Beiträge von Aino

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    Ich wünsche allen Geistern ein
    frohes Lichtfest
    &
    ein frohes, gutes wie auch gesundes Jahr 203!


    Eure Aino

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    Liebe Geister,


    ich wünsche Euch allen ein fröhliches Winterfest!
    Feiert schön mit Euren Lieben,
    lasst Euch reich beschenken
    und schlemmt soviel Schneebeerengrütze wie Ihr könnt.


    Der Winterfestumtrunk ist zu planen und zu feiern.
    Freiwillige vor!


    Liebe Grüße


    Eure Aino

    Aino gesellte sich zu Dave in die Schreibstube.


    "Du hast nach mir rufen lassen? Ist etwas mit unserem Gast? Hast Du herausfinden können, ob es sich bei ihm tatsächlich um den Rosendämon handelt Davy?", fragte Aino freundlich und setzte sich Dave gegenüber.


    Der Naridier streute Sand über das Kassenbuch, wartete einen Augenblick und schlug das Buch sanft zu.


    "Ja es handelt sich um den Rosendämon. Seine Gedanken habe ich einst kurz berührt, als ich ihm eine Botschaft zukommen ließ. Als ich diesmal versuchte, seine Gedanken auszulesen, gestaltete es sich selbstverständlich viel schwieriger.


    Ich fand nichts was ich als Gedanken oder Träume bezeichnen würde. Vielmehr waren es nichts außer ein paar zusammenhangloser Gedankenfetzen, die fast außerhalb meiner Wahrnehmungsschwelle lagen. Kurzum nichts verwertbares, aber das ist auch nicht verwunderlich, in dem Zustand wie unser Gast hier ankam", schmunzelte Dave.


    "Ist er wach?", hakte Aino nach.
    "Unser Gast schlug vor wenigen Augenblicken die Augen auf. Langsam und verwirrt setzte er sich auf und versuchte wohl erst einmal zurück in die Wirklichkeit zu finden. Natürlich kam niemand dazu, um ihm seine Situation zu erklären. Er tappte zur Tür und stellte fest das diese verschlossen war. Üblich für eine Zelle, gleichgültig wie sie eingerichtet ist.


    Wir haben zuerst einmal die Standard-Vorgehensweise gewählt, den Gefangenen eine Weile schmoren zu lassen, um auf diese Weise Angst oder Unbehagen zu schüren.


    Das wird ihn zugänglicher machen, falls er überhaupt nüchtern genug ist, um zugänglich zu sein. Sobald er tatsächlich angenüchtert ist, werden wir ihn befragen. Komplett ausgenüchtert wird ihm nur schlecht sein", erklärte Dave.


    "Ich würde vorschlagen wir schauen einmal nach ihm und stellen ihm einige Fragen. Dann wird sich entscheiden, was er tatsächlich ist. Eventueller Bruder oder nur Zaungast", antwortete Aino.


    Dimicus saß gerade auf dem Bett, als die Tür zu seinem "Zimmer" aufgeschlossen wurde. Als erstes betrat ein großer weißer Ork den Raum, neben ihn postierte sich ein Rakshaner. Die beiden flankierten zwei weitere Gestalten, die nach ihnen den Raum betraten.


    Eine schlanke, kahlköpfige Frau, die ihren Körper mit schwarz-weißen Zeichnungen verziert hatte und einen in schwarzer Robe gekleideten Magier.


    "Wir haben also den Rosendämon zu Gast. Hast Du eine Ahnung wo Du sein könntest, oder wer wir sind?", fragte Aino Dimicus, während ihn die drei Männer argwöhnisch im Auge behielten.

    Aino betrat mit einer fremden Frau die Schreibstube und musterte Dave gut gelaunt.


    "Dave ich möchte Dir Rinelda Gismara von Horvath vorstellen. Rinelda, das ist Dave meine rechte Hand, unser Mann für die Finanzen und Mitglied im Trio", erklärte Aino freundlich.


    "Seid gegrüßt", sagte Dave, stand auf und deutete eine knappe Verbeugung an, während ihm Rinelda die Hand entgegenstreckte und hinhielt. Sie grinste Dave kurz an und Dave schmunzelte zurück.


    "Beste Grüße zurück, Aino hat nur gut von Dir gesprochen. Ich darf doch hoffentlich Du sagen?", fragte Rinelda.
    "Kundin oder Kollegin, davon ist meine Antwort abhängig", erklärte Dave freundlich.


    "Sie ist eine neue Kollegin, ihre Klinge wird uns unterstützen. Und ich führe sie gerade etwas herum und ich dachte, ich stelle sie Dir vor. Damit Ihr Euch besser kennenlernt von Von-und-zu zu Von-und-zu. Zudem musst Du sie zur Einstellung noch testen", lachte Aino.


    "Ich kümmere mich drum", antwortete Dave gut gelaunt.
    "Wo sind Marcella, Wolfi und Varmikan?", hakte Aino nach.


    "Marci und Wolfi habe ich für heute frei gegeben, da sie mir heute Morgen bei einer Privatsache geholfen haben. Und Varmikan untersucht irgendwas gemeinsam mit Urako. Frag mich nicht was", gab Dave zurück.


    "Wie heißt Du mit vollem Namen Dave?", fragte Rinelda nach.
    "Freiherr Davard von Hohenfelde", antwortete Dave.


    Rinelda zog fragend eine Augenbraue hoch.


    "Die von Hohenfeldes?", fragte sie leicht eingeschüchtert.
    "Genau jene Sippe - korrekt. Nun denn Kollegin Rinelda, setz Dich mir gegenüber. Aino kann Dich getrost hier lassen. Der Test schmerzt nicht, aber er ist Pflicht.


    Ich überprüfe ob Du es ehrlich mit Deiner Bewerbung meist. Dazu werde ich Dich auslesen. Danach wird sich Pavo Deiner annehmen, sprich Du wirst uns als Faustpfand eine Phiole Deine Blutes überlassen. Zu unserer wie auch zu Deiner Sicherheit - sollten wir Dich einmal suchen müssen. Positiv wie negativ gesehen. Bereit?", schmunzelte Dave.
    "Ich lasse Euch beide mal alleine, ich gebe Pavo Bescheid, bis später", warf Aino ein und verließ die Schreibstube.


    Rinelda nahm gegenüber von Dave Platz, verschränkte ihre Hände in ihrem Schoss und schaute ihm in die Augen.


    "Bereit, ich habe nichts zu verbergen Dave", antwortete die Junkerin.
    "Nicht so bescheiden meine Liebe, dass wäre doch schade Rin", grinste Dave, ließ sich in den Nexus fallen und verband seinen Geist mit dem von Rinelda.

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    Liebe Geister,
    der Herbst ist in unseren Gefilden angekommen.
    Bevor wir ihn mit dem Herbstfest willkommen heißen, feiern wir das diesjährig
    Getreide- und Brotfest.
    Eingeladen ist jeder Geist!
    Wie üblich ist für Speis und Trank gesorgt!
    Zum Getreide- und Brotfest gibt es selbstverständlich alles Leckere rund um Getreide- und Brot - von süß bis herzhaft.
    Es ist für jeden etwas dabei.
    Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen!
    Eure
    Lydia und Aino

    Aino musste über Urakos Kommentar lachen. Zeitgleich war sie sehr froh über ihre "Kriegsbemalung", so sah er nicht, dass sie Puterrot anlief.


    "Bis jetzt hat vermutlich noch niemand einen Grund dazu gehabt mir Blumen zu schenken. Die wenigstens Kunden sind so höflich, nach einem gut durchgeführten Auftrag einen mit Blumen zu danken. Und die Männer hier, denken vermutlich in ganz anderen Bahnen als Du Urako. Ich bekäme vermutlich ehr 100 Dolche geschenkt als nur ein einzige, kleines Gänseblümchen.


    Solche kleinen Aufmerksamkeiten scheinen die meisten leider keine Beachtung zu schenken. Der einzige der neben Dir für so etwas ein Auge hat ist Varmikan. Er beschenkt Dave oft mit irgendwelchen kleinen Nettigkeiten. Nur hat Dein frostalbischer Freund das umgekehrte Problem, sein Schatz weiß meist nichts mit den Gesten anzufangen.


    Aber das Problem hast Du nicht, Dein Mann weiß Deine Gesten sicher zu schätzen.
    Und ich weiß Deine Blumen sehr zu schätzen. Du hast quasi einen Markstein gesetzt. Du bist der erste Mann der mir Blumen schenkte.


    Das ist vermutlich für Dich kein sonderlich huldvoller Titel, aber mir bedeutet die Geste etwas. Drum nochmals, vielen Dank", sagte Aino glücklich.


    "Mir die Füße massieren? Du bist mir einer. Wobei, gut. Mir hat auch noch niemand jemals die Füße massiert. Warum nicht? Ich renne den ganzen Tag durch die Gegend und ich wage mich mal was. Aber sei vorsichtig, falls ich aufspringe und lachen muss, kann ich nichts dafür", prustete Aino wie ein Schulmädchen.


    Bei der Vorstellung dass Urako ihr tatsächlich die Füße massierte, wurde Aino ganz warm. Natürlich sagte sie nichts davon, denn sie hielt ihre Unterhaltung nur für Blödelei, einfach um etwas entspannt rumzualbern. Urako konnte schließlich nicht wissen, dass sie ihn attraktiv fand.


    Woher sollte er das auch wissen?


    Weder ihm noch Dave hatte sie je gestanden, wie sie die beiden sah. Dass sie die zwei unheimlich attraktiv fand, dass wusste niemand. Pavo hatte einst versucht, Dave einen Wink mit dem Zaunpfahl zu geben. Aber der Magier war wie immer betriebsblind für solche Hinweise.


    Aino hatte nicht vor Urako davon zu erzählen, dass sie ihn mehr als nur mochte. Und dabei würde es vermutlich auch den Rest ihres Lebens bleiben. So hart und taff Aino sonst auch war, dies war ihre Schwachstelle. Sie hatte nicht nur noch nie Blumen geschenkt bekommen, sie hatte auch noch nie einen Partner gehabt.


    Es gab nur zwei Personen, die davon wussten. Pavo und Gasmi, ansonsten wusste niemand davon. Wer ging auch schon mit so einem Problem hausieren? Gut einige trugen vielleicht das Herz auf der Zunge und konnten aussprechen, was sie tief im innere quälte und bedrückte. Aino konnte es nicht. Sie hatte meist das Gefühl, an solchen Worten zu ersticken.


    Als Urako seine Sorge wegen Gasmi aussprach, nickte Aino verstehend. Es war süß und liebevoll von Urako, dass er sich solche Sorgen um seinen Mann machte.


    "Urako ich verstehe Deine Sorge. Aber Gasmis Dolch muss scharf bleiben. Wenn ich ihn auf die Reservebank setze und nur für den Notfall losschicke, dann hat er keine Praxis mehr. Es ist etwas anderes in einem Trainingsraum zu üben, anstatt unter tatsächlichen Bedingungen seine Fähigkeiten einsetzen zu müssen.


    Ich könnte auch den ganzen Tag im Hof stehen und mit dem Bogen üben. Ich übe selbstverständlich auch. Dennoch ist es etwas völlig anderes unter großer Anspannung auf ein bewegliches Ziel zu schießen, wenn es heißt Du oder der Feind. Oder schlimmer noch, einer Deiner Familie oder der Feind. Genauso ergeht es Gasmi Urako", erklärte sie freundlich.

    Aino hörte Urako aufmerksam zu und musste damit kämpfen nicht puterrot anzulaufen. Ob ihr das gelang, konnte sie nicht sagen. Da sich ihr Gesicht aber nicht glühend heiß anfühlte, hoffte sie, dass sie auch nicht so aussah.


    "Erst mal vielen Dank für Deine Lieben Worte und natürlich für die wunderschönen Blumen, samt Schmetterling. Ob Du es glaubst oder nicht, aber mir hat noch nie jemand Blumen geschenkt. Sie sind wunderschön, ich muss mir nur noch eine Vase organisieren.


    Irgendwo müssen wir eine herum stehen haben. Du hast Dir sehr viel Mühe gegeben wie man an den Blumen sieht und wie sie duften, herrlich. Nochmals vielen lieben Dank", antwortete Aino glücklich.


    "Nun Du bist weder mein Fußabtreter, noch hier Mädchen für alles. Du bist Gasmis Welpe und somit Auszubildender Urako. Es freut mich, dass Du Dich hier wohlfühlst", sagte Aino freundlich und legte die Blumen vorsichtig beiseite, damit sie nicht zerdrückten.


    Die Almanin setzte sich auf einen der Stühle und deutete Urako an, es ihr gleich zu tun.


    "Da Du schon hier bist und dass aus so einem freundlichen Grund, können wir die Gelegenheit auch gleich nutzen und uns etwas besser kennenlernen. Das heißt, falls Du Zeit und Lust hast etwas zu plaudern", schlug Aino vor.

    Aino musterte Urako erstaunt, der sich in ihrem Zimmer eingefunden hatte. Der Tiefling kam selten in ihr Zimmer. Eigentlich kam er nie in ihr Zimmer, dachte Aino. Wenn sah sie den pinken Tiefling im Wohnzimmer oder in der Küche, wenn sich alle Geister gemeinsam einfanden um zu reden oder zu speisen.


    Aino mochte Urako, er war ein netter Kerl, auch wenn er einen schwierigen Charakter hatte und Gasmi vermutlich alle Mühe hatte, den Burschen zu bändigen. In ihren Augen war er ein hübscher Kerl, aber das verschwieg Aino Urako genauso, wie sie stets Dave verschwiegen hatte, dass sie ihn mehr als nur mochte.


    Der einzige der über so etwas Bescheid wusste war Pavo und der alte Goblin tratschte so etwas nicht weiter. Er hatte nur einmal versucht sie und Dave einander näher zu bringen, als er Dave mit einem Blutegel bedroht hatte und sie gemeinsam mit Dave hinter den Schreibtisch geflüchtet war.


    Da hatte Pavo angemerkt, dass sie beide ein schönes Paar wären. Sie selbst hatte es überspielt und Dave war wie immer betriebsblind was solche "Hinweise" anging. Er hatte die versteckte Botschaft nicht begriffen. Aino war froh drum, sonst wäre sie vor Scham im Boden versunken.


    Nun stand Urako hier in ihrer Stube und Aino musterte den pinken Tiefling ausgiebig.


    "Was ist los Urako? Wie kann ich Dir helfen?", fragte die Almanin.

    Aino hatte genau wie alle anderen die Worte des Waldalben gehört, auch wenn er sie leise gesprochen hatte. Der ganze Streit, die ganze Eskalation, weil Mo Dave liebte, weil er ihn zum Freund wollte...


    Im Grunde war die Tatsache ehr zum heulen, anstatt zum streiten und das für alle beide. Aino hätte ihnen beiden die Freundschaft gegönnt und gewünscht.


    Für einen Moment hatte Aino gehofft, dass gerade deshalb Morasa den Hinweis von Dave begreifen würde.


    Kurz auf den Punkt gebracht hatten alle versucht Mo eines zu erklären - kapituliere, dann bleibst Du in der Familie.


    Keiner von ihnen wollte Mo tot sehen oder verbannen, gut vielleicht bis auf zwei Ausnahmen. Aber der Großteil ihrer Gilde hatte sich mit Mo verstanden.


    Das der Waldalb immer genau das Gegenteil von dem verstand, was ihm wirklich gesagt wurde, war schon eine harte Nuss. Das Kapitulation für ihn nicht in Betracht kam, war im Grunde kein schlechter Wesenszug, hieß es doch zeitgleich, dass er genauso für sie kämpfen würde.


    Das er aber gar nicht gegen seine Gilde kämpfen musste, dass sah Mo nicht.
    Er begriff nicht, dass er sich hier nicht zu verteidigen hatte.


    Nur durch seine ständige Verteidigungsbereitschaft, die er leider jedem unter die Nase rieb, war es erst soweit gekommen. Dave hatte mit seinem Hinweis Recht. Mo hätte das Angebot Selbstbeherrschung zu erlernen annehmen sollen. Das hätte ihn weiter gebracht, als sich der Waldalb vermutlich vorstellen konnte.


    So blieb er bissig wie ein Frettchen bis zum letzten Atemzug.


    Das Dave bei Morasas Info noch ruhig blieb, verwunderte Aino nur einen winzigen Moment. Jeder andere wäre wohl Mo an die Gurgel gegangen, aber Dave blieb wie immer ruhig. Das der Waldalb ihn aus purer Zuneigung bedroht hatte, machte die Sache nicht besser, aber sie machte die ganze verrückte Handlungsweise von Mo verständlich.


    So profan es auch klang, Morasa und Dave hätten einfach mal miteinander reden sollen. Jeder hätte auf den Tisch packen sollen, was er dachte und fühlte ohne den anderen dabei zu verurteilen. Ganz ohne die anderen dabei hinzu oder zu Rate zu ziehen. So hätten sie Ihr Problem allein unter sich geklärt.


    Aber genau lag das Problem.
    Mo konnte scheinbar über Probleme nicht sprechen, da er es nicht gewöhnt war.
    Und Dave zog es vor zu Schweigen oder zu fliehen.


    Als beide dann miteinander gesprochen hatten, hatte es folglich geknallt, da sich beide vom anderen angegriffen fühlten.


    Das war die eine Seite der Medaille. Die andere Seite war, dass Morasa überhaupt kein Gespür dafür hatte, wie er sich eine Gruppe oder Familie zu intrigieren hatte. Er wollte dazugehören, dass merkte man dem Waldalb an. Er sehnte sich nach Gesellschaft und der Geborgenheit einer Gruppe.


    Zeitgleich sah er überall Feinde und verspürte den Zwang, sofort die Fronten klären zu müssen bei der geringsten Unstimmigkeit.


    Das und wie er sich einzufügen hatte, hatten zig Leute versucht Mo zu erklären. Der Waldalb hatte es einfach nicht begriffen. Vielleicht hatte Morasa es auch begriffen, da er bei Belehrungen öfter zugestimmt hatte, nur konnte er scheinbar seine uralten Verhaltensmuster nicht ablegen.


    Er war im wahrsten Sinne des Wortes ein Waldschrat.
    Ein Eigenbrötler, ein Eremit der alleine eine Ewigkeit im Wald gelebt hatte.
    Der Alb kannte kein Miteinander und dessen Umgangsformen.
    Aber sie waren bereit gewesen, ihm dies beizubringen und hatten ihn dennoch aufgenommen.


    Aino schaute genau wie alle anderen perplex dem Marder hinterher.


    Sie wie jeder andere hätte vermutlich auch jetzt noch zur Armbrust oder zum Bogen greifen können und Morasa wäre eventuell auch in dieser kleinen Gestalt gestorben, aber wie Dave schon richtig angeführt hatte, niemand hatte den Tod von dem Holzkopf gewollt.


    Aino blickte ihm noch eine Sekunde nach, ehe sie ihren Bogen auf dem Rücken verstaute.


    Es war bedauerlich, dass es so enden musste, gerade weil Morasa seit langer Zeit ein freiwilliger Bewerber gewesen war. Nun war es nicht mehr zu ändern, er hatte gewählt. Auch wenn er in Ainos Augen falsch gewählt hatte.


    "Dave, gib Morasa seine 12 Stunden. Dann such ihn und sag mir wo er sich befindet", befahl Aino.
    "Verstanden, ich kümmere mich drum", antwortete Dave.


    "Abrücken Leute, lasst uns zurück ins Haus gehen. Hier gibt es nichts mehr zu sehen. Tja und was machen wir jetzt mit Dir?", fragte Aino Kariakin.


    "Vielleicht möchte er auf den Schreck erst mal hier bleiben. Er könnte sich ausruhen und sich mit den Centauren was unterhalten. Und vielleicht könnte ich ihn dann vermessen und untersuchen", schlug Pavo vor.


    "Du hast das Angebot von Pavo gehört, überleg es Dir", sagte Aino zu dem Greif.

    Aino musterte den Waldalben eisig.


    "Ich sag es Dir nur ein einziges Mal waldalbischer Waldschrat, nimm die Waffe runter. Solltest Du auf mich schießen, stirbst Du nur eine Sekunde später im Hagel der Armbrustbolzen.


    Also überleg Dir jetzt ganz genau, Deine nächsten Bewegungen, Deine Worte und vor allem Deinen Ton den Du anschlägst.


    Solltest Du Deine Worte bereuen, dann steig von dem Greif, er hat nichts mit Deinem losen Mundwerk zu tun. Wir hier haben Dir nichts getan und ich habe Dir im vernünftigen Ton eine Frage gestellt.


    Ich habe nichts dagegen Deine Kündigung anzunehmen.
    Geh nur, wenn Du darauf bestehst.
    Scheinbar lag Dir eh niemals etwas daran hier ein Zuhause zu finden.


    Dave wird sich darum kümmern. Solltest Du ihm oder einem von uns dabei erneut so dumm kommen, dann wird Deine Kündigung völlig anders verlaufen als Du Dir vorstellst Du stinkender Iltis", sagte Aino während ihr Bogen samt Pfeil auf Morasa zielte.

    Aino nickte knapp und deutete den anderen an die Waffen zu senken.


    „Enzo, wir wollte nicht angreifen, wir wollten warten, was die beiden vorhaben“, flüsterte Aino dem Centrauren freundlich zu und legte ihm kurz die Hand auf den Arm, damit auch er seinen Sperr senkte.


    Dann wandte sich die Almanin an den Greif.


    „Nun mittlerweile sind wir so einige Scherze von Morasa gewöhnt, die er vermutlich nicht mal als Scherz meint. Der gute Waldalb ist etwas ungehalten und cholerisch. Und wenn er dann nach einem Streit auf einem gigantischen Wesen, nämlich Dir, per Luftpost anreist wird man schon etwas vorsichtig.


    Zudem kennt ihn von uns noch keiner so gut, um ihn tatsächlich einschätzen zu können. Leider machen seine sprunghaften Handlungen und seine permanenten Wutausbrüche das Ganze auch nicht leichter.


    Natürlich hast Du damit nichts zu tun, aber wir wissen schließlich auch nicht, was Dir Morasa erzählt hat, oder worum Dich der Waldalb letztendlich bat. Für uns bist Du ein Unbekannter, eine unbekannte Gefahr die sich von oben genähert hat.


    Und ich lasse Fremde lieber zweimal in eine Waffe schauen, als dass einem meiner Leute nur einmal was geschieht. Du bist fremd, Du bist niemand aus meiner Familie, folglich bist Du für mich bestenfalls bedeutungslos.


    Wir waren friedlich, nur bereit uns zu verteidigen Greif.
    Verwechsele da etwas nicht, Du stehst auf unserem Grund und Boden.


    Etwas anderes hättest Du auch nicht getan, wenn jemand Deine Familie bedroht hätte, beziehungsweise Du eine Gefahr vermutest.


    Nun denn, da Du sagst Du kommst in Frieden und Dich ebenso verhältst, schenke ich Dir vorerst Glauben.


    Wie kam es zu diesem seltsamen Bündnis Morasa?
    Logischer wäre es wohl gewesen, wenn Du mit Deinem Reittier zuerst nach Hause gekommen wärst, um uns „Deinen Gast“ anzukündigen, anstatt uns dermaßen in Alarmbereitschaft zu versetzen“,
    erklärte Aino.


    „Richtig und wir haben Mauli“, fügte Varmikan an.


    Aino musterte Varmi kurz perplex. Das war doch logisch, der stinkende Ghul lebte bei ihnen. Manchmal war Varmikan wirklich neben der Spur. Vermutlich war ihm einfach zu warm.


    "Dave geh gemeinsam mit Varmikan ins Haus. Suche Gasmi mental, ehe Urako völlig zusammenbricht. Und kümmere Dich danach um Deinen Mann", wies Aino den Magier an.


    "Ich kümmere mich drum", antwortete Dave, hakte Varmikan unter und verschwand gemeinsam mit ihm im Haus.


    "Also Morasa, was hast Du Dir nur wieder bei dieser Aktion gedacht?", fragte Aino den Waldalben.


    Entweder war Morasa abgebrüht, oder war ein wahrer Meister darin von einem Fettnäpfchen ins andere zu treten.

    Aino konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und grinste Lydia breit an.


    "Niemand hat hier gefurzt Lydia, Mauli war nur anwesend, der Ghul von Morasa. Leider in einem etwas lädierten Zustand.


    Wo wir beim Thema wären.
    Ich glaube nicht, dass Morasa den Ghul bewusst in diesen Zustand gebracht hat. Wir waren gerade alle dabei zueinander zu finden. Mo hatte Urako die Hand zum Frieden gereicht. Das Urako dies nicht so ohne weiteres nach den Drohungen hingenommen hat, dürfte logisch sein.


    Mo hat gefragt, was Urako noch erwartet und Urako hat ein Friedensessen vorgeschlagen. Mo erklärte sich damit einverstanden. Das Essen steht noch aus und ich hoffe, dass es gut schmecken wird.


    Kaum dass die ersten Wogen geglättet sind, kommt es zu neuem Unmut.


    Einerseits verständlich. Aber auf der anderen Seite Leute ich bitte Euch! Wir sind Assassinen, ich glaube wir haben schon anderes gesehen als einen halbverfaulten Ghul. Jeder einzelne von uns ist ein Berufsmörder, wir sind demnach für mehr verantwortlich als für einen kriechenden Untoten!


    Wie soll Morasa in die Gruppe finden, wenn er leider von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt?
    Dass schafft er dann doch gar nicht.


    Wenn aus dem Untoten, ein Toter wird ist das eben so. Normalerweise sterben die Leute und weg sind sie. Mauli, so gern man ihn auch haben mag, wurde ja nichts gestohlen. Im Gegenteil, ihm wurde eine Existenz nach dem Tod aufgezwungen, denn ich glaube kaum dass er darum gebeten hat.
    Und selbst wenn, wie gesagt wir haben schon mehr Leute bewusst und mit voller Absicht umgebracht, als Morasa jetzt den armen Mauli, den er scheinbar durch das ganze hin und her nur vergessen hat.


    Der Streit schadet uns allen und wird sich nicht weiter aufschaukeln!


    Du Morasa kochst Dein Versöhnungsessen für Urako nach besten Wissen und Gewissen. Ich erwarte von Dir, dass dieses Essen so schmeckt, dass man es einem König servieren könnte. Also gib Dir alle Mühe. Du hast Dir einen Schnitzer geleistet, Du hast die Hand zur Versöhnung gereicht, dies ist Deine Chance es bei Urako wieder gut zu machen.
    Jeelen Du bist und bleibst Morasas Ansprechpartner für die erste Zeit was die Jobs angeht. Mo zieht die erste Zeit nicht alleine los, denn ich gehe davon aus, dass er die Großstadt nicht kennt. Nimm den Waldalben bitte auch so ein bisschen an die Hand und zeig ihm die Stadt und alles was er hier kennen und wissen muss Jeel. Ich verlasse mich auf Dich. Falls das nicht nötig sein sollte, korrigiere mich Mo.


    Davy, Ghule interessieren Dich eigentlich nicht, Du magst Mauli als Person. Drum hat es Dich gestört. Aber weit schlimmer war für Dich Mos Unzuverlässigkeit. Jedenfalls war er das in Deinen Augen.


    Zur allgemeinen Beruhigung, Mauli ist nicht tot!
    Oder eigentlich ist er doch tot, aber nicht... naja auseinander gefallen.


    Ich glaube nicht, dass Mo unzuverlässig ist Dave. Im Gegenteil unser Waldalb ist ein bisschen zu dienstbeflissen... vor allem was Dich angeht Davy. Er wird Mauli in dem ganzen Streit einfach schlichtweg vergessen haben. Oder hast Du heute Morgen die Abrechnung gemacht Großer? Nein, Du bist besoffen nach Hause getorkelt, hast Dich mit Puschel ausgesprochen, hast Dich mit Pavo ausgesprochen, bist baden gegangen und hast Dich schlafen gelegt.


    Normal heißt es, wer saufen kann, kann auch arbeiten Dave.
    Ich habe drüber hinweg gesehen, weil ich froh bin, dass Ihr drei Euch versöhnt habt. Dass die Versöhnung so friedlich zwischen Dir und Puschel abläuft hätte ich nicht für möglich gehalten, freut mich aber außerordentlich.


    Also siehst Du jetzt auch über Mo´s Fehler hinweg Davy.
    Was immer Du ihm kaufen wolltest, kauf es ihm bitte.


    Der ganze Streit hat nicht nur Mo ganz strubblig gemacht, sondern uns alle.


    Eine kleine Aufmerksamkeit Deinerseits Mo gegenüber als Kumpel, kann da nicht schaden.
    Mo gibt diese Freundlichkeit dann an Urako weiter, indem er sich besonders große Mühe bei dem Versöhnungsessen gibt. Du verstehst mich Mo.


    Und jetzt essen wir, guten Hunger Ihr Lieben", entschied Aino freundlich.

    Aino und Lydia ließen sich vom Kaffeeduft anlocken. Die beiden gönnten sich einen großen Becher des Rakshanischen Gebräus.


    Sie genossen nicht nur das warme Getränk, sondern auch Enzos warme Worte, die Komplimente und seine Geschichten. Der Centaur war unterhaltsam und die beiden Frauen hörten ihm begeistert zu.


    "Der Kaffee schmeckt wirklich lecker und überhaupt nicht bitter. Ansonsten kann man Zucker hinein kippen wie man möchte, es bleibt immer ein bitterer Nachgeschmack. Dein Kaffee schmeckt wirklich gut", freute sich Aino.


    "Ja finde ich auch. Du hast erstklassig gekocht Enzo. Den Job des Kaffeekochers hast Du", pflichtete Lydia bei.
    "So hatten die zerstörten Möbel wenigstens noch einen guten Zweck. Es wurde ein Lagerfeuer errichtet und gemeinsam lecker Kaffee getrunken. Wo sind die anderen alle? Schon erstaunlich dass unser Kaffee-Junkie fehlt", lachte Aino leise.


    "Der kam heute früh mit Varmi wieder und sah aus, als hätte man ihn aus der Gosse gezogen. Ich habe die beiden heute Morgen antanzen sehen. Übel Aino, echt übel. Pavo muss darüber mal mit ihm reden", flüsterte Lydia.
    "Eigentlich ein Grund mehr sich einen großen Pott Kaffee zu holen. Wenn unser Großer wieder fit ist, rede ich mit ihm. Er sagt mir bestimmt was los war. Er braucht ein bisschen", antwortete Aino.


    "Gasmi und Urako gehen sich aus dem Weg. Das ist nicht gut", erklärte Lydia.
    "Beide hoffen darauf das der andere den ersten Schritt macht. Wenn keiner von beiden die Traute hat, müssen wir eingreifen", flüsterte Aino.
    "Richtig", stimmte Lydia zu und nickte gewichtig.


    Beide Frauen nahmen sich noch einen Pott Kaffee und grinsten Enzo an.


    "Du hast sehr leckeren Kaffee gekocht Enzo, Du auch Distel", lobte Aino die beiden Centauren.
    "Erzähl uns noch einige Abenteuer, einige härtere", bat Lydia.


    "Ja genau, erzähl über Rakshanistan. Wir sind ganz Ohr und neugierig", grinste Aino.

    Aino musterte den Centrauren und schüttelte langsam den Kopf.


    "In Ordnung? Nicht wirklich, dennoch Danke der Nachfrage. Helfen kannst Du uns im Moment leider nicht.


    Wie das manchmal in großen Familien so ist, kommt es auch bei uns manchmal zum Streit. Nur warum dieser hier jetzt so schlagartig ausgeartet ist, kann ich Dir leider nicht sagen. So richtig verstanden hat das vermutlich niemand.


    Macht Euch keine Sorgen Ihr beiden, am besten weicht Ihr den fliegenden Möbeln aus, oder kommt solange ins Haus. Wobei im Moment hört man nichts mehr, der Möbelregen scheint beendet zu sein.


    Ich werde nachher mit Urako und Morasa ein ernstes Wort reden. Gasmi am besten gehst Du mal nach oben und schaust, was von Deiner Einrichtung noch steht - vermutlich nichts mehr.


    Wir treffen uns heute Abend hier im Wohnzimmer wieder. Weiter abzuwarten ob Urako, Dave oder Morasa noch einmal zurückkommen bringt nichts. Sollten sich die Streithähne erneut aufsuchen, bitte sofort eine Info an mich", sagte Aino.


    "Danke für Deine Nachfrage und dass Du nach uns geschaut hast", sagte Aino freundlich und knuffte Enzian, als sie an ihm vorbei ging.

    Dave kehrte gemeinsam mit den Geistern zurück. Er schritt neben einer Frau her, ließ ihr aber bewusst den Vortritt in den Raum. Es war eine große, schlanke, glatzköpfige Frau und sie musterte Morasa.


    „Willkommen bei den Geistern Morasa. Ich bin Aino – Anführerin der Geister, also dieser Gilde.


    Gemeinsam führe ich die Geister mit Dave und Pavo. Dave hast Du schon kennengelernt, er ist meine rechte Hand und Pavo ist mein Berater.


    Wir hatten schon lange keinen freiwilligen Neuzugang mehr.


    Die meisten hat es hierher verschlagen, auf die eine oder andere Art und Weise, aber eine Bewerbung hatten wir wie gesagt schon lange nicht mehr. Was die Sache umso erfreulicher macht.


    Zudem hatten wir bis vor einiger Zeit noch nie einen Alben in unseren Reihen und nun haben wir gleich zwei von Euch im Team.


    Dennoch hoffe ich und ich gehe davon aus, dass Du Dich mit all Deinen Zunftgeschwistern gut stellen wirst. Bei uns gibt es keine Splittergruppen nach Tätigkeiten oder Völkern. Weder bleiben die Magier unter sich, noch die Alben oder Dämonen. Wir alle sind Geister, dies solltest Du Dir von Anfang an merken und danach sollst Du hier auch leben. Dave sagte mir, dass Du als Jäger und Kopfgeldjäger gearbeitet hast.


    Zudem wärst Du in Kalthorst Jozo begegnet und hättest die Begegnung nicht einfach nur überlebt, sondern dem gelben Goblin Paroli geboten. Das ist etwas, dass nicht jeder von sich behaupten kann. Für die meisten endet eine Begegnungen mit Jozo tödlich.


    Einst war Jo ein Zunftbruder dieser Gilde.


    Unser Gasmi war sein Lehrmeister und sein Partner. Aber Jozo hat uns alle verraten, einschließlich seines Partners. Von daher ist es sicher verständlich, dass wir auf Jozo nicht gut zu sprechen sind und uns freuen, dass jemand den Gelben im wahrsten Sinne des Wortes in den Arsch getreten hat. Das der Kerl noch lebt, ist uns erst seit kurzem bekannt. Er wollte eine Zunftschwester verkaufen um an Geld für Drogen zu kommen. Dabei wurde er von Jeelen erschossen. Jedenfalls gingen wir davon aus, dass der Kopfschuss Jozo getötet hat.


    Wie uns unser Heiler Pavo berichtete, ist es wohl tatsächlich möglich, so eine Verletzung zu überleben. Frag nicht warum, Jozo hat sie ebenfalls überlebt.


    Jozo ist nicht einfach ein Assassine der seinem blutigen Handwerk nachgeht und dies als Beruf versteht. Der Goblin leidet unter einer Malgorischen Krankheit. Kurzum der Gelbe ist verrückt.


    Als wir ihn hier von der Straße holen mussten, damit der Kerl keine unliebsame Aufmerksamkeit auf uns zieht, hatte er in einer Woche 12 Leute ermordet.


    Leider hielten wir Jozo für händelbar über seine Sucht. Letztendlich hat sich aber gezeigt, dass dieser Kerl weder Freund noch Feind kennt, sondern in seiner Welt gibt es nur nützliche Werkzeuge und Opfer.


    Der Rest den er nicht beachtet, nennt er Statisten. Solltest Du ihm erneut begegnen, schätze Dich glücklich, wenn Du ein Statist für ihn bist. Seine Opfer wie auch seine Werkzeug jagt er. Die einen um sie sich komplett anzueignen und auch teilweise zu fressen, die anderen um sie als persönliche Sklaven zu halten.


    Auch wenn Bruder Gasmi es abstreiten wird, Jozo hatte Macht über ihn. Jo ist manipulativ und er kann sich so verhalten, dass Du glaubst er mag Dich. Er kann Dich fühlen lassen, Du wärst sein bester Freund.


    Aber all das ist nur Fassade hinter der ein gähnender Abgrund lauert. Solltest Du auf ihn reinfallen, wird Dich der Abgrund verschlingen. Wir sind mit ein paar Kratzern davon gekommen. Die meisten Blessuren trug Lydia davon, da sie sein ausgewähltes Opfer war.


    Wenn wir die Jagd auf Jozo eröffnen, dann hoffe ich stehst Du an unserer Seite. Keiner unserer Brüder und Schwestern wird alleine losziehen und den Goblin jagen. Wir jagen in ihn wenn in Vierer-Teams, gemischt aus Fern- und Nahkämpfern. Aber dies geht für den Anfangplausch zu sehr ins Detail.


    Fürs erste teile ich Dich Jeelen zu.
    Er ist ein Nahkämpfer, unser Scout und Fährtenleser. Ihr werdet Euch gut ergänzen.


    Er ist Dein persönlicher Ansprechpartner. Einen Leitwolf benötigst Du nicht, Du wirst also nicht sein Welpe. Dennoch bist Du neu in der Stadt und neu in der Gilde. Jeelen wird Dich beobachten, mit Dir gemeinsam arbeiten und Dir stets zur Seite stehen bei Deinen ersten Aufträgen.


    Im zweiten Keller kannst Du Dir ein Quartier aussuchen und Dir entsprechend herrichten, ganz nach Deinen Wünschen. Hier oben sind alle Quartiere belegt und sie stehen den „alten Hasen“ zu. Es sei denn natürlich, Du möchtest mit einer Person später aus welchen Gründen auch immer zusammenziehen.


    Ich erzähle Dir dies alles offen und ehrlich, denn Du hast um die Aufnahme in unsere Gilde gebeten Morasa.


    Pavo wird Dir jetzt Blut abnehmen.
    Dein Blut besiegelt Deinen Eintritt in unsere Familie",
    sagte Aino gewichtig.


    "So ist es. Du musst keine Angst haben", sagte der alte Goblin freundlich.


    Der alte Heiler packte eine große Spritze aus. Er band den Arm von Morasa ab, klopfte nach einer Ader und schon wurde dem Waldalben Blut abgenommen. Nachdem Pavo sein Werk vollendet hatte, löste er das Band um Morasas Arm, verstaute die Spritze in der Tasche und nickte knapp Dave und Aino zu. Dann verließ der Goblin den Raum.


    Jeelen musterte Morasa und grinste ihn kurz gut gelaunt an.


    "Von mir ebenfalls willkommen in der Familie. Du hast unseren Boss gehört. Wann immer Du Deinen ersten Auftrag erhältst, ziehen wir gemeinsam los. Du kannst mich natürlich auch alles andere rund um unsere Zunft fragen. Am besten setzten wir uns heute Abend auf ein Bier zusammen, oder Du setzt Dich einfach zu uns hier ins Wohnzimmer. Hier treffen sich Abends all die, die noch nicht schlafen können oder wollen um sich zu unterhalten", erklärte der Goblin freundlich.


    Wolfi stellte sich neben Dave, lehnte sich gegen seinen Onkel und musterte den Waldalben. Seddik tat es Anwolf gleich, nur lehnte sich der große Ork gegen Daves andere Seite.


    "Noch ein Spitzohr. Ich hoffe Du weißt Dich besser zu benehmen als der Frostalb. Ich behalte Dich im Auge Freundchen", sagte Seddik mit seiner tiefen, brummenden Stimme.
    "Der Frostalb heißt Varmikan und er benimmt sich", warf Dave ein.


    "Willkommen Morasa. Kommt nur drauf an, wie er sich benimmt Davy, ob gut oder schlecht", lachte Lydia, was die anderen ebenfalls loslachen ließ.


    "Du gehörst jetzt zum Rudel!", rief Gasmi, grabschte Urako am Arm und schüttelte ihn leicht durch.

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    [p]Ich wünsche Euch ein
    frohes
    Frühlings-
    Fest[/p]



    An jeden Geist:
    Die Frühlings-Fest-Feier steht aus und ist zu planen!
    Freiwillig vor! ;)


    Erwartet werden Speis, Trank und Unterhaltung.
    Vorschläge werden gerne entgegen genommen!


    [p]Eure Aino[/p]



    Die Geister fanden sich in ihrem zweiten Keller ein, dem eigentlichen Geisterhaus unter dem Geisterhaus. Zwar war das ganze Geisterhaus sicher vor fremden Ohren, aber hier unten war es absoluter Fakt – es gab nichts und niemanden der sie hier belauschen konnte.


    Im zweiten Keller wurden Aufträge erörtert, Vorschläge unterbreitet, Abstimmungen abgehalten oder auch im schlimmsten Fall, der Kriegsrat einberufen.


    Dies war nun geschehen durch Dave. Er hatte Seddik zu Aino und Pavo geschickt um den Kriegsrat anzuberaumen.


    Die Gruppe saß in ihrem unterirdischen Besprechungsraum. Der Raum war gemütlich eingerichtet, einem Wohnzimmer mit Sesseln gleich. Überwacht wie auch überschattet wurde er vor einer großen Statue in Robe die auf einem Podest etwas über dem Raum emporragte.


    Die Statue spiegelte einen sitzenden Mann wieder, von dem man weder die Hände, die Füße noch das Gesicht sehen konnte. Im Schoß der Statue lagen mehrere Totenschädel. Geschmückt war die Statue mit Kerzen, abgeschnittenen Blumen und anderem Zierrat, so dass es fast den Anschein eines Schreins hatte.


    Genau auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes hockte auf einem steinernen Sockel eine vermummte Assassinen-Statue in Einsatzrüstung, die der Statue in Robe kniend zu huldigen schien.


    Dieser Raum war der sicherste im ganzen Geisterhaus, zudem verbarg er den Fluchttunnel nach draußen in die Stadt.


    Als sich die schwere Tür mit einem dumpfen Grollen schloss und alle Platz genommen hatten, erhob sich Aino.


    „Dave Du hast den Kriegsrat zusammenrufen, damit hast Du sofort das Wort“, sagte die Nardierin ernst.
    „Danke. Um es kurz zu machen, Jozo lebt“, erklärte Dave. Ein kurzes Raunen ging durch die Gruppe, ehe Aino die Hand hob und um Ruhe bat.


    „Woher weißt Du dass und seit wann? Ist die Info gesichert Dave?“, fragte Aino.


    „Das wollte ich gerade erläutern. Die Info ist gesichert, ich habe sie überprüft. Jozo lebt. Der Gelbe hält sich seit zwei Jahren in Obenza auf.


    Gasmi berichtete mir vor wenigen Minuten davon, als er zu einem Auftrag aufbrach. Gas erklärte mir, dass er vor zwei Jahren Jozo bei einem Auftrag in Obenza getroffen hatte. Warum er geschwiegen hat wissen wir alle. Nicht um uns zu schaden, dass würde Gas niemals tun. Sondern um Jo und uns zu schützen – voreinander. Weder wollte er das uns, noch dass Jozo etwas zustößt.


    Nachdem ich die Info erhalten habe, habe ich überprüft, ob Jo überhaupt noch lebt. In zwei Jahren kann viel geschehen und so wie Jo gelebt hat, hätte es durchaus sein können, dass sich die Sache von selbst bereinigt hat. Hat es leider nicht, aus diesem Grund habe ich den Kriegsrat einberufen.
    Zuerst spreche ich mich dafür aus, dass wir Gasmi sein Verschweigen verzeihen. Er tat es aus alter, wenn auch missverstandener Loyalität seinem Ex-Partner gegenüber heraus. Er hat ihn geliebt und dafür sollte er nicht bestraft werden. Zumindest nicht so, als hätte er einen Hochverrat begangen. Wenn Sanktion, dann pekuniär – meiner Meinung nach.


    Dabei vergesse ich selbstverständlich nicht Lydia, was Jozo mit Dir vorhatte und was er Dir angetan hat. Aber das war Jozo und nicht Gasmi, dass dürfen wir hier nicht vergessen.


    Was mich zum nächsten Punkt bringt. Gasmi und Urako haben einen Auftrag und sind somit nicht verfügbar für den Schutz des Hauses. Seddik hat ebenfalls einen Auftrag, somit ist er auch nicht verfügbar für den Schutz des Hauses.
    Ich selbst breche heute Abend zur Akademie auf, das heißt ich falle ebenfalls aus.


    Die Umstände zuzüglich der neuen Info berücksichtigt, habe ich Jeelen nach Hause zurückbeordert. Seddik wird erst dann zu seinem Auftrag aufbrechen, wenn Jeelen eingetroffen ist.


    Wie lange dass in etwa dauert, kann ich nicht genau sagen. Nur soweit, Jeelen befindet sich glücklicherweise bereits in Shohiro. Er müsste folglich innerhalb eines Tages hier sein.


    Sobald wir in voller Mannstärke wieder vereint sind, sollten wir unser weiteres Vorgehen bezüglich Jozo planen“, erklärte Dave.


    „Jozo lebt. Ich hätte ja viel geglaubt und ich weiß von Jeelen und Lydia, dass der Kerl erschossen wurde. Wie kann er das überlebt haben? Lebt er wirklich, oder hat ihn ein Nekro wiederbelebt? Also falls Jo wiederbelebt wurde, sollten wir mal ein ernstes Wort mit diesem Nekromanten sprechen“, sagte Aino.


    „Jozo lebt, er ist quietsch-fidel. Der Gelbe ist weder ein Zombie, noch ein Ghul“, antwortete Dave.


    „Wie kann dieses Miststück das nur überlebt haben? Dass geht doch nicht mit rechten Dingen zu! Danke erstmal dass Du Jeel zurückgerufen hast Davy. Aber Gas kann was erleben, dass schwöre ich! Wenigstens meine Meinung muss er sich anhören! Wie konnte er das nur verschweigen? Jozo hätte hier jederzeit aufschlagen können. Er hätte Gas oder jetzt auch Urako angehen können. Gasmi scheint die Gefahr nicht zu begreifen die von dem Irren ausgeht!“, ereiferte sich Lydia.


    „Nun mal langsam, da muss ich eine Lanze für Gas brechen! Zuerst einmal bleibt das Gefahrenpotential das von Jozo ausgeht das gleiche wie die letzten zwei Jahre über. Der einzige Unterschied ist unser Wissen Lydia. Bis gestern dachten wir er wäre tot. Gefürchtet hast Du ihn nicht mehr und gedacht hast Du vermutlich auch nicht mehr an den Bastard.


    Heute wissen wir dass er noch lebt. Dass wir das wissen, weiß aber Jozo nicht.
    Folglich geht von uns mehr Gefahr für Jozo aus, als von Jozo für uns.


    Bevor Du jetzt fragst, warum ich dann Jeelen zurückgerufen habe, aus dem einfachen Grund Vorsicht. Vorsicht ist keine Feigheit und Dummheit kein Mut. Besser Jeelen ist hier und er wird nicht gebraucht, als umgekehrt“, sagte Dave freundlich.


    „Davy mich freut einfach erstmal dass Jeel zurückkommt. Dass der Grund ihn zu rufen, so ein mieser Grund war, ehr weniger. Keine Ahnung, irgendwie kann ich Gas auch verstehen. Hätte Jeel das gebracht, was sich Jo erlaubt hätte, ich glaube ich hätte ihn auch nicht verpfiffen. Aber Jeel hätte so etwas niemals getan. Und Jo hat doch nicht nur mich verraten. Er hat Euch alle verraten, einschließlich Gasmi. Warum sieht der Düsterling das nicht?“, fragte Lydia.


    „Liebe macht bekanntlich blind Lydia. Egal was ich ihm über Jozo versucht habe zu erklären, er wollte es nicht hören. Und hat er mir zugehört, dann hat er es nicht geglaubt. Seine Ausrede war stets – so ist Jozo nicht. Du kennst ihn nicht. Nur ich kenne ihn wirklich. Glaubt mir, nicht einmal Gasmi kannte auch nur einen Bruchteil dessen, was in Jozos krankem Gehirn vor sich ging.


    Nunja immer noch vor sich geht. Zur Frage ob man einen Kopfschuss überleben kann – eindeutig ja. Das geschieht sogar öfter als man glaubt. Gesund ist so ein Kopfschuss natürlich nicht. Die meisten bleiben zurück als sabbernde Lappen die nur noch vor sich dahin vegetieren.


    Andere überleben so eine Verletzung ohne scheinbar größere Probleme. Inwieweit Jozo wirklich verletzt ist, oder noch mehr den Verstand durch diese Verletzung verloren hat weiß ich nicht.


    Aber ich stimme mit Dave überein. Der Kerl war zwei Jahre nicht hier. Zwei Jahre hat er einen großen Bogen um das Geisterhaus gemacht und sich von uns ferngehalten. Warum sollte er ausgerechnet jetzt hier aufschlagen?


    Gut man könnte meinen, vielleicht beobachtet er uns, wartet auf eine passende Möglichkeit um zuzuschlagen. Das ist aber nicht Jozos Verhaltensweise. Natürlich lauerte er auch seinen Opfern auf. Aber das war bei ihm ehr eine Art Reflex. Er sah jemanden, verfolgte ihn, belauerte ihn und legte ihn dann um.


    Jozo hat nicht die Aufmerksamkeitsspanne um sich Tage-, Wochen- oder sogar Monate lang auf die Lauer zu legen. Denkt einmal ganz in Ruhe darüber nach, wie er sich verhalten hat, als er hier noch lebte.


    Er konnte sich auf keine Aufgabe länger konzentrieren die ihn langweilte. Er hat die Aufmerksamkeitsspanne einer Stubenfliege. Wenn es langweilig wird, bricht er ab. Wie sollte sich Jozo da zwei Jahre auf die Lauer legen? Dass schafft der Kerl geistig nicht.


    Etwas anderes wäre es natürlich, Du wärst ihm versehentlich in Obenza über den Weg gelaufen Lydia. Dann hätte er Deine Spur aufgenommen wie ein Jagdhund. Und er hätte garantiert versucht Dir etwas anzutun.


    Aber bewusst hierher zu kommen, sich auf die Lauer zu legen und Dich dann zu jagen, dass macht er nicht. So hat er noch nie gehandelt. Dann wäre er auch schon längst hier gewesen“, erklärte Pavo Lydia beruhigend.
    „Damit hast Du Recht Pavo. Im schlimmsten Fall haben wir immer noch eine unbedarfte Seele zum Schutz, die Jozo nicht um den Finger wickeln kann. Weder mit Schmeichelei, noch mit Drohungen“, warf Aino ein.


    „Ich glaube kaum dass Anwolf Euch beschützen kann. Jedenfalls Mann gegen Mann hat er keine Chance gegen den gelben Goblin. Er müsste ihn per Magie ausschalten. Nichts für ungut Wolfi“, sagte Seddik grinsend.


    „Ich meinte auch nicht Wolfi, sondern Fedor“, lachte Aino.


    Als der große Wolfshund seinen Namen hörte, hob er kurz den Kopf und schaute seinen Herrn mit seinen treuen, braunen Augen an.


    „Ja nee, dass machst Du. Wenn der Gelbe kommt und die Frauen bedroht, kaust Du ihn auf Notwehr durch“, sagte Dave und kraulte Fedor den Schädel.
    „Auf Notwehr durchgekaut – dass klingt widerwärtig. Aber lustig“, lachte Lydia.


    „Er wird ihn vermutlich nicht nur kauen, sondern in Stücke reißen. Zumal wenn er mit Hirschen und solchen Tieren fertig wird, wenn er erwachsene Menschen reißen kann, dann möchte ich nicht wissen, was Fedor mit einem Goblin anstellen kann“, grübelte Aino.


    „Er verbuddelt sie bestimmt, wie seine gefangenen Mäuschen“, warf Anwolf ein, was die Gruppe losprusten ließ.


    „Danke für den Hinweis. Dave bist Du sicher, dass ich Fedor in Deiner Abwesenheit hüten soll? Ich möchte nicht verbuddelt werden“, flüsterte Pavo.
    „Er kennt und liebt Dich. Zudem greift der Struppige nur an, wenn einer von uns angegriffen wird“, flüsterte Dave zurück.


    „Pavo falls Jozo hier anrückt, kannst Du ja auf Fedor in die Schlacht reiten“, schlug Aino grinsend vor.
    „Das wäre vermutlich sicherer als auf Rulrot“, hielt Pavo grinsend dagegen.


    „Klar, ehe Du auf Rulrot oben bist, ist Jozo tatsächlich tot. Der ist dann an Altersschwäche gestorben“, lachte Seddik.
    „Pah“, antwortete der alte Goblin.


    „Spaß bei Seite und zurück zum ernst der Lage. Jozo lebt. Du hast Jeelen zurückbeordert zu uns. Gasmi, Urako sind bereits aufgebrochen. Du brichst selbst heute Abend auf und Sed wird aufbrechen sobald Jeel hier ist.
    Im Haus sind dann Lydia, Jeel, Wolfi, Pavo und ich. Sollte Jo wirklich herkommen würden wohl schon Jeel und Wolfi zur Abschreckung ausreichen. Jeel für den Nahkampf und Wolfi muss sich eigentlich nur als Magier zu erkennen geben. Da hält der Gelbe Abstand, genau wie bei Dir Pavo.


    Und ob Ihr es glaubt oder nicht, aber Lydia und ich können uns auch selbst verteidigen. Ganz so wehrlos sind wir nicht“, warf Aino ein.


    „Das hat auch niemand behauptet. Und ob Ihr Euch verteidigen könnt oder nicht, spielt keine Rolle. Selbst wenn ich wüsste, dass ihr Jozo kalt macht, würde ich nicht wollen, dass Ihr gegen ihn antreten müsst. Ohne Blessuren wird so ein Kampf nicht ausgehen – bestenfalls. Den Gelben sollte man niemals bis zum Nahkampfbereich aufrücken lassen, wenn man selbst kein Nahkämpfer ist.


    Du, Lydia, Dave, Pavo oder Wolfi ihr solltet den Sicherheitsabstand zu dem Kerl einhalten. Von da aus, könnt Ihr gerne versuchen ihn kalt zu stellen, falls er hier aufschlägt.


    Gasmi, Jeelen und ich sind die einzigen die ihm im Nahkampf wirklich die Stirn bieten können, machen wir uns nichts vor“, sagte Seddik.
    „Das sehe ich auch so“, pflichtete Pavo dem Ork bei.


    „Gut dann verbleiben wir so. Wir sind in Alarmbereitschaft, aber wir handeln noch nicht. Wir warten ab, bis wir wieder alle vollzählig sind.


    Wo wir schon einmal alle bei einander sitzen. Von Haley bekam ich die Info, dass sich auf unseren Straßen ein Aasfresser herumtreibt. Haley berichtete von einem Magier ohne jede Zugehörigkeit, der sich hier um kleinere Geschäfte kümmert um sich über Wasser zu halten. Also haben wir uns um ihn zu kümmern.


    Er könnte durchaus ein lohnendes Objekt zur Rekrutierung sein. Gerade auch im Hinblick auf unsere Mannstärke. Laut Haley handelt es sich bei ihm um einen Alben. Sie vermutet einen Frostalben, da man den Burschen nur nachts antrifft und meist dann nur, wenn es draußen kalt ist. Haley sagte sie hätte mit Dir bereits über den Kerl gesprochen, aber hätte noch keine Rückmeldung erhalten Dave“, sagte Aino.


    „Ja korrekt. Ich wollte mich drum kümmern, sobald ich von der Akademie zurück bin. Den Alben einzufangen und zu rekrutieren wäre doch eine gute Einstandsaufgabe für unseren Welpen Urako“, schlug Dave vor.


    „Teilweise. Vorher möchte ich mit Urako darüber sprechen, ob er sich diese Aufgabe zutraut. Mein Gedanke war, dass Du gemeinsam mit Gasmi die Aufgabe erledigst. Ihr könnt gerne Eure Welpen mitnehmen.


    Aber Urako alleine einen Frostalben jagen zu lassen, gefällt mir nicht. Mit einem Frostalb ist nicht zu spaßen, gerade wenn es sich um einen Magier handelt. Frostalben sind allen anderen Völker gegenüber feindlich gesinnt, soweit ich weiß. Und Alben sind sehr mächtige Magier“, antwortete Aino.


    „Das stimmt, wenn er ein üblicher Vertreter seines Volkes ist, steht er allen anderen Völkern negativ gegenüber. Wenn der Mann wirklich ein Frostalb ist, müssen wir einiges bedenken. Er wird nicht kooperativ sein. Mit ihm wird sehr schwer zu verhandeln sein. Und mit ihm wird sehr schwer auszukommen sein.


    Man kann fragen wen man möchte, wer schon mal das „Vergnügen“ hatte mit einem Frostalb Kontakt haben zu müssen, berichtet nichts Gutes.


    Sie gelten als arrogant, kalt, berechnend und unzuverlässig. Ob er wirklich in unsere Familie passt, wage ich zu bezweifeln. Allerdings müssen wir ihn so oder so von der Straße holen, ehe er zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenkt und damit vielleicht sogar auf uns.
    Sobald wir ihn haben, können wir schauen ob eine Rekrutierung möglich ist. Der Mann lebt weit ab seines Volkes, wenn er tatsächlich ein Frostalb ist. Er lebt in Shohiro, was ungewöhnlich genug ist. Vielleicht verhält er sich tatsächlich anders.


    Aber bevor wir nicht mit ihm gesprochen haben, würde ich vom Negativsten ausgehen. Frostalben sind wahre Rassisten. Und das ist keine Übertreibung. Alles was kein Frostalb ist, ist für sie minderwertig.


    Ich wäre auch dafür, dass sich ein Team um ihn kümmert. Zumindest sollte Urako ihn nicht völlig alleine jagen“, sagte Pavo.


    „Gut. Also verbleiben wir so, über Jozo wird bei Rückkehr aller entschieden und der Alb wird nicht allein von Urako gejagt. Wenn es zwischenzeitlich unumgänglich wird den Alb aus dem Verkehr zu ziehen, dann müssen wir vier dass erledigen. Also Lydia, Du Pavo, Wolfi und ich. Hoffen wir, dass der Bursche bis zur Rückkehr von Urako, Gasmi und Dave die Füße stillhält. Wenn sonst keiner mehr etwas vorzubringen hat, erkläre ich die Sitzung für beendet. Und Du mach uns keine Schande in der Akademie Davy“, sagte Aino freundlich und knuffte den Magier.
    „Ich versuch es“, grinste Dave.


    „Dann ist die Sitzung hiermit beendet“, sagte Aino.


    Der Kriegsrat der Geister löste sich auf und jeder ging wieder seiner Tätigkeit nach.
    Dave packte seine Sachen, verabschiedete sich von seinen Leuten und reiste ab zur Akademie.


    Diesmal waren es Pavo, Aino und Lydia die auf der Treppe des Hauses saßen und dem Magier noch einen Moment hinterher starrten, obwohl er bereits nicht mehr zu sehen war.


    „Jozo“, flüsterte Lydia ungläubig und schüttelte den Kopf.

    Aino schaute von einem Centauren auf den anderen.


    "Nun ich bin nicht der Heiler, ich hole ihn rasch. Aber für mich sieht es nicht so aus, als ob Dein Bein amputiert werden muss.


    Dass wäre doch eine sehr radikale Maßnahme, wenn nur Dein Huf krank ist. Aber verlass Dich nicht auf mein Wort. Wartet bitte", sagte sie freundlich und verschwand.


    "PAVO! Du wirst gebraucht. Ein Centaur hat Hufprobleme", hörten sie die Frau rufen.

    "Ich gehe schon", rief Aino, damit Pavo in seiner Stube bleiben konnte.


    Die Almanin schnappte sich Fedor der wie üblich wenn jemand vor der Tür stand wachsam angeschlagen hatte. Die Stimme von Fedor ließ keinen Zweifel daran, was mit jenen geschah, die unbefugt das Haus betraten. Dabei war Fedor noch der harmloseste Bewohner in diesem Heim.


    Die meisten fürchteten einfach die Größe und die Stimme des Hundes, wobei der durchaus Willens und in der Lage war das Haus und seinen Herrn zu verteidigen. Aino mochte Fedor. Eigentlich mochte jeder Geist den Hund.


    Sie schritt zur Tür und öffnete sie. Zwei Centauren standen davor. Aino blinzelte einen Moment überrascht. Zwar behandelte Pavo jedes Volk, aber Centauren hatten sich noch nicht hier eingefunden als Patienten.


    `Zwei Pferde vor der Tür, Fast-Pferde´, dachte sie gut gelaunt.


    Fedor neben ihr schnupperte geräuschvoll und blinzelte freudig. Pferde mochte der große Hund. Ihr Geruch versprach einen Ausritt mit seinem Herrn, wo er nach Herzenlust neben den großen Wesen her rennen konnte.


    "Hallo, was kann ich für Euch beide tun? Benötigt Ihr Hilfe, oder möchtet Ihr nur Erste-Hilfe-Sets kaufen für einen Kampfeinsatz? Je nachdem hole ich die Ware oder den Heiler", sagte Aino freundlich.


    Der eine Centaur war klein und irgendwie niedlich, der andere wirkte wie ein gestandener Krieger. Die beiden wirkten ulkig nebeneinander. Aber die Optik konnte täuschen, dass wusste niemand besser als die Anführerin der Geister.

    Wer sagt dass man Euch beim Rauchen und Saufen auf den Schinken schaut? Wir überprüfen vielleicht wohin Ihr das Wasser wegbringt. Was ja scheinbar auch nötig ist Ihr Banausen! Das Brett ist eine gute Idee - hat man was zu Lesen, während der Sitzung