S.Z.D. - Kapitel 3 - In den Flammen des Krieges - TEIL I

  • Pass gut auf sie auf, ansonsten mache ich dir Beine!


    Sinthara blinzelte als würde sie gerade aus einer Art Trance erwachen und sah sich ebenso wie der Elf kurz um. Obwohl sie die Sprache keineswegs verstand so war sie sich was den Klang der Stimme betraf recht sicher. Sie kannte diese Stimme und sie war ihr sehr vertraut. Diese Stimme berührte die Tieflingsfrau und machte sie gleichzeitig wieder tieftraurig.


    Es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre wieder in diesen Zustand zurück gefallen in welchem sie seit der Gefangennahme steckte. Das sie so hoffnungslos wie sie gewesen war einfach alles hatte an sich vorbei gehen lassen.
    Sie hatte all die Zeit nichts wirklich wahrgenommen doch vieleicht war es an der Zeit das zu beenden. Vieleicht war Baxeda ja doch irgendwo hier in der Nähe.
    Dieser Elf wollte sie doch befreien oder nicht? Und dann könnte sie ihre Gefährten suchen.


    Mit gewisser Hoffnung sah sie zu dem Elf auf, der seine Hände immer noch auf ihren Schultern ruhen hatte. Doch man hätte fast zusehen können wie diese Hoffnung verblasste als sie, aus dem Gespräch zwischen dem Elfen und einem dieser Tajik entnehmen konnte das sie offenbar zu verhandeln schienen.
    Er wollte sie kaufen...kaufen wie ein Stück Vieh.


    Sinthara wußte nicht wie ihr geschah. Das konnte doch nicht sein ernst sein. Baxeda hätte das niemals getan.Selbst Novec nicht. Sie seufzte leise, Irgendwie hatte sie die Elben anders in Erinnerung gehabt.
    Doch etwas gutes hatte die Sache, sie war wieder da und sie war nicht bereit aufzugeben, eben ganz die alte Sinthara wieder.
    Ihr Blick fiel auf einen Tajik neben dem Elben und sie erkannte ihn, zumindestens glaubte sie sich sicher zu sein das er der war welcher sie an ihre Ketten gebunden hatte.
    Also besaß er auch den Schlüssel....


    Aufmerksam und dennoch so unauffällig wie möglich betrachtete sie ihn und vor allem auch den Gürtel bis sie das verräterische funkeln des Schlüsselbundes bemerkte. Und in dem ganzen Trubel schaffte sie es sogar mit Vorsicht diesen abzulösen.
    Nun mußte sie nur noch weg kommen, den wenn es einer garantiert bemerken würde, dann dieser Elb hinter ihr.


    Doch es schien als hätte sie Glück, oder war es nur Zufall? Jedenfalls schrie plötzlich irgendwer Feuer, im nächsten Moment knallte es und dicker Rauch machte sich breit.
    Hektik brach aus, sie spürte wie sich die Hände um ihre Schultern lösten und sah kurz dem Elben nach welcher ebenso in Richtung des Feuers davon eilte.


    Ihre roten Augen blieben an dem meterhohen Feuer hängen und man konnte förmlich sehen wie die Angst in sie stieg. Hecktisch ging sie in die Knie und fummelt mit zittrigen Händen an dem Schloß ihrer Ketten herum. Irgendein Schlüssel mußte doch passen.
    Panik stieg langsam in ihr auf, als ein Schlüssel nach dem Anderen scheiterte...


    "Nein nein nein..."


    fluchte sie wimmernd und zerrte panisch an den Fesseln, aber außer das sie ihre Fußgelenke dadurch verletzte, gesah rein gar nichts. Schließlich griff sie wieder zu dem Schlüsselbund und...fand endlich nun auch den Schlüssel der passte.
    Die Ketten fielen zu Boden und während der Rest mit dem Feuer beschäftigt schien rannte die Tieflingsfrau einfach los. Blindlings durch den Rauch welcher sich dank des Feuers ausgebereitete hatte angetrieben von Angst und Panik.


    Sie mußte hier weg, weit weg. Weg von dem Feuer und dem Dasein als Sklave und.....am liebsten direkt in die Arme des Mannes welcher ihre Gedanken seit dem Erklingen der Stimme beherschte.
    Sinthara hätte nie gedacht das sie sich so sehr nach ihm sehnen würde. Natürlich mochte sie ihn aber so wie ihr Herz schlug... Ach vermutlich war das nur die Angst.


    Plötzlich packte etwas nach ihrem Bein und brachte sie zum stürzen. in ihrer Verzweiflung schrie sie kurz auf.
    "Baxeda!"
    Das sie seinen Namen schrie war ihr gar nicht mal so bewußt viel zu verzweifelt kämpfte sie gegen das an was ihr Bein zu umklammern schien.
    Nach einem für sie schier endlos wirkendem Kampf schaffte sie es auch sich zu befreien, rappelte sich auf und rannte weiter.
    Viel weiter kam sie aber gar nicht, erneut stürzte sie über etwas. Es war eine Ziege welche in den Weg der blindlings flüchtenden Tieflingsfrau gelaufen war. Eine aus der Herde um welche sich Baxeda kümmerte.
    Sie strauchelte und stieß gegen etwas großes felliges was sie letzendlich wieder zu Boden gehen ließ.


    "Nein...nicht."


    Stieß sie in ihrer Angst hervor die Panik stand ihr förmlich in den Augen ehe sie die Arme wie zum Schutze über sich hob. Sie war viel zu benebelt von der Erinnerung die all das hervor rief und all der Angst und Panik welche es mit sich brachte, um zu realisieren was wirklich um sie geschah

  • Es war vollbracht, die Missetat geglückt! Gerade als Novec unter dem Wagen durch gekrochen war und wieder an seinem angestammten Platz saß, explodierte nur unweit entfernt der Wagen voller Mondschein. Ein sichtliches Grinsen rannte dem Zwerg über sein Gesicht, alles lief genau so ab, wie es der Zwerg geplant hatte.
    Wie vorrausgesagt, erzeugte die Explosion ein heilloses Chaos. Überall brüllten Tajik herum, kamen verdrahnt und völlig erschrocken aus ihren Zelten und waren mit der ganzen Situation kurzzeitig überfordert.


    Auch bei den meißten Gefangenen sah es nicht anders aus, viele Schrieen, hatten Angst, Panik breitete sich aus. Ein Waldelb nur unweit von ihm entfernt geriet in einen waren wahn, rannte er doch Ziellos umher und schrie immer wieder nur ein Wort "Feuer". Dabei bemerkte er gar nicht, dass er zu nahe an einem der zahlreichen Lagerfeuer vorbei rannte und seine Kleider dabei in Band steckte. Reaktionsschnell riss ihm ein alter Porahe zu Boden und bewarf ihn mit Erde, um das Feuer zum Ersticken zu bringen, was auch glücklicherweise für den Waldelb gelang.


    Das Chaos war perfekt für eine Flucht, jedoch nicht nur für Novec. Einige Gefangene behielten einen kühlen Kopf. Hier und da verschwanden einige Gefangene unter schnell c6umher schweifenden Blicken hinter die Wägen. Die Tajik hatten bisher nichts bemerkt, viel zu beschäftigt waren sie mit dem Brand, der sich mittlerweile auf vier weitere Wägen ausgebreitet hatte. Baumhoch loderte das Feuer, dicke Rauchschwaden stiegen in den Nachthimmel.


    Jetzt war Novec´s Zeit gekommen. Schnell rappelte sich der kleine Zwerg wieder auf und kroch zurück unter den hinter ihn stehenden Wagen. Quer über den Platz wollte er nicht rennen, die Gefahr doch durch Zufall entdeckt zu werden, war einfach zu groß. So schnell es ging robbte er unter dem Wagen nach vorn, um danach unter den nächsten Wagen zu kommen. Immer wieder musste er anhalten, da Tajik umher rannten und Wassereimer trugen. Viel Chance hatten sie nicht das Feuer zu löschen, viel zu wenig Wassereimer standen zur Verfügung, um einen ordentlichen Löschzug zu bilden. Einige Meter neben sich konnte Novec drei Tajik sehen, die mit Schaufeln Erde auf das Feuer schmissen, was auch teilweise von Erflog gekrönt war, doch gingen schon die nächsten drei Wägen in Flammen auf. Erst jetzt kamen die Tajik auf die Idee, die Wägen aus einander zu fahren, dass die Feuer nicht mehr über greifen können.


    Besser konnte es für Novec nicht laufen. Zu Fuß wäre der Zwerg einen Tajik vollkommen unterlegen, wenn er sich aber einen Wagen stehlen könnte, wäre dies seine Chance von hier zu entkommen. Novec schaute sich um, keine 20 Meter entfernt stand ein angespannter Pferdewagen bereit, leider etwas abseits positioniert. Die Strecke müsste er rennen, ohne gesehen zu werden.
    Nochmals blickte sich der Zwerg um, die Tajik waren voll mit dem Löschen ihres Trosses beschäftigt, auch die meißten Wachen wurden zum Löschen der Wagen eingesetzt.
    Einige male wägte Novec noch die Gefahren ab, war es aber doch die beste Chance die er hatte.


    Novecs Herz klopfte bis zum Hals. Würde er gesehen werden, würde die Wache ohne zu Zögern von Pfeil und Bogen gebrauch machen. Noch einmal ging ihm der Plan durch den Kopf, schaute sich noch einmal andere Ecken an, ob da eine Flucht besser gelingen würde, jedoch sah er keine.
    Schweiß lief dem Zwerg über die Stirn, die sich sichtlich vor Anspannung runzelnte. Ein kurzes Schnaufen war noch zu hören, dann kroch der Zwerg unter dem Wagen hervor und rannte, was seine kleinen Zwergenbeine her gaben.


    Noch 15 Meter.... Novec sah sich um, noch hatte ihn niemand bemerkt. Noch 10 Meter.... Alles in Ordnung, keiner hatte ihn gesehen. Geschafft! Ohne das man ihn gesehen hatte war er angekommen. So kletterte der kleine Zwerg auf den Kutschbock und nahm die Zügel in die Hand.


    "Na los mein großer, Hotte Hüh oder wie man sagt!"


    Das Pferd hingegen reagierte nicht und fraß weiter das saftige Gras auf der Wiese vor sich.


    "He die lahmer Gaul, sieh zu das du dich bewegst! Ich hab Hotte Hüh gesagt, da musst du dich bewegen! Also los!"


    Schnaufen und ein kurzes Schütteln war das einzige was Novec hingegen als Antwort bekam.


    "Vielleicht etwas freundlicher? Wertes Pferd, ich würde gerne los fahren!"


    Wiederrum keine Reaktion.


    "Warum läufst du denn nicht, soll ich noch bitte bitte sagen?"


    "Bitte werde ich nicht sagen, runter mit dir Zwerg!", schrie es plötzlich von weiter hinten.


    Novec fuhr ein kalter Schauer über den Rücken und schaute sich vorsichtig ganz langsam um.
    Hinter ihm stand ein groß gewachsener Tajik mit einem Schwert in der Hand, der langsam näher kam.


    "Verdammt noch eins Pferd mach hin, fahr los, Hotte Hühe! Wie wäre es mit Zucker, bist du bestechlich?", flehte Novec das Pferd an.


    "Runter mit dir Zwerg, ich sags nicht noch einmal!"


    "Verdammt noch mal Pferd ich fleh dich an, hier sitzt ein Zwerg und der möchte weg! Jetzt!", brüllte der Zwerg und schnalzte dabei die Zügel.


    Als hätte das Pferd das flehen erhört, rannte es los und die Kutsche setzt sich mit einem starken Ruck in Bewegung.


    "Ja, genau so ist es richtig, gutes Pferd!", schrie der Zwerg erfreut und blickte sich noch einmal zu dem tobenden Tajik um.


    "Jetzt geht es hier endlich weg, wird auch Zeit. Hat doch alles super geklappt, es geht halt nichts über einen Zwerg mit einem guten Plan."


    Eilgst bog Novec mit dem Gespann um die nächste Kurve und breschte an einem kleinen Fluss einen Moment lang entlang, bis im fahlen Schein des Modlichts plötzlich zwei Gestalten vor ihm auftauchten.


    Novecs Augen, wurden bei dem Anblick groß! Kurz war noch ein schreien zu hören, als der Zwerg die Zügel zur Seite riss um aus zu weichen, erwischte dabei aber unglücklich einen größeren Stein mit dem linken Vorderrag, die Kutsche kam ins Schleudern und landete Seitwärs samt Zwerg und Pferd im klinen Bach.

    Novec Sarili Gojim - Quadratisch - Praktisch - Gut! (Weisheit von Baxeda Bakane)
    Für die einen ist es Novec, für die anderen die kleinste Großklappe der Welt. (Weisheit von Baxeda Bakane)
    Die Klappe groß, der Körper klein, dass kann doch nur der Novec sein. (Weisheit von Baxeda Bakane)


    Kleine Legende: "Text" - Gesprochener Text /---\ >Text< - Gedachter Text

  • Baxeda ließ sich wieder auf dem Hügel nieder, auf dem er schon zuvor gesessen hatte, als wäre nichts geschehen – als wäre er niemals flussabwärts gegangen, wo Sinthara in den schützenden Armen eines gut gebauten Waldalbs Zuflucht gefunden hatte, als wäre sein Herz niemals zerbrochen. Es war zum Verzweifeln, wie konnte ein einzelner Mann nur so viel Pech haben?


    Die Ziegen hopsten und kletterten um ihn herum, sie hatten sich gut an ihn gewöhnt. Wenigstens sie mochten ihn, wie er war. Vielleicht, weil er Fell und Hörner hatte, genau das, wofür andere ihn mieden.


    Traurig schüttelte er den Kopf. Er würde darüber hinweg kommen müssen, dass seine Liebste mit einem Waldalben angebändelt hatte, so schwer es auch fiel, sonst würde er sterben, denn so wertvoll Sklaven auch waren, im Krieg wurden sie lieber eingesetzt als die eigenen Soldaten. Baxeda war sich ziemlich sicher, dass ihr Ziel das belagerte Barakas war, wo man ihn wohl als Schwertfutter verkaufen würde. Und tot konnte er seiner Familie auch nicht mehr helfen. Nein, er musste am Leben bleiben, um jeden Preis, und wenn sein Herz zehn mal gebrochen war!


    Der Qualm wurde dichter und beunruhigte die Ziegen. Baxeda warf er einen unsicheren Blick hinüber zum Lager. Die Flammen hatten auf mehrere Wagen übergegriffen und Tajik und Gefangene rannten schreiend herum, versuchten Nahrungsmittel und Werkzeuge zu retten und die Maultiere am davonlaufen zu hindern. Die Tiere, die nicht angebunden waren, galoppierten in Panik quer durch das Lager, rannten die Leute über den Haufen.


    Baxeda reckte sich interessiert. Was hatte er früher seine Eltern bekniet, weil er sich ein Maultier wünschte! Reiten hatte er auf den Eseln der Familie gelernt, aber er war rasch zu groß und zu schwer für sie geworden. Vielleicht konnte er in der allgemeinen Aufruhr ja …


    Während er den Kopf nach hinten über die rechte Schulter gedreht hatte, spürte er plötzlich einen heftigen Schlag gegen seine linke Seite und wäre fast umgefallen. Er staunte nicht schlecht darüber, wer ihm da in die Arme gefallen war. War das denn die Möglichkeit! Sinthara war genau in ihn hinein gestolpert.


    "Nein...nicht."


    Na so was! Zum Wiederholten Male fragte Baxeda sich, wie es möglich war, dass man ihn übersehen konnte, aber böse war er sicherlich nicht darüber. Sinthara krümmte sich ängstlich zusammen und hatte schützend die Arme über ihren Kopf geschlagen.


    Schicksal oder Zufall?


    Baxeda wusste es nicht und es war ihm auch egal. Er würde die Gelegenheit beim Genick packen wie ein Kaninchen zum häuten. Sinthara war seine Liebste und jetzt, da der schmalzige Alb sie einfach so allein gelassen hatte, als die Welt in Flammen stand, würde er sich wieder um sie kümmern. Mochten den Alb die Wölfe holen!


    „Sinthara. Hab keine Angst, ich bin bei dir.“


    Für einen Moment legte er seine klauenbewehrte Hand auf den Arm, sanft, aber fest genug, dass sie deutlich spürte, dass er da war. Für mehr blieb leider keine Zeit. Er stand auf und versuchte, sie mit auf die Füße zu ziehen. Das Feuer geriet außer Kontrolle. Sie mussten hier verschwinden!


    Der Qualm wurde dichter und der Wind begann sich in ihre Richtung zu drehen. Die Ziegen galoppierten auf und davon. Verflucht! Er musste mit Sinthara hier fort, wenn sie nicht ersticken oder verbrennen wollten! Die Flammen schlugen meterhoch, nicht nur die Wagen, auch die Zelte standen in Flammen, das anfängliche Knistern war zu einem Tosen geworden, so dass man brüllen musste, um das eigene Wort zu verstehen. Ein heißer Wind riss an Baxedas Haaren und an seinen Flügeln, die Haut begann von der Hitze zu schmerzen.


    Ein Gespann mit durchgehenden Pferden donnerte knapp an ihnen vorbei, kippte und landete krachend in einer Senke. Holz splitterte, die gestürzten Pferde wieherten schrill. Das Rad drehte sich in der Luft, die Tiere schrien vor Angst und rissen an ihren Geschirren. Die Ladung hatte sich in den Dreck ergossen und inmitten von Kleidung, Kochgeschirr und gebrochenem Holz, lag ein Zwerg.


    „Novec! Sinthara, es ist Novec! Hey, kleiner Mann, bist du verletzt? Steh auf, wir müssen hier weg!“


    Trotz der Gefahr, in der sie sich befanden, war Baxeda froh, das Kerlchen lebend wieder zu sehen. Der Qualm verdunkelte den Himmel. Es war keine Zeit mehr zu verlieren, er musste rasch handeln. Die Pferde an dem Wagen waren mit Sicherheit verletzt, sie waren für keine Flucht mehr zu gebrauchen.


    Aber da waren ja noch die Maultiere …


    Die panisch herum rennenden Exemplare waren jetzt nicht zu bändigen, aber einige waren noch angepflockt und rissen verzweifelt an ihren Zügeln.


    „Wartet kurz“, rief Baxeda seinen Gefährten zu, „wenn ich nicht in Kürze wieder zurück sein sollte, macht, dass ihr davon kommt! Lauft immer gegen den Wind, wenn ihr dadurch zu nah ans Feuer kommt, lauft einen Bogen.“


    Dann rannte er in das brennende Lager. Die Hitze kam wie ein Hammerschlag und es fühlte sich an, als würde seine Haut in Flammen stehen. Er ging auf alle Viere, um noch atmen zu können, eilte so zu den angepflockten Maultieren und löste die Zügel. Jetzt war er froh, groß und klobig und ein Bauerntrampel zu sein, denn die Tiere spürten seine Kraft und Sicherheit im Umgang mit ihnen. Zwar waren sie weit davon entfernt, sich zu beruhigen, aber sie bäumten sich nur halbherzig auf, als er sie im Laufschritt aus dem Flammeninferno führte. Baxeda sah Menschen mit brennender Kleidung, die schrien und um sich schlugen, während er stattdessen drei blöde Maultiere rettete. Was für ein Held er doch war!


    So schnell es mit drei buckelnden Tieren im Schlepptau ging, eilte Baxeda zu seinen Freunden zurück. Er band die Tiere, die sich wie toll gebärdeten, mühsam am Wagen an. Dann hob er Sinthara an und setzte sie auf das kleinste und flinkste Maultier. Da sie wahrscheinlich nicht reiten konnte und schon gar nicht auf einem Maultier, was derart außer Rand und Band war, band er ihr kurzerhand die Füße unter dem Bauch des Tieres zusammen und die Hände um den Hals. Ein mal mehr war er froh, als Fallensteller so viele verschiedene Knoten zu beherrschen! Jetzt konnte das Maultier buckeln wie es wollte, es konnte sie nicht abwerfen. Er drückte der geknebelten Sinthara ein Ende des Stricks in die Hand.


    „Wenn du fest daran ziehst, lösen sich die Knoten um deine Hände und Füße. Wenn wir uns verlieren, treffen wir uns bei den Fünf Brüdern, das sind fünf riesengroße Kastanienbäume einen Tagesmarsch vor Barakas!“


    Er löste die Zügel und das Maultier preschte auf und davon.


    Jetzt der Zwerg!
    Baxeda packte Novec – er war unsagbar schwer trotz seiner geringen Körpergröße, was wohl auch an der Rüstung lag, die er trug und die man ihm mysteriöser Weise nicht abgenommen hatte, während ihm selbst überhaupt nichts geblieben war außer seiner Hose und seiner Fußlappen. Er packte den kleinen Mann auf das mittlere Maultier, band ihn genau wie Sinthara fest, gab ihm die gleichen Anweisungen und ließ dann das Tier davon galoppieren. Als Herdentier folgte es instinktiv dem ersten.


    Nun war er an der Reihe. Da er sich selbst schlecht festbinden konnte und das Tier keinen Sattel trug, machte er ihm einen straffen Strick um den Halsansatz und einen um die Brust, die er miteinander verband, so dass er einen festen Griff hatte, der nicht verrutschen konnte. Dann schwang er sich auf, krallte sich mit Armen, Beinen und sogar dem Schweif fest und löste die Zügel.


    Das Maultier galoppierte wie angestochen de anderen beiden hinterher in Richtung von Barakas, wo der Krieg tobte. Hinter ihm verbrannte das Sklavenlager mit Mann und Maus, viele Händler und Gefangene starben in den Flammen - doch nicht alle.


    Ein Waldalb mit verbranntem Gesicht und versengter Kleidung hatte ihre Flucht bemerkt und sah ihnen von einer Anhöhe aus nach.

  • Flammen, egal wo sie hinsah waren Flammen. Wie eine hungrige Meute von Wölfen schienen sie immer näher zu kommen, sie zu umkreisen um sie letzendlich mit Haut und Haar zu fressen. Angst schnürte ihr die Kehle zu. Es gab kein entkommen. Plötzlich teilten sich die Flammen und aus diesen trat eine Gestalt immer näher. Blut bedeckte den Leib jener Gestalt. Zahlreiche Wunden als wäre sie von Bestien zerissen wurden. Kein Anblick für zartbesaitete. Selbst einem Soldaten würde übel werden bei diesem Anblick. Und dann griff er plötzlich nach ihr. Sinthara wollte schreien aber kein Laut kam über ihre Lippen.


    "Sinthara. Habe keine Angst ich bin bei dir."

    Im ersten Moment noch schockiert das diese Gestalt mit Baxedas Stimme sprach, schien sie im nächsten Moment aus ihrem Schock etwas zurück zu kehren. Vermutlich lag das auch daran das der Tiefling sie auf die Beine zerrte.
    Wie als wäre sie aus einem Traum erwacht starrte sie ihn an. Erleichterung trieb ihr Tränen in die Augen, aber es war keine Zeit zum ruhen, den die Gefahr stand noch direkt vor ihnen.


    Am liebsten hätte sie sich tief in seine Arme geflüchtet, an dem einzigen Ort an welchen sie sich momentan sicher gefühlt hätte, doch dann krachte es neben ihnen und Sinthara zuckte zusammen und sah etwas untätig auf das umgekippte Gespann aus dessen Trümmern eben der Zwerg gezogen wurde.


    Novec lebte, Baxeda lebte...Narichten über die Sinthara mehr als nur froh war, auch wenn das in diesem Moment nicht wirklich zu spüren war.
    Zu sehr stand die Tieflingsfrau noch unter Schock und neben sich als das sie eine wirkliche Hilfe war, geschweige den wirklich realisierte was um sie geschah.
    Nur am Rande nahm sie es wahr und das einzige Mal wo ihr Herz einen erschockenen Hüpfer machte, war als Baxeda sich in die Flammen stürzte.


    Irritert und erschrocken sah sie ihm wie angewurzelt nach und nahm nicht mal von dem Zwerg neben sich Notiz. Es war gänzlich untypisch für sie aber jeder Dummkopf hätte bemerkt das sie sich in einem schlechten Zustand befand. Wenn man ihre Vergangenheit kannte wäre es vermutlich sehr verständlich gewesen. So mochte es wohl, zumindestens für jene die sie kannten eher befremdlich und besorgnis erregend wirken.


    Nur ein sehr aufmerksamer Beobachter hätte den funken Erleichterung in ihren Augen bemerken können der aufblitzte als Baxeda heil aus dem Flammen zurück kehrte.
    So blieb es aber unbemerkt und die unter schock stehende Tieflingsfrau ließ sich willenlos wie eine Marionette auf das Maultier binden und schluckte kurz als dieses nach dem Klappser von Baxeda davon stürmte.


    Sie wurde ziemlich durchgeschüttelt in dem wilden Ritt und das Tier schien nicht so bald anhalten zu wollen. Erst als das Lager und die Flammen nicht mehr zu sehen waren und man nur noch den Rauch entfernt am Horizont wahrnehmen konnte, schien das Tier zu Ruhe zu kommen.


    Es wurde immer langsam und steuerte dann stur und zielsicher auf einen kleinen Wald zu, über saftige Wiesen bis zu einer Lichtung an der eine frische Quelle vor sich hin plätscherte.
    AUgenscheinlich nur ein wirklich kleiner Wald aber das Maultier trank seelenruhig von dem Wasser. So konnte auch Sinthara davon ausgehen das hier keine Gefahr drohte und sie löste vorsichtig den Knoten um das Tier nicht zu verschrecken.
    Aber das ließ sich überhaupt nicht von seiner eher unliebsamen Last stören. Der Knoten lockerte sich und die Tieflingsfrau rutschte vom Rücken und landetet unsanft rücklings im Gras.


    Dort blieb sie erstmal liegen und starrte zielos in den Himmel der zwischen den Baumwipfeln zu sehen war.

  • Für einen kurzen Moment war der Zwerg wie betäubt, seine Erinnerung schien Lücken auf zu weisen. Was war geschehen? Der Pferdekarren lag halb auf den Zwerg, aber Glücklicherweise wurde er nicht darunter eingeklemmt, erst eine sanfte kleine Welle die sein Gesicht traf brachte ihn wieder ganz zur Besinnung.


    Die Erinnerung kam wieder, da war ein Überfall, er wurde von Sinthara und dem Flohpelz getrennt, der Wagen, die Explosion, ja! Er wollte fliehen, doch eher er den Gedanken zu Ende denken konnte, wurde er von jemanden auf gehoben. War es eine Wache, war er wieder ein Gefangener, die Flucht missglückt?


    Nein, dazu war der Griff zu sanft. Auf flogten kein dummes Gelächter und Kommentare die Novec nur die Haare zu Berge stehen liesen. Nein, er kannte diese Gesichtszüge mitten im Mondlicht, Baxeda!


    Die letzten Tage und Wochen waren hart für den Zwerg gewesen. Wenig essen, wenig trinken, noch weniger Schlaf, er war am Ende seiner Kräfte. Erschöpft von den Erignissen. Nichts sehnlicher wünschte er sich als in sein eigenes gemütliches Bett in Dvaras zu schlüpfen und die nächsten Tage zu verschlafen und endlich zu ruhen.


    Aber ein Ruck und etwas flauschiges im Gesicht riss ihn schon wieder aus seinen Gedanken. Sofort ging dem Zwerg nur ein Gedanke nur ein Gedanke durch den Kopf!
    Kuschelt der Flohpelz etwa heimlich mit ihm, was soll das?


    Doch schnell merkte er am Geruch, dass er glücklicherweise nur auf einer Ziege saß.
    >Was bei Athronos und allen Göttern macht dieser Kerl da, er wird doch nicht etwar?<


    Novec riss seine Augen auf, er hatte recht. Genau in diesem Moment bekam die Ziege einen klaps und sie rannte los, als wäre Kargon persönlich hinter ihr her.


    "Waaahhhhh, anhalten!!! Was machst du durchgedrehtes Stück Fell da..... Pass doch auf wo du hinrennst! Siehst du den Stein da nicht, weich aus! Dummes Zottelfieh, immer nur Ärger mit euch pelzigen Dingern, Ziege hin, Halbdämon her! Ganzkörperpelz bringt nur Unglück!"


    Das Baxeda ihm noch verriet, wie der Strick zu lösen war überhörte der Zerg in seiner Panik komplett. So rannte die Ziege unter dem Meckern und Flichen des Zwerges weiter und weiter, bis er nach einer ganzen Weile des Fluchens und Zeterns friedlich einschlief.


    Später:


    Es wurde schon hell, als ein erschöpfter und durchgeschüttelter Zwerg mit hängendem Kopf in die nähe einer anderen Ziege kam, die friedlich im Gras lag. Doch da lag noch jemand, Sinthara!


    "Sinthara.... lass mich von diesem wandelnden Untier runter.... ich habe dieses Vieh so satt! Wenn ich diesen geflügelten Mistkerl in die Finger bekomme. Der wird es sich drei mal überlegen mich noch einmal an so was fest zu binden! Und jetzt mach mich los, dieses gallopierende, wiederspenstige, auf beiden Ohren Taube Vieh wird gleich mein Frühstück!"

    Novec Sarili Gojim - Quadratisch - Praktisch - Gut! (Weisheit von Baxeda Bakane)
    Für die einen ist es Novec, für die anderen die kleinste Großklappe der Welt. (Weisheit von Baxeda Bakane)
    Die Klappe groß, der Körper klein, dass kann doch nur der Novec sein. (Weisheit von Baxeda Bakane)


    Kleine Legende: "Text" - Gesprochener Text /---\ >Text< - Gedachter Text

  • Das Maultier galoppierte wie angestochen den anderen beiden hinterher, doch wegen Baxedas größerem Gewicht war es langsamer als seine Artgenossen. Es verlor bald den Anschluss. Der Ritt führte durch Gras, so hoch war, dass es aussah, als würde das Tier hindurchschwimmen. Die Erde schmatzte feucht unter seinen Hufen. Das Feuer lag bald weit hinter ihnen. Baxeda konnte das Leuchten der Flammen nicht mehr sehen und auch der beißende Geruch des Qualms war nicht mehr wahrnehmbar. Sie waren in Sicherheit! Hier war alles nass und schlammig, in diese Richtung würde der Brand sich nicht ausbreiten. Er atmete erleichtert aus.


    Sein Maultier schien ebenfalls zu wissen, dass es nun außer Gefahr war. Es hörte auf zu galoppieren, drehte sich nervös im Kreis und tänzelte. Baxeda redete ihm erst freundlich zu, dann streng, doch es weigerte sich, seinem Reiter zu gehorchen und reagierte weder auf Worte noch auf Schenkeldruck. Schließlich musste Baxeda absteigen. Er löste dem Tier den Strick, den es um die Brust trug und machte ihn am Hals fest, so dass er eine Leine formte.


    Baxeda gönnte dem Tier eine Verschnaufpause, ließ es angeleint weiden und aus einem Tümpel trinken. Es war ein Hengst. Sein Fell war grau wie der Rauch des Feuers, dem sie entkommen waren, seine Schnauze weiß, als hätte es Mehl gefressen. Ein dunkler Streifen zog sich wie aufgemalt von seinem Kopf, durch die Stehmähne über den gesamten Rücken bis zum schwarzen Schweif. Eigentlich sah das Maultier aus wie ein zu groß geratener, stämmiger Esel. Es hatte die Größe eines Pferdes. Wahrscheinlich war es der Kreuzung eines Esels mit einem großen Lastenpferd entsprungen. Die normalen Maultiere waren kleiner.


    Als es sich für seinen Geschmack genug erholt hatte, versuchte er wieder aufzusteigen.
    „Wir müssen weiter mein Freund.“ Doch das Tier bockte und buckelte, so dass er es aufgab. Notgedrungen führte er es am Strick führte und ging zu Fuß nebenher. Er hoffte, dass Novec und Sinthara ihren Ritt gut überstanden hatten und auf ihn warten würden. Der Treffpunkt war leicht zu finden, die fünf Kastanienbäume wuchsen weithin sichtbar auf einem Hügel, umgeben von Feldern und Weideland.


    Eine geraume Zeit hörte Baxeda nichts weiter als das Rascheln von Gras und das dumpfe Klopfen der Hufe. Es war ein eigentümliches Gefühl, wieder in der Heimat zu sein. Hier war alles noch unversehrt, doch wenn er dem Glaubte, was man sich erzählte, war es nur eine Frage der Zeit, bis er auf die ersten Spuren des Krieges stoßen würde.


    Ein leises Trappeln mischte sich unter den langsamen Trott seines Hengstes und wurde rasch lauter. Baxeda eilte mit dem Tier in eine Senke, in der mannshohes Gras wuchs und tauchte samt seinem Begleiter darin ein. Keinen Augenblick zu früh, denn ein Reiter jagte sein Maultier an ihm vorbei – und wenn Baxeda es richtig gesehen hatte, ragte sein kahler, von Brandwunden entstellter Kopf aus verkohlter Waldalbenkleidung.


    „Verflucht noch eins!“, zischte Baxeda. Der Reiter hielt genau auf ihren vereinbarten Treffpunkt zu!

  • Der Wind rauschte leise, irgendwie beruhigend durch die Wipfel. Das kleine Waldstück, sofern man es als Wald bezeichnen kann, es war wirklich nur klein und der Mittelpunkt bildeten fünf Kastanienbäume welche kreisförmig um die kleine Lichtung, sich ausbreiteten. Dem Wind und Wetter hier inmitten von Feldern und Weideland zum Trotz waren sie stolz und kräftig weit empor gewachsen und überragten die anderen Bäume welche sich hier angesammelt hatten.



    Inmitten dieser trügerischen Idylle deren Stille durch nichts unterbrochen wurde, das rauschen des Windes und das plätschern der kleinen Quelle konnte man kaum als störend bezeichnen, lag jemand im Gras.


    Die Hand und Fußgelenke wie von Fesselmalen wundgescheuert, die Kleidung leicht angebrannt und in den Augen der Schock. So lag die junge Tieflingsfrau dort im Gras. Arme und Beine von sich gestreckt. Selbst ihre Flügel hatte sie ausgebreitet. Noch vermochte sie nicht zu begreifen was in den letzten Stunden eigentlich geschehen war, und zu tief in ihr war auch diese alte Urangst. Es war als hätte ihre Vergangenheit sie eingeholt.



    Plötzlich wurde die Stille durch Getrampel unterbrochen aber das interessierte sie irgendwie gar nicht. Erst als eine meckernde keifende Stimme nun unüberhörbar die Stille durchbrach und auch noch ihre Namen rief.
    Tief seufzend setzte sie sich langsam auf und starrte Novec etwas neben der Spur an.


    Ob der Zwerg wollte oder nicht, er mußte sich gedulden, den SInthara schien einfach noch geschockt von dem Ganzen weshalb sie nur langsam reagierte.
    Aber sie tat es. Irgendwann raffte sie sich auf und löste das Seil.
    Mühe den Zwergen aufzufangen wenn er nun, durch die plötzloch gelösten Seile womöglich herunterfallen würde, machte sie sich nicht.


    Sie setzte sich einfach wieder ins Gras bis...bis ihre Stille schon wieder unterbrochen wurde. Aber diesmal nicht durch Hufgetrampel. es war eher leise. ein kaum hörbares rascheln als würde jemand durchs Unterholz schleichen. Normale Ohren hätten es warscheinlich gar nicht wahr genommen. Aber die Tieflingsfrau hatte ein sehr scharfes Gehör.


    Nach außen hin ignorierte sie es, wollte sich einfach nicht davon stören lassen. Im inneren war sie aber völlig angespannt.


    Das rascheln kam immer näher bis....



    ...bis ein arg mitgenommener Waldelf plötzlich auf der Lichtung stand. Brandwunden entstellten sein Gesicht und die Kleidung war verkohlt. Dennoch konnte man ihn als Waldelf erkennen, selbst wenn es nur an den kahlen spitzen Ohren war.
    Sein Gesicht war verzerrt ob vor Schmerz oder Wut konnte man nicht wirklich erkennen, aber sein Blick war direkt auf die beiden Gefährten gerichtet, vor allem Sinthara schien in seinem Fokus zu stehen.


    Dann erhob er die Stimme....

  • Mit einem unsanften Rums viel Novec plötzlich etwas verträumt vom Rücken des Maultiers und landete im sanften Gras. Ein Moment des friedens schien für ihn gekommen zu sein. Gerade recht nach dem langen martürium, was er die letzten Wochen durch machen musste. Nur wenige Augenblicke der Ruhe wären jetzt genau das richtige für den kleinen taüferen Herrn. Darum genoss er diesen Zustand kurz, die sanfte brise, die sacht durch das Gras wog, die ersten Sonnenstrahlen, die sein Gesicht berührten, die Stille der einsamen Lande.


    Doch wehrte diese stille nicht lange, denn der Zwerg hatte schlechte Laune.


    "Herr Zwerg noch mal und zugeaxt. Baahrrr in was für barbarischen Zeiten leben wir eigentlich.", fluchte der Zwerh, sprang urplötzlich auf und stampfte wütend und wild gestikulierend in einem großen Kreis durch das vom Tau noch leicht nasse Gras.


    "Was muss dieser Zwerg noch erdulden? Ein verrückter mit Fallen, Poraha, versprochene Schrumpfkopfketten die nicht geliefert werden, Zwerge die gegen Zwerge vorgehen, ein Pfeife von Bruder der nach weiß wie viel Hundert Jahren mal seinen zwergenhaften Hintern aus Mamas Wohnung bekommt und mir dann am Ende noch fast wegstirbt, Zwergenhändler und nun ...", sinnierte der Zwerg mürrisch vor sich her.


    Mit einem male bemerkte er, dass er die gesamte Zeit um Sinthara herum gelaufen war und diese ihn nur verträumt durch die Gegend blickte, so wie sie es immer tat.


    "... DU! Mit dir hat man auch nur Ärger elender Flattermann. Ständig muss man dich retten, ständig deine verliebten Blicke zu diesem durchlöcherten Flohpelz.Ich wette wenn der Flohpelz wieder da ist, bleibt hier kein Grashalb trocken. Dann wird es durch das Wiedersehen wieder Tränen geben und was weiß ich noch. Könnt ihr euch nicht auch einmal etwas am Bart reißen und etwas mehr Zwergisch sein. Aber nein ihr seit lieber, lieber ... lieber? Bähhhh! Das hällt doch kein Zwerg im Kopf aus. Der nächste der mir schlechte Kunde bringt mach ich persönlich zu meinem persönlichen Poraha Nr. 1!"


    Traurig drehte der Zwerg sich um und verschnaufte kurz. Seine Arme hingen Schwer an seinen geschundenen Körper nach unten. Ein leichtes schnaufen war in der sonst so stillen Umgebung für jeden zu hören, der nur genau genug hin hörte. Es war das schnaufen eines gequälten, leidenden Zwerges.


    "Was würde ich für ein schönes starkes Zwergenbier geben, einen deftigen Schweinebraten und ..."


    Doch schon wieder wurde der Zwerg aus seinen Gedanken gerissen. Ein nach verbrannter Kleidung stinkendes etwas gallopierte an ihm vorbei. Innerlich hielt sich Novec schon die Hand an den Kopf, denn er hatte eine düstere Vorahnung, wer diese Person sein konnte, drum drehte sich der Zwerg nur wiederwillig um.


    "Spitzohren ...", knurrte der kleine Zwerg nur und seine Augenbraun zuckten zusammen. Ein Anblick auf den Novec heute hätte verzichten können. Hochgewachsen war die Person, die auf dem Pferd nur wenige Meter vor ihm saß. Ein glatt rassiertes Kind, ohne auch nur ein Haar, ekliger konnte ein Mann für einen Zwerg nicht aussehen. Schnulzig, hochmütig und einfach nur lächerlich saß das Langohr in den Augen des Zwerges da. Jeden Moment mehr musste Novec seine große Klappe im Zaun halten, denn wenn er etwas nicht ausstehen konnte waren es hochnässige Alben.


    "He du da, ohne Bart!, knurrte der Vollbärtige den Alben an.


    Sperr mal deine Lauscher auf. Der Zwerg hier hat ein paar wirklich schlechte Wochen hinter sich und mag Alben nicht sonderlich. Darum wenn es dir nichts aus macht ...", Novec holte ein mal kräftig Luft, "verzieh dich mit deinem dämlichen Gaul, bevor der Zwerg hier noch komplett schlechte Laune bekommt!" brüllte Novec aus vollem Herz aus sich heraus und zog dabei seine Axt.


    Einen Moment war stille. Noch immer starrte Novec gerade aus in Richtung des Reiters. Doch zielten seine Augen nicht auf ihn, sondern auf das rießige etwas, was hinter ihm aus den Wolfen auftauchte.


    Novec`s Augen wurden immer größer, als er dieses rießige etwas auf sie zu fliegen sah. Er wusste was es war, hatte doch schon sein geliebtes Großmütterchen viel von diesen Bestien erzählt. So war das einzige was der Zwerg nur noch vor sich her stummeln konnte. "D ... D ... Dra ...!"


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    Hier spielte der zweite Teil dieses Kapitels:
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    Novec Sarili Gojim - Quadratisch - Praktisch - Gut! (Weisheit von Baxeda Bakane)
    Für die einen ist es Novec, für die anderen die kleinste Großklappe der Welt. (Weisheit von Baxeda Bakane)
    Die Klappe groß, der Körper klein, dass kann doch nur der Novec sein. (Weisheit von Baxeda Bakane)


    Kleine Legende: "Text" - Gesprochener Text /---\ >Text< - Gedachter Text