Rote Spuren im weißen Schnee

  • Auf dem halben Weg in die Hocke hielt Sasuke inne. Wie aus dem Nichts war die Norkara hinter ihm aufgetaucht, zumindest meinte er, ihre Stimme zu erkennen. Langsam richtete er sich auf und führte eine Hand in Richtung der Dolche, während er sich umdrehte. Tatsächlich fand er einen Speer auf sich gerichtet, erkannte Anspannung, aber keine Furcht. Sasuke nahm sich einen Augenblick Zeit, ehe er antwortete. "Ich wollte nachsehen, was aus dir und dem Alben geworden ist", sagte er schließlich wahrheitsgemäß. Wer so streng nach Segiras Ehrenkodex lebte wie Sasuke, war im Lügen nicht sonderlich geübt und er sah auch keinen Anlass dazu. Die Norkara war nicht seine Feindin und obwohl sie kampfbereit da stand, glaubte er nicht, dass sie ihn angreifen wollte. "Frostalben sind ein gefährliches Volk, kaltblütig und grausam. Es war ein Wagnis mit ihm den Lagerplatz zu teilen." Die Worte waren freundlich gemeint, doch als Sasuke sich selbst reden hörte, klang es plötzlich wie eine Belehrung. "Wo ist er hin?", fragte er deshalb schnell, um das Thema zu wechseln. Er war froh, dass die Frau nicht zu Schaden gekommen war, doch sein Interesse galt dem Alben. Wenn er hier war, war es mehr als wahrscheinlich, dass noch mehr frostalbische Krieger den Wald durchstreiften. So tief in Arashigebiet... das durfte nicht sein.
    Die Norkara beäugte ihn argwöhnisch und im Augenwinkel sah Sasuke auch ihren Hund lauern. Bevor er Jagd auf den Alben machen konnte, musste er zunächst diese beiden davon überzeugen, dass er nicht ihr Feind war. Ob er sie gar für seine Sache würde gewinnen können? "Ich heiße Sasuke Mokiri", brachte er schließlich die überfällige Vorstellung hervor. "Wer bist du und was führt dich in meine Heimat?"

    Ein schwacher Körper schwächt die Seele

    Jean-Jaques Rousseau