Maximilien hörte Tarkan ebenfalls aufmerksam zu.
"Tarrik Euer Einwand war berechtigt. Bevor hier jemand etwas einfordert, sollte man bereit sein selbst etwas zu geben. Ferner ist keine der hier versammelten Personen ein Bittsteller. Der Ehrlichkeit geschuldet benötigen wir einander letztendlich alle nicht. Weder wir Euch noch Ihr uns.
Selbstredend bleibt es dann natürlich auch bei den bestehenden Verhältnissen, kurzum bei einem Krieg. Und dabei haben stets alle beteiligten Seiten verloren, auch wenn uns einige Personen etwas anderes weiß machen wollen.
Schaut, es steht hier nicht zur Debatte ob wir einander benötigen, sondern ob wir einander wünschen. Das ist ein kleiner aber gravierender Unterschied. Wünschen wir einander in einem freundschaftlichen Friedensbündnis?
Wir denken ja und dies schließt Eure Person ein, sonst wären wir alle nicht hier und hätten uns die Zeit wie auch die Mühe der Anreise sparen können.
Ferner ein persönlicher Einwurf Tarrik, jene die sich offen für Neuerungen oder gegen kriegerische Auseinandersetzungen aussprechen, werden selten mit dem Status eines Helden belegt. Allerdings liegen die meisten Helden auf dem Friedhof. Um weiteres unnötiges Sterben auf allen Seiten unter allen Völkern zu verhindern sind wir hier.
Ihr seid hier, ebenso wie wir. Dass sagt für meine Person mehr über Euch aus, als Ihr vermutet.
Über jeden, der dieser Verhandlung beiwohnt Tarrik.
Der Vernunft wird leider immer als letztes Gehör geschenkt. Meinst leider nicht einmal nach solchen Katastrophen, wie dem Krieg selbst und jene Katastrophen die er nach sich zieht.
Diese Verhandlung hätte vor dem Krieg stattfinden müssen, um diesen eventuell abwenden zu können. Bestand daran Interesse? Wurde ein Rat einberufen? Nein. Äußerst bedauerlich, dass die meisten das Schwert vor dem Wort wählen.
Aber wir hoffen, dass diese Versammlung als Gelegenheit von allen Anwesenden genutzt wird, diesen Umstand abzustellen und das Wort vor dem Schwert zu ergreifen.
Nun zu Eurem Einwand, vor einer Forderung ein Angebot zu unterbreiten. Über Euer Volk haben wir uns bereits vor geraumer Zeit unsere Gedanken gemacht. Erlaubt uns hierzu vollkommen offen zu sprechen Tarrik.
Ihr beziehungsweise Euer Volk seid nicht der Krieg, sondern verzweifelt und in einer ausweglosen Situation. Eines seid Ihr noch werter Tarrik, äußerst pragmatisch veranlagt. Ihr versucht aus dieser für Euch sehr schlechten Situation das Beste zu machen. Nennen wir es doch einmal beim Namen. Dies sagen wir nicht um Euch bloßzustellen.
Unser Angebot ist und bleibt folgendes.
Ihr sollt einen friedlichen rakshanischen Weg beschreiten. Einen den Ihr mit unserer Hilfe selbst findet. Hilfe zur Selbsthilfe Tarkan, dies sind unsere persönlichen Gedanken. Einen Weg der es Eurem Volk ermöglicht, ohne Krieg in Eurer lebensfeindlichen Umgebung nicht nur zu überleben, sondern gut zu leben.
Ihr raubt, da Ihr in Rakshanistan nichts zum Überleben habt. Aber Eure Not gibt Euch nicht das Recht anderen zu schaden, diese auszurauben oder in Kriege zu stürzen. Auch Ihr könnt das Wort nutzen. Die einfachste Möglichkeit etwas zu erhalten, ist danach zu fragen oder etwas zu erbitten.
Wir wären bereit Euch genau jene Hilfe zur Selbsthilfe zur Verfügung zu stellen. Findet damit Euren Weg, findet einen rakshanischen Weg. Unsere einzige Bedingung für unsere Hilfe ist, die Zusage wie die Einhaltung eines dauerhaften Friedens.
Ob Ihr nun Ackerbau, Viehzucht oder die Jagd auf Halbwild erlernen möchtet, wir stehen Euch mit unserem Wissen bei, ebenso mit den dazugehörigen Ausstattungen. Wir denken, dass die Jagd ein guter Ausstieg aus dem Raub sein könnte, bietet sie doch fast die gleiche oder eine ähnliche Tätigkeit.
Zum Punkt, dass die wenigsten Eures Volkes Interesse am Frieden haben und nur Kriege und Raubzüge gewöhnt sind. Sicher hatten die Zwerge vor König Dunkelerz ebenfalls einen anderen König als die Souvagner vor unsere Person.
Wir vermuten, da König Dunkelerz so freundlich war etwas über sich preiszugeben, dass wir ganz ähnlich denken. Und wie er richtig aufführt, es wird immer neue Dinge geben denen man sich zuwenden muss. Das Gute sollte man übernehmen, das Schlechte verwerfen.
Eure Leute halten nichts vom Frieden, das mag sein.
Wie bereits einmal erläutert Tarrik.
Dann fragt Eure Kritiker was so erstrebenswert an einem nutzlosen Tod ist. Und weshalb diese bereit sind, junge leistungsfähige Männer und eventuell auch Frauen in einen sinnlosen Tod zu schicken, während sie vermutlich selbst Zuhause im Zelt hocken bleiben. Ursache und Wirkung spielt hier eine immense Rolle.
Wer den Krieg glorifiziert, hat noch nie das ganze schreckliche Ausmaß eines Krieges erlebt.
Nicht nur dass Personen grundlos sterben, was schon verwerflich genug ist, nein auf Generationen schaden solche kriegstreibenden Gelüste dem ganzen Volk.
Die fehlenden Personen fehlen nicht nur den Familie. Sie fehlen zum Lebensunterhalt. Und ganz profan sind Berge von Leichen erst einmal Krankheitsherde. Es werden Seuchen ausbrechen, die weiter Euren Leuten schaden. Es werden Kinder nicht geboren, da Männer fehlen.
Falls es der Wille dieser Personen ist, Euer Volk in den Abgrund zu führen, sind sie auf bestem Wege dahin.
Wie Ihr uns einst erklärtet, habt Ihr kein Wort für Frieden.
Wir Souvagner haben aber eines für sinnlosen Tod - wir nennen es Krieg.
Niemand ist von uns so illusorisch anzunehmen, dass Ihr zusagt und morgen leben wir alle heiterer Gelassenheit zusammen. Auch die Wunden des Krieges müssen heilen. Und genauso wenig wie Euer Volk, wird das Volk der Zwerge oder einige Völker der Almanen schnell vergessen was geschehen ist.
Ein Bündnis muss genauso wachsen, wie die Umstrukturierung eines Volkes oder dessen Lebenswandel. Darin stimmen wir absolut mit Euch überein.
Die beste Überzeugung für eine Veränderung ist letztendlich doch, wenn alle Beteiligten bemerken, dass es ihnen unter den neuen Bedingungen besser geht als unter den alten Zuständen. Diese werden dann für sich und gegen ihre Kritiker sprechen Tarrik.
Kurzum wer möchte noch in den Krieg ziehen, wenn er durch Ihre Neuerungen satt wird und gut lebt? Natürlich steht davor Arbeit, wie vor allen Dingen.
Dies wäre unser Angebot, die Souvagne hilft dem Rakshanischen Volk bei dem Aufbau einer Infrastruktur. Als Gegenleistung erwarten wir die Zusicherung und die Einhaltung des Friedens", erläuterte der Duc und gab Fabien ein kurzes, minimales Fingerzeichen. Der treue Leibdiener reichte seinem Herrn ein passendes Getränk, so dass sich dieser weiterhin ganz auf die Verhandlungen konzentrieren konnte.