Die Jagd nach dem Ältesten und anderen Lich

  • Die Jagd nach dem Ältesten und anderen Lich



    <<< (Blutrote See, Kapitel 19, Die Bitte, Link: https://asamura.de/viewtopic.p…02&t=1833&start=20#p16714)


    Monique erwiderte die Umarmung ihres Mannes und freute sich über seine Freude. Vor allem auch darüber, dass Masimo der Name ihres Sohnes gefiel.


    "Nun ich würde mir gut überlegen, ob Du den Duc um Deine Entlassung bittest Massimo. Das Amt des Palaisins ist ein großer Vertrauensbeweis. Es zurückzuweisen, ohne trifftigen Grund käme einer Schähung gleich. Und niemand ist gut beraten den Duc höchstpersönlich zu beleidigen und zu verärgern.


    Solltest Du einen trifftigen Grund haben, wird er Dir den Wunsch dieses Amt niederzulegen nicht absprechen. Aber wenn Dein einziger Grund ist, dass Ciel einen Befehl erteilt hat, der Dir nicht schmeckt, wird er sich eine andere Meinung von Dir bilden. Eine vermutlich sehr schlechte Meinung.


    Auch der Duc wird Dir irgendwann einmal einen Befehl erteilen, der vermutlich nicht Deine Zustimmung finden wird. Allerdings benötigt er Deine Zustimmung nicht und er wird Dich danach auch nicht fragen Schatz. Du bist sein Stellvertreter und er ist nicht Deiner.


    Und denk bitte einmal in Ruhe nach. Solange Du der Palaisin des Ducs bist, weißt Du immer aus erster Hand über mögliche Gefahren im Land bescheid. Als Adlige erfahren wir auch vieles, was das normale Volk nie erfahren würde. Wozu auch? Wir sind dazu da, es zu schützen.


    Die Frage wäre auch Massimo, wärst Du glücklich, wenn Du nur Zuhause bist? Bis jetzt hast Du mit Deiner Arbeit glücklich ausgesehen und ich durfte Dich ja einige Zeit begleiten. Verstehe mich nicht falsch, ich möchte Dich nicht loswerden und alleine Zuhause hocken. Nur kannst Du nicht den ganzen Tag Zuhause herumsitzen. Vielleicht gefällt Dir das sogar ein, zwei Wochen. Aber danach fällt Dir die Decke auf den Kopf.


    Suche Dir vorher etwas anders, was Dich erfüllt und glücklich macht. Aber ich würde mir das gut überlegen, das Amt des Palaisin aufzugeben. Es spricht alles dagegen Massimo. Und der Streit bezüglich der Beißer, den kann man leicht aus der Welt schaffen. Du müsstest nur mit Prince Ciel reden. Wir sind noch am Hofe, wir können umkehren und sofort mit ihm reden. Wir beide könnten das", bot Moni an.

  • Massimo


    hörte seine Frau zu.


    "Moni ich werde nicht mit Prinz Ciel reden. Ich bin froh dass ich nicht mehr mit ihm reden muss. Du hast mich gerade vor ihm gerettet. Da geh ich nicht wieder rein und schlepp mein Arsch zurück auf den Präsentierteller. Was soll das mir bringen? Das wir weiter streiten? Ich hab meine Meinung und er hat seine. Meine zählt nichts. Das ist egal Moni. Die Meinung unserer Diener zählt für uns auch nichts. Gibt er mir einen Befehl, werde ich ihn befolgen. Mein Befehl war, die Lich zu jagen. Dann mach ich das wenn du drauf bestehst. Die alte Schachtel wohnt in Irminaburg und der andere ist angeblich nach Naridien abgezischt.
    Ich will den Duc nicht beleidigen, ich will endlich meine Ruhe. Ich wette sobald ich die gestellt habe, gibts wieder eine Befehlsänderung. Die wird seine Oma, die andere ist ja tot. So eine Lichoma ist praktisch, die stirbt nicht. Die bringt andere um. Na vergiss was ich sage, du meinst es gut. Die ganze Jagd war für den Arsch. Aber das ist nicht deine Schuld Moni. Von mir aus reden wir mit Prinz Ciel. Danach reiten wir nach Hause zu Manolo. Ich möchte gerne unser Baby sehen."


    Massimo ging zurück in den Palast, aus dem er gerade gekommen war.

  • Monique folgte ihrem Mann auf dem Fuße. Wäre die Situation nicht so ernst, hätte sie über Massimos Grimmigkeit grinsen müssen. So verkniff sie sich das lieber, ehe sie ihren Mann noch wütender machte. Er meckerte und motzte schlimmer als jedes Fischweib unten am Hafen. Aber so schnell wie das Gewitter aufgezogen war, zog es auch wieder ab und ihr alter Brummbär von einem Ehemann lenkte ein.


    Nun lächelte Moni doch milde und legte Massimo einen Arm um die Hüfte, während sie versuchte mit ihm Schritt zu halten.


    "Schatz ich verstehe Deinen Unmut und ich verstehe auch wie gerne Du diese mordlüsternen Buben erschlagen hättest, aber ein Befehl des Princen ist ein Befehl. Und ich kann mir ehrlich nicht vorstellen Massimo, dass Prince Ciel eine alte Oma einstellt oder einen anderen allgemeingefährlichen Lich.


    Gut sind wir ehrlich, eine Horde Menschenfresser ist auch nicht dass, was ich als harmlos bezeichnen würde, aber scheinbar hat er sie unter Kontrolle. Jedenfalls möchte ich das glauben, sonst wird mir ziemlich bang ums Herz. Wenn ich mich richtig erinnere, waren einige von ihnen sogar Fremdländer.


    Nun lass uns wie gesagt bitte erst mit Prince Ciel sprechen, bevor Du vorschnell eine Entscheidung bezüglich Deines Amtes triffst. Und ganz nebenbei bemerkt Massimo, vielleicht sind die Beißer genauso schnell wieder in Ungnade gefallen, wie sie des Princen Gnade genossen haben. Falls Du dann kein Palaisin mehr bist, wird sie ein anderer richten und nicht Du mein Schatz.


    Solltest Du wirklich der Meinung sein, dass sie Prince Ciel irgendwie unter der Fuchtel haben, dann dürfen wir gerade jetzt nicht den Princen allein lassen. Er benötigt uns dann mehr denn je. Ich zweifele nicht die Entscheidungen unseren Princen Ciel an, aber wer weiß über welche Möglichkeiten diese Meuchler verfügen? Wir haben sie lange genug gejagt und das ohne Erfolg. Irgendein Geheimnis müssen diese Burschen doch haben.


    Und all das erfahren wir nur, wenn wir in der Nähe des Princen und somit der Beißer bleiben. Wir können ihnen nicht das Feld überlassen Massimo.


    Sobald wir mit Prince Ciel geredet haben, holen wir Manolo ab und machen uns auf den Weg entweder die Lich außer Landes zu verweisen oder Prince Ciel zu begleiten. Sind wir ehrlich Schatz, jetzt hat diese alte Frau dort so lange gelebt, da machen ein paar Wochen mehr auch nicht aus oder? Aber diese Beißer, die müssen wir im Auge behalten.


    Du beherrscht doch Magie, kannst Du nicht herausfinden was sie denken? Oder ob in einem von ihnen dieser Lich versteckt ist? Er kann ja nicht von Asamuras Boden verschwunden sein.


    Ehe ich es vergesse Massimo, zur Geburt unseres Sohnes habe ich Dir ein Geschenk gekauft. Ausgesucht hat es Dein Bruder Maurice, da ich etwas unpässlich war. Aber ich dachte Du freust Dich ganz sicher darüber und Du hast Deinen Spaß daran. Was es ist, wird noch nicht verraten. Du siehst es, wenn wir nach Hause kommen", erklärte Moni liebevoll.


    Sie führte und zog Massimo zurück zu den Gemächern, die sie vor kurzem erst fluchtartig verlassen hatten. Moni klopfte und hoffte das Prince Ciel immer noch in dem Zimmer weilte.


    "Eure Hoheit Prince Ciel? Bitte noch einmal auf ein Wort?", bat Monique und lächelte ihren Mann aufmunternd an.

  • Massimo


    ging langsamer damit seine Frau nicht rennen musste. Moni hatte manchmal Nerven. Aber er musste genauso blöd grinsen, wie seine Frau.


    "Das kannst du dir nicht vorstellen Moni, der Prinz schon. Der macht ständig so verrückte Sachen. Khawa der Wüstenwilde war früher der Leibdiener von Prinz Ciel. Würdest du dich von so einen Wilden waschen lassen? Überall? Würdest du dich von so einen überhaupt anfassen lassen? Ich würde ihm jeden Knochen einzeln brechen, sollte der dich anfassen. Der Prinz fand das toll von so einem Wildling begrabbelt zu werden. Exotisch nennt er das. Er wollte die Wilden kennenlernen. Da hätte er die Bauern fragen sollen, die ausgeraubt wurden. Deren Töchter verschleppt wurden von den Wüstenaffen.
    Keine Ahnung Moni, damals dachte ich er ist so verrückt, weil er noch ein Kind ist. Jedenfalls war er noch ganz jung und kein Mann. Das wurde er erst später. Aber diesen Unsinn mit den Abschaum kann er sich nicht abgewöhnen. Erst der Wüstenwilde, dann die Beisser, dann was? Ich frag mich warum der sich nicht einen Kettenzwerg im Hof hält und in einen Wintergarten drei Farisin.
    Aber das sag ich besser nicht zu laut, sonst sind die morgen da. Die Oma ist nicht so harmlos wie du denkst. Wie soll ich dir das erklären? Sie stiehlt dein Leben. Sobald du in ihre Nähe bist, kann sie dein Leben abzapfen. Darum lebt sie länger als alle anderen, sie stiehlt Leben. Das was sie dir gestohlen hat, fehlt dir. Der alte Palaisin Bellamy hatte gegen einen der Lich gekämpft. Er hat es versucht und als er ihm zu nah kam, ist er rasend schnell gealtert.
    Hätte Prinz Ciel nicht mit dem Lich verhandelt, wäre Bellamy heute immer noch ein uralter Mann und schon bald tot. Der Lich hätte sein Leben behalten. Es hat ihn nicht interessiert. Du kannst Lich mit Vampire vergleichen Moni. Sie stehlen Leben durch Blutsaugen. Lich stehlen Leben, durch Lebenabsaugen. Das Ergebnis ist das gleiche, du bist tot oder so gut wie tot.
    Drum denk nicht, dass die alte Schachtel eine harmlose Oma ist. Sie ist gefährlicher als unser alter Palaisin war oder ich. Die Gefahr die von der Alten ausgeht ist, dass du nicht an die rankommst. Mann gegen Frau bekäme die von mir einen Schlag vor den Hals und das wars. Aber ich würde gar nicht soweit kommt, um der Schachtel einen Hieb vor den Hals zu verpassen. Der Weg wäre zu weit, das würde keiner überleben.
    Ein Lich kannst du nur aus dem Hinterhalt töten. So einen Hinterhalt musst du erstmal aufstellen. Er darf nicht wissen das du da bist. Und wenn er dich bemerkt, darf er nicht merken, dass du eine Gefahr für ihn bist. Du musst harmlos und nutzlos erscheinen. So wie Nathan den Barden des Abgrunds. Jeder macht sich über Nathan lustig.
    In Wahrheit ist er einer, der der beste Mörder wäre. Unscheinbar und grau wie eine Maus. Niemand würde von dem ein Messer im Buckel erwarten. Ich kann die Alte also nicht bitten zu gehen. Geht die nicht, wie soll ich mich dann noch an die ranmachen? Kampftechnisch gesehen, nichts anderes ja. Da könnte ich der Hexe gleich einen Drohbrief schreiben mit meine Adresse und der Uhrzeit wann ich schlafen gehe. Ich hab kein Schimmer wie ich mit der allein fertig werden soll.
    Reden wir zuerst mit dem Prinz, den Rest überleg ich mir später."


    Massimo klopfte ebenfalls polternd gegen die Tür, da man Monis Klopfen vielleicht nicht hörte.

  • Moni folgte ihrem Mann, der ihr genau darlegte wieso Prince Ciel scheinbar einen Narren an gefährlichen Personen gefressen hatte. Als sie vor der Tür standen hatte sie bereits geklopft, aber Massimo musste das natürlich toppen, indem er so gegen die Tür schepperte, dass der halbe Palast wach wurde.


    Noch hatte man ihnen nicht geöffnet, also konnte Moni auch auf die Argumente von ihrem Mann eingehen.


    "Massimo, der einzige Mann der mich waschen darf bist Du. Wieso sollte ich mich von einem Rakshaner waschen lassen? Dafür habe ich eine Zofe, solange diese ihren Kopf auf den Schultern behalten darf. Vermutlich hat Khawa seinen Job sogar gut gemacht, denn Prince Ciel hatte ihn doch sehr lange als Leibdiener. Das Ihr beiden Euch nicht leiden könnt, weiß jeder. Aber Khawa sollte hier keine Rolle spielen, sondern es geht um Dich. Begrabe mal für fünf Minuten Deinen Groll gegen ihn.


    Ich habe auch nie behauptet, dass die "alte Schachtel" harmlos wäre. Das ist logisch, Du kannst sie nicht bitten zu gehen, weil sie dann vorgewarnt wäre. Aber wie soll man ihr beikommen, wenn man sie weder bitten kann Souvagne zu verlassen, noch sie rauswerfen kann?


    Beikommen kann scheinbar niemand diesen Lich, sie sind durch ihre Macht unantastbar. Gleich was diese Personen beschließen, sie könnten es einfach tun. Wer sollte sie daran hindern, sie bestrafen oder gar richten? Das solltest Du Prince Ciel erläutern, dass ist ein Auftrag den wir nicht erfüllen können. Natürlich wäre es möglich, dass die Frau einfach geht und sich dem Wunsch des Princen fügt. Aber so wie Du von ihr erzählst, glaube ich da kaum dran.


    Scheinbar hat sich die Versammlung aufgelöst, lass uns noch zwei Minuten warten, dann gehen wir wieder. Es macht auch keinen guten Eindruck wie bestellt und nicht abgeholt vor einer Tür herumzulungern.


    Da fällt mir ein, die einzige Möglichkeit wäre, ihr mit den Himmelsaugen beizukommen. So wolltet Ihr doch den anderen Lich aufhalten, der Prince Ciel fast getötet hätte. Wir könnten mit Deinem Bruder Maurice darüber reden, vielleicht weiß er eine Lösung. Du könntest auch mit Jules oder Remy reden. Sonst wüsste ich keinen anderen Rat Massimo", sagte Moni und starrte frustriert auf die Tür.

  • Massimo


    zuckte die Schultern. Er wartete, aber da tat sich nichts. Er war froh drum. Er hatte keine Lust mit Prinz Ciel oder den anderen zu reden. Wer wusste was die wollten. Gesagt wurde ihm sowieso nichts. Massimo packte seine Frau und ging wieder nach draussen.


    "Das wissen die alles Moni. Die haben den Befehl dazu gegeben. Prinz Ciel weiss wie gefährlich die Lich sind. Die Himmelsaugen sollten helfen. Haben die aber nicht. Vielleicht war das auch ein Befehl von Prinz Ciel. Gib jemanden einen tödlichen Befehl und schon bist du ihn los. Ich war der einzige Idiot, der sich an die beschissenen Befehle gehalten hat. Wofür denn, sag mir das mal. Dafür das die Verbrecher sich die Ärsche platt sitzen und sogar von ihm beschützt werden. War das vorher geplant, hätte man mir das sagen können. Fang die Spinner ein, ich will die als Zirkusaffen getarnt als Garde.
    Bitte dann hätte ich die Truppe Trottel eingefangen damit er sich wieder ein paar von den Kerlen halten kann. Der soll sich mal nicht wundern, wenn die den in den Arsch beissen. Die sind anders als sein Schossaffe Khawa.
    Maurice und Remy frage ich nicht, die können mich am Arsch lecken. Ehrlich ich bin das ganze verlogene Gesocks leid. Maurice die faule Assel labert nur nach der Schnauze von Remy. Remy wird keinen Finger krumm machen. Der hat gut in die Krone eingeheiratet. So kann er seine Unfähigkeit verbergen. Dafür hat er andere Vorzüge, warte mal das nächste Frühjahr ab. Oder den Herbst und das Heer von Schwangeren. Die Himmelsaugen unter Jules den Affenkuschler brauche ich nicht fragen. Ich hab den Befehl erhalten und wenn ich den umsetze, muss ich das allein machen.
    Siehst du ein Himmelsauge, einen von der Garde oder sonst wen? Ich kann dich ja mitschleppen und du lädst die Oma auf einen Tee ein. Dann vergiften wir sie. Aber das würde ich nicht machen, weil die dich umbringen würde. Jeder mit Ehre im Arsch würde wenigstens sein Feind mit rüberreissen.
    Warum soll ich als Bettler dahin gehen und sagen, bitte würden sie das Land verlassen? Hockt die mit ihrem runzligen Hintern auf meine Scholle? Wir waren da, die nicht, fertig. Keine Ahnung wo die abgeblieben ist. Müssen die eben suchen. Sollen die wen schicken, der mächtiger und jünger ist als ich. Oder besser drauf. Die können doch den freundlichen Khawa schicken, der weiss doch wie er Leute an die Wand labert. Falls der Prinz sich in drei Wochen überhaupt noch an seinen Befehl erinnert und nicht im Kartenclub der Lichoma ist.
    Wir reiten nach Hause."


    Massimo pflanzte seine Frau auf ihr Pferd, setzte sich auf Foudre und ritt los.

  • "Hallo?!", rief es hinter ihnen. Prince Ciel stand in hastig übergestreiften Kleidern mit seinem Leibdiener Ferrau mitten auf dem Weg zu den Stallungen und blickte den beiden Pferden nach. Etwas verschnupft wirkte er dabei. Sein feuchtes Haar verriet, dass er gerade aus dem Zuber gestiegen war. Und nun, nachdem Massimo sein Bad unterbrochen hatte, ritt er einfach davon.

  • Zum Glück waren sie nicht weit fortgeritten, so dass Moni den tropfnassen Princen noch hörte. Sie zügelte ihr Pferd und wendete. Vor dem Prince Ciel angelangt, rutschte Moni vom Pferd und verneigte sich. Sie warf ihrem Mann kurz einen beschwörenden Blick zu, jetzt bitte freundlich zu bleiben.


    "Hoheit, wir wollten noch einmal mit Euch bezüglich der Befehle und der Missverständnisse sprechen. Hättet Ihr einen Moment Zeit für uns? Wir bedauern die Störung sehr Prince Ciel, aber ohne tatkräftige Hilfe ist es meinem Mann nicht möglich, die Lich des Landes zu verweisen.


    Möglicherweise muss Massimo sogar gewaltsam gegen die Lich vorgehen, sollten sich diese als stur und uneinsichtig erweisen. Würde mein Mann jene Personen vorher also friedlich bitten, unser geliebtes Souvagne zu verlassen, dann wären sie gewarnt. Hoheit allein kann niemand gegen einen Lich bestehen, selbst mein Ehemann nicht.


    Niemand weiß so gut wie Ihr, wozu diese Lich imstande sind.


    Deshalb bitte ich Euch um Hilfe, damit mein Mann seinen Befehlen nachkommen kann Hoheit. Die Garde die meinem Mann zugeteilt wurde, hat scheinbar wieder ihren alltäglichen Dienst aufgenommen. Natürlich könnte Massimo sie zurück beordern und befehlen ihn zu begleiten. Aber Hoheit, wie oft soll er sie zurückbeordern? Mein Mann ist ja mehr damit beschäftigt die Garde zu hüten, als dass sie ihrem Palaisin beisteht. So geht das nicht. Ihr müsst bitte ein ernstes Wort mit den Gardisten reden.


    Ferner benötigen wir magische Unterstützung Hoheit. Die Himmelsaugen sollten der Truppe doch beistehen, aber seit dem die Jagd auf den Ur-Lich abgeblasen wurde, haben wir von Seiten der Himmelsaugen auch nichts mehr gehört. Dabei benötigen wir deren Unterstützung für diese Aufgabe ebenso.


    Sollten wir nicht alle gemeinsam zusammenarbeiten um unser Land vor diesen üblen Nekromanten zu verteidigen? Niemand sollte sich da aus der Affäre ziehen Hoheit, deshalb wollten wir erneut mit Euch sprechen und Euch um Hilfe bitten", sagte Monique respektvoll.

  • Massimo


    hatte sich schon gefreut, dass der Prinz nicht öffnete. Kaum das sie nach Hause reiten wollten, kam der doch noch tropfnass angewackelt. Wirklich wunderbar, wann konnte er sein Sohn sehen? So langsam fragte sich Massimo, ob der Prinz ihn absichtlich ärgerte. Dafür war der damals als kleiner Tropf bekannt gewesen. Ein Plagegeist und Nervenschinder war er gewesen. Warum badete der überhaupt mitten am Tag? Den sein Leibdiener musste auch eine Schraube locker haben. Gebadet wurde morgens und abends. Aber wer wusste schon, was der Prinze getrieben hatte.
    Massimo versuchte sich nicht aufzuregen. Seine Frau redete gut auf den Prinz ein. Alles was Moni sagte klang klug. Auch wenn sie sagte, dass er Hilfe brauchte. Sowas sollte eine Frau nicht über ihr Mann sagen. Bei einer Lichjagd war das aber erlaubt. Welcher Mann würde schon allein ein Lich jagen? Massimo hoffte, das der Prinz ihn nicht wegen Monis Worte für ein Schlappschwanz hielt.
    Niemand konnte diesen Lich jagen ohne sich abzusichern. Die Himmelsaugen hatten sich nicht mehr gerührt. Dabei hatten sie die Aufgabe, den Lich anzugreifen. Ansgar der den Angriff führen sollte, hatte sich heimlich davon gemacht. Warum war klar, er wollte den Lich nicht angreifen.
    Massimo wollte das auch nicht. Er war nicht lebensmüde. Aber gemeinsam könnten sie ihn in die Knie zwingen. Dazu mussten sie aber auch gemeinsam angreifen. Was war nur los mit den Leuten? Die Befehle waren klar. Aber jeder machte was er wollte. Bei Bellamy hatten die sich das nicht gewagt. Vielleicht musste er ein paar von den faulen Säcken läutern. Dann würden die anderen wissen, dass sie ihn nicht verarschen konnten.
    Massimo wusste nicht was er noch zu Monis Worte anfügen sollte. Sie hatte gut gesprochen. Er war stolz auf seine Frau.
    Dabei fiel ihm ein, dass er Komavan rufen musste. Das wollte er direkt am Abend machen. Diesmal musste er besser aufpassen und durfte seinen Kumpel nicht wieder verlieren. Das war schon peinlich. Komavan sollte auf sein Sohn aufpassen.


    "Meine Frau hat Recht Prinz Ciel. Ich kann fast jeden Feind besiegen, aber ein Lich ist ein bisschen viel. Ich bin Kampfhexer und von mein Titel als Palaisin wird sich der Lich nicht beeindrucken lassen. Warum sich die Garde und die Himmelsaugen verzogen haben möchte ich wissen. Die Befehle waren eindeutig. Wo ist Ansgar von Hohenfelde? Wir haben dem beigestanden. Meine ganze Familie und besonders ich. Wofür wenn das seine Dankbarkeit ist? Falls er Angst hat den Angriff auszuführen, sollte der das uns sagen. Er muss den Lich nicht allein angreifen. Das war nie der Befehl.
    Falls ihr euch erinnert. Der Befehl lautete das die Himmelsaugen ihre Macht bündeln. Die Macht wird ein Magier zur Verfügung gestellt. Dieser Magier greift dann den Lich an mit der Macht des ganzen Ordens. Der ausgesuchte Magier war Ansgar. Und was ist nun mit ihm und dem Angriff?
    Ansonsten wählen wir einen neuen Angreifer, am besten einen der sich das auch zutraut. Die Macht von so viele Magier zu bündeln wird schwer. Der Angriff ist dann nichts weiter als die gesamte Macht auf den Feind loslassen. Das wird Ansgar wohl hinbekommen. Wenn nicht soll Jules das machen. Das ist sein Orden, also ist das seine Aufgabe. Ich bin der Palaisin von Duc, ich habe die Aufgabe den Lich zu finden.
    Aber ich renne nicht in eine Selbstmordaktion weil andere zu faul sind ihren Job zu machen. Dass das mal hier klar ist. Ich hab ein Sohn und den habe ich bis heute nicht gesehen. Ich renne von eine Aufgabe zur nächsten und keiner hilft. Alle verdrücken sich. Was ist hier los? Sprecht ein Machtwort. Gelten die Befehle überhaupt noch?."


    Massimo wartete ab, was der Prinz sagen würde. Einer musste doch helfen.

  • Ciel hörte sich den Einwand von Monique an und dann die Worte des Palaisin. Beides stimmte ihn nachdenklich.


    "Der Reihe nach. Erstens, der Lich befindet sich im Keller vom Rübenhof. Was er dort macht, ist mir schleierhaft, ebenso, warum niemand uns darüber informierte. Das Familienoberhaupt der Beißer ist Kazrar Chud. Er wird sich dafür verantworten müssen, dass der Licht in dem ihm anvertrauten Haus Unterschlupf fand.


    Ferner ist die Leibgarde in der Zwischenzeit in ihre angestammte Baracke B zurückgekehrt und dort auch zu finden. Wenn Ihr mit den Diensten der Leibgarde nicht zufrieden seid, Massimo, müsst Ihr die Personalzusammensetzung der Leibgarde ändern. Dafür seid Ihr als Palaisin befugt, die Leibgarde untersteht Euch. Sorgt für Ordnung, delegiert, sanktioniert, entlasst, stellt neu ein wie Ihr es für sinnvoll erachtet.


    Die alten Befehle bezüglich des Lichs gelten nach wie vor für alle, sie wurden nicht wiederrufen. Ich werde eine Versammlung einberufen, damit dieses Durcheinander ein Ende hat. Ferrau!"


    Er wandte sich an seinen Leibdiener.


    "In einer Stunde wünsche ich folgende Personen in einem Raum vorzufinden: Etienne de Sonzier, der momentan das Kommando von Unitè B innehat, Magistral Jules de Mireault von den Himmelsaugen, Kazrar Chud von den Beißern und nicht zuletzt Chevalier Ansgar de Chouinard, der sich bereit erklärt hatte, als Linse für den Seelenbrand zu dienen! Er ist mit einem Prachtadler einzufliegen.


    Sie alle haben hoffentlich triftige Gründe vorzuweisen, warum sie Ihren Pflichten nicht nachkamen, andernfalls werden sie bei unserem werten Scharfrichter Dominique Dubois vorsprechen. Oh und die Anwesenheit meines Vaters könnte nicht schaden, sicher interessiert es ihn auch zu erfahren, warum so ein Durcheinander in der Befehlskette herrscht."

  • Monique lauschte den Worten des Princen und fühlte sich sichtlich immer unwohler, je weiter er sprach. Das der Ur-Lich sogar ganz in der Nähe hauste, machte die Sache noch schlimmer.


    "Eure Hoheit, Ihr tut gut daran sofort zu handeln. Aber hatte mein Mann dann nicht Recht, Euch vor den gefährlichen Menschenfressern zu warnen? Sie boten dem Ur-Lich Unterschlupf in ihrem Heim. Diese Beißer sind doch Eure Leibgarde.


    Und dennoch haben diese Schufte bewusste den gejagten Ur-Lich vor Euch verheimlicht. Nicht nur das Eure Hoheit, sie haben ihn sogar versteckt. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was diese Menschenfresser vor gehabt haben. Prince Ciel, seit Ihr sicher, dass Ihr diesen Beißern vertrauen könnt?


    Herr bedenkt, es muss einen Grund gehabt haben, dass sie den Ur-Lich verschwiegen und versteckten. Wenigstens Euch hätte sie sich anvertrauen müssen. Das haben diese Beißer aber scheinbar nicht getan Hoheit. Mich beschleicht ein grauenvoller Verdacht Herr.


    Was wenn die Beißer vorgehabt haben, Euch diesem Lich zu opfern?
    Ich flehe Euch an, seid vorsichtig und schenkt meinem Mann Gehör!


    Massimo ging es niemals darum Euch zu schaden, oder Euch in Misskredit zu bringen. Er war erfüllt von höchster Sorge und war unter widrigsten Umständen immer noch bereit, seine Befehle zu erfüllen. Leider gab man ihm dazu nicht die Gelegenheit. Es freut mich zu hören, dass Ihr Euch so tatkräftig der Sache annehmt.


    Aber ich bitte Euch inständig Herr, bis die Sache geklärt ist, kehrt nicht zu den Beißern zurück.
    Lasst andere treue Männer Euren Schutz übernehmen und stellt diese Bande unter Beobachtung. Besser noch Ihr lasst sie verhaften.


    Denkt bitte an Eure Sicherheit Hoheit und daran, dass Ihr selbst bald Vater werdet. Diese Kreatur, dieser Lich ist ein großes Übel Herr. Haltet Euch von ihm fern und haltet die Himmelsaugen und diesen Ansgar an, endlich ihrer Aufgabe nachzukommen, der Aufgabe die Krone und ganz Souvagne vor diesem Ungeheuer zu schützen. Das schworen sie alle Herr, aber nur mein Mann hielt an dem Treueschwur fest", flehte Monique.

  • Ferrau lief es bei der Erklärung der Comtesse eiskalt den Rücken herunter. Der Ur-Lich wollte seinen Ciel verspeisen? Möglich war alles. Bereits einmal hatte er versucht ihn zu ermorden, hatte ihm fast die Seele aus dem Leib und die Haare vom Kopf gerissen. Es hatte lange gedauert, bis Ciel sich vollständig erholt hatte. Noch heute trug er die Nachwirkungen offen zur Schau - jeder sah dass er kahl war.


    Für Ferrau war das jedoch kein Makel, sondern zeigte zu was Prince Ciel in der Lage war. Er hatte dem Ur-Lich die Stirn geboten und er hatte es überlebt. Knapp am Ende seiner körperlichen und seelischen Kräfte, doch er hatte es geschafft.


    Was immer der Lich erhofft oder sogar erwartet hatte, Ciel hatte ihm getrotzt. Er hatte sich nicht kleinkriegen lassen. Gemeinsam war er mit seinem Schwager Linhard in das Herrenhaus eingedrungen, hatte den Lich aufgespürt und zwei von diesen drei Wesen, dass dennoch eines gebildet hatten erschlagen.


    Einer Jahrhunderte alten Schreckensherrschaft hatte er ein Ende bereitet.


    Mord und Totschlag war die Religion dieses Ungeheuers und er hatte seine Familie damit durchzogen, so wie das Blut der Opfer die Mauern des Herrenhaues durchzog. Familie - das Wort hatte einen ekelerregenden Beigeschmack, wenn er bedachte, zu was dieser Mann seine Familie benutzt hatte. Nichts weiter als Vieh waren sie für ihn gewesen.


    Herangezüchtet um ihn mit Leben zu nähren und ihn mit ihrem unsäglichen Leid zu unterhalten. Und so etwas lebte versteckt in aller nächster Nähe im Rübenhof. Die Garde die Prince Ciel beschützen sollte, hatte dieses Monstrum beschützt. Waren die anfänglichen Befehle dann nicht richtig gewesen? Archibald und die Beißer zu stellen? Hieß es nicht, dass der Ur-Lich in ihrer Begleitung gewesen wäre?


    All dies schien vergessen und ebenfalls Jahrhunderte her zu sein.


    Die Jagd der Beißer durch Souvagne. Der Befehl diese aufzuhalten und Archibald auszuschalten. Die vermeintliche Fahnenflucht von Leibgardist Patrice, der sich zu den Beißern abgesetzt hatte. Boldiszar der Leibgardist, Bellamy der Ex-Palaisin und Silvano der Kapitän die auf einmal ebenfalls auf der anderen Seite standen und den Beißern Unterschlupf auf dem Schiff Choucas gewährt hatten.


    Der erneute Kampf gegen einen anderen Lich. Jünger, aber nicht minder schrecklich als die drei eingegriffen hatten. Als Bellamy fast viel und schlagartig alterte und Prince Ciel durch Verhandlung sein Leben gerettet hatte. Boldiszar, Bellamy und Silvano waren in diesem Kampf auf der Seite von Ciel. Aber gehörten sie dort nicht immer hin?


    Und weshalb wurden die Beißer nicht festgesetzt?
    Wegen der Beziehung von Boldiszar zu Tekuro? Weil Tekuros Vater einer der Beißer war, wie auf einmal der Gardist Tekuro alias Robere selbst?


    Es war zum Haare raufen. Knallharte Entscheidungen mussten her, die all diese Befindlichkeiten außer Acht ließen. Ciel konnte doch nicht aufgefressen werden, gleich von welchem Lich, nur weil einige der Eingreiftruppen irgendwelche Verbandlungen zu den Kriminellen hatten.


    Das war schon schlimm genug!


    Bei dem Gedanken daran, wegen so einem Unsinn Ciel zu verlieren kamen Ferrau die Tränen. Fran würde es ganz genauso sehen, aber sie war zur Zeit nicht in der Lage zu handeln. Sie konnte sich ja kaum noch bewegen, so hochschwanger wie sie mit den Zwillingen war.


    Nein diesmal lag es an ihm. Er musste tun was Ciel befohlen hatte, oder er musste die Sache selbst in die Hand nehmen, für seinen geliebten Princen, den Duc, die gesamte Krone und Souvagne. Nur wie er das anstellen sollte, dass war Ferrau schleierhaft.


    Wie tötete ein Leibdiener einen Ur-Lich?
    Aber vielleicht musste er ihn gar nicht töten, er musste ihn nur vergraulen und da gab es sicher einige Möglichkeiten, die auch einem Leibdiener zur Verfügung standen.


    "Ich kümmere mich sofort darum", antwortete Ferrau Ciel und schaute ihm kurz tief in die Augen, da er ihn nicht umarmen durfte in dieser Situation.


    Ferrau wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, dann stürmte er davon, die Befehle seines Herrn und Liebsten umzusetzen.

  • Massimo


    konnte seine Frau nur Recht geben. Der Prinz musste besser aufpassen. Scheinbar nahm der jeden in seine Leibgarde auf. Massimo würde seine Leute auf die Beisser ansetzen. Dann würde er sehen, was die im Schilde führten. Er glaubte den Menschenfressern kein Wort. Die konnten den Prinz um den Finger wickeln, ihn nicht. Der Prinz war selbst schuld, weil er immer was exotisches haben musste. Erst Khawa, dann die Menschenfresser. Heimlich befürchtete Massimo, dass der Prinz den Ur-Lich gar nicht läutern lassen wollte. Er wollte ihn bestimmt für seine Sammlung.
    Der neue Leibdiener von Prinz war schnell unterwegs. Wengistens einer, dem er nicht Beine machen musste. Oder der war so flott, weil der von ihnen wegwollte ehe das noch mehr Arbeit gab. Solche kannte Massimo. Die Faulheit sickerte aus allen Dienerporen.
    Schaute der Herr nicht hin, hingen die nur rum und schaukelten sich die Eier.
    Massimo glaubte nicht, dass die Menschenfresser Prinz Ciel auffressen wollten. Die wollten ihn den Lich opfern. Das was er am Anfang befürchtet hatte, das hatten die vor. Prinz Ciel war noch lachend durch die Lüfte mit denen geflogen. Passte er nicht auf, würde dem Prinz bald das lachen vergehen.
    Massimo würde sie zur Not alle läutern.


    "Auf die Ausreden bin ich gespannt. Zur Not werde ich eine neue Truppe zusammenstellen. Vorher will ich von Etienne wissen, was los war. Ich verlange eine Antwort, ich muss mich auf den verlassen können."


    Massimo wartete neben seiner Frau und dem Prinz auf die anderen.