Das Kapitel spielt zeitlich parallel zu Davards Geburtstag.
Beißervater
Anhand von der Grabesmiene des Vampirs war zu sehen, das etwas Schreckliches geschehen sein musste. Etwas, das die Grundfesten seiner ewig blutenden Seele bis in die dunkelste Tiefe erschütterte. Noch markanter als Tekuros Gesichtsausdruck aber war der Umstand, dass er sich nicht in Gesellschaft befand. Tekuro, der die Einsamkeit fürchtete wie sonst nichts anderes, war allein. Nackt saß er eingerollt in der Kälte des Spätwinters auf der Dachterasse des Palazzo Ducale in der langsam wiegenden Ledwickschaukel. Es gab kein Licht, keine Decke und war nur etwa zehn Grad über Null. Er fror bitterlich und ertrug es klaglos. Aus dem Palast unter der Terrasse drangen Stimmen, Musik und Gelächter. Hier draußen aber schien die Zeit stillzustehen und Kein Wind rührte sich, das kahle Geflecht des Blauregens, der das Haltegerüst der Schaukel überrankte, schwieg, so wie der Ozean, der gleich einem schwarzen Spiegel unter dem Mondlicht lag.