Ehrenpilz und der Reitunfall

  • Ehrenpilz und der Reitunfall


    "Als ich ihn kennenlernte, war er ein kleiner, stiller Junge. Er war klug, fleißig und versuchte unsichtbar zu sein.


    Schon damals war er ihr Spielzeug gewesen. Er tat mir leid, er erinnerte mich an meinen Jungen aus einer längst vergangenen Zeit.


    Was sie ihn angetan haben, ihm und seinem Bruder ist ungeheuerlich. Sie benutzten ihn, quälten ihn. Das Schlimmste war, sie richteten die beiden dazu ab, dass zu sagen, was ihre Peiniger hören wollten.


    Sie sprachen Dinge, die einem Kind niemals freiwillig über die Lippen kämen, denn jene Gedanken und Wünsche sind ihnen fremd.


    Ich nahm ihn mit wenn ich konnte, er war der Stille der beiden.


    Aber nur weil er nicht brüllte oder weinte, war sein Leid nicht weniger als das seines Bruders.


    In der Zeit war er sicher, wir redeten, aßen Kuchen und manchmal lächelte er sogar.


    Jahre später war nichts mehr von dem Jungen übrig.


    Sie hatten aus ihm einen ihrer Sklaven geformt. Aber das tat meiner Zuneigung keinen Abbruch.


    Und so rettete ich ihn auf die einzige Art, die in diesem Haus möglich ist.


    Der Reitunfall war mein Geschenk an ihn und er begriff es, er nahm es an.


    Danach war er frei.

    Anders als ich es geplant hatte, aber er war frei".



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