Sonnenkult und Nachtgesänge
Die Nachtgesänge sind eine musikalische Chronik der Welt, die bis in die frühe Vorzeit zurückreicht. Überliefert wurden die Nachtgesänge von den Ruspanti.
Ursprung
Die Feuerinseln standen früher in engem Austausch mit dem Festland von Ledwick. So verwundert es nicht, dass der Sonnenkult der Vulkaninsel Khilar auch das Festland erreichte. Von Tamjidistan aus verbreitete er sich und ist im Südosten die häufigste Religion. So ist der Sonnenkult in Ledwick Staatsreligion.
Die Zeit der Asche ist vorüber und das morgendliche Aufgehen der Sonne zur Selbstverständlichkeit geworden. So ist der Kult um den sterbenden Sonnengott Alvashek in Ledwick für den Alltag nicht mehr ganz so bedeutsam wie früher. Doch die Nachtgesänge sind immer noch ein Bestandteil der Kultur.
Folgender Gesang gehört zum Zyklus der Nachtgesänge:
Silbersichel
Feuerspuren führen westlich, Strahlenkrone tragend geht
lichter Alvashek ins Wasser, erlischt ohne ihn der Tag
Nutzt der dunkle Seelenlose seines lichten Bruders Weg
geht mit silberheller Sichel auf die nächste Sternenjagd
So folgt lautlos er den Sternen, ihrem Silbertropfenblut
Auf der Pirsch den Blick nach vorne mit der Sichel in der Hand
und er sieht niemals nach unten, auf die Welt die tiefer ruht
die des nächtens und im Dunkeln nur ein graues Ascheland
Ach, es fallen all die Sterne, seine Mondsichel, sie singt,
Und noch höher hebt der Nachtgott seine Klinge seelenleer
Wenn des Abends er das Dunkel aus dem Osten mit sich bringt
Tausend Sternschnuppen sie fallen überm Süden in das Meer
Längst im Westen ist verglommen letzter Abendhimmelbrand
Bald des Nachtgotts Sternenjagd zu ihrem Höhepunkt aufsteigt
Bis die Krone Alvasheks sich zeigt am Ascheweltenrand
und der Nachtgott lautlos flieht und seine Silbersichel - schweigt