihm und beide starrten den Neuling gleichzeitig an.

  • Jules grinste verlegen aufgrund des Kompliments von Khawa, während Gufo halb die Augen schloss und sein Brustgefieder aufplusterte.


    "Vielen Dank Rousseau, Du ebenso", schmunzelte Jules vergnügt und nahm sich gut gelaunt etwas von den dargebotenen Getränken.


    Khawa rückte näher, aber schon einen Augenblick später entzog er sich Jules wieder. Was dann geschah war die Höhe. Khawa schnurrte und schmunzelte was das Zeug hielt, nur leider an die falsche Adresse. Balzte Khawa tatsächlich Nathan an?!? Nathan wurde rot, Jules tat ihm den Gefallen und nahm die gleiche Farbe an, wenn auch aus einem völlig anderen Grund. De Mirault sah eher aus wie ein Dampfkessel kurz vor dem Platzen.


    Der Chevalier musterte Khawa streng, der Blick von Jules war nicht weniger stechend als der seines Greifvogels, der mit scheinbar vor Wut glühenden Augen auf der Schulter von de Mireault saß und Khawa anstarrte.


    "Nathan hat Recht, widmet Euch Eurer Tätigkeit Rousseau", ermahnte ihn der Chevalier leise. Jules setzte sich auf die von Großherzog Felipe freundlicherweise bereit gestellten Sitzmöglichkeiten und ignorierte Khawa so gut er konnte. Jedenfalls schaute er demonstrativ in eine andere Richtung, während Gufo jede noch so kleine Bewegung von Khawa im Auge behielt.


    Ferrau hingegen beobachtete gelangweilt das Geplänkel zwischen Nathan und Khawa, ab und an schaute er nach dem Prinzen Ciel, aber sein Herr sah nicht so aus, als benötige er gerade seine helfende Hand. Ferrau war froh über seinen neuen Herrn.

  • Melville de la Cantillion ließ seinen Blick über alle Anwesenden im dem großen Verhandlungsraum schweifen. Mit allen Amts- und Würdenträgern war hier eine gewaltige, geballte Staatsmacht versammelt, einschließlich der Kronen, des Hoch- und Niederadels.


    Melv folgte Jules Beispiel und bediente sich ebenfalls an den Getränken. Zuerst reichte er Monique eines, dann Massimo und zuletzt nahm er eines für Maurice und sich selbst. Dabei warf seinem Bruder Maurice einen fragenden Blick zu, während er erneut über die Versammlung schaute.


    "Dankeschön", sagte Monique freundlich, nahm neben ihrem Mann Platz und lehnte sich an ihn an.


    Maurice nippte an seinem Glas Fruchtschole und folgte dem Beispiel seines älteren Bruders. Entgegen der Vermutung der meisten Anwesenden, schaute sich Maurice nicht die Führungs- und Verhandlungspersönlichkeiten an, sondern die Männer und Frauen die unsichtbar agierten um den Versammelten das hiesige Treffen zu versüßen und so angenehm wie möglich zu gestalten.


    Jeder Adlige wusste, dass es die kleinen ungesehenen Leute waren, die tatsächlich ein Ohr an der Macht hatten. Wer wusste ebenso viel über die Staatsgeschäfte wie Maximilien Rivenete de Souvagne selbst? Sein Leibdiener Fabien Lacomb und so wie immer stand er auch heute genau einen Schritt hinter seinem Herrn. Von den anderen Adligen weder wahrgenommen noch beachtet, aber der Mann hörte alles, sah alles und wusste somit alles.


    Die Bediensteten die Felipe von Ehveros zur Bewirtung seiner Ehrengäste bei dieser ganz besonderen Versammlung einsetzte, waren garantiert von höchster Leumundschaft. Ihre Reputation stand außer Frage, nur deshalb waren diese Personen anwesend und teilten dennoch das gleiche Schicksal wie alle Domestiken - sie waren unsichtbar. Und damit waren sie die idealen Spione oder sogar Assassinen.


    So interessant für Maurice auch der Gastgeber mit seiner wunderschönen Tochter, die Zwerge, die Adligen aus Ledwick oder auch der Fürst der Hohen Mark waren, ihnen durfte nicht seine Aufmerksamkeit gelten. Er behielt die Dienerschaft im Auge, tastete sie mental ab, ohne gewaltsam in irgendeinen Geist einzudringen. Als Himmelsauge war dies seine Aufgabe - Spione und Verräter vor dem Verrat zu entlarven und zu läutern.


    "Danke", sagte er freundlich zu Melville und lächelte während er trank.


    `Keine besonderen Vorkommnisse bei den Schatten. Keine aggressiven oder feindlichen Gedankenmuster´, teilte er mental Melville, Massimo und Jules mit.
    `Danke. Bei mir ebenfalls keine besonderen Vorkommnisse bei den Sichtbaren. Anmerkung zur Sache - der Verstand des Tieflingsfürsten der Hohen Mark ist permanent abgeschirmt durch eine mentale Mauer. Grund unbekannt, ich hab ihn mir gemarkert, falls sich in seinem Mentalbild etwas negativ verschieben sollte. Ansonsten gehe ich von präfentivem Eigenschutz seinerseits aus´, antwortete Jules auf gleichem Weg.


    Melville und Maurice machten es sich ebenfalls auf einer der Sitzgelegenheiten gemütlich und warteten gespannt auf den Beginn der Verhandlung.

  • Khawa erschrak. Jules schien auf einmal vor lauter Wut gleich zu platzen. Sogar der Uhu schien den plötzlichen Stimmungsumschwung seines Herrn zu imitieren und garstete in Khawas Richtung. Jules sah derart wütend aus, dass Khawa sicherheitshalber einen Schritt zurückwich. Nicht, weil er glaubte, Jules würde ihm öffentlich eine langen, sondern in der Hoffnung, dass der räumliche Abstand etwas zur Deeskalation beitragen würde. Im nächsten Augenblick musste Khawa jedoch feststellen, dass diese Aktion unnötig gewesen war, denn Jules setzte sich - nicht ohne ihm noch einen verbalen Rüffel verpasst zu haben - auf einen der Stühle, der ein gutes Stück von ihm entfernt war. Fortan tat er, als ob Khawa Luft sei.


    Khawas Knie wurden weich. Die Verhandlung interessierte ihn nun noch weniger als zuvor. Er wollte nur noch, dass alles vorbei war, damit er mit Jules reden konnte. Was war denn auf einmal mit dem los? Khawa blickte hilflos auf die Schale mit dem Obst in seinen Händen. War es wegen der Orangen? Aber der Mann war doch keine Zicke, im Gegenteil. Der hatte sogar die früheren Kaffeeattacken, die nun ein ganz anderes Kaliber waren, lediglich mit etwas Gemotze über sich ergehen lassen. Er war nie derart wütend wegen solcher Kleinigkeiten geworden. Ferrau blickte gelangweilt in der Gegend herum und verließ sich offenbar darauf, dass die anderen beiden die Arbeit schon machen würden. Khawa drückte ihm die Schale in die Hand.


    "Mach dich gefälligst nützlich! Stell dich damit zu den Prinzen! So, dass sie beide rankommen!"


    Nun wusste er allerdings selber nicht, was er machen sollte, um seine Unruhe niederzukämpfen. Er stellte sich wieder zu seinem neuen Herrn Dreaux und hoffte, dass der ihn irgendwie herumscheuchen würde, weil er ein Getränk wollte oder einen Stuhl, den Khawa ihm bringen und zurechtrücken konnte. Er konzentrierte seine Handlungen wieder ganz auf seinen Herrn, doch immer wieder blickte er zu Jules herüber, der betont wegsah.


    "Benötigt Ihr noch etwas, Herr?", fragte er leise Dreaux, wohl wissend, dass die Frage diesen wahrscheinlich eher nervte. Aber das nahm er in Kauf, um etwas zu tun zu haben, was ihn von den Gedanken ablenkte.

  • Der Leibdiener des Fürsten von Alkena spürte die astralen Fühler, die über den Schild glitten, den er um seinen Herrn errichtet hatte. Sie tasteten, doch sie unternahmen keinen Versuch, durchzubrechen. Viele waren es. Hier musste einiges an Geistmagiern anzutreffen sein. So wie der Leibdiener des Duc stand auch Caligo hinter seinem Herrn und blickte für diesen in die Runde.


    `Die Delegagtion aus Lediwick ist soeben eingetroffen. Es sind die fünf Counts O'Maes,O'Myan, O'Bright, O'Hought und O'Noughton. Tarkan ist inzwischen auch erschienen, er ist der Mann, der sich als letzter an den Tisch gesetzt hat. Er sieht krank aus. Soeben hantiert er mit dem Päckchen eines Pulvers herum, dass er sich auf die Hand gibt und nun isst. Vielleicht Medizin.`


    `Dann wird die Verhandlung bald beginnen. Gut. Noch was. Ich glaubte am Schild etwas zu spüren.`


    `Ihr liegt richtig. Das sind almanische Geistmagier, vermutlich hochkarätig. Momentan nicht aggressiv, nur beobachtend.`


    `Verstärke den Schild.`


    `Ganz wie Ihr wünscht.` Caligo kam dem Wunsch seines Herrn nach, auch wenn ihn das in seinen sonstigen magischen Aktivitäten sehr einschränkte. Er musste sich voll auf die mentale Mauer konzentrieren.

  • Während Khawa Ferrau noch die Schale mit den Orangenstücken in die Hand drückte, kam der große Uhu von Jules mit einem lautlosen Flügelschlag herüber und setzte sich auf Khawas Schulter. Er spürte das Gewicht des Tieres, allen voran die scharfen Krallen, die ihn aber nicht verletzten. Gufo pickte auf Khawas Kopf, ehe er an seinem Ohr zupfte.
    Ebenfalls alles ohne diesen zu verletzten.


    Ferrau nahm die Schale entgegen und stellte sich so, dass sich Ciel und zu seinem Leidwesen auch Dreux daraus bedienen konnten. Dreux allerdings beachtete seinen alten Leibdiener nicht, sondern kraulte Gufo auf Khawas Schulter.


    "Wusstest Du dass ich auch eine Eule habe? Eine Schneeeule", erklärte Dreux Khawa leise und gut gelaunt.


    Gufo schaute Khawa direkt in seine Augen und einen Augenblick später spürte Khawa die mentale Präsenz von Jules in seinem Geist.


    `Mhm... ich wollte Dir eigentlich böse sein und Dich zur Bestrafung ignorieren. Aber ich kann Dir nicht mal fünf Minuten die kalte Schulter zeigen. Zudem können wir beide so einen dussligen Streit nicht gebrauchen Khawa. Nicht jetzt in dieser wichtigen Situation und generell nicht. Mein Verhalten tut mir leid, aber bitte hör auf mit Nathan zu flirten. Normalerweise reagiere ich nicht über, aber dass ist was anderes... Du bist was anderes. Also hör bitte auf und falls Du gar nicht flirten wolltest, tja dann hör trotzdem damit auf Böhnchen. Du weißt was ich für Dich empfinde, falls nicht... das hier´, übermittelte Jules, er strich einmal liebevoll mit seinen Seelenfäden über die von Khawa und übermittelte ihm all seine Gefühle, ehe er zärtlich das Band löste und sich wieder auf seine Arbeit konzentrierte.


    Gufo machte es sich auf Khawas Schulter gemütlich.

  • Alle Staatsgäste waren versammelt alle an einem Tisch zusammen gekommen um genau jetzt über das Schicksal ihrer Länder zu entscheiden, ob im Frieden oder Krieg. Tarkan war eingetroffen er war rausgeputzt und schien dennoch geschwächt, das war jedoch völlig normal nach allem was er durchgemacht hatte, doch jeder normale Herscher hätte ihn sofort als Geisel genommen oder gar getötet doch dies war keine normale Situation daher war äußerste Vorsicht geboten. Selbst die Counts waren eingetroffen sie selbst hatten offenbar keinen neuen Herscher ausgerufen, alles schien günstig für Filipe sich jetzt ganz darauf zu konzentrieren das alles glatt ging. Er erhob sich und blickte sich um "ich heiße euch herzlich willkommen in meinem Reich, es freut mich sehr zu sehen das alle der Einladung gefolgt sind" bei dem letzten Satz bedachte er die Zwerge sowie Tarkan und Tsaagan mit einem Kopfnicken.


    "Wir alle haben das gleiche Ziel vor Augen, wir wollen den Frieden in unseren Ländern wissen" sprach er gerade heraus. "Jeder der hier Anwesenden hat dazu beigetragen das dieser Krieg, statt gefunden hat manche mehr andere weniger" er stützte sich auf dem Kartentisch ab und seufzte. "Ich habe die Männer unter Rodrick in die Schlacht geschickt, weil ich dachte wir könnten den Krieg so beenden wie er begonnen hat". "Doch ich lag falsch, ebenso danke ich euch das ihr hier seid und genau das gleiche Ziel verfolgt und zwar den Frieden".


    Er setzte sich und fuhr fort "mein Name ist beim Volk besudelt und das zu Recht, ich werde zu Gunsten meiner Tochter Ricarda abdanken und möchte sie auf dem Thron wissen". Sein Blick ließ er durch die Runde streifen und fuhr fort "doch dafür habe ich, gewisse Forderungen die ich hier gerne vorbringen würde". Noch einmal tief durchatmend fuhr er fort "zum einem, möchte ich ein Bündnis mit all hier Anwesenden schließen das immer Bestand haben wird, das jeder die Grenzen des anderen achtet und respektiert. Des weiteren muss die Überflutung durch den großen Fluss der umgeleitet wurde, wieder in seine normale Bahn gebracht werden und das von, jenen die ihn aus seinem natürlichen Flussbett gebracht haben" bei dieser Forderung schaute er Tsaagan und Tarkan gleichermaßen an, da er nicht genau wusste wem er das zu verdanken hatte.


    "Die Zwerge würde ich um eine bessere Zusammenarbeit bitten, in den Bereichen Militär und Forschung ebenso würde ich die Handelsbeziehungen zwischen unseren Reichen, intensivieren" er nickte den Zwergen zu. "An die Counts aus Ledwick habe ich, die Forderung unsere Reiche zum Wohle des Volkes zusammen zu schließen, meine Tochter würde dann über ein größeres Ehveros herschen" nach einer kurzen Pause fügte er hinzu "da die Counts hier alle versammelt sind, würde ich vorschlagen dadurch das dieses Reich größer wäre als vorher, könnte man darüber sprechen einen Rat aus den Counts zu bilden der der Königin zur Seite stehen, um mit ihr zum Wohle des Volkes zu regieren".


    Zu guter letzt schaute er den Duc an "euch würde ich sehr gerne, ebenso als Bündnispartner meiner Tochter wissen, euer Land und euer Ruf eilt euch voraus gemeinsam könnt ihr vieles schaffen, gemeinsame Feinde abwehren und die Völker könnten wachsen und gedeihen". Sein Blick verfinsterte sich etwas als er Tsaagan und Tarkan anschaute "an euch hätte ich die Bitte" das Wort fiel ihm schwer "unsere Grenzen zu achten und dafür Sorge zu tragen, das nicht irgendwelche Kleinkriege zwischen unseren Grenzen statt finden, ebenso eine Garantie das sich keine weitere Chaosarmee gen Süden aufmacht um die Hohe Mark als Brückenkopf zu benutzen um diese auszuweiten". Der Versuch nicht drohend zu klingen schlug etwas fehl "den ihr mögt den Krieg, im Norden gewonnen haben doch seid gewarnt, wir wollen zwar keinen Krieg mehr doch sollte irgendwas in dieser Richtung sich noch einmal anbahnen und das hier im Süden, werdet ihr nicht so leichtes Spiel haben!".


    Die Anstrengung seinen Zorn hinunter zu schlucken war ihm deutlich anzumerken, er schaute in die Runde und sagte ruhig "das sind meine Forderungen, was sagte ihr meine Herren?" die Luft war dick man konnte sie fast schon schneiden.

  • Maximilien Rivenet de Souvagne hörte sich genau an, was Felipe von Ehveros zu sagen hatte. Einiges klang durchaus erstrebenswert, anderes musste vor einer Zusage abgeklärt werden. Aber vorher galt es den bereits aktuellen, ausgehandelten Sachstand mitzuteilen.


    Folglich ergriff der Duc das Wort.


    "Unsere Person dankt Euch für die Einladung, sowie allen anderen Abgesandten für ihr Erscheinen. Ferner teilen wir Euren Bündnisgedanken, ein Bündnis zum Vorteil aller ist durchaus erstrebenswert. In der Gemeinsamkeit sollte Stärke liegen, allerdings keine Aggression.


    Nun denn, Stand der Vorverhandlungen bis dato.


    Die bei uns zu Gast gewesenen Staatsoberhäupter Zwergenkönig Dunkelerz und Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark sind zu dem gemeinsamen Schluss gekommen, dass eine Beendigung der Kriegshandlungen anzustreben sei.


    Wir denken, damit gehen hier alle Anwesenden konform, sonst hätten wir uns hier nicht eingefunden.


    Unsere Person diente bei den Vorverhandlungen in Beaufort als neutraler Vermittler. Ferner wurde von uns Hilfe zur Selbsthilfe in Form von Material für den Wiederaufbau, Nahrungsmitteln und der Hilfe durch Fachkräfte, wenn ein friedlicher Weg gewählt würde, zugesichert.


    Unter dieser Prämisse selbstredend.


    König Skaldor Dunkelerz wünscht eine Bannmeile um die Zwergenpforten, dem zugestimmt wurde. Auch hat er Hilfe beim Ausbau des Straßennetzes in der verwüsteten Hohen Mark zugesichert.


    Desweiteren hilft sein Volk bereits jetzt den almanischen Flüchtlingen und den führerlosen Soldaten der Kaisho-Truppen, wofür wir ihm unseren Dank aussprechen.


    Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark beansprucht im Namen des Chaos die ehemalige Hohe Mark, welche von den Chaostruppen erobert wurde. Folglich ist er nach Kriegsrecht rechtmäßiger Herrscher der Hohen Mark.


    Auch ihm wurde ein Korridor zugesprochen, um seine beiden Reiche zu verbinden, welcher von der Hohen Mark aus an Souvagne vorbei um die Roten Berge herumführt. Auch dieser Korridor soll von einer Bannmeile umgeben sein.


    Da Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark nur für die Hohe Mark, jedoch nicht für das gesamte Chaos zu sprechen vermag, wurde ebenso Tarrik Tarkan an unseren Hof eingeladen um den Friedensverhandlungen beizuwohnen.


    Der Tarrik folgte trotz schwerer angeschlagener Gesundheit unserer Einladung, wofür wir ihm ebenfalls danken.


    Ihr Großherzog Felipe von Ehveros kündigte Eure Abdikation zugunsten Eurer Tochter Ricarda von Ehveros an, welche fortan die Geschicke Eures Großherzogtums leiten soll. Eure Person lud alle Anwesenden zu gemeinsamen Verhandlungen an Euren Hof ein. Wir sind Eurer Einladung gerne gefolgt und haben uns hier eingefunden um über eine friedliche Zukunft zu verhandeln.
    Dies ist der Ist-Stand der Verhandlungslage",
    erläuterte der Duc und machte eine kurze Pause.


    "Direkt zu Eurer ersten Forderung, der Annektierung von Ledwick.
    Bevor wir überhaupt über Eure Annektierung von Ledwick verhandeln können Felipe, muss zweifelsfrei geklärt sein, dass es keinen Thronerben gibt.


    Ledwick dürfte ebenso Erbmonarchie wie Souvagne oder Ehveros sein.


    Das bedeutet, solange ein Nachkomme von Großherzog Ethan O' Shian von Ledwick lebt, unabhängig vom derzeitigen Lebensalter dessen Stand oder sogar Geschlecht, gebührt dieser Person rechtlich der Thron.


    Ein männlicher Nachfahre würde als Regent den Thron besteigen, ein weiblicher Nachfrage würde entweder selbst den Thron besteigen oder deren Gemahl. Sollte die erbberechtigte Person zu jung zur Regentschaft oder zur Vermählung sein, würde eine Vertretung im Amt bis zur Volljährigkeit benannt werden müssen.


    Ob eine Frau als Regentin den Thron von Ledwick selbst besteigen darf, entzieht sich unserer Kenntnis, da wir über die Hausgesetze Ledwicks und deren Regularien nicht im Bilde sind.


    Folglich ist folgendes zu klären, bevor Ihr Ledwick Euer Eigen nennen dürft.


    Leben von Großherzog Ethan O' Shian von Ledwick noch direkte Nachkommen, sprich hat der Mann Kinder die den Krieg überlebt haben?


    Falls nicht, leben von Großherzog Ethan O' Shian von Ledwick noch Kinder von Beifrauen?
    Falls dem ebenfalls nicht so ist, leben von Ethan O' Shian von Ledwick noch uneheliche Kinder?


    Sollte dies ebenfalls verneint werden, ist die Frage zu klären, welches Ledwicker Adelshaus steht dem Haus von Ledwick, kurzum der Krone am nächsten?


    Ein Beispiel an meiner Person.
    Beträfe diese Aussonderung unsere Person, wäre damit ist folgendes gemeint.


    Der Erblinie folgend ist das nächststehende Adelshaus, das Geburtshaus meiner Mutter und nicht jenes meiner Erstfrau.


    Das Geburtshaus meiner Mutter ist de Chevrette.
    Folglich würde man keinen männlichen Nachfolger aus meiner direkter Linie finden, weder Söhne noch Brüder, wäre der Ranghöchste de Cheverette Thronerbe.


    Findet sich dort niemand, geht man eine Generation weiter zurück, sprich man nimmt die Generation unserer Großeltern.


    Die Großmutter meiner Person war eine Gebürtige Comtesse Neufville.
    Hätte man keinen direkten Nachfahren von unserer Person gefunden, keinen Bruder und keinen männlichen Thronfolger aus dem Hause de Cheverette würde die Souvagnische Krone dem Hause Neufville zufallen.


    So sind die souvagnischen Thron-Regularien und über solche wird das Haus Ledwick ebenfalls verfügen.


    Wir haben also vor der Verhandlung über die Krone Ledwicks festzustellen, ob von Großherzog Ethan O' Shian von Ledwick noch Kinder leben oder Abkömmlinge seiner Eltern leben - Geschwister.


    Falls nicht, haben wir die Linie seiner Mutter und Großmutter auf Thronerben zu überprüfen. Sollte die komplette Linie keinen Thronerben mehr hervorbringen, kann über Annektierung des Landes verhandelt werden.


    Selbstverständlich unter der Prämisse, dass die hier anwesenden Hochadelshäuser für Ihr Land sprechen und somit als ein Notfallrat zur Aufrechterhaltung der Ledwicker Ordnung anzuerkennen sind. Ein Land darf nicht ohne Regierung sein, wie immer diese auch aussehen mag.


    Dies nur zur allgemeinen Erläuterung. Bevor wir etwas aufteilen oder sich jemand aneignen möchte, ist zu klären, ob nicht noch eine andere Person rechtmäßig Besitzansprüche darauf erhebt", erklärte Maximilien freundlich.

  • Wut stieg in Count O' Hought auf. Er stemmte seinen arme auf den Tisch und wollte sich aufrichten. Auch die anderen Counts aus Ledwick waren alles andere als begeistert von Felipes aussage. Doch bevor Count O' Hought etwas los brüllen konnte sprach der Duc von Souvagne. Der Count setzte sich wieder mit roten Kopf. Auch an Killian ging die aussage nicht spurlos vorbei. Für einfach so unter die Kontrolle von Ehveros zu fallen war er nicht gekommen.
    Nachdem der Duc die bisherigen Verhandlungsstand darlegte mit Zwergen und Chaos, fand er richtige Worte zu der Situation von Ledwick.
    Die Counts nickten zustimmend und auch die rote Farbe schien aus dem Gesicht von O' Hought zu weichen.


    „Ich Count O' Maes, danke euch Duc de Souvagne. Das ihr den anwesenden und vor allem Großherzog Felipe von Ehveros die Lage genau geschildert habt...wie sie ist,“ der Blick des älteren Count wanderte mit einem leicht verächtlichen Blick zu Felipe.
    Er fuhr fort:
    „Da unser König nicht auffindbar ist und wir fünf erst seit kurzen aus diesem Grund gemeinsam als Vertretung fungieren um die Ordnung aufrecht zu erhalten und einen Erben zu finden. Konnten wir bisher noch keine Ergebnisse finden. Weil wir diese Verhandlungen alle als wichtig eingestuft haben sind wir ohne Erkenntnisse hier her aufgebrochen. Wir bitten deswegen noch um etwas mehr Zeit. Ein Boote sollte bald hier eintreffen der uns diese wichtige Antwort überbringt.“
    Count O' Maes neigte seinen Kopf leicht als er zu Ende gesprochen hatte.


    Killian hörte dem ganzen zu und grübelte über die Situation nebenher nach. Der Freund seines Vater O'Maes hatte ihm von der Suche den Abend zuvor erzählt gehabt. Es würde dauern sich über Kinder und vor allem unehelichen zu erkundigen. Auch die Überprüfung der ganzen Stammbäume der Adligen wäre zeitaufwendig. Meinte dieser zu ihm. Die ganzen Hauptverhandlungspunkte aber deswegen hinaus zu schieben hielt er nicht für richtig.
    „Dann würde meine Wenigkeit Count O' Noughton den Vorschlag unterbreiten, dass wir die anderen Punkte zuerst Besprechen sollten. Bis eine Nachricht aus unserer Heimat Ledwick eintrifft,“ er schaute fragend in die runde am Tisch.

    Avatar von Solaire aus der Avatarschmiede

  • Massimo


    legte Monique eine Hand um die Hüfte. So konnte sie bequem sitzen, beim Anlehnen. Sein Bruder Maurice erstattete Bericht. Jules antwortete direkt. Es war alles in Ordnung. Gerade als sie mit der Überprüfungen fertig waren, begann die Verhandlung. Felipie schwatzte sofort los. Er danke dass alle gekommen waren. Er schwatzte aber gleich, dass alle am Krieg schuld waren. Schuld waren sicher nicht alle. Sein Land war unschuldig und wäre fast mit in den Krieg gerissen worden durch den Mist den andere verbockt hatten. Das musste aber nicht klargestellt werden, denn jeder wusste wer tatsächlich schuld war.
    Die Forderungen von Felipe waren ganz schön dreist. Der wollte sich mal so eben ein Land einstreichen. Das war ganz schön praktisch, dass Grossherzog Roderich und Ledwick über die Klinge gesprungen waren. Nur die Hohe Mark war erobert worden. Sonst hätte Felipie sicher die Hohe Mark genauso aufgenommen. Damit die nicht ohne Grossherzog auskommen mussten. Mega-Ehveros in seiner Hand, dass war scheinbar sein Traum. Massimo schnaubte lautlos. Aber bevor Felipie seine gierigen Finger ausstrecken konnte, sprach sein Herr. Sein Herr erinnerte daran, dass Ledwick eigene Leute hatte, die den Thron besteigen konnten. Bevor Felipie seine Finger danach ausstreckte, musste das geklärt werden. Die Herzoge aus Ledwick zogen die passenden Gesichter zu der Forderung. Massimo konnte sie gut verstehen. Sein Herr hatte gut gesprochen.

  • "Ich höre nichts als Forderungen von der Seite Felipes", knurrte Tarkan. Seine Augenlider waren dunkel und geschwollen, er konnte kaum ordentlich sehen vor lauter Erschöpfung. "ICH brauche keinen Frieden. Ihr seid es, die einen wollen. Ich bin hier, weil ich über Frieden nachdenke. Mein Volk lebt seit Äonen im Krieg und vom Krieg. Wir sind der Krieg! Dass ich hier sitze und verhandle, sollte nicht mit Bittstellerei verwechselt werden. Nicht nur Euer Name ist besudelt, Felipe. Ich selbst gelte unter meinen Leuten als Weichei und Schlappschwanz mit meinen komischen Ideen von einem Bündnis mit Nicht-Chaosvölkern. Ich riskiere meinen Kopf und Kragen, indem ich allein hier sitze, während Dschan vermutlich gerade in Rakshanistan sonst was ausbrütet hinter meinem Rücken. Ich habe sehr viel zu verlieren, aber was habe ich zu gewinnen? Anstelle von Forderungen, wie wäre es mal mit einem Angebot, Felipe? Gib mir einen Grund, ernsthaft mit euch allen hier über Frieden zu verhandeln! Bietet mir etwas, das besser ist als das, was die Rakshaner zuvor hatten! Bietet mir etwas, womit ich meine Leute überzeugen kann, meinen Ideen zu folgen und mich nicht bei der Heimkehr wegen geistiger Umnachtung zu Ghulfutter zu verarbeiten!"


    Der Duc de Souvagne war wie gewohnt besonnen, aber auch ausgesprochen zurückhaltend. Er gemahnte an die korrekte Erbfolge von Ledwick zu denken, doch zum globalen Krieg schwieg er sich noch aus. Der Mann war sehr vorsichtig. Andererseits hatte er mit dem Krieg auch nur indirekt zu tun und von Anfang an gesagt, dass er nur als neutraler Vermittler auftreten wollte.


    Die Counts von Ledwick wirkten wenig erfreut ob der ganzen Situation. Natürlich, das Schicksal ihres Großherzogtums stand auf Messers Schneide. Sie wussten weder, wie es weiter gehen soll, noch was geschehen sollte, würden sie unter Ehveros oder Souvagne fallen.


    Tarkan wartete mürrisch, ob Felipe doch noch dazu zu bewegen war, ein Angebot auszusprechen, was über Forderungen hinaus ging.

  • Khawa spürte das Gewicht des Uhus auf seiner Schulter und rieb seine kleine Beule. Das Tier hatte ihn ganz offensichtlich im Namen seines Herrn bestraft für sein Fehlverhalten. Es hatte ihn gepickt und ihm am Ohr gezogen und nun verleierte es den Hals und starrte ihm mit seinen orangefarbenen Augen ins Gesicht. Khawa spürte Jules´ mahnende Stimme in seinem Kopf und dann seine Seelenfäden, die über ihn strichen. Khawa wurde ganz anders. Er schloss die Augen und genoss das Gefühl. Der Uhu setzte sich wieder normal hin. Jules wollte sich aus seinem Geist zurückziehen, um seiner Arbeit nachzugehen, doch Khawa hielt ihn egoistischer Weise, so gut er das konnte, in seinem Kopf fest. Es gab genügend andere Geistmagier hier, um aufzupassen, und diese Sache musste geklärt werden.


    `Tut mir leid, July, ich wollte nicht, dass Ihr sauer werdet ... Ihr könnt in meinem Kopf nachsehen. Ich liebe nur Euch. Und das nicht zu wenig! Da sind keine Geheimnisse vor Euch. Guckt rein, ihr dürft alles lesen. Ich, äh, flirte schon seit acht Jahren ergebnislos mit Nathan. Das ist aber nur Spaß, da soll gar nichts draus werden. Der ist nicht mein Typ, nicht mal ansatzweise. Aber guckt ihn Euch doch mal an, den armen Kerl. Der huscht hinter Ciel her wie ein Geist, der ist vollkommen unsichtbar, wenn er kein Pink trägt. Er hat keine Freunde, keine Interessen, nichts. Er lebt nur für Ciel und Ciel lebt nur für seine Arbeit. Nathan geht dabei unter. Er wird eines Tages sterben, ohne auch nur einen Tag gelebt zu haben. Ich versuche, ihn ein wenig aus der Reserve zu locken und mit ihm zu blödeln.`