Beiträge von Nicodemus

    Ortsliste - der Vampirnester


    Das Land der Schatten erstreckt sich auf dem ehemaligen Gebiet des Landes Niewar. Als das Reich der Zwerge fiel, wurde es von Milothir Auloren Daelwon dem Urvampir übernommen. Er gründete das erste Schattenreich. Das Land unterteilte sich in verschiedene Grossstädte. Jede Höhle beinhaltete eine Stadt, die von einen Stadthalter regiert wurde. Die Stadthalter waren gleichzeitig die ernannten Stammführer. Eine Höhle war eine Stadt die von einen Stamm mit seinen Anführer beherrscht und geführt wurde. Seit dem Milothir Auloren Daelwon spurlos verschwand, wird jeder Stadtstaat des Reiches autonom regiert.



    ****



    Carnac

    Oberhaupt: Tekuro Chud

    - Trutznest

    - Dokutsu-jo/Festung Zahnstein


    Dokutsu-jo / Festung Zahnstein

    Ort: Trutznest

    Nation: Carnac

    Dokutsu-jo = Höhlenfestung

    Seit Tekuro seine Zähne verloren hatte, hasste er den Namen seines zu Hauses. Das weiße Gestein, aus dem die Festung bestand und die Eigenbezeichnung ihrer Bewohner als Beißer hatten ihr den Spottnamen Festung Zahnstein eingebracht. Egal, welche Alternativen Tekuro erfand, diesen Titel wurde die Anlage nicht mehr los. Wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass die Form des nach oben ragenden und mit dem Höhlenfelsen verwachsene Form des Bauwerks an eine kariöse Zahnruine erinnerte. Eine Festung zu bauen, war eine Kunst und keiner der Beißer hatte je die nötige Kenntnis gehabt. So wurde hier angebaut und wenn sich etwas neigte, wurde von der anderen Seite dagegengebaut, um die Wand zu stützen. Im Laufe der Jahrhunderte war Zahnstein gewachsen, krumm und schief, aber sie stand und erfüllte ihren Zweck. Mit bemalten Rahmen um die Türen und Fenster hatte ein künstlerisch begabter Beißer ein regelrechtes Kunstwerk daraus gemacht und wer es nicht besser wusste, konnte meinen, dass die Form der Festung Absicht war, was Tekuro auch stur und fest behauptete. Sie war sein zu Hause und bot den wichtigsten Familienmitgliedern innerhalb von Trutznest den sichersten nur denkbaren Platz.




    ****



    Schattenschimmer

    Oberhaupt: Zeph

    - Lavasee, Sehenswürdigkeit

    - Lichtlose Loch, Sehenswürdigkeit




    ****



    Asa Kramaro Dai

    Oberhaupt: Nicodemus

    - Die ewig finstere Feste, Festung von Nicodemus

    - Der Schrein

    - Unterirdisches Meer, der Hafen

    - Zapfer


    Asa Kramaro Dai - Die ewig finstere Feste

    Asa Kramaro Dai... die ewig finstere Feste... Ein Rückzugsort im ewigen Eis und dennoch von einer alten Wärme, die es heute vielleicht nicht mehr auf der Welt gibt. Die Stadt ist in Bezirke aufgeteilt. Du befindest Dich gerade im Regierungsbezirk, in der Feste selbst... dieser Distrikt wird auch "Der Schrein" genannt, weshalb dürfte klar sein, ich lebe hier und meine Anhänger huldigen mir. Neben dem Schrein gibt es noch fünf weitere Distrikte, einen davon sogar mit einem Hafen, der unterirdisch ins Meer hinaus führt. Aus dem Grund wird dieser Distrikt auch "Der Hafen" genannt. In allen Distrikten findest Du sowohl Wohn- als auch Geschäftsstätten. Erinnere Dich an die Zeiten der alten Festen es waren ummauerte und hochverteidigte Orte, in denen ebenso alles zu finden war. Warum eine Mauer bauen, wenn man in einem Gebirgsmassiv wohnen kann. Und genau darin liegt Asa Kramaro Dai... im Gebirgsmassiv von Taiwenggebirge. Asa Kramaro Dai hat aber nicht nur Wohn- oder Gesschäftsstätten, ebenso verfügt mein Reich über Parks, Bäume... ganz besondere Bäume, vielleicht erinnerst Du Dich noch an sie? Jenen den man nicht zu nahe treten darf, da sie Essenzen zu schätzen wissen? Hier tragen sie sogar Blüten... gegossen werden sie mit Blut. Statuen... darunter eine ganz besondere die ich nach einem ehrenden Abbild geschaffen wurde und meinem Vater gefallen würde... vielleicht weißt Du wen sie darstellt, Tavernen, Zerstreuungen, Lichter, Leben, Unleben... all das ist Asa Kramaro Dai", erklärte Nicodemus.



    ****

    Nicodemus von Hohenfelde -- Asa Karane


    Name: Nicodemus von Hohenfelde

    kurz: Nico

    Volk: Erster aller Vampire, lebender Vampir, geborener Ältester

    Volk vor dem Vampirismus: Keines, wurde durch Blutmagie geschaffen

    Geboren: 17.01.

    Größe: 188 cm

    Gewicht: 72 kg

    Statur: Muskulös, schlank und trainiert

    Hautfarbe: weiß

    Haarfarbe: weiß

    Augenfarbe: golden

    Sprachen: Asameisch, die Sprache der Alten

    Herkunft: Asa Karane

    Derzeitiger Wohnort: Hohenfelde

    Fähigkeiten: Blutmagie, Vampir


    Aussehen

    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.

    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.


    Nicodemus ist der Sohn von Erzhexer Indutiomarus von Hohenfelde und Ditzlin von Wigberg, geschaffen wurde er per Blutmagie über ihr Blut. Nicodemus ist hochgewachsen, schlank und muskulös, wie man es von einem Raubtier erwarten würde. Seine Haut ist ebenso wie sein Haar schneeweiß. Seine Gesichtszüge sind Hohenfelde typisch markant und scharf geschnitten. Ein besonderes Merkmal sind seine spitzen, fast albenartigen Ohren. Seine Augen sind wolfsfarbengelb.

    Auf den ersten Blick wirkt der erste aller Vampire wie ein junger Mann, doch schaut man genauer hin, stellt man fest, dass man das Alter von Nicodemus überhaupt nicht abschätzen kann. Nicodemus ernährt sich von Blut und verfügt über entsprechenden, messerscharfen Eckzähne.



    ****



    17.01.(2020)Die Schaffung von Nicodemus


    Asa Karane, Kapitel 05 - Humunkulus

    Link:

    Asa Karane Kapitel 05 - Humunkulus



    Humunkulus


    Ditzlin stand gemeinsam mit Indutiomarus in dessen düsteren Labor. Dunkel war es, doch diesmal wurde die Finsternis von Abertausenden kleinen blauen Lichtern erhellt, die sie wie ein Wirbelsturm umtosten.


    Sie beide, Ditzlin und Indutiomarus, standen im Auge des Sturms.

    Ein grauenerregendes Wehklagen ging von den Lichtern aus. Die Töne schwollen an und ab, mit dem kreisenden Flug der Lichter.

    Das Gesicht von Indu war in einer Konzentration versteinert, zu der die meisten Menschen nicht fähig waren. Weder jene ohne, noch mit magischer Gabe.


    Vor ihm auf dem Tisch waren Dinge ausgebreitet, von denen Ditzlin nicht wusste worum es sich dabei handelte. Ein großes Glas erinnerte an die gläsernen Kugeln, in denen sich manche winzige Moosgärten anlegen.


    In diesem Glas war jedoch.... Nichts.

    Der Sturm der Seelen umwirbelte sie schneller und Indutiomarus hob eine Krallenbewehrte Hand, wie ein Dirigent des Todes.

    Ohne Vorwarnung packte er Ditzlins Arm und schlitzte diesen mit dem messerscharfen Ritualdolch auf.

    Das Blut ließ er in das seltsame Gefäß fließen. Einen Augenblick später folgte sein eigenes Blut.

    Heiss mischte es sich mit dem von Ditzlin.


    Der alte Magier legte beide Hände auf das Phylakterium und seine Konzentration wurde noch tiefer.

    Aus dem Wehklagen der Seelen wurde ein infernalisches Kreischen, als sie in das Gefäß und das Blut hineingezogen wurden.

    Dann war es vorbei.


    Stille.

    Ohrenbetäubenden Stille.


    Die Lichter waren verschwunden, sie standen in einer Nacht des Abgrundes, so schwarz, dass nicht nur einfach die Abwesenheit von Licht Ursache war.

    Allein die Augen des Magiers und das Blut im Phylakterium glimmten unheilvoll.

    Es dauerte, viel länger als Ditzlin vermutete, dann zog sich die Blutlache zusammen, als hätte sie ein Eigenleben entwickelt.


    Die Krallenbewehrten Hände von Indutiomarus strichen über das Glas des Phylakteriums als ob diese Ton formen würden. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn und rann seine Schläfen hinab.


    Eine Kugel formte sich mitten aus der Blutlache. Drehte und wand sich bis sie nach oben schaute und sich ein Gesicht aus dem roten Lebenssaft schälte.


    Ein Mund öffnete sich, mehr Schlitz in einer roten Masse als wirklich Mund und gab den Blick auf messerscharfe Zähne preis. Ein Kreischen wie nicht von dieser Welt entrangt sich einer frisch geformten Kehle.


    Mehr und mehr nahm das Wesen Gestalt in dem magischen Gefäß an, bis letztendlich ein winziger roter Mann im Phylakterium lag. Das Lebewesen sah aus wie gehäutet.


    Indutiomarus war blasser als ihn Ditzlin je gesehen hatte.

    Zitternd lag das kleine Geschöpf in seiner magischen Brutkammer. Der alte Magier übergoss es mit Einem Schwall Blut, dass sofort von dem Winzling absorbiert wurde.

    Ein weiterer Schwall folgte, den das frisch geformte Leben mit langer Zunge aufleckte.

    Es wuchs! Nach seinem ersten Mahl war es nun bereits Hand groß, doppelt so groß wie nach seiner Schaffung.

    Indutiomarus öffnete die Augen und verschloss das Phylakterium. Ein Schimmer überzog das Gefäß, es war magisch gesichert.


    "Unser Kind.... geschaffen durch Blut.... und Magie....

    Und genau dies ist seine Nahrung.... Blut und die darin enthaltene Magie.... die Lebensessenz....

    Er muss das rauben.... was ich ihm widerrechtlich schenkte.... Lebensessenz.... da er sie beständig.... verliert.....

    Alles hat seinen Preis....

    Damit er leben kann.... muss er töten....

    Die Ehre liegt bei Dir Liebster...

    Gib ihm einen.... Namen.... ", bat Indutiomarus, während sich seine Krallen in den Tisch gruben, um sich abzustützen.


    "NICODEMUS", erklärte Ditzlin feierlich.

    "So sei es....", schmunzelte Indu erschöpft.



    **



    Das Ritual war längst beendet, doch der Zauber ungebrochen, der sich in Ditzlins goldbraunen Augen spiegelte. Er aß nicht, er trank nicht, er saß nur auf dem Holzstuhl des Labors und betrachtete seit Stunden ihren gemeinsamen Sohn. Die Lehne hatte er nach vorn zwischen seine Beine gedreht, so dass er die Unterarme auflegen und sein Kinn darauf betten konnte. Sein Blick war auf das Glas auf dem Tisch gerichtet, das genau vor ihm stand, sicher eingefasst, so dass es nicht herunterfallen konnte.


    Und er sang. Leise und schön klang seine Stimme.


    "Nicodemus, Hohenfeldes Sohn,

    geliebtes Kind seiner Dunkelheit

    Spürst du den Lebenshunger schon?

    Möge die Nacht dein Schutzmantel sein.

    Nicodemus, Wigbergs Sohn,

    geliebtes Kind seines Wissens Schein.

    Spürst du auch den Wissendurst schon?

    Möge die Neugier dein Leuchtfeuer sein.

    Nicodemus, reinster Sohn,

    aus zweier Väter Blut gemacht,

    geleitet von Licht, umarmt von der Nacht,

    wir lieben dich, darum fürchte dich nicht."


    Man sagte es so alltäglich dahin, von wem man abstammte, doch dieses Wesen war wirklich aus ihrem Blut erschafffen worden und weder Samen noch Schoß hatte es dafür bedurft. Ditzlin leckte mit der Zungenspitze durch die klaffende Schnittwunde an seinem Arm. Er würde sie nicht nähen lassen, er wollte, dass die Narbe so wulstig und deutlich wie möglich wurde.


    "Nicodemus", lockte er mit einer Stimme, die sonst nur Indutiomarus in ihrer Sanftheit kannte. Sein Sohn presste die winzigen Hände an die Scheibe, weil Ditzlin aufgehört hatte zu singen und vielleicht versuchte, er hinter dem Glas etwas zu erkennen. Ob ihm das gelang oder ob seine Äuglein noch reifen mussten, konnte Ditzlin nicht sagen. Sein Gesicht war nur eine Handbreit von dem Glas entfernt. Er öffnete den Verschluss. Nicodemus hatte schon gelernt, dass es gleich Blut gab, wenn der Deckel geöffnet wurde, er wurde nun ganz unruhig. Ditzlin stach mit der Klaue seine Wunde an und fütterte sein Kind erneut, das sich unter dem heißen Tropfenregen wand, während es die Nahrung absorbierte.


    "Nummer vier in der Reihe der Söhne", sagte Ditzlin und verschloss den Deckel sorgfältig wieder. "Nicht lange und dann wirst du Nummer eins sein."



    **



    Indutiomarus hatte sich zurückgezogen. Er benötigte einen Moment der Ruhe um für sich selbst erneut Kraft zu tanken. Die Diener waren dabei, die verbrauchten Leichen der Sklaven in kleine Teile zu hacken. Ein Teil landete in den Trögen der Taudisschwingen, ein anderer Teil landete auf den Tellern der Sklaven. Das Blut von den Essenzopfern war schwarz, trocken und nutzlos geworden. Es floss nicht mehr durch ihre Adern, da es jenem magischen Funken beraubt worden war, der jedem Lebewesen inne wohnte. Sie waren Hüllen aus Fleisch, nicht mehr war von ihnen übrig geblieben.


    Indu hatte sich in seinem Studienzimmer eingeschlossen, welches genau über dem Pferch der Essenzsklaven stand. Dieser Umstand war kein purzer Zufall, sondern das Studienzimmer befand sich in einem Turm der Hohenfeldefeste. Leitungen aus purem Gold führten hinauf in das Zimmer und speisten einen Brunnen, der Jahrhunderte später jeden Vampir glücklich gemacht hätte.


    Die Quelle des Blutes lang zig Etagen tiefer und wurde durch einen einfachen Mechanismus in Gang gesetzt, ein Sog zog das Blut welches aus den Opfern gepumpt wurde nach oben. Der Brunnen wurde nur dann in Gang gesetzt, wenn Indutiomarus Blut, Essenz oder beides für seine Magie benötigte. In diesem Haus schien alles auf seine nonverbalen, magischen Befehle zu gehorchen.


    Heute benötigte er eine Stärkung, also genoss er nicht nur einen ausgiebigen Trank, sondern auch die darin enthaltenen Lebensfunken. Dennoch fühlte er sich schwach, eine Schwäche für die manch anderer gemordet hätte, hätte er nur ein einziges Mal über das Potential dieses Magiers oder eines anderen Fürsten verfügen dürfen.


    Aber die teilten nicht... nicht auf diese Art und Weise.


    Der alte Magier ließ sich in seinen großen Sessel sinken, seinen tatsächlichen Thron. Seine Klauen ruhten auf den Armlehnen, während er in Trance versank. Sein gewaltiger Bärenhund hatte die Ohren aufmerksam nach jedem Feind gespitzt, wobei es schon weitaus mehr bedurfte um in den Turm und durch diese Tür zu kommen. Der Hund gab Indu jedoch ein Gefühl von Geborgenheit, deshalb war er stets anwesend.


    Die Trance des Magiers weitete sich aus, vertiefte sich und er leerte einen Pferch voller Essenzsklaven, um seine eigenen Reserven wieder aufzufüllen. Die Sklaven in dem großen Verschlag brachen als vertrocknete, verdorrte Hüllen zusammen, während weiter über ihnen ein Wesen ihre Seelen verschlang um seine eigene neu zu stärken.


    Stunden später gesellte sich Indu zu Ditzlin ins Labor und betrachtete das kleine Geschöpf im Phylakterium. Er hatte so gerade noch die Stimme von Ditzlin gehört, die ihrem Sohn etwas vorsang. In den eisigen Augen des Fürsten von Hohenfelde stand etwas, was man selten sah - Rührung.


    Wieder war der kleine Kerl gewachsen. Er hatte nichts Infantiles an sich. Nicodemus sah aus wie ein geschrumpfter, gehäuteter, erwachsener Mann, der noch einiges zu seiner vollständigen Entwicklung benötigte. Der Kleine versuchte sich in dem Gefäß aufzurichten, aber er schien damit noch Schwierigkeiten zu haben.


    "Ich habe ihn nach Besten Wissen geschaffen... ich habe die Essenzen verbunden... und das Blut mit ihnen geformt...

    Der Mensch.... ist ein seltsamer Apparatus.... Liebster.... so effektiv.... und doch so anfällig....

    Ein Konstrukt bei dem Abertausende Komponenten ineinander greifen.... sich verzahnen.... zusammenwirken....

    Nimm nur ein Zahnrad aus diesem Uhrwerk.... und die ganze wundervolle Konstruktion.... versagt....

    Das was man sich durch Magie oder auch Alchemie zunutze machen kann... um Feinde auszuschalten... durfte mir hier nicht passieren.... keines der Zahnräder durfte ich vergessen... keinen Knochen... keine Sehne.... nichts.... oder er wird nicht sein....

    Aber er ist....

    Und dennoch verlangt das Leben einen Preis....

    Er wird ewiglich existieren.... solange er trinkt.... solange er die Essenzen zu sich nimmt... die seiner Seele fehlen....

    Das Phylakterium verwahrt ihn.... es kann sogar Seelen verwahren....

    Er hingegen kann es nicht....

    Seine Seele ist kein geschlossenes Konstrukt..... sie wuchs nicht.... sie wurde von mir geformt....

    Ich habe versucht mit meinen bescheidenen Mitteln Perfektion zu schaffen....

    Die wichtigsten Dinge die ein Mann haben muss hat er....

    Zähne, Hunger, Gier, Trieb, Blutdurst.... der Rest wird sich Dank dieser dunklen Gaben fügen....

    Möge er ein Fürst unter Fürsten werden....

    Ein Jäger der Jäger jagt....

    Er kann sich vermehren.... aber auch seine Vermehrung wird geschrieben in der Magie des Blutes.... und dargereicht mit seinen Zähnen....

    Ist er nicht.... wunderschön?", fragte Indutiomarus und klopfte gegen das Gefäß.


    Nicodemus schaute in die Richtung und fauchte, so dass man seine messerscharfen Zähne sah.

    "Schau ihn Dir nur an...", gurrte Indu.



    **



    Ditzlin drehte den Stuhl, so dass die Lehne nach hinten zeigte, und zog sich Indutiomarus auf den Schoß. Einfach aufzustehen und ihm den Platz anzubieten wie einem Greis, wäre ein Unding gewesen. Man wies einen Hohenfelde nicht auf eine Schwäche hin und so umging Ditzlin elegant diesen lauernden Fauxpas. Die Fürsorge gegenüber Indutiomarus musste anders aussehen als das, was andere unter Fürsorge verstanden ... eine stetige Huldigung und Ditzlin huldigte ihm nur allzu gern. Es wurde ihm mehr als nur vergolten.


    Er strich das lange Haar mit der Nase aus Indutiumarus' Nacken und biss zärtlich hinein. Sacht nur heute, ohne ihn zu verletzen, denn er hatte genug geblutet.


    "Er ist wundervoll. Und ich denke, die Perfektion ist dir gelungen. Er hat keinen Makel. Er wird geistige Qualitäten entwickeln müssen, um das lebensnotwendige Blut zu erjagen, denn seine Beute ist stark und wehrhaft und nicht minder gerissen, wenn er es nicht nur auf Sklavenblut abgesehen hat und auch das wird es einst nicht mehr geben. Wir verbrauchen diese Insel immer schneller, alle Magier von Asa Karane tun das, denn jeder spürt, dass das Ende naht. Alles, was uns bleibt, ist die anderen nach und nach auszulöschen, um ihren Verbrauch zu beenden und unseren eigenen zu reduzieren.


    Die Drosselung des Verbrauchs ohne Einschränkung der Sicherheit wäre der Garant für das dauerhafte Überleben. Das ist, woran das Haus Wigberg arbeitet. Sie sind extrem sparsam im Verbrauch ... und dennoch sind sie noch hier, als ein Haus von nur sechsen."



    **


    "Hinterm Horizont geht es weiter.... so heißt es in einem alten Bardenlied, dass in den Tavernen meiner einstigen Heimat gesungen wurde... Warum soll es nicht andere Gestaden geben... mit anderen Stränden.... neuen Möglichkeiten... neuen Opfern... neuen Landen die nur darauf warten von uns unterjocht zu werden?

    Maßlosigkeit.... mag für manche ein Frevel sein.... aber wo wäre ich heute, hätte ich mich nur einen Tag zurückgehalten?

    Ich sage ich Dir, wo ich wäre.... unten im Keller... anstatt oben im Turm Ditzlin...


    Nein Sparsamkeit mag eine Zier der Wigbergs sein.... es mag Euer Weg sein.... meiner ist es nicht.... Stell Dir vor alle Häuser würden fallen... alle Fürsten.... wieso sollte ich dann nicht etwas dem Land zurückgeben können? Etwas von der Macht.... die wir dazu benutzen mussten unsere Feinde zu vernichten....


    An dem Tag.... wo das letzte Haus zu Asche zerfällt.... wird aus der Asche neues Leben erblühen.... das Leben.... dem ich gestatte zu existieren.... jenes welches ich formen werde.... und erneut werde ich es sein.... der einem kargen Felsen Leben einhaucht....

    Das ist mein Plan Ditz.... ob es so kommen wird.... wer weiß?

    Aber auf nichts Geringeres arbeite ich hin.... Allmacht.... Ich finde sie steht mir....", lachte Indutiomarus leise und selbst die Lache des Mannes hatte einen bedrohlichen Unterton.


    "Magie wild.... stark.... ungezähmt... fließt durch seine Adern.... oh er wird jagen.... so wie es sich für einen Scharfzahn gehört... anders als wir.... er verspürt einen ewigen Hunger....

    So soll es sein.... niemals wird er faul und träge... der Hunger treibt ihn an.... Er wird Schmerzen leiden... sollte er hungern...

    Schmerz erinnert ihn daran wer er ist.... was er ist.... welche Aufgabe und Macht ihm innewohnt....

    Aber er ist nicht nur ein Raubtier.... er ist viel mehr.... er ist unsere Liebe und Blut....

    Wir werden ihn geheimhalten.... bis zum Tage seiner vollen Entfaltung...", flüsterte Indutiomarus und steckte einen Finger in das Glas.

    Nicodemus schnupperte daran, dann biss er zu.


    "Schau ihn Dir an, mehr Biss als seine Brüder und kaum eine Nacht alt.... die Dreistigkeit hat er von Dir Ditz", lachte Indu stolz.



    **



    Doch es ist keine Zier, Indu", antwortete Ditzlin und schmunzelte, als ihr Söhnchen versuchte, seinen Vater zu beißen, obwohl sein Mund noch nicht einmal die Fingerkuppe hätte umschließen können. "Es handelt sich um eine Strategie. Eine, die sich bewährt hat. Ich sage das nicht, um die deine herabzuwürdigen ... sondern als Tipp, einmal vorbeizuschauen bei Fürst Enderlen. Es ist still im Hause Wigberg hinter den vier Bergen, doch glaub mir, dort herrscht mehr Leben als noch anderswo. Und ob es hinter den Horizonten Lande gibt, die lohnen, steht auf einem anderen Blatt. Vielleicht sind sie so wie dieses am ausbluten? Darum meine Bemerkung. Vielleicht kennt mein Vater Mittel und Wege, die auch deiner Magie nützen könnten. Einige von den Kaltenburgs sind daran interessiert ... wir stehen in gutem Kontakt zu ihnen. Mir wäre daran gelegen, wenn es nicht sie sind, sondern Hohenfelde, die von der Kunst meines Vaters profitieren.


    Unseren Nicodemus zu verbergen, halte ich für den besten Weg. Er ist zwar ein winziger Mann, aber dennoch auch eine Art Baby."



    **



    Indutiomarus lehnte sich zurück, so dass er mit dem Rücken Ditzlin berührte. Er wusste, dass es sein Mann nur gut mit ihm meinte, aber jemand anderes um Hilfe zu bitten, kam ihm irgendwie... falsch vor. Allerdings war Wissensaustausch keine Bitte um Hilfe, sondern eine Art Zusammenarbeit. Indu rieb sich das Kinn und dachte über die Worte von Ditzlin nach. Für einen Wigberg waren sie vermutlich so klar und logisch wie ein reiner Gebirgsbach, die es einst gegeben hatte. Aber für ihn, einen Hohenfelde der alten und harten Schule, taten sich dort nicht die vier Wigberge, sondern ein ganzer Gebirgszug an Fragen auf.


    Und diese Fragen schufen neue Fragen. Allen voran, konnte er Enderlen vertrauen? Er kannte die Antwort, nein.


    Als Fürst konnte man niemandem vertrauen, nicht mal sich selbst. Denn wer wusste schon, wie er in jeder Situation reagierte? Selbst bei sich, musste man das Unplanbare einplanen.


    Auf der anderen Seite war Wissensvermehrung genau dass, was er anstrebte. Wissen war Macht und Macht hielt einen am Leben. Oder man schuf daraus sogar neues, wie der kleine Nicodemus bewies.


    "Wahre Worte Ditz, von unseren beiden Standpunkten ausgesehen, ist es für Dich ein leichtes. Für mich ist es schwer, mich jemanden anzunähern. Wir sind zurückhaltend, nun vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber dass was unser Innerstes angeht. Und ich bin wohl einer der Zurückhaltensten.... Ich weiß Du meinst es gut.... ich werde Deinem Rat folgen....

    Nico ist ein Baby, er wird schon bald ein erwachsener Mann von natürlicher Größe sein Ditz.... aber dennoch ist er infantil. Er hat keine Lebenserfahrung... ich könnte ihm meine übermitteln.... aber das könnte seinen jungen... zarten Geist zerstören... und ich halte es für eine Art..... gewaltsame.... geistige..... Penetration..... die.... die.... ich ihm nicht antun werde.....


    Nicht alles Leid.... nicht jeder Schmerz.... ist körperlichen Ursprungs....

    Genau genommen beginnt jedes Leid im Geist.... eine Person....

    WER.... beschließt Dir etwas anzutun.... und tut es....

    Es gibt Dinge die brennen sich schlimmer als Brandeisen in Deine Erinnerungen.... Du wirst sie niemals vergessen....

    Und dies versehentlich in seinen Geist zu geben.... das wäre einem Frevel gleich....

    Er wurde in Liebe nicht in Leid geschaffen....

    Nun die Sklaven würden sicher was anderes behaupten", grinste Indutiomarus, so dass sich seine blutleeren Lippen kräuselten. Eine Geste um seine eigenen Worte etwas zu überspielen.


    Wobei hatte er das nötig? Ditzlin war die einzige Person die jemals von ihm derartige Worte gehört hatte. Der einzige Mensch zu dem er jemals derart offen und ehrlich war. Die Verstellung, das zurechtrücken der Maske war hier im Angesicht ihres Blutes unangebracht. Indu drehte sich zu seinem Mann herum, wie ein Schlangenmensch und küsste ihn sanft auf den Mund.


    Indutiomarus schlang Ditzlin einen Arm um den Hals und kraulte ihn vorsichtig.


    "Du musst ihn am besten stündlich füttern, dann wächst er gut heran... Und ich muss ihn rechtzeitig aus dem Gefäß holen, damit er sich nicht verletzt....

    Bei der nächsten Vereinigung zeige ich Dir meine alte Heimat Ditzlin.... und ich zeige Dir die Fratze.... damit Du verstehst.... Nicodemus wird so etwas nicht durchmachen, er ist so winzig und so vollkommen.... Nein er kann mich noch nicht beißen... aber auch der Wille dazu zählt...


    Zeig mir dass Du mein Mann bist...", forderte Indutiomarus, während sich Nicodemus im Glas wie eine Katze putzte und leise vor sich hin grollte.



    **



    Ditzlin schmunzelte, als ihr Söhnchen kleine Knurrlaute von sich gab. In dieser Größe klang das noch niedlich, in einigen Jahren würde dieses Geräusch eine ganz andere Wirkung haben. Wobei es im Moment so schien ... war das ein Schnurren?


    Indutiomarus Arm zog sich fester um seinen Hals. Ditzlin wandte seine Aufmerksamkeit seinem Mann zu, den Mann, mit dem er heute auf magischem Wege Vater eines gemeinsamen Kindes geworden war. Sie waren Väter ... konnte man jemandem eine schönere Liebeserklärung machen? Ditzlin verwandelte das Ziehen von Indutiomarus in ein Schieben seinerseits. Indutiomarus sank rücklings auf den Boden. Hart war es da, doch hart war auch der Thron, auf dem er saß.


    In diesem Moment fasste Ditzlin einen Entschluss. Er würde nicht warten, bis Indutiomarus seine anderen drei Söhne eigenhändig beseitigt hatte. Er würde das für ihn tun. Sie wurden ihm langsam zu gefährlich, er sah, wie sie ihre Bündnisse schmiedeten, ihre Fäden enger um den Mann zogen, den er liebte. Indutiomarus brauchte sie nicht mehr. Er hielt sie ohnehin für Schwächlinge. Ditzlin würde ihm die Arbeit abnehmen. Zum Wohl des Indutiomarus von Hohenfelde, zum Wohl ihres Sohnes! Der Entschluss beflügelte seine Lust. Oh, sie würden leiden, daran hatte nicht nur Indutiomarus Freude. Sie teilten diese Leidenschaft.


    Er senkte seinen Körper auf Indutiomarus nieder. Sein Blick loderte vor Verlangen, als er sich den Raum schuf, den er mit seinem Körper in ihm beanspruchte. Er schonte den alten Mann nicht. Ihn zu schonen, käme einer Beleidigung gleich. Ditzlin liebte ihn mit ungezügelter Leidenschaft, Schweiß trat auf ihre Haut und in den Regalen klirrten die Gläser im Takt.



    **



    Er lag auf dem harten Boden und genauso gab es ihm sein Mann, hart. Sie besiegelten ihre Liebe in dem Labor, wo sie aus ihrem Blut und ihrer eigenen Magie Leben geschaffen hatten. Indutiomarus grub seine Krallen in den Rücken von Ditzlin und schaute nach oben. Der Winzling im Glas schaute zurück. Er drückte sich sein rotes Gesichtchen an dem Glas platt und beobachtete sie.


    Indu musste über das Verhalten von Nico grinsen und legte seinen Kopf wieder auf den Boden ab. Er umschlang Ditzlin mit den Beinen, biss ihm mit einem schnellen Biss in die Lippen, grub seine eigene Zähne in seine Lippe und küsste ihn voller Leidenschaft. Sie schmeckten Blut, das selbe Blut, dass Nicodemus geschaffen hatte und der sie nun mit brennendem Blick durch das Phylakterium beobachtete.


    "Wir.... werden beobachtet...", schnurrte Indu, dem kleinen Nico ganz ähnlich.


    Seine Krallen strichen den schlanken, festen Körper von Ditzlin hoch und kosteten jeden Zentimeter von ihm aus. Indu umfasste die Hüfte von Ditz und rollte sich mit ihm herum, so dass er auf seinem Mann saß. Grinsend beugte er sich zu dessen Gesicht herab, so dass Ditzlin die messerscharfen Zähne von Indutiomarus sah. Die schwarzen Haare von seinem Mann fielen ihm ins Gesicht, während sich die Klauen sanft in seine Brustmuskeln gruben.


    Indus Grinsen wurde breiter, ehe er sich ruckartig zurücklehnte und anfing seinen Mann zu reiten. Sollte der Kleine im Glas doch gucken, so lernte er wenigstens was. Er lehnte sich weiter zurück, so weit, dass er mit einer Hand mit Ditzlins Juwelen spielen konnte.

    "Wann... besuchen wir Enderlen?", fragte er keuchend vor Lust.


    Er schloss die Augen, warf den Kopf nach hinten und konzentrierte sich. Ditzlin lag im Gras... sanft wogte es im Wind, während sein Mann nackt und blass auf ihm saß. Zu seiner linken Hand sah Ditz eine gewaltige graue Feste aufragen, derren Banner im Wind flatterten, er kannte die Banner.... Hohenfelde...


    Auch diese Festung stand auf einem gewaltigen Hügel, ein Wasserfall ergoss sich seitlich aus dem Felsen, woher er gespeist wurde konnte Ditz von seiner Position aus nicht erkennen. Hinter sich hörte er den Ozean donnern. Die alte Feste musste ganz ähnlich gelegen haben, wie die Festung, in der sie sich gerade liebten....


    Die Festung war in drei Stufen unterteilt, während am Himmel über ihnen graue Wolken dahintrieben, wie zerfetzte Watte. Sogar den Geruch von Meer, Salz und Felsen hatte er in der Nase, zeitgleich roch er den Duft von seinem Mann. Das war einst die Heimat von Indutiomarus gewesen vor langer Zeit.... vor sehr langer Zeit.


    Schlagartig wurde es eisig und Ditzlin schien am Boden festzufrieren, sein Atem stieg in eisigen Wolken auf. Für den Bruchteil einer Sekunde stand ein Mann neben ihnen. Hochgewachsen, gertenschlank, sehnig, wie eine tödliche Viper in einer schwarzen Robe. Er neigte den Kopf leicht, so dass Ditzlin in die Kapuze schauen konnte...


    Lange dunkelbraune Haare und derart hellblaue Augen, dass der Blick derart stechend war, dass schon allein sein Starren schmerzhaft wurde. Seine Lippen teilten sich zu einem ganz ähnlichen Kräuseln, wie das von Indu, die Gesichtszüge, die Gestik, es war eindeutig wer dieser Magier war... Indutiomarus Vater...


    Neben ihm materialisierte sich ein Kind, klein, blass, wohl schwarzhaarig aber kahlgeschoren und mit mehr blauen Flecken als Ditzlin zählen konnte. Die Narben an seinem Körper verrieten Ditzlin, wessen Blut hier geraubt worden war. Es trug nichts außer einen Lumpen um die Hüfte und ein Messingjoch um den Hals... besitzergreifend legte der Kerl seine Klauenhand auf den Kopf des Jungen und der Blick des Kindes erstarb in absolutem Grauen...


    Die beiden Gestalten verschwanden mit der Nacht, als diese von der Erinnerung fortgerissen wurde. Die Wärme und das Leben kehrte in Ditzlins Körper zurück, er spürte die Dielen unter seinem Rücken und die Lippen von Indutiomarus auf den seinen.



    ****



    Erster Vampir - Ältester (der Vampire)


    Vampire müssen Blut zu sich nehmen um die Funktionsfähigkeit ihres toten Körpers zu erhalten. Die Zeitspannen zwischen den Mahlzeiten variieren und sind davon abhängig wie oft der Vampir auf Fähigkeiten zugreift, die an seinen Kraftreserven zehren. Ihre Schnelligkeit, ihre scharfen Sinne, körperlichen Leistungen, benötigen die Energie des Blutes. Und wirken sich auf den Hunger ihren aus. Ein Vampir kann hungern, aber nicht ewig ohne Blut auskommen.



    Fähigkeiten:


    Blutmagie

    Blutmagie oder Essenzmagie - Magie und Rituale die sich der Macht des Blutes bedienen. Jene Magie die die Lebensessenz im Blut nutzt. Magie die dem Hexer unbeschreibliche Macht über sich und andere verleiht. Macht über Leben und Tod. Leben auszulöschen mit den mächtigsten Sprüchen und selbst daran zu wachsen. Leben zu schaffen, durch reinen Willen und Magie. Die Magie mit dem höchsten Preis für ihre Macht - Leben. Um ihre Sprüche, Rituale zu formen benötigen jene Hexer Blut und so opferten sie ihre Sklaven, Verbündeten, Verwandten, Familie und letztendlich sich selbst. Die Geschichte der Alten ist geschrieben in Blut.


    Unsterblichkeit

    Vampire sind, solange sie genügend Blut trinken, ewig jung und unsterblich.




    ****

    07.06.205 Charbogen-Ergänzung:

    - Horatio spricht mit Amias über die Schaffnung von Nicodemus und den Lebenden

    der Unterschied ist der Grund der Schaffung und zwar Liebe


    Tordalk - Jungfernfahrt, Kapitel 42, Die Ruinen von Schwarzfels

    Link:

    RE: Kapitel 42 - Die Ruinen von Schwarzfels



    "Gerne, ich Danke Dir ebenso für das freundliche, aufmunternde und offenbarende Gespräch. Es verlangt enorme Macht einen Humunkulus zu erschaffen. Aber ganz gleich wie ein Kind gezeugt wird, sobald Liebe der Grund der Schöpfung ist, ist auch das Geschöpf liebenswert.


    Sagen Dir die Lebenden etwas? Verformte, deformierte, humanoide Kreaturen die in den Ruinen von Asa Karane hausten? Sie waren die missglückten Versuche einiger anderer Erzhexer, die sich daran wagten einen Humunkulus zu schaffen. Der Hintergrund war wie üblich der Krieg. Um eine Armee von Toten aus dem Boden zu stampfen benötigte man... richtig Tote.


    Dies hätte aber kein Erzhexer leichtfertig getan und sich mit einer derartigen Armee umgeben, denn sie war was Amias? Verschwendung. Bedenke, jeder Ghul ist eine Seele die an untotes Fleisch gebunden ist. Diese Seele benötigte aber der Erzhexer um seinen Kampf zu führen, er benötigte sie als Munition in der Schlacht.


    Also kamen einige auf die naheliegende Idee, anstatt einer Armee von Untoten zu beschwören, wie wäre es damit künstliche Personen zu schaffen? Seelenlose Personen die nur eines kannten, Waffen schwingen und andere in den Tod reißen. Das war der Hintergrund der Schaffung der "Lebenden". Keine dieser geschaffenen Kreaturen hatte auch nur annähernd Ähnlichkeit mit einem Menschen. Sie waren ebenso Meisterleistungen, aber sie waren nicht dass, was sie hatten werden sollen. Und so ließen die Erzhexer von diesem Vorhaben ab.


    Indutiomarus war der erste Mann der einen Humunkulus erfolgreich erschuf, ein Wesen einem Menschen gleich und dennoch verschieden. Er hatte ihn aus einem völlig anderen Grund erschaffen und zwar aus Liebe zu Ditzlin. Möglicherweise war es nicht nur das Blut... und Indus Macht die ihm den Erfolg bescherte.... vermutlich war es das Gefühl mit dem er Nico schuf...


    Wird Alexandre das gleiche Gefühl im Herzen tragen, wird er Leben um der Liebe Willen schaffen wollen, anstatt um andere zu vernichten... dann wird er erfolgreich sein. Ein Spruch den mir einst mein Schwiegervater mit auf den Weg gab Amias....


    Macht ist immer lieblos...

    Aber Liebe niemals machtlos.


    Alexandre hat mehr Liebe zu geben, als man ihn anzieht. Er hat zu viel Liebe für die Welt, dass er sogar bereit ist für sie zu bluten und zu sterben... aber niemand sieht es. Niemand nimmt diese Liebe an... keiner zeugt ihm Achtung für seine Opfer und Leistungen...


    Man unterstellt ihm Falschheit... Verrat... und so vieles mehr, was er alles nicht ist. So weitsichtig und gütig der Duc sonst ist, in Alexandre hat er sich oft geirrt. Der Marquis war niemals sein Feind... denn wie könnte jemand des Ducs Feind sein, der sich für ihn Wunden schlägt, sein Blut hingibt und sogar sein Leben lassen würde?


    Liebe muss nicht auf glänzenden Schwingen daher kommen, manchmal ist sie unscheinbar und manchmal ist sie sogar hässlich verpackt. Es verpacken aber nur jene ihre Liebe in ein hässliches Gewand, die gelernt haben, dass niemand ihre Liebe erwidert. Die für ihre Gefühle grundlos gescholten wurden... er ist was er ist Amias... und das ist ein geprügelter Hund der sein großes Herz tief in sich verborgen hält. Das nicht jede Hand nach ihm schlägt, kann er nicht wissen... denn zu oft wurde die Hand gegen ihn erhoben.


    Bedenke das, bevor Du diesen Mann der Bequemlichkeit halber belügst!


    Man kann jeden Geist unterrichten Amias. Die Lösung ist simpel, pass den Unterricht dem Geist an und nicht den Geist Deinem Unterricht. Du musst Deinen Schüler bei seinen Befähigungen abholen, sehen welche Chancen er hat, welche Voraussetzungen und diese förderst Du. Und sollte er nur die Fähigkeit erlangen, sich selbst zu beherrschen wäre ihm schon geholfen. Manchmal ist die Lösung einfach jene, indem man die Frage umdreht", schmunzelte Horatio und knuffte Amias.



    ****

    Asa Kramaro Dai Jahreskalender



    Januar Febuar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
    Schneemond Hungermond Wandelmond Taumond Weidemond Brachmond Bockmond Donnermond Erntemond Windmond Jägermond Heilmond
    1

    1

    1

    1 1

    1 1

    1 1

    1 1
    Fest des
    Jägermondes


    1

    2

    2 2 2 2 2

    2

    2 2

    2 2
    Fest des
    Jägermond
    es            

    2

    3

    3 3 3 3 3 3 3 3

    3 3
    Fest des
    Jägermond
    es

    3

    4

    4 4 4 4 4 4 4 4 4 4

    4

    5

    5 5 5 5 5 5 5 5 5 5

    5

    6

    6 6 6 6
    Nicodemus
    der erste
    Vampir

    6 6 6 6 6 6

    6

    7
    7 7 7 7 7 7 7 7 7 7

    7

    8 8 8 8 8 8 8

    8 8 8 8

    8
    9 9 9

    9 9 9 9 9 9 9 9

    9
    10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

    10
    11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11
    Blutfestival
    11
    12 12

    12 12 12 12 12 12 12 12 12 12
    13 13 13
    Indutiomarus

    13 13 13 13 13 13 13 13 13
    14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14
    15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15
    16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16

    16
    17 17 17 17

    17 17 17 17
    17 17 17 17
    18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18
    19 19 19 19 19 19 19 19

    19 19 19

    19
    20

    20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20
    21 21
    Geburt von
    Carnac

    dem Reich der Vampire
    (21.02.204)

    21 21 21
    Gründung
    Asa Kramaro Dai

    (21.05.00)
    21 21 21 21 21 21 21
    22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22
    23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23

    23
    24

    24 24 24 24 24
    Tag des
    Blutes

    24 24 24 24 24 24

    25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25
    26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26

    26
    27 27 27 27 27
    Eroberung und
    Gründung
    Schatten-schimmer

    (27.05.203)

    27 27 27 27 27 27

    27
    28 28 28 28 28 28 28 28 28 28 28

    28
    29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29

    29
    30 30 30 30 30 30 30 30

    30 30

    30
    31 31 31

    31 31 31 31



    Feiertage - frei

    Festtage - normale Arbeitstage




    ****

    "Danke", antwortete Markward erfreut auf Vendelins Kommentar hin.


    "Hector erbat die Waffe um sie gegen Dunwolf führen zu können. Deshalb hätte ich Dir das Schwert ausgehändigt, wenn Du etwas von Bedeutung dafür getan hättest. Damit hast Du Recht, ein Leben ist schnell genommen, Wissen vernichtet. Aber bedenke was ich Dir sagte, sie ist ein Schatten ihrer selbst und alles was sie noch spürt ist Schmerz und Leid. Ob sie Dir antworten kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich vermute jedoch nein.


    Sie zu sichern und zu bergen wird sehr schwer werden. Es gäbe aber eine andere Möglichkeit, da sich Dave angeboten hat...

    Geht gemeinsam. Er liest sie aus und leitet das Wissen an uns weiter und sobald dies geschehen ist, erlöst ihr Aurora...


    Bedenkt bitte auch eines, manche Wesen nach so einem langen Leidensweg verändern sich... Hätte man sie damals gefragt, würdest Du so existieren wollen, wäre ihre Antwort nein gewesen. Nun völlig verdreht, in eine andere Welt gezogen in der es weder Realität gibt, noch Wärme oder Zuneigung, in einer Welt des Wahnsinns und des Abgrunds sind sie selbst ein Teil davon geworden. Vielleicht wird sie antworten, dass sie nicht gehen will... falls sie dies kann...


    Aber ist das wirklich ihre Wahl? Oder die ihrer Peiniger, die sie zu etwas völlig Fremdartigen umgestalteten? Etwas das sie selbst verabscheuen würde? Bedenkt auch dass. Nicht immer gibt es die Rettung, die wir uns für eine Person wünschen... und vergesst nicht wie alt Mabel ist... also auch Aurora... wie lange sie schon in diesem Zustand ist...


    Was sagst Du zu meinem Vorschlag Irving?", fragte Nicodemus.

    "Menschenfleisch zu verspeisen halte ich für keine Perversion, weshalb sollte ich? Ich ernähre mich von ihrem Blut, der Rest wird auch nicht vergeudet. Das Menschenfressen möchte ich weder verbieten, noch den Beißern abgewöhnen. Abgewöhnen sollen sie sich, sich gegenseitig anzugehen. Familie und Wahlfamilie hat man nicht auszusaugen oder aufzufressen. Auch hier geht es mir um das Band, dem man vertrauen soll. Wie kann ich einem anderen Beißer wirklich vertrauen, wenn ich auf dem Teller landen kann?


    Gabad sind Beute, so war es immer, so wird es immer sein. Für den Menschen ist das Schwein oder das Rind auch nichts anderes. Aber glauben die wirklich, dass die Rinder auf der Weide nicht auch einen aus ihrer Mitte vermissen, wenn er geholt und gefressen wird?


    Und so gibt es auch Jäger, die Menschen erbeuten als Nahrung. Das ist das eine. Sich einen ehrbaren Feind einzuverleiben hat noch eine andere, tiefere Bedeutung. Beides soll gewahrt und geachtet bleiben, denn es ist eine reine und gute Tradition der alten Welten. Wir passen sie nur unseren Bedürfnissen an.


    Bedürfnisse die ebenfalls schon auf den alten Welten existiert haben und von Schwarzfels und Wigberg gelebt wurden.

    Eine sehr gute Frage, was ist Schwäche? Frag einen Magier dessen Leben sich um Magie dreht, schwach ist für ihn jeder ohne Gabe. Frag einen Schwertmeister, schwach ist für ihn jeder, der keine Waffe führen kann. Frag einen Buchhalter, schwach ist für ihn jeder der unfähig ist Gewinn zu erzielen. Frag einen Koch, schwach ist für ihn jeder der keine Mahlzeit auf den Tisch bringen kann. Also die Antwort ist abhängig von dem, den Du fragst.


    Ich frage anders, ist dieses Mitglied nützlich für die Familie? Ist dieser Anhänger nützlich? Hat er Fähigkeiten die uns allen dienen? Falls nicht, kann ich ihn so fördern dass er sie erreicht? Auf die Fragen kann ich fast immer mit JA antworten. Bis jetzt gab es im Laufe meines Lebens nur sehr wenige Personen die ich für zu schwach hielt. Etwas was ich allerdings sofort und gnadenlos mit dem Tod sanktioniere ist Verrat... auch in Beziehungsform.... Verrat kann niemals geduldet werden.


    Mir ist es gleich wer von beiden zuerst fällt, nur müssen sie fallen.

    Was aus Aurora wurde? Eine berechtigte Frage Amias.


    Nun seelisch starb sie fast vollständig, ihr Körper hingegen existiert heute immer noch unter tausenden Qualen. Sie wird in einem der Nest-Tempel verwahrt. Mir ist der Zutritt nicht möglich... einem Schlüsselmeister, der Baronin oder Dunwolf sehr wohl...


    Einer der Schlüsselmeister wollte sich mein Schwert ausleihen... Schattenschlinger... um Dunwolf niederzustecken...

    Ich hätte es ihm geliehen, aber es kann nur von mir oder einer stumpfen Hand geführt werden....


    Führen kann dieses Schwert nur jener Mann... dem Magie nichts anhaben kann...

    Denn während man es führt, verbraucht es Essenz... ich kann nachtanken... der Stumpfe wird nicht abgezapft...

    Ein Sterblicher hält es für Sekunden und ist eine vertrocknete Hülle... ein Magier der nicht nachtanken kann, wird etwas länger überleben, bevor er leergesaugt ist.


    Das wäre meine Aufgabe gewesen, als Faustpfand für Schattenschlinger... erschlage sie, erlöse sie... Vendelin. Dann leihe ich Dir mein Schwert... Du weißt, wer Euch die Tür in ihren Raum und wer selbst das "Lichtlose Gräul" öffnen kann...", antwortete Nicodemus.

    "Das sind wahre und logische Worte, denn solange es die Beißer unter wessen Obhut auch immer gibt, solange werden alle anderen Menschenfresser kleingehalten oder gar vernichtet. Wer duldet Konkurrenz im eigenen Revier? Weder Mensch noch Vampir. Und hier muss ich anfügen, es gibt bei einigen Beißern eine Vermischung. Das heißt, manche sind reine Menschenfresser, aber viele von ihnen sind ebenso Vampire. Einige waren schon Vamire als sie sich den Beißern anschlossen, andere wurden erst Vampire als sie schon Beißer waren, wie der erwähnte Hector.


    Die Frage die hier im Raum steht, ist nicht nur die der Anhängerschaft, sondern auch der Ausrichtung. Wir wollen alle nicht zu Zahn- und Krallenlosen Schlappschwänzen degenerieren, versteht mich da nicht falsch. Aber unser Zusammentreffen ist ein Familientreffen. Das heißt, sobald Dunwolf das Zeitliche gesegnet hat, oder die Beißer auf andere Weise in neue Hand gelangen, braucht der Kult eine völlig neue Ausrichtung.


    Bis jetzt ist es auch dort Gang und Gäbe, dass sich die Mitglieder dezimieren, sobald sie Schwäche zeigen. Das sehe ich als fatalen Fehler an, denn jede Person hat eine andere Begabung. Natürlich nützt uns ein Pazifist nichts als Wächter. Aber ein Wächter nützt uns auch nicht in der Buchhaltung oder? Stecken wir also den Waffentauglichen zu den Wächtern und den Finanzjongleur in die Buchhaltung. Spezialisten dort wo sie hingehören.


    Die meisten Nester sind im Grundzug schon so aufgebaut, ein Schlüsselmeister an der Spitze, gefolgt von den Wächtern, dann die Spezialisten, gefolgt vom Fußvolk. Einige davon leben außerhalb der Nester in der Gesellschaft, ebenso wie viele aktive Jäger, die die Nester versorgen. Zu allerletzt die Sklaven die ich nun nicht in die Hirarchie einfüge. Sie stehen ja in keiner.


    Das Dogma Dunwolfs besagt, zeigt ein Beißer Schwäche ist er von den anderen zu töten. Aber wird das Dogma stets befolgt?

    Nein wird es nicht. Beziehungen halten die Gruppe davon ab und welche Form von Beziehung ist das? Familiäre Bande! Ein Nest versteht sich doch irgendwie als Großfamilie. Niemand würde einen Haufen Leute beschützen, die ihm am Arsch vorbeigehen. Niemand würde für sie das erdulden, was die Schlüsselmeister ertragen, oder all jene die die Zähne tragen. Wozu? Einfach um besser auszusehen?


    Bedenkt eines, sie leben einen Teil unserer uralten Welt und Tradition, älter noch als Asa Karane! Warum nicht auch daraus das Beste herausfiltern und das Schlechte ersetzen? Kurzum, das Dogma das Schwache zu töten sind muss fallen! Ebenso darf kein Familien- oder Nestmitglied ohne Verurteilung getötet werden. Die Schlüsselmeister sind die oberste Instanz der Nester, sie sprechen Recht.


    Und bitte vergesst in dem ganzen Spiel eine Person nicht, die vielleicht das Grauen in den Nester wesentlich stärker aufrechterhält als ihr Vater - Mabel von Hohenfelde!


    Die alte Schrulle hat Ambitionen eine Älteste zu werden und Papa ebnet seinem Töchterchen den Weg. Sie ist vom uralten Schlag, so wie es Dunwolf selbst ist. Sie hat so wenig Wigbergblut in sich, dass sie fast nur aus Schwärze besteht. Wo andere vielleicht dem Pfad folgen, weil sie Angst haben, es müssen, es nicht besser wissen, folgt sie dem Pfad der Pain aus pürer Freude.


    Wusstet Ihr, dass sie einst eine Tochter hatte? Wisst Ihr wie das Mädchen starb?

    Die Schlüsselmeister der Nester sind menschliche Artefakte. Personen die man mit zwecksgebundener Magie füllt und die man an ihre Seele verankert, sprich an den Teil ihrer Essenz... eine uralte Form der Essenzmagie. Ebenso wie man Automatika früher beseelt hat durch Magie. Aber das ist ein anderes Thema.


    Jedenfalls trugen bis dato die Schlüsselmeister "die Schlüssel" in Form von tatsächlichen Artefakten bei sich. Stellt sie Euch wie kurze Magierstäbe vor, eine Stimmgabel der Magie, ähnlich der Kampflanzen. Damit öffneten sie Türe, Tore, aktivierten und deaktivierten bestimmte Tore, Bereiche, Sicherheitsschleusen.


    Da hatte Mabel die Idee, warum sollte der Schlüsselmeister nicht selbst zum Schlüssel werden?

    Ein Artefakt kann man verlieren, es kann einem geraubt werden. All die Gefahr bestünde nicht, wenn der Schlüsselmeister selbst der Schlüssel all dessen wäre. Die ersten Versuche Seelen magisch zweckzubinden gehen auf Experimente von Krotorius zurück, also Dunwolfs Opa.... Indutiomarus Vater... Und Indu war sein Versuchsobjekt...


    Mabel hielt es ähnlich...

    Der erste Schlüsselmeister war eine Schlüsselmeisterin...


    Mabel extrahierte aus einem der Schlüsselgabeln die Magie und heftete sie an den Körper und die Seele dieser ersten Schlüsselmeisterin. Damit diese Magie an der Seele Halt und darin Platz fand, verstümmelte sie diese Seele, riss ein Teil heraus und fügte dort die Artemagie an.


    Wo blieben die Stückchen Essenz die Mabel raubte?


    Das dürfte jedem klar sein, sie verschlang sie voller Genugtuung, während die Schlüsselmeisterin Qualen litt, die sich ein menschlicher Verstand nicht vorstellen kann. Sie fraß und fraß und schuf mehr Haltepunkte in dieser Seele als überhaupt nötig waren. Sie stopfte diese Seele mit Fremdartigkeiten voll und durchlöcherte sie wie ein Käse... voller perverser Befriedigung...


    Die Seele verkraftete dies nicht, welche Seele hätte das auch verkraftet? Sondern die Magie breitete sich weiter in ihr aus, überwucherte die Seele wie ein pilzartiges Geflecht bis sie wie von Mottenfraß vollständig absorbiert wurde. Bis Mabel nach Jahren der Forschung herausfand, man kann nur an eine männliche, nichtmagische Seele Artefaktmagie binden...


    Zurück blieb von der Schlüsselmeisterin eine seelenlose, stark tätowierte und verstümmelte Hülle, die nur noch existierte... sie war weniger als die Lebenden... jene von Asa Karane wissen was dies bedeutet.


    Der Name der ersten Schlüsselmeisterin war Aurora von Hohenfelde...

    Mabels Tochter....


    Diese Frau ist weder Mutter der Beißer, noch der Nester, diese Frau ist überhaupt keine Mutter... sie ist ein Monster! Diese Frau muss fallen", erklärte Nicodemus mit Nachdruck.

    "Bestenfalls geschehen solche Taten nicht mehr, wenn wir uns als eine Einheit sehen, so wie es die Wigbergs bereits tun. Ansonsten muss darüber verhandelt werden. Sprich wenn jemand einen anderen grundlos umbringt, weiß jeder von uns was das bedeutet. Niemand tötet einen aus der Familie, also muss die Person ebenfalls sterben. Liegt der Sachverhalt aber schwieriger und das war bei Veyd der Fall, müssen wir abwägen.


    Ich weiß, dass es seiner Familie gut ging Dalibor. Und ja Du hast allen Grund stolz auf ihn zu sein, aber der Mann hatte nicht nur diese beiden Seiten. Die Seite die Dunwolf in die Hände spielte war es, die ihn fällte. Mit Markward hast Du hoffentlich einen würdigen Nachfolger, der all das Gute der Eibenbergs in sich trägt und frei von Dunwolfs Zuflüsterungen ist. Falls nicht, sollten wir dafür Sorge tragen. Hätte Veyd wie ein Familienmensch gehandelt, hätte er vielleicht einiges verhindern können.


    Hätte, sage ich hier bewusst. Denn Veyd war nicht der Drahtzieher der Beißer, noch war er deren Gründer. Er versorgte sie, wie die ganze Sippe mit Geld. Er hätte Melisande, Ansgar und Dave retten können. Aber hätten das nicht auch Kunwolf, Brandur und Dunwin gekonnt? Ebenso hätte es Alastair gekonnt, denn war er nicht froh um die beiden Enkel die die magische Gabe in sich trugen? Weshalb warf er sie dann Archibald zum Fraß vor? Und weshalb duldete er ihn wie einen weiteren Sohn in seinem Haus? Ganz einfach... weil er Alastairs Sohn war.


    Auch Alastair hat abgewogen und so grauenvoll es für Dich sein mag Dave, seine Liebe zu Archibald war stärker als zu Dir, Ansgar oder auch Dunwin, Brandur, Kunwolf.


    All das Grauen geht auf uralte Bräuche und Traditionen zurück, die Dunwolf mit nach Asamura brachte. Ich weiß wie wir auf Asa Karane lebten und ebenso weiß ich, was mein Vater vermisste und nur bei Ditzlin fand. Horatio erlebte den gleichen Abgrund noch weit vor uns. Nach uns erlebten die Hohenfelde es auf Asamura durch Dunwolf. Generation um Generation, es ist nicht so das Alastair, Dunwin und wie sie alle heißen nur Täter wären... sie alle waren vorher auch Opfer.


    Einschließlich bis hin zu Asa Karane... Arbogast, Leopoldius und Dunwolf. Und davor? Einschließlich meines Vaters, auch Indu war Opfer und Täter zugleich, sein Vater davor vermutlich ebenso. Und Du Horatio genau wie alle vor Dir, wie Dein Vater.


    Seht Ihr was ich meine? Wenn wir uns dem nicht entgegenstellen und sagen, hier ist Schluss! Ich war Opfer, aber ich werde kein Täter mehr sein, ich werde Familienmitglied sein... wenn wir das nicht hinbekommen... dann endet es niemals.


    Natürlich lebte ich den Traum von zwei Männern, aber dass dies kein Traum bleiben muss, dass haben die Wigbergs bewiesen", stellte Nicodemus freundlich klar.

    "Wir behandeln uns wie eine Familie Dal, darum geht es. Wie eine Familie die sich dem Zusammenhalt verschrieben hat, wie es bei einer Familie auch sein sollte. Stell Dir vor, Du möchtest mich besuchen. Rennst Du da einfach in mein Haus und bist da? Wohl kaum. Weder Du, ich noch jeder andere würde das als freundlich empfinden. Man kündigt sich an und fragt. So einfach funktioniert das. Besuchst Du mich, achtest Du meine Gebote und besuche ich Dich, beachte ich Deine Vorgaben. Jeder hat andere Vorlieben, stell Dir unsere Bereiche wie Dein persönliches Zuhause vor, Dein Haus. Denn das ist es auch. Ich würde Dich wie einen Gast behandeln, denn Du bist einer und bist mein Verwandter. Ginge es mir um Neutralität Dal, wären wir alle nicht hier. Die haben wir all die Jahrhunderte gelebt. Und wie weit hat es uns gebracht?


    Zuerst reden wir nur über uns Älteste. Denn sind wir uns nicht einig, werden wir das auch nicht weitergeben können. Aber letztendlich hoffe ich, dass unsere gesamte Sippe als Großfamilie zusammenleben wird, so wie es die Wigbergs vorleben. Jeder trägt zum Wohle der Großfamilie bei, mit all seinen Stärken und Schwächen", antwortete Nicodemus und schaute Irving an, damit dieser sich ebenfalls beteiligte. Er war mit einem Wigberg verheiratet und Nicodemus war selbst ein haber Wiggi.

    Nicodemus gesellte sich ebenfalls wieder zurück zu den anderen und stellte sich vermittelnd neben Dalibor.


    "Noch bist Du Einzelkämpfer, aber dass möchten wir ändern Dalibor. Die Grundlagen des Bündnisses sind, dass sich die Bündnispartner nicht gegeneinander wenden. Stattdessen unterstützen wir uns gegenseitig. Das heißt, wir agieren gemeinsam. Natürlich musst Du dafür nicht Dein Land aufgeben, ich werde meines ebenso wenig aufgeben. Es ist unser Zuhause und so soll es sein. Aber sobald Du ein Problem hast oder in Begrängnis geraten würdest stehe ich Dir bei. Wie jeder andere Bündnispartner. Das Gleiche wird natürlich von Dir erwartet.


    Hinzu kommt, dass Konflikte an den Bund herangetragen werden. Sollten Du und Thabit ein Problem haben, löst Ihr das nicht mit einem Krieg oder Kampf, sondern wendet Euch an den Bund und wir versuchen zu vermitteln. Oberstes Ziel ist es, dass wir die Familie und Sippe auch in unserem Rang werden, die wir sind!


    All dies schützt uns und unsere Welt Dalibor. Und auch darum haben wir uns zu kümmern. Schützen wir die Welt, schützen wir auch unsere Lebensgrundlage und unsere Einkommensgrundlage. All das gehört zu einem großen Ganzen.


    Wendet sich ein fremder Ältester gegen uns der nicht unserem Bund angehört, werden wir ihn gemeinschaftlich bekämpfen. Dafür ist eine Familie da. Das wären die Grundzüge des Bündnisses, weitere Grundlagen können gerne benannt werden", antwortete Nicodemus.

    "Weder noch Irving, ich bin weder Almane noch Naridier... nicht mal Asa Karaner... Wenn Dich die Schuldfrage nicht interessiert, solltest Du Dich generell gegen alle wenden. Aber dann bleibt mir nichts anderes übrig, als es ausgerechnet mit Dunwolf gleichzuhalten. Gleich wie sehr ich diese Kreatur verabscheue... Im Gegensatz zu ihm wahre ich Eure Grenzen, wahrt Ihr meine nicht... dann müsst Ihr die Konsequenzen tragen.


    Falls Du Dich mit dem Sterblichen duellieren möchtest, es spricht nichts dagegen. Was sagte ich zu beginn, es wäre schön sollte es Hoffnung geben. Einmal mehr zeigt es sich, die Hoffnung stirbt nicht zuletzt... sie ist schon lange tot. Ich vermute wir sehen uns wieder... dann wohl auf dem Schlachtfeld.... Ich bleibe noch etwas... der alten Zeiten und der Erinnerung halber...", antwortete Horatio umgänglich, wandte sich ab und schlenderte die Ruine entlang herunter. Seine dürre Gestalt fest in die Robe eingehüllt sah man ihn nach wenigen Meter nicht mehr.


    "Wo ich stehe und wofür ich die ganze Zeit einstehe wisst Ihr, ich frage mich allerdings was hier gerade geschehen ist", antwortete Nicodemus und folgte Irivng zurück zum Schiff. Dass das Konzil so ausgeht, damit hatte er nicht gerechnet.

    "Verzeiht wenn ich Euch gelangweilt oder provoziert habe. Selbstverständlich kommt niemand an Dein Leid heran Irving. Du bist der Leidtragende dieser Welt. Nur Du allein weißt was Unrecht ist und Schmerz. So genug gebauchpinselt. Verstehen will hier keiner irgendwas, es geht nur um Selbstsucht. Ich verabschiede mich", sagte Dave und ließ die Gruppe stehen wo sie war.


    "Ich gebe ihm ja nicht oft Recht... eigentlich nie... aber heute ist dann wohl der Tag der Tage...

    Ihr habt bereits einen Bund geschlossen... Ich werde Wege finden Euch passend entgegenzutreten...

    Meine Schäfchen sind da wo sie sein sollen Irving, ich stand nicht auf den Zinnen eines Palastes und wurde bedroht.... War das nicht zufällig Horatios Schäfchen? Ein Schelm, der Böses dabei denk...

    Falls Du mich suchst, Du weißt wo Du mich findest Dal... falls Du das Treffen überlebst...", lächelte Dunwolf und löste sich in die haarigen Fäden auf für die er bekannt war. Mit Dunwolf verschwand ebenso der Gestank, der ihn stets umwehte.


    Horatio schüttelte langsam den Kopf.

    "Verrill hatte nicht den Auftrag von mir Dir zu schaden. Sie hatte gar keinen Auftrag was Dich betrifft, ich stehe Euch neutral gegenüber. Wie fast jedem", sagte der Lichte ruhig.


    Linhard hätte sich vor Wut am liebsten auf die Zunge gebissen. Warum beim Abgrund musste Dave ausgerechnet jetzt seine dollen fünf Minuten bekommen? Jeder hatte sein Päckchen zu tragen. Lin rechnete nicht das Leid von Irving gegen das von Dave auf. Es war kein Wettbewerb des Leids, aber es sollte möglich sein, dass Leid des anderen anzuerkennen. Da er jedoch außen vor war, blieb ihm nichts anderes übrig, als ebenfalls zu gehen. Eine einmalige Chance vertan, die Konsequenzen waren nicht abzuschätzen. Er nickte den Anwesenden zum Abschied zu und machte sich auf den Weg zu seinem Drachenhuhn.


    Nicodemus verschränkte die Arme vor der Brust, vermutlich sah er so alt aus wie er sich fühlte.

    "Und jetzt?", fragte er tonlos.

    Nicodemus schaute in die Runde und warf dann Irving einen Blick zu.


    "Begreift Ihr überhaupt worum es geht? Es geht nicht darum, einander zu schaden sondern genau damit aufzuhören. Ihr sägt an Eurem eigenen Ast. Aber wenn das gewünscht ist, wenn Ihr weiterhin derart leben wollt, dann bitte. Wir haben Euch die Hand gereicht und wir haben gehofft Ihr würdet es begreifen.


    Die Meinung eines verbitterten Sterblichen ist das eine, aber wir sollten in anderen Bahnen denken. Wenn dazu keiner bereit ist, können wir das Konzil auflösen. Dann sucht sich jeder das Bündnis, dass ihm gefällt und ich denke der Ausgang dessen was geschieht ist dann offen.


    Ob jeder gegen jeden steht, oder wer einen Bund eingeht wird sich zeigen. Aber eines ist klar, es wird zu einer Konfrontation kommen und die Aschelande lassen grüßen. Für wen hat es sich hiermit erledigt? Stimmen wir ab", forderte Nicodemus.

    Nicodemus nickte zustimmend.


    "Mit all dem hast Du Recht Dalibor von Eibenberg. Natürlich lassen sich alte Fehden nicht ignorieren und wirtschaftliche Angriffe genauso wenig. Aber Du bist der große Rechenkünstler unter uns. Was bleibt Dir am Ende, wenn alles untergeht? Du hockst auf einem toten Flecken Land und hast Dein eigenes Schicksal besiegelt. Den alten Weg hinter sich zu lassen, ist eine Ivestition in die Zukunft. Hast Du darüber einmal nachgedacht?


    Meinst Du mir Hass und Groll fremd? Wie Dein Bruder schmeckte? Wie Veyd schmeckte? Wie schmeckten denn meine Väter? Jeder von uns hier hat mehr als nur einen Grund, einen seiner Verwandten tot sehen zu wollen. Und genau hier greift der Grund für die Wigbergs. Warum ein Wigberg die Sippe führen soll? Weil sie es können!


    Wo Deine Leute den geldwertenden Nutzen abwägen, wo die Hohenfelde das magische Potential abschätzen, da schaffen es die Wigbergs für jeden aus ihren Reihen einen Platz zu finden. Sie binden ihn in die Familie ein und auch der schwächste von ihnen ist noch ein nützliches Familienmitglied. Deshalb! Weil sie der Kit in der Sippe sind und weil sich insgeheim jeder danach sehnt, ohne Angst in einer Familie zu leben, ob Ihr es nun zugebt oder nicht.


    Keiner verlangt dass Du all das vergessen sollst Dalibor. Im Gegenteil erinnere Dich ruhig an die alten Zeiten. An jene Zeiten, die keiner von uns erneut erleben möchte. Ich sah wie meine Brüder aufwuchsen und wie unsere Scholle geführt wurde. Und ich erlebte wie meine Väter mich großgezogen haben. Es hätte anders laufen können Dalibor, ganz anders. Dein Reichtum wäre dadurch nicht geschmälert worden, ganz im Gegenteil.


    Wir müssen Dich dulden Dalibor? Müssen wir das wirklich? Nach dem alten Spiel könnte sich auch jeder einen Verbündeten suchen und wir schalten uns alle gegenseitig aus. Oder wir erkennen endlich das wahre Potential dass in der Sippe Wigberg - Hohenfelde - Eibenberg liegt und schließen gemeinsam mit allen von uns einen felsenfesten Pakt zum Wohle aller. Niemand wird Dich angehen, denn wir anderen würden Dir beistehen.


    Deine Wut verstehe ich, mich treibt die gleiche Wut um und an. Aber für eine sichere Zukunft verzichte ich auf meine Rache an Dunwolf. Deshalb werden wir keine Freunde, aber wir sind auch keine Feinde mehr. Das ist die Botschaft dahinter. Nimm Dich selbst etwas zurück um mehr zu bekommen als Du gegeben hast. Denn so wird es sein. Linhard hat mit der Sippe einen neuen Weg beschritten. Nicht ganz, aber er ist auf dem Weg dahin.


    Damit es funktioniert Dalibor, müssen wir nur eines - wir müssen es wollen. Das es funktionieren kann, habe ich erlebt bei meinen Vätern erlebt", antwortete Nico Dalibor ernst.

    Seit Äonen von Jahren spürte man für einen winzigen Augenblick Eintracht und so schwiegen sie gemeinsam, die mächtigsten Mitglieder der Sippe, die dem Mahlstrom der Zeit über all die Jahrhunderte getrotzt hatte. Jeder hing seinen eigenen Gedanken und Erinnerungen nach, als er in die Flammen blickte. Was jeder Einzelne von ihnen dachte, war nicht an ihren Gesichtern abzulesen. Sie alle trugen ihre Masken seid einer kleinen Unendlichkeit.


    Als erster nach Irving ergriff Nicodemus das Wort. Thabit, Irving und er hatten das Konzil einberufen, es war ihr Wunsch zu einen, was geeint gehörte. Das bedeutete Überzeugungsarbeit. Dalibor und Dunwolf waren ebenso noch anwesend wie Horatio. Ein gutes Zeichen, dass der Lichte immer noch bei ihnen am Feuer stand. Irving hatte den Ort und das Feuer passend gewählt. Mehr als das Konzil hielt Horatio die Erinnerung hier. Und vermutlich wie alle anderen auch, die Neugier.


    "Weise Worte eines weisen Mannes. Wir alle haben Asa Karane fallen sehen, einer von uns hat sogar Caltharnae vorab in Asche untergehen sehen. Unsere Sippe die seit Jahrhunderten Seite an Seite durch das Leben schreitet, ist uneins. Kriege um Nahrung, um Essenz-Resserven haben stets nur eines hervorgebracht, eine tote und ausgebrannte Welt. Zweimal wurde dieser Fehler begangen, zweimal gab uns das Schicksal eine neue Chance. Glaubt mir, eine dritte Chance wird es nicht geben. Versinkt Asamura in Asche, versinken wir mit ihm.


    Dann wurde der letzte Ast unseres Lebensbaumes abgeschlagen. Und wofür? Wofür sind all die Häuser untergegangen, wofür all die mächtigen Männer und Frauen gestorben? Für eine Handvoll Essenzen um den nächsten der Magier abzuschlachten. Was war die Grundidee von Asa Karane? Leben.


    Denn zu Anfang an war die Insel ein nackter toter Fels. Jedenfalls schien es so. Dennoch gab es hier und dort kleine Refugien von Leben. Es erblühte unter der Hand von Indutiomarus, mehr Häuser kamen nach, siedelten dort an und schufen sich ihre Bereiche.


    Ich frage offen in die Runde, was glaubt Ihr hätte aus Asa Karane werden können, hätten die Geflohenen Hand in Hand zusammengearbeitet? Was? Eine Welt voller Magie, unvorstellbarer Forschung und von einem Reichtum an Lebensvielfalt und Möglichkeiten die wir uns kaum vorstellen können.


    Stattdessen missgönnte einer dem anderen die Macht, neidete ihm das Wasser, das Gras, das Holz, sie neideten sich alles und sie bekämpften sich mit den tödlichsten Sprüchen bis auf den letzten Mann.


    Als wir die Insel Asa Karane erreichten, war sie unbewohnt.

    Als wir die Insel Asa Karane verließen, war sie tot.


    Vielleicht mag es Euch verwundern, dass der Herr der Untoten sich für das Leben ausspricht. Aber ich spreche für das Leben und für den Erhalt. Wie schnell etwas vernichtet ist, wissen wir nur zu gut. Aber wie lange benötigt es, nur um das kleinste bisschen Leben wieder aufzubauen? Leben schützen, heißt selbst überleben. Ich habe nicht vor in einer trostlosen Aschewüste unterzugehen, nur weil einige von uns nicht in der Lage sind ihre maßlose Gier oder ihren unbändigen Hass und Spieltrieb nicht zu kontrollieren.


    Dieses Konzil hat nur einen Zweck - Vereinigung. Das was geeint sein sollte, wird geeint werden! So hätte es vom Angebinn der Zeit sein sollen. Die heutigen Magier haben keine Vorstellung von unserer Macht und von unserem Konzentrationsvermögen. Zu welcher mentalen Leistung sind wir fähig? Und dann bringen wir es nicht einmal zu Stande im Konsenz zu leben? Sind wir dann überhaupt annähernd so mächtig, wie wir behaupten?


    Gleich was Ihr glaubt, gleich wie groß Eure Macht ist, die Macht der Gruppe überwiegt immer. Wer das Leben selbst missachtet, tritt seine eigene Lebensgrundlage mit Füßen. Dies bin ich nicht länger gewillt hinzunehmen.


    Wir haben dieses Konzil einberufen, um die Sippe zu einen. Die Sippe ist eine Großfamilie und so soll sie agieren unter der Führung eines Wigbergs. Jeder wird in diesem Konsenz seinen Platz finden, gleich wie mächtig oder nichtig. Es wird niemand ausortiert und schon gar nicht von der eigenen Familie. Mehr noch, wir leisten dass, was unsere Anhänger in uns sehen. Wir schützen die unseren und damit auch uns selbst", erklärte Nicodemus ernst.

    "Grüße Dalibor, das Familienfest beginnt gerade erst und es fehlen noch einige Personen. Unter anderem Dunwolf, Linhard und wo ist Amias? Vorhin war er noch da", warf Nicodemus ein.

    "Er ist noch in mir, ich rufe ihn", antwortete Thabit und tat genau das. Er informierte Amias, dass er ihn leider vergessen hatte und er sich bei ihnen in der Ruine einfinden sollte.


    Die Gruppe spürte eine leichte Erschütterung, als Aquila vor dem Turm aufsetzte. Linhard stieg von dem großen Drachenhuhn, dass neben Brandur scheinbar die einzige Konstante in seinem Leben war. Von dem ständigen Ärger einmal abgesehen. Lin erklomm ebenfalls die Ruine, schaute argwöhnisch in die Runde und stellte sich dann neben Dave.

    "Grüße", sagte er knapp.


    Amias war noch nicht da, aber schlagartig war etwas anderes zugegen und zwar ein pestilenzartiger Gestank der sich derart verdichtete, dass man das Gefühl hatte den Gestank sehen zu können. Der Gestank selbst wurde nicht sichtbar, aber ein Knäul aus schwarzem Haar, dass in die Höhe wuchs und wie ein Kokon aufplatzte. Dunwolf schaute nicht weniger misstrauisch als Linhard, taxierte einen Ältesten nach dem anderen, ehe sein Blick an Horatio hängenblieb.


    "Die bucklige Verwandtschaft... wie erfrischend.... bevor wir hier überhaupt verhandeln... ich erwarte meine zwei entlaufenen Schlüsselmeister zurück!", zischte Dun in Richtung Nicodemus, während ihm schwarzer Geifer den Kiefer herab rann.

    "Auch Dir Suba Dunwolf. Du kannst uns gerne gleich erzählen, welche Schlüsselmeister Du genau vermisst", antwortete Nico ungerührt.


    "Sicher die Geläuterten... jene die erkannten was er ist. Eine Vermutung meinerseits. Du siehst nicht sonderlich gut aus Dunwolf, Du bist hoffentlich unpässlich", warf Horatio ein, was Dave leise kichern ließ.

    "Mir geht es wunderbar... lass Dir als Träger der Laterne mal selbst ein Licht aufgehen... Du weißt nicht, mit wem Du Dich anlegst...", warnte Dunwolf.


    "Möglicherweise weiß er es ganz genau, aber deshalb sind wir nicht hier. Wir sind hier für ein Familienkonzil. Reißt Euch für die Zeit des Treffens zusammen, hier geht es um wesentlich mehr, als Eure persönlichen kleingeistigen Streitereien. Irving Du hast das Wort", sagte Nicodemus freundlich.

    "So sei es, damit steht die Liste der Eingeladenen fest. Ich werde ihnen die Botschaft zukommen lassen. Vendelin werde ich vor Ort unterrichten lassen. Ich denke er wird mit uns gemeinsam reisen. Die Gäste bleiben für die Zeit des Konzils vor Ort. Meine rechten Hände Atar und Korikara werden sich um sie kümmern. Bereite alles für die Abreise vor, ich werde Vendelin abholen und den Rest einladen. Selbstredend muss ich mich noch von Alex verabschieden", schmunzelte Nicodemus und nickte Irving knapp zu, bevor er den Rückweg zur Feste antrat.


    In der Feste angekommen, informierte Nicodemus Vendelin über das bevorstehende Konzil und teilte ihm mit, dass er eingeladen war, die gleiche Information erhielt Davard. Danach verabschiedete sich Nicodemus von seinen Gästen und teilte ihnen mit, dass bis zu seiner Rückkehr seine beiden rechten Hände Atar und Korikara für sie zuständig seien. Er versicherte ihnen, schnellstmöglich zurückzukehren. Aber sein Termin dulde keinen Aufschub. Von Justinian verabschiedete er sich in aller Freundlichkeit, sein letzter Abschied galt Alexandre de la Grange.


    "Wie ich den anderen bereits mitgeteilt habe, hat sich eine Zusammenkunft ergeben, die meine Anwesenheit erfordert. Du bist mein Schüler Alexandre, meine beiden rechten Hände werden Dir zur Verfügung stehen. Du kennst meine Gäste persönlich, sogar dafür dass sie sich nicht langweilen. Aber passe auch auf, dass von ihnen keiner eine Dummheit begeht. Zur Not wende Dich an General Halet, er kann Dir jederzeit Wachen oder dergleichen zur Verfügung stellen. Bevor ich gehe habe ich dies hier für Dich", sagte Nicodemus und legte Alexandre das weiche, dicke Tuch um die Schultern.


    "Ein Tuch aus Asa Kramaro Dai, etwas dass Dich warm und willkommen heißt, in Deiner neuen, zweiten Heimat. Pass gut auf Dich auf. Du wohnst während meiner Abwesenheit in meinem Gemach, Atar wird Dir alles zeigen. Jedenfalls das, was Du ohne mein Beisein schon inspizieren darfst", erklärte Nico, drückte Alexandre zum Abschied und begab sich in sein persönliches Labor.


    In seinem Labor hockte sich Nicodemus nieder und rief einen Ältesten nach dem anderen. Angefangen bei Horatio, es folgte Dalibor und Dunwolf. Alle wurden nach Khilar zum Konzil eingeladen, Treffpunkt die Ruine Schwarzfels. Als die Einladungen übermittelt waren, packte Nicodemus einige persönliche Sachen zusammen.


    Er rief nach seinem Leibdiener Niramir, reichte diesem seine Tasche und begab sich zurück zu Irving und Thabit.

    "Es sind alle informiert, Vendelin und Davard dürften auch gleich eintreffen. Dies ist mein Leibdiener Niramir, er wird mich begleiten", erklärte Nico freundlich.



    Niramir

    Link:

    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.

    Nicodemus dachte über die Worte von Irving nach, während er selbst eine Hand auf Thabits Nase legte. Der Vampir war neugierig, wie sich das gewaltige Wesen anfühlte. Anders als er erwartet hatte, fast wie ein Meerestier, allerdings wesentlich fester. Einen Moment später zog er die Hand zurück, da ihm einfiel, dass er Thabit unerlaubt angefasst hatte. Vergleichbar als wenn ihm jemand zur Begrüßung ins Gesicht oder an die Nase gefasst hätte. Er zeigte kurz die offenen Handflächen als Entschuldigung und machte einen Schritt zurück.


    "Khilar die Ruineninsel... eine äußert geschickte Wahl. Du hast alles bedacht, Anreise, Sicherheit und sogar Mahnung an dass was auf dem Spiel steht. Ich hoffe die Wahl des Treffpunkts wird Horatio dazu veranlassen, an dem Konzil teilzunehmen. Er hat sich zwar von seiner Familie und Sippe losgesagt, aber ganz ist das nicht der Fall. Warum sonst würde er manchen von uns beistehen, die seine Hilfe erflehen? Er könnte sie ignorieren, das hat er aber zu keiner Zeit getan. Nun auf der anderen Seite kann ihn auch nur wer um Hilfe bitten, der ihn kennt. Du weißt, welchen Gast ich damit meine... Davard... eines von Dunwolfs Opfern und dessem System.


    Es sollten nicht nur die Ältesten anwesend sein, sondern auch die Erzhexer und auch jene die momentan für die Familie und für die Sippe sprechen. Für die gesamte Sippe spricht zur Zeit Linhard von Hohenfelde. Er spricht ebenso rein für die Familie Hohenfelde. Wer spricht für Eibenberg? Veyd von Eibenberg ist gefallen, demnach müsste sein ältester Sohn Wolfram Markward von Eibenberg für die Familie sprechen. Er ist gleichaltrig mit Linhard... Kinder an die Macht? Für die Familie Wigberg spricht zur Zeit Wolfgang von Wigberg.


    Ebenso sollten wir Vendelin und Dave einladen, beide sprechen für einen eigenen Orden und einen eigenen Familienzweig. Wir streben Einheit an, dann mit allen. Wobei es weit mehr Zweige gibt, aber lass uns mit diesen Personen im Konzil beginnen, oder möchtest Du den Kreis kleiner halten?", fragte Nicodemus, dem der Vorschlag von Irving sehr gut gefiel.

    Asa Kramaro Dai - Hafenbereich


    Nicodemus führte die beiden weiter in den Hafen hinein. Hier lockerte die ganze Architektur auf und man sah dass, was man fast an jedem wilden Hafen vorfand - eine Ansammlung von Bretterbuden die für bestimmte Zwecke errichtet worden waren. Da dies alles unterirdisch lag, waren die Buden weder Wind noch Wetter ausgesetzt. Dazwischen spross Grün, dass es sonst in der gesamten Feste von Asa Kramaro Dai nicht gab. Fast hatte alles den Anschein einer künstlichen Kulisse, als wäre dies sein Ort an dem ein Schauspiel stattfand und die Bewohner waren die Schauspieler.


    Aber dem war nicht so, der Ort war so real wie Irving und Amias selbst.


    Drei hölzerne Stege führten weit in das Gewässer hinein, dass von der Sturmsee gespeist wurde. Ein winziges, unterirdisches Meer, in dessen Teilabschnitt es ebenso Fische gab, wie Irving anhand der aufgehangenen Salzfische sehen konnte.



    ****

    Nicodemus nickte knapp.


    "Auf der anderen Seite des dritten Distrikts, liegt die Hafenanlage. Nicht zu verfehlen, Dein Mann kann von dem Flusseinlauf direkt vor Katagawara direkt unter dem See hindurch zu uns tauchen. Ich werde ihm den Weg übermitteln", erklärte Nicodemus und tat genau dass, was er angekündigt hatte.


    Einen Augenblick später erhielt er die nonverbale Bestätigung von Thabit, dass er sich auf den Weg machte.


    "Dein Mann kommt her, aber das weißt Du bereits", schmunzelte Nico.