• Zwei Reiter

    Dijon de la Grange in Rüstung: Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.


    Dijon de la Grange war fertig mit dem Einkaufen von Kunstschätzen. Andere hätten es Raub genannt, aber Dijon war da nicht zimperlich. Wo er schon einmal in der Gegend war, machte er gleich einen Abstecher in eines der berüchtigsten Etablissements, welches der Untergrund zu bieten hatte. Keinen ordinären Nachtclub oder ein Bordell, all dies hatte noch nie genügt, um Dijon de la Grange standesgemäß zu erquicken. Sehr zeitig hatte er gespürt, wie wichtig ihm körperliche Reize waren, mit fünfzehn war er bereits Vater geworden, ein Jahr nach der Hochzeit. In den fünfzig Jahren seines Lebens hatte Dijon alles ausprobiert, was es zu testen gab, manches unfreiwillig, und er wusste, was er brauchte. Der Ort, den er aufsuchte, war exklusiv in jeder Hinsicht und vor allem eines - verboten schmutzig, selbst für naridische Verhältnisse.


    Sein Leibdiener zitterte und seine Leibgarde blickte sich nervös um, während sie am Zugang zur Treppe warteten, die hinab in die Abgründe der menschlichen Seele führte. Ihr Herr aber stieg auf langen, muskulösen Beinen, die in hautengen Reiterstiefeln steckten, die Treppe hinab in die Dunkelheit. An den Wänden hingen kleine Puppen, denen er keine Beachtung schenkte. Er kannte das alles. Ganz unten erwartete ihn eine massive Eisentür, deren Sehschlitz verschlossen war. Er hob die Reitgerte und schlug mit dem Knauf schallend dagegen.

  • Die Gruppe blieb nicht unentdeckt. Niemand betrat unbeobachtet ihr Revier und keiner kehrte so in die Himmelsröhre ein, ohne dass er bemerkt worden wäre. Dies hier war ihr Reich ohne offizielle Grenzen, ihr Zuhause dass sie notfalls bis aufs Blut verteidigten. Hier tief unter der Erde Obenza lag ihre Welt. Eine Welt die sich völlig von der Oberwelt unterschied, nicht nur was Gesetze und Gesetzmäßigkeiten anbelangte. Oben lebte die Beute, unten lebten die Jäger. Wobei es sich einige Jäger auch direkt unter ihrer Nahrung gemütlich gemacht hatten.


    Sie lebten in ständiger Gefahr der Entdeckung, deshalb waren sie wie alle Raubtiere besonders vorsichtig. Sie lebten im Rudel und so verteidigten sie auch ihr Nest. Ein junger Mann, bleicher als ein Gespenst und genauso lautlos folgte unsichtbar im Schatten der Gruppe. Die Repetierarmbrust die er bei sich trug war zuverlässig, gewartet und entsichert. Blaugrüne Augen beobachteten jeden Schritt der Besucher, sein nachtschwarzes Haar hatte er zu einem Zopf zusammengebunden.


    Der Anführer der Gruppe war Lucian bekannt, aber da zur Zeit sein Vater als Schlüsselmeister nicht im Nest anwesend war, waren sie alle noch vorsichtiger als üblicherweise schon. Der Mann mit den Reitstiefeln, so wurde er unter der Hand genannt oder schlicht - die Gerte. Das konnte sich auf sein Spielzeug beziehen oder auf seine schlanke, hochgewachsene und sehnige Gestalt. Lucian wusste es nicht, es war im Moment auch nicht wichtig.


    Wichtig war nur, dass niemand die Gerte an der Kandare hatte um in der Pferdesprache zu bleiben. Keiner führte den Kerl durch Erpressung am Zaumzeug zur Himmelsröhre und erschlich sich somit den Einlass. Jedenfalls konnte Lucian keinen Hinweis auf Verrat erkennen. Für einen Moment verließ sein Blick die Gruppe und schaute auf die andere Straßenseite. Sein Blick wurde von einer jungen Frau erwidert, die an einer Wand lehnte und einen Apfel verspeiste. Sein Blick huschte weiter und traf den eines anderen Kollegen. Ein minimales Nicken, kam mehr als ein Senken des Kopfes.


    Die Besucher erreichten den "Hausflur", ab dato übernahmen die inneren Wächter. Manfred und Jimena waren beide anwesend und zu guter letzt auch immer noch die "Oma" oder die Baronin wie sie offiziell genannt wurde. Lucian verschwand in dem Notausgang und wählte diesen als Eingang um die Gruppe innen abzufangen. Er war neugierig was die Gerte hertrieb.


    Der Sehschlitz wurde in der Tür aufgezogen und gab den Blick auf ein Augenpaar preis, dass den Besucher intensiv musterte.


    "Was hast Du mitgebracht?", fragte die Stimme eines alten Mannes.

  • Der Sehschlitz wurde geschlossen und mit im verschwanden die Augen, die Dijon intensiv gemustert hatten. Es dauerte einen Augenblick, dann hörte la Grange, wie die Tür entriegelt wurde. Sie öffnete sich wie seit jeher lautlos. Dijon durfte eintreten, direkt hinter ihm wurde die schwere Tür wieder verriegelt. Der Alte führte ihn einen langen, dunklen Fur entlang, bis sie in das eigentliche Nest kamen.


    Als er einen Moment im völlig dunklen Raum stand, gewöhnten sich langsam seine Augenan die Finsternis. Es war nicht wirklich finster, er begann die Umrisse seiner Umgebung zu erkennen. Einen langen Flur an dem seitlich zig Türen abgingen und eine weitere schwere Tür etwas versetzt zu der, vor der er stand. Ein älterer Mann musterte ihn aus milchigen Augen und lächelte dann freundlich. So freundlich wie ein Hai lächelte, oder das Grauen dass hier herrschte.


    Der Alte und sperrte die schwere andere Türe auf und führte Dijon in einen Gang, der in jedes Adelshaus gepasst hätte, aber den man garantiert nicht unter einer Müllhalde erwartete. Die Tür wurde hinter ihnen geschlossen und der alte Mann führte ihn weiter. Sie passierten Aufenthaltsräume mit Spieltischen, eine Küche aus der es verführerisch duftete und ihnen eine freundliche, kleine, kugelrunde Frau gut gelaunt zuwinkte. Vorbei ging es an einer Bibliothek mit Bücherregalen und großen Ohrensesseln, sie passierten einen Raum, der den Anschein eines Wohnzimmers hatte, bis auf den Umstand, dass neben der normalen Einrichtung auch Streckbänke und andere Foltergeräte anwesend waren. Als sie in einen Wartesaal ankamen, war dieser auch nicht sonderlich anders, als ein üblicher Wartesaal, bis auf die Verankerungen die in den Wänden eingelassen waren um Sklavenketten zu halten.


    Lucian trat Dijon de la Grange entgegen und grüßte mit einem zähnefletschenden Grinsen.


    "Willkommen im Nest Bruder. Was verschlägt Dich hierher? Du reist mit einer enormen Anzahl an Begleitern, ich hoffe Deine Zähne sind noch scharf", sagte Lucian freundlich.


    Während der Jungspund sprach als hätte er gerade den Posten seines Vaters übernommen, winkte ein alter Haudegen von der anderen Seite des Raumes la Grange zu. Der Mann war hochgewachsen, gebeugt vom Alter aber hatte immer noch den stechenden Blick seiner einstigen Jugend. Burkhard Klingenberg war General der naridischen Armee. Aufgrund seines Alters natürlich außer Dienst, aber so wie er dort saß, schien er auch heute noch an seinen Werten festzuhalten. Allen vorran an seinen außergewöhnlichen Vorlieben.

  • In Almanien hätte Dijon de la Grange nicht geduldet, dass ihm jemand derart in den Weg trat, von Mitgliedern der Krone und ihren direkten Untergebenen abgesehen. Aber hier war der junge Mann so etwas wie ein Prinz der Finsternis, auch wenn Adelstitel in Naridien keine Bedeutung hatten.


    So teilten sich Dijons schmale Lippen zu einem Lächeln und offenbarte zwei Reihen dreieckig gefeilter, rasiermesserscharfer Zähne. Mochten einige der Beißer ihre Vorlieben auch verbergen - Dijon sah dafür nicht den geringsten Anlass. Als er Klingenberg bemerkte, huschte sein Blick kurz grüßend zu ihm und sein Lächeln wurde eine Spur breiter. Dass der alte Schwerenöter noch lebte, damit hatte er nicht gerechnet, aber ihm gefiel der Umstand. Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf den kleinen Gernegroß. Sein Blick blieb aufrichtig freundlich, was selten genug bei Dijon der Fall war, aber er freute sich sehr auf das, was ihn hier erwartete.


    "Dass Ihr mich persönlich empfangt, junger Freiherr von Dornburg. Welch unverhoffte Ehre. Mich ruft natürlich der Hunger. Was sollte ich da um den heißen Brei herumreden, ich bin nicht hier, um mich dafür zu schämen, sondern um ihn zu genießen."


    Bei der Formulierung 'heißer Brei' verklärte sich kurz sein Blick. Doch, er fühlte Scham, aber sie mischte sich auf eine merkwürdige Weise mit starker Erregung. So, wie bei andern Schmerz oder Schreie an Lust gekoppelt waren, war es bei ihm eben so.

  • Lucian neigte den Kopf und grinste eine Spur breiter.


    "Der Ruf des Hungers ist allmächtig, niemand kann ihn ignorieren. Manche sagen er wäre wie die See... ewiglich, stets dem Wandel unterworfen und unberechenbar. Hier habt Ihr einen sicheren Hafen gefunden, um Euren Hunger zu stillen. Habt Ihr einen besonderen Wunsch? Heute gebe ich den Gastgeber, da mein Vater nicht anwesend und Manfredo zu faul ist.


    Also womit können wir Euch heute erfreuen? Euer alter Bekannter ist schon eine ganze Weile hier. Vielleicht möchtet Ihr gemeinsam speisen?", schlug Lucian vor.

  • "Weise Worte, den Hunger spürt man immer oder nie, auch wenn er an- und abschwillt wie die See."


    Dijon freute sich über diesen zuvorkommenden Empfang.


    "Euer freundliches Angebot nehme ich gern an, gewisse Vorstellungen habe ich schon. Ich würde sie gern mit meinem Freund Burkhard Klingenberg besprechen, vielleicht haben wir auf ganz ähnliche Leckerbissen Appetit an diesem schönen Abend."

  • "Der Arashianteil in mir, dass sagt jedenfalls mein Vater wenn ich etwas blumig beschreibe. Es liegt mir im Blut... wie einiges andere auch. Nur zu sprecht Euch ab, worauf ihr Appetit habt. Wir haben fast alles da, also wählt in Ruhe. Hier gibt es keine Hektik. Kennt Ihr einen schönen Vornamen? Ich benötige einen männlichen Vornamen", sagte Lucian und führte den Marquis de la Grange zu General Klingenberg.

  • "Ich kenne sehr viele Vorname, schöne und abscheuliche, interessante wie langweilige. Für wen soll der Name denn bestimmt sein oder wie soll er klingen?"


    Er begleitete den jungen Dornburg zu Klingenberg, der da am Stock stand und guter Dinge schien. Dijon umfasste vorsichtig die Arme des alten Mannes bei den Ellbogen zur Begrüßung. Er war ein alter Bekannter, er war hochrangiger Soldat, in Ehren ergraut und er liebte, wie Dijon, Reitstiefel. Dijon empfand vor ihm Respekt. Burkhard war einer der wenigen, die der Marquis daher Freund nannte.


    "Der gute General Klingenberg. Setzen wir uns, mein lieber Freund?", fragte er. "Hast du schon gespeist oder genießen wir den heutigen Abend gemeinsam? Es wäre mir ein Vergügen."

  • Der General erwiderte mit der freien Hand die herzliche Begrüßung.


    "Nein ich habe noch nicht gespeist, ich war mir nicht sicher ob ich nur einen Happen essen soll oder ob mir der Sinn nach mehr steht. Eine kleine Vorführung während des Essens, danach steht mir irgendwie der Sinn. Wir haben uns eine ganze Zeit nicht gesehen alter Freund, ich hoffe Dir geht es gut? Der junge Mann sucht einen Namen für seinen Erstgeborenen Sohn. Er soll marzialisch klingen, dass war die Bedingung. Leider kann ich da nicht mit Vorschlägen dienen. Gerne setzen wir uns und machen es uns gemütlich", antwortete Burkhard Dijon.


    "Richtig, für meinen Knirps, deshalb die Frage. Eine Vorführung sollte in einer der Logen stattfinden, dafür sind sie da. Also die Herren, was soll es sein?", fragte Lucian freundlich und löste seinen Zopf, da er nicht vor hatte erneut auf Wache zu gehen.

  • "Mir geht es gut, danke der Nachfrage, ich hoffe sehr, dass es bei dir genau so ist. Nichts anderes hast du verdient für deinen Lebensabend."


    Dijons Lächeln nahm nun sein ganzes Gesicht ein, als er merkte, dass der General nicht die Schärfe seines Verstandes eingebüßt hatte. Klingenberg machte seinem Namen noch alle Ehre. Dass dem Greis eher nach einer Vorführung war, als nach einem Verwöhnprogramm, war in Anbetracht seines stolzen Alters nachvollziehbar und Dijon nickte zufrieden.


    "Bezüglich des Namens werde ich mal in mich gehen, mir wird ein martialischer Name einfallen für das Kind. Mir ist nach heißem Brei", sagte er freundlich. Was er damit meinte, war Lucian und Burkhard sicher bekannt. "Da das aber eine sehr erlesene Delikatesse ist, weiß ich, dass sie nicht für jedermann ist und ich bin auch anderen Genüssen nicht abgeneigt. Wonach ist dir, lieber Burkhard? Vielleicht finden wir etwas, wo unsere Freuden sich kreuzen."

  • "Die Delikatesse lässt sich beschaffen", versicherte Lucian und nickte knapp.

    "Hab Dank für die freundlichen Worte. Ja mir geht es soweit ganz gut, nur die Knochen machen nicht mehr so mit wie früher. Aber was erwarte ich auch in meinem Alter? Ich bin froh, dass es mir sonst soweit gut geht. Ich denke da werden wir uns bei der Vorführung schon einig. Wir können beides miteinander verbinden, weil die meisten Infekt-Gerittenen sich eh einscheißen vor Angst. Habt Ihr einen Mizifiri-Infizierten?", fragte Burkhard Lucian.


    Der junge Mann dachte einen Moment angestrengt nach und zuckte mit den Schultern.

    "Ich frage nach, Sekunde", gab er zurück und verschwand aus dem Warteraum.


    "Ich hoffe Du weißt so eine Vorführung ebenfalls zu genießen. Hast Du schon einmal so ein Vorführung genossen? Besonders interessant ist sie, bei aufmüpfigen oder stoischen Pferden. Sie werden angebunden und dann wird er Infizierte herein geholt. Bis dato dürfen sie noch alles sehen, sie müssen es sogar sehen, sonst ist die Vorführung ruiniert. Also lass das Pferdchen gucken, was da auf es im wahrsten Sinne des Wortes zukommt. Gleich ob es nur ein Versiffter ist, ein Schanker oder ein Mizifiri. Glaub mir, wenn die Pferde die Parrierstange sehen, rasten die meisten schon aus und versuchen trotz Fesseln irgendwie zu entkommen. Und dann wird ihnen die Sicht genommen. Entweder steigt der Infizierte jetzt wirklich drüber oder ein anderer wird ins Rennen geschickt, wenn das Pferd nicht krank werden soll oder darf. Nun Letzteres ist langweilig, interessant ist, wenn ein Infizierter drüberrutscht und das Pferd versucht zu entkommen. Bettelt, schreit, weint, oder sich die Seele aus dem Leib kotzt, sich einpisst vor Angst oder sich einscheißt. Es gibt auch jene die nach zig Stichen nur noch fertig in den Seilen hängen oder es erdulden. So eine Vorführung schon mal gesehen? Die heftigste Form der Unterwerfung finde ich", sagte der General erfreut und deutete auf Lucian der zurückgekehrt war.


    "Haben wir, also ein Infektritt mit Brei?", fragte Lucian so sorglos, als wollten die beiden Herren Kaffee ordern.

  • "Eine solche Vorführung habe ich noch nie genießen dürfen, welch erbauliche Vorstellung. Ich bin dabei", sprach Dijon erfreut. "Jemanden mit Schanker durfte ich schon in meinen Truppen erleben. Das war unschön, besonders, weil er immer triebiger wurde mit Fortschreiten der Krankheit und sie so verbreitete. Letztlich wurde die ganze Einheit unter Quarantäne gestellt - einschließlich ich. Aber der bittere Kelch ist Ainuwar sei Dank an mir vorübergegangen."


    Dijon nickte Lucian zu. "Ein Infektritt mit Brei", bestätigte er. "Und eine Loge für zwei Personen."

  • Lucian schmunzelte und gab den beiden Herrn ein Zeichen, dass sie ihm folgen sollten. Sie wurden eine Etage tiefer geführt, und zwar in den Sklavenbereich. Hier unten waren die Pferche, die Arena und auch die Logen für jene die ganz besondere Wünsche und Bedürfnisse hatten. Luc geleitete beide in eine der Logen hinein. Der Raum war gemütlich eingerichtet. In der Mitte stand ein Bett, dass mit zig Halterungen versehen war. Wer auf dieses Bett geschnallt wurde, war jedem auf Anhieb klar. Um das Bett herum gab es ausreichend Platz und Bewegungsfreiraum. Umrandet wurde es von einer gewaltigen halbrunden Couchlandschaft, auf der man sitzen oder auch liegen konnte. Der Raum an sich war mit dickem Teppich ausgelegt, nur um das Bett war eine große ausgesparte Insel. Weshalb konnte man sich denken, je nachdem wie hart es dort im Bett zuging, konnte nicht jedes mal der Teppich von Grund auf gereingt werden.


    "Macht es Euch gemütlich. Etwas zu Essen eine gemischte Platte, ein Mizifiri samt Domteur und Spielzeug mit Brei. Kommt", sagte Lucian und ließ die beiden erneut allein.


    Burkhard nahm auf der Couch Platz und rutschte soweit nach hinten, dass er gemütlich die Beine auf die tiefe Sitzfläche ablegen konnte. Im Grunde ging diese Riesencouch als Bett mir Rückenstütze durch.


    "Setz Dich doch und mach es Dir gemütlich. Hast Du überhaupt Zuhause die Möglichkeit etwas Deinem Hunger zu frönen? Man hört ja die schauerlichsten Geschichten aus Almanien. Dort soll alles sehr konservativ sein. Erwachsen sind die Kinder schon mit 14 Jahren, aber wohl doch noch nicht zu allem bereit was? Wie seht es bei Euch da aus? Wobei 14 Jahre ist schon ein stolzes Alter für einen Gespielen, nach guter und langer Handhabung ist der Lack da schon seit vier fünf Jahren ab. Die meisten sind dann dermaßen verbraucht wie die zahnlosen Straßenhuren rund um den Hafenkessel. Ich hörte bei Euch gibt es nicht mal einen anständigen Puff. Dafür muss man ein Gasthaus finden, wo es spezielle Dienste gibt. Kurzum unten mal an Muttern futtern. Stimmt das?", lachte Burkhard.


    Draußen auf dem Flur hörte man leichtfüßige Schritte und eine junge Frau betrat mit einem großen Tablett die Loge. Allerlei Köstlichkeiten waren auf der Platte angerichtet. Fleisch in sämtlichen Formen und Zubereitungsarten, Soßen und natürlich auch rohes Fleisch. Dazu gab es Innereien, Hirn und Hoden. Viele bestanden besonders auf Letzterem um sich selbst zu stärken. Die Sklavin stellte alles so, dass die beiden Herren sich bedienen konnten, ohne dafür aufstehen zu müssen. Sie holte noch einen Krug Wein nach und stellte die Kelche ebenfalls in Griffnähe. Nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt hatte, verneigte sie sich tief und verließ umgehend wieder den Raum um die beiden nicht zu stören.


    Einen Augenblick später kam ein Mann herein, der einen schlanken jungen Mann in Eisen zu dem Bett führte. Der Bursche war hochgewachsen, drahtig und hatte lange braune Haare. Die beiden Gäste sahen dem jungen Kerl an, dass er wusste was ihm hier blühte. Trotz der Angst die ihm ins Gesicht geschrieben stand, kroch er auf das Bett auf den Fingerzeig seines Herrn hin. Dijon sah, dass dies allein schon Burkhard gefiel, er mochte gehorsame Sklaven die bis zur totalen Selbstaufgabe gedrillt waren. Der Herr legte dem Burschen Handschellen und Fußfesseln an. Ebenso erhielt er ein Joch um den Hals. Völlig fixiert war der Bursche so nicht, denn er sollte sich trotz allem noch etwas bewegen können.


    Auch er verabschiedete sich mit einem knappen Nicken, wie es unter Beißern üblich war, die sich nur flüchtig vom Sehen her kannten.


    Erneut hatten die beiden zu warten, dann vernahmen sie auf dem Flur schlurfende Schritte. Ein hochgewachsener Kerl mit einem nackten Sklaven an der Kette betrag die Loge und schloss hinter sich die Tür.


    "Grüße, ich bin Milreno Sarling und dass hier ist heute Abend der Star Eurer Theateraufführung... Dudak", sagte der Beißer und grinste sie mit Haifischgebiss an.


    Milreno zerrte Dudak nach vorne, so dass Dijon, Burkhard und der Bursche auf dem Bett einen guten Blick auf den Sklaven hatten. Der Mann war vom Bauch bis in den Schritt mit mehr oder minder großen Beulen übersäht. Eindeutig war der Schritt und der Schwanz von ihm am schwersten betroffen. Auf den Beulen, oder besser gesagt in den Beulen eingegraben sahen die drei schwarze, glänzende Punkte die sich wimmelnd bewegten.


    Der Blick des Gefesselten war eine Mischung aus Ekel und Abscheu, der von Klingenberg war reine Freude. Scheinbar wollte "das Pferd" etwas sagen, aber in dem Moment bekam es von Sarling einen Sack über den Kopf gezogen, den er unter dem Halskragen durchzog. Die Sicht war ihm genommen, die Fähigkeit zu sprechen, zu wimmern und zu schreien ganz gewiss nicht.


    Der Sklavenführer zerrte die Beinfesseln so auseinander, dass die Zuschauer eine gute Sicht auf das Heck des jungen Burschen hatten, während dieser jetzt jedem ausgeliefert war, der sich an ihm bedienen wollte. Sarling öffnete eine Dose die neben dem Bett stand, nahm einen dicken Borstenpinsel heraus und strich damit einmal fett und lässig über die Rosette des Burschen.

    "Bitte", hörten sie ihn leise keuchen.


    Mil ließ den Pinsel zurück in die Dose fallen und verschloss sie wieder.

    "Bereit wenn Ihr es seid", sagte er gut gelaunt.

  • Der Kontrast zwischen den beiden Gestalten gefiel Dijon. Besonders natürlich das edel gewachsene Pferdchen. Nur ein Sklave, freilich, aber man konnte nicht jedes Mal die Unsummen ausgeben, die notwendig waren, wenn jemand von Rang und Namen in dieser Position landete.


    "Adretter Bursche", meinte Dijon wohlwollend und noch viel besser würde es ihm gefallen, wenn der junge Mann sich vor seinen Augen bis auf die Knochen blamierte.


    Der Marquis nahm neben dem General platz, auch er platzierte seine Beine lang auf der Sitzfläche. Die vier schwarzen, polierten Stiefel lagen nun nebeneinander. Dijon ließ seine Finger langsam über den Stiefelschaft von Burkhard gleiten, dann lehnte er sich bequem zurück. Er wusste, dass der Mann sehr junges Fleisch mochte und jung war er ganz sicher nicht mehr.


    "In Almanien ist man zu meinem Bedauern ausgesprochen prüde und natürlich gibt es keine Prostitution, schon von Gesetzes wegen. Freilich gilt das nur für die Augen der Öffentlichkeit, was sich hinter verschlossenen Türen abspielt, steht auf einem anderen Blatt. Eine Lösung sind Leibeigene und Sklaven, so handhabe ich das im Alltag. Doch ich für meinen Teil liebe es, wenn ich eigentlich gar kein Anrecht auf die Person hätte. Der Reiz verbotener Früchte. - Stört es dich, wenn ich mich ein wenig frei mache?"


    Ihm gefiel es hier ausgesprochen gut, und die Vorfreude auf das, was sie noch zu sehen bekommen würden, machte sich bereits bemerkbar.


    "Sind das Würmer dort in Dudaks Beulen? Meine Güte!" Dijon lachte, als er den Kranken betrachtete. "Was ist das für ein Infekt, gehen sie daran zugrunde? Wie wird er übertragen?"

  • "Nur zu, lass Dich nicht stören. Du sollst Die Vorführung frei genießen können. Sklaven kann man zu allem nutzen, da ist kein Reiz dahinter, dass verstehe ich. Aber es gibt auch Sklaven, die in Wahrheit freie Männer und Frauen sind. Oder eben Jungen und Mädchen. Das sind hier die ganz verbotenen Früchtchen und davon habe ich schon einige genossen, stets als treuer Kunde.


    Vom Stand her wären Dir hier einige sogar überlegen, trotzdem sind sie Sklaven da ihre Familien sie so halten. Nicht alle Eltern mögen ihre Kinder auf die übliche Weise. Manche mögen auch nur eines und machen mit dem Rest ein gutes Gschäft. Andere nutzen alles, sprich sie mögen die Kinder nicht, machen ein Geschäft und härten sie damit ab. Sie verkaufen sie wenn sie noch klein und niedlich sind. Und sind sie dann ausgewachsen, dann werden sie verheiratet.


    So einen Verbrauchten kannst Du natürlich nicht freilassen. Also wird er oder sie mit einem passenden Partner vermählt, wo es gar nicht um den Partner sondern den Beißer im Hintergrund geht.


    Mizifiri sind ob Du es glaubst oder nicht Muscheln. Der kleine schwarze Punkt den Du siehst, ist der Rest des Gehäuses, den die Natur ihnen gelassen hat. Sie leben extrem parasitär. Haben sie einmal einen Wirt befallen, graben sie sich mit ihrem Fuß tief in dessen weichem Gewebe ein und ernähren sich so von seinem Fleisch und seinen Säften. Du infizierst Dich durch direkten Kontakt, indem die Mizifiri von einem Wirt auf den nächsten übergehen, oder indem Du die Eier in Deinem Körper aufnimmst. Dann treiben diese in Deinem Körper umher und dringen von innen nach außen durch, statt von außen nach innen. Normalerweise haftet sich eine Nymphe an und bohrt sich ihren Gang in Dein Fleisch. Dein Körper wird versuchen sich dagegen zu wehren. Das löst Entzündungen und damit diese dicken Beulen aus.


    Früher hat man vor allem männliche aufgebrauchte Sklaven damit infiziert. So hatten sie einen schönen Noppenprügel. Mit Schutz drüber hatten viele Spaß an so einem Ritt mit dem besonderen Kick. Es soll extrem stimmulierend sein. Mir reicht es aus, wenn ich ein Pferd stimmuliert sehe, vor allem ist die Frage ob das Pferd dann selbst zum Mizifiri-Träger wird. Kommt bei einigen Ritten vor, je nach Bedarf wird der Infizierte dann kurriert oder eben als neuer Stecher belassen.


    Die Viecherchen sind wohl schon sehr alt, woher sie einst stammen weiß ich nicht. Sie wurden aber auch zur Folter eingesetzt. Wenn man jemanden damit im Gesicht infiziert oder im Mundraum kannst Du Dir denken, wohin diese Muscheln wandern können. Unbehandelt geht der Infizierte irgendwann daran ein, denn es werden immer mehr Muscheln, die immer mehr Substanz von ihm fressen. Dabei sondern sie irgendwas ab, dass der Wirt immer letargischer wird und sich kaum noch gegen sie wehrt. So unterdrückt ihr Gift, ich nenne es mal so, denk Drang sich zu kratzen", erklärte Burkhard und tätschelte Dijon freundschaftlich das Bein.


    Der alte General gab Mil ein Zeichen und dieser zerrte Dudak zwischen die Beine des Burschen. Dudak stand eine Weile dort, während der Gefesselte sich in die Eisen stemmte und versuchte soviel Distanz wie möglich zwischen sich und den anderen Sklaven zu bringen. Viel Distanz war es nicht, maximal 20 cm die er herausholen konnte.


    Mit einem brutalen Ruck an der Kette riss Milreno Dudak näher an den Burschen heran. Der Infizierte schien etwas aus seiner Starre zu erwachen und schnüffelte an dem Burschen, der versuchte nach ihm zu treten. Die zu Klauen gekrümmten, knorrigen Finger von Dudak grabschten schlagartig zu und packten die Hüfte des Burschen.


    Sein deformierter Schwanz zuckte nach oben und grub sich mit einem harten Stoß fest in das Fleisch des Burschen auf dem Bett.


    Eine Mischung aus Brüllen und ungläubigem Kreischen kam unter dem schwarzen Sack hervor, während der junge Kerl versuchte seinen verseuchten Stecher loszuwerden. Aber dieser wurde von der Zappelei nur noch mehr angestachelt und verfiel regelrecht in Raserei. Wie besessen nagelte er den Burschen mit seinem Ding durch, das mehr Ähnlichkeit mit einer Seegurke als einem Penis hatte.

  • "Hm, vielleicht sollte ich das nächste Mal gesondert nach einem solch hochgeborenen Sklaven verlangen", sinnierte Dijon, der begonnen hatte, die Beule zu streicheln, die sich überdeutlich in seiner engen Reithose abzeichnete. Er war gut bestückt und das zeigte er gern, so dass es kein Zufall war, dass er auch im Alltag diese Tracht liebte.


    Als Dudak zu ackern begann, wurde es langsam eng und Dijon öffnete seine Hose. Jedoch sprang sein hartes Glied nun nicht hervor, sondern setzte ein wenig Fummelarbeit voraus. Kurz darauf wurde ersichtlich, warum - durch seinem drallen Kopf verlief ein Ring, der an einem zweiten Ring festgemacht gewesen war, der sich im Inneren der Hose befand. Nun aber war er frei.


    Dijon lehnte sich noch etwas bequemer zurück, rückte den Hintern zurecht und verfolgte die Vorführung, während er sich langsam mit gestreckten Fingern liebkoste.


    "Astrein", kommentierte er lüstern, den Blick abwechselnd auf das sich windende Opfer und Dudaks schwielige Kimme gerichtet. Naschen fiel nach Burkhards Beschreibung des Erregers weg, aber der Anblick allein war schon dazu geeignet, dass es Dijon sehr gut ging. "Ist das Pferdchen nicht schon ein wenig alt für dich? Oder hat dein Geschmack sich gewandelt, mein Lieber?", fragte er im Plauderton, auch wenn seine Stimme nicht mehr ganz entspannt klang.

  • Bei Burkhard dauerte es etwas länger, aber dann befreite auch er seinen Schaft vom störenden Stoff um sich genüsslich zu massieren. Neugierig betrachtete er Dijons gepiercten Schwanz und dessen Hosensicherung. Der Marquis hatte einiges zu bieten und würde ein junges Loch genauso zum wimmern bringen können wie er einst.


    "Halb so alt wäre mir lieber, aber das trifft nicht Dein Geschmack. Dafür schreit und keucht er, dass einem jeder Ton in den Schritt fährt und die Glocken klingeln lässt. Ich kann Dich gerne mal auf einen Ausritt einladen, wenn Du möchtest. Im Angebot habe ich Jerome von Rautermark, anfänglich immer etwas zögerlich. Aber wenn er die Gerte ausreichend geschmeckt hat, ist er anschmiegsam, willig und weiß wie er Dich erfreuen kann. Gut ausgebildet, erzogen und noch schön stramm. Du musst nur sagen, wann Du gerne mal zu Besuch kommen möchtest", lud Burkhard seinen Beißerkollegen ein.


    Das schlanke Pferd hing nur noch teilnahmslos in den Seilen und ließ die Tortour wimmernd über sich ergehen, während Dudak ungezügelt seinem scheinbar arg gesteigerten Trieb nachkam. Die Rosette des Burschen war nicht nur wund und geschwollen, sie war auch an mehreren Stellen eingerissen. Aber der beschränkte Sklave der sie wie wild beackerte, schien das alles nicht zu interessieren.


    "Der geht richtig ab was? Du solltest sie mal kurz vor dem Ende sehen, die werden immer wilder und umtriebiger", säuselte der General verschwörerisch.

  • "Die Infizieren erwecken durchaus meinen Gefallen", freute sich Dijon. Die groteske Deformierung des Sklaven betraf nicht nur dessen Körper, sondern auch dessen Seele. Das Pferd hatte sich schon aufgegeben. Dijon runzelte etwas die Stirn. "Milreno, gib dem Pferd die Sporen." Nicht, dass der Bursche bewusstlos wurde oder sich durch Lethargie vor dem drückte, was Dijon zu sehen begehrte.


    Hingegen bewunderte er, dass Klingenberg in seinem Alter noch gut dabei war, beziehungsweise überhaupt dabei war. Sicher hatte er einen guten Alchemisten parat. Kurz in Angst ob der drohenden Nebenwirkungen des Alters liebkoste Dijon seinen Prügel besorgt, wobei er die Härte vom Ansatz bis zur Spitze überprüfte, während er wartete, dass Milreno seiner Arbeit nachkam.


    "Deine Einladung nehme ich gern an, mein Freund", sprach er zu Burkhard. "Wer ist Jerome, dein Sklave?"

  • Milreno zückte seinen Dolch und stach damit den Bursch kurz mehrfach einige Zentimeter tief in den Hintern und die Flanke, sofort kam Leben in das Pferd und der Burschre kreischte protestierend und schmerzerfüllt auf. Das er das volle Potential seiner Schmerzen nun wieder fühlen musste, ließ ihn noch verzweifelter und wilder werden. Dudak reagierte darauf auf seine Art und wurde ebenfalls noch energischer. Der schlaffe Schwanz des Pferdes stand im starken Kontrast zu dem dicken, geschwollenen und verformten Prügel von Dudak.


    "Jerome ist mein Mietling, mein Leihsklave. Er ist eigentlich ein freier Bursche, aber sein Vater hat ihn ausgebildet und verleiht ihn. Das tun mehr Familien, als die Allgemeinheit glaubt. Habe ich Lust auf Gesellschaft von Jerome, dann bestelle ich ihn zu mir. Zuerst wird er dann erzogen und dann erfreut er einen über das Wochenende oder länger. Je nach Lust und Laune. So habe ich es immer mit meinen Mietlingen gehalten", erklärte er freundlich und tiefentspannt durch die eigene Massage und die Vorstellung die sich vor seinen Augen abspielte.


    Milreno zerrte dem Pferd den Sack vom Kopf, so dass sie sein verschwitztes, gerötetes Gesicht sehen konnte. Gehetzt blickte er sich um, als sich Dudak auf ihm wie ein Brett versteifte und ihm die volle Ladung in den blutigen Hintern jagte. Das Gesicht des jungen Burschen bestand für einen winzigen Augenblick nur noch aus Glotzaugen, ehe er sich heulend übergab. Zeitgleich nässte er sich vor Angst ein. Mil zerrte Dudak von ihm herunter, so dass Burkhard und Dijon einen ausgezeichneten Blick auf die zerfetzte Pforte von dem Kerl hatten.


    "Spielzeug für Nacharbeiten liegt unter dem Bett", sagte er freundlich und führte den Sklaven an der Kette aus der Loge, die er hinter sich leise verschloss.