Seelöwentanz
Der Seelöwentanz ist ein traditioneller ledwicker Tanz, der von meistens zwei Ruspanti-Tänzern unter einem Seelöwenkleid aufgeführt wird. Traditionell wird der Seelöwentanz am 06.12. zur Profezia - Weissagung aufgeführt. Dies ist der Beginn des Lichtfests. San Celestino, der Bote des Lichts, prophezeite die Ankunft des Leone di Marino. Beginn der "Dunklen Zeit", die bis zur Nativitá, der astronomischen Wintersonnenwende, andauert.
Aber nicht nur an diesem ganz besonderen Tag, auch zur Einweihung wichtiger Gebäude oder an anderen besonderen Ereignissen wird der Seelöwentanz als Glücksbringendes Ritual durch die Ruspanti aufgeführt. Gelehrt wird der Seelöwentanz bei den Ruspanti, so dass auch Nicht-Ruspanti die Chance erhalten, diesen außergewöhnlichen Tanz zu erlernen. Allerdings gilt nur der Tanz der Ruspanti selbst, als Glücksverheißend.
Das Seelöwenkleid besteht aus einem Schilfkörper, der den Kopf eines Seelöwen nachbildet. Dieser wird dann mit festen, wie auch dehnbaren Stoff überzogen. Der Stoff des Seelöwen verläuft über den Kopf des Seelöwen hinaus nach hinten und bildet so den Körper des Seelöwen.
Der Stoff, also die Haut des Seelöwen verbirgt die beiden Ruspanti während des Tanzes, von denen nur die Beine sichtbar bleiben und als Beine des Löwen erscheinen. Der genutzte Stoff hat immer die Grundfarbe weiß, oft wird der Seelöwe aber zusätzlich geschmückt um ihn noch prächtiger erscheinen zu lassen.
Der erste Seelöwentänzer trägt zudem den Kopf des Seelöwen. Im Hohlraum des Kopfes befinden sich zwei Fänden. Durch das Ziehen der Fäden schließt der Seelöwe die Augen und seine Ohren wackeln. Zudem kann der Ruspanti-Tänzer auch das Maul des Seelöwen öffnen und schließen, da es sich um eine kleine Klappe handelt.
Eine Abwandlung des Seelöwentanzes ist der endlose Seelöwe auf Hölzern. Eine Gruppe von Ruspanti trägt einen Seelöwen der aus einer langen Stoffbahn besteht und auf Stangen befestigt ist. Durch passende Stangenbewegungen werden die Schwimmbewegungen des Seelöwen imitiert.
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