"Dieses seelenlose Wesen ohne jegliche Flamme im Herzen ist immun gegen jede Form von Magie. Magie ... ein Zustand der Seele. Jene ohne Seele können von der Magie niemals tangiert werden. Untote, Nekromanten, Magier jeglicher Art, Magie jeder Art - sie fließt von ihm ab wie Jauche von der Marmorsäule. Sogar Heilmagie, jene die ihn retten könnte, vermag dieses seelenlose Geschöpf nicht zu erreichen. Wäre er verwundet und ich würde seine Rettung wünschen - es wäre unmöglich. Nicht einmal ein Gott kann die Hand nach einem Lichtlosen ausstrecken, nicht einmal ein Gott! Sie sind die Schatten, die blinden Flecken der Magie. Sie sind das Gegenstück von Yang - sie sind Yin - die Finsternis. Jene die nicht gesehen werden können, jene die man anfassen doch niemals berühren kann. Jene, denen man zuhört, aber sie nie erfassen kann - die Lichtlosen. Der Volksmund der Magier nennt sie Blunt ... Stumpfe. Und sie pflegen sie zu töten, weil nicht sein kann ... was nicht sein darf."
Der Älteste Dunwolf
Antimagie
Antimagie bezeichnet die vollständige Immunität einer Person gegen magische Beeinflussung. Nur wenige Antimagier wandeln über Asamura und kaum einer weiß von ihrer Existenz. Kein Geistmagier kann sie auslesen oder ihre Anwesenheit aufspüren, kein Vampir vermag sie in ein Geschöpf der Nacht zu verwandeln. Auch vermag kein Nekromant einen Antimagier nach dem Tode zu beschwören, so dass manch Gelehrter davon ausgeht, dass Menschen mit dieser Gabe keine Seele haben. Träger dieser Eigenschaft nennt man im Volksmund daher auch ›Stumpfe‹ oder ›Seelenlose‹, auch als ›Lichtlose‹ werden sie bezeichnet. In Naridien kennt man sie als ›Blunts‹.
Unten: Caillou Langeron, Antimagier
Antimagier dürfen nicht mit der gewöhnlichen nichtmagischen Bevölkerung verwechselt werden: Nichtmagier können keine Magie wirken, sind aber durchaus magisch beeinflussbar. Bei Antimagiern ist beides unmöglich. Nichtmagische Menschen stellen die Norm dar, Antimagier sind eine Seltenheit.
Scheint die Immunität gegen Magie zunächst nur Vorteile zu bieten, ist jedoch zu bedenken, dass ein Antimagier auch nicht vom Segen der Heilmagie erreicht werden kann. Auch ist völlig ungewiss, was nach dem Tode mit ihnen geschieht. Man geht jedoch davon aus, dass ihre Existenz zusammen mit ihrem versiegenden Herzschlag vollständig und unwiederbringlich erlischt.
Die meisten Antimagier wissen nichts von ihrer Gabe. Ein Magier, der erstmalig einen Antimagier analysiert, ist in aller Regel zunächst verunsichert, da nur den Gelehrten die Existenz dieser seltenen Menschen bekannt ist. Geistmagier halten sie oft für Ghule, da sie keine magischen Lebenszeichen von ihnen empfangen. Selbst nach einer Aufklärung des Missverständnisses führt das Gefühl des Nichts, das im Nexus anstelle der Seelenenergie des Antimagiers zu finden ist, bei Geistmagiern oft zu Irritation und Angstzuständen, da dieses es gewohnt sind, einen Großteil der relevanten Informationen zu ihrem Gegenüber aus dem Nexus zu beziehen. Vielen Geistmagiern ist daher die Anwesenheit eines Antimagiers unangenehm.
Geschichte
»Sie sind ein Relikt aus der Vorzeit. Damals waren die Hexenmeister der Adel der Welt. Sie regierten die alten Länder und fochten ihre Streitigkeiten anders aus als heute. Es tobten schreckliche Magierkriege, die unsere Welt in Asche versinken ließen, bis alles kollabierte. Das Jahr der Asche, der Beginn unserer Zeitrechnung, als die Magier ihre letzte Zuflucht durch ein gewaltiges Gefecht zerstörten. Viele Magier sind danach nicht übrig geblieben, die ihre Gabe noch vererben konnten, darum sind heute, ganz im Gegensatz zu früher, die meisten Menschen nichtmagisch. Und sie haben auch keine politische Macht mehr inne.
Einige der Hexer wurden damals während der langen Magierkriege völlig ausgebrannt, sie verloren nicht nur ihre Gabe, sondern ihre Seele. Zurück blieben sterbliche Hüllen ohne jegliche Verbindung zum Nexus. Das hatte einen überraschenden Vorteil, es machte sie immun gegen magische Angriffe. Aber leider auch gegen jede Art von magischer Hilfe. Man kann sie weder verfluchen noch heilen und auch nicht wiederbeleben. Wenzel war ein Nachfahre solcher Ausgebrannter.
Wenzel entstammte dem alten Adelsgeschlecht derer von Wigberg, die sich in der Vorzeit noch Sa Mejitai nannten. Ihre Überlieferung reicht gut 600 Jahre zurück in die Vergangenheit. Trotz des Verlusts ihrer magischen Fähigkeiten haben die Wigbergs sich durchsetzen können und sie existieren noch heute. Wo Magie und Schwert keinen Erfolg mehr versprechen, müssen andere Lösungen her und diese Kunst haben sie gemeistert. Sie sind Spione, Wissenssammler, Meister der Heimlichkeit. Vor allem aber sind sie begnadete Marionettenspieler und ihre Fäden reichen weiter, als die meisten ahnen. Kaum einer hat je ihren Namen gehört und doch ist er überall.«
Aus: RE: Das Verhör
Orden
Ein Orden, welcher sich der Ausbildung von Antimagiern für Spionagezwecke verschrieben hat,
ist der Orden des Stählernen Lotos.
Bluthexer sind Teilstumpfe, sie erschaffen sich eine künstliche, teilweise Immunität gegen Magie.
Caillou, Antimagier