Zwei Reiter
Dijon de la Grange in Rüstung: Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.
Dijon de la Grange war fertig mit dem Einkaufen von Kunstschätzen. Andere hätten es Raub genannt, aber Dijon war da nicht zimperlich. Wo er schon einmal in der Gegend war, machte er gleich einen Abstecher in eines der berüchtigsten Etablissements, welches der Untergrund zu bieten hatte. Keinen ordinären Nachtclub oder ein Bordell, all dies hatte noch nie genügt, um Dijon de la Grange standesgemäß zu erquicken. Sehr zeitig hatte er gespürt, wie wichtig ihm körperliche Reize waren, mit fünfzehn war er bereits Vater geworden, ein Jahr nach der Hochzeit. In den fünfzig Jahren seines Lebens hatte Dijon alles ausprobiert, was es zu testen gab, manches unfreiwillig, und er wusste, was er brauchte. Der Ort, den er aufsuchte, war exklusiv in jeder Hinsicht und vor allem eines - verboten schmutzig, selbst für naridische Verhältnisse.
Sein Leibdiener zitterte und seine Leibgarde blickte sich nervös um, während sie am Zugang zur Treppe warteten, die hinab in die Abgründe der menschlichen Seele führte. Ihr Herr aber stieg auf langen, muskulösen Beinen, die in hautengen Reiterstiefeln steckten, die Treppe hinab in die Dunkelheit. An den Wänden hingen kleine Puppen, denen er keine Beachtung schenkte. Er kannte das alles. Ganz unten erwartete ihn eine massive Eisentür, deren Sehschlitz verschlossen war. Er hob die Reitgerte und schlug mit dem Knauf schallend dagegen.