"Na, warte wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen, dass du mir niemals begegnet wärest!", zappelte Dozzy aufgebracht.
Die Tatsache, dass er beinahe gestorben wäre, bedachte der Goblin nicht mal. Viel wütender machte ihn, dass er seine geliebte Maschine verloren hatte und das dieser kleine Gnom dafür verantwortlich war. Der Xarrxe schien die Bruchlandung aber unbeschadet überstanden zu haben. Denn dieser tauchte wieder auf und begann kurz darauf in seinen Sachen rumzuwühlen. Die Gier war in seinen Augen zu lesen.
"Heh! Das sind meine Sachen...Elender Dieb, verschwinde!"
Jetzt verlor der Goblin endgültig die Nerven. Wenn er etwas hasste, dann waren es Diebe. Rechtschaffenheit war im barbarischen Norden nicht sonderlich oft anzutreffen. Elas wies seiner Zeit eine Kriminalitätsrate von unter 1% auf. Dass eine Straftat von einem Elanier begangen wurde, war eine absolute Seltenheit. Waren die geschäftigen Grünlinge doch hauptsächlich der Arbeit verschrieben und aufgrund der kurzen Lebensheit immer darauf bedacht das Maximum aus ihrem Lebens herauszuholen.
"Wenn ich hier erst einmal unten bin, werde ich dich ausweiden und an die Hunde verfüttern! Dich, deine Kinder, deine Kindeskinder und deren Kinder..."
Der Elanier fühlte sich absolut hilflos. Er konnte nichts machen, konnte sich nicht befreien und würde hier bald sterben. Oh Allmächtiger Gellos, das ist also das frivole Ende eines glorreichen Lebens. Habt Gnade mit mir, betete der streng gläubige Goblin. Des einen Leben genommen für die Befriedigung niederer Bedürfnisse dieses Madenfressers? Erbärmlich... Dozzy bebte und zitterte am ganzen Körper. Es fühlte sich alles, wie eine Verschwörung an. Und dann plötzlich verstand er es: Es war ER...! Panisch ergriff ihn die Todesangst und er erlitt eine Panikattacke. Der Goblin bebte und zitterte am ganzen Körper. Sein Herz raste, er bekam kaum mehr Luft. Das Gefühl zu ersticken und gleich zu erbrechen überwiegte. Auch seine Hände fühlte er nicht mehr, sie waren taub...alles schien so unwirklich, und doch so real.
Unerwartet erschien genau in dem Moment eine Albin. Dozzy hatte sie zuvor noch nicht gesehen. Zu sehr war er in seiner Panikattacke gefangen.
"Ksch", sagte sie als sie den Baum hochkletterte. Und obwohl sie eine Albin war, widerstand Dozzy der Versuchung sie zu beleidigen. Er erkannte durchaus, dass seine einzige Chance zu überleben die war, dass er mit dieser Albin zusammenarbeiten musste. Für einen Moment musste er seine inneren Überzeugungen gegenüber Alben ablegen und sich auf die Notwendigkeit der Logik einlassen. Cheona erreichte schließlich den Ast, wo Dozzy festhing und meinte auf nordländisch:
"Sei nun still, und halte still wenn ich dir helfen soll. Wenn du weiter so zappelst fällst du noch herunter."
"NEIN...NEIN...NEIN!", Dozzy hörte nicht auf zu zappeln.
"TÖTE IHN!"
Mit zittriger Hand zeigte er auf den kleinen Xarrxe. Es war reiner Wahnsinn, wie sich Dozzy in die Situation hineinsteigerte. Einmal angeheizt, fand seine Maßlosigkeit aber keine Grenzen. Dass Nepomuk rational gesehen, keine große Bedrohung darstellte, spielte auch keine Rolle mehr. Es waren nun all die Ängste und inneren Überzeugungen, die aus dem Goblin sprachen. Als es dann zu regnen begann, konnte die Lage nicht mehr schlimmer werden.