Ankunft in Souvagne

  • Morasa


    lachte als der Albenhasser so wütend war. Er fluchte und schimpfte. Dann war er endlich weg. Wie das sich für einen Feigling seiner Sorte gehörte.


    "Mein Dolch hab ich nicht wieder du Pickelgemälde, aber einen besseren. Du und der fette Ork, ihr habt mir die Gruppe kaputt gemacht. Gleich beim ersten Gespräch. Heul doch, wo es dich selber mal trifft. Heute war das zu spät für dich. Deine Sprüche kannst du dir in den pinken Arsch stopfen. Gewonnen hab ich, weil du Krieg wolltest. Das ist Krieg. Am selben Punkt wie du stand ich vor einem Jahr durch dich du Kameradenschwein. Ich wäre fast im Wald gestorben an meine Wunden. Allen geht es besser, wenn du verschwindest. Dann wird diese Familie eine Familie sein."


    Mo schaute dem pinken Albenhasser hinterher. Dann ging er zur Tür und zog Firxas ins Haus.


    "Wir haben ein Zuhause und Urako ist weg. Terc müssen wir noch loswerden."


    Mo seine Nase zuckte als er sein Lachen versteckte.

  • Montgomery


    suchte das ganze Haus ab. Das pinke Weichwesen war verschwunden. Es war seine Schicht und es war weg. Monty wusste nicht, wo er das Wesen suchen sollte. Urako war sein Name. Es gehörte zu seinen Leuten und er machte sich Sorgen. Zur Sicherheit ging er nochmal durch alle Zimmer. Seine Leute schliefen und nirgendwo war Urako zu finden.
    Monty war sich nicht sicher, ob er seinen Meister wecken durfte. Aber der Meister und Urako waren Freunde. Montgomery entschied, dass er Meldung machen musste. Schonmal wurde einer hier entführt. Anwolf hatte es vor der Tür erwischt und weg war er. Monty schlich zum Zimmer von seinen Meister und öffnete die Tür. Da lag er im Bett und schlief neben dem bleichen Alben.
    Monty wollte seinen Meister nicht verletzten, seine Krallen waren scharf. Er tippte ihn leicht an.


    "Meister auf meine Schicht habe ich festgestellt, dass Urako verschwunden ist. Ich hab überall nachgesehen, er ist weg. Er ist nicht mehr im Haus. Wo kann er sein? Hoffentlich ist ihm nichts passiert und er wurde nicht entführt. Meister ihr müsst was tun."

  • Dave erwachte, weil ihn jemand berührte. Zwar war die Berührung nur leicht, aber das hieß nichts. Jeder Hohenfelde hatte einen leichten Schlaf und schlief im Grunde mit einem offenen Auge. Wer dies nicht tat, schloss seine Augen bald für immer.


    Dave hockte sich auf und schaute Montgomery, seinem Gargoyle, ins Gesicht. Der gute Bursche sorgte sich um Urako und wollte das er etwas unternahm. Monty war wirklich eine treue und naive Seele. Dave strich dem steinernen Kerlchen über den Schädel.


    "Weißt Du was ich tun müsste Monty? Urako mit Anlauf so feste in den Arsch treten, dass er meine Schuhspitze im Rachen schmeckt. Das müsste ich tun. Wo Urako ist, weiß er nur allein. Er hatte wieder einen seiner "niemand hat mich lieb"-Anfälle. Und er musste mir dafür den Abgrund heiß machen. Morasa, ein alter Bekannter der Geister ist unerwartet hier aufgetaucht.


    Bei Mo heißt das, er schlägt hier auf und verbreitet Ärger. Das ist das Spezialgebiet von Mo. Morasa ist ein Waldalb der sich in einen Marder verwandeln kann. Aber mittlerweile glaube ich ehrlich gesagt, das ist ein Marder, der sich manchmal in einen Waldalben verwandelt.


    Urako hasst Morasa und Morasa hasst Urako nicht minder. Es ist eine lange, gewachsene Feindschaft. Die beiden schenken sich nichts. Damals haben Varmikan und ich Morasa in einer Taverne kennengelernt und für die Geister geworben. Und schon am ersten Tag, wo Mo vorgestellt wurde, hatten Seddik und Urako nichts besseres zu tun, als ihm vor die Koffer zu scheißen. Damit meine ich, ihn anzuranzen.


    Und so nahm das Ganze seinen Lauf. Urako und Seddik wetterten gegen Mo, dieser fühlte sich angegriffen. Ich als rechte Hand von Aino damals schritt ein und musste mir von Urako sagen lassen, ich hätte für Mo Partei ergriffen. Das habe ich nicht, ich wollte das endlich Ruhe ist. Gut ich habe ihm paar aufs Maul angedroht, aber ich war auch wirklich mit meinem Demonai am Ende.


    So haben wir uns an dem Tag alle gestritten, ich hab mich auf unsere Feierabend-Bier-Treppe verzogen und mich volllaufen lassen. Mo kam dazu und wir sind zu meinem Zweithaus abgezogen, wo wir gemeinsam die Nacht verbrachten. Nur zusammen, da ist nichts gelaufen. Wobei Mo mich wohl gestreichelt hat, als ich geschlafen habe.


    Jedenfalls wollte Mo Urako töten, Urako ihn auch und wir alle waren mittendrin. Zum Schluss ist die Sache so eskaliert, dass Mo angeschossen wurde im Hof, als er mit Kariakin zurück zum Geisterhaus kam. Sprich er wollte seine Sachen holen und kam mit einem Greifen an. Woher er ihn immer hatte, dass ist jetzt auch gleich. Was blieb war der Greif, ein guter Kerl. Gegangen ist Mo auf eine miese Art die nicht hätte sein müssen.


    Schuld daran hatten wir allerdings alle, einschließlich Mo.


    Mo hat damals also angeschossen und verletzt das Weite gesucht. Urako und Seddik waren zufrieden, dass sie ihr Revier verteidigt hatten. Bei meinem Bruder in Alessa begegneten sich dann Urako, Varmi und Mo wieder. Dabei diesmal Firxas, der Ex von Urako. Nun der neue Freund von Mo. Es konnte nicht schlimmer laufen.


    Auf der Heimreise zu uns, warum auch immer Mo zu uns wollte lasse ich mal offen, biss Mo Urako in den Schwanz. Ja Du hast richtig gehört, er biss ihn in seinen Prügel. Also die beiden stehen auf gewaltigem Kriegsfuß.


    Und nun Monty, stand Mo vor der Tür und Urako ließ ihn versehentlich hinein. Die beiden jagten sich durchs Haus und als ich dazu kam um zu schauen, was das Towabohu im Haus soll, verwandelte Mo sich zurück. Nackt wie Gott ihn schuf stand er da und für Urako schaute ich wohl eine winzige Sekunde zu lang. Da rastete er aus, kotzte mir vor die Füße und verschwand in seinem Brass.


    Also er hat mal wieder typisch die Diva gegeben. Er hat nicht einmal seinen eigenen Dreck weggemacht, dazu musste ich seinen Mann heranzitieren.


    Urako ist Brot gewöhnt Monty, er wird sich beruhigen und wieder herkommen. Ich kann ihm dabei auch nicht helfen. Ich habe meine eigenen Probleme und ich habe keinen Nerv mich damit zu befassen. Er soll sich wieder einbekommen, ansonsten soll er nicht jedem gleich die Tür öffnen. Wofür gibt es Türspione? Die Erfindung dürfte auch an Urako nicht spurlos vorüber gegangen sein. Trotzdem Danke für Dein wachsames Auge", sagte Dave, knuffte Monty und legte sich wieder hin.

  • Montgomery


    hatte seinen Meister was gefragt. Er antwortete und hörte gar nicht mehr auf. Dem Gargole schwirrte der Kopf von dem vielen Gesabbel des Meisters. Was der alles über das Weichwesen erzählte. Urako hatte sich geärgert. Dann musste er sich übergeben. Keinen hatte das interessiert. Dann wurde er gebissen und von einem Mardermann und dann war er Brot gewöhnt. Vorher war er mit dem Marder in Feindschaft geraten. Der Meister hatte Bier auf eine Treppe getrunken und war besoffen gewesen. Der Mardermann wurde angeschossen. Er war auf der Flucht und Urako hatte ihn ins Haus gelassen.
    Monty kratzte seine Hörner. Was wollte der Meister ihm mit diesem wirren Zeug sagen? Wie konnte er durch die Infos Urako finden? Sollte er ihn noch finden oder Brot mitbringen? Er hatte so viele Fragen an den Meister. Was machte der? Der schlief wieder ein. Monty wartete ab, ob der Meister sich das nochmal anders überlegte. Nein er schlief weiter.


    "Meister ich geh Urako suchen so wie ihr das befohlen habt."


    Monty tabste leise aus dem Schlafzimmer und kletterte aufs Dach. Wo konnte das Weichwesen nur sein? Bei einem Heiler bestimmt. Da wollte Monty zuerst nachgucken oder im Krankenhaus. Er breitete seine Schwingen aus und sprang vom Dach. So segelte er in die Nacht davon auf der Suche nach Urako.

  • Während Urako zum Palast des Ducs unterwegs war, wo Montgomery ihn im Wartebereich finden würde, falls er genau dort suchte, wartete Firxas, der von Mo ins Haus gezogen worden war, auf dem Sofa. Niemand hatte ihn hereingebeten, drum hatte er höflich gewartet. Terc glitt von seinen Schultern und verschwand in irgendeiner dunklen Spalten. Leise stieg Firxas über die Scherben und was noch alles hier herumlag von der Verfolgungsjagd. Aus einem Zimmer drang leises Schnarchen, was ihn nicht verwunderte, da es inzwischen Nacht geworden war.


    "Haben sie gesagt, dass wir über Nacht bleiben dürfen? Ich finde es merkwürdig, einfach hier ins Haus zu kommen. Hat Urako dir etwas angetan?"


    Er musterte seinen Mann von oben bis unten auf der Suche nach Blessuren, aber auf den ersten Blick war nichts zu sehen.

  • Als Dave mitten in der Nacht durch das Haus ging um sich etwas zu trinken zu holen, saß dort Firxas gemeinsam mit Mo. Die Frage ob sie bleiben durften und ob mit Morasa alles in Ordnung war, hatte er am Rande noch aufgeschnappt. Dave gesellte sich zu den Beiden.


    "Hallo Ihr beiden, natürlich dürft Ihr über Nacht bleiben. Wobei Ihr so ausseht, als könntet Ihr einen Job und eine Bleibe vertragen. Zartbeseitet seid Ihr beide nicht, dass vermute ich jedenfalls. Reden wir morgen in aller Frühe darüber, nun folgt mir, ich zeige Euch Euer Zimmer.


    Was Urako angeht, er hat niemanden geschadet als sich selbst und meinen Nerven. Wohin er geflohen ist, kann ich Euch nicht sagen, nur dass es eine Flucht war. Weshalb Ihr beiden immer ausrasten müsst, bleibt Euer Geheimnis, aber diesmal hat er es echt übertrieben. Und das sage ich, Ihr wisst wie ich zu ihm stehe. Wobei er Brot gewöhnt ist und Montgomery ist Urako gefolgt", erklärte Dave müde und führte die beiden zu einem leerstehenden Doppelzimmer.


    "Hier das könnt Ihr haben, viel Spaß und gute Nacht. Wir sehen uns morgen früh", sagte er freundlich und ließ die beiden allein.

  • Morasa


    tat so als müsste er husten, damit er sein Lächeln hinter der Hand verstecken konnte. Das war gut gelaufen. Urako hatte er das zu verdanken. Damit hatte Mo nicht gerechnet, Urako sicher auch nicht. Diesmal hatte er gewonnen. Dave sagte, dass er mit Firxas bleiben durfte. Mo freute sich sehr.


    "Dave du kennst uns. Wir machen jeden Job. Firxas ist ein sehr guter Söldner und er ist ein Magier. Genau wie du. Du kannst dich mit ihm über Magie unterhalten. Wir nehmen den Job an. Hier im Haus läuft Terc rum. Das ist der Dünsterling, den wir dir zum Geschenk mitgebracht haben. Er ist noch nicht gezähmt und er hat Matschaugen. Sonst ist der völlig gesund.
    Urako ist ein Albenhasser und ein Verstümmler. Ich hoffe jemand schneidet seine Kehle in eine dunkle Gasse durch. Das hat der verdient nach allen was der uns angetan hat. Er hat mein Mann die Flügel rausgerissen. Mein Leben wollte der zerstören. Mein Dolch hat der gestohlen. Den Dolch hatte ich als einzige Erinnerung von mein Vater. Der hat den verlangt um mir zu helfen und mich betrogen.
    Danke dass du mir dein Dolch geschenkt hast. Der pinke Albenhasser und der fette Ork wollten mich von Anfang an fertig machen. Das war nicht meine Schuld, ich hab mich vorgestellt und die haben mich angegriffen. Dave du wirst sehen, wenn du Firxas und mir eine Chance gibst dass du die zwei Hohlköpfe nicht brauchst.
    Ich kann gut jagen und Firxas ist stark und sehr klug.
    Ich hab nicht mit den Albenhasser gezankt Dave, dass war der und nicht ich. Ich hab geklopft und er macht mir auf. Dann ging ich ins Haus. Der hat mich doch reingelassen und dann fing er an durchzudrehen. So war das. Vergiss den pinken besser. Der kommt nicht zurück. Ruf dein Kollegen zurück, der braucht den nicht verfolgen. Niemand braucht den. Und schmeiss den fetten Ork raus. Du hast doch Firxas, du brauchst den fetten Trottel nicht. Firxas ist freundlich und fleissig. Der fette Ork ist überflüssig, raus mit dem.
    Das Zimmer ist schön. Danke für deine Hilfe. Wir richten uns ein und reden morgen früh. Denk über meine Tipps nach Dave. Den Job nehmen wir. Das musst du morgen früh nicht mehr fragen. Schlaf schön und ärgere dich nicht. Du hast jetzt uns als Hilfe."


    Mo schmiss die Tür zu als Dave gegangen war und strahlte Firxas an.


    "Wir haben ein Zuhause und ein Job. Urako wird sich in seinen pinken Hintern beissen, weil er mich reingelassen hat. Firxas du musst heute Nacht ein bisschen Magie üben. Morgen früh musst du Dave überzeugen. Ich hoffe er hat bald ein Job für uns. Dann zeigen wir was wir drauf haben. Dann wird der fette Ork rausfliegen und wir sind sicher. Alles was wir verdienen sparen wir. Dann können wir dein Schloss einrichten und Möbelmaterial kaufen. Ich bau dir alles. Hoffentlich macht Terc keine Scheisse. Diesmal ist alles gut für uns gelaufen Firxas. Diesmal war das Glück für uns da.
    Lass uns ins Bett gehen. Wir haben schon lang nicht mehr im Bett geschlafen. Morgen früh steh ich ganz früh auf und sichere uns ein paar Messer. Oder ich frag Dave ob er uns ein paar Waffen gibt. Wir müssen für den Job bereit sein. Ich bin froh aber ich vermiss unser Mauli. Was der wohl macht. Hoffentlich ist er in Sicherheit."


    Morasa setzte sich aufs Bett und klopfte neben sich.

  • Am Morgen darauf klopfte Anwolf an die Tür von Morasa und Firxas. Er betrat ohne weitere Vorwarnung das Quartier der beiden und grinste sie freundlich an.


    "Morgen Ihr zwei Schlafmützen, Dave erwartet Euch in der Schreibstube. Ihr habt gestern Abend das Berufsangebot angenommen. Heute machen wir es fest, wie versprochen. Das übliche Prozedere folgt gleich, dass heißt Ihr werdet mit Dave reden. Danach wird er Euch auslesen.


    Wie das funktioniert, weißt Du schon Morasa, Du warst ja schon einmal hier angestellt. Geht alles glatt, wird Euch Pavo Blut abnehmen. Zwar sind wir nun eine staatliche Organisation, aber dennoch müssen wir uns immer noch rückversichern.


    Zudem denkt immer daran, dass Blut ist Absicherung für unsere Orga, aber auch Eigensicherung für Euch. Sollte Euch etwas im Dienst geschehen, können wir Euch über Eure Blutprobe wesentlich schneller finden. Und jeder von uns weiß, dass manchmal nicht nur Minuten zählen, sondern Sekunden.


    Ebenso kann Eure Rettung innerhalb von Sekunden erfolgen, dazu muss ein Geistmagier nicht vor Ort sein. Eine Rettung bedeutet schließlich nicht, jemanden abzuholen und ihm das Pfötchen zu streicheln, sondern Rettung bedeutet die Bedrohung für das Familienmitglied auszuschalten", grinste Anwolf freundlich, stand auf und führte die beiden als Anwärter zur Schreibstube.


    "Falls Ihr nachher Lust habt, könntet Ihr mich zu Aimeric de la Cantillion begleiten, sobald Ihr die Aufnahme hinter Euch gebracht habt. Er hatte eine ganz ähnliche übele Erfahrung machen müssen wie ich. Kurzum er hatte eines meiner Familienmitglieder zu Gast und zwar genau wie ich - in der Seele.


    Da wir mehr oder minder über Eck und über Brandur mit den Cantillions verwandt sind und Massimo meinem Vater Ansgar selbstlos geholfen hat, wollte ich schauen wie es Aimeric geht. Irgendwie tut er mir leid, aber verratet das keinem, ich hab einen Ruf zu verlieren", erklärte Wolfi mit blitzenden Augen.


    Er blieb vor der Tür der Schreibstube kurz stehen und schenkte den beiden ein freundliches Lächeln.


    "Meine Herren, die Schreibstube - hinein ins neue Leben und mögen Eure Klingen stets schwarf sein", verkündete Anwolf freundlich.

  • Morasa


    hörte dem Geschwätz von Anwolf zu. Der Junge hatte ihm schon einmal geholfen. Jedenfalls hatte er es versucht. Mo hoffte, dass diesmal alles gut ging. Das mit dem Blut gefiel ihm nicht. Damals hatte er soviel Ärger wegen den Blut gehabt. Die Geister hätten ihn immer finden können. Drum hatte er es mit Firxas zurückgeholt und vorher mit Varmikan verhandelt.
    Mo dachte daran wie damals der Streit ausbrach und er fliehen musste. Crize, Aksoy und Mauli hatten ihn gerettet. Der fette Ork hatte ihn schwer verwundet. Mo fragte sich wie die Rakshaner waren. Ging es ihnen gut? Am Anfang hatte er sie gehasst. Die Rakshaner hatten sein Volk getötet. Die Waldalben waren so blöd und hiessen jeden willkommen. Dann passierte sowas. Er war immer misstrauisch gegen jeden.
    Aber bei Crize hatte er sich geirrt. Der Rakshaner hatte sein Leben gerettet und ihm Kleidung geschenkt. Dafür hatte er nichts verlangt. Dann hatte er auf seinem Irrweg Firxas kennegelernt. Sie hatten sich verbündet. Zusammen waren sie zu Ansgar gegangen. Dem Nekromant hatte er alles erzählt. Er war Daves Bruder und wollte helfen. Trotzdem ging alles schief.
    Firxas und er wurden ein Paar und alles wurde gut. Sie reisten zurück zu den Geistern. Firxas verhandelte und er bekam sein Blut ausgehändigt. Er war frei. Niemand konnte ihn mehr finden.
    Morasa schaute seinen Mann an und seine Nase zuckte. Wieder sollte er Blut abgeben. Fing dann alles von vorne an? Oder war es diesmal anders? Mo hatte Angst. Er wischte seine scheissnassen Hände an seine Hose ab. Der Albenhasser war weg. Dave hatte ihnen ein Zimmer gegeben und ein Job angeboten.
    Einmal musste er auch Glück haben. Mo schluckte seine Angst runter und nahm die Hand von Firxas.


    "Das hat Dave schon vor lange Zeit erzählt Anwolf. Hoffentlich geht diesmal alles gut. Meine Schuld war das nicht. Ich wollte nur eine Gilde finden, zu der ich gehöre. Wo ich einen Job habe und Geld verdiene. Eine Gruppe die mich nicht bescheisst, weil ich nicht lesen kann. Das hat der Albenhasser und der fette Ork kaputt gemacht. Diesmal wird das keiner kaputt machen.
    Sogar mein Erinnerungsdolch von mein Vater hat der pinke Widerling gestohlen. Bis heute hat der den nicht zurückgegeben.
    Wenn ihr für den Staat arbeitet, dann braucht ihr das Blut nicht. Ihr bekommt mein Blut Anwolf. Müssen wir gehen, bekommen wir unser Blut zurück. Das verlange ich. Firxas und ich werden uns bemühen, dass nichts passiert. Wir arbeiten gut und hart. Firxas ist ein Magier und er ist fleissig und schlau.
    Diesmal muss das gelingen Anwolf.
    Ich will keinen Ärger, sondern bei euch arbeiten. Wir wollen dazugehören.
    Wir begleiten dich gerne zu deinen kranken Verwandten. Bring dem was zu essen mit. Die meisten Kranken vergessen das oder haben nichts Zuhause. Wir können dem was unterwegs kaufen.
    Ein neues Leben, dass hoffen wir."


    Morasa betrat die Schreibstube. Er wartete was nun passierte und drückte Firxas Hand fester.

  • Urako stapfte wütend im Wartesaal auf und ab und unterhielt respektive nervte alle Wartenden mit seinen wütenden Schimpftiraden, die sich gegen alle Mitglieder des Geisterhauses richteten, mit Ausnahme von Irmina, die ein Baby war, Varmikan, den er für den einzigen Normalen außer sich selbst hielt und Montgomery, der bisher nur in seiner Rolle als fürsorglicher Gargoyle aufgetreten war. Jeder andere bekam sein Fett weg, besonders natürlich Morasa und Dave. Dann ging es gegen die beiden Gardisten, die rechts und links neben der Tür zum Thronsaal standen.


    "Was soll das eigentlich werden, ihr zwei Lackaffen", brüllte er. "Ich warte hier seit Wochen, ich betone, seit WOCHEN auf meine Audienz! Ich bin Prinz Urako Lyridime von und zu Alkena, ihr Kasper! Macht da drinnen Dampf, sonst raste ich hier aus!"

  • Montgomery


    hatte überall gesucht. Die Heiler und Krankenhäuser war er abgelaufen. Er wusste keinen Rat mehr und wollte seine Brüder im Palast fragen. Dort hörte man viel. Jemand dort könnte wissen, wo das Weichwesen Urako war. Es war schon spät und Monty war froh, dass er den Palast erreicht hatte. Die Wachen waren freundlich. Jeder wusste, dass er auch ein Wächter war. Dann hörte er den Lärm. Das Weichwesen. Es war hier und schrie rum. Es schrie dass es ein Prinz war und dass er den Duc sprechen wollte. Weil er schon Wochen wartete. Montgomery zuckte die Flügel. Er ging zu den Wachen und Urako dazu.


    "Urako gut das ich dich gefunden habe. Ich hab dich überall gesucht. Warum willst du den Duc sprechen? Was ist passiert? Der Meister hat mich geschickt um dich zu suchen. Zuerst war ich bei den Heilern und den Krankenhäusern. Komm mit nach Hause. Ich soll dir vom Meister sagen, du bist Brot gewöhnt. Du bekommst auch Brot Zuhause. Ich hab nicht gewusst, dass du ein Prinz bist Urako. Ich glaub der Meister weiss das auch nicht. Was willst du denn mit den Duc bereden? Gehen wir oder soll ich warten? Der Tag bricht bald an, dann versteiner ich."


    Monty hoffe das sich Urako beruhigte. Warum er so wütend war, wusste er nicht.

  • Als es Nacht wurde - wieder einmal - wartete Urako immer noch. Die beiden Gardisten hatten damit gedroht, ihn aus dem Palast zu entfernen, wenn er seine Lautstärke zu dieser späten Stunde nicht mäßigte. Knurrend wollte er sich wieder dem Wartesaal zuwenden, da stand auf einmal Montgomery vor ihm.


    "Monty", rief Urako teils erleichtert, teils triumphierend, teils völlig verzweifelt. "Es ist dieser elende Alb, der weder Anstand noch Ehre kennt und die Familie vergiftet! Und Dave, der ekelerregende Spanner, der nicht weiß, was sich gehört in einer Ehe und was nicht! Und Gasmi, der Treulose, der vor ihm auf allen vieren herumkroch, um den Boden zu wischen, den ich absichtlich beschmutzt habe, um Dave zu beleidigen!"


    Er packte den Gargoyle an den breiten Schultern und starrte ihn mit glasigen Augen an. "Brot? Was soll ich mit Brot! Sie! Sind! Alle! Vollkommen! Irre! Und die zwei kleinen Waschlappen da", er wies auf die Gardisten neben der Tür zum Thronsaal, die einen Kopf größer waren als er, "erwartet eine Dienstaufsichtsbeschwerde, wenn es die in Almanien gibt!"

  • Gerade sprach Urako noch voller Verzweiflung zu Monty, als er eine bodenlose Hoffnungslosigkeit fühlte. Seine Knie wurden ihm weich, seine Kehle schnürte sich zu und Tränen stiegen ihm in die Augen.


    `Urako...
    hi..lf...
    mir.... ich.... ster...be....
    Gei....ster...hausssss....´,
    hörte er die Stimme Varmikans in seinen Gedanken.


    Kaum mehr als ein mentales Flüstern, begleitet von einem Schmerz, der das unerträgliche Maß erreicht hatte. Wie Varmikan die Botschaft senden konnte, war unklar. Vermutlich mit den letzten Kraftreserven die sein Körper und Geist aufbieten konnte.


    Und es gab nur einem, dem er die Botschaft gesandt hatte - Urako, ihm.

  • Urako, der eben noch Montys Schultern gepackt und auf ihn eingeredet hatte, ließ ihn unvermittelt los. Mit weit aufgerissenen Augen ging er ein paar Schritte rückwärts. Sein pickliges Gesicht hatte jede Farbe verloren. Auf einmal war ihm, als müsse er sterben, als wäre sein Körper zerstört worden und das Leben sickere aus seinen Adern. Doch es war nicht seine Qual, die er da spürte, es war die von Varmikan, der verzweifelt um Hilfe rief.


    "Flocke", sagte er voller Schmerz.


    Nicht er starb, sondern sein bester Freund. Die Verletzungen, die er in Varmikans Geist gespürt hatte, waren letal. Als Scharfrichter wusste er, wie ein Körper beschaffen war und wie man ihn effektiv zerstörte. Dieser Körper war zerstört. Mehr als seinem Bruder in den letzten Augenblicken seines Lebens beistehen, konnte Urako nicht. Nicht mit seinen bescheidenen Fähigkeiten! Die Erkenntnis bohrte sich in sein Herz und Montgomery sah in Urakos Gesicht tiefe Verzweiflung.


    "Das ist alles Mos Schuld", brüllte er den Gargoyle voller Verzweiflung an. "Er kreuzt auf, macht Dave schöne Augen und der nimmt das zum Anlass, den lieben treuen Varmikan verschwinden zu lassen! Platz für Mo hat er geschaffe, ich weiß, dass Dave das war! Heute ist ihr Hochzeitstag und Varmikan ruft mich vom Geisterhaus um Hilfe an. Das ist doch kein Zufall!"


    Dann fiel ihm plötzlich ein, dass es neben der klassischen Heilkunst noch die Kunst der Magie gab. Vitalismagie, im Volksmund auch Heilmagie genannt. Im Palast gab es die besten Heiler! Hier gab es jemanden, der das Unmögliche möglich machen konnte! Wenn nicht hier, wo dann?


    "Ich werde versuchen, Varmikan zu helfen. Entweder du begleitest mich und hilfst mir, Flockes Leben zu retten, oder kehre zurück zum Geisterhaus und behalte das Dreckschwein im Auge. Damit meine ich Dave von und zu Natternzunge! Alternativ setzt du mein Werk fort und informierst seine faule Majestät darüber, dass ein Waldalb sich illegal in Souvagne aufhält und die Fantomes ihm Schutz gewähren. Wenn ich daran denke, wie der Kerl mir vorgeheult hat, wie böse doch alle zu ihm waren ... zu Recht, will ich meinen! Sie waren noch zu gut zu ihm, Archibald samt Dunwin, Hiwi und Narbi und wie sie alle hießen. Nichts anderes hatte er verdient!"


    Urako eilte los und fragte sich durch den Palast, bis er Benitos Heilstube gefunden hatte. Dort hämmerte er wie besessen an die Tür.

  • Benito stockte gerade seine medizinische Vorräte in aller Ruhe auf, alls jemand wie besessen gegen die Tür polterte. So war der Beruf des Heilers. Wann man wieviel zu tun hatte, konnte man nicht vorher sehen. Ben eilte zur Tür und öffnete umgehend.


    Bei dem Anblick dem sich ihm bot, war keiner seiner Scherze zur Aufmuterung angbracht. Ein Tiefling stand völlig aufgelöst vor seiner Heilstube.


    "Regt Euch ab und berichtet mir von dem Notfall", bat Benito.


    Es konnte sich nur um einen Notfall handeln, denn so wie der Mann aussah ging es um Leben und Tod. Benito schnappte sich seine Heilertasche die für Notfälle direkt auf der Anrichte neben der Tür stand. Er gesellte sich zu dem Tiefling, schob diesen quasi ein Stück aus dem Hauseingang der Heilstube und zog die Tür hinter sich zu.


    "Ihr führt mich zum Patienten, berichtet bitte", sagte Ben ruhig. Er musste die Ruhe für sie beide bewahren, ebenfalls ein wichtiger Teil seines Berufes.

  • Während sie flotten Schrittes durch den Palast eilten, erzählte Urako dem alten Heiler, was sich zugetragen hatte.
    "Mein Name ist Prinz Urako Lyridime von und zu Phintias", begann Urako mit seinem offiziellen Titel, auch wenn der dank seines Vaters praktisch wertlos für ihn war. Vielleicht konnte er wenigstens an dieser Stelle einmal nützlich sein. "Mitglied der Fantomes seiner Majestät. Es geht um meinen Freund Varmikan Hohenfelde-Eisseher - ebenfalls Mitglied dieser Einheit - einen herzensguten Mann und frischgebackenen Familienvater", sprach Urako verzweifelt. Irmina war zwar nicht Varmikans leibliche Tochter, aber alles, was irgendwie geeignet schien, einen abgebrühten alten Arzt, der schon alles gesehen hatte, davon zu überzeugen, dass hier höchste Eile geboten war, war dazu geeignet, ins Feld geführt zu werden.


    "Der getreue Varmikan hat mir magisch einen Hilferuf geschickt, ich konnte seine Wunden spüren und seinen Zustand. Er liegt im Sterben! Des weiteren bin ich sicher, dass sein Ehemann Davard von Hohenfelde einen Mordanschlag verübt hat. Varmikan ist ein Frostalb, aber er ist Souvagner und diente der Krone loyal bis zum heutigen Tag, er verdient jeden Schutz. Ich wollte seine Majestät gerade darüber informieren, dass ich Davard für Hohenfelde nicht mehr für vertrauenswürdig halte, weil er illegal eingereisten Fremdländern Unterschlupf gewährt, einer davon ein gesuchert Mörder, der andere ein zwielichtiger Söldner, aber ich kam nicht mehr dazu, weil mich der Hilferuf erreichte. Vermutlich hängen die beiden Ereignisse zusammen, Varmikan wusste zu viel und drohte damit, zu plaudern. Jemand muss Duc Maximilien vor diesem Hohenfelde warnen! Und wir müssen einen dieser Reitgeier nehmen, sonst kommen wir zu spät!"

  • Montgomery


    bekam Panik als das Weichwesen Urako auf einmal Schmerzen hatte. Er wurde weiss wie eine Wand. Das Weichwesen sagte Flocke. Das war der Mann des Meisters. Scheinbar hatte Mo den weissen Mann angegriffen. Um Platz zu schaffen sagte Urako. Aber warum nur? Im Haus war genug Platz für alle. Monty verstand die Weichwesen oft nicht.
    Dann sollte er auf den Meister aufpassen und mit dem Oberboss der Menschen reden. Oder mitkommen. Montgomery schwirrte der Kopf. Urako lief davon und Monty blieb zurück. Er hockte sich auf den Platz vom Weichwesen um den Oberboss der Menschen von den scheusslichen Alben zu erzählen.

  • Benito folgte Urako so schnell ihn seine Füße trugen. Gemeinsam eilten sie durch den Palast, hinaus in den Hof und dort schnappte Ben sich den Tiefling und zerrte ihn zu den Ställen der Prachtadler. Jeder kannte den Heiler, also war es nichts ungewöhnliches, dass er hier erschien. Nur im welchen Tempo, dass war äußerst ungewöhnlich.


    Sofort trat er an den Stallmeister heran, schilderte ihre Notlage und ließ sich einen der Prachtadler aushändigen. Kaum war das gewaltige Geschöpf gesattelt, befanden sie sich auch schon in der Luft. Benito trieb das Tier zu großer Eile an. Der Prachtadler flog was seine Schwingen hergaben. Benito befragte Urako, wo überhaupt ihr Patient lag.


    Shohiro! Die Hauptstadt Naridiens!


    Es war ein weiter Weg und Benito hoffte inständig, dass der Frostalb so lange durchhielt. Ein Mitglied der Fantome, zudem wohl mit dem Princen von Alkena befreundet. Der Duc würde ihm den Abgrund heiß machen, falls er sich diesen Schnitzer erlaubte. Der Flugwind ließ ihre Gesichter vor Kälte brennen, während Bens Augen tränten. Aber das spielte momentan keine Rolle.


    Angespannt saßen sie auf dem gewaltigen Vogel, als endlich Naridien in Sicht kam. Erneut hatten sie sich zu gedulden, bis auch endlich Shohiro unter ihnen auftauchte. Urako lotste Ben zu dem Geisterhaus. Ein gewaltiges Gebäude, das schon von außen Wehrhaftigkeit demonstrierte.


    Benito landete im Hof und ließ sich auf tauben Beinen von dem Prachtadler rutschen. Das Tier verschnaufte, während der Heiler gemeinsam mit Urako auf wackligen Beinen ins Haus eilte. Mitten in der Küche auf dem Boden lag der Frostalb. Noch bleicher als Schnee, fast durchscheinend. Sein Blick hingegen war brennend, er kämpfte um jeden Atemzug. Benito hatte selten einen Mann gesehen, der mit derartigen vielen Dolchstichen maltretiert worden war.


    Benito hockte sich sofort neben Varmikan, der zitternd eine Hand nach Urako ausstreckte. Er wollte sprechen, aber über seine Lippen schwappte ein Schwall Blut. Benito griff sofort auf seine Gabe zu und versuchte die Wunden des Frostalbs zu schließen. Dabei konzentrierte er sich vorerst nur auf die lebensbedrohlichen Wunden. Sie verschlossen sich langsam und Urako sah, wie der Heiler um das Leben von Varmikan kämpfte.


    Die Robe die sein Freund am Leib trug war im Grunde völlig zerfetzt. Urako kannte die Form des Todes, der Tod der Tausend Stiche, so war Daves Vater gestorben. So waren auch einige andere Familienmitglieder gestorben. Aber Varmikan würde nicht so sterben, denn die Blutungen hatten aufgehört. Ben kämpfte fast eine Stunde um das Leben seines Freundes, aber dann war es vollbracht.


    Der Heiler hatte den Frostalben von der Schwelle des Todes zurückgerissen. Völlig erschöpft saß er neben Varmikan und musste ersteinmal wieder Kraft schöpfen.


    "Er ist über den Berg", sagte Benito und wischte sich den Schweiß von der Halbglatze.