• >> Beginn der Reise von Artok Petraniol


    >> Beginn der Reise von Rósa und Lysa vom Wolfsclan


    Das Licht des Morgens vertrieb gerade die dunkle Nacht, als der ausgemergelte Wolf aus dem Wald hervorhuschte, um am Quellfluss der Nimmerberge seinen Durst zu stillen. Seine Ohren waren gespitzt und er lauschte auf die Geräusche der Umgebung. Keine Gefahr schien zu drohen, der gefährliche Dravac, der in diesem Revier auf der Lauer lag, hatte sich wohl zum Schlafen in seine Höhle zurückgezogen. Man musste sich vor ihm in Acht nehmen. Durch diesen kräftigen Räuber hatte der Wolf bereits seinen Gefährten verloren.
    Hier, am Rand des Gebirgszuges bedeckte Schnee den gefrorenen Boden. Im Wald bemerkte man nicht viel davon, denn die Bäume schirmten den Boden von dem gröbsten Schneegestöber ab.
    Der Wolf hinterliess eine Spur aus Pfotenabdrücken, als er zum Wasserlauf trottete.


    Er musste sich eine gut erreichbare Stelle suchen, denn überall versperrten mächtige Felsen den Zugang zum kalten Wasser.
    Endlich vermochte er seinen Durst zu stillen.
    Plötzlich jedoch zuckte sein Kopf nach oben, und seine feine Nase zitterte in der Luft. Sie witterte einen Geruch, der nicht hierher gehörte. Mit angespanntem Körper beobachtete der Wolf die Umgebung. Da!
    Zwischen zwei Felsblöcken in einer Art Grube konnte er ein Wesen wahrnehmen. Es schien ein dickes Fell zu besitzen, aber er wusste, dass es nicht der Dravac war. Dieser roch viel strenger.


    Eine Weile verharrte der Wolf, als sich jedoch nichts rührte, schlich er sich näher heran. Der Geruch von Tod und Düsternis umgab das Wesen, doch es war nicht der Gestank von Verwesung.
    Der Wolf blickte sich hungrig um. Kein Mitstreiter da, der mit ihm um die Beute kämpfen würde. Langsam und siegessicher näherte er sich dem scheinbar toten Körper. Der süsse Duft von Blut hing in der Luft und dem Wolf tropfte der Sabber von den Lefzen.
    Gerade, als seine Nase das dicke Fell berührte, das den Leib umhüllte, ging ein Zucken durch das Wesen. Erschrocken sprang der Wolf zurück, mit gesträubtem Fell und in geduckter Haltung beäugte er seine Beute. Sie lebte noch, doch sie war schwach. Er müsste einfach abwarten…


    In diesem Augenblick fegte ein Windstoss durch die Felsen und trug ein neues Geräusch an die wachsamen Ohren des Wolfes heran…“eine Pause… etwas Essen würde gut tun… ausruhen“. Stimmen!
    Das wurde dem Wolf nun doch zu viel. Er war nicht mehr der Jüngste und mochte sich keiner Auseinandersetzung stellen. Mit einem letzten Blick auf das mehr tot als lebendige Fellbündel wandte er sich ab und huschte wie ein Schatten in den schützenden Wald zurück.


    Einige hundert Meter entfernt ritten Rósa und ihre Tochter Lysa auf ihren beiden strubbeligen und vollgepackten weissen Ponys durch den Schnee. Rósa hielt Ausschau nach einer geeigneten Stelle, um zu frühstücken. Sie waren beim ersten Tageslicht aufgebrochen, doch nun musste eine Rast eingelegt werden, bevor die Reise weitergehen konnte.
    „Mamma, ich habe gerade einen Wolf gesehen“, erklang Lysas aufgeregte Stimme, „er sah ziemlich hungrig aus… und verschreckt!
    „Vermutlich hat er uns gehört und hat reis aus genommen“, meinte Rósa ruhig. Es war nichts Ungewöhnliches, das es in solch abgeschiedenen Gegenden Wildtiere gab, und da war ein einsamer Wolf noch die harmloseste Variante.


    Das Gebiet war nicht leicht zu begehen und Rósa war dankbar für die Trittsicherheit und Gelassenheit, mit welcher die Ponys sich ihren Weg bahnten.
    Bald war das Rauschen des Quellflusses zu hören. „Wir haben die Nimmerberge erreicht“, murmelte Rósa. „Wir werden in der Nähe des Wassers Rast machen. Dann können die Pferde etwas trinken. Es gibt hier zwar nicht viele Gräser, die sie ausscharren können, aber gegen Mittag werden sie dann wieder die Gelegenheit dazu bekommen, wenn wir wieder weiter in der Ebene draussen sind. Am besten folgen wir einfach in einigem Abstand dem Fluss. Er sollte uns wieder in bewohnte Gegenden führen.“ … von denen wir uns jedoch fernhalten müssen, solange dort Norkara leben, fügte Rósa mit einem besorgten Blick auf ihre Tochter hinzu.
    Doch sie müssten dort vorbei, denn Rósa hatte sich vorgenommen, ihre Tochter in die Sicherheit zu führen, auch wenn dieser Weg auf einen anderen Kontinent führen würde. Dorthin, wo Magie nicht verpönt war und man ihre Tochter deswegen nicht ächten würde.


    Bald hatten sie denselben Pfad erreicht, dem zuvor der Wolf gefolgt war. Sie stiegen von den Ponys ab und machten es sich so gut als möglich bequem. Während Rósa das karge Frühstück, etwas getrocknetes Fleisch und hartes Brot, vorbereitete, schickte sie Lysa aus, um die Wasserbehälter aufzufüllen.
    Geschickt kletterte das Mädchen zwischen den Felsen hindurch zum Wasser hinunter. Wie zuvor der Wolf, blickte sie sich aufmerksam um, bevor sie sich hinabbeugte, und die Lederhüllen ins Eiswasser tauchte.
    Plötzlich erstarrte das Kind und die Flasche rutschte ihr aus der Hand und platschte ins Wasser. Ein Geräusch hatte es verschreckt und der ängstliche Blick tastete die Felsen ab. Da war es wieder! Ein leises Stöhnen. Ein Tier?


    Dann blieben ihre Augen an dem Fellbündel hängen. Ohne zu überlegen, machte Lysa kehrt und rannte zu ihrer Mutter zurück, um ihr von dem Fund zu berichten. Die Wasserflasche blieb im Wasser vergessen.
    „Mamma, Mamma! Da ist etwas! Ein wildes Tier!“, ausser Atem rannte sie der Mutter in die Arme. Sofort war Rósa auf den Beinen: „Wo ist es? Was ist es für ein Tier? Hat es Dich gesehen?“
    „Ich weiss nicht recht… es hatte ein dickes Fell. Es hat sich nicht bewegt, aber ich habe gehört, wie es Geräusche von sich gegeben hat. Vielleicht ist es verletzt!“
    Rósa dachte darüber nach. Dann entschied sie, nach dem Tier zu sehen. Wenn es wirklich verletzt oder bald tot war, könnten sie es verarbeiten und das Fell und Fleisch nutzen.
    „Du bleibst hier und passt auf die Pferde auf!“, ermahnte sie das 6 – jährige Mädchen mit ernster Stimme.
    Dann schlich sie sich mit einem kurzen Speer und einem Dolch bewaffnet vor, immer auf der Hut und bereit, sich bei Gefahr zu wandeln und ihr Kind zu beschützen.


    Sie erreichte das Tier bald und blieb wie angewurzelt stehen, als sie den Irrtum ihrer Tochter bemerkte. Der Mensch, denn Rósa hatte noch nie einen Alben gesehen und wusste nicht, wenn sie einen vor sich hatte, hatte sich bewegt, und gab nackte Beine und einen Arm frei. Der Rest des Körpers war von einem wärmenden Fellmantel umhüllt. Trotzdem würde in Kürze die Kälte alle seine Knochen durchziehen.
    Auf der einen zierlichen Hand schien ein dunkles Symbol eingebrannt zu sein und bei dem Anblick machte sich ein beunruhigendes Gefühl in der Mutter breit. Bevor sie jedoch weiter darüber nachdenken konnte, durchbrach eine bekannte Stimme die Stille: „Es ist eine Frau!“
    Rósa wirbelte herum.
    Hinter einem Felsen blinzelte ihre Tochter entschuldigend, doch mit neugierigem Blick hervor. „Ich hatte Dir doch gesagt…“, im selben Moment regte sich der Körper. „Wir müssen sie in wärmende Decken packen. Hol eins von den Wolfsfellen und schneid einige Fetzen raus, die wir ihr um die Füsse wickeln können. Und bring eine der Lederhosen und ein Oberteil, das übrig ist, damit sie nicht erfriert. Beeil Dich!“
    Kaum war Lysa verschwunden, näherte sich Rósa behutsam der Frau. „Hallo, ich bin Rósa. Können sie mich hören? Können sie mich verstehen? Ich möchte ihnen helfen. Meine Tochter holt ihnen warme Sachen… sie sind in Sicherheit.“
    Rósa wusste nicht, ob die Frau sie hörte oder überhaupt verstehen konnte, doch sie bemühte sich um einen beruhigenden Klang, um die Verletzte nicht zu verängstigen. Wie war sie wohl hierhergekommen? Und woher kam die Frau? Weshalb trug sie nur einen Fellmantel an ihrem Leib? Hatte man sie ausgeraubt? Befand sie womöglich eine gefährliche Räuberbande in der Nähe?

    3 Mal editiert, zuletzt von Knozzy () aus folgendem Grund: Titel geändert! Mit freundlichen Grüßen - Knozzy

  • Artok spürte die Macht die Macht die das Gleichgewicht der Welt ändern und ihm zum einzigen Herscher machen würde. Doch dann geschah etwas unvorhersehbares etwas womit niemand ganz besonders Artok nicht gerechnet hatte. Es wurde dunkel und sein Stab gehorchte ihm nicht mehr es war so als wäre er auf einmal gefangen. Gleich darauf war diese Stimme zu hören diese Stimme gehörte einem Wesen, einem Gott es gab garkeinen Zweifel daran.


    Für einen kurzen Moment war Artok der Meinung den Gott nun im Zweitkampf besiegen zu können doch dieser Gedanke war mehr als nur töricht. Diese Gottheit fügte ihm unsegliche Schmerzen zu er wollte schreien fluchen doch sein Mund war versiegelt er brachte nicht einen einzigen Ton heraus. Er wurde verspottet und gleich darauf mehrmals kehrten die Schmerzen zurück er konnte rein garnichts dagegen tun er war diesem Wesen ausgeliefert, voll und ganz.


    Sein Stab war zerbrochen seine Macht offenbar dahin es war das Ende, es musste einfach das Ende sein. Dieses Wesen was es oder er auch immer sein möge würde ihn töten soviel stand fest.


    Doch was dann kam war so grausam das selbst Artok die Augen weitete und am liebsten gefleht hätte. Als die Stimme es ausgesprochen hatte wurde es auch bereits schwarz um Artok.


    Er hörte etwas plätschern nicht weit von ihm musste ein Bach oder Fluss sein. Das Geräusch des Wassers war unerträglich laut seine Füße waren kalt, sehr kalt. Kurz darauf hörte er Schritte die näher kamen doch irgendetwas stimmte nicht, er fühlte sich nicht wie sonst. Er richtete sich auf und Haarstähnen fielen ihm in sein Gesicht. Seine Haare schienen weicher zu sein ebenso kamen sie ihm länger vor. Er richtete seinen Oberkörper auf in dem er sich auf seinen rechten Elbogen abstüzte mit seiner linken hielt er sich am Kopf fest.


    Doch dann gab er einen Schreckenslaut von sich auf seiner Hand war das Mal des dunklen Gottes Malgorion er war es auch der ihn gequält hatte und auch verbannt. Doch dann sah er genauer hin seine Hand war irgendwie kleine schmaler ja sogar irgendwie weiblicher. Seine Augen weiteten sich abermals er richtete sich nun gänzlich auf und setzte sich.


    Im nächsten Moment geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Zum einen bemerkte er das er nur einen Pelzmantel trug und mehr nicht dieser glitt bei seinem Vorhaben sich zu setzen von seinem Körper den er nun so zum ersten mal erblickte. Es war nicht der Köpfer den er kannte, da dieser voll und ganz weiblich war. Zum anderen war er nicht allein eine Frau saß ein paar Meter von ihm enfernt sie hielt einen Speer in den Händen und sah sie fragend an. "Nein!" schrie Artok laut heraus und ebenso seine Stimme klang weiblich alles hatte sich verändert, er hatte sich verändert ohne es zu wollen. Er blickte gen Himmel "wieso hast du mir das angetan!" rief er. Das erste mal in seinem Leben merkte Artok was Hilflosigkeit war er schaute die Frau an und began zu frieren. Seine Haare bedeckten das was normale Frauen hätten verbergen wollen doch er war zu aufgebracht und zu geschrächt, als das er sich hätte ordnen können.


    Er blickte die Frau an und stammelte "warum....ich nein.....wo...." doch weiter kam er nicht die Kälte und seine Verletzungen seelisch wie auch körperlich forderten ihren Tribut und Artok sank in sich zusammen und verlor das Bewustsein.

  • Rósa betrachtete nachdenklich die Frau, welche in Felle und Decken eingemummelt nahe beim Feuer lag.
    Zuerst war die Mutter erschrocken, als die Frau plötzlich aufgeschrien hatte, doch als sie dann das Bewusstsein verloren hatte, war sie ihr zu Hilfe geeilt. Dank ihrer Bärenkräfte und der Hilfe ihrer Tochter war es ihr gelungen, die Frau zu ihrer einfachen Raststätten zu bewegen.


    Weil eine dunkle Ahnung sie beschlich und ihr sagte, dass das Symbol auf der Hand der Bewusstlosen nichts gut verheissen konnte, bestand ihre erste Handlung darin, die Hand mit einem Stofffetzen zu verbinden und sich so vor der möglicherweise davon ausgehenden, bösen Macht zu schützen.
    Dann hatte sie ihrer Tochter befohlen, Feuerholz zu sammeln, was einige Zeit gedauert hatte, da alles schneebedeckt und auch feucht war, doch dann flackerte auch schon ein wärmendes Feuer.
    Währenddessen, hatte sie die Frau vorsichtig aus ihrem Mantel geschält und einige Wunden am Oberkörper entdeckt. Sie erinnerten an Stichwunden und Rósa fragte sich wiederum besorgt, ob sie sich hier wohl in Gefahr befänden. Trotzdem konnten sie die Frau nicht einfach so liegen lassen und ans Reiten war in diesem Zustand nicht zu denken.


    Vorsicht begann sie die Stiche mit Wasser auszuwaschen, dann schmierte sie eine übelriechende Paste drauf und verband die Wunden, indem sie den Körper mit möglichst sauberen Stoffstreifen umwickelte. Noch etwas unzufrieden betrachtete sie schliesslich das notdürftige Werk.
    Mit der Hilfe ihrer Tochter zog sie der Frau geschickt ein Wollhemd und eine Wollhose über, dann hatten sie sie in die wärmsten Felle eingepackt.
    Rósa konnte nur hoffen, dass es ausreichen würde, denn sie wusste nicht, wie lange die Frau bereits in der Kälte gelegen hatte.
    Immer wieder fragte sie sich, was die Frau so erschreckt haben mochte. War sie es gewesen, mit dem Speer in der Hand? Oder eine blosse Erinnerung an vergangene Schrecken?
    Der Tag war nun bereits angebrochen und einige Sonnenstrahlen hatten sich einen Weg über die Berggipfel gebahnt. Trotzdem war es ziemlich kalt hier draussen.

    „Lysa, schau nach unseren Vorräten, wieviel haben wir noch?“

    Etwas mürrisch, dass sie herumgeschickt wurde, ging Lysa zu ihrem Gepäck und begann darin herumzuwühlen. „Das Brot ist gleich aufgebraucht und steinhart, wir haben noch gedorrtes Fleisch, aber wenn die Frau auch mitisst, reicht es noch für zwei Tage. Eine Handvoll Nüsse sind auch noch drin.“
    Rósa seufzte. Sie müsste bald auf die Jagd gehen. Immerhin wusste sie, dass es hier Wildtiere geben musste, der Wolf, aber auch andere Huf- und Pfotenspuren hatten sie darauf hingewiesen.


    Doch sie sorgte sich um ihre Tochter. Zum einen kannten sie die Frau nicht, vielleicht war sie gefährlich und unberechenbar. Aber die grössere Gefahr lauerte in den Felsen um sie herum. Rósa hatte auch die Spuren eines Dravac erkannt, eines Raubtiers, dem man besser aus dem Weg gehen sollte. Die Frau müsste in spätestens zwei Tagen fähig sein zu reiten… Ansonsten müsste Rósa sich entscheiden, ob sie die Frau zurücklassen und mit ihrer Tochter weiterreiten, oder ob sie es wagen sollte, ihre geliebte Tochter mit der Frau alleine zu lassen, um sich auf die Jagd zu begeben.
    Sie entschied sich, abzuwarten. Womöglich würde die Frau bald erwachen und sie könnten einige Worte mit ihr wechseln.

  • Artok verfiehl in einen unruhigen Schlaf er sah Malgorion in seinem Träumen immer und immer wieder ihn auslache, verhöhnen und weiß der Henker was sonst noch alles. Er sah seinen Stab das Medium seiner Macht vor sich in alle möglichen Stücke explodieren und gleich darauf Malgorion wieder auf ihn einstechen immer und immer wieder. Er sah in seinen Träumen auf einmal den Boden näher kommen kurz bevor er aufschlug erwachte er.


    Er hörte etwas Knacken er blinzelte. Der Himmel war klar und die Sonne schien es war ein ungewohnten Gefühl die Sonne so auf der Haut zu spüren dennoch war es ein kühler Morgen. Er sah an sich herunter seine Wunden wurden verbunden gleich darauf merkte er das er etwas an hatte Kleider, doch woher? Er schlug die Augen auf jedoch nicht so schnell wie er es gerne gekonnt hätte und sah die Frau gegenüber vom Feuer sitzen. Sie schien ihm im Auge behalten zu haben aber sie muss es auch gewesen sein der ihn verbunden hatte ebenso die Kleider. Wenn sie ihn hätte töten wollen dann wäre er sicherlich leichte Beute gewesen.


    Er fühlte sich immer noch schläfrig und schwach seine Hand auf der das Zeichen Malgorions gewesen war, war ebenso verbunden worden. Er versuchte seine magischen Sinne zu erfassen doch sogar für das reichten seine Kräfte nicht aus. Er war schach hilflos und er verdankte der Frau sein Leben eine Schuld die er noch niemals zuvor verspürt hatte, einer Frau etwas schulden es klang lächerlich.


    Doch die Realität holte ihn abermals ein er betrachtete seine Hände sie waren wirklich feminin, ebenso für er an sein Kinn und daran hinauf zu seinen Wangen und Nase. Alles war anders und fühlte sich dementsprechend an weicher schmaler das Gefühl war wirklich demütigend. Er konnte niemals der Frau erzählen was passiert war sie würde ihn für verrückt halten wenn nicht sogar für gefährlich.


    Er hörte ein weitere Stimme es war ein kleines Mädchen sie sprach die Frau mit Mutter an, es musste ihre Tochter sein doch so ein Gespann hier im Norden? Wo genau war er eigentlich? Fragte er sich schockierend. Er schaute die Frau an und began zu sprechen es war mehr ein Krächtzen als ein sprechen "wielange war ich bewustlos?...." nach ein paar Momenten in denen er nach neuer Kraft rang um weiter zu sprechen fügte er hinzu "und wo bin ich hier?".


    Die Situation war ihm sichtlich unangenehm daher fügte er noch hinzu "vielen Dank" das verlangte ihm alles ab, da er sich niemals bei jemanden bedanken würde schon gar nicht bei Menschen. Doch er verdankte ihnen sein Leben "mein Name ist...." er grübelte und fügte hinzu "Artok".


    Er war gespannt auf ihre Reaktionen.

  • Als die Frau erwachte und sich noch etwas unbeholfen aufsetzte, beobachtete Rósa sie aufmerksam. Sollte sie nur eine falsche Bewegung machen, würde sie sie ohne zu zögern töten, denn ihre Tochter war ihr zu wichtig, um ein Risiko einzugehen.
    Stattdessen begann die Frau mit einem seltsamen Blick, Rósa hätte ihn als Entsetzen gedeutet, ihre Hände zu betrachten und dann ihr Gesicht abzutasten. „Vermutlich ist sie überrascht darüber, noch in einem Stück vorhanden zu sein“, mutmasste Rósa anhand der Umstände, in denen sie die Fremde aufgefunden hatte. Trotzdem wirkte sie ganz und gar nicht erfreut, was die Mutter etwas erstaunte. Sie schrieb es jedoch dem Schock zu, die Arme erlitten haben musste.


    Lysa stand bei den Pferden und streichelte ihren Fredo liebevoll am Hals unter der dicken Mähne. Die Kleine nervte sich ab ihrer Mamma, welche ihr verboten hatte, der Frau näher zu kommen. Doch Lysa hatte noch nie einen solche seltsamen Menschen gesehen. Gerne wäre sie näher herangetreten. Die langen Ohren der Frau faszinierten sie und auch ihr Körper wirkte schlanker und graziler als der der Norkara Frauen, bei denen sie aufgewachsen war. Ihre Haut war bleicher, als Lysas rote Pausbacken und ihr schmales Gesicht wirkte beinahe streng, wenn auch hübsch.
    Lysa kringelte eine ihrer goldblonden Locken um ihren Finger, während sie neugierig zu der Frau hinüber starrte. Auch sie hatte lange Haare. Während Rósas Haar so weiss wie ihr Bärenfell schimmerte, wenn sie sich verwandelte, waren die Haare der Frau weiss bis beinahe schwarz gesträhnt (ich dachte mir, vielleicht durch Malgorions „dunklen“ Einfluss?). Es gab ihr einen lebendigen Ausdruck, doch sie wirkte auf Lysa auch irgendwie unnahbar.


    „Mamma, woher kommt diese Frau? Sie ist keine von uns“, fragte Lysa laut.
    „Ich weiss es nicht, mein Liebling. Sie scheint von einem anderen Teil des Landes zu stammen“, antwortete Rósa, welche sich dieselbe Frage bereits selbst gestellt hatte. „Deshalb bleibst du auch bei den Pferden und kommst nicht zu nah heran. Wir wissen nicht, ob diese Menschen uns gut oder böse gesonnen sind.“ Missmutig kickte die 6-Jährige mit ihrem Fuss einen Stein weg.


    Im selben Moment wandte sich die Frau an Rósa. „Wie lange war ich bewusstlos? ... Und wo bin ich hier?“ Die Stimme klang angeschlagen und rau, so als wäre sie länger nicht mehr benutzt worden und sich nicht mehr gewohnt, gebraucht zu werden.
    „Ich kann Dir nicht sagen, wie lange Du bewusstlos warst. Wir haben Dich am frühen Morgen am Wasser unten aufgefunden und Dich zu unserem Lager gebracht, um Dich hier versorgen zu können. Lange kannst Du aber nicht hier gelegen haben… ansonsten wärest du vermutlich bereits erfroren oder von wilden Raubtieren angenagt worden“, unverblümt teilte Rósa der Frau ihre Gedanken mit.
    Auf den Dank hin winkte Rósa nur ab: „Wir sind keine Unmenschen. Doch wenn Du uns zur Gefahr werden solltest, habe ich keine Bedenken, etwas dagegen zu unternehmen.“
    Bewusst verzichtete sie auf allzu freundliche Worte, denn die Frau sollte nicht meinen, für längere Zeit bei ihnen bleiben zu können. Sobald sie in einigen Tagen das nächste Dorf erreicht hätten, würden sie sie dort abliefern und alleine weiterziehen. „Wir müssen bald auf den grossen Kontinent hinüber“, dachte sie Rósa.
    „Mein Name ist… Artok“, fügte sie nach einigem Zögern hinzu.
    „Ich habe diesen Namen noch nie gehört“, schaltete sich da Lysa ein, welche sich unbemerkt etwas genähert hatte und sich dafür einen strafenden Blick von ihrer Mutter einfing.


    „Bist Du von weit weg hergekommen?“, fragte sie plötzlich hemmungslos und wie ein Wasserfall los, „und warum bist Du ganz alleine hier? Bist Du einer Räuberbande in die Hände gefallen? Warum sind deine Ohren so spitz? Kannst Du damit besser hören als wir? Wir sind auf dem Weg auf den grossen Kontinent, wie Mamma immer sagt. Mamma sagt, dort sind die Menschen nicht böse, wenn man Magie beherrscht und ich…“, weiter kam sie nicht, den Rósa unterbrach sie mit unwirscher Stimme.
    „Gschhht! Lysa, sei still. Du musst der Frau ja nicht gerade unsere ganze Lebensgeschichte erkennen. Wir wissen nicht einmal, woher sie kommt. Und sie ist ausserdem bestimmt müde.“
    Dann wandte sie sich wieder Artok zu: „Meine kleine Lysa Tochter des Draumur vom Wolfsclan ist manchmal etwas voreilig. Und sie plaudert gern aus dem Nähkästchen. Und ich bin Rósa Tochter des Alvar vom Wolfsclan. Wie Dir meine Tochter bereits ausgeplaudert hat, sind wir auf der Durchreise. Doch woher stammst Du, Artok? Wie bist du hierhergekommen? Und was ist Dir widerfahren?
    Es ist nicht sicher hier, und wenn Du wenigstens bald reiten könntest, wäre mir das eine grosse Erleichterung. Manchmal treiben Räuber hier ihr Unwesen. Doch vor Allem lebt in diesen Bergen ein gefährliches Raubtier, ein Dravac, dessen Spuren wir bereits im Schnee gesehen haben. Wir sollten möglichst bald diese Gegend hinter uns lassen.“

  • Artok hörte die Antworten und sie waren nicht nach seinem Geschmack nach dem Stand den er jetzt hatte konnte es sich um den Westen der bekannten Welt handeln und das war wirklich weit weg. Allerdings dachte er sich im stillen was würde es bringen nach Hause zu kommen? Man würde ihn nicht erkennen würde ihn überhaupt jemand vermisst haben?


    Als er zu einer Antwort ansetzen wollte kahm das kleine Mädchen in sein Blickfeld und deckte ihn regelrecht mit Fragen ein. Er versuchte eine Lücke zu finden doch das kleine Mädchen schien einfach so neugierig zu sein das er garnicht erst die Chance hatte zu Antworten. Die Mutter dessen Name Rosa war brachte sie letzten Endes zum schweigen, sie schaute Artok an und sagte das diese Gegend nicht sicher sei ein Dorf wurde angesprochen also eine Möglichkeit sich normale Kleider zu kaufen und nicht halbt nackt bloß mit einem Pelz umgehangen durch die Welt zu spatzieren.


    "Ich denke ich bin wieder in der Lage zu reiten" gab er sich selbstbewusst so gut er konnte. Er musste bei den beiden Frauen bleiben wenigstens bis zum nächsten Dorf oder Stadt alleine hatte er hier draußen keine Chance. Auf die Fragen wie er hierhergekommen war und was mit ihm passiert war musste er grübeln. Er konnte ihnen nicht die Wahrheit sagen sie würden ihn für verrückt halten und er schätzte die Mutter so ein das sie ihn töten würde, sollte es sich heraus stellen das er ein Gefahr für die Tochter war sie hatte etwas animalisches an sich er konnte es nur nicht einordnen.


    "Nun ich" begann er zögerlich "ich bin eine Reisende und wurde von einer Räuberbande verschleppt sie wollten mich im Nordosten auf einem Sklavenmarkt verkaufen". Ihm war die Frage des Mädchens eingefallen die mit der Räuberbande, gutes Kind! Dachte er sich im stillen. "Ich konnte mich Nachts befreien und fliehen es hat in der Nacht heftig geschneit ich gehe davon aus das sie meine Spur im Schnee dadurch verloren haben". Er hoffte inständig das sie ihm glaubten seine wahre Geschichte zu sagen geschweige den ihnen zu verraten das er, ein mächtiger Nekromant ist oder war wäre deutlich zu viel des Guten.


    Sie wandte sich an das Kind "ich bin eine Frostalbe gutes Kind" er zwang sich zu einem Lächeln. "Daher hab ich so spitze Ohren" er zupfte an seinem linken aus Spaß um dem Mädchen zu zeigen das es wirklich so spitz war und vor allem echt. "Wenn du magst " er drehte den Kopf zu ihr um ihr die Gelegenheit zu geben es anzufassen. Das das kleine Mädchen Magie erwähnte ließ er gekonnt aus, das es Menschen gab die andere Menschen aufgrund ihrer Begabung hassten und verachteten war ihm bekannt. Die Menschliche Rasse war in vielerlei Dingen einfach nur zu bemitleiden sie hassten, was sie nicht verstanden dennoch war das Mädchen eine reine Seele und daher ließ er es aus, ihnen zu sagen was er war und wozu er imstande war.


    Es würde sicher noch einen Moment geben wo er seine Kräfte gebrauchen konnte, sofern er es ohne seinen Stab überhaupt jemals so gut hinbekommen würde wie einst.

  • Rósa misstraute der Frau nicht direkt, doch man konnte nie vorsichtig genug sein. Sie war jedoch froh darüber, bald weiterreiten zu können. Nachdem Artok von der Räuberbande erzählt hatte, war sie erpicht darauf, den Ort zu verlassen. Sie war nicht hilflos und keinesfalls ungefährlich, doch diese Menschen waren meist unberechenbar und kannten keine Gnade, denn es ging ihnen ums nackte Überleben hier draussen.


    Rósa hatte bemerkt, wie neugierig ihre Kleine auf die Fremde reagierte und es gefiel ihr überhaupt nicht. Viel zu besorgt war sie um ihr Kind. Deshalb entschied sie sich nach einigem Hin und Her, dem Pony ihrer Tochter einiges Gepäck von ihrem eigenen Pferdchen zusätzlich aufzuladen, und Artok dann bei sich mitreiten zu lassen. Solange sie in einem angenehmen Tempo ritten, sollte das kein Problem für die kräftigen und ausdauernden Tiere darstellen.
    Und so bestand ausserdem nicht die Gefahr, dass sich die Frau einfach mit einem der Tiere aus dem Staub machen konnte.


    Nachdem sie aufgestiegen war, half sie Artok hinter sich aufs Pferd und bedeutete ihr, sich an ihr festzuhalten. Dann ritten sie los, Lysa nur wenige Schritte hinter ihrer Mutter.
    Während des Ritts schwirrten unterschiedliche Gedanken in den Köpfen der Frauen herum.
    Lysas Neugier liess sie die Fremde vor ihr genauestens beobachten. Ihre Mamma hatte ihr noch nie von Frostalben berichtet und die Kleine hätte gern mehr über dieses Volk gewusst. Am liebsten hätte sie die Fremde mit Fragen überhäuft, doch Rósa hatte es ihr untersagt. Sie hatte sie mit einem strengen Blick auch davon abgehalten, die spitzen Ohren der Frau zu berühren. Aber es würde sich bestimmt noch eine Gelegenheit ergeben. Irgendwann würde ihre Mamma auf die Jagd gehen müssen. Doch nicht nur des Essens wegen, denn Lysa wusste, dass auch die innere Natur von Rósa sie dazu drängte, sich in bestimmten Zyklen zu verwandeln. Aus Erfahrung wusste Lysa bereits, dass ihre Mamma unausstehlich werden konnte, wenn sie es zu lange hinausschob und irgendwann würde die Eisbärin herausdrängen.
    Und dann würde Lysa mit der Fremden alleine sein und könnte ihr alle Fragen der Welt stellen.
    Als es zu schneien begann, formte sie mit Hilfe ihrer Wassermagie aus den weissen Flocken bunte Seifenblasen, um sich die Zeit zu vertreiben und ihre Magiefähigkeiten zu verbessern. Vorsichtshalber schielte sie immer wieder zu Rósa vor, doch in dem aufkommenden Schneegestöber würden die paar fröhlichen Kugeln im Wind kaum auffallen.


    Währenddessen sorgte sich Rósa um ganz andere Dinge. Bald würden sie zum Dorf kommen. Sie wollte mit Lysa nicht in die Nähe der Siedlung herangehen, doch das wollte sie der Fremden nicht auf die Nase binden. Womöglich würde sie die Dorfbewohner gegen sie aufhetzen. Andererseits gab es im Dorf bestimmt nützliche Dinge zu kaufen. Vielleicht könnte sie Artok bitten, etwas zu kaufen und mitzubringen. Aber dann müsste sie ihr den Grund erklären oder es würde Misstrauen schüren. Unruhig rutschte sie auf der Wolldecke, welche als Sattel diente umher.
    Ausserdem müsste sie bald auf die Jagd gehen, auch diese Tatsache bereitete ihr Kopfzerbrechen und die Sorgen frassen sich in sie hinein. Schliesslich entschied sie sich, die Frau etwas auszufragen. Wenn sie mehr über sie erfahren würde, könnte sie sich vielleicht einen besseren Plan zurechtlegen.


    Sie kämpfte mit ihrer Stimme gegen den aufkommenden Wind und die Schneeflocken an: „Artok, wie bist du denn überhaupt hierher gekommen? Soviel ich weiss gibt es hier keine Frostalben, du musst also vom grossen Kontinent sein. Bist du mit dem Schiff gereist?
    Wir werden bald in ein Norkaradorf Alaborg gelangen. Ich möchte dich warnen - falls du magische Fähigkeiten besitzt, solltest du sie verborgen halten. Magier werden hier geächtet“
    , eine Frage schwang in den Worten mit.

  • Es schneite und es war kalt doch das machte Artok nicht so viel aus wenn er doch nur ordentliche Kleidung besitzen würde. Sie waren aufgebrochen und er saß hinter der Frau auf dem ersten Pony. Er hatte alle Hände voll zu tun sich festzuhalten um nicht vom Pony zu fallen. Der Wind und die Schneeflocken machten es ihm nicht gerade einfacher.


    Die Sicht betrug wenn es hoch kahm vielleicht drei bis drei einhalb Meter. Er sah auf seine Hand und den Verband der sich über das dunkle Mal festgebunden war. Er wollte ihn abnehmen um es sich anzugucken doch dann spürte er etwas. Er blickte langsam auf und blinzelte es war keine Person oder ein Tier eher eine Präsenz. Irgendwer oder irgendwas nutzte Magie, er drehte seinen Kopf langsam in Richtung des kleinen Mädchens. Sah er da Seifenblasen? Er versuchte genauer hin zu schauen und etwas zu sagen dann jedoch wurde er, von der Mutter der kleinen in seinem Erstaunen über die Fertigkeiten des Kindes unterbrochen. Sie stellte ihm schon wieder Fragen und der letzte Satz war entscheidend in vielerlei Hinsicht gemeint.


    Er biss sich auf die Unterlippe und log weiter etwas anderes blieb ihm nicht übrig. "Nun ja ich....wurde von Männern in einem Waldstück gefangen genommen" er grübelte weiter "dann wurden mir die Augen verbunden und ich wurde, nun gefesselt und auf ein Schiff gebracht". Er schaute in die Ferne und sah wie sich Umrisse einer Siedlung sichtbar machten. "Sie sagten ich und die anderen Frauen, seien exotische Waren. Sie wollten uns weiter gen Süden bringen doch offenbar war ein Angebot hier so gut das sie uns dann hier verkaufen wollten, als Sklaven oder derartiges".


    Nun sah er deutlich die Umrisse von Häusern und fügte hinzu "ich behersche, keine Magie und nun ja ich bräuchte etwas Kleidung" er fügte jedoch schnell hinzu "eine die mir richtig passt". Die Tatsache das er fast nackt war bis auf die provisorischen Kleider ließ er aus. Er wusste das es besser war die beiden im Unwissen zu lassen, noch kahm hinzu das er nicht genau wusste wie er die Magie wirken sollte, da sein Stab zerbrochen war. Dazu kahm noch die Tatsache das er nicht wusste wie sie reagiert hätten, jedoch staunte er über das Alter des Kindes und ihre Fähigkeiten es steckte viel Potenzial in diesem Kind soviel war sicher. Die Mutter musste bald eine Entscheidung treffen, den die Siedlung kahm immer näher und das sie dort halt machen mussten, allein oder zusammen lag auf der Hand. Was würde sie also tun?

  • „…das sie uns dann hier verkaufen wollten, als Sklaven oder derartiges.“
    Rósa hätte sich gerne umgewandt und der Albin ins Gesicht geschaut, denn ihre Stimmlage wirkte ziemlich ruhig dafür, dass sie noch bis vor kurzem solche Ängste ausgestanden haben musste.
    Sie war noch immer misstrauisch, und würde es die Frau auch spüren lassen.
    Hingegen war Rósa gewillt zu glauben, dass die Frau keine Magiefähigkeit besass. Sonst wäre sie wohl kaum eine leichte Beute für gewöhnliche Räuber gewesen und hätte sich verteidigen können.
    In den Augen der Norkarafrau waren Magier gefährlich und durchaus fähig zu kämpfen, was auch in ihrem Volk dazu führte, dass magiebegabte Menschen geächtet wurden. Rósa war überzeugt, dass auch ihr Mädchen einmal mächtig werden könnte, wenn man sie denn nur zu fördern wüsste.


    „Auch wir benötigen Dinge aus dem Dorf. Vorräte, denn die unsrigen sind beinahe aufgebraucht. Wir werden dich begleiten, jedoch schnell weiterziehen. Dann bist du auf dich alleine gestellt.“
    Rósa hatte entschieden, ihre Tochter mitzunehmen. Solange sie keine Magie wirkte, würden sie nicht auffallen, auch wenn es etwas ungewöhnlich war, dass eine Mutter und ihre Tochter fernab vom Clan alleine unterwegs waren. Sie wusste, dass schnell Gerüchte in Umlauf kommen würden, denn Norkara waren gesellig und tranken auch ab und an gerne einen Schluck Met, der ihre Zungen löste.
    Sie würde behaupten, die Albenfrau in der Nähe ihres Stammes entdeckt zu haben, und sie in die Sicherheit des Dorfes begleitet zu haben.


    Lysa war aufgeregt und freute sich darüber, bald wieder unter Menschen zu sein. Ihre Mutter war allzu misstrauisch und immer unter freiem Himmel zu übernachten war nicht sehr angenehm.
    Als Alaborg sich vor ihnen aus dem Schnee erhob, liess sie ihr Pony antraben und zu den beiden Frauen aufschliessen.
    „Mamma, übernachten wir hier? Ich würde gerne einmal wieder unter einem Dach übernachten und eine richtige Speise essen, anstatt bloss ungewürzte Fischsuppe und steinhartes Brot.“
    Aufgeregt spähte sie in das Schneegestöber, das die ersten Häuser preisgab. Die Dächer ragten schief in den Himmel empor, doch die Gebäude wirkten stabil und waren sich stürmische Winde gewohnt.
    „Mamma, was passiert mit Artok? Bleibt sie bei uns?“, fragte Lysa plötzlich, während die Ponys tief im Schnee versanken, als sie auf Alaborg zuschritten.
    Rósas Gesicht verdüsterte sich sogleich als sie antwortete: „Lysa Liebling. Du weisst doch, wohin wir reiten. Artok wird uns kaum begleiten können. Es ist ein weiter und beschwerlicher Weg und sie hat kein Pferd so wie wir. Ausserdem wissen wir auch gar nicht, was das Ziel ihrer Reise war, bevor sie von den Räubern gefangen genommen wurde. Vermutlich möchte sie einfach eine Zeit lang ruhen, und nicht gleich die nächste beschwerliche Aufgabe auf sich nehmen.“
    Sie konnte die Gestalt hinter sich auf dem Pony nicht ausmachen, doch hoffte darauf, dass ihre strengen Worte deutlich machten, dass sie nicht viel von der weiteren Gesellschaft durch die Frostalbin hielt.


    Endlich liess der Wind etwas nach, als die Ponys zwischen die Häuser einbogen. Ein Brausen verdeutlichte jedoch, dass hinter dem Schutz der Gebäude der Sturm weitertobte und kein Vorankommen in Sicht war. Rósa musste sich eingestehen, dass es unsinnig wäre, ja gar gefährlich, nun das Weiterreiten erzwingen zu wollen.
    „Wir werden uns eine Raststätte suchen“, brummte sie unwillig und lenkte die Truppe auf ein Haus zu, dessen Fenster bereits von weitem eine wohlige Wärme ausstrahlten. In einem Stall nebenan konnten die beiden dickfelligen Ponys gegen ein kleines Entgelt eingestellt werden und wurden von einem freundlichen, älteren Mann mit einem Nicken mit Heu versorgt. Nun freute sich auch Rósa plötzlich auf eine warme Stube und einen Schluck würzigen Met.

  • Die Ponys waren abgestellt und versorgt und die Frau Namens Rosa hatte alles gesagt und Artok empfand es als nur vernünftig ihm an stelle der Mutter nicht zu trauen. Sie gingen auf das Haupthaus zu das direkt neben dem Stall war vor der Eingangstür hing ein Schild das im Wind hin und her schwang, es war ein Eber und unter diesem stand etwas geschrieben "zum, wilden Eber". Rosa ging voran als sie eintragen schwang ihnen eine molige ja sogar schon miefige Wärme entgegen.


    Sie betraten einen größeren Saal der gefüllt war mit allerlei Geschöpfen jedoch bestand die Masse aus Männern. Es waren bärtige Männer die lachten johlten scherzten hier und da wurde ein Krug gehoben und sich zugeprostet. Im hinteren Teil des Raumes war eine kleine Empore man könnte es als Bühne betrachten. Dort saßen ein paar Männer und spielten fröhliche Musik gleich daneben war der Tresen auch dort wurde getrunken und gelacht. Der Wirt ein dicker Mann mit riesiegem Bierbauch und roter aufgedunsener Nase stand dahinter und schenkte fleißig aus es gab auch eine Gruppe Kellnerinen es mussten vier sein wenn er sich nicht verzählt hatte.


    Rosa stiefelte samt Kind auf einen Tisch zu der in einer Ecke stand er bot Platz für drei Personen und war etwas abseits der anderen größeren Tische. Dort würden sie wohl nicht weiter auffallen. Als sie sich setzten kahm direkt eine Kellnerin zu ihnen gestampft "was darf sein?" fragte sie plump Artok dachte innerlich und verächtlich "Menschen was für ein Volk". Rosa orderte einen Krug Met und etwas kinderfreundliches für ihre Tochter ebenso eine warme Mahlzeit Artok schloss sich an. Er wusste zwar weder was Met war noch was er sich, da eben zu Essen bestellt hatte dennoch wollte er nicht auffallen und spielte das Spiel mit.


    Er hatte jedoch immer noch den Mantel an und die Kapuze übergestreift, bei dieser Hitze wurde es langsam wirklich zu warm. Er beschloss den Mantel abzustreifen und damit auch die Kapuze.


    Es war ein erstaunlich erleichterndes Gefühl. Ihre Bestellung kahm gleich darauf zu ihrem Tisch und Artok hatte unerträglichen Durst er setzte den Krug an und trank aus vollen Zügen eher er merkte, dass dieser Met mit dem er seinen Durst löschen wollte warm ja sogar etwas heiß war. Er verschluckte sich und hustete wild auf "ist das?" doch weiter kahm er nicht er hustete noch einmal laut auf "Wein?!". Neben ihnen etwas weiter abseits stand ein Tisch in der Ecke ein paar Gestalten hatten bemerkt das an diesem kleinem Tisch, nicht nur Menschen saßen und murmelten und blickten verstohlen zu ihnen hinüber.


    Als Artok sich wieder gefangen hatte aß er seine Mahlzeit sie war durchaus lecker und nahrhaft und der Met war eine perfekte Ergänzung zu dieser Mahlzeit. Da er niemals zuvor heißen Alkohol getrunken hatte und seine letzte Mahzeit schon etwas her war, lockerte dies auch seine Zunge. Er musste ab und an grinsen über die Ironie die ihn, eingeholt hatte und die ihm letzten Endes seine Position sowie Leben wie er es kannte, gekostet hatte.


    "Warum lauft ihr eigentlich weg?" fragte er leicht angeschlagen er schaute auf das kleine Mädchen und grinste sie an. "Sie tut doch keinem etwas" danach schaute sie Rosa an "diese Typen dahinten kann das sein" er nahm noch einen großen Schlug aus seinem Krug. Danach fuhr er fort "das du sie kennst? Die schauen nämlich ständig zu uns hinüber" er schaute zu der Gruppe in der hinteren Ecke und grinste ihnen zu. Gleich darauf merkte er wie sein Kopf ihm schwer wurde und der Met entfaltete seine ganze Wirkung erneut.

  • Rósa entspannte sich langsam etwas, nachdem sie von dem Met gekostet hatte. Er rann ihr süsslich warm die Kehle hinunter. Kurz darauf kam auch das Essen und genüsslich kauten die Frauen eine Weile schweigend vor sich hin. Alle waren sie hungrig, müde und durchgefroren, doch langsam tauten sie auf. Lysa beobachtete neugierig die Gestalten. Ab und an warf sie auch Artok einen Blick zu, als wollte sie sie etwas fragen, doch sobald ihre Mutter sie streng anblickte, liess sie von ihrem Vorhaben ab.


    Rósa bemerkte belustigt, wie Artok den Met nicht zu vertragen schien, und bald etwas beduselt in der Gegend herumgrinste. Auch Rósa hatte dem Alkohol bereits zugesprochen, doch sie war damit vertraut. Sie schaute sich um und erkannte, dass viele Männer sich immer wieder zu ihnen umwandten. „Die haben wohl auch noch nie einen Alben gesehen. Ich kann es ihnen nicht verübeln“, dachte sie für sich und achtete nicht weiter auf die anderen Gäste.


    „Warum lauft ihr eigentlich weg?“, erklang da plötzlich die fragende Stimme von Artok. Sie hatte einen belustigten Ausdruck im Gesicht. „Sie tut doch keinem etwas“, fuhr sie fort und grinste dabei Lysa an.
    Wütend fauchte Rósa zurück: „Das geht dich überhaupt nichts an, Alb. Es hat dich nicht zu kümmern, denn unsere Wege werden sich hier Morgen trennen. Und ich warne dich, lass meine Tochter in Ruhe!“
    Der Alkohol verstärkte ihre Emotionen und sie wirkte wie eine Mutterbärin, welche ihre Kinder vor jedem Feind verteidigt hätte.


    Als sich die Furie jedoch zu ihrer Tochter umwenden wollte, zuckte sie zusammen. Der Stuhl von Lysa war leer und das Kind war verschwunden. Im selben Moment erklang Artoks etwas zu laute Stimme: „Diese Typen dahinten… kann das sein, dass du sie kennst? Die schauen nämlich ständig zu uns hinüber.“
    Rósa fuhr herum und blickte in die besagte Ecke. Es waren die Männer, denen sie zuvor bloss einen kurzen Blick geschenkt hatte, denn sie dachte, dass sie die Albin mit ihren Augen durchlöcherten.
    Bei genauerem Hinsehen erkannte sie jedoch zwei Männer aus ihrem Clan und drei andere aus einem der Nachbardörfer.
    Ein Fluch kam über ihre Lippen. Es mochte sein, dass man sie noch nicht erkannt, und tatsächlich bloss die ungewöhnliche Erscheinung der Frau an ihrer Seite wahrgenommen hatte. Aber sie wollte sich nicht darauf verlassen. Ausserdem war ihre Tochter verschwunden.


    „Wo ist Lysa?“, aufgebracht wandte sich Rósa an Artok. „Hast du gesehen, wie sie weggegangen ist?
    Der Alkohol schien die Gedanken der Frostalbin jedoch zu lähmen und sie wirkte ziemlich schläfrig.
    „Ich werde sie suchen. Du wartest hier. Wenn die Männer mir gleich nachlaufen wissen wir, ob sie mich erkannt haben oder einfach nur dich anglotzen. Sobald wir Lysa gefunden haben, verschwinden wir von hier!“, sie sprach ihre Worte schnell aus und vergass dabei völlig, dass sie Artok hatte zurücklassen wollen.
    Ihre Gedanken kreisten alleine um ihre Tochter und die Gefahr, welche diese Männer womöglich für sie darstellen mochten.
    Dann richtete sie sich ohne ersichtliche Hast auf, fragte angeblich nach der Toilette und verschwand gegen aussen hin völlig entspannt in besagte Richtung.

  • Artok wurde völlig von den heftigen Emotionen überrascht die Rosa an den Tag legte. Alles ging so schnell das Mädchen war weg? Diese Gruppe von Männern in der Ecke sie mussten sie kennen egal, was in diesem Moment gerade vor sich ging das Artok bereits einen halben Krug Met intus hatte machte die Sache nicht besser.


    Noch bevor er Einwände erheben konnte hatte sich Rosa bereits erhoben und ging auf die Suche nach der kleinen Lysa. Gleich darauf sah er zu dem Tisch mit den insgesamt 5 Männern hinüber zwei davon schienen sich zu beraten gleich darauf standen sie ebenso auf und gingen Richtung Ausgang, den gleichen Weg den Rosa ebenfalls genommen hatte. Die anderen drei jedoch kahmen zum Tisch des Albs in ihren Augen der Albin. Einer setzte sich auf den Stuhl auf dem zuvor Rosa gesessen hatte die anderen beiden holten sich Stühle und setzten sich links und rechts neben Artok.


    Derjenige der in ihm genau gegenüber saß ergriff das Wort "was macht, eine Albin wie du hier oben im Norden?!" die anderen beiden sahen Artok einfach nur stumm jedoch auch mit einer gewissen Wut an, der Mann klang gereitzt oder war das nur die Wirkung des Mets? Artok grinste diese Situation klang für ihn wie ein schlechter Witz. "Ich denke nicht das euer Verstand, diese komplexe Geschichte verstehen würde" als er den Satz beendet hatte geriet er in einen wahrhaftigen Lachanfall der nur noch von, den Gesichtern die die drei Männer machten angefacht wurde, wie ein Feuer vom Wind. Der Alb für allesamt Albin lachte immer lauter und bekahm sich kaum noch in den Griff, die Männer begriffen das er sie auslachte. "So das reicht jetzt!" der Mann der auch zuvor das Wort ergriffen hatte schlug Artok den Krug aus der Hand aus dem er gerade noch einen Schluck nehmen wollte, dieser zerbrach auf dem Boden und in der Taverne wurde aus augenblicklich ruhig.


    Als das "Publikum" merkte das es sich um eine Angelegenheit der drei Männer handelte, zuckten die meisten nur mit den Achseln und fuhren mit ihren Gesprächen und Musik fort. Die beiden die bisher stumm gewesen waren standen auf und packten ihn unter den Armen und trugen ihn vor die Tür, der dritte Mann folgte ihnen natürlich. Die Tür wurde auf gestoßen und sie gingen hinter das Haus in eine dunkle Gasse. "So Fräulein" sagte der Anführer und nickte den beiden Männern zu die Artok unsanft auf dem Boden landen ließen. "Wir haben hier nicht gerne Fremde und du reist sowieso in schlechter Geselschaft". Er zog ein Messer und fuhr fort "da du so Spitze Ohren hast wird, es dir sicher nichts ausmachen wenn ich sie dir leicht stutze" er hob das Messer und ließ es niederfahren. Ungefähr kurz vor dem rechten Ohr blieb das Messer stehen, die Hand des Mannes zitterte vor Anstrengung "was....zum!" sprach er durch zusammen gepresste Zähne doch das Messer bewegte sich keinen Stück weiter in Richtung der Albin.


    Er zog das Messer zurück und wies seine Kumpanen an "steht da nicht so dumm rum wie die Ölgötzen! Packt sie!". Doch in diesem Moment brach ein unerträglicher Geruch die stille der Szenerie. Die drei Männer wussten nicht wie ihnen geschah aber, es war ein Geruch der sie würgen ließ und auf alle viere sinken ließ einer von ihnen wurde direkt ohnmächtig der andere übergab sich und keuchte und hustete wie verrückt bis er letzten Endes ebenso das Bewustsein verlor. Der letzte war auch der mit dem Messer dieser schien aus einem etwas anderem Holz geschnitzt zu sein, er hustete zwar auch dennoch verlor er nicht das Bewustsein. Sein Kopf war vom Husten rot angelaufen er hielt sich mit beiden Händen am Hals fest und blickte hinauf zu Artok der für ihn aussehen musste wie die fleischgewordene Bosheit.


    Der Gestank verlog wie durch Magie und er erblickte im wehenden Wind eine Albin die durch den Mondschein eine gewisse Schönheit an sich hatte. Ihr schwarzes Haar wehte im Wind und ihre weißen Strähnen ergänzten dieses Bild auf einer schaurigen Art und Weise. Artok schien wieder vollends nüchtern zu sein und stand direkt vor dem Mann. Sie lächelte kühl und fasste den Mann an der Stirn an, gleich darauf hörte der Mann in seinem Kopf ihre Stimme, jedoch war sie verzerrt ja sogar dunkler sofern eine Stimme dunkler klingen konnte.


    "Du elendiger Wurm!" diese Worte ließen ihn bis ins Mark erzittern. "Ich werde dir zeigen wer hier zurecht gestutzt werden muss" gleich darauf plakten ihn Vorstellungen in seinem Verstand, die ihm zeigten wie dunkle Gestalten ihn in Stücke rissen. Oder ihn zwangen seine eigenen Finger zu essen, er brachte keinen Laut heraus er stammelte nur vor sich hin und war gelähmt vor Angst. Die Albin stieß ihn von sich weg und der Mann stammelte und zog sich zusammen, wie ein kleines Kind und wiegte sich hin und her.


    Dieser Zwischenfall hatte ihm gezeigt das er doch noch in der Lage war, seine Magiekräfte zu nutzen wenn auch emotional gesteuert. Es war bitterkalt und diese Erkenntnis holte ihn gerade wieder ein. Er sah zu einem von beiden Männern hinüber die bewustlos am Boden lagen, der eine hatte gute Wanderstiefel an, er musste schmunzeln und dachte "er hat sicher, ein anderes Paar zuhause". Gleich darauf betrat er die Schenke erneut und hatte nun eine Hose, die Wanderstiefel sowie einen Lederwams an er ging zum Tisch an dem er zuvor gesessen hatte und schwang sich, seinen Mantel um. Bevor er ging zahlte er schnell das Essen und trat hinaus in die kalte unbarmherzige Nacht, mit dem Gedanken "so nun muss ich, die beiden aber wiederfinden".

  • Lysa kaurte zitternd und bibbernd im Schatten eines alten Karrens. Von ihrem Versteck heraus hatte sie einen guten Blick auf die Szene, welche sich vor ihr abspielte, ohne selbst gesehen zu werden. Mit grossen Augen beobachtete sie, wie Artok die beiden Männer überrumpelte, ohne sichtlich Gewalt anzuwenden. Wie hatte sie das geschafft?
    Die Männer hatten sich an die Nase gegriffen, oder die Hände aufs Maul gepresst, während der eine direkt in Ohnmacht gefallen war, hatte sich ein zweiter übergeben und war mit quälendem Husten ebenfalls zusammengebrochen.
    Nur der letzte schien nicht ganz so anfällig zu sein, sondern kniete mit rotem Kopf vor der Albin. Diese zeigte jedoch kein bisschen Furcht vor dem kräftig gebauten Norkara. Plötzlich fasste sie ihm an die Stirn. Lysa konnte das Gesicht des Mannes nicht erkennen, doch Artoks Miene veränderte sich merklich. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, bei dessen Anblick dem Mädchen ein Schauer über den Rücken lief. Doch das gruseligste waren ihre Augen. Sie schienen den Mann förmlich zu durchdringen und doch wirkte sie wie in Trance, als wäre sie mit ihren Gedanken weit fort, und würde die Welt um sich herum nicht mehr wahrnehmen.
    Dann erwachte Artok aus ihrer Starre, und schob den Mann von sich weg. Er wiegte sich selbst hin und her, wie es Lysa es als Kleinkind getan hatte, wenn sie sich fürchtete und alleine war.


    Das Mädchen war nicht dumm, und so ahnte sie instinktiv, dass die Albin Magie angewendet hatte. Doch was für eine Magie war das? Schwarze Magie? Böse Magie?
    Lysa war sich nicht sicher, ob sie selbst etwas in dieser Art bewerkstelligen könnte, doch im Grunde wollte sie es gar nicht wissen, denn es machte ihr Angst.
    Sie wollte bloss noch weg von hier und als Artok damit beschäftigt war, sich die warmen Gewandungen anzueignen, schlich sich Lysa aus ihrem Sichtfeld. Dann rannte sie so schnell sie konnte davon, und suchte schliesslich Trost bei den Ponys, welche im Stall auf ihrem Heu kauten und nichts gegen die Gesellschaft der aufgewühlten Lysa einzuwenden hatten. Sie schmiegte sich an ihren Fredo und überlegte, was sie ihrer Mamma erzählen sollte… oder ob es besser war, das Gesehene für sich zu behalten – es würde auch so schon Ärgern genug geben, weil sie davongelaufen war!



    Doch auch Rósa hatte ihre beiden Verfolger schnell bemerkt. Ihren Speer hatte sie beim Gepäck gelassen, doch ihren Dolch trug sie immer unter den Kleidern verborgen mit sich herum. Sie würde nicht zögern, ihn einzusetzen. Zuerst wollte sie jedoch versuchen, die beiden Kerle anders loszuwerden.
    Sie befand sich auf einem Flur, mit vielen Türen, zwei davon waren als Toiletten gekennzeichnet. Nachdem sie einen kurzen prüfenden Blick hineingeworfen hatte, um festzustellen, dass ihre Tochter sich nicht darin befand, war sie weiter gelaufen. Sie wollte gerade durch eine Pforte schlüpfen, als sie Gebrüll hörte. „Da ist sie! Los schnappen wir uns das Hexenweib!“


    Der eine der Männer hatte einen Knüppel in der Hand, der zweite sogar ein richtiges Schwert. Mit ihrem Dolch würde sie nicht weit kommen. Wahllos öffnete sie eine Zimmertür und huschte hinein. Sie erstarrte, als sie zwei Gestalten im regen Liebesspiel vor sich sah.
    Ein bärtiger Riese liess sich von einer vollbusigen Dirne reiten, welche jedoch jetzt vor Schreck beinahe vom Bett gefallen wäre.
    Geistesgegenwärtig sprang Rósa hinter die Türe und schnappte sich dabei eine schwere Vase, welche zur Dekoration auf der Kommode stand.
    Als sich die Tür nun ruckartig öffnete, nutzte sie das Überraschungsmoment, um dem völlig verdatterten Norkara eins überzubraten. Die Vase zersprang mit lautem Klirren und der Getroffene sackte in sich zusammen.
    „Immerhin hatte er einen schönen Ausblick, als ihn der Schlag traf“, dachte Rósa mit einem Blick auf die gut gebaute Frau, welche sich schnell von ihrem Schock erholt und ihre Dienste wieder aufgenommen hatte, schliesslich wollte sie sich nicht noch um ihren schwerverdienten Lohn bringen lassen.


    Dann hechtete sie zum Fenster, schob es hoch und warf sich in die Nacht hinaus. Sie hörte den zweiten Mann mit lautem Fluchen ins Zimmer poltern. Die Dirne warf ihm einen genervten Blick zu, zeigte jedoch zum Fenster hinüber, um dann ihren nun nicht mehr ganz so erregten Freier wieder auf Touren zu bringen. Rósa rappelte sich schnell wieder hoch.
    „Ich muss Lysa finden“, ging es ihr durch den Kopf. Also rannte sie los, um von der anderen Seite wieder ins Haus hineinzukommen. Ihrer Tochter würde sie die Leviten lesen, wenn sie sie gefunden hätte! Oder ihr den Hintern versohlen, das hatte sie sich redlich verdient! Doch die Angst um ihr Kind war ihr deutlich anzusehen, als sie um die Ecke stürmte, und dabei beinahe mit Artok zusammengestossen wäre.


    „Ich hab dir doch gesagt, du sollst drin warten!“, fauchte sie aufgebracht, in der Annahme, die Albin wäre bis eben am Tisch gesessen und erst gerade herausgekommen.
    „Ist Lysa da drin? Hast du sie gesehen?“ Ihr Gesicht war gerötet, sie atmete schwer, und der unbarmherzige Nordwind riss an ihrer Kleidung. Artoks neue Gewandung nahm sie in ihrer Aufregung gar nicht wahr.
    "Wir müssen hier weg, vielleicht holt der Kerl Verstärkung!"

  • Als er die Tür aufstieß bließ ihm sofort kalter schneidener beißender Wind entgegen. Dieser Ort war wirklich im Schnee versunken, soviel stand fest. Er fuhr zusammen da ihn fast jemand mit ihm zusammen gestoßen war. Es war Rosa und sie fuhr ihn an sie war aufgebracht jedoch auch in Sorge, noch bevor er etwas erwidern konnte schritt sie Richtung Stallungen. Er folgte ihr das letzte hatte er dennoch nicht ganz verstanden. Der Wind pfiff und zerrte an seinem Mantel, dennoch war ihm nicht mehr all zu kalt, jetzt hatte er wenigstens richtige Kleidung an.


    Als sie im Stall angekommen waren fiehl die Tür hinter ihnen zu, aber so als hätte sie jemand zu geschlagen, so war es auch. "Na sieh ma einer an, wen haben wir den da?" die beiden übrigen standen am Türrahmen und grinsten. "Wo sind die anderen?" fragte der andere und schaute, verwirrt drein. "Ist doch egal!" er schritt auf Artok zu und wollte ihn, packen. Wie aus Reflex schritt Artok nach hinten und stolperte und fiehl auf den Boden. Der Mann stand nun direkt vor ihm "los nimm du dir die andere vor, ich werde mich um diese exotische Dame kümmern".


    Der andere Mann setzte sich in Bewegung direkt auf Rosa zu. Artok wollte protestieren doch der Mann zog ihn auf die Beine, er wehrte sich und schlug auf ihn ein "weißt du nicht wen du vor, dir hast?!" schrie Artok und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Er tastet nach seinen magischen Kräften doch diese gehorchten ihm nicht, nicht sofort. Der Mann packte Artok am Hals und hob ihn hoch und drückte zu. Die Augen des Albs weiteten sich und er strampelte wild in der Luft, das Pochen in seinem Kopf wurde immer lauter und er merkte das, sich sein Blickfeld verdunkelte. Soweit durfte es nicht kommen, voller Panik geriet nun endlich die magische Kraft des Albs in Wallung. Er fasste den Mann am Handgelenk an, zuerst sah es so aus als würde er den Griff lockern wollen doch das Ziel war es, den Mann zu berühren.


    Zuerst geschah nichts doch dann wurde es sonderbar. Der Mann ließ Artok abrupt los, dieser hustete und ging zu Boden. Der Mann jedoch sah auf einmal nicht mehr aus wie er selbst, er blickte sich um und began zu schwitzen. Er sah seinen Kumpanen an und schrie auf einmal. "Bitte nein!! Ich war das nicht bitte!" er drehte sich um und hielt die Hände über den Kopf gleich darauf rannte er los in eine Richtung. Da sie in einem Stall waren, ließ die nächste Wand nicht lange auf sich warten. Er prallte mit voller Geschwindigkeit dagegen und blieb regungslos am Boden liegen.

  • Rósa war zu sehr auf ihren Gegner fokussiert, und so sah sie nur noch, wie der zweite Kerl völlig aufgelöst losrannte – mit dem Kopf in die Wand. Was war denn in den gefahren?


    Rósa blieb keine Zeit zu überlegen, denn ihr eigener Feind versuchte sie zu erhaschen. Er hatte jedoch schon einiges an Alkohol getrunken und taumelte mehr auf sie zu, als dass er gerade Schritt.
    Plötzlich drang ein spitzer Schrei an ihr Ohr. Lysa??
    Der Mann war genauso überrascht von dem kleinen Mädchen, welches aus einer der Stallboxen ängstlich herausschaute und alles beobachtete. Rósa nutzte den Moment der Unachtsamkeit und rammte dem Kerl den Dolch in den Hals, die einzige Stelle, welche nicht von dickem Leder umhüllt war. Er fasste sich an die Stelle, doch der Blutfluss war nicht aufzuhalten und schliesslich fiel er in sich zusammen. Rósa trat schaudernd zurück, um nicht von dem Blut vollgespritzt zu werden.
    Dann besann sie sich, und rannte zu der Box, wo Lysa sich zu ihrem Fredo gekauert hatte.
    „Liebling? Wo warst du bloss? Ist dir etwas passiert?“, fragte sie ihre Tochter stürmisch. Diese brachte keinen Ton heraus und blickte ziemlich erschrocken zu ihrer Mamma, war jedoch unversehrt.


    Nun galt es keine Zeit mehr verlieren, denn die anderen Gäste und der Wirt würden sich bald fragen, woher die ganzen Toten kommen würden. Ein Blick zu Artok zeigte ihr, dass auch die Albin noch auf den Beinen war. Sie hielt sich den Hals, und deutliche Druckspuren zeichneten sich auf der hellen Haut ab.
    „Los, nimm dir eines der übrigen Tiere. Am besten eines der hier üblichen Ponys, die sind robust und ausdauernd. Son feingliedriges Rennpferd wird dir nichts nützen, wenn es im Schnee stolpert und sich ein Bein bricht.“
    Dann begann sie, ihre zwei Ponys zu satteln und packte schnellstens die Habseligkeiten wieder auf den Rücken der duldsamen Tiere. Sie überliess es Artok, sich ein Tier auszuwählen und es reisefertig zu machen.


    Draussen war es inzwischen dunkel geworden, doch der Schneesturm hatte etwas nachgelassen. Sie setzte Lysa auf Fredo, welche sich sofort in seiner weissen Mähne festklammerte.
    Als sie die Ponys zur Stalltür rausführten, wandte sich Rósa Artok zu. Sie schien die Albin erst wieder richtig wahrzunehmen und wurde sich auf einmal der Tatsache bewusst, dass sie mit ihr gegen die Kerle angekämpft hatte.
    „Ich habe dich noch gar nicht gefragt… magst du mit uns reisen?“, sie blickte ihr mit ernstem Blick in die Augen.
    „Wir werden auf den grossen Kontinent übersiedeln, um dort unser Glück zu versuchen. Auf dass wir nicht wieder von solchen Unholden belästigt werden.“
    Einen Moment zögerte sie, dann meinte sie etwas freundlicher: „Danke für deine Hilfe. Es wäre mir eine Freude, wenn du uns noch etwas begleiten würdest.“

  • Artok war noch etwas benommen und alles ging ziemlich schnell. Der andere Kerl war ebenfalls außer Gefecht gesetzt worden wenn auch für immer. Als er wieder auf den Füßen war tastete er seinen Hals ab, das tat alles verdammt weh das würde wohl Spuren hinterlassen. "Gerne begleite ich euch" sprach er wenn auch mehr schlecht als recht. Er sattelte sein Pony und sie verließen das Dorf. Sie gaben ein schnelles Tempo vor nach ungefähr einer Stunde, wurden sie langsamer.


    Das Wetter hatte sich bisher wieder gebessert und die Ereignisse sowie das Dorf lag weit hinter ihnen, es war unwarscheinlich das man ihre Spuren in dem Schneesturm verfolgen konnte. "Meinst du sie folgen uns?" fragte er unverblühmt und direkt. Ihm fiehl auf das die kleine ihn die ganze Zeit mit Blicken musterte die er nicht, zu deuten vermochte. Wusste sie etwas? Konnte sie die Magie vielleicht fühlen? Er ignorierte die Blicke so gut es eben ging um eine argumentative Konfrontation zu vermeiden. Diese würde sich dennoch nicht vermeiden lassen, die neue Kleidung die er am Körper trug müsste spätestens jetzt aufgefallen sein, dieses mal zu lügen wäre keine Option. Dennoch wusste er nicht ob er ihnen, die ganze Geschichte erzählen sollte, es war schlichtweg unmöglich es ihnen zu erzählen, da sie ihn für verrückt erklären würden. Er tastete seine verbundene Hand ab und ihm lief der Schauer über den Rücken als er daran dachte, was ihm geschehen war, ob es einen Weg gab es rückgängig zu machen?

  • Rósa war erleichtert, dass sie wieder unterwegs waren. Es behagte ihr nicht, länger an einem Ort zu verweilen, solange sie sich noch auf Thogrim aufhielten.
    Ihre Tochter hingegen war oft still und machte sich wenig bemerkbar, was sonst nie vorkam. Normalerweise löcherte sie ihre Mutter mit Fragen oder trieb Schabernack. Nun sass sie auf ihrem Fredo und schien oft tief in Gedanken versunken. Obwohl sich Rósa sorgte, war sie auch dankbar für die Ruhe, da sie auf diese Weise nicht dauernd das Mädel im Auge behalten musste.
    Die Norkara Frau trieb die Truppe voran. Es gab niemals allzu lange Aufenthalte, und so kamen sie vorwärts.


    Rósa musste bei Artok nicht lange nachfragen, um zu wissen, woher sie ihre neue Kleidung herhatte. Als sie den Stall verlassen hatten und mit den Ponys losgeritten waren, meinte sie einen schemenhaften Körper im Schnee liegen zu sehen, dem eindeutig die Schuhe fehlten.
    Anfangs hatte sich die Mutter keine Gedanken mehr gemacht zu der neuen Begleitung. Doch jetzt hatte sich die Lage wieder etwas beruhigt und sie konnte lang und breit darüber nachdenken. Irgendetwas stimmte mit dieser Albin nicht. Natürlich konnte es auch sein, dass Alben nicht ganz so tickten wie Norkara. Aber trotzdem, sie war seltsam. Rósa mutmasste noch immer, dass die Frau den Mann hypnotisiert hatte, damit er in die Wand gelaufen war. Anderes konnte sie sich nicht vorstellen. Sie nahm sich vor, die Albin noch einmal auf ihre Magie anzusprechen.


    Bald verengte sich die Landfläche. Der Fluss Grumen endete und floss ins weite Meer hinein.
    Rósa war froh, endlich wieder am Meer zu sein. Der Ozean war ein Teil ihrs Lebens und sie konnte sich nur schlecht vorstellen, mitten in den Bergen oder im Land zu leben, wo keine Wellen gegen die Brandung schlugen und nicht der Seewind einem den Duft von Fisch und Algen in die Nasen trieb.
    So ritten sie nun dem südlichsten Teil von Thogrim hinab.
    Rósa bemerkte, wie die Luft langsam wärmer wurde. Der Schnee nicht mehr ganz so hoch stand. Und langsam immer häufiger stachelige Tannen und kahle Sträucher wie Gerippe in der Landschaft standen.
    Bald würden sie an der Nähe der Wolfswacht vorbeikommen, den schmalsten Grad passieren, um dann ein Schiff zu finden, das sie ins Gebiet der Waldalben und somit auf den neuen Kontinent Asamura bringen würde.
    Rósa sorgte sich etwas, ob man sie wohlwollend empfangen oder mit Misstrauen beachten würde.


    Doch viel grössere Sorgen machte sie sich, als sie spürte, wie ihr Körper dazu drängte, seine Tiergestalt anzunehmen. Sie spürte das Kribbeln und der Haut, als würden tausende Ameisen herumkrabbeln und gleichzeitig spannte es, als würde etwas mit aller Macht nach Aussen drücken.
    Sie entschied, dass sie sich verwandeln musste. Wenn sie die nächste Stadt erreichten, würde es nur schwierig werden und auf einem Schiff wäre es wohl auch keine ungefährliche Angelegenheit. Wenn nicht die Albin gewesen wäre, wäre sie wohl abwechslungsweise in Bären- oder Menschengestalt gereist, doch ihr Misstrauen hielt sie von dieser Offenheit ab.


    Eines Abends weihte sie also Lysa in ihr Vorhaben ein und warnte sie davor, allzu viel mit der Albin zu sprechen. Lysa nickte, aber in ihren Augen funkelte kurz Unbehagen auf. Doch als Rósa genauer hinschaute, war die Ahnung bereits verschwunden.
    „Ich werde die Gegend erkunden, bevor es dunkel wird. Ich bin mir nicht sicher, ob wir etwas mehr westlich reiten müssen. Vielleicht kann ich dabei gleich noch etwas zum Abendessen jagen“, demonstrativ hatte sie ihren Speer in der Hand. „Ich werde nicht allzu lange unterwegs sein. Sorgt euch nicht um mich und passt etwas auf Lysa auf.“
    Dann wandte sie sich um, und verschwand zwischen den Bäumen.


    Lysa blickte ihrer Mamma unbehaglich hinterher. Gerne wäre sie dabei gewesen, wenn ihre Mutter sich verwandelte. Sie liebte es, mit den Fingern durch das weiche Bärenfell zu streicheln, die kalte Schnauze an ihrer Handfläche zu spüren, oder auf dem Rücken des kräftigen Raubtiers zu reiten.
    Heute jedoch würde sie hier bleiben – zusammen mit Artok.
    Artok.. Lysa war nicht mehr ganz so unbekümmert wie am Anfang ihrer Begegnung. Sie hatte beobachtet, was die Albin mit den Männern gemacht hatte, und sie verstand es nicht. Und das flösste ihr Angst ein. Genau wie Rósa vermutete auch Lysa, dass Artok Magie wirken konnte, bloss auf andere Art und Weise wie Lysa selbst.


    Schliessilch versuchte sie ihre Unsicherheit zu verdrängen und begann mit ihren Fähigkeiten zu spielen. Als Artok damit beschäftigt war, sein Lager herzurichten, formte sie aus dem nassen Schnee eine etwa 15cm grosse Tierfigur. Die Bärengestalt setzte sich durch Magie in Bewegung und kämpfte sich einen kleinen Hügel hoch, den Lysa zuvor mit ihren Händen geformt hatte. Lysa dachte dabei an ihre Mamma und musste lächeln.
    „Warst du schon einmal auf dem grossen Kontinent? Wie ist es dort? Hat es dort auch Schnee und ein eisiges Meer? Wie leben die Menschen dort?“, fragte sie mit neuem Mut schliesslich vorsichtig zu der Albin hinüber. Die kleine Bärenfigur hatte sich auf den Hügel hingesetzt und putzte sich das Schneefell. Sie gab Lysa das Gefühl von Sicherheit und dadurch speiste ihre Energie wiederum das Wesen. Sobald sie ihre Gedanken zu sehr von der Figur abwandte, würde sie wieder in sich zusammenfallen.
    Nach einigem Zögern wollte Lysa die entscheidende Frage stellen, welche sie sich schon seit dem Aufbruch aus der Taverne stellte: „Hast du die Menschen getötet? Mit deiner Magie?“
    Lysa hatte schon oft dem Tod ins Auge geblickt, doch normalerweise waren es Tiere, welche ihnen dann als Nahrung dienten. Sie wusste, dass ihre Mutter auch schon Diebe getötet hatte, um sie zu schützen. Doch niemals hatte sie jemanden gesehen, der anderen mit Magie Schmerzen zugefügt hatte. Der Gedanke beunruhigte sie und sie fragte sich, was das wohl für ihre eigenen Fähigkeiten zu bedeuten hatte.
    Lysa konnte Artoks Magie nicht fühlen, dazu war sie zu wenig ausgebildet und zu unerfahren. Doch sie hatte zwei Augen im Kopf, und diese gedachte sie zu nutzen.


    Langsam verschwand die Sonne hinter den Bergen, doch Rósa war noch nicht zurückgekehrt. Lysa wusste, dass es manchmal die ganze Nacht dauerte, bis ihre Mamma von ihren Wandlungen zurückkehrte und machte sie ihretwegen keine Sorgen.

  • Als sich Rosa aufmachte um zu jagen machte sich Artok daran das Lager herzurichten und auf die kleine aufzupassen. Er hatte gerade das Feuer entfacht und setzt sich davor Gedanken kreisten durch seinen Kopf und er sah auf seine Beine, sie waren schlank und graziel. Er beguchtachtete ebenso seine Hände und er kahm nicht drum herum sich zu fragen womit er das verdient hatte.


    Er fühlte sich komisch seine Stimme war nicht mehr die seine, sie war höher und das alles war nur schwer zu ertragen. Das kleine Mädchen riss ihn aus seinen Gedanken in dem sie ihn löchterte mit Fragen über den großen Kontinent. Er war selbst nie dort gewesen, er hatte nur etwas über die anderen Völker gelesen dennoch waren es Details die ihn nicht sonderlich interesierten. "Nun es gibt viele Völker und ich denke, das wir dort nicht so viele böse Menschen begegnen wie hier bei euch" antwortet und rang sich ein Lächeln ab. Er sah was das Mädchen mit der Magie anstellen konnte, sie formte einen Bären und der Zauber funktionierte gut, es war für das kleine Mädchen vermutlich nur eine Spielerei doch dazu gehörte Talent um ihn aufrecht zu erhalten, außerordentliches Talent. Noch dazu machte das Mädchend en Eindruck sie würde sich nicht darauf konzentrieren also nicht ausschließlich.


    Er wollte noch etwas hinzufügen als sie ihn mit der Frage überrumpelte. Er ließ die Frage im Raum stehen und wirken er atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor er antwortete. "Nun weißt du, ich habe sie nicht umgebracht eher außer Gefecht gesetzt" began er sachte das Thema. Er versuchte so gut es ging bei der Wahrheit zu bleiben "ich bin eine Magierin ja das stimmt, ich beherschre" er verstummte und wusste nicht wie man den Begriff Nekromantie umschreiben könnte, da ihm nichts einfiehl was kindgerecht sein könnte entschied er sich für die Wahrheit. "Ich bin eine Nekromantin, das ist eine alte und mächtige Form der Magie". Er nickte auf den Bären "deshalb kann ich sehen das du einmal eine große Magierin werden kannst" sie versuchte dieses dunkle Thema zu verdecken in dem sie das Kind aufbaute. Dennoch war ihm bewusst das die Neugier des Kindes wie ein Damm brechen würde und er, noch viele Fragen bezüglich der Nekromantie beantworten müsste. "Du bist talentiert und ich muss ganz ehrlich sagen für einen" er hielt inne und fuhr fort "für ein Kind ist das erstaunlich in deinem Alter, zeig mir doch mal bitte das schwerste was du beherscht" er hoffte das die Strategie aufgehen würde und die kleine, ihm eine Kostprobe ihres Könnens in aktion zeigen würde.

  • Aufmerksam lauschte Lysa den Worten der Albin. Sie war erleichtert zu hören, dass die Menschen auf Asamura freundlich sein würden. Vielleicht hörte ihre Mamma dann auf sich dauernd Sorgen zu machen und sie wie ein Kleinkind zu behandeln. Immerhin zählte sie bereits sechs Winter!
    Lysa freute sich, dass Artok ihre Fragen beantwortete und sie nicht so überfürsorglich ummantelte, wie es Rósa tat. So fühlte sich die Kleine gleich um einige Zentimeter grösser.


    Als sie jedoch die entscheidende Antwort hören wollte, zögerte die Albin merklich. Lysa bemerkte das Stocken und sie fühlte, wie das Unbehagen wieder in ihr hochkroch. Sofort begann ihre Tierfigur bröckelig zu werden, ohne jedoch gänzlich auseinander zu brechen.
    Umso erleichterter war sie zu hören, dass die Menschen nicht tot waren. Also war die Magie nicht böse, sondern hatte sie bloss beschützt!
    „Du hast gelogen!“, konterte Lysa dann jedoch sofort, „du hast gesagt, dass du keine Magie in Dir hast!“
    Sie erinnerte sich daran, was Rósa ihr immer vorbetete: „Mamma sagt, dass ich nicht lügen darf. Warum hast Du nicht die Wahrheit gesagt?“


    Die nächsten Worte sagten Lysa jedoch herzlich wenig. Deshalb folgten die folgenden Fragen wie aus der Pistole geschossen: „Was macht eine Nekotante? Warum ist deine Magie alt? Muss ich auch eine Nekotante werden, wenn ich gross bin? Kannst du auch das Wasser formen?“
    „Wie kannst du sehen, dass ich eine grosse Magierin werde? Grösser als du? Ich bin schon bald 1,20 Meter gross!“


    Als Artok sie dann lobte für ihren Bären, der in der Zwischenzeit zu einem leblosen Haufen Schnee zusammengefallen war, da Lysa sich vollständig auf die Albin und ihre Erzählungen konzentrierte, errötete sie und ihre Augen funkelten stolz.
    „Das Schwerste was ich kann?“, Lysa runzelte die Stirn. Die meiste Zeit übte sie nur Spielereien aus, die sie zufällig für sich entdeckt hatte. Sie wusste nicht, was man als Magierin alles bewerkstelligen konnte. Somit hatte sie auch noch nie über ihre Kräfte hinaus Zauber gewirkt. Ihr war jedoch aufgefallen, je mehr, je grösser, je weiter entfernt oder je länger sie Magie wirkte, das offensichtlich mehr Energie kostete und sie danach manchmal erschöpft war.
    „Ich bin mir nicht sicher… ich kann Wasser oder Schnee zum Kochen bringen. Und ich kann Seifenblasen erstehen lassen“, doch das waren ihrer Meinung nach keine allzu schwierigen Fertigkeiten.


    Da die Albin jedoch ihre magische Figur bewundert hatte, musste dies vielleicht der aussergewöhnlichste Zauber sein. „Und ich kann aus Wasser oder natürlich Schnee Figuren entstehen lassen. Ich kann sie zum Leben erwecken, so lange ich mich darauf konzentriere. Ich kann ihnen auch sagen, was sie tun sollen, aber manchmal machen sie auch was sie wollen und verhalten sich so, wie es ein richtiges Lebewesen tun würde.“
    Sie sammelte ihre Energie, und schuf ein kleines Schneepony, welches nicht grösser als der Bär zuvor war, und nun fröhlich um Artok herumtänzelte.
    "Vielleicht…“, sie schloss die Augen und konzentrierte sich noch einmal.
    Aus dem Schnee heraus entstand ein zweites Pony, welches dem anderen hinterherrannte. Kurz darauf löste es sich jedoch in einen Haufen Schneeflocken auf und das Kind sackte etwas in sich zusammen.
    „Zwei sind... anstrengend!“, sagte sie.
    „Ich bin müde… aber hat es dir gefallen?“ Ihre Augen funkelten fröhlich und man konnte sehen, dass sie auf ein Lob der Albin hoffte.

  • Es geschah genau das was Artok vermutet hatte die Fragen sprudelten nur so aus der kleinen heraus. Er wollte auf eine Antworten da hatte sie bereits die nächste ausgesprochen so entschied er innerlich lächelnd die kleine ausreden zu lassen um dann zu antworten. "Nun" begann er bedacht "erwachsene verdrehen ab und zu die Wahrheit etwas um, diejenigen zu schützen die ihnen etwas bedeuten". Nach dieser Antwort hielt er inne und war verblüft über sich selbst, hatte er das gerade wirklich gesagt?! Was war bei allen Göttern bloß in ihn gefahren?!


    Gleich darauf fing er sich wieder und fuhr fort. "Nein du wirst keine Necotante" er lächelte bei diesem Wort und fügte hinzu "du wirst eine Magierin werden, die zum Beispiel Wasser formen kann also vielleicht eine Elementarmagierin?" sie hoffte die kleine konnte sich darunter etwas vorstellen. Die Vorstellung der zweiten Figur aus Schnee war ebenfalls beeindruckt es war nur allzu verständlich das die kleine danach erschöpft war. Doch sie würde mit der Zeit und mit gegebenem Unterricht besser werden da war sich Artok sicher, wer weiß vielleicht würde sie eines Tages für einen Menschen eine passable Magierin abgeben.


    Dennoch war er immer noch über sich selbst erstaunt bzw erschrocken fing er an die beiden Frauen zu mögen?! Nun er hatte ihnen sein Leben zu verdanken, jedoch was war das schon für ein Leben?! Er schaute kurz auf den Verband auf seiner Hand und ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er legte Feuerholz nach und fragte die kleine "wielange ist deine Mutter für gewöhnlich so unterwegs?".