Aufklärungsarbeit der Himmelsaugen - 02.07.203 n.d.A.

  • Aufklärungsarbeit der Himmelsaugen - 02.07.203 n.d.A.


    Am Morgen ließ der Duc seine Söhne, seinen Palaisin, sowie seine Berater zusammenrufen. Seinem Schwiegersohn galt ebenso die Einladung wie dem Schwiegervater Brandur. Als sich alle versammelt hatten, eröffnete der Maximilien die Verhandlung.


    „Wie wir vor kurzem durch die Himmelsaugen erfahren haben, zieht eine Gruppe Zwerge Richtung Ledwick.
    Unseren Sohn Ciel unterrichteten wir bereits darüber.


    Nachdem das Fünf-Länder-Bündnis, besser bekannt als das Kaisho-Abkommen oder das Kaisho-Bündnis zwischen den Ländern Souvagne, Hohe Mark, Ledwick, Ehveros und Evalon aufgrund Kriegstreiberei zerbrochen ist, ist es unsere oberste Pflicht noch härter als zuvor die Grenzen unseren Landes zu schützen.


    Letztendlich wurde nach langen wie auch zähen Verhandlungen in Ehveros ein Friedensvertrag unterzeichnet, aber wie uns die Geschichte lehrt, wurden solche Verträge häufig dazu missbraucht, andere Länder in Sicherheit zu wiegen.


    Ferner ist der Friedensvertrag weder ausreichend ausgearbeitet noch ratifiziert worden. Nun dies sind kleine Details, solange dem Friedensvertrag Rechnung getragen und Achtung entgegengebracht wird. Souvagne wird den Friedensvertrag selbstverständlich nicht brechen. Wir haben und wir werden keinen Angriffskrieg ausführen, aber wir werden mit unerbittlicher Härte unser Land gegen jeden Agressor verteidigen und unsere Grenzen halten.


    Ob den Zwergen tatsächlich an Frieden gelegen ist, ist nicht abzuschätzen. Laut unserem Abgesandten haben am Ende alle unterschrieben, aber vermutlich da jedem mittlerweile die Luft ausging und alle nur noch nach Hause wollten. Ferner schienen die Zwerge das Bündnis zwischen Souvagne und Alkena zu missbilligen.


    Den Zwergen selbst wurde von unserer Seite hier in Souvagne wie auch in Ehveros mehrfach ein Bündnis unterbreitet, dass nicht auf Gehör stieß. Eine Einmischung in unsere Staatsangelegenheiten und Entscheidungen dulden wir in keiner Weise, gleichgültig von welchem Volke ausgehend. Möglicherweise sehen sie Ledwick als einen eventuellen Bündnispartner. Allerdings wären dann Dipolmaten gesandt worden, anstatt Krieger. Die Traditionen der Zwerge könnten aber auch anderes verlangen.


    Folglich können wir in Anbetracht der vorgenannten Friedens- und Bündnisverhandlungen keine Rückschlüsse auf das Begehren der Zwerge schließen.


    Die Zwerge könnten friedfertige Absichten hegen, um ein Bündnis mit Ledwick auszuhandeln.
    Allerdings könnten sie ebenso Ledwick den Krieg erklären.


    Hier den Umstand des Nachbarlandes Ledwick ausnutzend, dass dieses über noch keine fest verankerte Regierung verfügt, noch von den Kriegswirren gebeutelt ist und leider über eine schwache Ernte wie Infrastruktur zur Zeit zu klagen hat. Sollte Ledwick an die Zwerge fallen, könnten sie versuchen von Ledwick und Lysira aus Ehveros in die Zange zu nehmen und dieses Land ebenfalls zu unterjochen. Nachschub an Kriegsmaterial würde der Seite Lysira aus der Zwergenpforte Turzwacht und Silberhöhe zur Verfügung stehen, während Ledwicks Truppenversorgung aus Bartglanz und Felsblut erfolgen würde.


    Auch Ehveros hat noch hart mit den Verlusten bezüglich seiner Kriegsbeteiligung zu kämpfen. Und ebenso wie Ledwick wird Ehveros von einer neuen Regierung geführt. Was die Sache sicher nicht vereinfacht ist, dass es sich dabei um eine junge Frau handelt. Sie wird sich vermutlich härter und arbeitsintensiver in ihr neues Amt einfinden müssen, als es jeder Sohn gemusst hätte.


    Alles Fakten, die beide almanischen Länder schwächen und angreifbarer machen.


    Unsere Person hofft selbstverständlich, dass die Zwerge in friedlicher und vielleicht bündnissuchender Absicht Ledwick besuchen, aber vor anderen Beweggründen dürfen wir nicht die Augen verschließen.


    Aus vorgenannten Gründen befehlen wir die Grenzüberwachung zu verdoppeln und die Grenze zu den Zwergenpforten Bartglanz und Felsblut, sowie die Grenze zu Ledwick besonders ins Auge zu fassen. Selbstredend darf der Grenzschutz zu den Zwergenpforten Dunkelbruch, Turzwacht und Silberhöhe nicht gelockert werden, denn es könnte sich auch um ein Ablenkungsmanöver handeln.


    Anmerkungen hierzu?“, fragte der Duc in die Runde.

  • Mehrere Falken schraubten sich in luftige Höhen und überflogen das Gebiet, auf dem die Zwerge standen, während wachsame Blicke auf den Zwergen ruhten. Die schwer befestigte Wehranlage, war weiter ausgebaut worden. Man sah, dass es den Souvagnern mit ihrem Schutz ernst war. Sie bauten nicht einfach eine Mauer, sie bauten eine gewaltige Festung um ihre Lieben, ihre Landsleute und ihre Heimat darin gut und sicher zu verwahren. Neben den schwer bewaffneten Wachen und Schützen erschien ein gerüsteter Mann auf dessen Schulter sein Falke saß. Genau wie die Falken und anderen Raubvögel, behielten die Himmelsaugen in diesen Tagen mehr denn je die Umgebung rund um Souvagne im Auge. Durch die Augen seines Tieres sah Maurice die beiden Zwerge in absoluter Deutlichkeit. Die Augen eines Menschen konnten nicht mit denen eines Falken mithalten. Das Himmelsauge gab den Wachen ein Handzeichen, er würde eine Unterredung mit dem Zwergenkönig führen.


    "König von Niewar, Ihr sprecht mit Comte Maurice de la Cantillion, Himmelsauge seiner Allerdurchlauchtigstem Duc Maximilien Rivenet de Souvagne. Bruder des hiesigen Lehnsherrn Comte Melville de la Cantillion. Euer Ansinnen wurde an unsere königliche Hoheit weitergeleitet. Laut persönlichem Befehl unserer Hoheit wurde Euch eine Audienz gewährt, Ihr dürft also die Grenze passieren und souvagnischen Boden betreten. Ich werde Euch zum Hof des Großherzogs begleiten. Dort müsst Ihr Euch etwas in Geduld üben, denn seine Majestät hat im Moment noch dringende Staatsgeschäfte zu erledigen. Sobald diese abgeschlossen sind, dürft Ihr vor seine Majestät treten und Euer Ansinnen vortragen. Ich geleite Euch sicher zu unserer Hoheit, wie auch zurück zur Grenze", erklärte der Comte und verließ mit diesen Worten die Wehranlage.


    Maurice nahm den Zwergenkönig samt seinem Begleiter in Empfang und geleitete beide nach Beaufort. Am Hofe in Beaufort angekommen wurde das Himmelsauge mit seinen beiden Begleitern von einer schwer gerüsteten Truppe der königlichen Leibgarde in Empfang genommen. Die Gesichter der Gardisten waren ausdrucklos. Die drei Männer wurden auf direktem Wege in den Palast des Duc geführt. Vorbei an reich verzierten Wänden, geschmückt mit ausladenden Schnitzereien und verfeinert mit Bildern ging es schnurstracks zu einer durch Wachen gesicherten Doppeltür. Maurice deutete König Dunkelerz an einen Augenblick zu warten.


    Der Comte trat an einen Diener heran, dem er kurz etwas zuflüsterte. Der Mann verneigte sich knapp und übernahm nun seinerseits die Führung. Der Diener führte den Magier und die beiden Zwerge durch den Palast. An einer großen Doppeltür angekommen, klopfte der Diener an. Diese wurde von den Wachen im Inneren geöffnet. Es handelte sich um einen opulent eingerichteten Wartesaal. Getränke, kleine Speisen wie auch Bücher lagen aus, um die Wartezeit der edlen Gäste zu verkürzen. Zwei Gardisten hielten in diesem Wartesaal Wache und sorgten, falls nötig für Ruhe und Ordnung. Ein Hausdiener stand bereit, falls die Gäste etwas benötigten oder sich nach etwas erkundigen wollten. Der Diener der sie zum Wartesaal geführt hatte trat vor Maurice.


    "Wenn Ihr hier bitte Platz nehmen und wartend würdet. Sobald seine Allerdurchlauchigste Hoheit Duc Maximilien Rivenet de Souvagne bereit ist Euch zu empfangen, werde ich Euch umgehend abholen und Euch zum Thronsaal geleiten. Dort werdet Ihr in Empfang genommen. Allerdings ist seine Majestät zur Zeit unabkömmlich", verkündete der Mann.


    Der Diener verbeugte sich und ließ den Comte wie auch die beiden Zwerge im Audienz-Wartesaal des Palastes zurück. Comte Maurice de la Cantillion ging strammen Schritten an den Leibgardisten vorbei, nahm sich ein Glas Wasser, sowie eine Kleinigkeit zu essen und setzte sich auf einen der gut gepolsterten Stühle. Nun hieß es warten, bis der Duc Zeit für sie hatte.

  • Familienrat



    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel, der sich als Feldherr und Schirmherr des Mauerbaus angesprochen fühlte, ergriff zuerst das Wort. »Ich werde persönlich in den Süden von Neu-Souvagne reisen und mich vor Ort von den Baufortschritten überzeugen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch mit den Himmelsaugen sprechen, welche diesen Grenzabschnitt sichern und den Bau der Akademie in Wolfsfels ins Rollen bringen. Fühlt sich jemand berufen, mich zu begleiten?« Er blickte aufmerksam in die Runde.


    Greg
    "Wir werden Dich begleiten, gleiches Amt, gleiche Verantwortung. Zudem können wir gemeinsam mit Auqilla schneller reisen. Ob die Zwerge kriegerisch unterweges sind oder nicht, die Mauer muss fertiggestellt werden. Die komplette Zwingeranlage. Die Zwerge können friedlich sein, die Rakshaner werden es nicht sein. Gleich zu welcher Zeit oder?", warf Greg ein.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Momentan verhalten die Rakshaner sich ruhig«, erklärte Ciel. »Sie rechnen vermutlich noch mit Tarkans Rückkehr. Er ist jedoch noch nicht in seine Heimat zurückgekehrt, sondern erholt sich noch als Gast hier bei Hofe. Mit Aquila zu reisen ist eine gute Idee. Wenn du von ›wir‹ sprichst, meinst du vermutlich dich und Linhard, nehme ich an.« Ciels Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.


    Greg
    Gregoire schmunzelte und blinzelte Ciel an. "Natürlich meine ich mit WIR meinen Ehemann. Er wird sein Huhn fliegen. Wir genießen den Flug. Die Rakshaner waren jetzt auch nur ein Beispiel, für eine mögliche Bedrohung. Gleichgültig wer irgendwann der vor der Mauer steht, dort wird er stehen bleiben. Aber Thema waren im Moment die Zwerge und wie wir mit ihnen umgehen sollen", erinnerte Greg freundlich und lehnte sich an Linhard an.


    Himmelsauge-Bote
    Ein Bote kam hereingeeilt und verbeugte sich vor der großherzoglichen Familie. "Eure Majestät, Eure Hoheiten, an der Grenze wurde ein Zwerg gesichtet, der um Einlass bittet. Er sagt, er möchte Euch sprechen Eure Majestät. Der Zwerg ist nur in Begleitung eines weiteren Mannes und es handelt sich um König Dunkelerz. Die weitere Gegend wurde von uns mit unseren Greifvögeln abgesucht, die beiden Männer sind tatsächlich allein. Vermutlich eine Delegation? Ebenso könnte es sich um eine Delegation gen Ledwick handeln", erklärte das Himmelsauge respektvoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich denke nicht, dass von einem so kleinen Zwergengrüppchen Gefahr ausgeht. Was befürchtest du, Vater? Ich denke, es ist eine Tradition bei ihnen, mit einer Schar Kriegern zu reisen, so wie wir mit unserer Leibgarde unterwegs sind. Diese Zwergenkrieger werden schlicht den selben Zweck erfüllen.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Nun ich fürchte nicht die Zwergenkrieger, sondern deren Bedeutung Ciel. Oft ist nicht maßgeblich was wir direkt vor unserer Nase sehen, sondern dass was wir dadurch verpassen. Sprich das was es vor uns verbirgt. Das Prinzip ist uralt, der Lockvogel. Auf der anderen Seite könntest Du absolut Recht haben und die Zwerge sind auch redlichen Gründen hier. Es herrschte in letzter Zeit in der Welt zu viel Zwist, Streit, Mord und Krieg als dass man dies ungeachtet beiseite schieben könnte. Kurzum ich suche den Haken. Sollte es keinen geben, freut mich das", antwortete Max und wandte sich an das Himmelsauge. "Dem Zwergenkönig samt seiner Begleitung ist die Einreise gestattet. Geleitet ihn in den Palast und teilt ihm einen Saal zu. Wir werden uns zeitig unseres Gastes annehmen", befahl der Duc. Das Himmelsauge nickte knapp und eilte davon.


    Dreux
    "Wir sollten bevor wir mit den Zwergen verhandeln, selbst auf eine klare Linie kommen. Wenn die Zwerge hier sind, da sie sich von den Kriegswirren etwas erholt und ihre Gefallenen bestattet haben, könnten sie das angebotene Bündnis in Anspruch nehmen wollen oder sogar selbst einen vorschlagen. In Ehveros war es ihnen vielleicht nicht möglich, oder sie hatten andere Sorgen aufgrund der Anwesenheit von Tarkan. Und dieser gab selbst zu, dass die Ghule außer Kontrolle sind. Folglich wollte jeder in die Heimat, wie Vater schon richtig sagte um die eigene Bevölkerung und seine Lieben in Sicherheit zu bringen. Nun da dies geschehen ist, sind die Zwerge zurückgekehrt. Hier vor Ort hat Dunkelerz einen ehrenwerten Eindruck gemacht. Also wie gehen wir vor, falls ein Bündnis vorgeschlagen wird? Und welche Bedingungen müssen für uns erfüllt sein? Was ist für uns das Mindestmaß, was ist für uns Ablehnungsgrund? Wir müssen dort mit einer Stimme sprechen. Ich weiß Vater, dass Du diese eine Stimme bist, aber wir treten als regierendes Duo auf und die Familienversammlung wurde ebenfalls nicht umsonst einberufen. Also hat dazu jemand eine Idee oder schon eine Anmerkung?", fragte Dreux in die Runde.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien nickte zustimmend. "Wir regieren als Duo und wir treten als gesamte Familie als eine geschlossene Einheit auf. Zwar treffe ich letztendlich sämtliche Entscheidungen, aber ich möchte alles für und wieder gut gegeneinander abwägen. Und viele Köpfe haben mehr Ideen. Also nur zu", bat Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »König Dunkelerz persönlich sucht das Gespräch mit uns und eine Schar seiner Getreuen tut das selbe in Ledwick. Ich vermute, auch nach Ehveros wurden Zwerge entsandt. Lass uns erst sein Wort hören, bevor wir urteilen. Du bist etwas nervös, Vater, scheint mir, dass du gleich das Schlimmste hoffst.« Ciel vermutete, es lag daran, dass Maximilien seinen vertrauten Leibdiener entbehren musste, der für einen Monat anderweitig diente, aber daran musste er sich Ciels Meinung nach gewöhnen. Schließlich musste das auch funktionieren, wenn Fabien einmal krank war oder anderweitig längere Zeit ausfiel. »Dreaux hat Recht, wir sollten vorher in diesen Punkten einig werden, denn nach dem Gespräch mit Dunkelerz wird es vermutlich weiteren Diskussionsbedarf geben. Welcher Natur sollte das Bündnis sein? An erster Stelle steht die Frage - was hat Souvagne davon, außer, im Kriegsfall die Stirn hinhalten zu müssen? Was können die Zwerge uns bieten, damit es sich lohnt, souvagnisches Blut zu vergießen? Mir schwebt Artefaktmagie vor, um den Zwinger noch sicherer zu machen - und vielleicht der Korridor nach Norden, den sie uns bei den ersten Verhandlungen verwehrten.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Mein lieber Ciel, ich hoffe garantiert nie das Schlimmste. Was hätte ich davon? Mein persönlicher Wunsch ist es, dass alle Souvagner, einschließlich meiner Person in Ruhe und Frieden leben können ohne Angst vor irgendetwas haben zu müssen. Sei es vor Krieg, Seuchen, Mördern oder sonstiges. Also ich hoffe bestimmt nicht auf eine Katastrophe. Aber tritt eine ein, werde ich sie beenden. Jedenfalls würde ich es nach besten Wissen und Gewissen versuchen, wie stets. Ich stimme Dir und Dreux zu, dass unsere Standpunkte vor der eigentlichen Verhandlung fest stehen müssen. Jedenfalls die unumstößlichen. Jene die verhandelbar sind, müssen wir auch vormerken und natürlich wie weit wir da mit uns handeln lassen. Wir führen keine Stellvertreterkriege Ciel, für niemanden. Kein Souvagner wird sterben, damit ein anderer Fremdländer davon verschont wird, selbst seine Heimat zu verteidigen. Unterstützung könnte man sich überlegen, aber die Kriege die andere lostreten haben sie auch selbst auszufechten. Ansonsten sollten sie Frieden halten. Artefaktmagie basiert worauf? Sind wir damit von Erneuerungen abhängig? Oder wird ein Artefakt einmalig gefertig und wenn man es erworben hat, funktioniert es bis zu seiner Zerstörung?", hakte Max nach.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciels bleiches Gesicht wurde so pink wie Nathans Wams. »Ich habe mich versprochen. Ich ging nicht davon aus, dass du das Schlimmste hoffst, sondern fürchtest, da du in Sorge bist. Also soll das Bündnis keine gemeinsamen Kriegshandlungen beinhalten, auch nicht zur Verteidigung. Worauf aber dann? Artefaktmagie wirkt sehr lange, je nach Fertigungskunst so viele Jahrhunderte, dass es erscheint, als würde sie ewig wirksam sein.« Ciel tupfte sich mit einem sauberen Stofftaschentuch etwas Schweiß von der Stirn.


    Greg
    Verrill grinste über beide Ohren, als Ciel anfing wie ein Hochofen zu glühen. Zu allem Überfluss brach ihm auch noch der Schweiß aus. "So steht es auch in den Büchern geschrieben. Besonders Waffen werden gerne verzaubert. Ich denke Sorge ist angebracht, nach dem Krieg der draußen tobte. Aber es ist auch ein Neuanfang angebracht. Wenn jeder dem anderen weiter misstraut und keiner sich einen Schritt auf den anderen zu wagt, dann wird es immer genau dieser Status bleiben. Eine gemeinsame Verteidigung ist etwas anderes, als ein gemeinsamer Krieg in meinen Augen", sagte Verrill.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Grins nicht so«, murrte Ciel leise. »Wie sollte die gemeinsame Verteidigung aussehen? Wir haben unsere Mauer. Im Austausch von Truppen?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Eine gemeinsame Verteidigung wäre nur dann sinnvoll, wenn man gemeinsame Aufklärung betreibt, sich gegenseitig warnt. Sollte es zu einem Angriff kommen, wäre man bei einem Bündnispakt verpflichtet, dem anderen Volk beizustehen. Es kommt drauf an, ob wir dies mit den Zwergen wollen. Wie verhielt es sich in der Vergangenheit? Haben die Zwerge Partei für unsere Bündnispartner oder gegen die Handelsallianz ergriffen? Nein. Sie waren genauso neutral wie wir. Sie haben sich aus allem herausgehalten. Sie möchten nicht das Zwerge grundlos sterben und ebenso möchte ich nicht, dass einer meines Volkes grundlos stirbt. Ein Bündnis wäre in meinen Augen zuerst für die kommende Friedenszeit gedacht. Wie Du sagtest die Nordpassage. Aufnahme von Handelsbeziehungen und dergleichen. Jedes Volk kann etwas anbieten und erhält etwas im Gegenzug zurück. Siehe Alkena als Beispiel. Dies wäre ein erster Schritt um sich gegenseitig anzunähern und Vertrauen aufzubauen", schlug Maximilien vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Mir geht es um einen direkten Landweg nach Alkena, dagegen hatten die Zwerge sich mit Händen und Füßen gewehrt. Wir haben eine Luftbrücke eingerichtet, was vielleicht sogar die bessere Lösung ist. Dennoch finde ich, dass die Zwerge bei den Verhandlungen wenige Zugeständnisse gemacht haben, aber viel verlangten. Ich bin gespannt, was sie uns diesmal bieten. Artefaktmagie fände ich, wie angemerkt, eine gute Lösung, um unsere Zwingermauer zu verstärken. Für ein Bündnis im Kriegsfall erscheint es mir früh, ich will mich aber auch nicht komplett dagegen stellen. Ich habe nur Sorge, dass beim nächsten Überfall der Rakshaner auf die Zwerge Souvagne in einen Krieg hineingezogen wird, der nicht der unsere ist. Umgekehrt können die Zwerge uns jedoch kaum helfen, sollte das Chaos sich erneut in unsere Richtung bewegen, oder sehr ihr das anders?«


    Dreux
    "Nein ich sehe es genau wie Du. Die Zwerge haben sich den Rakshanern aus zweierlei Gründen gestellt. Erstens sie wurden angegriffen und Stolz. Sie haben bis zum Schluss gewartet, überhaupt wen um Hilfe zu bitten. Vorher waren sie zu stolz dazu. Ich vermute sie sahen sich als Erlöser der Welt, als ein Volk der Ordnung. Die Zwerge hätten sich zu gerne auf die Fahne geschrieben - Bezwinger der Rakshaner. Aber die Rakshaner sind ein Meer aus Menschen, die größte Bevölkerung die unser Planet zu bieten hat. Kein Volk ist zahlenmäßig größer. Zählt man die Naridier dazu, wären diese immer noch geringer. Zudem sind Naridier kein gewachsenen Volk, sondern ein Völkerbund, ein Vielvölkerstaat. Sei es drum, die Rakshaner sind ein Meer aus Menschen. Und niemand kann das Meer bezwingen. Dass weiß jede Nation, die eine Meerseite besitzt. Man kann lernen mit dem Meer und der davon ausgehenden Gefahr zu leben. Man kann das Meer eindämmen und man kann Dämme bauen, dass sich die Wellen des Meeres daran brechen. Was Dämme und Wellenbrecher angeht, sind wir erstklassig ausgestattet. Sobald der Zwinger fertig gestellt ist, könnten die Rakshaner angeflutet kommen, aber sie würden Souvagne nicht wegspülen. Es wäre der sprichwörtliche Fels in der Brandung. Und bis dato, hielten es die Zwerge ebenso. Sie verschanzten sich unter Tage, hielten die Tore fest verschlossen und somit jede Gefahr draußen. Wir tun nichts anderes oberirdisch. Es stimmt, von den Zwergen müssten einige Zugeständnisse kommen. Ein einseitiges Bündnis ist kein Bündnis. Der Weg frei nach Alkena wäre schon ein Anfang. Vielleicht auch, Alkena mit in die Handelsbeziehungen einzuflechten. So wäre dem Land ebenfalls geholfen", schlug Dreux vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel strich sich über das Kinn. »Alkena sollte auf jeden Fall mit einbezogen werden, allein wegen der alchemistischen Güter! Mauern und Tore sind ein gutes Stichwort. Die Zwerge haben ihre Festungen, die wie Deckel auf einem Topf funktionieren. Die Zwerge verstehen sich auf Tunnelbau und wie die Gelehrten festgestellt haben, ist der Planet von einem Gängesystem zerfressen wie ein alter Dachbalken von Holzwürmern. Auch unter Souvagne ist der Kontinent hohl. Eine unterirdische Rückzugsmöglichkeit für Souvagne, nicht in Zwergengröße, sondern für Menschen geeignet, eine Bunkeranlage, falls an der Oberfläche alle Stricke reißen - was haltet ihr davon?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Einiges in der Art gibt es schon, es sind Schutzräume. Ihre Mobilmachung wurde befohlen. Man kann sie zudem über bestimmte Schutzmechanismen verteidigen. Ich verweise dazu auf die Generalmobilmachung. Unser Land auch in die Tiefe auszubauen, gefällt mir. Eine sehr gute Idee. Warum sollte man eine Ebene ungenutzt lassen, die wohlmöglich irgendwann die Rettung in der Not ist? Wir müssen uns nur um die Bewetterung kümmern, da diese Anlage weit gewaltiger werden dürfte als jedes Bergwerk oder jeder Schutzraum. Aber die Idee gefällt mir. Zudem könnte man sie auch mit Magie verstärken. In der Generalmobilmachung heißt es wie folgt:Langfristige Sicherheitsmaßnahmen:


    Grenzsicherung:
    Die Grenzen Souvagnes sind mit einem Bollwerk (Schleusenmauer) zu sichern. Dieses Bollwerk ist mit entsprechenden Sicherheitstoren und Schleusen, zwecks Abriegelung zu versehen.


    Burgen und Bollwerke/Schutzräume:
    Jede Burg ist zu verstärken. Ferner sind in den Burgen und Festungen Schutzkeller und Schutzräume einzubauen.


    Die Schutzkeller und Schutzräume haben gegen folgende Unbill zu schützen:
    Brände
    Hitze
    Rauch
    Trümmerbelastung
    Splitterwirkung
    Luftstoßwellen
    Luftsogwellen


    Ferner sind die Schutzräume gegen Magie abzusichern. Entweder durch einen zugeteilten Magier vor Ort, oder durch schützende Artefaktmagie!


    Das waren jene Befehle, die erteilt wurden, bezüglich der Schutzräume und Schutzkeller. Aber unterirdische Städte zu schaffen, oder zumindest eine gewaltige Stadt gefällt mir außerordendlich gut. Diese Stadt sollte im Herzen Souvagnes liegen, vielleicht sollten die Speere eine Art zugang zu dem Komplex bilden", schlug Maximilien vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Dann lasst uns auch in die Tiefe gehen und nicht nur in die Lüfte«, fand Ciel. »Sobald das Bauprojekt der Mauer beendet wurde, sollten wir uns dem widmen. Die Speere wären dann Himmelsbrücken, welche den tiefsten Punkt mit dem höchsten verbindet, die Eingeweide mit ihren luftigen Höhen.«


    Dreux
    Dreux nickte zustimmend. "Für mich klingt dass auch sehr gut. Es muss einen Hauptzugang und mehrere Nebenzugänge geben. Wie eine gewaltige Bunkeranlage. Im Kriegsfall zieht man sich hinter die Souvagnische Mauer zurück. Fällt diese, was wir nicht hoffen, dann in die der Burgen. Und fallen diese - was wir nicht hoffen, dann ziehen wir uns in den Großbunker zurück", sagte Dreux.


    Greg
    Einem Weltenbaum gleich der uralten Sagen. Seine Wurzeln ruhen tief in der Erde, sein Stamm steht in der Welt und seine Äste reichen in den Himmel. So könnte man es auch für unsere Welt halten. Eine Stadt mit mehreren Ebenen würde ich planen. Nicht viele Städte. Man sollte in dem Fall alle an einem Ort binden, dass macht die Versorgung einfacher. Es birgt eine Gefahr, aber es birgt auch einen großen Zusammenhalt. Zudem müssen wir auch unterirdisch eine Mauer, eine Abgrenzung ziehen, damit sich niemand von außen hineingräbt. Vielleicht besonders gefestigtes Gestein oder Magie", sagte Verrill.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Das Gleichnis gefällt mir«, sprach Ciel. »Sehr gut sogar. Ebenso den Gedanken, alles zu zentrieren. Welche im Zentrum gelegene Stadt wählen wir für dieses Vorhaben? Wolfsfels? Oder Dürrfels, mit einem neuen und würdigeren Namen? Oder eine gänzlich andere?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max strich sich nachdenklich über das Kinn und musterte seinen Schwiegersohn, "Hohenfelde", schlug der Duc vor. "Es liegt fast mittig von Grand Souvagne und unser Linhard bekommt eine Aufgabe, die er sich mit Euch teilt. Wir alle werden daran arbeiten. Es ist eine extrem wichtige Aufgabe, die noch zig Generationen nach uns, Souvagnern das Leben retten kann. Oder wenn wir Glück haben und alles wirklich einmal friedlich bleibt, neuen Lebensraum schenkt. Die Schollen müssten wir dann den Ebenen nach anpassen. Aber das bekommen wir hin", grinste Max. Solche innovativen Ideen gefielen ihm außerordentlich gut. Man konnte absolut traditionell denken und zeitgleich die Zukunft mit der neusten Technik meistern. Der Versuch klang verlockend.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel sank mürrisch etwas tiefer in den Sessel. Scheinbar hatte sein Vater einen neuen Favoriten. Natürlich, es war ja auch der Mann von Lieblingskind Gregoire. Zornesflecken bildeten sich auf Ciels Gesicht und er sagte so ruhig wie möglich: »Willst du diese wichtige Aufgabe nicht richtigen Souvagnern anvertrauen? Gebürtigen Souvagnern, die unserem Land seit Generationen treu dienen?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max strich Ciel über den Kopf. "Du wirst an seiner Seite sein, oder möchtest Du ihn lieber an Deiner Seite wissen unter Deinem Kommando? Sprich offen", bat Maximilien, während Lin Ciel anstarrte. Er hatte nichts dagegen das Ciel die Federführung übernahm. Aber das er gleich scheckig wurde, verstörte ihn etwas.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich will ihn nicht unter meinem Kommando haben. Ich finde nur, dass wir diese Aufgabe einer alten Adelsfamilie anvertrauen sollten und keinem Neuadel, der erst wenige Wochen die souvagnische Staatsbürgerschaft sein eigen nennt«, brummelte Ciel. »Man hat das Gefühl, dass du Linhard bevorzugst, nur weil er der Mann deines Lieblingskindes ist.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Ciel, weder ist Verrill mein Lieblingskind, noch bevorzuge ich Linhard. Ich würde ihn bevorzugen, wenn er gar keine Aufgabe bekäme. Aber da Dich dies dermaßen stört, benenne jemanden, den Du beauftragen möchtest", bat Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Wie wäre es mit den de Grivois? Deine Hauptfrau entstammt dieser Familie, sie sind mit uns verwandt und das nicht erst seit Nathalie. Es gab nie Grund zur Klage. Und auch mein Lehrer Adrien ist ein Grivois. Oder die de Barieres? Mein lieber Erzieher Gaston entstammt dieser Familie. Das sind alles zuverlässige Adelshäuser. Warum muss es ausgerechnet Linhards Sippe sein, wir haben genügend eigene. Bereits sein Onkel Davard hat einen sehr wichtigen Posten inne und sogar Brandur trachtet danach, sich einzuheiraten. Du räumst dieser Familie viel zu viel Macht ein.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Wen möchte Brandur heiraten? Große Macht bedeutet auch eine gewaltige Verantwortung, aber ich gebe Deinem Einwand statt, die anderen Adelshäuser könnten dies als Afront sehen. Grivois? Nun dass ist eine gute Überlegung wert", sinnierte Maximilien.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Brandur hat Interesse an Gregoire bekundet«, giftete Ciel und musterte Linhard triumphierend, weil sein Vater sich seinen Einwand zu Herzen nahm.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Brandur hat bitte was? Wieso sollte er? Greg nimm Stellung dazu, was hat es damit auf sich?", fragte Maximilien. Gregoire schüttelte langsam den Kopf. "Gar nichts, das ist ein Gerücht, dass Fabien in die Welt gesetzt hat", gab Verrill zurück. Max musterte Ciel und Verrill. "Marquis Jules Auriville de Beaufort, Marquis Philippe-Louis Gillot de Chasseaux, Marquis Mayhew de Chevrette und
    Marquis Clement Laviné de la Grange kommen ebenso in Betracht, allein schon von ihrem Rang her", sagte Max und Dreux nickte zustimmend. "Sie sind Marquis", pflichtete er bei.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Bezüglich einer Heirat oder was die Schirmherrschaft über das Projekt Souvagnischer Weltenbaum anbelangt?«, fragte er verwirrt.


    Dreux
    Dreux musste lachen. "Beides, aber ich ging jetzt vom Bauprojekt aus, von der Hochzeit her wrüde es ebenso passen. Was meine Hochzeit anbelangt, aber bis jetzt habe ich noch niemanden kennengelernt", erklärte Dreux freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Wie gesagt, ich bevorzuge de Grivois von den Genannten. Oder die de la Granges gingen natürlich auch«, sinnierte Ciel. »Alexandres Familie hat Souvagne bislang stets treu gedient. Sind alle Adligen nach der Hochzeit schon abgereist? Hast du niemanden kennengelernt?«


    Dreux
    "Nein ich hatte anderes zu tun, muss ich gestehen, ich habe mich mit vielen unterhalten aber so für die Ehe habe ich niemanden kennengelernt", antwortete Dreux ehrlich.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Dann werden wir speziell dafür ein Fest geben. Das wird schon werden. Gut, dann soll Alexandres Familie diese Aufgabe übernehmen. Ich denke, dass haben sie sich verdient und wir können ihnen trauen. Zumal ich Alex nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst habe. Erteile ihm den Auftrag für seine Familie. Zurück zu unseren Gästen, den Zwergen. Also für Handelsbeziehungen benötigt es noch kein Bündis. Es erleichtert viel, aber zwangsläufig notwendig ist es nicht", sagte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Was ist denn deine Meinung, Linhard?«, fragte Ciel. »Du hast bislang noch gar nichts dazu geäußert.«


    Linhard
    "Also wen Dreux heiratet, sollte er selbst entscheiden. Und ein Fest ist eine gute Möglichkeit, um eine Frau kennenzulernen. Ein Bündnis ist bei Handelsbeziehung nicht nötig. Das stimmt, aber es schadet auch nicht und man begegnet sich ganz anders, wenn man im Bunde steht, als wenn man sich nur gegenseitig etwas verkauft. Wir müssen überlegen, was wir wollen. Die Zwerge als Freunde sehen, oder wollen wir uns einfach gegenseitig nur als gute Kunden betrachten? Die unterirdische Festung klingt gut und sicher, aber auch ohne Deinen Einwand wäre mir die Aufgabe zu groß gewesen. Niemand stemmt sowas allein", antwortete Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel verkniff sich die Äußerung, dass das im Nachhinein jeder behaupten könnte, den Rest von Linhards Anmerkungen fand er jedoch recht gut durchdacht. »Ja, was wollen wir?«, fragte er nun in die Runde. »Wollen wir die Zwerge als Freunde sehen oder als Handelspartner? Die Frage ist berechtigt. Sie fasst das Problem zusammen, mit dem wir uns gerade befassen.«


    Dreux
    "Nun ich würde sagen wir geben ihnen eine Chance, ein Bündnis ist nicht unkündbar, wie man am Kaisho gesehen hat. Festigt es sich und wird zu einer guten Freundschaft, dann soll es so sein. Zeigen sich die Zwerge aber wie Roderich, dann verlassen wir das Bündnis. Es ist wie mit einer Freundschaft, man muss sich darauf einlassen. Aber niemand zwingt einen dabei zu bleiben. Ich würde ihnen ihre Chance geben. Falls sie sich bewähren, sehr gut. Und falls nicht, dann haben wir nichts verloren und bleiben hinter unseren Mauern, wie sie hinter ihren", schlug Dreux vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Einverstanden«, pflichtete Ciel bei und bei den Worten von Dreaux wurde er das Gefühl nicht los, dass eine Doppeldeutigkeit mitschwang. Er warf einen Seitenblick zu Linhard.


    Linhard
    Linhard schaute zurück und zuckte die Achseln, er wusste nicht, was die Brüder gerade unter sich da ausmachten. Er hatte einfach nur einen Vorschlag unterbreitet, mehr nicht. Und er wollte sicher seiner Familie nicht schaden.

  • Maximilien ließ sich das Gesagte seiner Söhne noch einmal durch die Gedanken gehen.


    „Gut lassen wir noch einmal all unsere Spekulationen Revue passieren und gehen wir mal rein vom Positiven aus. Die Zwerge sind hier, weil sie sich ein Bündnis wünschen. Ferner wünschen sie eine Friedensfestigung, vielleicht sogar eine Freundschaft.


    Allerdings stellt sich mir die Frage, weshalb die Zwerge ausgerechnet mit Ihrer Bitte an mich, sprich Souvagne, herantreten.


    Von Souvagne ist noch nie zu keiner Zeit ein Krieg ausgegangen. Wir haben noch nie in unserer uralten Geschichte ein anderes Volk angegriffen!
    Weder um einen Eroberungsfeldzug zu führen, noch um ein anderes Volk zu unterjochen.
    Wir haben uns nicht einmal am Krieg gegen die Handelsallianz beteiligt.


    Im Gegenteil, wir hatten uns vor anderen Völkern zu verteidigen.


    Seltsamerweise wird aber scheinbar genau das von uns befürchtet – irgendwann zu Kriegstreiber zu werden.
    Oder wird uns dies sogar unterstellt?


    Es erscheint, als könnten andere Nationen nicht glauben, dass es ein Land gibt, dem nicht an Krieg, Mord und Totschlag gelegen ist. Ferner scheinen sie nicht begreifen zu können, dass es Länder gibt, die sich auf ihre eigenen Werte und Traditionen konzentrieren und nicht mordlüstern auf die Nachbarn schielen. Diese Nationen sollte nicht von sich auf andere schließen. Denn es gibt mindestens ein Land, das den Krieg verabscheut, es heißt Souvagne. Souvagne war, ist und wird stets friedlich sein. Und dieses Leben nach unseren uralten Werten und Traditionen werden wir wie stets verteidigen. Ein Anrecht auf Verteidigung hat jedes Land, jedes Volk und jede Person!


    Wir werden das in Ehveros geschlossene Friedensabkommen nicht brechen.


    Und nun absolut privat unter uns.
    Wir befanden uns mittlerweile schon genau zweimal an dieser Position und haben über einen möglichen Frieden und Bündnisse verhandelt!


    Einmal hier in Beaufort und einmal in Ehveros. In Beaufort wie in Ehveros hätte es die Möglichkeit gegeben, sich vor Ort mit einer Vielzahl von Nationen über einen Friedensvertrag und Bündnisse zu einigen.


    Letztendlich haben die Verhandlungen in Ehveros ein Friedensabkommen bewirkt. Ein tatsächlicher ausgearbeiteter Vertrag kam nicht zu Stande. Solange sich jedes beteiligte Land daran gebunden fühlt, ist dieses Friedensabkommen auch völlig ausreichend. Wir werden das Friedensabkommen nicht brechen.


    Demzufolge wurde die beiden Chancen die sich den Völkern vor Ort in Beaufort wie auch in Ehveros geboten haben vertan.


    Auch König Dunkelerz wurde von mir hier in unserer Heimat, wie auch in Ehveros mehrfach ein Bündnis angeboten.


    Es kam zu keiner Bündnis-Zusage, es kam nicht einmal zu einer Verhandlungsaufnahme bezüglich eines Bündnisses!


    Der Zwergenkönig hat weder abgelehnt, noch zugesagt.
    Er hatte scheinbar kein sonderliches Interesse daran.
    Dies verurteile ich nicht, sondern nehme es schlicht zur Kenntnis, dass das Volk der Zwerge stets eigenständig war und bleiben möchte, ganz wie Souvagne.


    Aller guten Dinge mögen drei sein, aber auch ich habe genügend andere Verpflichtungen als ein drittes Mal in langwierige Verhandlungen einzutreten, die letztendlich leider doch im Sande verlaufen.


    Die Beseitigung der Kriegsschäden und die Sicherung unseres Landes, um nur einige Beispiele zu nennen. Glücklicherweise konnten wir in Ehveros Dank des Fürsten von Alkena der ehemaligen Hohen Mark beistehen.


    Diese Almanen sind nun Souvagner und wie allen Landsleuten gilt ihnen mein absolutes Wohlwollen wie auch meine Unterstützung. Diese Leute haben es sich verdient, endlich wieder in Frieden und Sicherheit leben zu können.


    Ein Umstand den Roderich auf extrem schmerzliche Weise verletzt hat. Nun vielleicht nicht mal bewusst selbst, sondern als Spielzeug von Felipe. Unser Beistand gilt somit vorrangig der Region Neu-Souvagnes, wie auch Alkena.


    Beide benötigen Wiederaufbauhilfe. In zwei Regionen – Neu-Souvagne und Alkena geht es nun friedlich und sicher zu. Aber dies war auch eine bewusste Willensentscheidung des Fürsten. Er war zu gewaltigen Zugeständnissen bereit um seinem eigenen Volk beizustehen und das habe ich anerkannt. Man mag über diesen Mann sagen was man möchte, aber ich persönliche habe ihn ausschließlich als offenen, ehrlichen und auf die Sache fokussierten Herrscher kennengelernt.


    Nicht auszudenken was geschehen wäre, hätte Felipe sich Ledwick und die Hohe Mark angeeignet. Vermutlich hätte es fünf Minuten Frieden gegeben, die bekanntliche Ruhe vor dem Sturm.


    Wer letztendlich hinter dem Krieg die treibende Kraft war, werden wir nie aufklären können. Roderich war die Marionette von Felipe, jedenfalls wird dies so behauptet. Entspricht dies den Tatsachen, dann hat Ricarda von Ehveros noch ein schwereres Erbe anzutreten, als sie es schon als Frau hat.


    Viele werden Ricarda zu Unrecht an den Schandtaten ihres Vaters messen. Dabei hat sie einen sehr guten Anfang gemacht, als sie die Verhandlung herum riss und für Frieden plädierte.


    Mir ist stets an der friedlichen Co-Existenz aller Völker gelegen, nach Möglichkeit vermitteln wir sogar neutral, wenn es erforderlich sein sollte.
    Aber wie oft wollen wir hier verhandeln?
    Oder besser gefragt wie oft noch?


    Sollte den Zwergen an Handelsbeziehungen gelegen sein, benötigen wir dafür keine Bündnisverhandlungen.
    Hierzu reicht ein schlichtes Handelsabkommen.


    Heute warten die Zwerge auf uns, und bittet genau um jene Verhandlungen. Nun gut, ich bin stets für Darlegungen und dazugehörigen Argumente offen. Aber auch ich habe einige Fragen.


    Mich würde interessieren was sich verändert hat, oder was plötzlich die Meinung des Zwergenkönigs geändert hat, dass er in Souvagne erscheint und um eine Audienz bittet.


    Also da ich seit meiner Rückkehr gemeinsam mit Dreux herrsche und dieses Familientreffen einberufen habe – wie gehen wir in diese Verhandlungen?


    Meine persönliche Meinung steht fest meine Lieben. Aber ich möchte die Entscheidung von jedem einzelnen von Euch hören und zwar so, als müsste er dort allein gleich die Verhandlungen führen, denn irgendwann müsst Ihr es“, sagte Max liebevoll.

  • Dreux schaute kurz seinen Vater an.


    „Wie ein altes Sprichwort schon sagt, es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Nur sind wir nicht der böse Nachbar von König Dunkelerz aus Niewar.


    Wir waren stets der Nachbar, der sich um seine eigenen Angelegenheiten gekümmert hat und nicht seine Nase in anderer Leute Sachen gesteckt hat. Und ich denke, dass hätten sich auch andere Völker verbeten.


    Aber kümmert man sich lediglich um seine eigenen Angelegenheiten, ist dies genauso unerwünscht, wie wenn man sich einmischt.


    Kurzum auch hier stimmt wieder ein Sprichwort – wie man es macht, macht man es falsch. Oder frage fünf Leute und höre zehn Antworten. Man kann es schlichtweg nicht allen Recht machen. Wenn man auf diese Weise versucht Freunde oder Verbündete zu halten, mag das zwar gelingen, aber eines verliert man doch – sich selbst.


    Und Selbstverlust, Identitätsverlust ist kein Preis, den ich bereit wäre zu zahlen.


    Ich habe nichts gegen ein freundschaftliches Bündnis auf gleicher Augenhöhe, wo sich beide Bündnispartner achten und zum gegenseitigen Vorteil unterstützen. Ein Bündnis das auf Respekt und Akzeptanz des anderen beruht, gefährdet nicht die eigene Identität, die Traditionen oder die Lebensweisen. Wir denken, weder den Zwergen noch den Souvagnern wäre daran gelegen.


    Es sind meist gerade die Unterschiede der Völker, die ein Bündnis vervollkommnen.


    Alles anzugleichen und in einen Topf zu werfen, ist noch nie geglückt. Ein mahnendes Beispiel ist die Handelsallianz. In der Handelsallianz gibt es keinen Völkerzusammenhalt wie bei den Zwergen oder Souvagnern. Es handelt sich schließlich auch nicht um ein Volk, sondern um einen bunt zusammengewürfelten Haufen vieler Völker.


    Und gleichgültig was die Handelsallianz propagiert, wie bunt und schön diese Welt ist, sie ist nichts weiter als ein Moloch. Das einzige was die Bürger verbindet ist Geld oder das Bestreben nach Geld.


    Zudem, falls man einmal genau hinschaut, ist die Handelsallianz gar nicht so bunt, wie sie selbst behauptet. Es ist gar kein „Mischvolk“, denn jedes Volk hat sich im Herzen doch ein bisschen Zugehörigkeit bewahrt.


    Die naridischen Lichtalben leben unter sich,
    die naridischen Almanen leben unter sich,
    die naridischen Goblins leben unter sich,
    die naridischen Arashi leben unter sich,
    die naridischen Norkara leben unter sich und zwar jeder in seinem Sektor!


    Was sagt uns das? Das entgegen der Beteuerungen der naridischen Regierung doch jedes Völkchen am liebsten unter sich bleibt!


    Kann man es ihnen verdenken? Jeder ist gerne unter sich und umgeben von Gleichgesinnten und Freunden, von jenen die einen verstehen.


    Aus diesem Grund halten wir an unserer traditionellen Lebensweise größtenteils fest. Ich sage größtenteils, denn jene Änderungen die gut für uns sind, übernehmen wir gerne. Andere bleiben außen vor. Manche Dinge sind also ohne Probleme verhandelbar, andere sind und bleiben ein Tabu“, warf der junge Archi-Duc Dreux Gifford de Souvagne ein.

  • Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nickte. »Ja, wir sollten bei einem Bündnis keine Vermischung anstreben. Souvagne bleiben souvagner, es genügt, dass wir unsere rakshanischen Freunde in Neu-Souvagne willkommen heißen. Jetzt noch Zwerge dazu, das wird eine explosive Mischung. Nein, naridische Verhältnisse sind zu vermeiden.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien nickte zustimmend. »Das sehe ich ebenso. Gäste dürfen kommen und gehen unter den Voraussetzungen die wir ihnen diktieren. Sie sollen sich wie Zuhause fühlen, sich nur nicht so benehmen«, grinste Max. »Ansonsten müssten wir einschreiten und ihnen Benehmen beibringen. Und auch dort ist ein Völkeraustausch in Form von Ehen nicht gestattet. Ehen unter Leibeigenen bedürfen eh der Zustimmung des Lehnsherrn. Bei Fremdländern ist grundsätzlich vor Eheschließung das Einverständnis der Krone einzuholen und es müsste eine Genehmigung ausgestellt werden. Es ist gesetzlich verboten, dass ein Souvagner eine oder einen Fremdländer heiratet. Entweder wird vorher die Erlaubnis eingeholt und der Fremdländer eingebürgert, wie Linhard. Wird dies nicht eingehalten, verliert der oder die Souvagnerin mit Eheschließung die souvagnische Staatsbürgerschaft und alle damit verbundenen Rechte. Da wir noch immer das Land unter Kriegsnotstand führen müsste er oder sie sofort das Land verlassen, sonst winkt der Block. Sagen wir eine Frau würde einen Arashi oder Goblin heiraten und dieser Fremdländer würde nicht eingebürgert werden. Wobei eingebürgert irreführend ist. Ein Bürger ist ein gebürtiger Souvagner, ein Landesangehöriger ist ein Eingebürgerter. Aber gut, dass dazu. Irgendwie bleibt man mit einer Hirnhälfte immer im Dienst. Ich vermisse Fabien«, sagte Max und boxte Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Fabien benimmt sich nicht. Er verbreitet Lügen und behauptet dann, er hätte sich einfach geirrt«, beschwerte Ciel sich. Dann grinste er. »Zur Strafe darf er nun zwei Herren dienen, ich habe Ferrau kurzerhand zu seinem zweiten Herrn erklärt.« Da sein Vater ihn geboxt hatte und das Thema wechselte, ging Ciel davon aus, dass es nun zum privaten Teil des Gesprächs überging.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    »Das kann ich mir bei Fabien gar nicht vorstellen«, lachte Max, womit Ciel wusste dass sein Vater nur Spaß machte und ihn gerade auf die Schüppe nahm. »Spaß beiseite, hat er Dich tatsächlich bewusst angelogen, oder hat er Tratsch erzählt? Da muss ich ihn dann in Schutz nehmen, dass kommt von mir. Ich höre mir immer den Flurfunk an. Vieles davon ist absoluter Unsinn, aber einiges ist wahr und der Flurfunk ist schneller als die Himmelsaugen - so scheint es fast. Ferrau muss auch unbedingt geschont werden, er hat sich Jahr und Tag so abgerackert...«, gibbelte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Er hat gelogen«, behauptete Ciel mit einem Seitenblick auf Gregoire. »Doch, ich bin mir sicher. Er wollte mich verletzen aus Rache. Ferrau hat sich sein Päuslein redlich verdient und er scheint es zu genießen, dass er auch mal von jemandem hübsch gemacht wird.«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Wusstet Ihr schon, dass Ciel und Ferrau zusammen sind? Die beiden sind ein total niedliches Paar und so knuffig. Ich glaube bald hören wir erneut die Hochzeitsglocken klingeln. Oder Ciel? Erzähl uns von Deiner frisch verblühten Liebe. Oh ich möchte auch etwas zum Thema Leibdiener sagen. Mit Gaston bin ich sehr zufrieden«, sagte Greg mit einem Zwinkern, was Linhard breit grinsen ließ.


    Linhard von Hohenfelde
    »Er hat gelogen, aber nur seitenverkehrt. Ich hatte es meinem Vater vorgeschlagen, dass er und Greg ein gutes Duo wären. Du und Ferrau, oh jeee«, stöhnte Lin lachend.


    Dreaux Gifford de Souvagne
    Dreux starrte Ciel mit Kuhaugen an. »Du und Ferrau... das erklärt natürlich einiges, wenn nicht sogar alles. Der arme Nathan, was er wegen Dir alles durchmachen musste«, schnaubte Dreux.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel zwinkerte in Zeitlupe. »Nehmt ihr jetzt alle die olle Plaudertasche von Papa in Schutz, oder warum fangt ihr plötzlich an, über mich und Ferrau zu sprechen? Ja, wir sind zusammen, danke, dass du das überall breittratschst, Greg, obwohl ich dich bat, es für dich zu behalten. Aber ich werde es nicht abstreiten und meinen Partner verleugnen. Dreaux, wie darf ich das verstehen? Inwieweit erklärt das einiges? Was hat Ferrau bitte mit Nathan zu tun?«


    Linhard von Hohenfelde
    »Ich komme aber nochmal zurück auf die Zwerge. Die Zwerge waren vielleicht in der Vergangenheit unzuverlässig. Dass muss aber nicht heißen, dass sie nicht aus dem letzten Krieg gelernt haben. Vor Ort in Ehveros vielleicht nicht. Dort war der Krieg auf einmal weit weg. Manchmal ist der Krieg sogar in der Schlacht weit weg. Die Götterdämmerung... das tatsächliche Begreifen fängt dann an, wenn man seine Toten bestatten muss. Dann... und nur dann, hat man auf einmal ein Begreifen davon, wie hart, tief und unwiederbringbar Leben sinnlos ausgelöscht wurde. Darum sage ich Euch eines, auch wenn Ihr es für naridische Spinnerei haltet. Nur wenn wir Friede, Sicherheit und Stabilität in unseren Nachbarländern herstellen, werden wir genau jenes für unser Land dauerhaft sichern können. Erst dann sind wir von einer wahren Festung umgeben, nämlich einer Festung von Gleichgesinnten die an einem Strang ziehen, die loyal Hand in Hand gehen und für einander einstehen. Eine Person - ein Land. Ein Bündnis - eine Familie. Seht es doch mal von der Seite aus. Und jetzt zu Fabien. Der interessiert keinen, außer Deinen Vater also Max. Das Greg plauderte war nur eine Retourkutsche für das Angiften von mir. Zudem, wenn Du mit ihm glücklich bist, dann herzlichen Glückwunsch - alles richtig gemacht«, erklärte Lin freundlich.


    Dreaux Gifford de Souvagne
    »Has Du Ferrau schon vorher ins Auge gefasst, als Nathan noch Dein Diener war? Dann hättest Du ihn mir gleich geben können. Ihm wäre viel Leid erspart geblieben und mir auch. Ich hätte Dir Ferrau überlassen. So fühlt sich Nathan sicher ersetzt. Nun das wurde er auch. Naja wo die Liebe hinfällt... bei mir fällt sie nirgendwohin! Ich benötige eine Zofe«, stöhnte Dreux.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    »Träum weiter Dreux, eine Zofe. Das Anrecht würde ich nur einer weiteren Person gestatten, aber Du bist es nicht. Und ja, Fabien hat vermutlich gelogen, da er mich vermisst. Ich vermisse ihn schließlich auch. Wir sind 24/7 zusammen, da ist das ganz normal, so etwas wie Entzugserscheinungen zu haben«, erklärte Max und dachte über die Worte von Linhard nach. »Deine Worte sind absolut logisch Linhard, eine sehr gute Sichtweise. Frieden schaffen um den Frieden zu sichern. Je mehr mitmachen, je haltbarer ist er«, sinnierte Max gut gelaunt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel starrte Linhard an. »Glückwunsch zurück - wir sind einer Meinung. Dass wir die Nachbarländer als Pufferzone nutzen sollten, sage ich schon lange. Doch, mich interessiert, was Fabien an Lügen verbreitet, wenn diese mich betreffen und er mich gezielt mit diesen verletzen will!« An Dreaux gewandt sagte er: »Nein, das verstehst du falsch. Ferrau tat mir anfangs einfach nur leid und auf Nathan war ich aus anderem Grunde wütend. Ich habe erst gemerkt, was ich für Ferrau empfinde, als Greg ihn halb zu Tode quälte mit seinem glühenden Schürhaken. Wie sieht es eigentlich mit unser Dreier Buße aus für unsere Vergehen unseren Schutzbefohlenen gegenüber?«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Du kannst auch die Schnauze nicht halten oder? Der Schürhaken war aus Blech und bestenfalls lauwarm. Ferrau sollte im Balett auftreten, als sterbender Schwan, so wie der rumgetanzt ist. Und wäre es schlimm gewesen, wäre er danach zu mir gekommen für den Hochzeitskuchen? Wohl kaum, ehrlich, warum stellen mich immer alle als geistesgestörtes Monster hin, dass sich nicht unter Kontrolle hat?«, knurrte Greg stinksauer.


    Dreaux Gifford de Souvagne
    »Vermutlich weil Du Dich manchmal so aufführst und spitzen Metallgegenständen auf die Leute einschlägst«, lachte Dreux.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Der Schürhaken war aus Eisen und hat rot geglüht!«, fauchte Ciel zurück. »Ferrau war einfach tapfer und wollte mir eine Freude machen!«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    »Ihr werdet einen Monat in einem Kloster als Klosterdiener dienen. Ihr werdet den Möchen des Ainuwar zur Hand gehen und Hilfsarbeiten leisten. Dort seid Ihr nicht von Stand, Ihr seid Fußvolk, Ihr untersteht den Mönchen und Ihr werdet Folge leisten. Für jeden Tag des Ungehorsams, wird ein Tag an den Monat angehangen. Ich an Eurer Stelle würde mich also sehr pflegeleicht benehmen. Ihr werdet viel Spaß haben. Ihr dürft Euch allerdings aussuchen ob Alten-, Kinder- oder Armenhaus«, antwortete Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Armenhaus«, erklärte Ciel zufrieden.


    Dreaux Gifford de Souvagne
    »Nun ich gehe freiwillig ins Altenhaus, ich hoffe dass ich die Zeit gut umbekomme«, sagte Dreux leise und musterte Greg.


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Ich enthalte mich der Strafe«, flötete Gregoire freundlich und schmiegte sich an Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Tust du nicht, Greg! Du bist derjenige, der sie am meisten verdient«, befand Ciel. »Zerbino wolltest du auch umbringen lassen!«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    »Dann wähle ich für Dich. Du hast Dich auch nicht beim Unfug enthalten Greg, Du wirst Deine Strafe wie Deine Brüder abbüßen. Wobei die Wahl leicht fällt, es bleibt das Kinderheim übrig und dort wirst Du einen Monat Deinen Dienst versehen«, erklärte Max freundlich. Maximilien starrte Greg ernst an. »Was sagt Dein Bruder da?«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Keine Ahnung was Ciel da wieder von Fabien aufgeschnappt hat. Der glaubt eh alles. Dass muss man nicht so für voll nehmen. Ich wollte gar nichts von Zerbino. Er war unloyal und da habe ich ihn entlassen. Meine Güte, eine Entlassung ist keine Kündigung!«


    Linhard von Hohenfelde
    »Du meinst eine Entlassung ist kein Mord Schatz«, grinste Linhard. »Genau, dass wollte ich sagen«, stimmte Greg zu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Das habe ich nicht von Fabien erfahren«, schnauzte Ciel. »Sondern von jemandem, der sehr viel zuverlässiger und vertrauenswürdiger ist und zu dem ich zum Glück für Zerbino ein gutes Verhältnis habe, so dass er sich mir anvertraute.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    »Langsam, bei solchen ernsten Angelegenheiten ist Fabien ebenfalls zuverlässig. Tratsch und Eifersüchteleien jetzt mal beiseite geschoben. Was ist dort abgelaufen mit Zerbino? Die Frage geht an Dich Ciel«, hakte Max nach.


    Gregoire Verrill de Souvagne
    Greg schaute Ciel beschwörend an. »Gut gehe ich eben ins Kinderheim, was solls«, murrte er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel blinzelte fies. »Ich hatte eigentlich gedacht, dass Greg es dir inzwischen selbst erzählt hat - so wie es eigentlich auch vereinbart war im Gegenzug dafür, dass ich schweige. Aber schön, dann übernehme ich das eben, wenn du das Rückgrat dazu nicht aufbringen kannst. Zerbino sollte auf eine Reise gehen, von der er nie zurückkehren sollte. Zerbino sollte sterben, weil Greg der Meinung war, dass dieser seinen Schwur gebrochen hat. Das hat er aber nicht! Ich vertraue Zerbino dahingehend derart, dass ich ihn meinem lieben Lehrer Alexandre als Leibdiener an die Seite gestellt habe.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    »Möchtest Du dazu etwas sagen, oder sollen wir Jules oder ein anderes Himmelsauge bemühen? Normalerweise ist das in der Familie nicht notwendig Greg. Wenn Dir Dein Leibdiener all die Jahre, sogar Jahrzehnte treu gedient hat, wird er wohl nicht nach zig Jahrzehnten etwas ausplaudern. Wie kommst Du überhaupt darauf? Und nebenbei, hätte er geplaudert, dann hätte sein Tod auch nichts mehr genützt. Oder hättest Du alle umbringen lassen wollen, die davon gewusst haben?«, hakte Max hart nach.


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Erst soll ich es niemandem sagen, weil man mich hassen und töten könnte. Dann möchte ich, dass es niemand weitersagt... ich hatte Angst, darum wollte ich ihn beseitigt wissen. Er hat es überall herumgetrascht in der Küche. Er ist nicht loyal. Vermutlich weiß es mittlerweile eh jeder«, stöhnte Greg.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Das ist überhaupt nicht war«, kreischte Ciel. »Nichts hat er ausgeplaudert!« Er spürte nach Gregoires Blutfluss um zu überprüfen, ob der schon wieder seine Tage hatte. »Nathan hatte ihn angesprochen wegen der Sache mit Ferrau und sie haben nur darüber gesprochen. Wolltest du Nathan etwa auch umbringen lassen, weil du meintest, er könnte es rumerzählen?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Greg sprang wie ein Springteufel auf und ballte die Fäuste. »Ja! Ich hätte sie alle getötet, alle!«, brüllte er wutentbrannt zurück. »Es sind nur Scheißdiener, es sind Gegenstände, ich kann sie zerstören oder nicht. Meine Sache!«, keifte Verrill. Ciel spürte nichts weiter als zwei Leben.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciels Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich. Er sah erst wütend aus, dann entsetzt, dann panisch. Er stand auf und legte die Arme um Gregoire. »Bitte setz dich.Bitte.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Greg: »Verzieh Dich, dass ist es doch was Du hören wolltest. Das ich sie alle umbringen wollte. Bitte, jetzt hast Du es gehört. Und Du könntest auch mal was zu meiner Verteidigung sagen Linhard«, fauchte Greg.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel sagte gar nichts mehr, sondern ließ ihn los und wandelte steifbeinig zurück zu seinem Stuhl, wo er sich hineinfallen ließ. Er war kreideweiß.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max packte Verrill am Oberarm und riss ihn zurück auf den Stuhl. »Schluss jetzt!«, donnerte er Gregoire an, so wie er es selten mit seinen Kindern tat. Eigentlich schrie er sie fast nie an, oder hob die Stimme. »Jetzt mach die Ohren auf und lass den Mund zu Verrill. Du wirst sowas nie wieder sagen, ich weiß dass Du es nur aus Wut gesagt hast um Ciel zu ärgern. Aber wie hoch wollt Ihr Euch schaukeln? Bis einer von Euch beiden umkippt, einen Herzanfall bekommt oder noch Schlimmeres? Das Du nicht gerne eine Strafe aufgebrummt bekommst ist klar. Genau darin liegt der Sinn der Strafe. Dass musste ich genauso feststellen wie Fabien. Würde es Spaß machen, wäre es keine Strafarbeit. Zudem Verrill, hättest Du vorher nachgedacht, müsstest Du jetzt nicht wieder den Krawall-Larry-raushängen lassen. Und weil es so schön war, für Dich zwei Monate. Möchtest Du noch etwas sagen Maus? Falls ja, lass es was vernünftiges sein. Falls Du keifst Verrill, werden es drei Monate. Ich liebe Dich über alles Kleiner, aber so nicht. Auch Du hast Grenzen und wenn Du sie alleine nicht findest, zeige ich sie Dir«, erklärte Max leise.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Greg: »Es tut mir leid dass ich so ausgerastet bin. Ich war nur auf einmal so stinksauer. Ist in Ordnung Du hast Recht, ich mache es drei Monate und ich bemühe mich. Was bist Du so käsig Ciel? Hör auf damit«, gab Verrill zurück.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel hob eine Hand und machte eine beschwichtigende Geste. Es dauerte eine Weile, ehe er sprach. Seine Stimme war leise und er sprach langsam und bedächtig. »Papa, ich bitte darum, kurz mit dir unter vier Augen sprechen zu dürfen.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max nickte zustimmend und ging gemeinsam mit Ciel nach draußen. »In Ordnung, was ist los? Ich hoffe nicht noch weitere »Botschaften« die sich Verrill in seiner Panik ausgedacht hat. Bevor Du loslegst, hör mir zu. Das Verrill überreagiert hat, steht außer Frage. Er hat Zerbino nicht so anzugehen, wenn der Mann sich nichts zu schulden kommen ließ. Aber die Angst die Verrill überreagieren ließ, ist meine Schuld. Ich habe ihm von klein auf beigebracht zu schweigen, damit ihm niemand etwas antut. Weil er anders ist. Ich habe Dir dies bereits erzählt. Drum ihm jetzt die Angst zu nehmen wird schwer, aber ich habe sie ihm eingeflößt, ich muss sie ihm auch nehmen. Drum werde ich ihn nicht dafür doppelt bestrafen, denn es ist nichts geschehen. Und gerade hier - nun wir kennen Verrill. Die Ruhe in Person, aber irgendwann schiebt er seinen fünf Minuten Bock und dass läuft explosiv... Du weißt warum«, flüsterte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du nimmst ihn andauernd in Schutz, das ist verletzend. Du sagst, er ist nicht dein Lieblingskind, aber doch, genau das ist er«, sagte Ciel gekränkt. »Sei wenigstens dir und mir gegenüber so ehrlich, das zuzugeben. Aber darum wollte ich nicht mit dir sprechen. Ich habe gerade eine kardiovaskuläre Untersuchung bei ihr durchgeführt. Aufgrund einer Auffälligkeit möchte ich dich darum bitten, Ihre Strafe zu verschieben, bis sich alles wieder normalisiert hat.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max umarmte Ciel felsenfest und drückte ihn an sich. »Ich bin ehrlich Ciel, was denkst Du denn von mir? Warum ich ihn immer in Schutz nehme? Er ist der Schwächste und Zerbrechlichste von Euch Vieren. Darum. Genauso würde ich Dich vor jedem beschützen und ich bin bereit mein Leben für das von Euch zu geben. Das habe ich Dir in Ehveros bewiesen, wäre es eine Reise ohne Rückkehr gewesen. Sicher möchte ich nicht gehen, aber wäre die Wahl Du oder ich, dann gehe ich. Du bist mein Sohn. Und wärst Du so schwach wie Verrill, dann würde ich Dich dauernd beschützen und behüten, weil ich es muss. Aber Du und Dreux Ihr beide seid stark. Greg hat eine innere Stärke die er nicht unter Kontrolle hat. Er muss es lernen und dass wird er. Ich denke was Du sagtest ist wahr, er muss beides leben können, damit er nicht auf eine Art ausbrechen möchte. Aber das gerade war von Euch beiden nicht nötig. Du hast Lin eine Breitseite mitgegeben, Greg schoss zurück. Dann hast Du ihm eine mitgegeben und es wurde zu einem Ping Pong Spiel. Das weißt Du wenn Du ehrlich bist Ciel. Wieso hast Du Angst dass ich Dich nicht lieben würde, oder es irgendwann unterlasse? Ich vertraue Dir absolut. Wenn ich Dich schicke um eine Aufgabe zu erledigen, ist es so als gehe ich selbst. Ebenso bei Dreux oder sogar Greg. Nur muss man bei Greg schauen, wann man ihn schickt. Manchmal ist er überaus liebevoll und weise, manchmal eine Furie. Aber Ciel, dass kannst Du auch ganz gut, dass Rumgiften meine ich. Greg wird seine Strafe antreten, egal ober er kardiodingsda hat. Was ist das überhaupt?«, fragte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel drückte sich an seinen Papa und ließ die Umarmung eine Weile wirken. »Greg kann tun und lassen, was er will, nur weil er rumgiftet. Müssen Dreaux und ich das jetzt auch machen? Wieso hast du dafür Verständnis, warum braucht er sich nie zusammenreißen? Du verwöhnst ihn. Ich bin so wütend für das, was er über die Diener sagte, dass ich platzen könnte! Ich würde ihm am liebsten seine eigene Medizin zu kosten geben! Ich hab nur eine kleine Spitze stecken lassen und er droht wieder mit Mord und Totschlag und dass das keine leeren Worthülsen bei ihm sind, weißt du. Er ist nicht nur ein bisschen wütend, wenn er wütend ist, rollen Köpfe - weil du es ihm durchgehen lässt und er tun und lassen kann, was er will. Und da wunderst du dich, warum ich mich verstümmeln will! Trotzdem sollte er momentan die Strafe nicht antreten. Die Analyse bezog sich auf sein Herz-Kreislauf-System und da ist eine Auffälligkeit. Er sollte sich schonen, bis alles wieder beim Alten ist.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max hielt Ciel fest und legte seinen Kopf auf den von seinem Sohn ab. »Du hast Recht, indem ich ihm alles durchgehen lassen, lernt er sicher nicht sich zu beherrschen. Er weiß es erfolgt keine Konsequenz. So wie Du das damals wusstest oder Dreux. Aber Ihr wart Kinder. Wenn er normal leben möchte, dann muss er auch normale Grenzen einhalten und nicht wie ein Derwisch wüten. Ja ich weiß, dass er sich in etwas reinsteigern kann, also werde ich ihn vorher auf den Boden zurückbringen müssen. Vor allem wenn es ihm auf den Kreislauf schlägt. In seinem eigenen Interesse sollte er nicht dermaßen ausflippen. Du allerdings auch nicht. Was ist mit Dir hm?«, fragte Max und strich Ciel über die Haare. »So geht das auch mit Dir nicht weiter. Das klingt fies, aber ich meine es lieb - Du siehst aus wie ein gerupftes Huhn. Ich weiß dass es mit Deiner Magie zusammenhängt, aber kannst Du da nichts machen? Ich schlage vor Du gehst nachher zu Benito und lässt Dich einmal durchchecken. Vielleicht bekomme ich Verrill auch dahin. Aber Du gehst bitte zum Heiler. Haare zu verlieren, ist ja nicht nur optisch. Es zeigt, dass Du einen Mangel an irgendetwas hast«, sagte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich habe Eisenmangel. Unter anderem, da ich dauernd meine Schutzbefohlenen zusammenflicken muss und jetzt auch noch Gregs Ehemann. Wir haben zu wenige Bluthexer, ich komme kaum noch dazu, mich zu erholen. Und dann spielt sicher auch der ständige Ärger mit herein. Verrill kann ruhig zu Benito gehen, ich denke, das ist sogar eine gute Idee. Besser, als wenn ich es ihr sage, dass mit ihr etwas anders ist als sonst.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    »Was immer es ist, sag Du es ihr. Benito sollte ihr nichts in dieser Art sagen, wo sie sich wieder sorgt. Dir vertraut sie, sag es ihr. Ich werde zusehen, dass wir weitere Rekruten für Euch finden. Vielleicht auch bei den anderen Ausbildungsstätten. Geistmagier die gerne Bluthexer werden wollen. Wir müssen besondere Anreize schaffen und für Dich etwas besorgen, damit Du wieder zu Kräften kommst. Ich werde mich umhören. Abgemacht?«, fragte Max seinen Sohn.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Sie hat gerade gesagt, mein lieber Ferrau sei nur ein Gegenstand, der kaputt gemacht werden könnte. Schönes Vertrauen, dass sie mir entgegenbringt, die blöde Kuh«, ärgerte sich Ciel. Er wischte sich über die Stirn. »In Ordnung, ich sag es ihr. Danke für deinen Beistand bezüglich der Bluthexer. Wolfram wollte mit Alexandre reden, aber er kam bislang nicht dazu.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    »Wolfram machte einen sehr netten Eindruck. Ich denke die Attacke galt ehr dem treulosen Zerbino, der gar nicht treulos war. Dein Ferrau ist Dein Partner und bleibt unangetastet, Du hast mein Wort drauf. Ich schicke Dir das Früchtchen raus. Ohne Linhard, keine Sorge«, sagte Max und ging wieder in den Verhandlungsraum.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Nervös herumtigernd wartete Ciel.


    Gregoire Verrill de Souvagne
    Ciel musste sich einen Moment gedulden, dann gesellte sich Greg zu ihm nach draußen. Er blieb in einigem Abstand zu Ciel stehen und musterte ihn von oben bis unten, ehe er stramm auf ihn zuging und ihn fest in die Arme schloss. Verrill küsste Ciel auf die Wange und drückte ihn so fest an sich dass es schmerzte und kein Blatt mehr zwischen sie passte. Mit der freien Hand wischte er sich über die Augen. »Könnten wir bitte aufhören uns zu streiten und uns wie kleine Kinder ständig an den Karren zu fahren? Bitte. Ich dachte wir wollten uns vertragen. Warum muss dass immer so ausarten? Ich weiß ich habe vorher Mist gebaut, großen Mist. Aber dass was ich gebrüllt habe, habe ich wirklich nicht so gemeint. Ich wollte Dich verletzten, damit Du den Mund hältst. Wir sollten damit aufhören, dass nimmt sonst kein gutes Ende Ciel. Normalerweise halten wir doch wie Pech und Schwefel zusammen. Komm lass uns wieder vertragen, ich mache sogar freiwillig drei Monate den Dienst. Ich gehe Deinen Ferrau nie wieder an, geschworen«, sagte Greg und klopfte ihm liebevoll auf den Rücken.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel kuschelte sich an Verrill und drückte sie zurück, aber vorsichtig. »Du schwindelst andauernd, ich glaube deinen Versprechen nicht mehr. Ferrau ist nur noch mit Bellamy unterwegs, falls ich nicht dabei bin, damit du Bescheid weißt. Wenn Ferrau oder Nathan oder Zerbino etwas geschieht - oder Bellamy oder Alexandre oder einem anderen der meinen - sind wir geschiedene Leute. Aber das wollte ich dir nicht sagen. Verrill ... ich bin nicht hundertprozentig sicher. Aber du hast eine kardiovaskuläre Auffälligkeit in deiner Gebärmutter. Ich glaube, du trägst ein Kind in dir.«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    Greg wollte etwas sagen, machte den Mund auf und machte ihn dann wortlos wieder zu. Er atmete einen Moment lang durch und klammerte sich an Ciel fest, ehe er ihm in die Augen schaute. »Wir können gerne zu Jules gehen, damit Du Gewissheit hast. Ich sage oft solche Dinge, meist meine ich sie nicht ernst. Worte als Waffen verstehst Du? Ich benutze sie, wenn ich nicht weiter weiß. Ein dussliges Verhalten. Wir gehen zu Jules, wann immer Du möchtest...«, erklärte Greg traurig und schaute dann an sich herab, als hätte ihn sein Körper verraten. »In Ordnung«, sagte er nur tonlos.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Könnte es von jemand anderem sein?«, fragte Ciel. »Könnte auch Linhard der Vater sein, falls es so ist? Am besten, du gehst auch noch mal zu Benito, damit er dich überprüft, ich kann mich auch täuschen. Ich hab so was noch nie untersucht.« Er guckte Verrill auf den flachen Bauch und streichelte mit der Rückseite der Finger vorsichtig darüber. Dann blickte er Verrill an. »Ja, ich möchte das von Jules bestätigt haben, dass du keine Gefahr für meine Schutzbefohlenen darstellst. Sie sind mir sehr wichtig, wie du weißt.«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    Verrill verschränkte seine Finger mit denen von Ciel. »Und Du mir, ich habe einfach Scheiße gelabert Ciel, wie ein dussliges Balg. Wir gehen zu Jules, ich beweise es Dir und zukünftig sage ich sowas nicht mehr. Das ist doch auch albern, warum tue ich Dir bewusst weh, anstatt einfach zu sagen, hör auf damit, dass tut mir weh? Oder das passt mir nicht? Sprechenden Menschen wir geholfen. Ich schwöre Dir nichts, ich verspreche Dir nicht, dass ich mich bessere. Ich beweise es Dir indem ich es zukünftig lasse und indem ich es Dir durch Jules beweise. Damit Du siehst dass ich nicht lüge. Ich erzähle manchmal Unsinn oder flippe aus, wie eine vierjährige was peinlich genug ist, aber wenn ich Dir ruhig etwas anvertraue - dann belüge ich Dich nicht«, antwortete Verrill und kraulte Ciel. »Ja Ciel, er ist mein Mann und ich liebe ihn. So wie Du Deinen Ferrau. Das schmälert nicht, was wir haben. Aber ich kann Lin nicht immer nur als Kerl nehmen und er bekommt nichts. Zumal er mir entgegen kam, wo ich Dich einfach haben musste«, schmunzelte Verrill schelmisch.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Dann ist Linhard der Vater.« Ciel war erleichtert. Das würde ihnen viel Ärger ersparen. Gleichzeitig war er aber auch traurig. Bis Olive schwanger sein würde, war es vermutlich nur eine Frage der Zeit. Aber das Kind würde nicht von ihrem Mann sein, sondern von ihrem Leibwächter. Er küsste Verrill auf die Wange, um seine sentimentale Gefühlsregung zu überspielen. »Kein Rauchen, weder selbst noch in deiner Nähe. Wenn Linhard es nicht mehr aushält ohne sein Pfeifenkraut, soll er den Palast verlassen und nicht nur ans Fenster gehen. Und du - schon dich. Ruh dich aus, reg dich nicht auf, auch wenn das leicht gesagt ist. Lass dich von einer Hebamme oder von Benito beraten, denn du darfst nun nicht mehr alles essen und trinken. Und viel Glück, von Herzen.«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Du wirst es niemandem sagen Ciel, schwöre mir das. Ich werde es den anderen sagen wenn die Zeit reif ist. Lin hat sich besser das Rauchen abgewöhnt als ich. Ich hoffe Du wirst mir beistehen, wir sind uns nahe nicht nur als Geschwister oder fast Eheleute in Spee, wir sind Freunde und Vertraute. Also hilf mir, die Familie ist alles was man hat.Und mach Dir keine Sorgen um Dich, Ferrau oder Olivie. Das wird sich finden, Du siehst Dir jeden Schuh an Ciel. So wie ich jeden abstreife. Eigentlich sind wir doch ein tolles Team, jedenfalls was Schuld-Schuhe angeht. Jeder sollte ein bisschen was vom anderen lernen. Ich werde später zu Benito gehen. Den kenne ich. Dir wünsche ich ebenso nur das Beste vom ganzen Herzen. Und wenn es Ferrau ist für den es schlägt, ist das so und ich werde es achten. Ich muss vom Rauchen loskommen, ich gebe Dir nachher die Rauchstangen«, grübelte Greg.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Vater will dich auf Biegen und Brechen deine Strafarbeit antreten lassen. Was musste ich auch genau jetzt damit ankommen. Ich habe ihm angedeutet, dass du Schonung brauchst, aber er wollte nicht hören. Ihm musst du es bitte zumindest sagen. Und deinem Mann. Ja, wir sind ein gutes Team. Aber entweder fetzen wir uns oder wir liegen Arm in Arm. Eine Mitte scheint es bei uns nicht zu geben. Mit Ferrau ist es sehr viel harmonischer.« Er lächelte etwas.


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Dann werde ich versuchen, dass wir bei letzterem bleiben mit ein bisschen Richtung harmonisch. Ich wollte die Info erstmal sacken lassen und dann in Ruhe mit ihnen reden. Vielleicht möchtest Du dabei sein? Danke dass Du es mir gesagt hast. Mit solchen Dingen zum Heiler zu gehen ist sehr seltsam und sehr unangenehm. Also ich empfinde so und Du?«, fragte Greg offen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Mich macht es momentan nur traurig«, sagte Ciel. »Gegenüber Heilern habe ich keine Scheu, nein.«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Was macht Dich traurig, mein Umstand? Daran muss Dich doch nichts traurig machen Ciel. Es ist Dein Neffe oder Deine Nichte und ich hoffe dass Du gut mit auf das Würmchen aufpasst. Warum bist Du traurig? Erklär es mir«, bat Verrill.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Das ist es nicht, ich freue mich sehr auf das Kleine und ich helfe dir, so gut ich kann. Mich macht nur die Sache mit Olivie traurig. Sie wird vermutlich auch bald kugelrund sein und alle werden mich beglückwünschen. Nur, dass das Kind nicht von mir sein wird.«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Ja dieses nicht, vermutlich wird es von Nathan sein oder von Remy. Aber ist Dir Dein persönliches Glück mit Ferrau nicht wichtiger? Ganz ehrlich, jetzt muss ich Dich mal herunterholen, Du hast sie zum Schutz geheiratet und weil Du rein mit ihr zusammensein wolltst. Du beschützt sie und sie hat ihren Zweitmann gewählt so wie Du Ferrau. Wenn Du ihn liebst, wenn Du tatsächlich was für ihn empfindest und wenn Du ihn gerne liebst, also Sex mit ihm hast Ciel, dann gibt es nur einen Grund sich zu freuen. Du hast Deine Liebe gefunden. Ein Kind benötigst Du dazu nicht, sondern einen Partner der Dich liebt. Nur Dreux müssen wir noch unter die Haube bekommen. Und ich werde Dir stets so gut helfen wie ich kann, versprochen. Ich rede mal mit unserer Kräuterfrau für Deine Haare und Ferrau muss sich auch mal schlau machen, was das betrifft«, schlug Verrill vor und küsste ihn fest und innig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du sagst das so einfach. Vielleicht bedeutet mir Olivie aber mehr, als ich es ihr zeigen kann? Vielleicht macht mich die Vorstellung, wie dieser Schleimbolzen auf ihr herum rammelt wütend und traurig? Ich habe es versucht, Greg, Verrill, ich hab es wirklich versucht, ihr ein guter Mann zu sein und hab völlig versagt. Hätte ich jetzt Ferrau nicht, ich weiß nicht, was ich tun würde.«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Doch ich weiß was ich sage. Du hast beides und Du benötigst beides. Du möchtest sie als Frau, benötigst aber einen Mann zur Verstärkung. Gut, dass hatten wir schon festgestellt. Dann müssen wir uns etwas einfallen lassen. Du hast eben Mann und Frau. Das habe ich mir auch stets gewünscht, aber ob es so kommen wird, weiß ich noch nicht. Aber bei Dir, dass bekommen wir wieder hin. Und das Du es versucht hast, dass weiß ich. Ferrau hat Dir doch sogar noch geholfen. Du wirst zuerst Bücher wälzen und dann erkläre ich Dir, was ich so tat und den Frauen gefiel«, schlug Verrill vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich weiß, was ihr gefehlt hat, sie hat es mir ja ins Gesicht gesagt. Ich bin ihr zu langweilig und prüde gewesen, sie hat sich bei mir nicht begehrt gefühlt. Kurzum: Sie hat festgestellt, dass ich schlichtweg überhaupt nicht ihr Typ bin. Alles, was ich versuchen würde für sie, wäre Schauspielerei. Sicher kann man sich Mühe geben, es jemandem schön zu machen, aber ich bin von ihrem Ideal derart weit entfernt, dass ich mich um 180 Grad verrenken müsste. Alles, was ich noch tun kann, um ihr zu beweisen, wie wichtig sie mir ist, ist, sie ihren Weg gehen zu lassen und Remy zähneknirschend zu dulden. Zumindest, bis sie schwanger ist, vielleicht passt sie ja wider Erwarten auf. Aber sollte sie rund werden, dann werde ich sie freigeben und dann mag sie mit diesem Kerl glücklich werden.« Ciel presste die Lippen aufeinander. »Ich vermisse Ferrau.«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Du bist zu langweilig? Sie möchte Aktion? Dann nimm sie doch mal mit auf eine Grenzkontrolle, oder auf eine Patroille wo Ihr nach Rakshanern schaut, wie damals als Du mit Jules und Massimo unterwegs warst. Ihr kann nichts geschehen, aber nimm sie doch mal mit. Mal sehen wie lange Du dann noch langweilig bist. Sie hält alles für selbstverständlich, ich weiß es, mir unterläuft auch manchmal der Fehler. Bis ich dann sehe wie andere leben, oder lese was unsere Vorfahren leisten mussten, damit wir jetzt so leben können. Das erdet, wie Vater immer sagt. Ansonsten kann sie ja mal Moni fragen, wie sehr sich Massimo mit Dir langweilte, als Ihr Khawa eingefangen habt. Langweilig, Oli hat Nerven«, stöhnte Greg.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel musste wieder grinsen. Es tat ihm gut, mit Verrill zu reden. »Man kann über dich sagen, was man will - aber über zwischenmenschliche Probleme kann man mit niemandem so gut reden, wie mit dir. Vielleicht nehme ich mir deinen Rat zu Herzen und versuche das einmal. Jetzt möchte ich aber erst einmal zu Ferrau gehen, ich vermisse ihn schrecklich. Ich hoffe, er ist nicht schon wieder einkaufen.« Er küsste Verrill innig. »Pass auf dich auf, Liebes.«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    »Dito Süßer und wenn gar nichts geht, kommt Ihr beiden zu uns. Wir machen uns einen gemütlichen Abend mit Naschzeug und Karten. Es muss nicht Olivie sein, mit der wir sowas machen Ciel. Ihr könnt bei uns schlafen und denk dran, das gilt immer und jederzeit. Sogar wenn wir uns gestritten haben. Weiterstreiten können wir später immer noch. Geh zu Deinem Ferrau und komm mal auf einen Abend vorbei. Sei auch lieb zu meinem Lin, er versucht es. Wäre schön und würde mich freuen. Danke für das Kompliment, jederzeit gerne«, sagte Verrill liebevoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel verabschiedete sich auch noch von den übrigen Familienmitgliedern, dann rannte er, weil er es nicht mehr aushielt, im Eiltempo zurück in seine Gemächer, um nach Ferrau zu sehen. »Ferrau?« Er guckte, ob sein Leibdiener anwesend war und was er trieb.


    Ferrau
    Ferrau lag auf der Couch, die Beine auf einem Turm von Kissen hochgelegt und aß einige Kekse. Er schaute Ciel grinsend an und winkte ihm von seiner Position aus zu. »Schön dass Du wieder da bist. Fabien kann uns dann was zu essen machen. Leg Dich zu mir«, freute sich Ferrau.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciels gerade noch besorgtes Gesicht verwandelte sich in ein Strahlen, als er Ferrau da so gemütlich fläzen sah. Er ließ sich auch kein zweites Mal bitten, sondern kroch zu ihm auf das Sofa und zog Ferrau ganz fest an sich heran. »Du lässt es dir gutgehen. Richtig so.« Ciel kuschelte sich bei Ferrau ein und kraulte ihn glücklich. Es tat immer noch weh, was Olivie getan hatte und Verrills neue Umstände waren etwas, über das er nachdenken musste, doch Ferrau verbreitete derart viel Gemütlichkeit, dass sich Ciel trotz allem wieder wohl fühlte. Er küsste ihn fest.

    Ferrau
    Ferrau zog Ciel zu sich heran, nahm ihn in den Arm und deckte ihn mit sich zu. »Erhol Dich was und schlaf ein bisschen«, flüsterte er liebevoll.

  • Royaler Nachwuchs - - 02.07.203 n.d.A.


    Verrill schaute Ciel noch einen Moment nach. Es schmerzte Gregoire Ciel so zu sehen. Er hatte sich ohne Zweifel um Olivie bemüht, aber Ciel konnte seinen Gefühlen nur sehr schlecht Ausdruck verleihen. Jedenfalls nicht auf die übliche Art und Weise, denn er war eine rational, logisch veranlagte Person und kein Gefühlsmensch. Das hieß selbstverständlich nicht, dass Ciel keine tiefen Gefühle hatte. Im Gegenteil, Verrill wusste es besser. Ciel fühlte sogar tiefer als so mancher Romantiker, aber seine Gefühle waren fest in seinem Inneren verschlossen. Sie waren in seiner Seele, wie in seinem Herzen versiegelt und nicht mal er selbst bekam die Siegel zu dieser Tür auf. Möglicherweise gerade er selbst nicht, da er die Siegel erschaffen hatte. Was er benötige war Schützenhilfe oder besser gesagt einen Türöffner oder Schlüsselmeister.


    Ciel zeigte seine Liebe so wie ihm dies möglich war, durch Sorge, Fürsorge, Schutz und durch Eifersucht. Und indem er sich Hilfe holte, wo er selbst nicht weiterkam. Er hatte Ferrau beauftragt, ihm in Sachen Olivie beizustehen. Und das hatte der Leibdiener getan. Er hatte die Geschenke für Olivie organisiert, er hatte die Dekoration besorgt und die Gemächer geschmückt, er hatte sogar mit Dreux und ihm trotz seiner Angst zusammengearbeitet um Olivie eine wunderschöne Hochzeitstorte zu schenken und für sie Rosen vom Himmel regnen zu lassen. Zählte dies alles nichts?


    Ein Mann der seiner Frau Rosen schenkte, hatte diese schließlich auch nicht selbst gepflanzt, großgezogen und geschnitten, sondern er ging zu einem Blumenhändler und kaufte sie dort. Nichts anderes hatte Ciel getan, als er Ferrau mit den Geschenken beauftragt hatte. Das verstand Olivie scheinbar nicht.


    Und was bitte war an Ciel langweilig? Wo war er weniger ein Streiter für Souvagne als Remy?


    Ciel hatte ihr Land gesichert, er hatte die Grenzsicherung beauftragt und Jahre zuvor hatte er Auge in Auge den Rakshanern gegenüber gestanden und die wehrlosen Bauern gegen die Bestien aus der Wüste verteidigt. Gemeinsam mit Jules und Massimo war er losgezogen und hatte für Recht und Ordnung gesorgt. Wie alt war er da gewesen, als er das erste Mal ein Schwert geführt hatte und den Tod so vieler Leute mit angesehen hatte? Selbst hatte er dort stets in Gefahr geschwebt, gleichgültig wie gut seine Beschützer waren, denn diese waren auch nicht unsterblich.


    Also was unterschied Ciels Taten von Remys?
    Einzig und allein der Umstand, dass Ciel sie für sich behielt und Remy mit seinen Taten prahlte.


    Wie Reklame trug er seine vollbrachten Leistungen vor sich her, wie ein Schreier auf dem Jahrmarkt bot er sich und seine Fähigkeiten an. Ein Gebräu aus Worten, wie diese auf den Märkten verhökerten Liebeselexiere. Man konnte sich damit sonst was einfangen, Verdauungsprobleme eingeschlossen. Nur hatte hier Ciel die Verdauungsprobleme bekommen, anstatt Olivie. Denn wenn einem von der eigenen Frau Hörner aufgesetzt wurden, war dies natürlich schwer zu verdauen. Möglicherweise waren dies aber alles nur Ausreden von Olivie, um sich nicht eingestehen zu müssen, sich in Remy verguckt zu haben.


    Verrill selbst hatte ebenfalls Probleme, aber damit Gefühle zuzugeben oder zu zeigen niemals. Im Gegenteil, meist brachen sie aus ihm heraus , wie aus einem Vulkan und leider legte er dann genau das gleiche Temperament an den Tag. Im Nachhinein taten ihm seine Worte und Taten oft leid. Seine Reue war ehrlich und auch seine Entschuldigungen waren ernst gemeint, auch wenn ihm dies keiner glaubte. Seine Gelöbnisse zur Besserung wollte er umsetzen, er schaffte es nur nicht. Denn irgendwann hielt ihn erneut die Wut in den Klauen. Er musste lernen sich zusammenzureißen, die Ruhe zu bewahren und sich nicht von seinen Gefühlen übermannen zu lassen. Jedenfalls nicht von seiner Wut, alle anderen Gefühle durften ihn ruhig mit sich reißen. Dies war ab heute seine Pflicht, für das Würmchen.


    Verrill hatte es unterbewusst irgendwie geahnt. Die Übelkeit, die Gereiztheit, irgendetwas hatte ganz und gar nicht gestimmt und das lag nicht nur an dem Streit zwischen ihm, Ciel und Linhard.


    Sie hatten sich versöhnt und Lin hatte ihm verziehen. Eigentlich fing die Übelkeit etwas später nach dem Streit an und er hatte es für die Nachwirkungen des Streits gehalten. Verrill liebte Linhard von ganzem Herzen, ihn zu verlieren konnte und wollte er sich nicht vorstellen. Linhard hatte ihm beteuert, dass es ihm ebenso ging. Er hatte ihm einen entsprechenden Spruch in ihren Liebesroman geschrieben.


    Vergeben Verrill.
    Ich liebe Dich mehr, als Du mich jemals ärgern könntest.
    Aber sei so gut und stelle die Aussage nicht auf die Probe.
    Kuss Lin.


    Das war Linhards Botschaft gewesen. Verrill hatte sich mehrfach lesen müssen, erstens da er durch die Tränen kaum etwas sah und zweitens da sie ihm alles bedeutete. Und es war nicht nur bei Worten geblieben, Linhard hatte ihm eindeutig gezeigt, wie sehr er ihn liebte und begehrte. Er war in letzter Zeit sehr „fleißig“ gewesen. Allein schon bei dem Gedanken daran, wie sie sich geliebt hatten, musste Verrill breit grinsen. Lin konnte genauso hungrig sein, wie er selbst und dass gefiel ihm. Eigentlich gefiel ihm alles an dem verrückten Kerl.


    Gregoire ging zurück in seine Gemächer, schreib etwas in ihr gemeinsames Buch und ging dann zurück zu seinem Vater, Dreux und Linhard. Als Verrill den privaten Besprechungsraum von Maximilien betreten hatte, blieb er einfach in der Mitte stehen und rang nach Worten. Gerade als Max etwas Beruhigendes sagen wollte, schüttelte Greg vehement den Kopf und bat mit einem nonverbalen Handzeichen um Ruhe. Er atmete tief durch und reichte Linhard das Buch.


    „Für Dich Linny, damit hältst Du als erster die Information in Händen. Lin, Paps, Dreux… ich bin schwanger“, verkündete Verrill.


    Linhard sprang wie von der Tarantel gestochen auf, umarmte Greg und deckte Verrill mit Küssen ein. Dreux und Max tauschten kurz grinsend Blicke, ehe die beiden Verrill und Lin ebenfalls drückten.


    „Alles Gute für Maus, wir passen auf Dich auf und sind für Dich da Verrill. Sei vorsichtig und geh zu Benito. Ich weiß, dass möchtest Du nicht hören, aber geh trotzdem mit Deinem Mann hin“, bat Maximilien.
    „Auch von mir herzlichen Glückwunsch Kurzer“, freute sich Dreux.
    „Dankeschön. Versprochen, Danke Papa“, grinste Verrill verlegen und versuchte sich von den dreien zu befreien, was nicht gelang.


    „Hätte Ciel mir das nicht einfacher sagen können, als Du hast Kreislauf-Arterien-Irgendwas? Meine Güte, da macht er einem Panik“, grinste Max.
    „Im Panik verbreiten ist Ciel super, schafft er bei mir auch ständig. Und er bringt mich gut auf die Palme, falls das noch keiner gemerkt hat. Spaß beiseite. Lin wir müssen mit einem Geistmagier reden, wir müssen was klären lassen“, flüsterte Verrill.


    „Wolfram ist hier vor Ort, ansonsten reisen wir zu meinem Onkel Dave oder mein Bruder Wolfi. Oder kann ein Nekromant helfen? Mein Paps ist erstklassig!“, gab Lin zurück.
    „Du könntest Dich auch an Jules oder Maurice wenden“, schlug Max vor.


    „Nein, kein Nekromant kann mir dabei helfen, ich benötige einen Geistmagier. Maurice auf keinen Fall, der erzählt dass gleich brühwarm seinem Bruder Melville. Wir gehen zu Jules oder Wolfram“, antwortete Verrill.


    „Pass bloß auf Verrill auf Lin“, sagte Dreux und knuffte Lin.
    „Das versuche ich die ganze Zeit, der Job ist schwieriger als Du denkst“, gab Lin zurück, was die vier loslachen ließ.

  • Maximilien beorderte seine Söhne zurück in den Thronsaal um die Audienz mit den Zwergen abhalten zu können. Vorab hatten sie sich darüber ausgetauscht, unter welchen Bedingungen sie einem Bündnis zustimmen würden. Falls die Zwerge überhaupt deshalb nach Souvagne gereist waren.


    Der Duc wie auch sein Sohn der Archi-Duc saßen eine Stunde später im vollen Ornat im Thronsaal. Bereit die zwergischen Gäste zu empfangen.


    Anwesend waren ferner Gregoire, Ciel und Linhard, sowie das Oberhaupt der Himmelsaugen Parcival und das Himmelsauge Jules. Maximilien gab Parcival ein Zeichen, damit sich dieser mit seinem Kollegen Maurice in Verbindung setzte um die Zwerge in den Thronsaal zu geleiten.


    "Magistral Parcival de Coubertin ruft Comte Maurice de la Cantillion samt den zwergischen Gästen zu uns. Die Audienz möge beginnen", befahl Maximilien.


    "Wie Ihr wünscht Eure Hoheit", antwortete der Oberhaupt der Himmelsaugen und übermittelte Maurice umgehend die Nachricht, dass er sich mit den beiden Zwergen im Thronsaal einfinden sollte zur Audienz.

  • Maurice empfing die Botschaft seines Ordensoberhauptes, das Warten hatte ein Ende.


    "König von Niewar, seine Majestät Duc Maximilien Rivenet de Souvagne ist nun bereit Euch eine Audienz zu gewähren. Bitte folgt mir", sagte Maurice.


    Das Himmelsauge führte die beiden Zwerge durch den Palast bis hin zum Thronsaal. Da die Gruppe bereits erwartet wurde, verschwand der Hofmarschall kurz im Thronsaal, kündigte die Gruppe an und empfing sie dann umgehend draußen.


    "Ihr dürft eintreten, der Duc samt seinem Gefolge erwartet Euch bereits", sagte der Mann respektvoll.
    "Habt Dank", erwiderte Maurice freundlich.


    Gemeinsam mit den Zwergen betrat das Himmelsauge den Thronsaal. Im gebührenlichen Abstand zum Duc blieb er stehen und ging auf ein Knie.


    "Eure Majestät der König von Niewar bittet um Euer Gehör", erklärte Maurice de la Cantillion.
    "Gestattet. Was führt Euch zu uns König Dunkelerz? Was ist Euer Begehr?", fragte der Duc.

  • Der Zwergenkönig zu Gast im Thronsaal in Souvagne -- Chat-RPG



    Skaldor Dunkelerz
    Skaldor schaute sich um der Duc hatte seine Gefolgschaft ebenso im Thronsaal versammelt und der König schaute jeden einzeln an, es waren mehrere Personen anwesend. "Ich verehrter Duc bin gekommen um eventuelle Bündnisse zu schließen. Uns ist aufgefallen das ihr weitere Bollwerke baut die den Handel zwischen unseren Pforten und nun eurem Reich nicht einfacher machen". Er fuhr fort "des weiteren wollte ich ein militärisches Bündnis neben dem Handelsbündnis vorschlagen, unsere Interessen sind nicht so weit voneinander entfernt, daher bin ich hier um euch zu fragen was ihr von solche Optionen haltet".


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Der Duc musterte König Dunkelerz, ebenso dessen Sohn, der als Mitregent neben seinem Vater saß. Eines Tages würde er die Amtsgeschäfte komplett übernehmen. Heute schon leistete er seinen Anteil an den Regierungsgeschäften. Auch er schaute den Zwergenkönig an. "Wir grüßen Euch König Dunkelerz. Wir hatten nicht erwartet Euch so schnell wieder zu sehen. Die Bollwerke die wir bauen, dienen einzig und allein dem Schutze unseres Landes, ähnlich Eurer Zwergenpforten. Sie werden einem Handel nicht im Wege stehen. An guten Nachbarschaftlichen Verhältnissen und Bündnissen haben wir Interesse. Welche Art von Handel schlagt Ihr vor? Unsere Position was den Krieg anbelangt kennt Ihr. Aber wir sind bereit Eure anzuhören und Euren Vorschlag bezüglich eines Bündnisses in diesem Fall. Ein Bündnis zur gegenseitigen zivilen Unterstützung halten wir ebenfalls für sinnvoll. Dieses haben wir kürzlich Alkena unterbreitet und bieten Euch an, Euch ebenfalls zu beteiligen. In dem Bündnis geht es darum, sich im Katastrophenfall schnellstmöglich beizustehen. Einzelheiten kann ich Euch gerne benennen. Aber da Ihr mich aufgesucht habt, sprecht zuerst König Dunkelerz. Was genau schwebt Euch vor?", sagte der Duc.


    Skaldor Dunkelerz
    Alkena, als er diesen Namen hörte trat das Gesicht von Tarkan und dessen Armee vor dem geistlichen Auge des Königs auf und er verdrängte den Gedanken sofort wieder. "Nun unser Bündnis mit Souvagne soll den Handel erblühen lassen, wir haben viele Waren anzubieten Edelstahl oder verschiedene Erze oder Nahrungsmittel die wir in unserem Reich anbauen".


    "Der Krieg im Norden ist vorbei die Festung Dunkelbruch gibt es nicht mehr, sie war die erste Festung im Norden sie wurde einst erbaut um den Feind dort aufzuhalten, um die Menschen und ganz Almanien zu beschützen doch diese Zeiten sind vorbei". Er fuhr fort "ich würde ein Bündnis vorschlagen um gemeinsame Expeditionen hinaus zu schicken in die Welt, vielleicht gibt es noch Land was niemandem gehört oder dergleichen". Der Entdecker in ihm sprach Bände "falls jedoch eins von unseren Länder angegriffen wird, sollte das andere Land ihm helfen zum Beispiel mit militärischem Beistand, oder dergleichen". Ihm war wichtig das bei dem nächsten Konflikt, der eines Tages kommen sollte, nicht ein Volk allein stehen sollte.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Der Vorschlag bezüglich eines Bundes zu gemeinsames Expiditionen ist ganz nach unserem Geschmack. Unsere Person erklärt sich damit einverstanden. Was das Militärbündnis angeht, sind einige Fragen zu klären. Wir führen keine Angriffskriege, dass ist Euch bewusst König Dunkelerz. Wenn würden wir nur über ein Bündnis zur Verteidigung sprechen. Und hierüber würde ich mich mit meinen Söhnen beraten. Einen Eroberungsfeldzug wird es mit Souvagne nicht geben, eine gemeinsame Verteidigung eventuell schon. Die gemeinsamen Expiditionen klingen hochinteressant. Es ist durchaus möglich, dass es noch unerforschtes Land gibt. Aber auch ferne Länder können und sollten erforscht werden. Rein friedlich versteht sich. Es wäre durchaus möglich, dort Wissen zu erlangen was nützlich und hilfreich für unsere Völker ist. Wie habt Ihr Euch den militärischen Beistand vorgestellt?", fragte der Duc.


    Skaldor Dunkelerz
    Der König überlegte kurz und wog die Worte des Ducs ab, die Haltung von Souvagne war auf sich selbst gerichtet. Diesen Schwerpunkt konnte man nicht umstimmen, auf der anderen Seite war das gar nicht die Absicht von Skaldor die Zwerge hatten ebenso, niemals irgendwelche Kriege geführt um etwas zu erobern. Doch viele Zwerge hatten das seid dem letzten Krieg vergessen, genau genommen waren sich die Zwerge und die Menschen aus Souvagne nicht unähnlich. "Nun wir würden eine militärische Hilfe begrüßen nehmen wir an, ihr würdet angegriffen werden, dann würden wir euch beistehen, an eurer Seite kämpfen gemeinsam" er verdeutlichte seine Worte in dem er die Hände zusammen schlug. "Ebenso würden wir bei einem Angriff auf uns, auf eure Hilfe bauen".


    Ciel Felicien de Souvagne
    Prince Ciel hatte bis dahin geschwiegen. Er warf seinem Vater nun einen Blick zu, der bedeutete, dass er gern etwas sagen wollte. Es würde keinen guten Eindruck machen, dem Duc dazwischenzuquatschen. Sein Vater bestätigte den Blick und so setzte Ciel sich etwas aufrechter hin, um zu sprechen. »Das Zwergenvolk mag an der Oberfläche wenig beitragen zu können, da Souvagne autark lebt, aber was ist mit der Unterwelt? Auch aus den Tiefen können Gefahren drohen, seien sie dämonischer Natur oder auch humanoider. Die Gelehrten sagen, dass unter der Oberfläche Asamuras ein gewaltiges Netz an Gängen und Höhlen zu finden ist, von denen selbst von den Zwergen nur ein Prozent erforscht worden ist. Dieses System kann Segen und Gefahr sein, jedenfalls ist davon auszugehen, dass auch unter Souvagne Höhlen liegen. Dieser Teil soll erschlossen und zivilisiert werden. Dabei könnten uns die Zwerge mit ihrem Erfahrungsschatz im Tiefbau beistehen.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Der Duc musterte seinen Sohn Ciel einen Moment, ehe er sich wieder König Dunkelerz zuwandte. "Dies zum Bestandteil des Bündnisses zu machen, wäre ein Vertrauensbeweis sonder gleichen. Denn davon könnte möglicherweise eines Tages die Nationale Sicherheit ganz Souvagnes abhängen. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Gleichwohl ist uns bewusst, dass die Gefahr nicht nur den Landweg wählen wird. Ebenso kann sie von Seeseite her kommen, oder per Luft. Die Luft zu sichern ist Aufgabe der Himmelsaugen, die Bodensicherung voranzutreiben wäre eine fürwahr gute Entscheidung. Darüber müssen wir nachdenken. Zurück zum Militärbündnis, einem Verteidigungsbündnis im gegenseitigen Einvernehmen steht nichts im Wege. Die Zwerge wie auch Souvagne leben autark, lieben die Traditionen und ihre Abgeschiedenheit. Was oft von Nutzen ist, kann auch zum Nachteil gereichen. Ein Bund zur Verteidigung würde aber auch unseren Bündnispartner einschließen König Dunkelerz. Alkena ist unser Bündnispartner und Freundschaftsland. Wünscht Ihr dieses Bündnis, gelten diese Bedingungen auch für Alkena, ansonsten können wir nicht zusagen. Seid versichert, dass der Fürst ein aufrechter Mann ist. Ihr habt ihn bereits kennengelernt. Das Bündnis mit dem Choas ist vorüber. Alkena ist mit uns im Bunde", sagte Maximilien freundlich.


    Skaldor Dunkelerz
    Der König glaubte nicht was er da hörte der Junge Ciel wollte in die Tiefen expandieren? Es war schlichtweg unmöglich das seinem Volke bei zu bringen ohne das er seinen Kopf dabei rollen sah. "Nun das Anliegen diese Höhlen von Menschen erkunden zu lassen, oder dergleichen würde bedeuten Menschen würden in unser Reich einkehren und zu meinem Bedauern ist das unmöglich". "Wir haben gewisse Richtlinien an die wir uns halten, jeder König tut etwas was man nie vergisst dennoch wäre das einfach unmöglich doch seid versichert Prinz, wir haben unser Reich unter Kontrolle eure Gelehrten haben recht es gibt noch vieles zu entdecken doch das würde, unter ein Bündnisfall fallen darum bin ich hier". Er schaute erneut den Duc an und fuhr fort "Alkena war mit Tarkan verbündet Clawis sei dank ist dieser Krieg vorbei, doch ich kann und werde mit Alkena kein Bündnis eingehen, was wenn sie vom Chaos zurück gefordert werden? Müssten wir dann einschreiten und sie retten? Nein es tut mir leid... doch das kann ich nicht gut heißen".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Euer Reich reicht bis unter Souvagne?«, fragte Ciel erstaunt. »Gesamt Souvagne ist von Niewar ... unterminiert?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Nun werter König Dunkelerz, der Boden unter Souvagne ist Souvagne, wie das Meer vor unserer Tür oder die Luft über unseren Köpfen. Wir werden nicht in Euer Reich eindringen, ebensowenig wie Ihr in das unsere. Immerhin fühlt sich auch niemand bedroht, sobald eine Person einen Brunnen bohrt, dieser führt auch sehr weit hinab in die Tiefe. Allerdings können wir Euch versprechen, dass wir auf eine Expidition unter Tage verzichten werden. Unsere Augenmerk gilt vorrangig dem Schutze unseres Landes und der Forschung. Ihr seht dies ganz genauso. Was spricht gegen Alkena? Die alten Bündnisse sind gefallen und neue wurden geschlossen. Ihr wart selbst am Friedensvertrag beteiligt König Dunkelerz. Ihr habt Frieden geschlossen mit Alkena. Der Fürst hat diesen Vertrag ebenso unterzeichnet wie Ihr. Sie würden Euch ebenso beistehen, bei jeder Bedrohung", sagte der Duc und schaute Ciel an ob dieser etwas anfügen wollte.


    Skaldor Dunkelerz
    Ein Lächeln konnte sich Skaldor nicht verkneifen er schaute Ciel an und sprach "nein Niewar liegt nicht unter Souvagne, das würde ja bedeuten das bei einer Katastrophe ihr auf einmal auf unserem Schoß sitzen würdet, da ihr durchbrechen würdet". "Unsere Städte sind so konzipiert und angelegt das hinter jeder Zwergenpforte eine Stadt liegt die, diesen Namen trägt zum Beispiel Silberhöhe, unter dem Gebirge im Westen liegt also eine große Zwergenstadt mit genau dem Namen der Pforte". Er fügte hinzu "unsere Hauptstadt das Herz des Zwergenreiches, liegt unter dem Azursee tief darunter um genau zu sein, eure Stadt ist nicht untergraben oder dergleichen". Als der Duc jedoch weiter auf Alkena zukommen schien wurde der König ernst, er schaute den Duc an "Tarkan war ein Verbündeter Alkena nur die Götter wissen wo er jetzt ist, er erzählte von einem neuen Heerführer dessen Name war Dschan? Was wenn dieser Mann sich entschließt Alkena zurück zu fordern? Dann wären wir verpflichtet einzugreifen, wozu? Dieses Land hat einst gegen uns gekämpft wir haben Frieden doch mehr wollen wir nicht, wieso seid ihr so versessen darauf ihnen zu helfen? Wir haben nur Interesse an einem Bündnis mit Souvagne da wir Nachbarn sind und strategisch sehr nah beieinander liegen".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Dann ist der Bereich unter Souvagne nach wie vor wildes Gebiet. Niemandsland. Eine räumliche Trennung zum Zwergenreich Niewar ist, wie mein Vater schon sagte, gewünscht. Es soll keinen direkten unterirdischen Anschluss unserer Reiche geben.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Eure Ausführung ist nicht richtig Prince Ciel. Der Bereich unter Souvagne ist Souvagne, bedenkt Gruben- oder Bergbauarbeiten. Bedenkt Gesteinsgewinnung zum Burgbau und der gleichen. Unser Zugriffsbereich beginnt und endet an unseren Grenzen, die Ebene ist dafür ohne Belang. Wie von uns erwähnt, sonst dürfte kein Bauer nach Grundwasser bohren. Völlig korrekt ist, wie Ihr richtig ausführt, dass wir jedes Reich völlig unangetastet lassen. Wir wünschen dies bei uns und respektieren somit selbstverständlich auch die Grenzen anderer. Es sei denn unser Besuch ist erwünscht. Aber das ist ein völlig anderer Ausgangspunkt, bei einer Hilfsmaßnahme zum Beispiel", antwortete der Duc und wandte sich an König Dunkelerz. "Wir sind nicht versessen darauf diesem Land zu helfen, sondern uns verbindet ein Bündnis und eine Freundschaft. Wir stehen zu unserem Wort. Schaut ein Beispiel aus dem Privaten. Wenn unsere Person ein weiteres Mal heiraten sollte, würde sie nicht die anderen Ehefrauen verstoßen. Ebenso verhält es sich mit Bündnissen. Wir werden Alkena nicht verstoßen für ein anderes Bündnis. Es wäre zu überlegen, ob man bündnisübergreifend ein neues schließen sollte. Was allerdings schade wäre, da wie gesagt, dies den Frieden untermauern würde. Sollten wir uns zu einem Bündnis entschließen, wird Alkena unser Bündnispartner bleiben. Wir standen zuerst im Bunde und wir kündigen dieses Bündnis nicht auf. Alkena ist nicht bündnisbrüchig geworden, es gibt dafür also keinen Grund. Eure Meinung hierzu Prince Ciel?", sagte Maximilien.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Treue und Loyalität gehören zu den wichtigsten souvagnischen Tugenden. Einen Bündnispartner zu verraten, indem man das Bündnis ohne triftigen Grund aufkündigt, ist nicht mit unseren Werten zu vereinbaren. Auch aus logischen Erwägungen heraus nicht sinnreich. Das Bündnis zu Alkena nutzt uns. Warum sollten wir es aufkündigen?«


    Skaldor Dunkelerz
    "Ich will nicht das hier irgendwas aufgegeben wird weder ein Bündnis noch sonst irgendwas" sprach Skaldor etwas energischer als gedacht. "Wir haben schlichtweg kein Interesse daran mit Alkena ein Bündnis einzugehen, wir wolle nur mit Souvagne Bündnisse schließen ganz gleich welche Bündnisse ihr vorher geschlossen habt". Es ging ihm nur um ein Handelsabkommen und ein Bündnis im Kriegsfall um ihre Verteidigung zu stärken.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Die Leibgarde des Duc musterte den Zwergenkönig grimmig. Im Thronsaal hatte niemand die Stimme zu erheben, ausschließlich der Duc. Maximilien machte eine beschwichtigende Handgeste. "Das ist verständlich werter König Dunkelerz, aber zu bedenken wäre eine Überschneidung, kurzum ein Interesenkonflikt. Was wenn Alkena unserer Hilfe bedürfte und Ihr ebenso? Oder wenn es durch unglückliche Fügungen erneut zu einer Auseinandersetzung zwischen Euch und Alkena käme? Habt Ihr darüber bereits nachgedacht? Wir könnten dann nur nach Rangfolge entscheiden, wer zuerst einem Bündnis beiwohnte. Wären alle Beteiligten verbündet, gäbe es in solchen Fällen kein Problem. Dem Handelsbündnis können wir ohne Komplikationen zustimmen. Für Alkena wird dies weder ein Nachteil noch ein Vorteil sein. Prince Ciel Eure Meinung zu einem Militärbündnis", bat Maximilien. Dreux und Greg durften heute zuhören und schweigen. Es sei denn sie wollten sich beteiligen. Die Söhne des Ducs mussten ebenso das Herrscher Handwerk erlernen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel war stolz darauf, dass sein Vater ihn heute vor seinen Brüdern einbezog. Er wählte seine Worte mit Bedacht. Als Feldherr der Krone wusste er, worauf es bei militärischen Belangen ankam. »Ein Militärbündnis im Verteidigungsfalle wäre zwar denkbar, doch wie mein Vater fragte: Was, wenn Niewar und Alkena miteinander im Streit liegen? Dann sitzt Souvagne zwischen den Stühlen, lapidar ausgedrückt. Dieser Wenn-Fall müsste vorab geklärt werden. Vorher macht ein Gespräch in der Richtung keinen Sinn. Darum würde ich gern Euren Vorschlag erbitten, Zwergenkönig Dunkelerz, wie in diesem Fall zu verfahren sei? Bei den Tiefbauarbeiten gedenkt Ihr uns nicht zu unterstützen?«


    Skaldor Dunkelerz
    "Alkena und Niewar werden keinen Zwist haben, unsre Pforte im Norden ist gefallen, es ist nicht realistisch das wir uns erneut wieder begegnen, mein Volk und mein Rat werden ein Bündnis mit Alkena nicht gut heißen". Er fügte hinzu "sollten, wir uns im Streit befinden werden wir diesen diplomatisch lösen mit euch an unserer Seite, wie wir es in Ehveros getan haben, das wäre mein Vorschlag ein Krieg darf nur die letzte und auch die gefährlichste Lösung eines Konfliktes sein". Er schaute den Ciel an "Tiefbauarbeiten für was? Baut ihr Erze ab? Ich könnte euch Steinmetze schicken oder meinen Baumeister doch er ist, gerade in meinem Auftrag unterwegs wenn er wieder, hier ist könnte er euch mit Rat und Tat zur Seite stehen sofern unsere Reiche sich nicht treffen, jede Grenze muss bewahrt werden, eure wie auch unsere".


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien nickte zustimmend. "Wir wahren unsere Grenzen, Ihr habt unser Ehrenwort, wir überschreiten sie weder über- noch unterirdisch. Eine diplomatische Lösung ist ganz in unserem Sinne. Krieg sollte niemals eine Lösung sein, denn es gibt im Endeffekt nur Verlierer. Dies mussten alle schmerzlich lernen. Die unmittelbar Betroffenen am meisten, dort vor allem die Schwächsten. Frauen, Alte, Kinder. Aber auch die entfernt beteiligten Nachbarn. Krieg bringt nur Leid und genau dass möchten wir verhinden. Und dafür waren wir alle in Ehveros. Von daher heiße ich Euren Vorschlag gut König Dunkelerz. Prince Ciel und Prince Gregoire werden sich mit Euren Experten bezüglich unserer Tiefbauarbeiten beraten. Wir bauen Gestein ab, für den Mauerbau und für andere Gebäude König Dunkelerz. Ciel möchtet Ihr noch etwas erwähnen bezüglich der Tiefbauarbeiten? Unsere Söhne Ciel und Gregoire sprechen in diesen Belangen komplett für die Krone, sie beaufsichtigen gemeinschaftlich die Bauarbeiten", erläutere der Duc freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel überlegte, welche Informationen für die Zwerge wichtig waren. "Die Unterwelt bietet reiche Ressourcen, nicht nur in Gestalt von Kristallen und Edelmetallen, ich denke auch an Trinkwasserresservoire und Möglichkeiten zur Pilzzucht. Diese natürlichen Stollen sind vorhanden, müssten nur erschlossen werden. Zivilisiert. Eine Wildnis genau unter unseren Füßen, aus denen wer weiß was hervorkriechen kann, das ist kein guter Gedanke. Drum freuen wir uns auf eine Zusammenarbeit."


    Skaldor Dunkelerz
    "Sind wir uns also einig?" der Zwerg war sichtlich erschöpft die Verhandlungen waren zäh. Doch war er auf dem besten Wege etwas heraus zu holen, sein Volk würde durch diese Bündnisse gestärkt und alle würden davon profitieren.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien gab dem Hofmarschall ein Zeichen, worauf hin dieser sein Klemmbrett und seine Feder zückte. "Wir, Maximilien Rivenet de Souvagne, erklären uns mit einem Handels-, Forschungs- wie auch Verteidigungsbündnis einverstanden. Souvagne sowie Niewar sind in diesen Bereichen mit sofortiger Wirkung Bündnispartner. Das Bündnis sowie die Länderfreundschaft mit Alkena bleiben hiervon unberührt. Souvagne, 28.07.203 nach der Asche - zur gegenseitigen Vertragsunterzeichnung. Überreicht König Skaldor Dunkelerz zuerst das Bündnisdokument", diktierte Maximilien.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Hofmarschall: Der Hofmarschall fertigte umgehend das von seiner Majestät diktierte Bündnisdokument und reichte es dann König Skaldor Dunkelerz zur Unterschrift. "Wenn Ihr bitte hier unterschreiben würdet", bat der Hofmarschall und reichte dem Zwergenkönig die Feder.


    Skaldor Dunkelerz
    Der König der Zwerge nahm die Feder in die Hand und unterzeichnete mit seinem Zeichen. "Das ist ein großer Tag für uns alle" sprach er erfreut und sichtlich erleichtert.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Der Hofmarschall nahm beides wieder an sich. Er trat vor seine Majestät, verneigte sich und reichte ihm ebenfalls das Klemmbrett sowie die Feder, damit der Duc unterschreiben konnte. Maximilien nahm die Feder entgegen und unterzeichnete das Bündnisdokument. "Das sehen wir ebenso, auf ein langes und erfreuliches Bündnis König Dunkelerz", sagte Maximilien freundlich und reichte beides an Ciel weiter. "Ihr habt die Ehre heute mit Eurem Namen gegenzuzeichnen Prince Ciel", sagte der Duc stolz.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nahm Feder und Vertrag entgegen. Er unterzeichnete so, dass sein Name und der seines Vaters exakt auf einer Linie lagen. Er unterschrieb etwas zierlicher als sonst, um der Unterschrift seines Vaters nicht die Show zu stehlen, ehe er Vetrag und Feder an den Hofmarschall zurückreichte. Seine Wangen glühten vor Stolz.


    Skaldor Dunkelerz
    "Nun denn auf unser frisches Bündnis sollten wir anstoßen und es feiern" sprach Skaldor erfreut und sichtlich erleichtert. Es war getan und schriftlich festgehalten die Zwerge würden niemals wieder, alleine da stehen und sich verteidigen müssen.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Nun dem können wir uns nur anschließen. Unsere Gäste mögen sich zur Feier des Tages in unseren privaten Festraum einfinden. Prince Ciel geleitet bitte unsere Gäste samt Gefolgschaft dorthin. Wir werden in Kürze folgen, sobald wir das Ornat abgelegt haben", erklärte der Duc freundlich und wandte sich an seinen Hofmarschall. "Gebt der Küche bescheid, wir möchten auf die Feierlichkeiten umgehend anstoßen und erwarten passende Speisen", erklärte Maximilien freundlich. Der Duc stand auf, in dem Moment gingen im Thronsaal zeitgleich alle Untertanen auf die Knie mit Ausnahme von Dreux der ebenfalls aufstand. "Wir erklären die Audienz, sowie die heutigen Staatsgeschäfte hiermit als beendet", sagte er. Der Duc verließ durch eine Nebentür seitlich neben dem Thron den Saal unter der Hilfe von Fabien, der die Schleppe des Reichmantels trug. Dreux folgte exakt vier Schritte hinter ihm, begleitet von Nathan.