Grünes Laub raste an ihm vorbei. Äste schlugen ihm ins Gesicht und gegen die Beine. Kor jedoch machte das nichts aus. Er war auf dem Weg zum Waldrand und rannte den Weg in Wolfsgestalt in einem Bruchteil der Zeit, die er normal gebraucht hätte, doch war ihm das egal, da seine Wolfsgefährtin ihn begleitete. Erst an der Grenze des Waldes verabschiedete er sich zärtlich von ihr. Sie war seine einzige Bezugsperson und er genoss jede Minute mit ihr.
Nun war es Zeit die Gestalt zu wechseln und so beschwor er die Form des Riesenadlers herrauf.
Er hatte sich vorgenommen die Natur in anderen Landesteilen zu studieren und so sein Wissen über die Schöpfung zu erweitern. So hatte er sich vorgenommen seine Empathie zu nutzen um während des Fluges die Empfindungen der Natur zu erspühren.
Er flog gen Osten und spührte die Winde an seinen Flügeln zerren, doch hatte er zu viel Erfahrung um sich davon behindern zu lassen. Er genoss die behruigenden, wohligen Gefühle die die gesunde Natur unter ihm ausstrahlte und freute sich, wie viel leben doch in der Wüste herrschte, die er im Anschluss auf die weiten Steppen seiner Heimat erreichte. Wenn er sich darauf konzentrierte merkte er, dass es dort unten vor verstecktem Leben nur so strotzte, welches den meisten woh lgarnicht bewusst war.
Die hitze gab ihm auftrieb, doch musste er immer wieder an höhe verlieren um den Kontakt zu den empfindungen der Natur nicht zu verlieren. Schnell kam er vorran und so in seine Gedanken versunken wie er war merkte er garnicht wie er das Ende eben jener erreichte. Nur die tatsache, dass er eine Stadt überflog deren Gefühlgewirr Kor aus seinen Gedanken riss. Es war eine rießige Stadt und Kor wollte sie schnellstmöglich hinter sich lassen. Einen Tag und eine Nacht war er geflogen und die Morgendämmerung hatte noch nicht eingesetzt als sich sein Wunsch erfüllte und er nun endlich weit genug weg von der Stadt war.
Die Temperaturen wurden langsam wieder milder, doch blieben sie recht warm. Es war wieder mehr Grün zu sehen und ein riesiger Berg erhob sich vor ihm, auf den er schon einige Zeit unbewusst zusteuerte. Am Fuß des Berges würde er Rast machen hatte Kor beschlossen und so machte er sich dorthin auf. Er hatte noch einen weiten Weg vor sich.
Als er in die nähe des Berges kam fand er ein dristes, nebeliges Sumpf vor und die negativen Emotionen die ihm entgegenschlugen waren gewalig. Die Natur hier war nicht krank. Nein das war es nicht. Sie war Lebensfeindlich. Natürlich war die Natur selbst nicht feindlich, doch was hier wuchs, musste einiges aushalten und was hier leben wollte, durfte nicht anspruchsvoll sein. Erschaudernd Landete er auf einem Ast eines riesigen, alten Baumes, der so alt war das seine Gefühle Kor noch die Geschichte dieses Ortes erzählen konnte, bevor hier überhaupt irgendestwas Anderes war. Es war der wohl älteste Baum in diesem Sumpf und Kor war fasziniert von den Gefühlen des Baumes, die von Weißheit und Alter zeugten.
Der Zufall wollte es, dass ganz in der Nähe dieses Baumes ein Dorf lag. Eventuell war es auch eine Stadt. Kor wäre es einerlei, doch nachdem er seine Faszination für den Baum überwunden hatte, merkte er welcher Hass und Welche Wut ihm von dort entgegenschlugen. Kor verärgerte es, dass dieses Gefühlsgewirr ihn so von der Natur hier ablenkte, weshalb er sich dorthin aufmachte. Er würde die Leute schon irgendwie beruhigen können.
Als er sich dem Dorf näherte sah er was die Leute so aufbrachte. Der vermalledeite Henker hatte seinen Job nicht richtig gemacht und war nicht Willens seinen Stolz beseite zu drängen um seinen Fehler zu berichtigen. Außerdem Stank er nach Angst. Angst vor der Masse die immer mehr in Rage geriet. Dann fühlte er die Panik der verurteilten und er konnte sich vorstellen wie sehr sie sich gegen den Strick wehren wollte, wo ihr doch die Luft ausging. Kor landete auf der hölzernen Plattform und sand eine Woge des Zorns an die Zuschauer, die vereinzelt vor schreck über diese fremde Empfindung erstickt aufschrien. Wärend er sich in seine normale Gestalt wandelte lies er wieder vom Volk ab und lies sowohl die Wächter, die schon auf ihn zustürmen wollten, als auch der Verurteilten beruhigende Gefühle. "Halt!", schrie die Wache. "Im Namen des Fürsten von Phintias", doch Kor zog zierliche Frau mit einer Hand am Seil wieder hoch auf die Plattform und zog mit der anderen, um die Arme von ihrem leid zu erlösen den Dolch. Sie konnte ihrem Schicksal nicht entrinnen. Dafür war er weder Stark genug, noch hatte er überhaupt den Wunsch sie zu befreien. Ohne Grund würde sie ja wohl hier nicht hängen. Deshalb stach Kor ihr nun mit einem ein schnell und geziehlt, zwischen den Rippen hindurch, ins Herz und säuberte den Dolch beim herausziehen an ihrem Oberteil.
Wie einen nassen Sack legte er sie nun auf den Boden und richtete seine Aufmerksamkeit wieder voll den Wachen zu, die wie Alle in Totenstille dastanden und die Situation nicht wirklich zu verstehen schienen. Jeder hatte wohl vermutet, dass er Sie retten wollte und war jetzt um so perplexer über ihren schnellen Tod. Das jedoch war Kor egal. Die Leute würden nun wieder ruhiger werden und er konnte sich seiner Natur widmen. Also nahm er wieder die Gestalt des Riesenadlers an und flog zurück zum alten Baum in der nähe der Siedlung.