• Maximilien hörte Tarkan ebenfalls aufmerksam zu.


    "Tarrik Euer Einwand war berechtigt. Bevor hier jemand etwas einfordert, sollte man bereit sein selbst etwas zu geben. Ferner ist keine der hier versammelten Personen ein Bittsteller. Der Ehrlichkeit geschuldet benötigen wir einander letztendlich alle nicht. Weder wir Euch noch Ihr uns.
    Selbstredend bleibt es dann natürlich auch bei den bestehenden Verhältnissen, kurzum bei einem Krieg. Und dabei haben stets alle beteiligten Seiten verloren, auch wenn uns einige Personen etwas anderes weiß machen wollen.


    Schaut, es steht hier nicht zur Debatte ob wir einander benötigen, sondern ob wir einander wünschen. Das ist ein kleiner aber gravierender Unterschied. Wünschen wir einander in einem freundschaftlichen Friedensbündnis?
    Wir denken ja und dies schließt Eure Person ein, sonst wären wir alle nicht hier und hätten uns die Zeit wie auch die Mühe der Anreise sparen können.


    Ferner ein persönlicher Einwurf Tarrik, jene die sich offen für Neuerungen oder gegen kriegerische Auseinandersetzungen aussprechen, werden selten mit dem Status eines Helden belegt. Allerdings liegen die meisten Helden auf dem Friedhof. Um weiteres unnötiges Sterben auf allen Seiten unter allen Völkern zu verhindern sind wir hier.


    Ihr seid hier, ebenso wie wir. Dass sagt für meine Person mehr über Euch aus, als Ihr vermutet.
    Über jeden, der dieser Verhandlung beiwohnt Tarrik.


    Der Vernunft wird leider immer als letztes Gehör geschenkt. Meinst leider nicht einmal nach solchen Katastrophen, wie dem Krieg selbst und jene Katastrophen die er nach sich zieht.


    Diese Verhandlung hätte vor dem Krieg stattfinden müssen, um diesen eventuell abwenden zu können. Bestand daran Interesse? Wurde ein Rat einberufen? Nein. Äußerst bedauerlich, dass die meisten das Schwert vor dem Wort wählen.


    Aber wir hoffen, dass diese Versammlung als Gelegenheit von allen Anwesenden genutzt wird, diesen Umstand abzustellen und das Wort vor dem Schwert zu ergreifen.


    Nun zu Eurem Einwand, vor einer Forderung ein Angebot zu unterbreiten. Über Euer Volk haben wir uns bereits vor geraumer Zeit unsere Gedanken gemacht. Erlaubt uns hierzu vollkommen offen zu sprechen Tarrik.


    Ihr beziehungsweise Euer Volk seid nicht der Krieg, sondern verzweifelt und in einer ausweglosen Situation. Eines seid Ihr noch werter Tarrik, äußerst pragmatisch veranlagt. Ihr versucht aus dieser für Euch sehr schlechten Situation das Beste zu machen. Nennen wir es doch einmal beim Namen. Dies sagen wir nicht um Euch bloßzustellen.


    Unser Angebot ist und bleibt folgendes.


    Ihr sollt einen friedlichen rakshanischen Weg beschreiten. Einen den Ihr mit unserer Hilfe selbst findet. Hilfe zur Selbsthilfe Tarkan, dies sind unsere persönlichen Gedanken. Einen Weg der es Eurem Volk ermöglicht, ohne Krieg in Eurer lebensfeindlichen Umgebung nicht nur zu überleben, sondern gut zu leben.


    Ihr raubt, da Ihr in Rakshanistan nichts zum Überleben habt. Aber Eure Not gibt Euch nicht das Recht anderen zu schaden, diese auszurauben oder in Kriege zu stürzen. Auch Ihr könnt das Wort nutzen. Die einfachste Möglichkeit etwas zu erhalten, ist danach zu fragen oder etwas zu erbitten.


    Wir wären bereit Euch genau jene Hilfe zur Selbsthilfe zur Verfügung zu stellen. Findet damit Euren Weg, findet einen rakshanischen Weg. Unsere einzige Bedingung für unsere Hilfe ist, die Zusage wie die Einhaltung eines dauerhaften Friedens.


    Ob Ihr nun Ackerbau, Viehzucht oder die Jagd auf Halbwild erlernen möchtet, wir stehen Euch mit unserem Wissen bei, ebenso mit den dazugehörigen Ausstattungen. Wir denken, dass die Jagd ein guter Ausstieg aus dem Raub sein könnte, bietet sie doch fast die gleiche oder eine ähnliche Tätigkeit.


    Zum Punkt, dass die wenigsten Eures Volkes Interesse am Frieden haben und nur Kriege und Raubzüge gewöhnt sind. Sicher hatten die Zwerge vor König Dunkelerz ebenfalls einen anderen König als die Souvagner vor unsere Person.


    Wir vermuten, da König Dunkelerz so freundlich war etwas über sich preiszugeben, dass wir ganz ähnlich denken. Und wie er richtig aufführt, es wird immer neue Dinge geben denen man sich zuwenden muss. Das Gute sollte man übernehmen, das Schlechte verwerfen.


    Eure Leute halten nichts vom Frieden, das mag sein.
    Wie bereits einmal erläutert Tarrik.


    Dann fragt Eure Kritiker was so erstrebenswert an einem nutzlosen Tod ist. Und weshalb diese bereit sind, junge leistungsfähige Männer und eventuell auch Frauen in einen sinnlosen Tod zu schicken, während sie vermutlich selbst Zuhause im Zelt hocken bleiben. Ursache und Wirkung spielt hier eine immense Rolle.


    Wer den Krieg glorifiziert, hat noch nie das ganze schreckliche Ausmaß eines Krieges erlebt.
    Nicht nur dass Personen grundlos sterben, was schon verwerflich genug ist, nein auf Generationen schaden solche kriegstreibenden Gelüste dem ganzen Volk.


    Die fehlenden Personen fehlen nicht nur den Familie. Sie fehlen zum Lebensunterhalt. Und ganz profan sind Berge von Leichen erst einmal Krankheitsherde. Es werden Seuchen ausbrechen, die weiter Euren Leuten schaden. Es werden Kinder nicht geboren, da Männer fehlen.


    Falls es der Wille dieser Personen ist, Euer Volk in den Abgrund zu führen, sind sie auf bestem Wege dahin.


    Wie Ihr uns einst erklärtet, habt Ihr kein Wort für Frieden.
    Wir Souvagner haben aber eines für sinnlosen Tod - wir nennen es Krieg.


    Niemand ist von uns so illusorisch anzunehmen, dass Ihr zusagt und morgen leben wir alle heiterer Gelassenheit zusammen. Auch die Wunden des Krieges müssen heilen. Und genauso wenig wie Euer Volk, wird das Volk der Zwerge oder einige Völker der Almanen schnell vergessen was geschehen ist.


    Ein Bündnis muss genauso wachsen, wie die Umstrukturierung eines Volkes oder dessen Lebenswandel. Darin stimmen wir absolut mit Euch überein.


    Die beste Überzeugung für eine Veränderung ist letztendlich doch, wenn alle Beteiligten bemerken, dass es ihnen unter den neuen Bedingungen besser geht als unter den alten Zuständen. Diese werden dann für sich und gegen ihre Kritiker sprechen Tarrik.


    Kurzum wer möchte noch in den Krieg ziehen, wenn er durch Ihre Neuerungen satt wird und gut lebt? Natürlich steht davor Arbeit, wie vor allen Dingen.


    Dies wäre unser Angebot, die Souvagne hilft dem Rakshanischen Volk bei dem Aufbau einer Infrastruktur. Als Gegenleistung erwarten wir die Zusicherung und die Einhaltung des Friedens", erläuterte der Duc und gab Fabien ein kurzes, minimales Fingerzeichen. Der treue Leibdiener reichte seinem Herrn ein passendes Getränk, so dass sich dieser weiterhin ganz auf die Verhandlungen konzentrieren konnte.

  • Als er hörte was Filipe sagte musste der Zwerg in sich hinein grinsen denn die Motive des Fürsten schienen zuerst offensichtlich, er wollte mehr Land und nutzte die Gelegenheit gut aus um klar auszusprechen was er wollte, das war direkt und man wusste wo der andere seinen Standpunkt hatte. Doch bei der Delegation aus Ledwick kam das nicht gut an das war nicht verwunderlich, doch wurde es geprüft ob es tatsächlich einen Nachkommen gab, konnte das ein Zeichen dafür sein das sie auf Zeit spielten? Im Endeffekt waren die Punkte Handel und Militär für Skaldor wichtig ebenso die Zusammenarbeit in der Hinsicht Forschung würde beiden Seiten von Nutzen sein, er schaute zu Golir und nickte ihm kurz zu. Doch als Tarkan anfing los zu wettern und davon sprach das er an sich kein Interesse an, einem Frieden hatte und er als Ghulfutter enden würde war es für den Zwergenkönig zu viel.


    Die Hände zu Fäusten geballt schlug er auf die Tischplatte "da haben wir es doch!" sprach er laut aus "wir sind hier um den Frieden zu verhandeln, für einen Krieg den es schon immer gegeben hat! Ihr habt Dunkelbruch angegriffen und das mit allem was ihr hattet! Wir sitzen nur hier um dafür zu sorgen das es nicht wieder passiert und ihr erzählt hier vor allen! Das es noch andere wie euch gibt?!". Der Blick richtetet sich auf den Duc "wer sagt uns denn nicht, das sich sowas wiederholen könnte?! Es brauch nur einen wie ihn der die Truppen im Norden wieder eint und dann? Wir haben keine Festung mehr nördlich des Gebirges wir wären blind, sie könnten direkt vor eurem Reich oder meinen Pforten stehen!" der König rang um Fassung. "Sollte ein neues Heer der Chaos aufgestellt werden, würden wir es zu spät erkennen und könnten nicht handeln das hat er gerade zugegeben wenn wir uns hier nicht einig werden, sind wir in Gefahr da es nicht gesagt ist, das der nächste Anführer des Chaos so offen ist mit uns zu sprechen!".


    "Ich bin für neue Bündnisse ich bin aber dafür, das wir sie alle zusammen besiegeln und wir uns nichts vormachen, die Gefahr durch den Norden betrifft uns alle auch euch" er schaute auf Tsaagan und war nicht sicher ob dieser ihn sah oder nicht. "Sobald einer im Norden erfährt das ihr hier, das Land zugesprochen bekommt wisst ihr wie ihr gesehen werdet? Selbst wenn diese Personen euch nicht feindlich gegenüber stehen was werdet ihr tun? Euch mit ihnen verbünden? Wir müssen handeln und uns einigen!". Zwerge waren bekannt für ihr Temperament und auch hier war er das beste Beispiel, jeder musste wissen das die Gefahr abgewandt war, ja der Krieg war vorbei doch für wie lange? Sie mussten anfangen füreinander einzustehen den wenn sich das Chaos erneut erhob, waren die Zwerge nicht mächtig genug sie aufzuhalten, diese Tatsache zeigte der Welt das jedes Volk geschlagen werden konnte wenn es allein stand doch gemeinsam würden sie ein Zeichen setzen das musste jeder begreifen.

  • Der Duc musterte den Zwergenkönig besonnen.


    "Niemand sagt uns dies werter König Dunkelerz. Ebenso wenig hat uns jemand gesagt, dass sich drei almanische Großherzogtümer samt dem Goblin-Königreich ohne jede Absprache an einem Krieg beteiligen würde. Ferner wurde uns nicht gesagt, dass dabei ungefragt fremdes Land betreten und dort Eigentum entwenden werden würde. Gleichgültig dessen, was aus den Besitzern wird, oder welche Konsequenzen dies für die dortigen Bewohner haben könnte.


    Man könnte daraus den Rückschluss ziehen, dass den drei Großherzogtümern, samt den Goblins Euer Volk wichtiger und näher war als das unsere - die Souvagne. Ein Affront? Eine bewusste Missetat? Oder schlichtweg fehlende Voraussicht und Planung? Wie dem auch sei, diese Handlung hinterließ einen äußerst... faden Beigeschmack was uns anbelangt.


    Kriegerische Akte sind von jeder Seite jederzeit möglich. Ein passender Grund zur Rechtfertigung wurde bis jetzt immer noch aus dem Hut gezaubert. Dies ist wohl nicht nur uns bewusst.


    Ferner sitzen wir hier nicht nur um zu verhindern, dass nie wieder das Reich der Zwerge angegriffen wird oder im Besonderen Dunkelbruch.


    Wir haben uns hier eingefunden, damit wir ALLE im Konsens einen Frieden beschließen, der uns ALLEN Vorteile verschafft.


    Kurzum wir versuchen hier fast das Unmögliche zu erreichen - nämlich einen Kompromiss der alle Seiten als Gewinner hervorgehen lässt, damit ein Krieg nie mehr von Nöten sein wird.


    Für das Krieg führen wollen, dafür kann niemand seine Hand ins Feuer legen. Für das was ein kriegstreibender Nachfolger eines der hier Anwesenden plant, kann keine Person sprechen. Weder Ihr für Euren Nachfolger König Dunkelerz, noch wir für den unseren, noch sonst eine Person.


    Bringen wir es doch mal auf den Punkt, was von Tarrik Tarkan im Moment verlangt wird.


    Stellt Euch vor, Eurer Konzession folgend, würde Tarrik Tarkan ohne jede Bedingung dem angedachten Friedensabkommen zustimmen. Was bedeutet dies für diesen Mann und sein Volk? Wir gehen davon aus, sie halten sich an den Frieden.


    Dies hieße, sie haben weder Nahrung durch Raubzüge, noch durch Erwirtschaftung auf ihrer eigenen Scholle. Tarkan könnte uns ebenso gut gleich mitteilen, in welche Ecke er sich samt seinem Volke zum Sterben niederlegt.


    Ihr habt Recht, dass etwas wie Dunkelbruch nie wieder geschehen darf.


    Aber ebenso hat es nie wieder vorzukommen, dass man Bündnispartner übergeht und diese fast mit in einen Krieg zieht, der nicht der ihre ist. So etwas wie die vermeintliche zur Hilfeeilung, ohne Rücksicht auf Verlust, ohne dass man die Bündnispartner über seine Vorhaben informiert, hat nie wieder stattzufinden.


    Ein Bündnis ist keine Einbahnstraße.


    Und hier schließt sich der Kreis. Wir wünschen Frieden von Tarrik Tarkan. Sein Volk wünscht Nahrung und ein Auskommen. Wir gehen davon aus, dass beides in Einklang zu bringen im Bereich des Möglichen liegt. Bestünde kein Interesse wäre der Mann nicht hier.


    Ihr werter König Dunkelerz verteidigt ebenso vehement die Interessen des Zwergenvolkes, wie Tarrik Tarkan des Chaosvolkes.


    Ferner erinnern wir gerne daran, dass sich Fürst Tsagaan bis jetzt den Verhandlungen völlig zugewandt gezeigt hat König Dunkelerz. Ebenso erinnern wir gerne an die bereits erreichten Absprachen.


    Gewiss ist im Moment bezogen auf die Hohe Mark und Fürst Tsagaan nur eines, im Gegensatz zu dem vorherigen Herrscher der Hohen Mark Roderich, hat Fürst Tsagaan keinen grundlosen Almanischen Krieg losgetreten, sondern er hat sogar seinen neuen Untertanen Schutz und Schirm zugesichert.


    Schutz und Schirm wurden von Roderich mit Füßen getreten, als dieser Herrscher ohne jede Absprache in einen Krieg zog und sein Volk grundlos opferte. Denn bis dato war sein Volk nicht von den Kriegswirren bedroht, was so eine Maßnahme gerechtfertigt hätte.


    Folglich wollen wir Fürst Tsagaan nicht vorab verurteilen, denn bis jetzt hat sich dieser Mann nichts zu Schulden kommen lassen, es sei denn Ihr wertet einen Sieg als Schuld.


    Ihr wie auch das Chaos wart aktive Kriegsparteien König Dunkelerz.
    Die restlichen Kriegsparteien wurde hinzugezogen - beziehungsweise haben sich hinzu ziehen lassen.


    Allerdings stimmen wir mit Euch absolut überein, dass wir jetzt handeln müssen.
    Selbst redend wünschen wir ebenso Frieden, unser Weg war stets der friedliche Weg.


    Hier und heute sollten wir zu einer Übereinkunft kommen, aber dennoch nicht überstürzt.
    In der Gemeinsamkeit soll die Stärke dieses Bündnisses liegen.


    Dies bedeutet auch, auf die Belange und Bedürfnisse seiner Bündnispartner Rücksicht zu nehmen", erklärte der Duc höflich.

  • Ricarda saß neben ihrem Vater und musste so gut es gehen ihre Verblüffung überspielen, ihr Vater hatte die Karten auf den Tisch gelegt und offen ausgesprochen was er wollte. Die Reaktion von der Delegation aus Ledwick war verständlich und sie hätte am liebsten etwas dazu gesagt, doch schwieg sie wie ihr Vater ihr es mehr oder minder befohlen hatte. Der Duc stand auf und sprach ebenso frei heraus, er schien ein wirklich guter Mann zu sein er sprach gerade heraus und war wirklich ein guter Politiker. Doch auch der Mann dessen Name Tarkan war sprach vor und das schien dem Zwergenkönig gar nicht zu gefallen. Sie erschrak als sie sah wie er das laut aussprach was alle wussten, er war offenbar sehr zornig über den Ausgang des Krieges doch auch das war verständlich, doch mussten sie sich alle an diesem Tisch einigen.


    Filipe sah ebenso die Delegation aus Ledwick an und spürte ihre verachtenden Blicke, er ignorierte es und hörte dem Duc danach Tarkan und zum Schluss sogar dem Zwergenlönig zu. Nachdem der König ausgesprochen hatte sprach Filipe ruhig und besonnen, zu der Delegation aus Ledwick. "Es tut mir leid, ich habe hoffentlich nicht den Anschein gemacht ich wäre egoistisch was könnte Ehveros seinem Nachbar bieten damit ihr und ich in dieser Hinsicht weiter kommen?" es war ihm ernst. Er wollte keinen Zwist zwischen den Nachbarn haben, doch er hatte das Angebot bereits unterbreitet das die Counts einen Rat bilden konnten der seiner Königin zur Seite stehen konnte während sie regierte. Ebenso schaute er Tarkan an und fügte hinzu "ich kann euch nicht viel bieten, ihr selbst sagt es gibt jemand der bereits etwas neues aushecken könnte? Einen neuen Krieg vielleicht?" der Fürst ruderte in die Richtung des Zwergenkönigs. "Wenn ihr offen sagt was ihr haben wollt, dann könnten wir vielleicht darüber reden Tarkan doch ihr sagt nichts womit ihr einverstanden wärt bitte sprecht ganz offen".

  • Der Duc stellte es geschickt an. Bevor er zur Sache kam, sprach er ein paar wohlmeinend klingende Worte über Tarkan und sein Volk. Die Taktik war nicht schlecht. Ein paar verständnisvolle Worte zu Beginn eine schwierigen Gesprächs konnten viel bewirken, das wusste Tarkan zu gut aus seinen Erfahrungen als Führer von bewaffneten Streitkräften. Tarkan erkannte die Gesprächstaktik als das, was sie war - eine Taktik - und dennoch verfehlte sie ihre Wirkung nicht.


    "Wir Rakshaner jagen bereits, Maximilien. Das Problem sind nicht die mangelnden Ressourcen, denn warum mangelt es denn überhaupt an irgendwas? Die Steppe war einst voll von Wildpferden, die Wüste reich an Dromedaren, Gnus und Antilopen. Wo sind die Herden hin? Das Problem ist unsere Symbiose mit Hyänen und Ghulen", sprach Tarkan nun erstmals wirklich offen.


    Vielleicht wurde er alt. Er war mit seinen 56 Jahren älter, als ein Rakshaner werden sollte, die meisten starben spätestens zwischen dem dreißigsten und vierzigsten Lebensjahr. Er hatte lange mit den wahren Gründen der ganzen Problematik zurückgehalten, doch nun bröckelte seine Fassade.


    "Unsere Hyänen verlangen pro Tier einen Eimer Fleisch am Tag. Bei starker Beanspruchung sind es zwei. Was da an Futter zusammenkommt für eine berittene Streitmacht, kann man sich denken. Noch problematischer jedoch sind die Ghule. Ghule lässt man sterben oder von den Hyänen fressen, wenn man ihrer nicht mehr bedarf, doch Ghule sind im Gegensatz zu Hyänen nicht dumm, wenn sie von anfang an gut genährt sind. Sie wissen, was nach der Schlacht mit ihnen geschieht und werden selbst zur Gefahr.


    Es ist nicht hilfreich, dass sich Ghule in unserer Führungsriege verbergen, getarnt als Menschen. Sie sind vom Laien nicht von Lebenden zu unterscheiden. Und diese Männer sind kriegstreibend aus keinem anderen Grund heraus, als ihren Hunger zu stillen! Spätestens dann, wenn auffällig wird, dass in ihrem Umfeld immer wieder Leute verschwinden, müssen sie sich etwas einfallen lassen. Ein kleines Gefecht hier, ein Überfall da. Der Gegner reagiert. Und schon schaukelt es sich hoch zu einem Krieg. Sie schlemmen darin, wie der leibhaftige Noldil in einem Bad aus Wein.


    Wir haben Nekromanten in unseren Reihen, welche große Freude daran haben, Ghule in die Welt zu setzen, allen voran ein gewisser Crize bin Crize, doch er ist nicht der Einzige. Man kann Nekromanten nicht einfach stoppen, indem man sie beseitigt, denn wir brauchen sie für den Krieg, den wir selbst beginnen. Sie schützen uns und sind zugleich unser Fluch. Das Chaos verschlingt sich selbst. Und hier schließt sich der Kreis: Wir sind der Krieg. Wir leben für ihn, mit ihm und von ihm und sind es selbst, die ihn anstiften. Es ist nicht nur die Kargheit der Steppe, die uns zu schaffen macht und die damit einhergehende Nahrungsknappheit, die uns dazu zwingt ... es ist unsere gesamte innere Struktur!"


    Tarkan stützte den Kopf auf die Hände, wohl wissend, dass er ihn gleich verlieren würde. Es gab einen Grund, warum er allein gekommen war, ohne Geleitschutz, ohne Gehilfen.


    "Kein Ackerbau, keine Viehherden wird das beenden, Maximilien. Kein Bündnis und kein Vertrag. Es geht nicht nur um Beutegut, sondern vor allem um Fleisch. König Skaldor spricht Recht, wenn er sagt, es gibt keine Garantie. Es gibt ja nicht einmal Hoffnung! Er hat vollkommen Recht, so wie Felipe mit seinen Worten. Es wird sich nichts ändern, es KANN sich nichts ändern! Ich bin wegen nichts anderem hier, um Zeit für uns zu gewinnen, damit meine Männer Dunkelbruch sichern können! Das ist alles."


    Er legte beide Hände vor sich auf der Tischplatte ab. Er blickte den Duc an, einen Visionär, der tatsächlich helfen wollte und die Rakshaner nicht blind verurteilte. Das erste Staatsoberhaupt, das sein Volk mit offenen, wohlwollenden Augen sah. Es schmerzte Tarkan, ausgerechnet diesen Mann belogen und verraten zu haben. Doch so war das Leben nun einmal.


    "Ich habe nichts weiter zu sagen."

  • Der Duc musterte Tarkan genauso besonnen wie er den Zwergenkönig gemustert hatte.


    "Habt Dank für die offenen Worte. Nun ein alter und weiser Spruch besagt, repariere nichts, was nicht kaputt ist. Allerdings ist bei Euch das gesamte System kaputt. Folglich muss das gesamte System nicht nur repariert, sondern von Grund auf überholt werden.


    Es mag am Anfang vielleicht dem Schutz und auch der Effektivität der Kriegsführung geschuldet gewesen sein, sich der Nekromanten, der Ghule und der Hyänen zu bedienen. Aber Ihr seht selbst welchen Preis dies verlangt.


    Tarrik Ihr habt offene Worte gewählt, folglich gehen wir davon aus, dass Euch das Schicksal Eures Volkes nicht so gleichgültig ist, wie Ihr uns hier Glauben machen wollt. Ein System, eine Infrastruktur, wie auch Gesetze sollen den Menschen dienen. Tun sie dies nicht mehr, müssen nicht die Menschen weichen - sondern das System!


    Nun wir hatten nicht viel Zeit uns mit dieser neuen Lage Rakshanistans betreffend auseinander zu setzen, aber auf Anhieb würden wir folgendes vorschlagen. Entfernung sämtlicher Ghule aus den Führungsriegen. Dies erreicht Ihr durch Unterstützung fremdländischer Nekromanten. Eure Ghul-Führer werden sich aus Selbstschutz nur mit Nekromanten des Vertrauens umgeben. Selbstredend ist für diese Untoten der Krieg ein gefundenes Fressen.


    Euer Volk Tarrik hat Geister heraufbeschworen, um einen Krieg zu gewinnen. Dass diese Geister vom Krieg leben und permanent weitere Kriege bewusst anzetteln werden um am Leben gehalten zu werden, dies hat keiner aus Eurem Volk gesehen. Eure Kriegsmaschinerie ist zu einem Selbstläufer verkommen. Einem Selbstläufer der Euer Volk unterwandert hat. Einem Selbstläufer, der sich selbst zur Daseinsberechtigung über Euer eigenes Volk aufgeschwungen hat. Ihr Rakshaner seid nicht der Krieg Tarrik, verrennt Euch dort nicht. Ihr seid die Sklaven des Krieges, den Ihr einst ins Leben gerufen habt. Eure Diener, Eure Sklaven haben Euch überflügelt und Euch zu dem degradiert, was sie einst für Euch waren - Werkzeuge.


    Wie lange wollt Ihr noch tatenlos dabei zuschauen wie Euer Volk für den Hunger von Untoten stirbt?


    Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Nun so einfach wie einer Person dieses Sprichwort über die Lippen geht ist es leider nicht. Aber falls Ihr bereit seid zu handeln, werden wir Euch auch hierbei beistehen.


    Folgende Vorgehensweise wäre von Nöten:


    Eliminierung sämtlicher Ghule in Führungspositionen durch fremdländische Nekromanten.


    Dezimierung der vorhandenen Fußvolk-Ghule auf ein Mindestmaß von 10 Ghule auf 100 Lebende.


    Rakshanischen Nekromanten haben ab dato die Erschaffung eines Ghuls zu beantragen. Nichtbeachtung wird strengstens sanktioniert.


    Abschaffung der Reithyänen zu Gunsten effektiverer Reittiere, Pflanzenfresser.


    Wiederauswilderung der von Euch benannten Wildtiere.


    Schutzbestände von einer Mindest-Ist-Zahl der benannten Wildtiere schaffen und halten. Wilderei muss aus Schärfste sanktioniert werden.


    Dies wären die ersten Notfallmaßnahmen die meine Person in einem gleichgelagerten Fall mit sofortiger Wirkung einleiten würde. Und lasst Euch eines gesagt sein Tarrik Tarkan, begeht nicht den Fehler des Mitleids mit Ghulen. Die Lebenden haben immer Vorrang vor den Toten! Ghule sind lebende Leichen. Leichen Tarkan, diese zurück unter die Erde zu schicken, damit die Lebenden leben können, sollte Euer erstes Anliegen sein.


    Ansonsten schafft Ihr eine Welt lebender Leichen. Jedenfalls wird Euer Volk eines Tages nur noch aus lebenden Leichen bestehen, wenn Ihr diese innere Bedrohung nicht eindämmt.


    Solltet Ihr Euch gegen diese Schutzmaßnahmen aussprechen und Euch der Lethargie hingeben, dann wird den anderen Völkern nichts anderes übrig bleiben als sich vor Euch zu schützen. In diesem Fall besser heute als Morgen. Ihr seid durch Eure Unaufmerksamkeit und Kurzsichtigkeit eine Gefahr für Euch selbst und die gesamte Welt geworden. Macht Euch dies bitte bewusst und überlegt, was Ihr den folgenden Generationen hinterlassen wollt.


    Eine Welt in der es sich zu leben lohnt, oder eine Welt voller lebender Leichen.


    Ihr könnt wählen, ob Ihr mit Euren Verbündeten gegen die benannte Bedrohung kämpft, oder ob man Euer Volk als Bedrohung ausruft. In diesem Fall werden die Friedensverhandlungen unseres Erachtens nach nur noch zwischen den restlichen Parteien stattfinden.


    Das entstehende Bündnis würde sich dann folglicherweise mit geballter und geeinter Kraft gegen das Chaos wenden. Sogar wenden müssen Tarkan, allein um dem Schutz der eigenen Bevölkerung gerecht zu werden.


    Vielleicht würde es sogar in Anbetracht dessen eine zeitweise Groß-Allianz geben müssen. Das neu entstehende Bündnis könnte sich zwecks Eindämmung der globalen Bedrohung mit der Ordnung, der Handelsallianz sowie dem Goblinkönigreich und eventuell den freien Völker dahingehend zusammenschließen um eine Pandemie der Ghule Einhalt zu gebieten. Denn bei dieser Bedrohung handelt es sich um eine länder- eventuell sogar kontinentübergreifende, seuchenartigen Ausbreitung von Ghulen.


    Was gedenkt Ihr zu tun Tarrik?
    Was gedenken die anderen Verhandlungsteilnehmer in Anbetracht dieser nun neu zu erörternden Lage zu tun?",
    fragte der Duc in die Runde.

  • Die Worte des Duc ebenso die des Fürsten Filipe waren nicht gerade ein Dämpfer für den Groll der in Skaldor geweckt wurde. Doch als Tarkan davon sprach Zeit geschunden zu haben damit sie Dunkelbruch sichern konnten, eine Festung die Hunderte von Jahren in der Hand ihrer Erbauer gewesen war in der Hand der Zwerge kochte das Blut erneut in ihm hoch. Der Zwergenkönig lächelte hämisch "das was ihr genutzt habt um uns zu bezwingen hat euch, im Endeffekt bezwungen Tarkan die Ghule? Die Nekromanten? Alles ein Mittel zum Zweck die sich jetzt selbstständig gemacht haben?!" er verspottete Tarkan mit diesen offenbar ironisch gestellten Fragen gerade zu. Ebenso schaute er den Duc an und fuhr fort "ihr habt es selbst gehört, diese Gefahr könnte stets wiederkehren und noch schlimmer mit ihnen könnten wir nicht verhandeln". Er schaute Golir an und sprach weiter "wir haben Krieger hier entsende einen nach Niwar, jede noch verbleibende Zwergenpforte soll umgehend verstärkt und ausgebaut werden, auf der Stelle!" er blickte in die Runde und fuhr fort.


    "Wenn uns eine weitere Armee aus dem Norden angreifen sollte, diese ebenfalls nur aus Ghulen besteht sollten wir uns langsam einig werden, ansonsten ist jeder von uns auf sich gestellt!" danach fixierte er Tarkan und fügte hinzu "ihr habt Zeit geschindet, aber was wenn die Ghule oder dieser Dschan oder wie er heißt euch ebenso aufs Korn nimmt wie möglicherweise uns?!" er hasste diesen Mann und hätte ihm am liebsten den Kopf von den Schultern getrennt, doch das war nicht die Zeit für voreilige Handlungen möglicherweise könnten sie ihn noch gut gebrauchen um heraus zu finden ob die Gefahr gebannt war oder nicht.

  • Tarkan hatte vieles erwartet: Dass man ihn von den Wachen herausschleifen lassen würde, um ihn sofort hinzurichten. Dass ihn eine verborgene Armbrust mit einem Bolzen durchbohrte. Dass die zweifelsohne anwesenden Geistmagier sein Gehirn pürieren und als sabbernden Idioten zurücklassen würden oder dass einer der Anwesenden selbst handgreiflich wurde. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sich irgendwer auch noch bei ihm bedanken und das Angebot für Hilfe nach wie vor für gültig erklären würde. Tarkan blinzelte müde. Er hatte erwartet, längst tot zu sein, aber vielleicht schob man seine Hinrichtung auch nur auf.


    Der Duc verlangte eine Entscheidung.
    Und Dunkelerz lachte ihn aus, was auch sonst.


    "Zum Lachen finde ich das nicht, Skaldor", sprach Tarkan. "Ganz und gar nicht. In einem stimme ich dir jedoch zu." Aufgrund des enormen Stresses, unter dem er stand, war er wieder auf die rakshanische Art zu sprechen zurückgefallen und redete die Anwesenden mit Du und ihrem Vornamen an. Er bemerkte es nicht einmal. "Mit Ghulen kann man nicht verhandeln. Entweder, sie bekommen Fleisch oder sie sterben. Darüber gibt es keine Diskussion, keinen Spielraum, keinen Trick, um dieses Schicksal zu umgehen. Sie brauchen Leichen. Vampire kann man wenigstens mit Spenderblut ernähren, aber Ghule? Es sei denn, jemand hat vor, ganze Gliedmaßen zu spenden."


    Er wandte sich wieder Maximilien zu.


    "Den Gott, den wir verehren, nennt man auch den Verschlinger. Es dauerte, bis ich die wahre Bedeutung dieses Namens erfasste. Das Chaos verschlingt nicht nur seine Feinde, sondern auch seine eigenen Söhne und Töchter. Es frisst uns alle und danach sich selbst, es macht keinen Unterschied! Wir haben unser eigenes Grab geschaufelt! Und ich selbst war derjenige, der das Chaoticum schrieb ... ihr habt keine Vorstellung davon, wie ich das bereue. Verbrennen sollte man dieses Machwerk! Auslöschen Rakshors Namen! Verbieten, ihn je wieder auszusprechen und meinen gleich dazu!


    Die Rakshaner sind kein Volk, dass es wert ist, derart jämmerlich zugrunde zu gehen. Vielleicht hat der Verräter, der deinem Sohn dient, in Zeiten der Reue ein wenig von seiner Heimat erzählt. Der Gedanke einer Säuberungsaktion, bei der hunderte, vielleicht tausende meines Volkes getötet werden, ist unerträglich! Zumal diese sich nicht kampflos aufgeben würden. Rakshaner sind Krieger und sie sind wild. Es ist schwer, sie zu beherrschen und zu führen. Sie sind wie der Wind. Man kann nicht einfach eine Vorschrift erlassen und die Einhaltung lückenlos prüfen. Dafür sind wir zu zerstreut. Wenn Rakshaner hier bedroht werden durch eine Säuberungseinheit, werden sie fliehen und von woanders angreifen oder sich gleich sofort gegen denjenigen wenden. Frei und schnell, ein wunderbares Volk - das wir sein könnten. Der Einzige, der es je vermocht hat, alle Rakshaner zu einen und als eine gewaltige Streitmacht anzuführen, war Rakshor selbst. Keinem Sterblichen ist dies bis dato je wieder gelungen. Es muss einen anderen Weg geben. Eine Säuberung kann nur eine erste Maßnahme für eine kleine Einheit sein, um sie zu reinigen und einen Kern zuverlässiger, lebender Männer zu schaffen.


    Bitte helft uns!", flehte er. "Macht aus uns das Volk, das wir verdienen, zu sein!"

  • "Wir möchten einen Vorschlag unterbreiten", sprach nun Fürst Tsaagan. "Tarrik Tarkan erzählt uns nichts Neues, wir haben bereits miteinander darüber gesprochen. Wir schlagen einen Handel vor, einen Tausch.


    Wir sind bereit, die eroberte Hohe Mark zurückzugeben in almanische Hand. Das ist unser Beitrag.


    Im Gegenzug erbitten wir unbegrenzte Gastfreundschaft durch jene Chaossöhne und Chaostöchter, welche sich dort aufzuhalten gedenken. Wenn die Rakshaner kommen und ihre Zelte aufstellen, soll man sie nicht vertreiben, sondern sie wie Gäste behandeln, so lange sie selbst sich auch wie Gäste verhalten. Wenn sie wieder gehen wollen, soll man sie ziehen lassen. Sicher birgt das auch die Möglichkeit, eine Armee dort zu stationieren. Dies würde aber auch geschehen können, wenn die Hohe Mark in unserer Hand bliebe.


    Warum unterbreiten wir solch einen Vorschlag?


    Der Gedanke ist jener: Wir verstehen nichts von der almanischen Art, einen Menschenstaat zu führen. Die Hohe Mark würde ein weiteres Land des Chaos werden, ob nun unter meiner Herrschaft oder der rakshanischen. Das ist in Anbetracht der gegenwärtigen Entwicklung nicht erstrebenswert. Besser wäre ein gestärktes Almanien, welches uns hilft, der Bedrohung Herr zu werden. Ein Zufluchtsort, in dem jene Rakshaner, welche nicht länger dem Chaos dienen wollen und neue Wege anstreben, Unterkunft erhalten könnten. Wir, Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe-Mark, würden jedoch Tributzahlungen erwarten dafür, dass wir das uns versprochene Land abtreten, welches fruchtbar und wertvoll ist. Denn wir selbst gehören weder dem Chaos noch dem Kaisho-Abkommen an. Wir waren seit jeher frei und der Verlust wäre teuer für uns ohne eine entsprechende Gegenleistung. Des Weiteren wünschen wir, dass Rakshaner in beratender Funktion bei dem neu eingesetzten almanischen Großherzog eingesetzt werden, um zu gewährleisten, dass der einvernehmliche Kontakt zu diesem Volk erhalten bleibt. Über diese drei Forderungen hinaus - Asyl für Rakshaner, Tribute für Alkena, rakshanische Berater - gehört die Hohe Mark fortan wieder vollumfänglich zu Almanien, wenn Ihr mit dem Handel einverstanden seid.


    Die Diskussion um die Zugehörigkeit wäre beendet.
    Tarrik Tarkan und seine Getreuen hätten einen Ort zum Asyl.
    Die Hohe Mark bliebe als starker Wirtschaftsstandort erhalten.
    Man könnte sich der neuen alten Bedrohung widmen.


    Und nicht zuletzt: Für die almanische Zivilbevölkerung der Hohen Mark würde das alte, vertraute Leben wieder aufgenommen werden können.


    Was sagt Ihr zu diesem Vorschlag?"

  • Der Duc musterte König Dunkelerz, er würde es ihm gleichtun. Maximilien ließ sich etwas zu Schreiben reichen.


    "Zuerst zu Euch Tarrik Tarkan, wir waren und sind immer noch bereit Euch zu helfen.
    Gehässigkeiten stehen Euch schlecht zu Gesicht König Dunkelerz. Im Kriege hat sich keines der beteiligten Völker mit Ruhm bekleckert und dieser Mann offenbarte eine selbstverschuldete Schwäche und hatte die Stärke um Hilfe zu bitten. Ihr selbst habt uns um Hilfe gebeten König Dunkelerz, Ihr solltet also gründlich überlegen ob Ihr diesen Mann verhöhnen oder des Friedens Willen beistehen wollt.


    Habt Dank für das Angebot Fürst Tsagaan.
    Ein wahrlich großzügiges Angebot Eurerseits.


    Bevor Forderungen bezüglich der Hohen Mark in den Raum geworfen werden Großherzog Felipe, wir sprechen uns eindeutig dagegen aus, dass Ihr Ledwick sowie die Hohe Mark erhaltet. Wir werden kein derartiges Verrutschen der Machtverhältnisse dulden. In diesem Falle beanspruchen wir die Hohe Mark für uns", erklärte der Duc.


    Maximilien hatte nie vorgehabt, sein Land zu erweitern. Eigentlich war er ein Mann der Veränderungen verabscheute. Alles sollte seinen gewohnten, bekannten und altbewährten Gang gehen. Leider war dies nicht immer möglich.


    Zum Schutz seines eigenen Volkes, zum Schutze der Almanen der Hohen Mark und auch zum Schutze der eventuell hilfesuchenden Rakshaner entschied er sich dafür, die Hohe Mark zu beanspruchen.


    Er kannte die machtgierigen Umtriebe von Felipe, er wusste wie dieser einst Roderich manipuliert hatte. Drei Großherzogtümer in dessen Hand, war nichts wobei man Nachts noch gut schlafen konnte.


    Sie hatten sich eigentlich hier eingefunden um einen Krieg zu beenden und keinen neuen zu beginnen.
    Aber die Waagschale des Lebens schien völlig anderer Auffassung zu sein, so wie stets.
    Frieden war vielleicht nur eine wundervolle Illusion, die man sich eventuell sehr teuer erkaufen konnte.


    Nachdem Maximilien seine Befehle niedergeschrieben hatte, wandte er sich umgehend an seine beiden Söhne. Er stand auf und ging hinüber zu Dreux und Ciel.


    "Dreux und Ciel Ihr beide reist umgehend zurück in die Heimat. Dreux Dein Leibdiener Khawa verbleibt an meiner Seite.


    Mit sofortiger Wirkung gehen die Amtsgeschäfte auf Dich über Dreux Gifford de Souvagne.
    Bis zu dem Tage, wo wir uns in Souvagne wiedersehen.
    Ich versuche Euch nach Hause zu folgen, ob es mir gelingt steht in den Sternen.
    Falls wir uns nicht wiedersehen Dreux, regiere lange und weise mein Sohn.


    Ciel Du nimmst bitte Deine Mutter und Olivie mit zurück in die Heimat. Richte Ihr meine herzlichsten Grüße aus und sagte ihr, ich bedanke mich für das außergewöhnliche Geschenk, sowie die Schokolade. Sie wird wissen was gemeint ist.


    Ich erwarte, dass Ihr drei Euch als Brüder unterstützt, Dreux, Ciel und der nicht anwesende Greg.


    Dies sind die Befehle, die mit sofortiger Wirkung umzusetzen sind.
    Alles weitere Notwendige, musst Du selbst erkennen und entscheiden Dreux.
    Ich wünsche Dir dazu die Weitsicht und den Scharfblick des souvagnischen Adlers.


    Macht mich stolz, stolzer als ich schon bin. Geht in dem Wissen, dass ich Euch liebe", sagte Maximilien zu seinen beiden Kindern und reichte Dreux das Schreiben.


    Max küsste Dreux und Ciel auf die Stirn und schenkte beiden ein liebevolles, väterliches Lächeln, zu dem er nicht sehr oft kam. Er ging einen Schritt zurück und aus dem Vater Maximilien Rivenet de Souvagne wurde wieder die Amtsperson mit nicht zu deutender Miene des Hochadels.


    "Geht, brecht umgehend auf und eilt Euch. Erneut steht nichts Geringeres als das Überleben der Souvagne auf dem Spiel. Das Wohl des Landes liegt nun in Euren Hände Dreux. Verlasst Euch auf Eure Brüder, hört und achtet Ihren Rat.


    Hier könnt Ihr Euch auf uns verlassen, wir werden im Name der Souvagne nach bestem Wissen und Gewissen verhandeln.


    Seid bereit Souvagnes Freiheit und Unabhängigkeit gegen jeden Feind zu verteidigen.
    Unser Segen ist mit Euch. Ainuwar schütze die Souvagne.


    Meine Herren des Hochadels, der Leibgarde, des souvagnischen Hofes... geleiten Sie Ihren Großherzog Duc Dreux Gifford de Souvagne sicher nach Hause in seine Heimat. Im Namen der Krone, danken wir Ihnen für Ihre Zuverlässigkeit, Loyalität und Treue", sagte Maximilien.


    "An unserer Seite verbleiben Monsier Lacomb, Monsieur Rousseau, Chevalier de Mireault sowie Comte Massimo de la Cantillion", befahl Maximilien.



    Befehl seiner Majestät Duc Maximilien Rivenet de Souvagne:


    Aufgrund Kenntniserlangung von höchster Bedrohung durch eine gefährliche Situation wird mit sofortiger Wirkung der Seuchen-Notstand ausgerufen!


    Begründung:
    Außer Kontrolle geratene Pandemieartige Verbreitung der Ghule in Rakshanistan.



    ****



    Akute Sicherheitsmaßnahmen:


    Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung!


    **


    Heerbildung:
    Heerbildung das übliche Prozedere ein, Sicherung der Grundversorgung, Sicherung der Heerversorgung, Zuweisung und Rationalisierung der Nahrungsmittel und so weiter und so fort.


    **


    Grenzsicherung:
    Die Schutzwälle der Grenzen werden mit einer Bannmeile von 30 Metern versehen. Wer sich der Bannmeile nähert ist sofort unter Arrest zu nehmen. Die Person darf jedoch nicht in das Land einreisen, sondern ist vorab auf ihre Herkunft, sowie auf ihre Lebendigkeit zu überprüfen!


    Ferner wird zudem die Sicherheitsstufe 1 des Seuchenstatus mit sofortiger Wirkung ausgerufen! Jeder Geistmagier/jedes Himmelsauge ist dazu verpflichtet, einreise willige Personen


    a) auf ihre Landeszugehörigkeit
    b) auf ihre Lebendigkeit zu überprüfen.


    Fremdländern ist die Einreise in die Souvagne auf schärfste untersagt.
    Untote sind bei Erkennung sofort zu eliminieren!


    **


    Evakuierung des Hofes.
    Der großherzogliche Hof wird mit sofortiger Wirkung evakuiert. Zum Schutz unserer Familie sowie Untertanen wird der Hof in die großherzogliche Festung nach Cheverette umgesiedelt.


    **


    Schutz der Zivilbevölkerung.
    Unser Dekret lautet folgendermaßen - sämtliche Burgen der Lehnsherren haben unverzüglich auch der Zivilbevölkerung zum Schutze zur Verfügung zu stehen. Dies ist zwar Brauch und Tradition, wird aber durch unsere persönliche Anordnung nunmehr erneut befohlen!


    **


    Heiler:
    Sämtliche Heilmagier, Heiler, Priester und Priesterinnen, Hebammen und sonstige Heilkundige sich umgehend sammeln. Dennoch soll in jedem Dorf einer der Heilkundigen verbleiben oder diesem zugeteilt werden!


    **


    Vormerkung/Vorbereitung der Nottierschlachtung.
    Zuerst werden "unnütze" Tiere, wie etwa Zootiere, dann Nutzvieh zur Notschlachtung freigegeben. Pferde sind bis zum Schluss von dieser Maßnahme ausgenommen, da sie zum Kampf, wie zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung von Nöten sind.



    ****



    Langfristige Sicherheitsmaßnahmen:


    Grenzsicherung:
    Die Grenzen Souvagnes sind mit einem Bollwerk (Schleusenmauer) zu sichern. Dieses Bollwerk ist mit entsprechenden Sicherheitstoren und Schleusen, zwecks Abriegelung zu versehen.


    **


    Burgen und Bollwerke/Schutzräume:
    Jede Burg ist zu verstärken. Ferner sind in den Burgen und Festungen Schutzkeller und Schutzräume einzubauen.


    Die Schutzkeller und Schutzräume haben gegen folgende Unbill zu schützen:
    Brände
    Hitze
    Rauch
    Trümmerbelastung
    Splitterwirkung
    Luftstoßwellen
    Luftsogwellen


    Ferner sind die Schutzräume gegen Magie abzusichern. Entweder durch einen zugeteilten Magier vor Ort, oder durch schützende Artefaktmagie!


    **


    Hafensicherung:
    Um eine Ladung feindlicher Schiffe mit eventuell hoch infektiösen Untoten-Material zu verhindern, sind geschärfte Eichenbaumstämme vor und in dem Hafenbecken zu platzieren.
    Zwecks Eigennutzung sind gesicherte Passagen durch die Abwehrmaßnahmen einzuplanen und unter Verschluss zu halten. Nur ausgewähltem Personal sind die sicheren Passagen/Pläne zugänglich zu machen.



    Duc Maximilien Rivenet de Souvagne

  • Golir wollte seinen Freund etwas beruhigen. Das Alter brachte es wohl mit sich etwas besonnener zu handeln. Aber nach den Worten von Tarkan gab er das auch gleich auf. In ihm selbst kochte es leicht hoch. Er hatte nur Zeit heraus geschlagen. Tarkan hatte alle anwesenden Nationen in Gefahr gebracht da sie unaufmerksam für die Gefahr wurden. Der mögliche Friede hatte Zwerge so wie Almanen etwas blind werden lassen. Zumindest konnte Golir dem Rashkaner zu gute halten das er nun endlich ehrlich zu ihnen war. Der Afteraktmagier seufzte kurz.


    Er nickte seinem König zu.
    „Wie ihr wünscht, mein König.“
    Auf dem vor ihm liegenden Pergament schrieb Golir die Befehle des Königs nieder. Als er fertig war und die Feder zur Seite legte rollte er das ganze zusammen. Er stand auf verbeugte sich entschuldigend kurz vor allen Anwenden und schriet zur Tür. Draußen winkte er einen der Soldaten zu sich her.


    „Befehle von unserem König,“ sagte Golir und drückte ihm die Pergamentrolle in die Hand.
    „Macht euch auf nach Niwar. Eröht die Truppenzahl aller Zwergenpforten und verstärkt die Verteidigungsanlagen. Falls ihr das vergessen solltet steht alles noch einmal im Pergament. Und nehmt noch jemanden mit....da unser König nur einen Krieger schicken wollte nehmt meinen Sohn Galaar mit. Diese Nachricht ist zu wichtig als das sie ein einzelner überbringen sollte. Geht nun...und beeilt euch.“
    Der Zwergenkrieger nickte und rannte davon. Golir machte sich wieder in den Verhandlungssaal auf. Von dort kamen ihm einige Almanen entgegen. Wenn der alte Zwerg sie einem der Menschenreiche zuordnen müsste würde er sagen kämen sie aus Souvagne.

  • Massimo


    starrte Felipie an. Der Grossherzog von Ehveros hatte Störungen. Ganz eindeutig war er nicht hell im Helm. Was schwatzte der da? Er wollte nicht gierig sein? Felipie war das Ehveros Wort für gierig. Mal so eben hatte er Roderich in den Krieg geschickt. Ganz zufällig war der Heini von Ledwick verschwunden. Vermutlich hatte der ihn um die Ecke gebracht. Roderich hatte für die Ehre als erster zu sterben, sofort an die Front begeben. Die Ehre hatte der Kerl bestimmt bekommen. Felipie tat hier so als wäre der unschuldig und hätte mit nichts zu tun. Dabei war der Grossherzog von Ehveros schuld, dass die Almanen in den Krieg eingegriffen hatten. Roderich war sein Spielzeug gewesen. Der ging nicht mal ohne Order von Felipie kacken. Wen wollte der Kerl verarschen? Massimo schnaubte.
    Bei dem was Tarkan erzählte musste Massimo sich zusammen reissen. Seine Hand war schon um den Schwertgriff geschlossen. Ganz langsam musste er Finger für Finger loslassen um diese verlogene Rakshaner Schlange nicht direkt zu läutern und totzuschlagen. Die Ghule hatten die Macht übernommen. Und die Rakshaner waren nur noch die Sklaven von ihren untoten Fleischsäcken. Sie hatten mit Mächte gespielt, die sie nicht kontrollieren konnte. Jeder anständige Souvagner wusste wie abscheulich Nekromanten waren. Dass diese Magier hochgefährlich waren und meist geläutert werden mussten. Es gab gute Nekromanten, die andere Leute halfen. Aber sie waren sehr selten. Massimo hatte nicht viele gute Nekromanten kennengelernt. Einige schon wie sein Verwanden Ansgar. Obwohl der genauso Ghule produzierte. Überall waren die Viecher in seinen Haus gewesen.
    Auf einmal wurde der Zwerg wild. Der Zwerg war kein Stück besser als Felipie. Der Kerl dachte nur an sich und seine Zwerge und auf die anderen spuckte er. Der Zwerg wollte sofort eine Entscheidung. Er forderte sofort ein Bündnis, sonst würde jeder für sich stehen. Das war eine dreiste Erpressung von dem Kuduppel. Dann machte der sich noch über die Schlange Tarkan lustig. Gut das konnte Massimo verstehen. Massimo fragte ich wofür der Duc sich die Scheisse überhaupt antat. Keiner von denen wollte Frieden nur sein Herr.
    Sogar nach der Scheisse die Tarkan auf den Tisch gepackt hatte, wollte sein Herr der Schlange noch helfen. Massimo bewunderte seine Geduld und Ruhe. Er hätte mit Tarkan kurzen Prozess gemacht.
    Massimo war von dem Tiefling überrascht. Sein Angebot war fair. Er wollte etwas für seine Leute und bot selber genug dafür an. Bevor Felipie seine gierigen Schmierfinger ausstrecken konnte sagte sein Herr was dazu. Er forderte die Hohe Mark für sich. Massimo grinste sich gedanklich einen ab. Ja dass gefiel ihm. Sein Herr war fiel zu zurückhaltend. Mega-Ehveros mit drei Herzogtümer dürfte es nicht geben.
    Aber zwei grosse Herzogtümer von Souvagne und Ehveros, dass gefiel Massimo. Wieso sollten nur die Kriegsverbrecher belohnt werden? Die Hohe Mark konnte froh sein, wenn der Duc ihr Herr wurde.
    Schlagartig ordnete sein Herr die Heimreise für alle an. Und dass Dreux die Führung übernahm. Alle bis auf Khawa, Jules, Fabien und ihn sollten zurück nach Souvagne. Das der Duc sein Land beschützen wollte war klar. Deshalb hatte er seine Befehle aufgeschrieben. Aber noch lief die Verhandlung. Was machte seinen Herrn solche Angst? Jeder Magier konnte die Befehle gedanklich direkt nach Hause schicken. Dafür müssten sie nicht abreisen. Sein Bruder Maurice konnte direkt den Orden über Gedanken rufen. Sie konnten genauso Maurice Greifvogel schicken. Der Falke war schnell und würde die Botschaft dem Orden bringen. Massimo schaute Monique an. Es war eine Ehre beim Duc bleiben zu dürfen. Aber Massimo wollte sich nicht von seine Frau trennen. Er nahm ihre Hand. Er würde sein Herr fragen, ob sie genauso bei ihnen bleiben durfte. Fabien war auch kein Kämpfer.


    "Herr ich bitte euch darum dass meine Frau ebenfalls bleiben darf."

  • Count O' Bright der nur etwas älter wie Killian war zog beide Augenbrauen nach oben bei Felipes Worten. Er war erstaunt um die dreiste Lüge des Großherzogs von Ehveros ihnen gerade entgegenschleuderte. Es war purer Egoismus von diesem Mann. Ledwick war Sumpfland nicht wirklich sehr wertvoll, nichts was man aus Nächstenliebe zu sich holen würde. Das Land hatte höchstens für dessen Bewohner einen Wert.
    Die Counts blickten sich gegenseitig an.
    Allen fünf war klar das sie Felipe wieder für irgend etwas benutzen wollte. Vermutlich als Pufferzone zum Chaos. Der Sumpf konnte Truppen eine ganze weile aufhalten wenn sie nicht fliegen konnten.
    Count O' Maes wollte gerade ansetzen etwas zu sagen als Tarkan mit einer wichtigen Info herausplatzte. Die Counts wurden etwas blass und ihre Augen weiteten sich.
    Dies bestätigte Killian nur seine Sorge um Felipes Hintergedanken.


    „Bei allem nötigen Respekt Großherzog Felipe von Ehveros. Aber ich denke das ich für alle Counts aus Ledwick spreche wenn ich sage. Das wir Unabhängig bleiben wollen. In der Vergangenheit hat ein Bündnis zwischen unseren Reichen genügt zur gegenseitig Unterstützung.,“ sprach Count O'Maes das aus was er zur vor noch sagen wollte.
    O' Bright hackte an dieser Stelle ein: „Die jüngste Vergangenheit hat uns auch gezeigt das ihr nicht gut für unser Land seit Großherzog Felipe von Ehveros. Ich für meinen Teil würde es vor ziehen unter Souvagne zu fallen. Duc de Souvagne scheint in meinen Augen ein fähigerer Herrscher als ihr.“


    Killian seufzte und meldete sich auch zu Wort.
    „Ich stimme den beiden zu. Aber da ihr Großherzog Felipe von Ehveros bald abdankt. Wäre es sinnvoller auch etwas von eure Nachfolgerin zu hören. Eure Tochter schwieg bisher. Ihr solltet doch längst erkannt haben das die Fronten zu eurer Wenigkeit etwas verhärtet sind.“
    Ein leichtes nicken ging durch die Reihen der Counts.

    Avatar von Solaire aus der Avatarschmiede

  • Khawa war gebürtiger Rakshaner. Er wusste, was Ghule waren, er kannte Ghule. Er hatte mit Ghulen zusammen Siege gefeiert und gesehen, wie sie die Erschlagenen verspeisten. Und doch hatte er das Problem, das damit einherging, völlig verkannt. Nach Tarkans Worten fragte er sich bei einer ganzen Reihe von Persönlichkeiten, ob diese in Wahrheit längst ihr Leben ausgehaucht hatten und nurmehr als Scheinlebendige auf Asamura wandelten. Es gab einige, die dafür in Frage kämen.


    Der Duc reagierte sofort und nachhaltig. Er erließ eine ganze Salve von Befehlen, die wie Armbrustbolzen in Khawas Bewusstsein einschlugen. Jedes Wort ein Treffer. Jedes einzelne Wort, welches der Duc soeben äußerte, veränderte mit sofortiger Wirkung die Welt, veränderte Souvagne und Khawas Leben. Irgendetwas hatte Maximilien de Souvagne vor, er schickte alle fort, zurück in die Heimat. Khawa aber durfte bleiben. Und Jules war da. In die Menge kam Bewegung, als die anwesenden Souvagner aufbrachen, um das Anwesen zu verlassen. In dem Gedränge suchten Khawas Augen nach jemanden.


    Er packte Edoardo an der Schulter, drehte ihn herum und knallte ihn rücklings an die Wand. Er hielt ihn kraftvoll fest, damit er ihm zuhörte. Einige Gardisten guckten im Vorbeimarschieren, doch sie kannten Khawa als Leibdiener des Prince und so sagten sie nichts.


    "Hör zu, Edo! Jemand muss auf Nathan aufpassen, so lange ich fort bin! Er scheint dich zu mögen, er wird auf dich hören. Du hast ihm gesagt, mehr als Freundschaft wird es von dir geben, also verhalte dich auch wie ein Freund! Gib auf ihn acht, sonst kommt er unter die Räder! Und halte ihn von dieser Spezialeinheit der Garde fern!"


    Sie hatten nicht viel Zeit. Khawa gab Edoardo einen Klaps auf die Schulter und gab ihn wieder frei, damit dieser seiner Einheit folgen konnte. Nichts als Sorgen hatte man! Khawa suchte mit den Blicken kurz nach Ciel, Dreaux und Ferrau, während er zum Duc eilte, der nach ihm, Jules, Fabien und Massimo verlangt hatte.

  • Als sein Vater sich von ihnen verabschiedete, geriet Ciels Fassade für einen Augenblick ins Wanken. Er sah den Duc an mit dem Blick des Kindes, das soeben erfuhr, dass es seinen Vater heute vielleicht zum letzten Mal sah. Für eine Sekunde huschte tiefste Verzweiflung über Ciels Gesicht. Vielleicht waren es die Nachwirkungen der Drogen, dass er seinen Vater, als der nach der Verabschiedung wieder zurückwich, an dessen Kleidung festkrallte und ihn an sich heranzerrte. Er umarmte ihn ganz fest und flüsterte in sein Ohr:


    "Blutnekromanten, Papa!"


    Es gab kaum jemanden, der wusste, dass Prince Ciel selbst diese Kunst beherrschte. Es hatte seinen Grund, warum niemand davon erfahren sollte. Doch sein Vater gehörte zu den wenigen Wissenden. Er würde die knappe Andeutung verstehen. Ciel bereute bitter, dass er nicht mehr Zeit in seine magische Ausbildung investiert hatte, sondern stattdessen lieber über seinen Expansionsplänen gebrütet hatte. Nun brauchte er die Gabe dringend. In Souvagne würde Ciel sofort Kontakt zu seinem Meister aufnehmen und das Studium mit neuer Härte angehen!


    Er ließ seinen Vater wieder los und erneut standen sie sich als Duc und Prince gegenüber, nicht mehr als Vater und Sohn. "Wie ihr befiehlt, Durchlaucht."


    Ciel verneigte sich und verließ mit seinem Gefolge den Saal. Er suchte Dreaux im Gedränge, während ihm einige Gardisten den Weg freibahnten.


    "Dreaux, reist du mit in meiner Kutsche?", fragte er ihn. "Oder reiten wir zu Pferd? Was sind deine Befehle für die Reise?" Er blickte noch einmal zurück zu der großen Tür zum Saal, wo ihr Vater zurückblieb. Auch sein Berater Jules und sein Leibdiener Khawa blieben hier, sowie Massimo, der ihn an der Waffe ausgebildet hatte. Vier Menschen, die zu den Wichtigsten in seinem Leben gehörten, verließen ihn und blickten einem ungewissen Schicksal entgegen. Ciel musste sich einmal mit der Hand übers Gesicht streichen. Er zog Nathan am Ärmel näher an sich heran und suchte mit den Blicken nach seiner Mutter, doch sie war nirgends zu sehen. Und wo war Ferrau?


    Da fiel ihm etwas ein. Er ließ Nathan los und krallte sich den nächstbesten Gardisten.


    "Du! Im Kerker wartet mein neuer Sklave, Hiccup! Der Norkara! Holt ihn sofort heraus, er darf nicht hier zurückbleiben!"

  • Dreux nahm die niedergeschriebenen Befehle seines Vaters fast automatisch entgegen. Selten waren sie sich so nah, und Dreux genoss den Moment. Es war sein Vater der ihm die Krone Souvganes überreichte, nicht der Großherzog.


    Dreux hatte sich immer gefragt, wie der Tag aussehen würde, an dem er den Thron Souvagnes bestieg. Er hatte nicht damit gerechnet, dass dies auf fremder Scholle geschehen würde. Aber er freute sich, dass er sie nicht aus seines Vaters toten Händen nehmen musste.


    Schlagartig kamen ihm seine Quengelei, wann er den Thron besteigen durfte, sehr kindisch vor. Am liebsten hätte er sich geweigert die Krone anzunehmen, hätte gesagt dass er bliebe und weiter verhandeln würde, nur um die damit verbundene Bürde nicht tragen zu müssen.


    Aber die Weigerung stand ihm nicht zu. Sein ganzes Leben lang war er auf diesen Tag hin ausgebildet worden und wenn er Glück hatte, würde sein Vater in die Heimat und zu ihm zurückkehren. Er würde seinen angestammten Platz auf dem Thron wieder einnehmen. Dreux selbst hätte bis dato die eigene Feuertaufe bestanden.


    Er durfte nicht ablehnen, denn sein Vater tat gerade etwas, dass jeder liebende Vater tun würde - er brachte seine Kinder in Sicherheit und deckte ihren Abzug.


    Dreux fühlte den Kuss seines Vaters wie ein Brandmal auf der Stirn, so als wäre dies nicht nur eine Verabschiedung, sondern die Krönung selbst. Sein Herz verkrampfte sich bei der Geste und er umarmte seinen Vater ebenso, wie es Ciel getan hatte.


    Weshalb hatten sie eigentlich eine solche Macht, wenn sie ihre Zeit mit unwichtigen Verwaltungsaufgaben verschwendeten und sich nicht einmal am Tag 5 Minuten Zeit füreinander nahmen? Fragen für dies sie jetzt ebenso wenig Zeit hatten. Fragen die er als Duc selbst klären konnte. Antworten die er seinem Vater bei seiner Rückkehr hoffentlich geben konnte.


    "Ganz wie Du wünscht, Du kannst Dich auf mich verlassen Vater.
    Wir überleben oder fallen gemeinsam. Ich liebe Dich ebenso",
    antwortete Dreux.


    Als sich sein Vater ein Stück zurückzog und ihm als Amtsperson auch gegenüber den Landsleuten den Titel übergab, verneigte sich Dreux vor seinem Vater. Gemeinsam mit Ciel und den anderen Souvagnern verließ er den Verhandlungssaal.


    Draußen erwartete ihn schon sein Bruder und nahm ihn in Empfang.


    "Wir reisen zu Pferd, die Kutschen folgen uns Ciel. Wir sollen uns beeilen. Ich weiß nicht was Vater plant, aber wir müssen zusehen, dass wir so schnell wie möglich Souvagne erreichen. Er bleibt und deckt unsere Heimkehr. Wir brechen umgehend auf. Lass einige Diener die Kutschen und unser Gepäck nachbringen. Wir reiten los und zwar sofort, komm", sagte Dreux, hakte seinen Bruder unter und zog ihn mit sich.


    "Was hast Du Vater zugeflüstert? Etwas das mir nützen könnte?", hakte Dreux beim Laufen nach, während er Richtung Ställe eilte.

  • "Blutnekromantie ist der Schlüssel", erklärte Ciel gehetzt. "Vergiss die normale Nekromantie, überlasse sie dem Chaos. Was sie bringt, haben wir soeben gehört! Blutnekromantie ist anders, sie geht mit dem Tod und den Toten respektvoll um. Sie ist die einzige ethisch akzeptable Form der Nekromantie. Vor allem aber ist die stärkste nur denkbare Waffe gegen Untote! Blutnekromanten spüren Untote. Sie können sie allein durch astrale Abwehr fernhalten. Und sie können die armen Seelen in den Abgrund zurückschicken, aus dem man sie gezerrt hat! Die gewöhnliche Nekromantie selbst sollte komplett aus Souvagne verbannt werden, auch von den Akademien, zugunsten einer Förderung von Blutnekromantie!"


    Ciel blickte sich gehetzt um.


    "Wo sind Mutter und Olivie? Und wo ist Ferrau?" Er bekam Angst, als er seinen neuen Leibdiener nirgends entdecken konnte. Er packte sich einen weiteren Gardisten. "DU! Geh und such meinen Leibdiener! Bring mir Ferrau! Wage es nicht, mir wieder unter die Augen zu treten, bevor du ihn nicht bei dir hast!", brüllte er den arglosen Mann an, der vor Schreck zusammenzuckte. Er schüttelte ihn an den Schultern durch, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Ciel war gerade alles andere als in geduldiger Stimmung. Der Gardist salutierte verdattert und eilte im Laufschritt davon.

  • Der Duc ließ sich gerade noch den Hinweis seines Sohnes durch den Kopf gehen, als die Verhandlungen weitergingen. `Blutnekromantie...´, überlegte der Duc. Darum würde er sich später Gedanken machen. Im Moment galt seine Konzentration dem Geschehen vor Ort.


    Auf das Kompliment des Count O' Bright neigte Maximilien leicht den Kopf.


    "Habt Dank für das Kompliment Count O' Bright. Wir schließen uns der Vorgabe Ledwicks an Felipe. In der Vergangenheit habt Ihr Euch wenig friedlich gezeigt, deshalb sollte Euch die Zurückhaltung aus dem Großherzogtum von Ledwick nicht verwundern.


    Ferner würden wir selbst gerne hören, was Eure Tochter als zukünftige Regentin zu all dem zu sagen hat. Nur ein neues Gesicht auf dem Thron, dass doch durch Eure Hand gelenkt wird, ist nicht Sinn und Zweck einer Abdikation.


    In dem Moment wo Ihr bereit seid, den Thron Eurer Tochter zu überlassen Felipe, überlasst Ihr dieser nicht nur eine machtvolle Sitzgelegenheiten, sondern Ihr überreicht Ihr die gesamte Staatsmacht von Ehveros. Mit allen Rechten, Privilegien, Pflichten und Bürden. Folglich möchten wir gerne hören, was die junge Dame selbst zu ihrem zukünftigen Amt wie auch zur Verhandlung an sich zu sagen und eventuell beizutragen hat.


    Sollte es den Ledwicker Counts genehm sein, eine Fusion unter Riccarda von Ehveros einzugehen, weisen wir gleich darauf hin, dass es in diesem Fall zu einer gleichwertigen Gewaltenverteilung kommen muss.


    Dies würde bedeuten, sobald Ehveros mit Ledwick fusioniert, fusioniert Souvagne mit der Hohen-Mark. Aus vier almanischen Großherzogtümern würden zwei werden Felipe. Denn sind wir ehrlich, würdet Ihr Euch Ledwick und die Hohe Mark einverleiben, was stünde dann als nächstes auf Eurem Plan? Die Eroberung Souvagnes?


    Nun dies mögt Ihr heute noch nicht planen, eventuell mögt Ihr dies nie planen, aber das Schwert des Krieges würde erneut über uns schweben. Ihr habt zu dieser Friedensverhandlung geladen Felipe. Nun ist es an Euch, Eure Friedfertigkeit und Euren guten Willen uns allen gegenüber zu beweisen", erklärte der Duc höflich.

  • Massimo


    wollte seinen Herrn nicht belehren. Aber die Gefahr ging von den abscheulichen Rakshaner Gulen aus und nicht von Ehveros. Sie sollten Ricarda anhören und bleiben. Sie mussten die Botschaft mit Magie nach Hause schicken und nicht übereilt abreisen. Oder war Felipie ein Gul? Massimo schaute Felipie misstrauisch an. Nein der atmete und lebte.


    "Herr möchtet ihr nicht mit der Abreise von eure Familie und euren Begleitern bis nach der Verhandlung warten? Herr wir können die Warnung mit Magie gedanklich direkt zu euren Sohn nach Hause schicken. Danach können die Nachricht von mein Bruder mit den Falken schicken lassen. Mit Magie geht es schneller Herr. Wenn ihr das wünscht, werde ich sofort euren Sohn die Nachricht gedanklich schicken."


    Massimo beugte sich zu seinen Herrn.


    "Eure Söhne sind an eure Seite sicher. Die Gulbedrohung kommt aus Rakshanistan Herr und nicht aus Ehveros. Überlegt euch ob ihr eure Gefolge weg schickt. Ihr müsst die Heimat warnen wie die Zwerge. Aber ihr müsst nicht abreisen. Mir passt genauso wenig was Felipie sagt. Felipie ist gierig aber er hat uns zum verhandeln eingeladen. Und zur Krönung. Ihr wart die ganze Zeit geduldig. Nur Tarkan ist der Feind Herr. Nicht derRakshaner selber, sondern sein Gulproblem. Lasst uns bleiben, ich bitte euch Herr. Sonst sagt mir vor was ihr Angst habt. Die Zwerge bleiben genauso und schicken eine Nachricht nach Hause."


    Massimo flüsterte ganz leise und voller Respekt zum Duc. Er musste das sagen. Er wollte die Entscheidung nicht anzweifeln. Sie alle mussten gemeinsam gegen die Gulpest vorgehen.