Blutrote See - Kapitel 9 - Dreifache Hochzeit auf der Choucas

  • Dreifache Hochzeit auf der Choucas



    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ja, ich will«, beantwortete Ciel die Frage von Francois. »Ich will unsere Ehe hier an Bord besiegeln und zu Hause bei Hofe feiern wir die Polterhochzeit. Die Hochzeit von Boldiszàr und Silvano ist heute, nicht wahr? Dann müssen wir uns ranhalten, wenn wir das zweite Brautpaar werden wollen.« Er wühlte sich aus seiner Decke, setzte sich auf und kam auf die Füße. In dem Moment schwebten die beiden Geister, die noch vom Beschwörungsmarathon übrig geblieben waren, zu einer Wand hinein, grüßten und schwebten zur anderen wieder hinaus. An einem anderen Tag hätte Ciel sich darüber geärgert, doch nicht heute. »Also, was benötigen wir alles? Kleider? Habe ich nur in Urlaubsmanier zur Auswahl und du nur deine Arbeitskleidung. Wird uns das genügen? Und wo ist Ferrau schon wieder?«


    Francois Grimard
    Fran grinste breit und schüttelte gut gelaunt den Kopf. "Du hast doch sicher etwas für einen schicken Abend dabei oder? Das ziehst Du an. Ich kann Dir nichts von mir leihen, aber ich kann Conni fragen, Ihr beiden seid gleich groß und das müsste passen. Was meinst Du? Ich trage einfach mein Ausgehrock", sagte Fran und umarmte Ciel fest und innig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich habe ganz bewusst nur einfache und bequeme Kleidung eingepackt, die in einer einzigen Tasche Platz hat. Du vergisst, ich habe Urlaub. Also sehe ich keinen Anlass für unbequeme Korsagen oder enge Hosen. Connis vergilbte Schlafanzüge halte ich jedoch nicht gerade für ein passendes Hochzeitsgewand. Ich ziehe einfach irgendwelche frische Kleidung an.« Ciel löste sich mit einem Kuss aus der Umarmung, angelte etwas aus seiner Tasche und legte es auf die Koje. »Das?«


    Francois Grimard
    Fran schaute sich die Kleidung an, nahm alles aus Ciel Tasche und legte es aufs Bett. Er betrachtete es von oben und schaute, was von seinen Sachen dazu passte. "Etwas helles, dass dort", sagte Fran und zeigte auf leichte, leinenfarbene Sommerkleidung und legte seinen Rock aus Leinen daneben. "Siehst Du, dass passt zusammen. Dann gehen wir beide in lockerer Kleidung. Soll ich die Haare der Tradition entsprechend offen tragen und danach zusammenbinden?", fragte Fran und hielt Ciel die Kleidung an. "Ja das sieht schön aus, dass trägst Du", schmunzelte er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel freute sich über Francois` Beratung. Ihm gefiel, was seine Braut herausgesucht hatte und fand ebenfalls, dass die Sachen gut zusammenpassten. »Ja, trag das Haar offen. Bei mir steht das ja leider nicht mehr zur Debatte.« Er strich sich betrübt über die Glatze. »Andererseits, mein Haar war nie sonderlich schön, es sah aus wie Stroh und war dünn und ausgefranst. Es ist kein Verlust.« Er begann, sich anzuziehen.


    Francois Grimard
    "Sag doch sowas nicht, dass wird wieder, dass habe ich Dir doch versprochen", sagte Fran liebevoll und begann ebenfalls sich entsprechend anzuziehen. Er schaute wie weit Ciel war und grinste. Francois knotete seine Haare auf und kämmte sie aus, so dass Ciel sah wie lang sie eigentlich waren. Fran kämmte sie glatt und klemmte sie hinter die Ohren. "Fast bis zum Po", zeigte er, "sind zur Hälfte Deine".


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel stellte sich hinter Francois und kämmte mit den Fingern durch das lange Haar. Schön sahen diese Haare aus. »Wie schwarze Seide, zu Seidenhaar gewebter Nachthimmel. Offenes Haar steht dir. Ich weiß nicht, ob dir das Recht ist, aber diese Frisur betont die halbe Frau, die du bist. Mir gefällt es sehr gut. Und sie werden so lang bleiben. Kein Fingerbreit wird davon abgetrennt für eine Perücke. Ich werde einfach ein Kopftuch tragen, wie manche der Matrosen hier und darüber meinen Dreispitz, was hältst du davon?«


    Francois Grimard
    "Ich hätte es Dir gerne gespendet, meist trage ich sie eh zum Zopf gebunden den ich dann nochmals zusammenbinde dass er kürzer ist. ich kann sie auch lang oder offen tragen nur nicht bei der Arbeit. Das Tuch trägt man, damit man sich den Hut von innen nicht versaut, durch Schweiß, Fett oder Teer. Und es hält Dir den Schweiß aus den Augen. Ich an Deiner Stelle würde es auch ohne Hut so handhaben, wegen dem Sonnenbrand. Also nur zu, aber wie gesagt, Deine Haare geben wir so schnell nicht auf. Danke für das Kompliment", sagte Fran und legte die Brille beiseite. "So gehe ich heute, offene Haare, ohne Brille, ohne Mantel und mit Dir", grinste er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Mein Tinchen, ich liebe dein Haar«, schmachtete Ciel, griff mit beiden Händen in die schwarze Pracht und roch daran. »Nein, sie bleiben, wo sie sind. Ein Tuch wird mir gute Dienste leisten. « Er trat wieder vor sie, legte die Hand an ihre Wange und küsste sie lange. »Nur konnte ich auf die Schnelle natürlich noch kein Hochzeitsgeschenk organisieren. Vergib mir, dass ich es nachreichen muss. Was meinst du, gehen wir ungeschminkt?«


    Francois Grimard
    "Natürlich gehen wir ungeschminkt, wir gehen auch in Freizeitbekleidung, wir gehen als wir selbst Ciel. Du brauchst mir nichts schenken, Du hast mir ein freies Leben geschenkt, mehr geht kaum oder? Komm lass uns gehen", bat Fran und erwiderte den Kuss liebevoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Aber wo ist Ferrau«, fragte Ciel besorgt, als wieder die beiden Geister quer durch die Kajüte schossen. Er ignorierte sie, hielt seiner Holden die Tür auf und trat auf den Gang. »Bellamy!«, rief er.


    Francois Grimard
    Fran neigte dankbar das Haupt und zog Ciel hinter sich her. "Nun sorge Dich nicht, er kann nicht von Bord gegangen sein, alles bleibt an Bord. Nur was nicht an Bord gebraucht wird, geht über Bord und das entscheidet Silvano und kein anderer. Es sei denn Ferrau ist von Bord gestürzt, aber das hätten wir gehört. Beruhige Dich na komm", bat Francois.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Trotzdem ist er weg und Bellamy gleich mit", sprach Ciel besorgt und marschierte herum, um die beiden zu suchen.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy hockte vorne im Bug und war überglücklich und völlig mit den Nerven am Ende. Seinen Vater und dessen besten Freund zu sehen, der wie ein Onkel für ihn war, hatte etwas ganz besonderes für ihn. Dennoch war es wie ein Dolch, den man ihm ins Herz gestoßen hatte. Er hätte vor Glück und vor Rührung weinen können. Aber schlimmer noch war zu erfahren, wie die beiden Männer ums Leben gekommen waren. Und Mercer musste es ihnen auch noch zeigen. Heute war der Tag von Boldi und er sah aus wie eine verquollene Qualle. Er hatte sich stumm neben Robere gesetzt und ihn lange angeschaut. Er wollte ihn fragen, wie man Tote zurückholen konnte und dennoch bekam er kein Wort heraus. Was war Recht und was war Unrecht? Es war Unrecht Nekromantie anzuwenden. Richtig. Aber es war auch Unrecht Unschuldige zu töten, wurde da die Nekromantie nicht wieder Recht, wenn man das Geschehen damit rückgängig machen konnte? Belly stützte seinen Kopf auf der Hand ab und musterte Tekuro. "Wie ist er so, der Ur-Lich?", fragte Bell.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro sah nicht besser aus als Bellamy. Er hatte noch immer daran zu knabbern, dass Patrice nicht mehr da war. Er hatte ihn ausgebildet, mehrere Monate mit ihm täglich zusammen den Dienst verrichtet, ihn beobachtet und ihn in seinen Fähigkeiten vorangebracht. Patrices Bett war gegenüber von seinem gewesen. Er war das Erste, was er gesehen hatte, wenn er aufwachte und das Letzte, was er sah, bevor er die Augen schloss. Patrice war allgegenwärtig gewesen und nun war er fortgelaufen und würde nicht mehr wiederkehren. Wahrscheinlich war er wieder in Beaufort, aber Tekuros eigene Zeit bei der Leibgarde war vorüber. Als Bellamy ihn ansprach, drehte er sich langsam um. »Der Älteste ist sehr launenhaft. Zu denen, die ihnen dienen, ist er voll Güte. Ihre Feinde sind seine Feinde und wenn man ihm tüchtig opfert, dann erfüllt er die größten Wünsche. Seine Feinde aber lehrt er das Fürchten. Schau dir Prince Ciel an. Er ist nicht umsonst seit einigen Monaten so haarlos und faltig. Er hat den Tempel des Ältesten geschändet und das hat er nun davon. Belly, du siehst scheiße aus. Was ist los?«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy zuckte die Schultern und vergrub kurz sein Gesicht hinter seinen prankenartigen Händen, um sich zu beruhigen. Als er das Kunststück vollbracht hatte, schaute er Tekuro ernst an. "Brandur hat unsere Väter beschworen. Du kennst die Geschichte? Sie waren Agenten der Autarkie, sie waren angebliche Verräter. Aber nichts von dem Verrat war wahr Teku. Die waren Verräter waren die alte Duchesse, ein Typ namens Quennel und Parcival. Genau der Parcival. Unsere Väter wurden vom Duc rehabilitiert, als Ciel das herausgefunden hatte. Nun Du weißt Nekromantie ist verboten. Mord auch. Verrat auch. Wäre es immer noch ein Verbrechen Nekromantie anzuwenden, wenn man damit Menschen erneut ein Leben schenkt, denen man das Leben raubte? Die man ermordete damit man seinen Verrat durchdrücken konnte? Die sterben mussten, damit diese drei Verräter den Duc töten konnten samt seinem ersten Sohn? Es kann doch kein Verbrechen sein, wenn man diese Personen zurückholen möchte oder? Als ich unseren Vater dort sah, er war Boldi so ähnlich, mir so ähnlich. Der Vater von Vano und unser Paps könnten nicht unterschiedlicher sein und genau dass hat sich super ergänzt, sie waren Freunde. Sie hätten es niemanden sagen müssen, man sah es sofort. Mein Vater war ein hübscher Kerl. Er war klein, bullig, dunkelhaarig. Der von Vano ist groß, meine Güte, dürre und schlank. Mein Paps hat raspelkurze schwarze Haare und der von Vano megalange blonde Locken. Tag und Nacht, Ying und Yang, wie Boldi und Vano. Kein Wunder das da einigen der Arsch auf Grundeis ging. Aber sie waren keine Verräter, sie wurden es erst auf gewisse Weise als es darum ging ihr nacktes Überleben zu sichern. Und selbst da scheiterten sie und gaben nicht auf. Sie wollten unsere Leben retten. Ich möchte dafür ihr Leben retten, ihnen eine zweite Chance geben. So wie Du Deinem Vater Robere. Was muss ich dafür tun?", fragte Bellamy leise.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ah«, sagte Tekuro langsam. »Verstehe. Das ist ganz einfach. Wir müssen als erstes den Ältesten suchen und retten. Er wird von Unitè B verfolgt. Das hat der Duc absichtlich so eingefädelt, dass es meine alte Einheit ist, die uns jagt, jede Wette drum. Der Älteste muss noch in der Hafenstadt rumirren. Du erweist ihm deine Ehre und äußerst deinen Wunsch und er wird ein Opfer verlangen. Du bringst es ihm dar. Du kannst das, du hast bereits getötet. Mach es so, dass es schreit, fick es und fress es. Dann ist der Älteste glücklich und wird dir geben, wonach du verlangst. So hat er mir meinen Vater zurückgebracht. Aber du brauchst auch einen neuen Körper für deinen Vater, wenn der Alte nicht gerade schön tiefgekühlt auf seine Wiedererweckung wartet.« Tekuro kramte in seiner Tasche, sein Blick wurde mürrisch. »Scheiße. Wir dürfen nicht rauchen. Egal.« Er drehte Bellamy und sich trotzdem eine Rauchstange. Er steckte Bellamy seine in den Mund und entzündete sie mit der Glut von seiner, die er zuerst entzündete.


    Bellamy Bourgeois
    "Silvano hat vor die Bewohner einer ganzen Insel abzuschlachten, allein bei dem Gedanken bekomme ich ein Rohr mit dem man einen gefrorenen Acker pflügen könnte. Da könnte man doch zwei oder drei Kadaver abzwacken und für unsere Eltern benutzen, oder geht das nicht? Also ich muss den Mann retten und fragen wen er sich als Opfer wünscht. Nun bis jetzt klingt die Aufgabe nicht unlösbar, eigentlich klingt sie wie Dienst als Pala", grinste Bellamy und lehnte sich an Tekuro an. "Ich wusste das ich mich auf Dich verlassen kann", sagte Bell und rauchte genüsslich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Bei mir war es ihm egal, wen ich ihm geopfert habe. Alles, was er wollte, war Leid. Und das hat er gekriegt. Und ich meinen Vater. Willst du dem Ältesten richtig dienen, willst du dem Zirkel beitreten?«, fragte Tekuro, schnalzte mit der Zunge und formte einen Rauchkringel, um seine Anspannung bei dieser Frage zu überspielen. Er wollte Bellamy dabeihaben, wusste aber, dass dieser gern unter Prince Ciel diente. »Hat nur Vorteile«, betonte er. »Und ich weiß auch nicht, ob der Älteste dir deinen Wunsch erfüllt, wenn du noch keine Zähne hast.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy wollte gerade antworten, als Robere behauptete, er hätte keine Zähne! Bellamy blinzelte und grinste so breit wie möglich. Gut hier und da fehlte einer, etwas weiter hinten, aber das ließ sich nicht vermeiden, wenn man anderen ebenfalls den Zahnstatus veränderte. "Was redest Du da? Natürlich habe ich Zähne. Robere mach mal halblang. Das mögen nicht die schönsten oder weißesten Zähne sein, aber man sieht sie doch. Ob ich den Beißern beitreten möchte - JEIN. Ja um unsere Väter zu retten, Doppelt-JA wenn er mir unsere Väter und Mütter wieder gibt. Man ich konnte nicht mal meine Mutter sehen als Geist! Ich habe sie in der Erinnerung gesehen Tekuro! Boldi und ich, Brüder. Wir saßen am Mittagstisch und wir waren glücklich. Mama servierte essen und wir sprachen und ich weiß nur, dass wo ich sie ansah ein Gefühl von Liebe empfand, Mama war einfach... Mama. Das manche Männer, wenn sie verrecken nach ihren Müttern schreien, anstatt nach anderer Hilfe habe ich in dem Moment begriffen. Wie gerne hätte ich gehabt, dass ich sie in den Arm schließen kann, ihren Geruch wahrnehmen, ihre Wärme, ihr sagen dass ich sie liebe. So wie sie Boldi und mich bedingungslos geliebt hat. Man sah es in ihren Augen, sie hat uns einfach geliebt und gerne gehabt. Und dann wurde die Tür aufgeknallt, Parcival kam mit einem anderen Kerl herein und tötete meine Mutter! Er tötete sie, das widerwärtige Schwein! Heute weiß ich wer der andere war - Quennel. Ich versuchte meine Mutter zu retten, aber sie schlugen mich nieder, Boldi wollten sie sich holen und auch ihm konnte ich nicht helfen, ein völliger Versager war ich. Was für ein erbärmlicher Sohn und Bruder. Und jetzt durfte ich sie nicht einmal sehen. Aber meinen Vater und Onkel Mercer. Davor die Erinnerung war wunderschön sie ist mein heiliger Schatz. Mit Mama und Papa, wie das klingt aus meinem Mund...", räusperte sich Bellamy um dann fortzufahren, "also mit Mama und Papa waren wir bei den Desnoyers. Das sind Vanos Eltern. Wir spielten am Strand, planschten im Meer, unsere Eltern waren Freunde. Es war so ein geiler Tag. Boldi durfte heimlich Biertrinken, von denen Mercer behauptete es wäre Limo und Boldi herausposaunte das er Bier trank wie die Erwachsenen. Ich zerstörte ihre Sandburg, also die von Boldi und Vano und das tat mir leid! Heute noch, als ich die Erinnerung sah! Zum verrückt werden. Boldi und Vano spielten, dann schrie mein Bruder da Vano ihm eine Feuerqualle ins Gesicht geworfen hatte, der kleine Drecksack", lachte Belly und wischte sich über die Augen. "Danach wurde er getröstet, gesäubert und mit Bier versorgt. Da hätte ich auch gerne eine Qualle kassiert, aber ich hab nichts gesagt, sondern ihm das Bier gegönnt. Nur hat er sich ja selbst verpfiffen. Unsere Mütter nahmen es locker. Mama und Vanos Ma waren Freundinnen, sie haben gelacht und sahen so glücklich aus. Das waren keine dieser seltsamen Frauen Teku. Das waren richtige Frauen, gute Frauen, Frauen die man mögen kann. Nichts sowas was manchmal am Hof rumläuft, wo man denkt, Dich bekomme ich auch noch Schlampe. Sie haben vom Haus aus zugeschaut und der Wind wehte durch ihre Haare. Warum ich mir das gemerkt habe weiß ich nicht, aber alle Haare haben da geweht, weil es immer windig war. Keine Ahnung wieso, aber ich fand es lustig. Dafür das wir so grausam behandelt wurden, haben wir Vano die Murmel, das Schiffchen und die Strohhalme gestohlen. Wobei ich meine er hat uns die Murmel und die Schiffe geschenkt. Total egal. Er hat Boldi zwei neue gebastelt und ihm geschenkt. Am liebsten hätte ich ihm dafür eine geknallt oder ihm richtig eine mitgegeben. Ich sah die Scheißdinger bei ihm in der Kajüte wo ich auf dem Tisch lag und schlafen wollte und musste fast heulen. Wie kann der sowas schnitzen und rumstehen lassen? Hat der keine Gefühle? Vielleicht doch, aber sowas kann man doch nicht wie eine heimliche Gefühlsbombe wo hinstellen, ein Unschuldiger sieht das und muss heulen. Sowas geht nicht. Echt. Gut seine Bude, aber sowas räumt man weg. Und ich rede gerade auf Dich ein, wie auf ein totes Pferd. Ja ich diene Ciel liebend gerne, aber kann ich nicht beiden dienen?", fragte Belly besorgt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Es war sehr ernst, Belly fing zwischendurch immer wieder fast an zu heulen. Reflexartig wollte Tekuro nach Patrices Haaren greifen, um sein Gesicht in Bellamys Schritt zu pressen, aber er war nicht da. Nun war ihm selber elend zumute. Er stand auf, holte eine Flasche hochprozentigen und ließ sich neben Bellamy auf den Hintern fallen. Er öffnete die Flasche und drückte sie ihm in die Hand. »Du meinst, eine Frau wie Nori?« Er blickte hinüber zu Nori, die in letzter Zeit sehr viel schlief. »Sie trägt meinen Sohn Tanuki unter ihrem Herzen, wusstest du das schon? Mein Wunschbaby mit meiner Traumfrau. Er wird ein guter Beißer. Du hast noch keine Zähne, Belly, das sagt man zu jemandem, der solche stumpfen Stumpeln hat, wie du sie im Maul trägst und ich bis vor kurzem auch. Tekuro Ohnezahn haben sie mich genannt. Der Älteste wird dir alle Toten wiedergeben, um die du bittest, wenn nur der Preis stimmt. Ich werd mir auch meine Mama wiedergeben lassen ... Arkan. Kazrars Geliebten. Bestimmt kannst du trotzdem auch Ciel dienen, wenn du dem Ältesten keine Souvagner opferst, sondern Fremdländer.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy ergriff die Flasche dankbar und nahm einen großen Schluck. "Gut, dann verpass mir die Zähne und zwar jetzt. Vergeuden wir keine Zeit. Ja sie waren Frauen wie Nori, Ehefrauen, Mütter halt. Ich werde keine Frau finden, ich suche das unmögliche. Einen Mann kann ich lieben, eine Frau kann ich benutzen. Also was Frau und Sex oder Mann und Partnerschaft? Wie lautet da die Lösung? Wenn dann wohl lieber ein Mann und eine Partnerschaft. Sex bekommt man leichter als eine neue Rüstung. Richtig eine gerade in die Fresse von der Alten und die Beine schnellen auseinander wie ein gutes Klappmesser, weiß jeder. Kanntest Du noch die Schabracke aus der Küche? Das bleibt jetzt unter uns, wir sind Brüder im Geiste Teku. Die hat mal Ferrau beleidigt, das Miststück. Dafür durfte ich sie bestrafen. Weißt Du was ich getan habe? Ich habe sie mir in der Küche geschnappt, ihre dusslige Fresse mitten in das kochende Bratenfett getunkt und ihr die Fratze frittiert. Dabei habe ich ihr einen weggesteckt. Alter Du glaubst nicht was da abging, die hatte ein Gewitter zwischen den Beinen so sehr hat die gebebt, das Knusperfötzchen. So steht sie in meinem Buch, ihr Name. Lese ich das Wort erinnere ich mich. So geht keine sonst ab, ich schwöre es Dir. Das war besser als auf einem Vibrationsstuhl zu sitzen. Ich schweife ab, leg los", bat Bell.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du durftest ... du meinst, Ciel hat dir das aufgetragen? Ciel?« Tekuro feixte kurz und richtete sich den Schritt. Die bildliche Beschreibung regte seine Fantasie an. Und erinnerte ihn daran, dass das für ihn vorerst vorbei war. »Uoooh«, stöhnte er gequält bei dem Gedanken und bedauerte, keinen Alkohol zu vertragen. »Der Bugraum ist so scheiße leer ohne Patti. Ich vermiss die kleine Ficksau. Scheiße, und wie! Nori ist was ganz anderes, Bell. Sie ist ein Kamerad, eine Jägerin. Keine Mutter, wie du sie meinst. Sie ist so stark und schnell und grausam wie eine Wölfin. Darum wollte ich sie, um mein Baby auszutragen. Seither haben wir nicht mehr gefickt. Zum Ficken war Patti da.« Unglücklich betrachtete er das Nest, indem die Beißer herum fläzten und wo nun ein Platz leer war. »Knusperfötzchen solltest du dir behalten. Hättest sie nicht wieder gehen lassen dürfen. So was kriegst du so schnell nicht wieder. Deine Zähne kann ich dir nicht machen, bevor du im Namen des Ältesten geopfert hast. Das wäre Beschiss.«


    Bellamy Bourgeois
    "So eine bekomme ich an jeder Ecke und ein Topf Öl für Fritiertes haben die sogar sicher hier an Bord, nur keine Frauen. Die wissen schon warum, spart eine Menge Ärger. Jedenfalls was diese Biester angeht. Ja Karpfenmaul war ein herrlicher Zeitvertreib. Ich wollte ihn Dir noch zurückholen, also aufhalten, aber der Doc hatte da was gegen und hat ihn sogar unter seinen Mantel genommen. Rache kannst Du vergessen, der Doc ist jetzt das Eigentum von Ciel. Was immer Patti dem erzählt hat, das war nichts Nettes. Ich habe versucht ihn im Hof abzufangen, nichts zu machen. Sonst hätte ich ihn zurückgebracht. Wieso ich dachte ich muss dem Alten opfern für meine Eltern und dann noch für die Zähne? Der lässt sich ganz schön gut bezahlen. Gut wie komme ich nun wieder an die Zähne?", stöhnte Belly.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du bekommst deine Zähne, indem du dem Ältesten oder einem Jäger ... moooment.« Tekuro grinste ihn mit seinen spitzen Zähnen an. »Ich bin selber Jäger. Ich kann dich zu meinem persönlichen Ohnezahn erklären. Ich nehme deinen Schwur entgegen und dann nehme ich dir deine Prüfung ab. Wir werden dich dem Ältesten als fertiger Beißer präsentieren. Dann brauchst du ihn nur noch um deine Eltern zu bitten.« Tekuro freute sich über seinen Einfall und fummelte sich zwischen den Beinen rum. »Ja. So machen wir das! Aber dass der Scheiß Doc ... diese hässliche Bohnenstange ... dass der mir meinen Patti geklaut hat! Ich wünschte ... dass ...!« Tekuro sog derart an der Rauchstange, dass sie fast zur Hälfte runterbrannte und stieß den Rauch wie ein wütender Stier durch die Nasenlöcher. In dem Moment klopfte es leise.


    Bellamy Bourgeois
    "Du machst mich zu Deinem Ohnezahn? Teku ich wollte ein Mitzahn werden. Sag mir was ich für Dich tun muss, damit ich von Dir die Prüfung abgenommen bekomme. Naja Ciel hatte doch schon immer einen besonderen Geschmack. Denk mal an Khawa, netter Typ, schokobraune Haut, gei... jedenfalls hatte er schon immer Exoten und der Doc ist ein Exot, glaub mir das. Gott wie exotisch und eigentlich eine richtig arme Sau. Ich habe gesehen wo er herkommt, dass wünsche ich keinem, er ist nicht fies oder so, er hat nur keine Ahnung davon die Finger von anderer Leute Eigentum zu lassen. Wir waren in einem Haus wo ein anderer Heiler zig Patienten kaputt spielte. Aber nicht einfach so wie ein Jäger, sondern angekettet und festgehalten unter Drogen. Dreckige, feige Sau und da kam er her. Also soll Ciel sich seiner annehmen und das Seelchen betüddeln. Aber die Brillenschlange soll dafür uns nicht in die Quere kommen. Verstehst Du? Gleich wie hässlich er aussieht, solange er Ciel glücklich macht, ist das in Ordnung. Und falls nicht, nun dann wird er wohl die Abreibung seines Lebens bekommen, von mir. Aber sie lieben sich, ich denke da wird keine Bestrafung fällig. Ciel vergöttert ihn und ist immer in seiner Nähe. Aber so macht man dass ja auch. Trotzdem werde ich mal mit ihm ein Wort reden, was Patrice angeht. Es hat geklopft", sagte Belly. "JA?", brüllte er nach draußen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du musst erstmal mein Ohnezahn werden, mein Lehrling! Danach wirst du zum Mitzahn, zum Beißer. Mann, Belly! Hörst du zu? Du musst einen killen und dabei richtig leiden lassen. Hab ich dir alles gerade erklärt! Denk nicht so viel an den Schokoaffen, denk an deine Aufgabe«, meinte Tekuro, während die Tür langsam aufging.


    Bellamy Bourgeois
    "Ja gut killen für Ohnezahn, killen für Mitzahn, killen für den Alten, dass kann ich mir merken. Am besten mache ich eine Hafentour im Hurenviertel von Ehveros. Da waren wir mal mit Domi und Maximilien in ein Taverne. Also in Ehveros nicht im Hurenviertel, Fabien und Nathan waren auch dabei. Man das waren noch Zeiten, da hatte mein Arschloch noch Normalmaß, ehe Domi drin rumbohrte mit dem Vorschlaghammer und alles nur wegen dem da", murrte Belly und deutete auf Nathan.


    Patrice Vertcuis
    Patrice kam zur Tür herein. Er schloss hinter sich die Tür, trat vor Tekuro und fiel vor ihm auf die Knie. Er presste die Stirn auf den Boden. »Vergebt mir, Meister. Ich bitte darum, Euch weiterhin dienen zu dürfen.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy starrte auf Patrice herab und starrte dann Tekuro in die Augen. "Na schau mal einer an, wer wieder da ist", grinste er megabreit.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Pat...rice«, ächzte Tekuro. Er starrte den vor ihm knienden Sklaven an und dann Bellamy. »Zweifelst du noch an der Macht des Ältesten?«, flüsterte er und blickte wieder auf Patrice hinab. Unsicher streckte er eine Hand aus und patschte auf Patrices Hinterkopf herum. »Scheiße ...«, schnurrte er glücklich.


    Bellamy Bourgeois
    "Nein, daran zweifele ich nicht... Ich muss vom Schiff und den Ältesten retten", murrte Bellamy und verpasste Patrice einen Tritt. "Das hättest Du einfacher haben können. Echt sowas, er ist wieder da", keuchte Belly ungläubig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro stieß Bellamy mit beiden Händen von sich. »Bist du bescheuert?«, brüllte er. »Er ist zurückgekehrt! Du darfst ihn nicht bestrafen! Du machst alles kaputt! Ich bestrafe ihn, wenn es sein muss! Er ist mein Sklave, hast du verstanden? Meiner! Trete deinen wandelnden Scheißhaufen Khawa!«


    Bellamy Bourgeois
    "Ja doch! Ich wollte ihn nur erinnern wie ungehorsam er war. Aber gut, er ist wieder da und Du hast Recht verdammt. Was hat Khawa damit zu tun? Das ist Jules Stecher! Ehrlich. Da wollte ich nur helfen und nun das!", murrte Bell.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro schnaubte, setzte sich wieder entspannter hin, packte Patrice im Nackenspeck und zerrte ihn zu sich hinauf, so dass er mit dem Oberkörper auf seinem Schoß lag. Tekuros Nasenflügel zitterten. Es dauerte eine Weile, ehe er sich wieder beruhigt hatte. Nebenbei streichelte er ungeschickt Patrice, der die Augen schloss und still liegen blieb. »Wenn«, sagte er endlich wieder ruhig, »du einen Sklaven haben willst, den du treten kannst ... dann nimm dir einen. Mach Khawa klar oder such dir einen anderen Schoko. Aber mein Sklave wird nur von mir und meinem Vater bestraft. Es hat viel Arbeit gemacht ... viel Mühe gekostet und ich dachte, alles ist umsonst gewesen. Jetzt ist er wieder hier. Das lass ich mir nicht versauen.«


    Bellamy Bourgeois
    "Ja doch behalte Deinen Karpfen, ich habe es verstanden. Mir geht es nicht um Deinen Fischschnäuzchen, sondern darum meine Eltern zurückzubekommen. Und da Boldi das nicht tun soll, er ist mein kleiner Bruder, werde ich mich darum kümmern. Für ihn, meinen Schwager und natürlich auch für mich. Was wäre ich für ein Bruder? Ich hab schon klar gemacht, was passiert, falls Vano mal in die falsche Richtung läuft. Also werde ich das hier genauso in die Hand nehmen. Ich bin nicht ewig da oder? Ich habe das gemerkt, als mich der Lich ausgesaugt hat wie eine Zitrone. Da habe ich drauf bestanden dass sie heiraten. Wenigstens er soll es packen. Wir haben es vorher nicht gewusst, aber wir haben uns immer verstanden, uns immer nah gestanden und irgendwie war eine Verbindung da. Wenn es das einzige ist was ich für ihn tun kann, tue ich es. Dafür sind große Brüder da um die kleinen zu unterstützen. Er soll seine Familie bekommen und wenn ich es schaffe bekommt er unsere Eltern und seine Schwiegereltern zurück. Ich weiß was ich bin Tekuro, darüber mache ich mir keine Illusionen. Aber auch für Typen wie mich gibt es ein Leben, ihr Leben. Und Boldi hat mir versichert, dass ich in seinem stets zu Gast sein darf, gleichgültig wo. Sogar sein Mann tat dies. Ich hoffe ich schaffe das auch für ihn. Diesmal muss ich es schaffen. Ich will Dir bei Deinem Sklaven nicht reinfunken", sagte Bell.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro zog Bellamy wieder neben sich und lehnte sich versöhnlich an ihn an, während er weiterhin Patrice liebkoste. »Du wirst deine Eltern zurückbekommen, wenn wir den Ältesten retten. Du hast es gesehen. Kazrar lebt wieder und Patti kehrte zu mir zurück, als ich ihn wiederhaben wollte. Der Älteste ist ein Gott, Belly. Und er verdient es, wie ein Gott behandelt zu werden. Boldi ist nicht nur dein Bruder, sondern auch meiner. Ein Grund mehr, dir zu helfen, die Zähne zu erlangen. Kriegen wir alles hin. Was ist das mit dir und Khawa? Ich glaub, wir reden aneinander vorbei.« Er griff nach Bellamys Hand und legte sie auf Patrice, damit er Gelegenheit hatte, seinen Fehler wieder gutzumachen.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy kraulte Patrice versöhnlich. "Nichts, ich mag nur seine Optik. Er gefällt mir, aber ich weiß dass er jemand anderem gehört. Ich würde gerne mal zuschauen, dass ist alles. Ja Boldi gehört genauso zu Dir wie zu mir. Folglich kannst Du sagen, erweitert sich unsere Familie mit seiner Hochzeit. Er wirkt in letzter Zeit fertig, ich muss mit ihm reden. Und Du musst ihn im Auge behalten, wenn ich unterwegs bin", bat Bell.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich hab ihn immer im Auge«, erklärte Tekuro. »Seit wir Kinder waren. Und ich habe nur Pause gemacht damit, wenn man mich dazu zwang. Wie als sie ihn aus dem Heim weggeholt hatten ... ich wusste nicht wohin. Mehr als ein Jahrzehnt gab es keinen Tag, wo ich nicht an ihn dachte und versuchte, ihm gute Gedanken zu schicken. Und als wir uns wiedertrafen nach all der Zeit, sagte er mir, dass er das Selbe getan hat. Immer vor dem Einschlafen und manchmal zwischendurch. Ich hätt ihn gern zu einem Beißer gemacht, aber Boldi will nicht. Er sagt, er ist kein Skorpion. Ich glaube ihm nicht, er versteckt es nur. Rakshaner kann man in Naridien auf den Sklavenmärkten kaufen«, empfahl Tekuro. Er zog Patrices Kopf hoch und sah sich sein Gesicht an. »Fischiii«, schnurrte er und war überglücklich dabei.


    Bellamy Bourgeois
    "Er ist keiner Teku, er ist es auf andere Art aber nicht wie Du, oder ich oder die anderen Deiner Leute. Dass Du so von ihm denkst und so über ihn sprichst, berührt mich tief und das sage ich Dir ohne jede Scham und Scheu. Das freut mich für Boldi und es freut mich für Dich. Wenn man nichts und niemanden, weiß man was es bedeutet, wenn nur einer an einen denkt. Drum, ich weiß wie schwer Dir das fällt, gönne es Deinem Bruder. Er ist glücklich mit Vano und der Blondschopf gehörte schon immer zu uns. Auch wenn er ein schräger Vogel ist, akzeptiere ihn. Er versucht es ebenso, er hat davon gesprochen Dir und den Beißern eine Chance geben zu wollen. Ihr sollt Euch beweisen auf der Insel. Ihr sollt töten und so wie ich Vano kenne und seinen Vater kennenlernte, könnte es sein, dass er Euch dort ganz versehentlich vergisst und ihr gar nicht bestraft werdet. Schau, dass Du hier bist, zeigt doch wie sehr er Boldi mag und Dir geht es genauso. Du magst zwar Boldi nicht in Deine Reihen aufnehmen können, aber wir haben Dich in unsere Familie aufgenommen. Das ist doch auch was, auch wenn wir nicht so schöne Zähne haben oder? Und heute werden die beiden heiraten. Mein kleiner Bruder heiratet und mir bedeutet das sehr viel. Daran denke ich heute und mein Geschenk an Boldi wird sein, dass er seine Eltern wiederbekommt und die Schwiegereltern dazu. Aber halt bloss die Klappe und versau mir das nicht", warnte Belly.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich verrate gar nix«, sagte Tekuro fest. »Was ist nun mit unserer Vereinbarung? Bist du mein Ohnezahn? Dann unterweise ich dich in den Lehren des Ältesten. Und mein Vater wird mich dabei unterstützen, da auch ich noch ein Jungbeißer bin. Ich bin ... Teil ... eurer Familie? Sag das nicht leichtfertig, Belly. Du weißt, wer ich bin, was ich bin. Und jetzt noch mehr als zuvor. Wenn die ersten Kinder im Anmarsch sind, werdet ihr mich nicht mehr sehen wollen, da ihr wisst, zu wem ich sonst noch gehöre. Und was diese mit Kindern anstellen. Vano hat meinen Respekt. Aber er ist nicht mein Bruder.«


    Bellamy Bourgeois
    "Ich bin Dein Ohnezahn Robere. Ich sage es nicht leichtfertig und ich werde niemals Deine Kinder angehen oder Du jene von Boldi oder so, denn es sind nicht Deine, seine, sondern unsere. Und wenn die Zeit reif ist Tekuro, bevor ich verfalle, soll er mir den Biss schenken", bat Bellamy.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Er?«, fragte Tekuro. »Du kannst ihn von mir bekommen.« Bei dem Gedanken lief ihm das Wasser im Mund zusammen und er musste sich speichel von den Lippen lecken. »Ich setz dir einen sauberen Biss an eine Stelle deiner Wahl. Ich behalt dich. So wie ich auch Boldi behalten werde, Patti, Papa, Arbo, Mako und noch einige andere. Aber Papa und Mako müssen sich vorher vermehren, genau wie Boldi. Du auch. Dann ist es an der Zeit und ich hole dich zu uns in die Schatten. Ich habe keine Angst um meine Kinder, Belly. Aber Boldi wird welche um seine haben und das zu recht.« Er nickte kaum merklich in Richtung seines Vaters.


    Bellamy Bourgeois
    "Du bist ebenfalls ein Vampir? Das habe ich gar nicht mitbekommen. Dann wirst Du es sein, der mich beißt, es gibt nichts passenderes. Ist Dein Vater auch ein Vampir? Ich hoffe sehr das Boldi Kinder haben möchte, leibliche Kinder. Wäre doch schade um unsere Augenfarbe. Scherz beiseite, ich wünsche es ihm, wann immer er Lust drauf hat. Ich sehe das wie Berzan, dass ist unser Vater. Wir sollten nicht aussterben, denn dann hätten die Schweine Quennel und Parcival endgültig über uns gesiegt. Nach uns kam nichts mehr. Sie mussten also nur warten und ihr Werk war trotzdem vollbracht. Wir werden die anderen Agentenkinder finden und ihnen beistehen Teku. Sie sollen auch ihre Rache bekommen. Ich hätte den Biss gerne genau in der Halsbeuge. So weit vorne wie möglich, dass ich ihn selbst sehen kann. Geht das?", fragte Bell.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro spürte, wie der Skorpion in ihm nach Blut schrie. Vorbei war der Drang, jemanden zu verzehren, um ihn für immer zu einem Teil von sich zu machen. An die Stelle des Hungers war ein schier unerträglicher Durst getreten. Er schob Patrice von sich herunter, der sich im Nest einrollte und einzuschlafen schien. Tekuro schob die Finger in Bellamys Kragen und zog ihn weiter auseinander, um sich seinen Hals zu betrachten. Bellamys Hals glich dem eines Stieres, war für einen Souvagner relativ dunkelhäutig und mit vielen hellen oder rosa Narben vesehen. »Jetzt?«, fragte Tekuro heiser und starrte auf die von Bellamy vorgeschlagene Stelle.


    Bellamy Bourgeois
    "Nein nicht jetzt, wie soll ich sonst den Ältesten retten? Wenn ich mit dem Alten heimkomme, dann Teku", sagte Bellamy und küsste seinen kleinen Wahlbruder um zwei Ecken auf die Wange. "Dann, als Belohnung, dass ich Dir den Meister zurückbringe. Was muss ich dazu tun? Was muss ich danach beachten? Licht ist tödlich, was noch?", fragte er.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro starrte Bellamys Hals an und einen Moment lang wussten weder Bellamy noch er selbst, ob er den Kragen wieder loslassen oder fest zupacken und Bellamy daran fixieren würde, um sich gewaltsam zu holen, wonach es ihm verlangte. Doch dann ließ er ihn los, wandte er sich ab und nickte. »Ich kann mich beherrschen. Ich kann das, wenn ich will. Belly ... du küsst mich dauernd. Ich sag dir jetzt was. Und stemm dir den Arsch ein zweites Mal auf, wenn du Scheiße über mich verbreitest. Aber ich mag das. Wenn du nicht willst, dass ich von dir geil werde, dann lass es. Ich bin leicht reizbar in der Hinsicht.« Er sah weg und entdeckte, dass sein Rauchstangenstummel auf dem Boden qualmte und einen schwarzen Brandfleck verursachte. Er trat ihn aus. »Als Vampir darfst du nicht in die Sonne. Vermeide das Blut von Tieren, sonst kriegst du Brechdurchfall. Genau wie wenn du richtiges Essen zu dir nimmst. Ghule sind für Vampire die Pest, sie wollen uns fressen, vielleicht, weil wir untot sind und für sie nach leckeren Leichen riechen. Ich glaube, das war`s. Wenn mir noch was einfällt, sag ich es dir.«


    Bellamy Bourgeois
    "Dann sage ich Dir auch was, mir geht es genauso. Und wir werden es tun, ich werde es Dir geben für den Preis der Unsterblichkeit. Mein Blut und meinen Arsch und wir werden beides genießen. Das ist unser Deal, unser persönlicher Pakt. Du wirst mir alles beibringen was ich wissen muss. Nie wieder wird mich so ein Nekromant oder anderer Magier angehen können und nie wieder wird einer dieser Magier einen meiner Leute bedrohnen. Schlag ein", sagte Belly und reichte Teku die Hand zur Besiegelung.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Deinen ...« Tekuro konnte es nicht fassen. Er starrte Bellamy an, auf der Suche nach Hohn in seinem Gesicht und wartete auf die Salve von Gelächter, doch sie blieb aus. Bellamy sah ihn todernst an und hielt ihm die Hand hin. Tekuro ergriff sie. »Deal, Belly.« Seine Finger schlossen sich fest. »Dir wird nie wieder jemand etwas antun. Du bist ein Jäger, so wie wir. Vermutlich ein Besserer als ich. Und du wirst unsterblich sein. Uns erwartet die Ewigkeit!«


    Bellamy Bourgeois
    "Ja die Ewigkeit Bruder. Wir werden jagen und schützen, gemeinsam in der Nacht. Und durch mich werden auch Ciel und all die anderen unsterblich, denn sie leben in unserer Erinnerung weiter. Oder für immer, wer möchte. Also so sei es. Ich werde den Ältesten zurückholen, direkt nach der Hochzeit. Sobald es Nacht wird, geht es los.Danke", sagte Belly ernst und glücklich.



    ****


    Die Trauung von Silvano und Boldiszàr - Besiegelung


    Ü18er-Story
    Link:
    https://asamura.de/viewtopic.php?f=41&t=1773

  • Dreier Hochzeit - aller guten Dinge sind drei



    Silvano de Mancini
    Am Morgen hatte Silvano alles für die Hochzeit vorbereitet und Boldi sah überaus zufrieden aus. Das nun auch ihre Väter anwesend waren, freute Vano, auch wenn der das vorher nicht zeigen konnte. Ein Wechselbad der Gefühle war über ihn hereingebrochen, aber das hatte er schnell abgehakt, nachdem Boldi und er eine gute Idee hatten. Sie würden sie zurückholen, so viele wie möglich. Und er musste den Lich zurückholen, so schnell wie möglich. Ein sicheres Versteck hatte er auch schon, wo war man sicherer auf dem gesamten Schiff als im Kapitän? Er hoffte nur, dass er bis zur Seelenopferung durchhielt.Ciel hatte nach dem Angriff ganz anders ausgesehen. Aber darum ging es heute nicht. Oder vielleicht doch, denn das war das Hochzeitsgeschenk, dass er Boldiszar mit Verspätung machen würde - er würde seinem Mann seine Eltern und wenn er Glück hatte auch die Schwiegereltern zurückgeben. Er konnte sich ungefähr ausmalen, wie der Preis wohl aussah. Aber er war für Davet dazu bereit gewesen und für Boldi brachte er das Opfer ebenso gerne. Machmal fragte er sich, wer er eigentlich war. Am einfachsten war es, wenn er der Partner von jemandem war - der Mann von Davet, der Mann von Boldi. Er selbst hatte eine Ewigkeit nicht mal einen Namen gehabt, der sich richtig also wahr anfühlte. Nun kannte er ihn, aber das war nicht einmal sein Verdienst, er gehörte Ciel und Boldi. Es war gleich, Vano scherte sich nicht um den Preis, wenn die Belohnung also das Geschenk dafür stimmte. Und er war bester Laune auf die brillante Idee gekommen zu sein. Heute würde er seine "Sandkastenliebe" heiraten, mit der er nicht einmal lange im Sandkasten spielen durfte. Man hatte ihnen im Grunde alles gestohlen, die Eltern, die Erinnerung, die Vergangenheit und somit auch die Gegenwart. Ihre Namen, ihre Identitäten, vielleicht mussten sie sich einfach mal in einer stillen Stunde hinsetzen und sich erlauben um sich selbst zu weinen. Zu trauen um die Verluste und sich dermaßen zu freuen, was sie zurück erhalten hatten. Nicht jedem war dies vergönnt und hoffentlich fanden sie jeden, den man dermaßen beraubt hatte für drei Verräter. Aber nun galt es, den schönsten Moment im Leben zu zelebrieren und zwar auf dem Meer, wie es sich gehörte. Daher kam das Leben und dahin sollte es zurück gehen. Das man hier sein Glück fand, war nur Recht. Und hier sollte es besiegelt werden. Vano klopfte an die Kajüte von Rene und trat ein. "Hallo, ich bringe Dir den Rum für die Zeremonie. Ich bin ein bisschen aufgeregt, da schadet die Flasche nicht", grinste Vano.


    Rene Lothair de Brisay
    »Komm rein«, rief Rene. Als Silvano eintrat, konnte er sehen, dass der alte Kapitän sich schon in Schale geworfen hatte. Rene trug seine beste Uniform und einen Hut mit frischen Federn, heute in den Nationalfarben Souvagnes gefärbt, in Blau und Gelb. Gerade eben stand er vor dem Spiegel und ordnete sein Halstuch. »Ich bin ein wenig nervös. Eine Trauung führt man nicht alle Tage durch. Ich hoffe, du siehst es deinem alten Kapitän nach.«


    Silvano de Mancini
    Vano stellte sich neben Rene und musterte sie beide im Spiegel. "Natürlich, glaub mir ich bin mindestens so aufgeregt wie Du. Und ich freue mich, dass Du uns die Ehre erweist. Niemand wäre besser dafür geeignet. Der Rum, die teuerste Boddel die ich je gekauft habe. Die hat richtig Umdrehungen, also fall mir nicht um", grinste Vano und knuffte Rene. "Du siehst unheimlich gut aus, hast Du danach noch was vor? Sollte ich davon wissen? Ich glaube ich werde Paradeuniform tragen, ist immerhin die schönste die ich habe", dachte Vano gut gelaunt nach. "Wobei, vielleicht doch nicht, wenn ich bedenke wie Boldi mir das Ja-Wort geben wollte. Ich trage was Privates. Was sagst Du zu meinem Mann? Bekomme ich vorher Deinen Segen?", fragte Vano glücklich.


    Rene Lothair de Brisay
    "Wenn du mir verrätst, wie dieser Segen aussehen soll, bekommst du ihn", erwiderte Rene schmunzelnd. "Er macht einen anständigen Eindruck, soll heißen, einen zuverlässigen. Das ist mir wichtig für dich. Du bist jemand, der Sicherheit sucht. Er redet nicht zu viel und nicht zu wenig und wenn er was sagt, dann hat es Hand und Fuß. Und er ist Soldat, was will man mehr." Er zwirbelte die Spitzen seines Schnauzers noch einmal nach, damit sie schön nach oben geschwungen blieben und schmunzelte. "Ich habe danach vor, mit euch gemeinsam diesen Tag zu feiern. Ich bin für die Brautschau zu alt und war es vermutlich schon vor fünfzehn Jahren."


    Silvano de Mancini
    "Der Segen ist dass Du mir die Erlaubnis erteilst, stellvertretend für meinen Vater. Wieso ist klar, weder die Meinung von Santo noch von Mercer haben derart Gewicht wie Deine. Das ist Dein Segen, den anderen gibst Du uns nachher da draußen. Ganz nach Seemännischer Tradition Rene. Ich habe Dich doch nur aufgezogen und für die Brautschau ist man eigentlich nie zu alt. Man fühlt sich nur so, dass kann ich Dir versichern, denn ich fühlte mich ebenfalls viel zu alt. Und ehrlich ich hatte weder Lust oder noch einen Kopf dafür. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt und Boldi hat mich nicht danach gefragt, er war einfach da und musste geliebt werden. Er ist zuverlässig, vermutlich treu bis über den Tod hinaus. Ich denke sollte mir jemand etwas antun würde er mich rächen, blutig, brutal, widerwärtig und sadistisch", freute sich Vano verliebt.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene hörte auf, sich vor dem Spiegel schick zu machen, drehte sich zu Silvano um und legte ihm die Hände an die Schultern. Die faltigen Augenlider kräuselten sich, als er lächelte. Unter seinem langen Schnauzer war davon fast nichts zu sehen. Das hatte gute Gründe, denn Rene hatte wie viele Seemänner sehr schlechte Zähne. »Mein lieber Silvano«, sprach er sanft. »Es ehrt und freut mich, dass du um meinen Segen bittest. Und wie gesagt, sollst du ihn hiermit erhalten. Ich freue mich für dich. Auch mir hat Davet gefehlt, der alte Klugscheißer, der am Ende doch immer recht hatte. Sein Tod hat ein Loch in die Mannschaft gerissen, das kaum aufzufüllen war. Man merkte sein Fehlen auch dann noch deutlich, als du und die anderen, die ausgefallen waren, wieder einsatzfähig wart. Er hat nicht nur dir gefehlt, sondern uns allen. Dass er noch lebt, ist eine glückliche Botschaft. Dass du endlich wieder lachen kannst, auch, nachdem er für dich verloren war, eine ebenfalls sehr schöne. Ich hoffe, Boldiszàr weiß zu schätzen, was er an dir gefunden hat.« Er drückte seinen ehemaligen Schützling, der nun selbst ein Kriegsschiff führte, kurz an sich, gab jedoch darauf acht, weder seine noch die Garderobe des Bräutigams wieder durcheinanderzubringen.


    Silvano de Mancini
    Silvano erwiderte liebevoll die Umarmung, ehe Rene sich sanft löste. "Dankeschön in unser beider Namen Rene. Weißt Du, es wird immer behauptet jeder wäre ersetzbar. Das stimmt aber nicht. Korrekt ist, man kann jeden Posten nachbesetzen. Aber man keine Person der Welt ersetzen. Um mal eine Klugscheißerei von Davet zum Besten zu geben. Mit der er unter anderem auch Recht hatte. Nach der Hochzeit werde ich mir an Fran ein Beispiel nehmen und versuchen dass Saufen aufzuhören. Jedenfalls in der Menge. Ich habe uns schon ein Hausboot ausgesucht. Es ist 30 Meter lang und sehr schön aufgeteilt. Warte ich zeige es Dir, ich hoffe Boldi ist zufrieden. Ich zeige Dir auch, wie die Hausboote in Ledwick aussehen", erklärte Vano und kramte einen Zettel aus der Hosentasche. "Der Lageplan", grinste er und breitete den Zettel aus.


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    "Und das Hausboot musst Du Dir wie eine Schildkröte im Wasser vorstellen. Klingt ein wenig seltsam, ist aber wirklich so. Schau so sehen sie aus", sagte Vano.


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    Silvano de Mancini
    "Ich habe fast 10 Jahre unter Deinem Kommando gedient und das war eine erstklassige Zeit. Ich sollte auch jemanden ausbilden, das Wissen weitergeben. Aber heute wird gefeiert und das letzte Mal gesoffen bis der Arzt kommt", schmunzelte Vano.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene schaute sich den Plan und die Zeichnung des Hausbootes an. »Es sieht gemütlich aus mit der geflochtenen Überdachung. Man kann auch bei Wind und Regen gemütlich draußen sitzen. Als Altersruhesitz der Traum eines jeden Seemanns. Aber was bei Ainuwar willst du mit drei Badezimmern?« Er reichte Silvano die Pergamente zurück. »Warum bildest du nicht deinen künftigen Mann aus? Wollte er nicht bei dir auf dem Schiff anfangen? Aber er muss abnehmen, sonst kommt er die Wanten nicht hoch. Du fütterst ihn zu gut. Immer, wenn man euch gemeinsam am Esstisch siehst, vertilgt er erst seine Portion und dann schiebst du ihm die Hälfte von deiner noch herüber. Er sieht bald aus wie ein Seeelefant.«


    Silvano de Mancini
    "Scheiße... beim Neunauge, was für ein vertrackter Schiet. Erinnere mich nachher daran, dass ich umdisponieren muss, was das Hochzeitsgeschenk angeht. Sonst kann ich Boldi nicht ausbilden. Du hast völlig Recht, ich wollte Knubbel doch zum Offizier ausbilden, man ich kann mir echt nichts merken, ich muss mir ständig alles notieren, dass ist nicht mehr normal. Ich werde Boldi nach besten Wissen und Gewissen ausbilden, so dass ich sagen kann, er könnte alleine im Sturm überleben, Stärke 12 - nur Spaß", lachte Vano. "Rene eine Frage, bitte spring nicht aus den Schuhen, wo würdest Du einen untoten mörderischen Lich verstecken, wenn nicht in Deiner Seele? Rein theoretisch natürlich", flötete Vano.


    Rene Lothair de Brisay
    »Ich würde ihn bei den Beißern im Bugraum verstecken«, antwortete Rene trocken. »Darf man erfahren, wie du auf diese rein theoretische Frage kommst? Was wolltest du Boldi denn schenken, dass er danach nicht mehr ausgebildet werden kann?« Rene musterte Silvano ernst.


    Silvano de Mancini
    Vano bohrte mit einem Finger im Schreibtisch herum, schaute auf das Schauspiel und blickte dann zu Rene auf. Ertappter konnte man sich kaum verhalten, er musste nur noch blöde grinsen, was er gleichzeitig mit dem Gedanken auch noch automatisch tat. Er presste die Lippen aufeinander, so dass sie nur noch ein schmaler Strich waren. "Was solls, ich gestehe Dir eh alles. Boldi war traurig dass seine Eltern tot sind und meinte, es wäre schade wenn der Lich tot wäre der alle wieder beleben kann. Dafür verlangt er Leid und Opfer. Der Lich - nicht der Boldi. Also dachte ich mir, da der Lich scheinbar in anderen Körpern wohnt, könnte er theoretisch doch in mir wohnen, während ich die Echsen erledige. Leid, Opfer satt und ich bekomme dafür Boldis Eltern zurück. Ob ich das überlebe, wenn ich besessen bin, weiß ich nicht. Irgendwie klingt der Plan ausgesprochen richtig grauenvoll, muss ich gestehen und wie die hohlste Schnapsidee die ich je hatte...", grübelte Vano erschrocken.


    Rene Lothair de Brisay
    »Dafür bräuchte ich erst einmal eine Pfeife«, murrte Rene. »Leider ist das Rauchen in den Kajüten nicht gestattet. Woran sich die Beißer übrigens nicht halten, dein ganzer Schiffsrumpf riecht nach Pfeifenkraut, wenn man die Treppe runterkommt und wo der Gestank herkommt, brauche ich dir nicht zu erläutern. Ich glaube, mich daran zu erinnern, dass dein Schwarzpulver ganz in der Nähe lagert. So viel zur bereits vorhandenen Gefahrenquelle. Was die neue Gefahrenquelle anbelangt, die du dir in den Kopf gesetzt hast, weiß ich nicht so recht, was ich dir raten soll. Ich bin Kapitän und kein Magier, mit Lichs und dergleichen kenne ich mich nicht aus. Jedoch haben wir einige Magier an Bord, unter anderem zwei Himmelsaugen und ich meine mich zu erinnern, dass diese Herren unsere Gedanken lesen können. Du solltest dich also rasch entscheiden und nicht lange herumeiern - und dann nicht mehr an deinen Plan denken. Ich für meinen Teil will davon nichts wissen. Ich kenne meine Befehle und du die deinen. Mehr sage ich dazu nicht.«


    Silvano de Mancini
    "Ich weiß... ich weiß es doch Rene, vergiss den Scheißplan, ich vergesse ihn auch. Das Boot muss als Geschenk ausreichen. Wenn ich zuviel nachdenke, komme ich auf solche Ideen. Vergiss es, es tut mir leid in Ordnung? Er ist der Staatsfeind und keinen Deut besser als Quennel. Sagen wir, wir sehen uns in ein paar Minuten an Deck und ich verspreche Dir, ab sofort keine solcher Schoten mehr. Auch für Boldi. Wie sagte James, Liebe heißt auch mal nein sagen und damit hat er Recht. Ich muss das im Bugraum klären. Bis gleich und Danke fürs Kopfwaschen mein Bester", sagte Vano und drückte Rene erneut, bevor er zurück in die Kajüte ging. "Boldi wir haben ein Problem, dass wir sofort lösen müssen - also Du musst es lösen. Sonst lösen wir uns in Rauch auf. Deine Freunde im Bug, samt Deinem Wahlbruder rauchen dort Rauchstangen. Das ist unter Androhung der Prügelstrafe verboten, weil ein Schiff aus Holz und Teer leicht entflammbar ist. Zudem lagert dort der Kalk, das Pulver und alles andere. Also wenn wir nicht unsere Hochzeit in der Stratosphäre feiern wollen, sag Robere, er soll Dir die Rauchstangen samt Feuerzeug aushändigen. Auf Dich hört er, Du hast ihn unter der Knute. Sonst muss ich mit meinen Leuten runter. Ich begleite Dich selbstverständlich. Bereit?", fragte Vano und küsste seinen Mann.


    Boldiszàr
    Boldi war noch halb nackt, da er sich nicht entscheiden konnte, was er anziehen sollte. Etliche Oberteile waren überall verteilt, lagen auf dem Kartentisch, hingen über den Stühlen und über die Hängematte. Boldiszàr stand hilflos mitten darin. Jetzt aber griff er sich eins, was nach Autorität aussah, sein Oberteil von der Leibgarde, zog es in Sekundenschnelle an und marschierte runter in den Bugraum. Ohne zu klopfen, riss er die Tür auf. »Wer raucht hier?«, verlangte er zu wissen. »Feuerzeug und Rauchkraut her. Sofort.« Während er sich umsah, wer der Übeltäter sein konnte, entdeckte er zu seiner Überraschung Patrice. Der tat gerade etwas sehr Merkwürdiges. Er lag bäuchlings auf dem Boden - zur Abwechslung einmal vollständig bekleidet - und unterhielt sich mit Nathan leise über dessen Ritterfiguren.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro stand auf, kramte in seiner Tasche und drückte seine lederne Tabaktasche so, wie sie war, in Boldiszàrs Hand. Weder sagte er etwas dazu noch fragte er. »Wann geht`s los mit der Hochzeit?«, wollte er nur wissen.


    Silvano de Mancini
    Vano musste zusehen, dass er hinterher kam, so schnell wie Boldi auf einmal zu Fuß unterwegs war. Er fackelte auch nicht lange, sondern setzte die Bitte direkt mit einem knallharten Befehl in die Tat um. Vano stellte sich Schulter an Schulter mit seinem Mann und sah aus, als wollte er vor Stolz platzen. Ja Boldi würde einen erstklassigen Offizier abgeben, als Gardist hatte er gute Erfahrung. Kaum merkbar für andere schmiegte Vano seine Flanke an die von Boldi. Er mochte es, wenn sein Schatz so rigoros zu anderen war. Auf der anderen Seite sollten die Beißer als Gäste an der Hochzeit teilnehmen und deshalb zog es heute keine Strafe nach sich. "Sobald die Nacht aufzieht. Denkt zukünftig etwas logischer, Holz, Teer, Pulver und rauchen? Wenn Ihr rauchen wollt, nehmt das", erklärte Vano und drückte Tekuro eine Packung Kautabak in die Hand. "Wirkt genauso, stinkt nicht und man bekommt keinen Lungenkrebs. Du zwar eh nicht mehr, aber das gilt auch für die anderen. Benimm Dich, Dein Bruder heiratet hm", sagte Vano umgänglich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro nahm das Geschenk entgegen und nickte kaum merklich zum Dank. »Wusst ich nicht«, log er. »Werd mich dran halten. Sind wir alle eingeladen oder muss wer von uns hier unten bleiben?«


    Silvano de Mancini
    "Offenes Feuer in einem Holzkasten? Ob Du das wusstest ist gleich, aber denken kannst Du es Dir. Und ob das so prickelnd ist im Zweifelsfall die eigene Frau mit dem werdenden Baby abzufackeln? Wohl nicht, Du wirst Vater, denk wie einer Teku. Keiner muss unten bleiben, Ihr seid alle eingeladen. Solange Ihr Euch entsprechend benehmt. Denk daran, ich hielt bis jetzt mein Wort, das erwarte ich auch von Dir. Ihr spracht von einer Reise nach Arashima, eventuell habe ich eine Möglichkeit für Euch sogar bis vor die Haustür gefahren zu werden. Also zukünftig denkst Du mehr über die Konsequenzen nach. Nochmal kann ich das nicht durchgehen lassen. Ich muss an alle an Bord denken", erklärte Vano.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Einen Augenblick flackerte Tekuros starrer Blick, als er unsicher wurde. Er nickte noch einmal deutlicher. »Ich werde nicht mehr hier unten rauchen.« Dass er nicht der Einzige gewesen war, der das getan hatte, verschwieg er. Es spielte keine Rolle, er sprach für alle, denn daran, dass auch sein werdendes Kind sich hier unten befand, hatte er nicht gedacht. »Werden die Matrosen meine Frau respektieren?«, wollte er wissen. »Sonst lass ich sie lieber hier unten.«


    Silvano de Mancini
    Vano sah in Tekuros Blick das Begreifen aufflackern, was er für seine Mannschaft haben musste. Er lächelte ihm knapp zu. "Selbstverständlich, sie ist unser Gast und die Ehefrau meines Schwagers. Sie muss keine Angst haben, sie feiert mit. Wäre doch schade, wenn sie ausgerechnet die Feier verpassen würde und das gute Essen. Das Würmchen kann es gebrauchen. Nichts ist besser als fetter Fisch. Und was gut für uns ist, kann nur gut für Würmchen sein oder? Gibt aber auch Fleisch, nur wie wir Dich satt bekommen, ist die Frage. Vielleicht eine Runde spenden, ich schaue was sich machen lässt. Was ist mit Patrice Teku?", fragte Vano.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro blickte in Richtung seines Sklaven, der mit Nathan zu spielen schien. »Keine Ahnung, bei ihm hat sich eine Schraube gelockert. Erst war er lieb und jetzt spinnt er. Ich nehm ihn mit rauf, damit er was isst.« Bei der Aussicht auf Blut knurrte prompt sein Magen. »Bisschen Blut ... wär nicht schlecht.«


    Silvano de Mancini
    "Ein bisschen mehr, als ein bisschen mehr bekomme ich schon zusammen. Klingt komisch, Du weißt was ich meine. Ich gehe mal für Dich tingeln Teku, Du bist dafür brav. Und Du Schatz, ziehst Dich fertig an", bat Vano und drückte sein Mund auf Boldis Ohr. "Du warst super, trag was rotes, oder was dunkelblaues wegen Deinen Augen. Und trag eine engere Hose, ich will ihn sehen", raunte er ihm kaum hörbar ins Ohr und ging nach oben.


    Boldiszàr
    Boldiszàr guckte bei Silvanos Empfehlung unverändert ernst drein, aber konnte nicht verhindern, dass er rote Ohren bekam, zusammen mit einem fetten Ständer. Tekuro sah ihn freundlich an und Boldiszàr blaffte ihm ins Gesicht: »Gnade dir Ainuwar, wenn ich dich noch mal rauchend hier erwische!« Dann folgte er schleunigst seinem Mann hinauf, um wieder in seiner Kajüte zu verschwinden. Er entschied sich für Dunkelblau, zog sich ein entsprechendes Hemd an und die engste Hose, die er finden konnte. Sonderlich eng war sie nicht, da er sonst keine Eierquetscher trug. So zog er sie wieder aus und presste sich in eine von Silvano hinein, deren Nähte am Hintern spannten und deren Verschluss er vorn kaum zu bekam. Jetzt hatte sein Bräutigam auf jeden Fall was zu sehen und alle anderen gleich mit dazu. Sie saß so eng, dass er kaum gehen konnte. Steifbeinig probierte er, ob er überhaupt laufen konnte. Es funktionierte gerade so. »Zufrieden?«, fragte er und grinste angespannt.


    Silvano de Mancini
    Vano legte den Kopf schief und musterte Boldi mit unverhohlener Gier. "Du siehst rattenscharf aus Boldi, hat Dir das mal wer gesagt? Ich möchte nicht vorneweg greifen, aber muss ich fummeln", grinste Vano. Er küsste Boldi fest und verlangend und streichelte ihm genüsslich über die Beule in der Hose. "Das wird ein wundervolles, knallhartes Ja", hauchte Vano seinem Schatz zu.



    (Fortsetzung folgt)

  • Tekuro hockte sich zu Nori. Er stellte eine Schüssel auf dem Boden ab, in der weiche rosa Stücken einen wabbelnden Berg bildeten. Unter dem anderen Arm trug er eine dicke Rolle Segeltuch, die er im Schiff gefunden und mitgenommen hatte, um ihr Nest zu vergrößern. Er wickelte es aus und drapierte es im Halbmond um Nori herum, so dass sie mehr Polsterung hatte, wenn sie sich auf die Seite legen oder den Kopf darauf betten wollte. Es war wichtig, dass sie warm und bequem lag. Nori beobachtete, was er da trieb. Ein Paar im üblichen Sinne waren sie beide nicht. Meist ging jeder seinen eigenen Beschäftigungen nach und Beischlaf hatten sie bisher nur vollzogen, um ihr Kind zu zeugen. Das Baby hatten sie beide gewollt und Tekuro nahm seine Rolle als Versorger so ernst wie Nori ihre als Mutter. Da war auch eine gewisse Zuneigung. Sie zollten einander tiefen Respekt als Jäger. Liebe konnte man es allerdings nicht nennen, was zwischen ihnen lag. Als Tekuro fertig war mit dem Ausbau des Nests, beugte er sich über die Schüssel und dann über Noris Gesicht. Zwischen seinen geschärften Zähnen hing ein Stück roher Fisch. Nori öffnete den Mund und er beugte sich hinab, um sie zu füttern. Das wiederholte er so oft, bis die Schüssel lehr war. Natürlich konnte Nori allein essen, darum war er nicht hier. Er vermittelte ihr eine Botschaft: Die Bekräftigung seines Versprechens, sich um sie zu kümmern, bis sie wieder allein jagen konnte.


    »Wie geht es Tanuki?«, stellte er seine Frage.


    »Es geht ihm gut«, antwortete Nori, nahm seine Hand und führte sie unter ihr Oberteil.


    Er befühlte ihren warmen, muskulösen Bauch. Er war noch ganz flach. »Tanuki ist noch winzig«, schlussfolgerte der werdende Vater. »Wann werden wir etwas von ihm sehen? Woher weißt du überhaupt sicher, dass er da ist?« Er zog ihr Oberteil hoch und besah sich ihren Bauch, der in seinen Augen aussah wie immer. Nervös knirschte er mit den Zähnen.


    »Sieh genau hin«, sprach Nori und fuhr sich mit dem Zeigefinger vom Schambein hoch zum Bauchnabel. »Siehst du die dunkle Linie? Viele Schwangere bekommen sie. Außerdem fühle ich mich auch schwanger, so komisch das für dich klingt. Ich bin müde, will nur noch schlafen und essen und sonst nichts.«


    Tekuro sah genau hin. Er folgte der Linie, öffnete ihre Hose und zog sie hinunter, um die Pforte zu betrachten, aus der sein Kind in die Welt treten würde. Sie war sehr dunkel geworden. Er befühlte sie, naschte von seinem Finger und fand, dass sie sauer schmeckte im Vergleich zu sonst. Nori ließ ihn gewähren. Sie wusste, dass Tekuro von weiblichen Körpern keine Ahnung hatte und erst recht nicht von Schwangerschaft und Geburt. Als er unten fertig war, holte er ihre Brüste heraus. Auch sie waren nun um die Spitzen herum dunkler pigmentiert und die Adern unter der Haut waren deutlich sichtbar. Tekuro saugte daran und probierte, ob Nori schon Milch geben konnte - was natürlich zu diesem Zeitpunkt nicht der Fall war - und zog sie danach wieder ordentlich an. Er verstaute alles und legte sich einen Moment neben sie.


    »Böse auf mich?«, fragte er.


    Verwundert hob Nori eine Braue. »Warum sollte ich?«


    »Hab nie Zeit für dich. Ich kümmer mich darum, dass du sicher bist und zu Essen hast, aber ansonsten geh ich meiner Wege.«


    »Und das ist gut so«, antwortete Nori. »Halte ich es denn anders? Würden wir zu viel aufeinander hocken, würdest du mir ziemlich schnell auf den Keks gehen. Und ich dir auch. Also mach dir keinen Kopf. Du brauchst ihn für andere Dinge.«


    »Wir ficken nicht«, gab Tekuro zu bedenken und aus seiner Sicht musste das für Nori ein großes Problem sein. »Und ich will nicht, dass du mit Wildfremden rumvögelst, so lange Tanuki in dir wohnt. Du kannst ihn mit irgendeinem Mist anstecken.«


    »Tekuro Nicht-länger-Ohnezahn«, sprach Nori. »Ich habe dir mein Wort gegeben, für die Dauer der Schwangerschaft keinen anderen Mann zu nehmen. Und wenn ich was von dir will, dann hole ich es mir. Ich bin kein Heimchen, Teku, das um Liebe bettelt. Du brauchst mich nicht umwerben, mir keine Blumen schenken, du gibst mir frisches, blutiges Fleisch, damit unser Kind seinen Eltern später alle Ehre macht und ich kümmere mich darum, dass Tanuki wächst. So war die Vereinbarung und jeder von uns hält sich bislang daran.«


    Tekuros Mundwinkel zuckten kurz zu einem Grinsen auseinander, als sie davon sprach, sich zu holen, wonach ihr verlangte, dann blickte er wieder so ernst wie immer. »Wenn du ficken willst und ich keinen Bock hab ... dann borg ich dir Patti.« Tekuro blickte Nori durchdringend an. »Das ist mein Ernst. Meld dich und Patti besorgt es dir. Er fickt dich, leckt dich oder was auch immer du von ihm verlangst. Ich werd ihn nicht außerhalb der Beißerschaft verborgen, damit er sauber bleibt. Er ist zum Spielen da und ich teile mein Spielzeug mit dir. Einzige Regel, du darfst ihn weder loben noch bestrafen. Das bleibt mir und Kazrar vorbehalten. Ansonsten wünsch ich dir mit ihm viel Spaß.«


    Tekuro leckte Nori quer über das Gesicht, nahm die leere Schale und brachte sie zurück in die Kombüse.

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Die Trauung von Silvano und Boldiszàr



    Rene Lothair de Brisay
    Rene marschierte gemessenen Schrittes das Deck der Choucas. Der alte Kapitän schaute, dass alles seine Richtigkeit hatte. Die Offiziere und Matrosen hatten sich in Schale geworfen. Die Mannschaften aller drei Schiffe hatte sich überall verteilt, um gut sehen zu können, viele der Matrosen hingen in den Wanten, sonst hätten wohl nicht alle bequem Platz gefunden. Alle Fahnen der Choucas wurden über die Toppen geflaggt, was bedeutete, dass die Fahnen aller Länder, die von Souvagne aus angefahren werden konnten, aller Werften und aller souvagnischer Adelshäuser in bunter Vielfalt an einem Tau über dem Schiff flatterte. Das Tau war vom Bug des Schiffs nach oben über die Spitzen aller Masten bis zum Heck gezogen worden. Rene ging weiter. Vor dem Steuer stand ein Tisch, auf dem die Flasche mit dem Rum stand, welche Silvano ihm gebracht hatte und auch die Ringe. Der Kapitän zwirbelte nervös seinen Bart. Er hatte noch nie jemanden getraut in seiner langjährigen Seemannskarriere und hoffte, er würde alles zu Silvanos Zufriedenheit erledigen. Mehr noch hoffte er den als perfektionistisch und zickig bekannten Prince Ciel nicht zu erbosen. Rene erreichte den Tisch und nahm dahinter Aufstellung. Er atmete tief durch und blickte in die Runde.


    Silvano de Mancini
    Silvano musterte Boldiszar von oben bis unten und küsste ihn fest und leidenschaftlich. "Sobald wir beide da jetzt rausgehen Schatz, ist es ernst. Absolut ernst und genauso ernst ist es mir mit Dir. Darum, damit nichts auf dem Weg zur ewigen See zwischen uns steht - möchtest Du mir vorher noch etwas sagen oder gestehen? Dann ist jetzt der Augenblick dazu. Was immer es ist, ich gehe trotzdem mit Dir dort hinaus und heirate Dich Boldiszar. Meine Forderung, also fange ich an. Du hast Dir Deine Eltern zurückgewünscht und ich hatte für einen Moment geplant, Dir genau das zu ermöglichen. Ich wollte dem Lich ein Versteck bieten, auf das niemand kommen würde - mich. Welchen Preis das eventuell haben könnte, habe ich einkalkuliert. Nicht bedacht habe ich, wie schwachsinnig die Idee ist, da ich den Preis gar nicht mehr bezahlen möchte. Für Dich persönlich wäre ich zu dem Opfer bereit, aber nicht für eine Freude oder ein Wunsch. Die Leute waren tot, sie können auch etwas länger oder ewig tot bleiben. Aber ich lebe und ich bin seit einer Ewigkeit wieder glücklich. Als ich einem Freund von der Idee erzählte habe ich selbst gehört wie schwachsinnig das klingt. Dann muss ich Dich nicht heiraten, wenn ich Dich direkt wieder verlassen will. Und genau dass will ich nicht. Ich will Dich überhaupt nicht verlassen, oder verlieren Boldi. Das war mein Geständnis. Ein anderes habe ich Dir schon oft gemacht, vermutlich sogar öfter wortlos - aber heute sage ich es trotzdem noch einmal. Ich liebe Dich Boldiszar und ich habe etwas für Dich. Das ist für Dich, ich hoffe Du magst auch diese Deko, denn sie steht für etwas mehr. Sie heißt Caretta, ist 30 Meter lang, 4 Meter breit und ich hoffe sie ist nach Deinen Wünschen ausgestattet. Für Dich in Mini unser Zuhause", sagte Vano liebevoll und küsste seinen Mann. Er kramte ein kleines Schiff heraus und reichte es Boldi. "Unser", grinste er breit.


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    Boldiszàr
    »Ja, ich will dir auch was sagen. Ich wusste gar nicht, dass ich jemanden auf die Weise lieben kann, wie wir uns lieben. Ich dachte immer, Liebe ist für die anderen, nicht für Boldiszàr, der immer älter und nutzloser wird. Dass eine Partnerschaft auch für mich möglich ist, hast du mich gelehrt, an dem Tag, an dem du mich besoffen gemacht hast in deiner Kapitänskajüte. Dabei wäre es gar nicht nötig gewesen, mich abzufüllen. Zwischen uns hatte es schon lange vorher geknistert, das weiß ich jetzt, auch wenn ich das damals nicht begriffen habe. Ich dachte, ich bin einfach grad geil auf dich, dabei war es etwas so viel Wichtigeres und Schöneres, was ich da verspürte, aber damals noch nicht deuten konnte. Ich liebe dich, Vano. Danke, dass du mich das Lieben gelehrt hast. Ich nehme den Schwur, den wir uns heute leisten werden, sehr ernst. Ich bleib bei dir bis zum letzten Tag. Und ich danke dir für das Boot ... ich kann das gar nicht glauben. Ein Boot für uns, darin machen wir es uns so was von gemütlich! Und das hübsche kleine Modell ... hast du gebastelt, nicht wahr?«
    Gerührt betrachtete Boldiszàr das kleine Schiffchen, das filigran in seinen Pranken lag.
    »Mein Geschenk ist dagegen lächerlich ... schau es dir an. Es liegt in dem Schieber da, eingeschlagen in Stoff. Es war nicht einfach, das von hier aus zu besorgen, aber ich hoffe, du freust dich.«


    Als Silvano die Stofbahnen auseinanderschlug, fand er Folgendes:
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    »Damit du dich nie wieder schminken musst«, erklärte Boldiszàr. »Eine Augenseite kann man verschließen und dann guckt dich keiner mehr blöde an. Ich wollt eine in blau-gold, in den souvagnischen Farben, da wir beide dem Staat dienen. Und die Noten, ähm, das ist ein bisschen kitschig. Du erinnerst dich sicher daran, wie wir uns kennenlernten. Und Robby und sein Vater sülzen immer von der Melodie, die in ihren Adern singt. Ich glaube, genau das ist bei uns an dem Tage auch passiert ... das wir die Melodie unserer Herzen gehört haben und gespürt haben, sie ergänzen sich zu einem Duett, was man nicht mehr auseinanderreißen darf.«
    Nervös beobachtete Boldiszàr, wie Silvano auf das Geschenk reagierte. Er hoffte, er würde es nicht in den falschen Hals bekommen.
    »Solche Masken trägt der Adel in Ledwick«, erklärte er. »Sie tragen Masken, anstatt sich zu schminken. Ist also deines Standes würdig.« Er grinste schief, um seine Nervosität zu überspielen.


    Silvano de Mancini
    Silvano hörte seinem Schatz aufmerksam zu und freute sich, dass er genauso empfand. Schöner hätte es niemand ausdrücken können. "Die Melodie der Herzen, ein wundervoller Ausdruck. Vielleicht schlugen unsere schon immer im selben Takt und haben einander deshalb erkannt. Ja ich habe das kleine Boot für Dich gebastelt, damit Du weißt, wie unser großes Boot aussieht. Es ist groß aber im Vergleich zur Dschunke klein. Wenn wir privat unterwegs sind, also weiter unterwegs, werden wir unser Häuschen einfach wie ein Rettungsboot hinten auf unser Geschäftsschiff packen. Wir haben immer unser Zuhause dabei Schatz", erklärte Vano und packte dann ganz vorsichtig Boldis Geschenk aus. Er betrachtete die Maske in seinen zitternden Händen, ehe er Boldiszar mit ernstem aber liebevollem Blick musterte. "An Deinem Geschenk ist überhaupt nichts lächerlich. Es ist wunderschön und mit soviel Liebe und Bedeutung ausgesucht, dass... das ich aufpassen muss nicht weinen zu müssen. Sie ist wunderschön und ihre Symbolik ist noch schöner. Hey dazu passt unser Schiff, ich werde sie tragen und gut auf sie acht geben. Du bist süß Boldi, Du bist mein Bester Schatz. Warte, wir machen das anders, eine Sekunde haben wir noch nicht wahr?", bat Vano und legte die Maske behutsam auf seine Kleidung. Er öffnete seinen Zopf und kämmte seine Haare aus, so dass sie nicht mehr weiß-grau gepudert waren, sondern blond. Vano strich sie sich einfach hinter die Ohren und zog die Augenklappe ab. "Du schenkst mir eine Maske, da Du mich ohne kennst und liebst. Also heirate ich Dich auch so. Genauso wie ich bin, ohne Puder, ohne Schminke, ohne Augenklappe", sagte Vano liebevoll. Er griff nach einem kleinen Flakon, öffnete ihn und tupfte Boldi jeweils einen Tropfen hinter die Ohren, ehe er an ihm schnüffelte. "Du duftest lecker", schmunzelte er und reichte Boldi seinen Arm. "Darf ich bitten".


    Boldiszàr
    Boldiszàr ließ sich betupfen, so dass er duftete. Sonst benutzte er nie Parfum, sondern roch einfach, wie er eben roch, bestenfalls zusätzlich nach Seife und Waschmittel. Aber es gefiel ihm, weil es Silvano gefiel. Für seinen Mann duftete er gern. Bevor Boldiszàr sich einhakte, stellte er das Schiffchen behutsam ab. »Du hast früher schon Schiffchen gebastelt ... die Treibhausschiffchen, die ich dir geklaut habe. Und die du mir dann einfach geschenkt hast. Drum bedeutet es mir doppelt viel, dass du mir auch heute ein Schiffchen schenkst. Über das kleine Modell freue ich mich fast noch mehr über das Große ... aber auch nur, weil ich das noch nicht gesehen habe und kaum fassen kann. Ein zu Hause, was wir immer dabei haben werden, das ist für Leute, die Jahre ohne zu Hause lebten, etwas ganz Besonderes. Natürlich siehst du am schönsten aus, Vano ... das ist kein Gelaber. Ich mein das, wie ich es dir sage. Ich liebe dich mit deinen Narben und sogar dein zugenähtes Auge, was du selber hasst, liebe ich, denn das ist das Gesicht eines Kriegers. Und das Gesicht des Mannes, den ich heute heirate.« Boldiszàr küsste ihn, sabberte ihn dabei voll, wischte die Sabber wieder weg und hakte sich ein. Er grinste. »Auf geht`s.«


    Silvano de Mancini
    "Genau ein Zuhause dass uns immer begleitet. Das große konnte ich leider nicht selbst bauen. Könnte ich es, würde ich es. Wir werden unser kleines Zuhause gebührend einweihen, jeden Raum, jede Planke, alles. Und ich werde meinen Schwur halten und Dich ausbilden, denn genau dass hätte ich nicht mehr gekonnt, hätte ich den Schiet verzapft. Du duftest nach Tabak Schatz, der Geruch passt zu Dir. Komisch, Du magst an mir was ich selbst verabscheue. Aber Du hast Recht, ein Krieger ohne Narben, ist so etwas wie ein schlanker Koch. Ich weiß dass Du es genauso meinst wie Du es sagst. Du bist keiner Phrasendrescher, kein Laberfisch. Du sagst was Du meinst und Du meinst was Du sagst. Und Du machst sehr klare, eindeutige Ansagen... die ich liebe. Pass kurz auf. Gleich beim Ritual wird zuerst Rene einen Schluck aus der Boddel trinken, dann ich und dann erst Du. Käptn, Braut, Bräutigam - Du zuletzt, nicht vergessen Schatz. Und nach Dir geht sie an die Trauzeugen. Die schreiben Segensprüche auf ein Blatt Papier. Wir stopfen es in die Flasche und ab damit über Bord zur See. Du bist Nummer drei beim Abbeißen, ansonsten meine Nummer eins. Gehen wir", grinste Vano glücklich und führte Boldiszar nach oben auf Deck. Als sie das Deck betraten brachen die Mannschaften in Jubel aus. Sie stampften und johlten, aber keiner pfiff. Jaques grinste breit und brüllte seinen üblichen Gruß - der auch hier gebührlich war. "KÄPTN AUF DECK!", brüllte er in einer Lautstärke, die für manchen Landgänger immer noch unerklärlich war, während der Trubel noch lauter wurde. Silvano führte Boldi zum Steuerrad, wo Rene bereits auf sie wartete. Genau vor dem vorbereiteten Altar blieb er mit seinem Schatz stehen und grinste Boldi kurz an, ehe er Rene zunickte. "Wir sind bereit, Deinen Segen zu empfangen wie auch den der See", sagte er feierlich.


    Boldiszàr
    »Du hast das mit dem Lich ernst gemeint?«, keuchte Boldiszàr. »Mann, Vano! Hast du ein Glück, dass ich dich dann eh auf die Bretter nagel, sonst hätt ich es nämlich jetzt gemacht. Dich kann man keine Sekunde allein lassen, kein Wunder, dass Davet ein Klugscheißer geworden ist. Wahrscheinlich war er früher ganz normal, bis er sich dauernd um dich sorgen musste.« Sie schritten über Deck, durch die Jubelnde Mannschaft. Es war dunkel, damit auch Robere der Hochzeit beiwohnen konnte. Boldiszàr entdeckte ihn ganz vorn, wo der frischgebackene Vampir mit todernster Miene stand, die Arme verschränkt und ihm zunickte. Patrice stand daneben, sie beide trugen ihre Gardeuniform. Tekuro blickte drein wie der letzte Angeber, aber Boldiszàr wusste, dass er mit seinen Gefühlen kämpfte. Tekuro konnte noch immer nicht fassen, dass sein kleiner Bruder unter der Haube war. Boldiszàr grinste ihn breit mit seinem gesunden Mundwinkel an, dann schaute er wieder nach vorn, wo Rene bereit stand.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy schaute voller Stolz auf Boldi und Vano, als diese das Deck betraten. Was immer noch kommen würde, diesen Augenblick in seinem Leben würde er niemals vergessen. Er hatte seinen kleinen Bruder Boldi wieder und den kleinen Vano und beide waren alles andere als klein. Und heute heirateten sie. Sie waren ein schönes Paar, sie waren glücklich und das war alles was für Boldi zählte. Gleich was die Welt von ihnen halten sollte, er würde ihnen beistehen und sie beschützen. Diesmal würde er es besser machen, diesmal würde er sich als großer Bruder und Schwager beweisen. Er musterte seinen Vater, der als Geist ebenso dem Fest beiwohnte, wie Mercer. Auch sie sahen stolz und zufrieden aus. Bellamy bemerkte dass schon wieder seine Augen so komisch brannten. Es musste an der verdammten Salzluft liegen. Kein Wunder, sonst brannten seine Augen nie. Er wischte sich mit einem Ärmel die Augen ab und hoffte, die Dinger blieben mal für einen Moment trocken. Breit grinsend ging er an seinem Vater und Mercer vorbei und stellte sich neben Silvano. Er lächte Vano an und knuffte dann Boldi, damit dieser wusste dass er hier stehen durfte. "Sacha Du sollst Dich ebenfalls dazu gesellen, hat Vano gesagt. Ich hab es fast vergessen", entschuldige sich Bellamy.


    Sacha Bonnet
    Sacha hangelte vom Tauwerk herunter. Er hatte ziemlich weit oben gehangen, damit er alles sehen konnte. Die letzten zwei Meter sprang er und landete leichtfüßig mit seinen nackten Füßen auf den Planken. Etwas schüchtern, aber guter Dinge trat er an das Brautpaar heran. »Danke, dass ich hier vorn stehen darf, Kapitän«, sagte er und verschränkte vor sich hinlächelnd die Hände hinter dem Rücken.


    Rene Lothair de Brisay
    Der alte Kapitän Rene de Brisay schaute feierlich von einem Anwesenden zum anderen. Rene war als Veteran der See eine Respektsperson, doch spiegelte sein wettergegerbtes Antlitz heute nichts anderes als väterliche Güte wieder. Er war nicht Silvanos Vater, hatte aber als sein Ausbilder dennoch oft genug dessen Vater vertreten, in guten wie in weniger guten Zeiten und gemeinsam waren sie auch durch den brennenden Abgrund Firasanis gefahren.


    »Eine Ehe ist keine Einfahrt in einen sicheren Hafen, sondern eine Fahrt hinaus auf das offene Meer. Wir haben uns heute hier zusammengefunden um Boldiszar und Silvano in den Stand der Ehe zu erheben. Falls jemand hier ist, der gegen die Verbindung ist, möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen. Spricht einer, wird er kielgeholt und weiter geht`s.«
    Pro forma wartete Rene, ob jemand das Wort erheben würde.


    Mercer Desnoyer
    Mercer ergriff die Hand seines besten Freundes, denn nun waren sie nicht nur in Freundschaft, sondern auch durch Familienbande verbunden. Ihm gefiel die praktische, pragmatische Art von Rene gleich jeden Widerstand im Keim zu ersticken. Mit der anderen Hand strich er seine lange Mähne nach hinten und nickte stumm Richtung ihrer Kinder. Nichts als Liebe, Stolz und Rührung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Und Glück, Berzan hatte seinen alten Freund seit langem nicht mehr so strahlen sehen. "Unsere Babys heiraten", flüsterte Mercer kaum hörbar.


    Berzan Bovier
    "Und sie heiraten nicht nur, sie heiraten sich sogar gegenseitig", erwiderte Berzan fassungslos. "Das wäre so, wie wenn wir geheiratet hätten. Denn Stress von Arbeit auch noch zu Hause und den von zu Hause auch noch auf Arbeit. Eine grauenhafte Vorstellung." Berzan stieß Mercer mit seinem Geisterellbogen an, Mercer kannte ja Berzans derbe Späße und würde es ihm nicht krumm nehmen. "Schau sie dir an", sprach er nun gerührt. "Wie groß sie sind!" Er wurde von tiefer Liebe übermannt. Wehmütig wechselte er einen Blick mit Mercer. "Die Babys heiraten", wiederholte er leise und wischte eine leuchtende Geisterträne weg.


    Rene Lothair de Brisay
    »Tretet nun nach vorn, Silvano de Mancini-Desnoyer und Boldiszàr Bovier«, sprach Rene feierlich und wartete, bis die beiden näher gekommen waren. »Möchtest du, Silvano Giovanni de Mancini-Desnoyer, den hier anwesenden Boldiszar Bovier heiraten? Dann antworte mit: Ja ich will.«


    Silvano de Mancini
    Silvano trat gemeinsam mit Boldiszar an den Altar heran. Rene hatte so feierlich wie väterlich gefragt, ob jemand Einwände hätte und gleich jeden Einwand abgeblockt. Vano hätte ihn am liebsten umarmt, aber hier an Bord waren sie wie alle eine große Familie. Mehr noch sie waren eine Sippe, ein Zusammenschluss aus drei Familien, der Mouette, der Choucas und der Cygnus. Vano ergriff die Hand von Boldiszar und schaute ihm mit schräg gelegten Kopf ins Gesicht. "Ja ich will", sagte er mit felsenfester Überzeugung und drückte liebevoll Boldis Hand.


    Rene Lothair de Brisay
    »Und möchtest du, Boldiszàr Bovier«, fuhr Rene fort, »den hier anwesenden Silvano Giovanni de Mancini-Desnoyer heiraten? Dann antworte ebenfalls mit: Ja ich will.«


    Boldiszàr
    Boldiszàr erwiderte den Händedruck und sah Silvano tief in beide Augen, auch in das fehlende. »Ja, ich will, und wie ich das will!«, röhrte er und konnte es kaum erwarten, dass Rene die erlösenden Worte sprach.


    Rene Lothair de Brisay
    "Hiermit erkläre ich Euch zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten vor dem Gesetz und vor der hohen See", sprach Rene laut und deutlich, so dass jeder auf dem Schiff es hören konnte. "Ihr dürft euch nun küssen."


    Silvano de Mancini
    Silvano packte Boldiszars Kopf fest mit beiden Händen und presste ihm die Lippen voller Verlangen auf den Mund. Er küsste ihn zuerst fest, fast schmerzhaft, ehe er ihn sanfter aber tief mit Zunge küsste. Vano löste die Hände von Boldis Kopf und umarmte ihm bei diesem nonverbalen zusätzlichen JA innig. Er presste sich mit seinem ganzen Körper an ihn und rieb seinen Schritt an dem von seinem Mann. Boldi sollte spüren wie sehr er JA meinte.


    Boldiszàr
    Boldiszàr zerrte Silvano fest an sich heran, umarmte ihn wie ein Schraubstock. Nun war es offiziell, nun waren sie das, was sie ihr Leben lang schon gewesen waren, ohne es zu wissen - sie waren eins. Boldiszàr erwiderte den Kuss so gut er das mit seinem zerstörten Mundwinkel konnte. Seine rechte Wange mochte gelähmt sein - seine Zunge war es nicht. Sie hieß die von Silvano willkommen, empfing sie mit einem feuchten Freudentanz und es war ihm egal, dass ihm der Speichel aus dem vernarbten Mundwinkel lief. Gleich würde es hier noch auf ganz andere Weise feucht zur Sache gehen. Als sie sich wieder lösten, keuchte er schwer. Silvano würde sein Ja unter Beweis gestellt bekommen und drei Mannschaften würden ihre Zeugen sein.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene hielt den beiden Frischvermählten das Kissen mit den beiden Ringen hin. Sie waren silbern und zeigten eine eingravierte und blau hinterlegte Welle. »Tauscht bitte nun die Ringe.«


    Silvano de Mancini
    Silvano lächelte Rene dankbar an und nahm mit allem Respekt den Ring vom Kissen. Erneut ergriff er Boldiszars Hand. "Die See spricht zu all jenen, die bereit sind in ihr zu ertrinken. Ich bin im Blau Deiner Augen ertrunken, als ich Dich das erste mal am Hof sah. Ich liebe Dich, Treue über den Tod hinaus Boldi", schwor Silvano und schob seinem Ehemann den Ring auf den Finger. Er streichelte über Boldis Hand, musterte ergriffen den Ring und die Farbwahl und küsste seinen Mann erneut.


    Boldiszàr
    »Oh Mann«, keuchte Boldiszàr und starrte auf den Ring, der fortan seinen Finger zieren würde. Er griff unbeholfen mit seinen Wurstfingern nach dem anderen Ring und fummelte ihn über den perfekt manikürten Finger von Silvano. »Ich lieb dich, Vano ... ich lieb dich mehr als alles andere und der Rest kann mich getrost am Arsch lecken. Du warst mein Spielgefährte in Kindertagen, auch wenn du mir eine Qualle ins Gesicht geklatscht hast, du warst derjenige, auf den ich mein Leben lang gewartet habe, ohne es zu wissen. Und bist jetzt mein Mann. Ich bleib bei dir bis zum Ende. Und wenn das Ende bedeutet, gemeinsam in den Abgrund zu fahren, dann folge ich dir dahin.« Sie versanken wieder in einen langen, feuchten Kuss.


    Silvano de Mancini
    Silvano umarmte seinen Mann dabei so fest er konnte, küsste Boldi auf den Hals und besah sich hinter dessen Rücken seinen Ring. "Ich gehöre Dir und gleich wohin es uns verschlägt, wir reisen ab heute und für den Rest unseres Lebens gemeinsam. Wir bestimmen gemeinsam den Kurs, ich rechne ihn aus und lenke das Schiff und Du lernst es. Nichts wird uns je wieder trennen, wir haben uns wiedergefunden, Boldi. Die Qualle, daran denkst Du jetzt? Oh Mann", grinste Vano vergnügt und küsste Boldi so zärtlich wie möglich. "Keine Quallen mehr", schmunzelte er liebevoll.


    Rene Lothair de Brisay
    Glücklich unter seinem braunen Bart grinsend hatte Rene die beiden beobachtete. Wenn das keine Liebe war, was dann? So skeptisch er zunächst gewesen war, weil er sich Sorgen wegen Davet machte, so zuversichtlich war er nun. Sie würden es packen, zu zweit oder zu dritt, sie würden sich einig werden und ihr Ding durchziehen, wie auch immer es aussehen würde. Rene öffnete die Flasche. »Auf Euch, der erste Schluck für Euch und auf die See, dass sie Euch ewig behüte!« Er setzte die Flasche an die Lippen und trank. Die Flasche gluckerte laut dabei, als er sie um etliche Schluck lehrte. Dann reichte er sie an die Braut weiter - an Silvano.


    Silvano de Mancini
    Silvano nahm die Flasche mit dankbarem Nicken entgegen. "Auf Dich Boldi und auf die alte Dame. Behüte meinem Mann für mich und spuck ihn stets wohlbehalten wieder aus, gleich welche Wellen sich über ihm brechen. Prost Baby, prost Süße", sagte Vano liebevoll und nahm einen tiefen Schluck der die Flasche gut 4 Fingerbreit Inhalt kostete. "Die Flasche geht an meinem Ehemann", sagte Vano und reichte sie seinem Schatz.


    Boldiszàr
    »Auf dich, Vano und auf alle, die wir lieben. Du stehst unangefochten auf Platz Nummer eins. Auf dich, Vano-Schatz, auf dich ...« Er hob die Flasche an den Mund und trank gluckernd und sabbernd. Viel war jetzt nicht mehr in der Flasche, aber für einige gute Schlucke reichte es noch. Er reichte die Flasche an Bellamy weiter. »Hilf das leer zu machen, Großer«, bat er glücklich grinsend.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy nahm die Flasche entgegen. "Auf Dich kleiner Bruder, auf Dich kleiner Schwager. Ich bin kein Mann großer Worte, aber heute hab ich auch etwas für Euch. Vergesst all die Gründe warum es nicht funktionieren könnte und glaube an den einen warum es funktionieren wird - Euch! In diesem Sinne auf Euch, Ihr gehört zusammen, dass steht fest", sagte Bellamy und nahm auch einen großen Schluck. "Was ein Tropfen", freute er sich und reichte die Flasche an Sacha weiter. "Bitteschön".


    Sacha Bonnet
    »Ich wünsch euch auch alles Gute, ihr zwei!« Stolz nahm Sacha die große Rumflasche in die Hände und trank. Nachdem auch Bellamy daraus getrunken hatte, war nicht mehr viel darin, aber er ließ bewusst einen großzügigen Schluck übrig, da er den Blick seines Vaters bemerkte, dem scheinbar nicht passte, dass er nach dem Brautpaar erst an dritter Stelle trinken sollte. Mit einem freundlichen Lächeln reichte Sacha ihm den letzten Rum.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Scheiße!«, fauchte Tekuro. »Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Er trank den gesamten Rest der Flasche aus, holte aus und hätte sie fast über Bord geschmissen, hätte Sacha ihm nicht in den Arm gegriffen. Tekuro erinnerte sich, dass die Flasche noch gebraucht wurde. Sein Gesichtsausdruck spiegelte puren Stress wieder. Sacha klopfte seinen Vater aufmunternd und nahm ihm die leere Flasche wieder weg, ehe er damit irgendwelchen Blödsinn anstellen konnte.


    Silvano de Mancini
    Silvano nickte Sacha dankbar zu. "Schreibt die Segenssprüche für uns auf ein Blatt und danach gebt uns die Sprüche samt Boddel", bat er Sacha. Vano wande sich an Boldi und mustete ihn mit breiten, lüsternen Grinsen. "Ich fordere mein Anrecht auf Bekundung unsere Ehe ein vor allen Boldiszar de Mancini-Desnoyer Bovier. Hier vor allen, beweis es mir. Zeig mir dass Du mein Mann bist und Du nur Augen für mich hast, dass Du Dich nicht meiner schämst und wie sehr Du mich liebst. Zeig mir das vor meiner Mannschaft. Das fordere ich ein", gurrte Vano liebevoll.


    ****


    Die Trauung von Silvano und Boldiszar - Besiegelung
    Ü18Story
    Link:
    https://asamura.de/viewtopic.php?f=41&p=15535#p15535

  • Ciel
    Irgendwie tut mit der blöde Daumen immer weh. *rätsel*


    Fran
    Fran untersuchte ihn. »Wundgenuckelt Schatz, schau«, draufzeig


    Ciel
    Wer nuckelt an meinem Daumen!!


    Fran
    *lach* vermutlich Du selbst Ciel *drück* wer sollte denn heimlich an Deinem Daumen nuckeln, außer Ferrau? Und würde er dann nicht heimlich woanders nuckeln?


    Ciel
    Mein Daumen war noch nie wund, es muss Ferrau gewesen sein!


    Fran
    Und Dein bestes Stück? Du weißt wie sehr Ferrau Dich liebt


    Ciel
    Nur der Daumen ... ich wusste nicht, dass er solche Neigungen hat!


    Fran
    Ich werde da mal ein Auge drauf haben, wo er so rumnuckelt. Zeig mal Deinen Daumen, ich werde Dir eine Wund- und Heilsalbe draufschmieren. Seltsamer Bursche


    Ciel
    *nervös den Daumen hinstreck* Vielleicht respektiert er meinen Wunsch nach Keuschheit.


    Fran
    *Ciel verwundert anguck* wie meinst Du dass denn? *vorsichtig den Daumen einreib*


    Ciel
    Dass er anstelle anderer Körperteile im Schlaf nur den Daumen in den Mund nimmt, wenn ihm nach mir gelüstet.


    Fran
    Würdest Du den Unterschied merken, außer dass Dein Verlust in der Hose morgens fehlt? Vielleicht hat er einen ganz anderen Grund


    Ciel
    Dann muss ich ihn fragen! Aber er ist weg! Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit wir von diesem Horrorheiler zurückgekehrt sind.


    Fran
    Wo war er denn zum Schluss? Er ist hoffentlich nicht den Menschenfressern zum Opfer gefallen. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und ich habe ihn gemocht. :( Ich werde mich mal umhorchen, wo der kleine Kerl geblieben ist. Sonst muss Conni das für mich machen. Er bekommt sowas schnell raus. Was hat er denn für Hobbys? Vielleicht erklärt das einiges.


    Ciel
    Hobbys? Er richtet sich gern gemütlich ein, er isst gerne ... mag Gesellschaftsspiele. Wenn die Beißer ihn gefressen haben...!


    Fran
    Das ist doch schon mal was. Schatz vielleicht ist er einfach bei den Maaten unten in den Gemeinschaftsquartieren, da er nicht allein sein wollte. Oder er ist in der Kombüse. Die Beißer sahen nicht dicker aus als sonst *aufmunternd kraul*


    Ciel
    Remy! Ich muss den Taugenichts fragen! Oder noch besser, ich frage Maurice. Hol mir Maurice her!


    Fran
    Alles klar. *Auf die Beine quäl und losschlender. Bei Remy an der Kajütentür klopf* Seid Ihr da Remy de Muer?


    Remy
    Ja, ja, komm rein!


    Fran
    *reingeh und sich umguck* Hallo, wir, also vielmehr ich suche Nathan. Nein! Ich suche Ferrau. Entschuldigung. Ferrau suche ich, er war hier aber nachdem mein Mann von seinem Ausflug wiederkam, war er verschwunden. Wir haben die Befürchtung er wurde gefressen


    Remy
    Remy lag in einem Berg voller Zeichnungen, die er nun beiseiteschob und sich aufsetzte. Er und sein Leibdiener waren nicht nur von Zeichnungen umgeben, sondern auch von Essen. »Maurice, hast du das gehört? Der dicke Haarige ist weg. Spür doch mal eben nach Ferrau!«


    Ciel
    Ciel schloss die Augen und zählte langsam bis Zehn.


    Maurice
    »Alles klar, mach ich«, schmatzte Maurice und lutschte sich geräuschvoll seine fettigen Finger ab. Er konzentrierte sich und schlug dann wieder die Augen auf. »Er hängt irgendwo in einem engen dunklen Raum und wimmert. Zwei Wände berühren ihn. Die biegen sich nach oben, so«, erklärte Maurice und zeigte es mit den Händen.


    Fran
    »Der Wartungsweg, er befindet sich im Wartungsweg! Wie kam er dann dahin? Gut wir holen den Holzkopf da raus«, stöhnte Fran.


    Maurice
    Das Himmelsauge porkelte sich zwischen den Zähnen. »Was ist der Wartungsweg?«, fragte er neugierig.


    Remy
    Remy zuckte mit den Schultern und nahm seine Zeichnungen wieder zur Hand, während er in eine Schüssel mit Krabbensnacks griff. »Frag Fran!«


    Fran
    Der Rumpf hat zwei Wände, damit es bei Beschädigung nicht gleich zum Leck kommt. Zwischen den beiden Wänden ist Platz, der Wartungsweg. Das muss so sein, damit man das Schiff auf Bohrwürmer untersuchen kann. Es wird immer gestrichen mit so Anti-Wurm-Zeug aber man weiß nie und man muss es abklopfen. Da ist er drin, zwischen den Wänden sozusagen«, grinste Fran.


    Maurice
    »Aha, na ich glaube das mochte er schon immer, zwischen den Wänden rumlümmeln«, grinste Maurice.


    Ciel
    »Und wo?«, kreischte Ciel entnervt. »Wo genau, Maurice?« Er fragte sich, wie Ferrau dort hineingekommen war.


    Fran
    »Ja einige Meter nach dem Einstieg ist es noch hell aber nach der ersten Biegung finden Unkundige nicht mehr hinaus, denn schlagartig ist es dunkel«, sagte Fran freundlich.


    Maurice
    »Das kann ich ganz schlecht erspüren, weil er so durcheinander ist. Er wimmert immer, aber es ist unten. Mittig unten würde ich vermuten Herr«, sagte Maurice gewichtig.


    Fran
    »Ja das geht vielen so. Der Wartungsweg ist echt unheimlich. Ich war einmal drin mit Conni, weil wir was überprüfen mussten. Ich war froh dass Conni die Führung übernommen hat und eine Laterne dabei hatte. Zuerst habe ich mich gefragt wieso und dann wusste ich warum. Wir werden ihn suchen. Danke für Eure Hilfe«, sagte Fran.


    Maurice
    »Na klar gerne Doc, keine Ursache«, freute sich Maurice und aß weiter seine gebratenen, fetttriefenden Fischstückchen.


    Fran
    Francois wante sich an Ciel. »Wie Du selbst gehört hast, steckt Ferrau im Wartungsgang Liebling«, freute sich Fran.


    Ciel
    Ciel rieb sich das Gesicht. »Komm Fran, zeig mir wo es da hineingeht.« Plötzlich fuhr er herum und riss Remy die Zeichnungen aus der Hand, um sie triumphierend anzuschauen. Es waren die Abbildungen von Rassestandards verschiedener Pferde. Kommentarlos reichte er sie an Remy zurück.


    Fran
    Fran musterte das Schauspiel und schaute Ciel dann ernst ins Gesicht. »Was bitte tust Du da?«, fragte er entgeistert.


    Ciel
    »Ich wollte schauen, womit mein Schwager sich hier einschließt, wenn er mal keine Frauen in der Nähe hat, die er belästigen und gegen ihren ausdrücklichen Wunsch - und den ihres Mannes - besteigen kann.«


    Remy
    »Na hör mal!« rief Remy empört.


    Fran
    Fran bedachte Ciel mit einem Blick der Bände sprach. »Ciel wir haben besseres zu tun, als Remy bei seinen Schmuddelbildchen zu ertappen. Ferrau verlässt sich auf Dich und Deine Rettung. Wimmert zwischen Bordwänden und Dich interessieren die Bilder von Remy? Komm jetzt!«, befahl Fran und gab den Weg vor.


    Ciel
    Ciel warf Remy einen giftigen Blick zu, der diesem befahl, nichts dazu zu sagen. Remy zog ein ausdrucksloses Gesicht. Ciel folgte Francois nach draußen. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, hörte er von drinnen ein wieherndes Lachen. »Zeig mir den Weg in den Wartgungsgang«, sprach er unter Aufbietung seiner ganzen Geduld.


    Fran
    Fran legte ihm einen Arm um die Schulter und zog seinen Schatz mit sich. »Lass Dich doch nicht immer von dieser albernen Nudel provozieren. Meine Güte Ciel, Du gibst dem Kerl auch ständig Futter. Anstatt ihm ein Bild zu stehlen und es anzugucken, würde Conni Dir raten ihm eins unterzuschieben dass es seine Frau findet. Du fängst sowas verkehrt herum an. Wenn Du Dich ärgerst, freut er sich. Bleib total ruhig, Du stehst über den Dingen und vor allem darüber. Und wenn er nackte Frauen zeichnet. Na und? Dann bekommt er von uns mal eine gezeichnet, die Olivie die Sprache verschlägt. Seine wird er erklären können, unsere nicht. Alles klar?«, fragte Fran schmunzelt und küsste ihren Mann. So auf zum Wartungsraum. Unterwegs schnapp Dir bitte die erstbeste Laterne Schatz«, bat Fran und gab den Weg vor bis hinab in den Laderaum des Schiffes. »Hier war irgendwo die Tür«, grübelte er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Er zeichnet sie ja nicht, er lässt sie sich zeichnen. Als ob der so was könnte! Gar nichts kann er, nichts und mein Vater hat ihm auch noch meine Frau zur Braut gegeben, ich hasse diesen Kerl!«, wütete er. Er leuchtete mit der Schiffslaterne herum, die er sich hatte von einem Matrosen aushändigen lassen. »Also, wo geht es jetzt hier herein«, fragte er ungeduldig.


    Fran
    Fran musterte Ciel kurz mit nicht zu deutendem Blick, ehe er sich daran machte die Wände abzutasten. Er war ganz selten hier unten, eigentlich so gut wie nie und damals hatte er nur Conni geholfen. Wenn man das Hilfe nennen konnte. Etwas weiter hinten, fand er den Zugang und öffnete die Tür. »Hier ist es«, sagte er leise.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ferrau?«, rief Ciel und leuchtete hinein. »Warum guckst du mich so komisch von der Seite an, Fran?«, fragte er misstrauisch.


    Fran
    »Weil Deine Worte seltsam gewählt waren, deshalb. Aber das ist jetzt unwichtig, geh hinein und hol Ferrau heraus, ich warte hier am Eingang, damit Ihr ihn nicht überseht. Ich muss dort drinnen zu gebeugt gehen«, erklärte Fran und bezog neben der Tür Stellung.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Meine Ex-Frau«, murrte Ciel. »Aber DAMALS war sie noch meine Frau gewesen, als dieser Widerling sie geschändet hat und sie jegliches Interesse an mir verlor!« Ciel machte sich noch dünner, als er schon war und betrat den Wartungsschacht allein. »Ferrau!«, rief er ein zweites Mal. Erneut fragte er sich, wieso der hier hineingekrochen war. Selbst Francois hatte den Gang kaum finden können.


    Fran
    Schmunzelte knapp zu Ciels Worten. Er war ihm nicht böse, er war nur verwundert, schlimmstenfalls etwas verstört. Aber Ciel hatte es aufgeklärt und er setzte sich stumm neben den Eingang und hielt Wache.


    Ferrau
    Ciel musste ein ganzes Stück zwischen den Wänden weiterlaufen. Seitswärts wie eine Krabbe und das war auch für den schlanken Princen ganz schön anstrengend. In der Mitte fand er Ferrau auf dem Boden liegend vor. Er war dreckig, fast schwarz weil er sich überall mit Teer beschmiert hatte und wimmerte leise vor sich hin. Seine Hose war besudelt und sein Haar stand wirr ab. Als das Licht auf ihn fiel schaute er Ciel mit riesigen, fast schwarzen Augen an und kroch ihm entgegen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schritt ihm so schnell er konnte entgegen und gleichgültig, wie schmutzig Ferrau gerade war, legte Ciel einen Arm um ihn, zog ihn fest an sich heran und küsste ihn auf die Schläfe. »Was machst du hier?«, fragte er besorgt.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau klammerte sich hilfesuchend an Ciel fest, wie er es so oft tat. »Ich habe mich nur umgesehen. Hier war so viel zu entdecken. Einige Bilder, eine Statue. Habe alles wieder ordentlich zu gemacht. Ich habe mich gefragt, warum ein Schiff eine Tür im Rumpf hat und ob man dahinter das Meer sehen kann. Ob da ein heimliches Fenster ist um die Wassertiere anzugucken und dann bin ich hineingegangen und ein Stück weiter gelaufen und dann war alles schwarz. Und als das Schiff schwankte knallte die Tür zu und ich wusste nicht mehr vor und zurück und ich hatte solche Angst«, weinte Ferrau.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Oh, Ferrau«, schmunzelte Ciel beruhigt und nahm seine Hand. »Das nächste Mal bittest du einen der Matrosen, dir das Schiff zu zeigen. Ich dachte schon, die Beißer hätten dich gefressen.« Glücklich, seinen Ferrau wiederzuhaben, egal in welchem Zustand, führte Ciel ihn wieder in Richtung Tür. »Eine Statue und Bilder ... warum sollte Silvano so etwas mit sich führen? Dies ist ein Kriegsschiff«, wunderte sich Ciel.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau klammerte sich an Ciel wie ein Ertrinkender. Als sie die Enge hinter sich gelassen hatten, schaute er Fran mit großen Augen an, ehe er die Hand von Ciel nahm und ihn mit wackligen Beinen weiter nach hinten führte. Dort lag fest vertäut eine gewaltige Kiste. Gut und gerne 4 Meter lang und breit. Ferrau öffnete sie oben vorsichtig, zog die Bügel beiseite und gab den Anblick auf einem Mann preis, den Ciel nicht kannte. Der seinem Vater aber wie aus dem Gesicht geschnitten war, bis auf die Löwenmähne und den Bart. »Ein Denkmal ist das«, sagte Ferrau und hielt Ciels Hand.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Das ist der Mann von dem Bild! Davet la Caille, mein Halbonkel!«, rief Ciel. »So was ... was macht das hier auf dem Schiff?« Er betrachtete den armen Ferrau. »Komm, geh erst einmal auf die Toilette, danach gehst du dich waschen und ziehst dich um. Anschließend holst du dir was zu Essen. Wie lange hast du dort drin geklemmt?«


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau rieb sich seine blutunterlaufenen Augen. »Tage bestimmt, ich habe den Tau von den Hölzern geleckt als ich nicht mehr konnte«, weinte er erneut.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Oh Nein!« Ciel musste mit den Tränen kämpfen und brachte Ferrau auf die Toilette, da dieser sich scheinbar nicht mehr von ihm entfernen wollte nach dem erlebten Schrecken. »Und ich habe es nicht einmal bemerkt. In der Zwischenzeit haben Boldiszàr und Silvano geheiratet und du hast hier die ganze Zeit geklemmt ... wenn du verdurstet wärst! Schrecklich! Fran soll dich untersuchen!« Er drehte Ferrau mit dem Hintern zur Toilette, zog ihm die Hose runter und die Unterhose und setzte ihn drauf. Dann ging er schnell etwas zu Trinken holen und kehrte zur Toilette zurück, um zu schauen, ob Ferrau schon fertig war.


    Francois Grimard
    Fran stand auf, klopfte sich ab und gesellte sich zu Ciel und Ferrau. Er untersuchte den Leibdiener gründlich und schüttelte mit dem Kopf. »Du warst vielleicht zwei Tage dort unten. Du kannst auf einem Schiff doch nicht einfach überall herumstromern. Das ist gefährlich. Was möchtest Du als nächstes? Auf einen Mast klettern? Ciel hat Recht, wenn Du etwas sehen möchtest, ist das kein Problem, sag doch einfach wem bescheid. Trink das und trink in kleinen Schlückchen, sonst rebelliert Dein Körper. Du wäscht Dich jetzt und dann legst Du Dich in der Krankenstube schlafen. Keine Widerrede, geh bitte«, forderte Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Er kann nicht schlafen, wir heiraten«, rief Ciel aufgebracht. »Ist er gesund?«


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau nickte betreten. »Ich wollte doch niemanden nerven«, gestand er leise und ging wie befohlen nach oben. Er sah aus wie ein schwarzweißer Geist. Als Ferrau hörte, dass sie heirateten, brach er erneut in Tränen aus. »Ich will dabei sein«, bettelte er.


    Francois Grimard
    »Dehydriert aber völlig in Ordnung. Pass auf, ein guter Trick. Du trinkst die ganze Zeit brav Tee oder dünne Brühe durch einen Strohhalm. So bleibt die Menge überschaubar und kontinuierlich. Dann kannst Du dabei sein. Aber reinige Dich und trink, anders geht es nicht. Du bist mit dem Schrecken davon gekommen. Ferrau Du bist wirklich ein Holzkopf, Du nervst doch niemanden. So hätte es Ciel das Herz gebrochen und ich hab Dich doch auch lieb, sowas kannst Du doch nicht machen. Na komm. Am besten helfen wir Dir, wer weiß womit Du Dich nachher noch reinigst«, stöhnte Fran und schloss die große Kiste der Statue wieder.



    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel ging hinter Ferrau her. »Du wirst dabei sein, und wenn du bei der Hochzeit einschläfst, wird dir niemand böse sein. Aber es wird jemand auf dich aufpassen, falls es dir nicht gut geht. Bellamy! Wobei - der SOLLTE doch bereits auf dich aufpassen«, rief Ciel wütend.


    Fran
    »Soweit ich weiß, war Bellamy vorne bei den Beißern und er war sehr aufgewühlt, dass sein Bruder heiratet. Wobei er hätte Ferrau mitnehmen können. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass er genau das nicht getan hat


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich aber nicht«, sprach Ciel erbost. »Wäre er seiner Aufgabe nachgekommen, wäre Ferrau das nicht passiert. Er wäre fast verdurstet wegen Bellamy! Wo ist Silvano?«


    Francois Grimard
    Fran führte Ciel zur Kombüse. »Hier ist er, er ist vorhin mit Boldi in die Kombüse gegangen. Er wird wie immer auf seinem Platz sitzen und die beiden werden was leckeres Essen. Ferrau sollte etwas trinken. Eine leichte Brühe wäre gut«, sagte Fran freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ferrau, du hast es gehört, lass dir eine Brühe geben. Silvano!« Ciel blickte in die Runde.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau ging nach vorne zum Smut und ließ sich eine reichhaltige Brühe geben und gleich noch einen Teller Fischsuppe und einen Kaffee. Wo er schon einmal die Gelegenheit hatte. Er fing direkt an zu Essen und atmete erleichtert auf.


    Silvano de Mancini
    Silvano aß selbst in aller Ruhe seinen Brat, als Ciel nach ihm rief. »Ich sitze hier, komm rüber. Was ist los?«, fragte er freundlich und tunkte sein Fleisch in die Soße, während er mit der anderen Hand Boldi kraulte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel beobachtete zurfrieden Ferrau und gesellte sich dann zu Silvano. »Ich benötige einen zuverlässigen und durchsetzungsstarken Matrosen als Aufpasser für Ferrau. Bellamy hat diese Aufgabe vernachlässigt und infolgedessen wäre Ferrau fast im Wartungsschacht des Schiffes verdurstet! Zwei Tage klemmte er dort, ehe ich ihn fand.«


    Silvano de Mancini
    Silvano hielt mitten im Essen inne und musterte Ciel. »Wie um alles in der Welt ist er da hineingekommen und warum ist er beim Abgrund hineingegangen? Das ist dort drinnen schmal, eng, dunkel und stickig. Wie der Name sagt, es ist nur ein Wartungsgang. Einen Matrosen? Mal überlegen, ich könnte auch einen der Offiziere abstellen, was vielleicht günstiger wäre, denn die Matrosen müssen ihrer Arbeit nachgehen. Zu den Aufgaben eines Offiziers gehört es auch für Ordnung zu sorgen. Ich werde Conni bitten auf Ferrau ein Auge zu haben. Er ist sehr umgänglich«, erklärte Vano und aß weiter. »Geht es ihm soweit gut? Im Wartungsschacht, Landratten kommen auf Ideen«, antwortete er ungläubig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nein, nicht Conni«, sagte Ciel schnell. »Es muss jemand mit mehr Struktur sein, der Ferrau klare und dennoch freundliche Ansagen machen kann.«


    Silvano de Mancini
    Silvano tippte sich mit der Gabel an die Schläfe. »Jaques wäre passend, aber er vertritt in direkter Linie mich. Federico oder Armando. Ich ordne Armando ab, mein 3. Offizier, zuverlässig, sehr gradlinig und sehr direkt«, schmunzelte Vano.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ist er trotz allem freundlich?«, hakte Ciel nach. »Ferrau ist sensibel.«


    Silvano de Mancini
    »Ja alle meine Offiziere sind in Ordnung Ciel, mach Dir darüber keine Gedanken. Als Gruppe müssen wir zusammenhalten, da können wir keinen Quertreiber gebrauchen. Von daher, er wird Ferrau bewachen und sollte er Unsinn verzapfen, wird er ihn davon abhalten. Ihr seid die nächsten die heiraten Fran und Du«, grinste Vano.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel lächelte. Es wirkte noch tüchtig angespannt. Ferrau in diesem jämmerlichen Zustand an einem so unmöglichen Ort gefunden zu haben, wo er fast verdurstet wäre, hatte ihm einen gewaltigen Schrecken eingejagt. »Ja. Fran und ich heiraten. Und da ich die Hochzeitsnacht bereits hinter mich gebracht habe, brauche ich mich diesmal nicht zu fürchten und kann die Trauung in ihrer Gänze genießen. Ich habe ein gutes Gefühl.« Er griff nach Francois`Hand und so lange Ferrau aß, setzten sie beide sich noch dazu, um ein wenig zu plaudern, ehe auch für sie der große Augenblick gekommen sein würde.

  • Ciel Felicien de Souvagne
    Nachdem Ferrau versorgt war, ließ Ciel Fran bei ihm zurück und machte sich auf die Suche nach Bellamy. Er fand ihn oben an Deck. Im Hintergrund hing Robere wie ein nasser Lappen über der Reling und kotzte sich lautstark die Seele aus dem Leib. Sein Sohn stand neben ihm und Ciel schnappte auf, wie Sacha zwischen zwei Würgeattacken sagte: »... aber das ist doch gar nicht schlimm, betrachte es doch mal von der anderen Seite ...« Ciel beachtete die beiden nicht weiter und stellte sich stattdessen mit sehr ernstem Blick vor Bellamy hin.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy tupfte gerade seine Augen trocken, aber als er Ciel erblickte hörte er sofort auf damit. »Hallo Herr, alles in Ordnung bei Euch? Verzeiht meine verquollenen Augen, die Seeluft greift sie an«, murrte Bellamy.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel ignorierte die Bemerkung und fragte mit unverändert ernstem Blick: »Wo ist Ferrau?«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy dachte lange und gründlich nach, wo er Ferrau zuletzt gesehen hatte. Er war mit ihnen auf die Choucas gereist, aber war er auch wieder abgereist? Das konnte Bellamy nicht mit Bestimmtheit sagen. Er war mit Ciel und Ben zu diesem verrückten Heiler gereist, da musste Ferrau noch an Bord gewesen sein. »Also als wir abgereist sind um den Heiler dingfest zu machen, war er noch hier Herr«, sann Belly nach und grübelte weiter. »Ich suche ihn gleich mal für Euch«, bot er freundlich an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Was hatte ich Ihnen aufgetragen?«, fuhr Ciel unerbittlich fort.


    Bellamy Bourgeois
    »Ich sollte... oh oh auf Ferrau aufpassen. Es tut mir leid Herr, ich suche ihn sofort und hoffe ihm ist nichts geschehen. Er kann nicht weit weg sein, dass Schiff ist ja nicht so riesig«, grinste Belly entschuldigend. »Es tut mir leid, ich kümmere mich drum, blöde Ausrede«, schob er nach und stand auf.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nicht nötig. Ich habe ihn gefunden. Verdurstet. Im Wartungsgang des Schiffes eingeklemmt.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy starrte Ciel fassungslos an. »Verdurstet, Ferrau... ist tot?«, fragte der ehemalige Palaisin und man sah ihm an das er wirklich schockiert war. Er hatte so einige Menschen gehen sehen, bei einem großen Anzahl hatte er sogar dabei geholfen, dass sie schneller gingen als die Natur vorgesehen hatte. Aber Ferrau war so harmlos wie eine Topfpflanze und vermutlich genauso intelligent. Wie konnte er in einem Gang eingeklemmt werden und verdursten? Bellamy wagte sich dies aber nicht zu fragen, da sein Herr vermutlich schon erbost genug war.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Fast«, sagte Ciel und seine Stimme klang sehr böse. »Am Tag meiner Hochzeit musste ich meinen Geliebten, den ich selbst erst kürzlich den Klauen des Abgrundes noch einmal entrissen habe, halb tot aus einem finsteren Schacht zerren! Weil SIE, den ich ebenfalls vor einem schlimmeren Schicksal bewahrte, nicht ihrer Aufgabe nachgekommen sind!« Ciels Zeigefinger richtete sich wie ein Speer auf Bellamys Gesicht.


    Bellamy Bourgeois
    »Damit habt Ihr Recht, ich habe meine Aufgabe nicht nur vernachlässigt, ich habe sie vollkommen vergessen. Ich bin froh zu hören, dass Ferrau noch lebt. Benennt Eure Strafe Herr«, bat Bellamy kleinlaut.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich habe leider nur einen von Ihrer Sorte«, rief Ciel wütend. »Aber dieses Ereignis ist mir eine Lehre, dass ich offenbar zwei Personen benötige, die anderen beim Nachdenken über ihre Schandtaten behilflich sind! Wie kam es dazu, dass sie Ihre Pflicht dermaßen vernachlässigen konnten?«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy klopfte neben sich auf den Boden. »Mein Bruder heiratet Herr, also er hat geheiratet. Man redet nicht immer über die Dinge die einen bewegen. Und man soll Dingen nicht nachtrauern, die man nicht bekommt, sondern sich über die Dinge freuen die man besitzt. Ich habe mich sehr gefreut als ich erfahren habe das Boldiszar mein Bruder ist. Er war mir immer sympatisch und Boldi und Robere teilten mein Schicksal. Das hielt ich für den Grund, warum wir uns so gut verstanden haben. Aber zu wissen, dass man nicht allein auf der Welt ist, sondern wirklich lebende, atmende Familie hat, dass ist etwas ganz Besonderes. Als der Lich mir fast mein Licht ausgeknipst hat, war die Information noch ganz frisch. Und ich habe mich gefragt, warum man mir meinen Bruder zurückgibt, nur damit ich dann von dem Lich angegriffen werde. Das er mich fast ausgelöscht hätte. Und da wurde mir eines bewusst, als großer Bruder ist es meine Pflicht dafür zu sorgen, dass mein kleiner Bruder all das bekommt, was er sich wünscht. Er sollte es besser haben. Er hat einen Partner und ich wollte, das er diesen Mann heiratet. Er sollte einen Ehemann haben, wie sagt Vano immer? Ein Zuhause in einer anderen Person. Das musste ich erreichen. Boldi sollte all das haben, was ich niemals haben werde durch meine Art. Aber er kann es haben, er kann es schaffen und er hat es geschafft. Er hat einen Ehemann der sein seelisches Zuhause ist. Die Erinnerungen die man uns zurückgab sind mein Schatz. Da hatten wir einst so ein Zuhause. Und Boldi und Vano waren schon eins. Das gefiel mir. Und hier jetzt, auf dem Schiff haben wir Quennel ins Auge geblickt, dem Mann der der Untergang unserer Familie war. Der der Abgrund für so viele Familien und Kinder war, sogar für seinen eigenen Sohn! Wie kann man nur so sein? Ich hätte ihn am liebsten getötet, wäre er nicht schon tot. Dann sahen wir Parcival, er war nicht von der gleichen Bosheit wie Quennel, aber er war trotzdem keinen Deut besser. Mein Hass brodelte hoch und dann sah ich meinen Vater mit seinem besten Freund. Papa und Onkel Mercer, fast lebendig, sie sprachen zu uns und ich konnte kaum antworten. Boldi wünschte sich unseren Paps zurück, ich sah es in seinem Blick. Vano wünschte sich das Gleiche und fürchtete sich zeitgleich vor seinem Wunsch. Und ich? Ich der große Bruder, schaute wieder nur dumm wie ein Schaf. Wie damals als man unsere Mutter tötete, als man Boldi fortriss. Ich weiß nicht, irgendwie fühle ich mich gerade, als stürzt alles auf mich ein. Ich hoffe einfach, dass sich Boldi ein schönes Leben aufbaut, irgendwo auch einen Flecken hat, wo er sesshaft ist und ich ihn ab und an mal besuchen kann. Wisst Ihr einfach ein stinknormales Leben, wo die Sorge ist ob wir noch Zwiebeln im Haus haben fürs Fleisch, anstatt Untote, Lichs, Mörder, verrückte Heiler, Verschwörer, Liebestrunkene Trottel mit Hang zum Massenmord, Doppelagenten die soviel gedoppelt waren ohne sich selbst noch zu kennen. Und zwischen all dem stehe ich... und möchte nur dass es meinem Bruder gut geht«, erklärte Belly hilflos.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel zögerte kurz, da er eigentlich zanken wollte, aber dann folgte er der Einladung und setzte sich neben Bellamy. Was er hörte, ließ seinen Zorn abflauen und stimmte ihn sehr nachdenklich. »Belly ... wenn du eine Pause brauchst ... dann musst du mir das sagen. Ich habe den Kopf voll von ganz ähnlichen Dingen. Ich verlor meinen Großvater und meinen Onkel durch Quennel und Parcival. Und ich verlor auch Parcival selbst, wie ich ihn kennenlernte, wie er sich mir zeigte, den Kameraden, Berater und Freund. Und auch dich habe ich zwei Mal fast verloren. Ich war anwesend bei der Rückführung von euch dreien und habe das selbe Leid gespürt. Die Machtlosigkeit, nichts dagegen tun zu können, wie grausam Menschen zueinander sind. Einfach nur ... immer wieder die Scherben aufkehren zu müssen. Viel lieber würde ich Dinge aufbauen, anstatt bekämpfen zu müssen. Belly, du kannst mit mir reden! Du musst es sogar. Es nützt weder dir noch mir, wenn du stets dreinblickst wie eine eiserne Festung, doch innerlich vom Rost zerfressen bist. Damit gefährdest du deine und meine Sicherheit und auch die von anderen, wie meinem lieben Ferrau. Belly, ich werde Vater. Ich benötige zuverlässigen Schutz für meine Familie. Ich werde dich doch nicht rügen oder strafen, wenn du mich um eine Auszeit bittest, sondern dann organisiere ich mir schlicht und einfach eine Vertretung.« Ciel rutschte näher, legte die Arme um Bellamy und drückte ihn. »Warum hast du es mir nicht einfach gesagt?«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy rutschte näher und lehnte sich an Ciel an. »Wie Ihr schon sagtet, Ihr hattet doch die gleichen Probleme. Ihr wurdet doch genauso beraubt von den Dreien. Ihr, allen voran Euer Vater. Euch nahm man den Onkel und den Großvater. Aber Ihr habt zum Glück eine liebende Mutter Prince Ciel und einen Vater der Euch liebt. Euer Vater musste mit einem alten Leibdiener klarkommen. Ich denke der alte Mann hat seinen Job so gut er konnte erledigt und er muss Euren Vater geliebt haben, denn sonst würde der Duc ihn nicht dermaßen verehren. Und Ihr? Ihr habt zudem Paricval verloren, betrogen von einem Vertrauten. Jemand der Euch schützen soll, hinterging Euch. Letztendlich sogar mit seiner letzten Tat, indem er Euch benutzte, damit der Duc ihn tötet. Also hat er Euch als Köder und Euren Vater als Waffe benutzt. Wieder einmal, wenn auch zum Guten. Aber dennoch macht es das ganze nicht besser. Ich sollte nicht den Moralapostel spielen, aber sind wir ehrlich - Euer Vater kann schon unterscheiden, was Paricval tat und was der Orden. Wenn das einer unterscheiden kann, dann auch Euer Vater. Und er weiß was Gerechtigkeit ist. Wo das Gesetz schwammig ist, wo man eine klare Antwort erwartet, sogar da bekommt man sie von Eurem Vater. Aber glaubt mir, niemals ist ein Verbrecher ungeschoren davon gekommen. Denn dann schickte er mich, aber das bleibt unter uns. Also hat sich Paricval doch nur wieder gedrückt. Zuerst versteckte er sich hinter der Duchesse, sie war es - sie allein! Oh je ich armer liebeskranker Mann. Dann war es Quennel, er hat mich angestiftet. Dann war es seine Reue und der Schutz der anderen warum er so floh. Ich bitte Euch Ciel, er hätte selbst denken können, er hätte weder auf die Duchesse noch auf Quennel hören müssen, er hätte sogar Quennels Sohn beschützen können und er hätte zu seinem Verrat stehen können. Damals wie heute, hätte er es beenden können. Er hätte verhindern können, dass der Duc stirbt. Das Euer Onkel stirbt. Das die Agenten fallen. Dass Quennel seinen Sohn dermaßen misshandelt und und und. Das Herr kotzt mich an. Ich bin beileibe kein Unschuldslamm, aber jene die ich für Euch oder auch Euren Vater holte, hatten es verdient. Parcival war Eure Sorge und Freundschaft nicht wert, Ihr seid viel zu gut für solche Personen. Und Ciel, ich benötige keine Auszeit, ich benötige einen Freund und ich brauche Hilfe, das brauche ich. Euer Kind und Eure Frau werden bei mir sicher sein. Glaubt mir, vertraut mir. Das mit Ferrau tut mir leid. Das ist ein lieber, schrulliger Kerl. Leider ein wenig zu neugierig. Was er immer in Zwischenwänden möchte. War er mal ein Silberfisch? Keine Ahnung«, stöhnte Belly.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Wobei brauchst du Hilfe?«, fragte Ciel. »Ich bin dein Freund, Belly. Auch wenn ich gleichzeitig dein Herr bin. Boldi ist dein Bruder und Freund. Und auch Robere hatte doch immer einen guten Draht zu dir. Warum meinst du, keine Freunde zu haben? Sag mir, wie ich dir helfen kann. Ferrau ist sehr lieb und sehr unbeholfen. Ich finde das ausgesprochen niedlich. Aber man muss auch auf ihn achtgeben. Ich hatte ihm einen eigenen Diener geschenkt, der ein Auge auf ihn haben sollte - Ferrau ist der einzige Leibdiener, der einen Leibdiener hat - aber den hat er in Beaufort zurückgelassen!« Er schaute betrübt. »Ich weiß nicht, ob Parcival wirklich so ein übler Bursche war ... ich bin vermutlich manchmal blind. Ich kann ihn einfach nicht als einen schlechten Menschen wahrnehmen, obwohl alle Fakten dafür sprechen.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy nickte zustimmend. »Vielleicht seid Ihr manchmal zu weich und ich oft viel zu hart. Ihr seht das Gute weil Ihr es sehen wollt und ich nur das Schlechte, aus dem gleichen Grund. Vermutlich war Parcival weder das eine noch das andere, sondern wirklich nur das was er sagte - gutgläubig. Aber dennoch schmerzt es so etwas zu sehen. Eine Frage, haltet Ihr es für möglich, unseren Vater zurückzuholen? Antwortet bitte ehrlich. Ferrau ist eine gute Seele, die sehr sorglos ist. Ähnlich wie Nathan, nur leider nicht so clever. Dafür hat er eine ebenso liebe Art, wenn er an andere denkt. Bedenkt die Geschenke die er für Euch und Eure erste Frau besorgte. In sowas wiederum ist er einfach unschlagbar. Er muss sich angewöhnen bei uns zu bleiben und ich muss besser auf ihn achten. Das steht fest. Ich weiß was er Euch bedeutet. Meint Ihr es wird so bleiben? Ich verstehe sogar etwas die Angst von Tekuro. Er ist traurig, er wird sich fragen wieso er nicht mehr der Beste für Boldi ist. Nun wo die Liebe hinfällt nicht wahr? Ich wünsche meinem Bruder nur das Beste, aber manchmal habe auch ich Angst, dass wenn ich zu Besuch komme, er sich fragt, wann geht Belly wieder - so langsam stört er. Ich glaube nicht, dass er das tun wird, aber dass sind Dinge vor denen sich Personen wie Robere, ich, aber auch Boldi, Vano und wie sie alle heißen mögen fürchten Herr. Jeder der aus dem Nichts kommt und niemanden hatte. Und schaut Euch Tekuro jetzt an, manchmal wünschte ich, ich könnte meinen Vater genauso an mich drücken und ihn dann zu Boldi schicken. Abends zusammen sitzen und über alte Geschichten reden. All sowas, was für andere normal, vielleicht sogar stinklangweilig ist, würde ich gerne mit meiner Familie tun, mit Berzan, Boldi, Vano, Teku, Mercer allen versteht Ihr? Und wenn wir nur ein Bier trinken und Schmalzbrote essen. Sowas«, sagte Bell und drückte Ciel dankbar.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Wobei brauchst du Hilfe? Wie kann ich dir helfen?«, wiederholte Ciel seine Frage und kraulte Bellamy ein wenig den Nacken. »Ja, es ist möglich deinen Vater zurückzuholen. Du siehst es an Kazrar, du siehst es an Brandur von Hohenfelde, den du vor seiner Auferstehung als Geist erlebt hast. Doch alles in dieser Welt hat seinen Preis. Die Frage ist, ob man gewillt ist, diesen zu bezahlen. Dass einer von den Genannten dich je abweisen wird, kann ich mir nicht vorstellen. Aber selbst wenn, dann kennst du eine Person, die das nicht tut.«


    Bellamy Bourgeois
    »Euch? Was wäre Euer Preis um mir zu helfen, meinen Vater zurückzubekommen?«, fragte Bellamy so leise wie möglich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Mich. Ich sagte, ich bin dein Freund und dieses Versprechen gilt vollumfänglich ohne Wenn und Aber. Was deinen Wunsch betrifft, gibt es drei mögliche Wege. Der Preis des ersten wäre ein Pakt mit dem Lich. Dem Wesen, das mich fast umgebracht hat und mindestens die halbe Familie von Linhard auf dem Gewissen hat ist augenscheinlich in der Lage, Tote wiederzuerwecken. Zumindest mach Kazrar auf mich einen sehr fidelen Eindruck. Ich vermute jedoch, dass dafür intakte Gebeine notwendig sind. Der Preis des zweiten läge darin, dass dein Vater entweder in körperloser Geist bleiben muss und stets dem Willen eines Nekromanten unterliegt oder von diesem in einen fremden Körper gestopft wird. Er wäre körperlich eine andere Person. Der Preis des Dritten wäre das Leben eines aufrechten Souvagners. Und dein Vater wäre wieder die Person, die er zu Lebzeiten war.«


    Bellamy Bourgeois
    »Danke, dass berührt mich tief Ciel. Eine aufrechte Person zu töten, heißt in dem Fall jemanden das Gleiche anzutun wie uns. Könnte man den Lich dazu bringen meinen Vater zurückzuholen und ihn dann ausschalten? Ich meine, warum sollten wir ihn nicht benutzen?«, flüsterte Bellamy.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Man kann diesen Lich nicht benutzen«, erklärte Ciel. »Wie stellst du dir das vor? Sobald man sich seiner Gnade unterwirft, zeigt man ihm die nackte Kehle. Was meinst du, wie das für uns ausgeht - uns, die ihn jagten und in die Ecke drängten, die ihn aus seinem Versteck zerrten wie eine Schildkröte aus ihrem Panzer, so dass er bloßgestellt und wund vor uns quer durch das Land zu Fuß fliehen musste?«


    Bellamy Bourgeois
    »Wir tun so, als könnten wir ihn töten, aber für den Preis, dass er uns diesen Gefallen erweist, darf er gehen. Er darf ungestraft Souvagne verlassen. So dachte ich das. Du tust so, als hättest Du vor Ort bei ihm nur kurz geschwächelt, aber jetzt bist Du zurück, mit den Himmelsaugen und der geballten Macht des Ordens und aller anderen Magier«, grinste Belly.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Belly«, sagte Ciel geduldig. »Wie bitte soll ich ihn auf magischem Wege belügen, was meine tatsächliche Kraft angeht? Vielleicht schafft das ein Geistmagier ... ich jedoch nicht. So funktioniert das nicht. Der Kerl ist jahrhundertealte Bosheit. Und ich ... bin nur ein kleiner Prince, der sich in kleinbürgerlicher Gerechtigkeit suhlt.«


    Bellamy Bourgeois
    »Quatsch, Ihr allein seid nicht mächtig genug, aber mit all Euren magischen Untertanen? Was dann? Was wenn alle Magier Souvagnes Euch zur Seite stehen und Euch die Kraft abgeben, was dann? Da kann er gar nichts machen. Das geht doch oder? Wieso sagt Ihr so etwas über Euch? Nur weil Ihr sehr stur seid? Das ist Euer Vater auch. Kleinbürgerlich? Ihr seid einiges, aber Kleinbürger? Ihr seid nicht mal Bürger, Ihr seid von Stand. Und Ihr seid nicht einfach von Stand, sondern Ihr seid ein Mitglied der Krone! Ihr seid Mitglied der höchsten Familie dieses Landes, Ihr seid der Sohn des mächtigsten Mannes Souvagnes. Wie kommt Ihr auf so einen Trichter Herr?«, fragte Belly baff.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Oh, das waren die Worte eines Jemands, der mich verletzen wollte. Ist ihm gelungen. Dass alle Magier sich zusammenschließen, um mir zu helfen, darauf warte ich noch heute. Die Himmelsaugen, der gesamte Orden sollte zusammengezogen werden, um den Lich magisch zu verbrennen.« Er sah Bellamy von unten an. »Wo sind sie, Belly? Wo? Ich weiß einfach nicht, was ich noch tun soll, wenn niemand das tut, wofür er eigentlich da ist. Darum habe ich mir erst einmal Urlaub genommen und ignoriere, dass sich die Verbrecher, die ich jage, auf dem selben Schiff befinden wie ich. Das mag dir trotzig erscheinen und das ist es auch. Aber irgendwann bin auch ich einfach nur des Kämpfens müde.«


    Bellamy Bourgeois
    »Ciel dass sind nicht die Verbrecher, sondern die Diener des Verbrechers. Ich dachte dieser Ansgar müsste seine Kraft sammeln um sie dann zu kanalisieren. Vorher sollte das doch Parcival tun. Wir sollten Remy fragen, wann Ansgar soweit ist. Die Himmelsaugen benötigen auch einen neuen Leiter Herr. Denkt daran. Ihr könnt nicht jeden Kampf alleine kämpfen und auch Euer Vater kann das nicht. Gebt Ansgar eine letzte Frist, sonst benennt eine andere Person die weniger zögerlich ist«, bat Belly und strich Ciel über die Glatze. »Ihr tut das für Euer Kind, aber ich möchtet auch noch etwas von Eurem Kind haben. Wie fühlt es sich an Vater zu werden Herr?«, fragte Bellamy freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du meinst, sie selber sind unschuldig? Die Beißer sind gesetzestreue Bürger, die man unbehelligt durch Souvagne streifen lassen könnte? Und ich sollte denen, die sie noch nicht haben, die souvagnische Staatsbürgerschaft verleihen?« Ciel blickte Bellamy mit einem Auge sehr skeptisch an. Dann entspannte er sich, lehnte sich gemütlich an und ließ sich die Glatze streicheln. »Mag jemand anders sich mit Ansgar und den Himmelsaugen rumärgern. Ich habe Urlaub. Ich heirate. Ich werde Vater. Und ich gönne mir nun den Luxus einer Pause. Wie es sich anfühlt, Vater zu werden ... es verändert die Weltsicht. Man macht sich Sorgen über Dinge, an die man zuvor nie einen Gedanken verschwendet hat. Man findet Kinder, die man früher nicht ausstehen konnte und die einen nervten, plötzlich niedlich. Man wird nachsichtiger, freundlicher. Aber auch ängstlicher und mehr denn je bereit, der Welt die Stirn zu bieten. Aber erst nach der Pause. Hättest du gern Kinder?«


    Bellamy Bourgeois
    »Sie sind nicht unschuldig in dem Sinne, sie sind gefährliche Mörder, wie ein Söldner eine gefährliche Person ist. Aber sie sind nicht hier um Euch persönlich zu schaden, sondern weil diese Söldner gerufen hat. Ansonsten wären sie nicht unser Problem, sondern dort ein Problem wo sie herkommen. Und dort hätten sie bleiben sollen. Andernfalls sind sie eine Waffe und so werden sie auch benutzt. Diesmal für uns. Danach wird sich zeigen was mit ihnen geschieht. Einzig und allein Teku gehört zu uns Herr. Ich werde mich drum kümmern und mit Remy reden, wenn Ihr gestattet. Nun das klingt sehr schön und weitsichtig,wie Ihr über Euer Kind und den Blick auf die Welt redet. Kinder? Ob ich gerne Kinder hätte, die mich mit den gleichen himmelblauen Augen anschauen, wie mein Vater und mein Bruder? Vielleicht, aber ich habe nur meinen Dienst und mein verkorkstes Leben. Mir wird das nicht vergönnt sein und ich weiß auch nicht, ob ich ein Vater sein könnte. Ich bin keine geduldige Person, ich bin eine gewalttätige Person. Dass wisst Ihr, aber ich bin auch eine Person die andere mit allem was sie hat beschützt. Ein kleines Baby mit schwarzen Flaum und stahlblauen Augen auf meinem Arm, dass wäre was. Wer sollte es mir schenken? Das geht schon in den Bereich zurück von Zauberei. Aber Berzan hat Recht, wenn nicht wir wer dann? Nur wie sollte ich? Wie seht Ihr das? Und wie sieht Eure Frau das? Hat sie Angst?«, fragte Bellamy sanft.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du willst es dir antun und versuchen, mit Remy vernünftig zu reden? Mit Remy?« Ciel lachte. »Gut, versuche es. Aber sei nicht zu enttäuscht. Er ist nur ein erbärmlicher kleiner Zauberer mit einem viel zu großen Mundwerk und zu viel Druck in empfindsamen Körperregionen.« Ciel zwang sich, seine Tirade der Verachtung an dieser Stelle zu beenden, obgleich er gut und gerne eine Stunde am Stück über Remys Mängel hätte herziehen können. »Was die Beißer angeht, haben wir den Befehl meines Vaters vorliegen und der ist erhaben über jeden Zweifel. Alles, was ich tun könnte und tun werde, ist, die Beißer genau zu beobachten, wenn möglich, mit ihnen zu sprechen und mir ein Bild von ihnen zu machen, wie sie sind, wenn der Ur-Lich nicht anwesend ist. Hältst du auch Archibald für jemanden, den als Waffe zu verwenden man in Erwägung ziehen sollte? Ist dir bekannt, warum auf ihn als Einziger der sofortige Hinrichtungsbefehl steht und keine Verhaftung? Du könntest Vater werden, Bellamy. Niemand zwingt dich, das Kind selbst zu versorgen oder auch nur anzusehen, wenn du einen schlechten Tag hast. Dafür gibt es Ammen. Du müsstest die Frau nicht einmal selbst begatten, denn ein Medicus kann deinen Samen in den Leib der Mutter einbringen, ohne dass du sie berühren musst. Meine Frau hat ... Moment! Woher weißt du davon, dass Fran eine Frau ist?« Ciel musterte Bellamy.


    Bellamy Bourgeois
    »Na von Euch, Ihr redet mal von ihm als Mann und mal als Frau und da dachte ich, wenn er schwanger ist, ist er eine sie. Und er war dort in diesem Abgrund. Oder wer ist nun schwanger? Nun damit habt Ihr Recht und gebt Euch die Antwort. Die Beißer sind »nur« zu verhaften. Verurteilen wird sie der Duc. Ausnahme Archibald. Weshalb er die Ausnahme ist, weiß ich nicht, ich weiß nur dass er sterben soll wie der Lich. Aber warum, an dieser wundervollen Weisheit hat uns Massimo nicht teilhaben lassen. Nun ich würde aber schon gerne ausführlich begatten und die Frau berühren. Ich möchte nur eine gute Frau haben, eine richtige. Nicht so eine... porklige«, murrte Bellamy.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ob du die Frau begatten willst oder nicht, da mische ich mich nicht ein, das geht mich nichts an. Wünschst du eine wie diese Nori?«, wollte Ciel wissen. »Oder wie darf ich mir das ›nicht so porklig‹ vorstellen? Ja, ich habe Fran vermutlich selbst verraten ... da es mich ärgert diese ganze Geheimniskrämerei! Und da du ohnehin schon die Hälfte weist, sage ich dir nun auch den Rest. Fran ist beidgeschlechtlich. Und mir gefällt es! So! Und nun zu Archibald.« Er kramte das winzige Skizzenbüchlein heraus, das er immer bei sich führte und blätterte herum, bis er an die Stelle kam, wo mehrere Zeichnungen von Alexandres Unterleibsverstümmelung zu finden sind. »Das ist sein Verbrechen. Unter anderem das. Von den anderen habe ich jedoch keine Zeichnungen.«


    Bellamy Bourgeois
    »Einst hab ich es mal Teku erklärt, eine Frau die wie eine Mama ist, wie meine war. Lieb und ein Kumpel, die Kinder mag und nicht so ein Biest ist wie diese Flittchen am Hof, die nur dann Rehaugen machen, wenn sie was benötigen. Frauen haben keine Macht? Sie haben Macht durch ihre Männer Herr. Deshalb wollte dieser Drecksack Eure Fran zerschneiden, er wollte sie ausstellen. Er ist eine ruhige und liebe Person, Ihr habt gut gewählt und wie sehr er oder sie Euch liebt, dass sieht man in seinem Blick. Keiner wird etwas dazu sagen, sonst bekommt er es mit mir zu tun. Eure Wahl, Eure Frau, Euere Ehe«, sagte Bellamy vehement und nahm das Buch entgegen. Er starrte lange auf das Bild, ehe er Ciel das Buch zurückgab. »Soll ich das mit ihm tun? Das gleiche was er anderen antat?«, fragte Bellamy grimmig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nein«, antwortete Ciel. »Diese Verstümmelung hat er nicht selbst angerichtet, sondern seine Tochter war das. Nicht Nori, die hier im Schiff ist, sondern eine Derya. Du darfst dir jedoch sicher sein, dass er ihr in Sachen Grausamkeit in nichts nachsteht. Ich möchte einfach, dass er stirbt. Dass sich nie wieder jemand vor ihm fürchten muss. Was Derya anbelangt, gab ich dem Menschen, der diese Verstümmelung trägt, das Versprechen, bei ihrer Hinrichtung zuzuschauen. Eine liebe Frau, eine Mama? Minette ist leider schon vergeben, aber ich kann nach ähnlichen Personen Ausschau halten, wenn du dir das antun willst«, stöhnte Ciel. »Fran möchte als Mann angesprochen werden, ich habe ihn gefragt.«


    Bellamy Bourgeois
    »Nun als Partner hätte ich gerne einen Mann, aber eine Frau an der Seite für solche Dinge. Eine die ich achten kann. Eine die mich nicht zur Raserei bringt, sondern so auf mich wirkt wie es ein ruhiger Kerl tut. Oder einer der sich traut was zu sagen. Aber bei einer Frau ist das schwierig. Nun Eure Mutter zu fragen wäre wohl auch extrem tödlich. Was der Duc dann sagt, wäre klar. Und ich würde erneut mit Domi ausgehen, nur nicht zum Bier, sondern zum Block. Diese Derya wird sterben und er hoffentlich auch. Nun wenn Fran als Mann angesprochen werden möchte, mache ich das. Wo ist er überhaupt?«, fragte Bellamy.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Für solche Dinge? Was für solche Dinge, zum Beischlaf? Würde dir eine Frau in der Art von Minette gefallen? Ich muss wissen, wonach ich Ausschau halten muss. Was Archibald anbelangt, verstehst du nun hoffentlich meine Vehemenz.«


    Bellamy Bourgeois
    »Ihr habt doch die Erinnerung gesehen, wie sie waren. Sie waren liebe Frauen, sowas. Keine aufgedonnerte Zicke mit Schmollmündchen die einen nur an die Naht lässt, wenn sie ihre Wünsche erfüllt bekommt. Ansonsten sitzt sie den ganzen Tag rum und beschäftigt sich mit sich, ihren Wünschen und ihren Bedürfnissen. Nein einfach eine gute Frau, die auch an andere denkt. Die sich freut, wenn sie anderen eine Freude machen kann. Sowas wo man heimlich selber Freude dran hat. Wenn einer fragt, hab ich das nie gesagt, ist klar nee?«, grinste Bell.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Selbstverständlich nicht. Und da du auch vergessen wirst, was wir hier besprachen, darfst du auch meine Frage beantworten, was meine Mutter anbelangt. Ich bin der Meinung, ihr fehlt ein Geliebter«, sagte Ciel offen. »Mein Vater liebt sie, aber es gibt einen Menschen, den er mehr liebt. Mir tut das weh für meine Mutter und ich bin auf der Suche nach einem Mann, der sie daran erinnert, was sie wert ist und wie schön sie ist, was sie für ein wundervoller Mensch ist.«


    Bellamy Bourgeois
    »Bei allem Respekt und Eure Mutter ist eine sehr schöne Frau, ich rühre nicht die Lieblingsfrau des Duc an. Euer Vater lässt mich öffentlich auspeitschen, kastrieren, Pfählen und Vierteilen, dass schwöre ich Euch. Und DAS wäre sein mildest Urteil. Er liebt jemanden mehr als Minette? Wen? Ich kenne niemanden. So wie er sie ansieht, von Ihr spricht, mit Euch umgeht, nein er liebt niemanden mehr als diese Frau. Das kann ich Euch beschwören. Wer Minette bedroht ist tot. Das ist in Stein gemeißelt. Sie bekam den Düsterling, sie bekommt alles was sie will. Und Euer Vater vertraut sich ihr an, gefühlsmäßig. So etwas soll man nicht offenbaren, aber auch er ist ein Mensch und hat Gefühle. Wer bitte soll diese andere Mensch sein?«, flüsterte Bellamy.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schüttelte den Kopf. »Das kann ich dir nicht sagen. Aber so ist es. Ich bat meinen Vater, meiner Mutter zu sagen, was ihn mit dieser anderen Person verbindet, aber er tat es bis heute nicht. Er grinst meiner Mutter ins Gesicht, macht ihr Liebesschwüre und Geschenke und kaum dreht sie ihm den Rücken zu, verschwendet er keinen Gedanken mehr an sie. Das hat sie nicht verdient. Und da mein Vater nicht das Rückgrat dazu fand, es Minette zu sagen, muss er es auf die harte Tour lernen. Du meinst, ich könnte dich nicht vor seinem Zorn schützen? Gut, dann werde ich jemanden engagieren, um den es nicht schade ist. Ich werde ihn gut bezahlen.« Zufrieden mit sich und seinem Plan erhob Ciel sich. »Du hattest mich um Hilfe gebeten«, sagte Ciel freundlich. »War diese Frage auf deinen Vater bezogen oder was meintest du?« Er reichte Bellamy die Hand, um ihm beim Aufstehen zu helfen.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy nahm die Hand und stand auf. »Herr bittet tut das nicht und redet mit ihm. Setzt ihm von mir aus den Degen auf die Brust als liebender Sohn. Aber wenn Ihr das wirklich macht, zerstört Ihr Euer Verhältnis. Euer Vater liebt Euch, denkt daran wie er Euch beschützt hat. Wer ist dieser andere. Sagt es doch einfach und ich kläre das anders, nicht mit Eurer Mutter sondern mit ihr oder ihm. Ja ich möchte dass Ihr uns wegen unserem Vater helft, aber dazu muss ich vorher mit Boldi reden. Das könnten wir nach Eurer Hochzeit und Eurer Hochzeitsnacht gemeinsam tun. Er hat ja auch noch was zu feiern«, freute sich Bell.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich habe bereits mit ihm gesprochen. Zwei Mal! Und auch mit der anderen Person. Mein Vater weigert sich. Er ist sonst so mutig und vorausschauend, ein Mann, zu dem man unweigerlich aufblickt und in dieser Sache benimmt er sich so erbärmlich, dass man ihm dafür vor die Schuhe spucken will«, ärgerte sich Ciel. »Drei Gespräche! Glaubst du, das vierte wird etwas ändern?«


    Bellamy Bourgeois
    »Wie ich vorhin sagte, die Macht der Frauen. Euer Vater ist nicht erbärmlich, er hat schlichtweg Schiss vor seiner Frau. Er hat Angst vor der Reaktion von Minette, das hat er«, lachte Bellamy leise.



    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ja, das hat er! Und anstatt Rückgrat zu beweisen, betrügt er sie. Das hat sie nicht verdient! Nun, er wird von seiner eigenen Medizin kosten.«


    Bellamy Bourgeois
    »Ich kann Euch davon nicht abhalten, aber bedenkt eines. Er hat sie als Vertraute und sonst lebt Ihr isoliert von einander. Ihr könntet näher leben und das solltet Ihr auch. Warum möchte Euer Bruder Dreux eine Frau die er mag und mit der er zusammen lebt? Euer Vater lebt nach altem Prinzip. Allein, herrschaftlich, getrennt von seinen Frauen, wenn besucht er sie oder sie ihn. Heißt, wenn Minette nicht mehr möchte kann sie zwar nicht gehen, aber sie könnte ihm das Vertrauen entziehen und er würde sich wirklich allein fühlen. Und das Gefühl kennt Euer Vater. Ich kenne es auch und es ist beschissen. Anstatt also wen anders ins Bett zu holen, sollte er seine verdammte Bude mit seiner Lieblingsfrau teilen und gemeinsam mit ihr wohnen. So wie es andere auch tun. Wieso kann er das nicht? Er kann alles, er kann den Tod anordnen, also wird er auch anordnen können, Minette ab morgen wohnst und lebst Du bei mir. Rechte Seite vom Bett - Deine. Wäre das so, genauso SO Ciel, Euer Vater würde sich ein Bein ausfreuen. Aber was hindert ihn? Das was ihn an anderen Dingen hindert, er mag keine Veränderungen, nichts Neues aber manchmal wünscht er sich genau das. Würde Eure Mutter morgen sagen, wir machen das jetzt so verdammt nochmal. Würde er blöde gucken, sich vermutlich heimlichen einen abgrinsen und sofort zustimmen. Von ihm kommt der Vorschlag nicht. Warum nicht? Das muss Euer Vater einmal begreifen. Er sagt selbst er ist auch eine Privatperson nicht nur Duc. Dann soll er der Privatperson auch einen privaten Raum geben, samt seiner Liebsten. Aber Ihr könnt es halten wie Ihr wollt. Ich hätte das anders geregelt, anstatt das Verhältnis zwischen Euch zu zerstören. So wird Euer Vater Eure Mutter verlieren und Euch Ciel. Wollt Ihr das?«, fragte Belly besorgt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Er hat meine Mutter in dem Moment verloren, in dem sie es von einem Dritten erfährt, was da hinter ihrem Rücken läuft. Sie liebt ihn und im Gegensatz zu ihm hat sie nur diesen einen Menschen, dem ihr ganzes Herz gehört. Ich will das Verhältnis zwischen ihnen nicht zerstören. Ich will, dass er meine Mutter mit dem Respekt behandelt, der ihr gebührt anstatt wie eine x-beliebige, ersetzbare Dirne. Wenn das Liebe ist in deinen Augen ... dann hat meine Mutter diese Liebe nicht verdient. Und er nicht die meiner Mutter. Er sollte ihr sagen, dass sie nur dazu da war, seinen Sohn auszutragen, anstatt ihr weiter etwas vorzuheucheln, dass er nie zu geben bereit war.« Ciel nickte in Richtung von Tekuro, der gerade eine längere Pause beim Erbrechen machte. »Auch er braucht einen Freund und scheinbar hat gerade niemand für ihn Zeit. Sein Sohn wirkt etwas überfordert.« Ciel wandte sich ab und kehrte zurück zu Francois und Ferrau in die Kombüse, um zu schauen, wie es den beiden ging und ob Ferrau genügend gegessen und getrunken hatte.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy sah Ciel nach. Manches war nicht so leicht zu erklären oder zu durchschauen. Der Prince war ein ehrenwerter Mann, aber er setzte die Maßstäbe bei anderen sehr hoch, die er manchmal selbst lockerer sah. Natürlich war es für ihn schwer, seine Mutter als eine von dreien zu sehen. Wer wollte dies? Aber Fran war ebenfalls eine Person von zweien, wenn man Ferrau mitzählte. Und wie schwer Ferrau im Gefühlsleben von Ciel wog, hatte Bellamy gerade erst vor einigen Minuten erfahren. Er würde noch einmal mit dem Princen reden, sobald dieser seine Hochzeit hinter sich hatte. Vielleicht war er dann zugänglicher. Nun drückte ihn noch die Angst um Ferrau und das zeigte auch wie sehr er zu seinem Leibdiener stand. Selbst Ferrau betitelte Ciel stets als »meinen Mann«. Natürlich nicht um ihn zu ärgern, sondern da er Ciel tatsächlich liebte. Das sah man, dass spürte man, dass wusste man. Olivie und Nathan, war ein Verhältnis wie Ferrau und Fran. Jetzt war nur die Frage bei der Konstellation, mochten sich die beiden? Kamen sie miteinander aus, dann hatten sie zu dritt gute Chancen. Sie lebten dann nicht anders, als der Duc, nur hatte dieser drei Frauen, anstatt zwei Partner. Belly fühlte wie er eine Last mehr schulterte um Ciels Hals und Maximiliens Arsch zu retten. Sein Problem-Berg wurde immer größer, statt kleiner. Müde strich er sich über das Gesicht und ging hinüber zu seinem Kumpel und Bruder Tekuro. Sanft rieb er ihm den Rücken. »Hey alles gut?«, fragte er behutsam.

  • Nach der Kotzerei


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro würgte, zog Rotz hoch und spuckte kräftig aus, um den sauren Geschmack von Erbrochenen loszuwerden. Er wartete einen Moment und atmete die kalte Nachtluft auf See durch. Die Übelkeit schien sich langsam zu legen, er hatte nicht das Gefühl, dass er noch irgendwas im Magen hatte, was auf diesem Weg seinen Körper wieder verlassen wollte. Er wischte sich mit dem Handrücken den Mund auf. »Nix ist gut, scheiße. Hunger hab ich.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy musterte Tekuro besorgt. "Silvano hat Blut für Dich gesammelt, damit Du auch etwas mitfeiern kannst. Beruhige Dich Tekuro, Du siehst das von der falschen Seite aus", sagte Bellamy und schaute sich nach Ciel um. Aber der war schon über alle Berge. "Hier scheint jeder irgendwie sein Päckchen zu tragen und meines wird immer schwerer. Was genau ist los?", fragte Bellamy.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Nichts, nur der übliche Kram. Was ist mit deinem Päckchen, ich helf dir. Wo ist das Blut?« Er spuckte ein weiteres Mal über die Reling. »Scheiß Gekotze«, murrte er.


    Bellamy Bourgeois
    "Soweit ich das weiß, war es eine ganze Menge, die Mannschaften haben gespendet, damit die Vampir schmausen können. Ich werde nur von allen verarscht Tekuro, so langsam reicht es mir. Ich musste auf Ferrau aufpassen und weißt Du was der gemacht hat? Er findet auf diesem Schiff einen doppelten Boden und kriecht hinein um zu verdursten. Warum? Um mich zu quälen", stöhnte Belly.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    So miserabel es ihm ging, bei dieser Äußerung schnaubte Tekuro belustigt durch die Nase. Er bereute es sofort, denn sein saurer Speichel brannte abgründig in seinen Nebenhöhlen. »Auuu ...« Er hielt sich die Nase. »Ich schließ mich dir an, alles scheiße! Du brauchst `ne Fußfessel für Ferrau. Ist es das, was dich plagt, Bruder? Oder stehen irgendwem die Zähne zu eng?«


    Bellamy Bourgeois
    "Ich glaube die halbe Welt hat eine Zahnfehlstellung, keiner nimmt meine Probleme ernst. Ich muss einen Weg finden, meinen Vater und Mercer zu retten. Und ich muss es bald tun. Ich glaube kaum, dass sie Euren Ältesten noch lange leben lassen werden. Und daheim im Palast wird es bald knallen, ich sag es Dir. Ciel hat mir etwas anvertraut und nun muss sein Vater dies seinen Frauen gestehen. Entweder der Duc macht das, oder Ciel. Also werde ich genau das Remy stecken, damit der Duc das selbst machen kann. Falls nicht, wird Ciel sich und seine Beziehung zu Max bestatten. So wie ich ihn kenne noch im Herzen der Überzeugung alle zu bessere Menschen geformt zu haben. Nur Max kann Leute auch neu formen, wir beide wissen das. Von hinten oder von vorne. Ich hoffe er wird handeln und nicht warten bis sein Sohn das für ihn übernimmt. Dann hat er Zuhause ein Stall voller drei giftiger Weiber. Sag mal findest Du mich attraktiv?", fragte Belly.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du siehst aus wie ich mit blauen Augen, klar siehst du gut aus«, erwiderte Tekuro und grinste mit seinen spitzen Zähnen. »Jeder von der Leibgarde und dem Drumherum sieht gut aus und wer`s nicht tut, fliegt. Wieso fragst du, hat wer Scheiße über dich gelabert? Ich verarbeite ihn zu einem Fleischgolem, der sagt nie wieder was über dein Aussehen. Vorsicht mit Ciel und Max, komm nicht dazwischen. Das geht schief. Halt dich besser da raus. Worum geht´s denn?«


    Bellamy Bourgeois
    "Das glaubt mir doch kein Lurch! Danke Teku, Du bist ein Freund. Also pass auf aber schweig, sonst verliere ich zweimal den Kopf und ich weiß nicht wie ich ihn behalten soll. Maximilien hat seine drei Schreckschrauben mit betrogen. Geil oder geil?", grinste Bellamy über beide Ohren. "Nun zumindest seine erste Frau ist so lustig und herzerwärmend wie Zahnschmerzen, auf der Skala von 1 bis 10 was Kopfschmerzen angeht ist diese Frau eine 30. Und darüber ist Ciel sehr wütend. Verständlich, er mag seine Mama und die ist auch lieb, aber jetzt kommt es. Damit Papa es mit der gleichen Schüppe heimbekommt, sollte ich Minette beglücken. Weißt Du, was passiert würde ich Hand an Minette legen? Ich wäre blitzartig tot. Und zwar sehr tot. Da versteht Max keinen Spaß. Er hat zwar einen trockenen Humor, aber ich glaube da ist er total humorfrei. Wer Maximiliens Nummer 4 ist, die alle 3 anderen ausgestochen hat, wollte Ciel nicht verraten. Ciel möchte, dass sein Vater das seiner Mutter sagt oder er tut es. Wie glaubst Du wird der Duc da reagieren? Sich bei seinem Sohn bedanken? Der selbst stets seine Ehepartner mit seinen Leibdienern teilte? Er wird Ciel rund machen oder? Und wieso hängt er mich da rein? Ich fasse Minette nicht an. Gleich wie gut die Frau aussieht, da kann ich mich selbst vergraben, dass wäre sicherer. Ich glaube Ciel wollte mich nur testen oder war dermaßen sauer wegen Ferrau dass ich auf diese Art sterben sollte. Das ist mein Problem. Ich komme mir irgendwie so unnütz vor im Moment. Aber wenigstens hat es Boldi geschafft, das macht mich glücklich. Werden wir ihn später mal besuchen?", fragte Bellamy Tekuro.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Und wieso fragst du mich, ob du gut aussiehst? Meinst du, Ciel hat dich verarscht? Der kann ein ziemlicher Giftpilz sein, so harmlos er auch aussieht. Aber vielleicht hat er`s ernst gemeint. Der hat manchmal komische Ideen. Wie mit seinem Tempelschiff, das glaubt auch keiner, der Ciel nicht kennt. Die Matrosen reißen ihre Witze drüber, denen wird das Lachen vergehen, wenn er seine Pfaffen hier anschleppt. Kann sogar sein, dass er dir Ehre erweisen wollte, dass du seine Mutter ficken darfst. Ciel ist vernarrt in die Alte. Was den das angeht, mit wem der Duc rummacht, ist mir ein Rätsel, aber noch mehr ist es mir ein Rätsel, wieso du dich dazwischenschiebst. Lass ihn in sein Verderben rennen, dass sollen die unter sich ausmachen. Ob ich Boldi besuchen gehe, weiß ich noch nicht. Vielleicht bleibe ich einfach mit Papa in Arashima und kehre nie mehr zurück. Aber über deinen Besuch wird er sich freuen.«


    Bellamy Bourgeois
    "Das kann auch sein, ich weiß es nicht. Eigentlich bin ich doch dafür da, ihn vor Dummheiten zu bewahren, aber kaum schaue ich mal fünf Minuten nicht hin, schafft er es, sich in die größten Schwierigkeiten zu bringen. Verrate mir, warum man Archibald tot sehen möchte. Was hat der Mann getan, dass für ihn kein Haft- sondern ein Tötungsbefehl existiert. Ich habe Angst, dass ich mich verzettelte. Das ich irgendwie zwischen alle Fronten gerate und am Ende steht mein Paps ohne was da oder Boldi. Ich sollte vielleicht mit nach Arashima kommen. Wer weiß wie es dort ist?", grübelte Bellamy.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du bist nicht sein Erzieher, sondern sein Schwertmeister. Lass den machen und entspann dich. Du kannst mitkommen nach Arashima. Es ist wunderschön da, lass es dir von Kazrar erzählen. Er kann das gut beschreiben. Die Winter sind eisig, das Meer wie blauer Kristall und die Menschen sind anständig und ehrlich. Ich hätt dich gern dabei. Lass den ganzen Scheiß hinter dir zurück. Wir fangen da ein neues Leben an. Was Archibald betrifft, der hat eine Vorliebe für junges Blut, sehr junges, keine Untergrenze. Er frisst Kinder - oder fraß. Jetzt saugt er sie nur noch aus. Aber eigentlich ist er ganz nett. Mich kotzt nur an, dass er Papa so vernachlässigt. Die sind zusammen, aber Arch hängt nur mit Nathan ab. Ich brauch Arkan zurück. Und du Berzan. Wir sollten schnellstmöglich zusehen, dass wir den Ältesten retten. Ich hab nur keine Ahnung, wie wir von hier wegkommen! An Land wartet Massimo der Läuterer auf uns. Hier sind wir sicher.«


    Bellamy Bourgeois
    "Er frisst Kinder? Nun dann kann ich mir vorstellen, warum man ihn nicht gerade gerne um sich hat. Jedenfalls wenn man eine kinderreiche Familie hat. Das ist wahr, ich bin sein Schwertmeister, aber ich bin auch sein Freund. Jedenfalls hoffe ich das. Er hat es immer betont, aber manchmal weiß ich nicht, ob ich für ihn nur ein weiterer Exot bin wie der gei... gemeine Khawa oder der kleine Nathan. Dein Vater soll sich mal nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Er sieht wesentlich fitter aus als Nathan. Was ist mit dem Mann los? Warum bekommt Nathan nicht voll eins zwischen seine kleinen Äuglein und ist aus dem Rennen? Wo ist Patti? Kann er uns zur Aufmunterung einen blasen? Arashima klingt nach einem Abenteuer Teku, oh ja das tut es. Der Älteste wird nicht von Massimo getötet. Massimo ist mein Nachfolger, er ist gut, aber ich bin besser", grinste Bellamy.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du willst Massimo ausschalten? Wenn dir das gelingt, holt dir der Älteste jeden zurück, den du dir wünschst. Noch glücklicher kannst du ihn vermutlich nur machen, indem du Ciel von der Reling schmeißt. Musst dir halt überlegen, ob du weiter für die Krone arbeiten willst, oder das alles hinter dir lässt. Ich red dir da nicht rein, aber ich würd dich gern mitnehmen, wenn ich Boldi schon zurücklassen muss. Kazrar würde Nathan liebend gern dermaßen in die Eier treten, dass sie seine Augäpfel aus den Höhlen schubsen. Aber der untersteht dem Schutz von Archi und man denkt zwei Mal nach, ob man sich den zum Feind macht. Was Ciel von dir wirklich hält, kann ich dir nicht sagen. Ich kann dir aber sagen, dass du mein Bruder bist. Und ich halt zu dir, auch wenn die Kacke am Dampfen ist. Patti wartet da drüben.« Er zeigte auf Patrice, der neben Nathan saß und mit ihm redete. »Patrice«, grölte Tekuro. »Hierher!« Patrice stand auf und kam näher. Er sah verwirrt aus, als wäre er eben erst aufgewacht. »Guck-Guck«, schnurrte Tekuro und zog ihn zwischen sich und Bellamy.


    Bellamy Bourgeois
    "Ich will Massimo nicht tödlich ausschalten, nur schlafen schicken. Wenn er aber meint die Welle machen zu müssen, kann das auch böse ausgehen. Ungefährlich ist er nicht, er beherrscht Magie. Und er ist schnell, dass muss man dem alten Kauz lassen. Du hättest mal sehen sollen, wie schnell er die lahme Zofe seiner Frau geköpft hatte. Ich habe nichts gegen ihn, er soll mich nur nicht daran hindern meinen Vater zu retten. Ich weiß nicht wie ich handeln oder denken soll. Ich möchte meinen Vater retten, aber kein Verräter werden. Ich habe nicht vor Souvagne zu verlassen, es ist alles was ich kenne. Oder sagen wir so, ich habe vor mal etwas von der Welt zu sehen, aber hier bin ich Zuhause. Manchmal wünsche ich mir einfach einen Ort, wo wir alle in Frieden leben können, keiner geht uns auf den Zeiger. Wir sitzen draußen bei Bier und Brot und Du bei Blut, haben Spaß und lassen den Tag ausklingen. Das wird es für uns nicht geben Tekuro, sind wir ehrlich. Wir werden es uns wünschen und sterben mit dem Schwert oder dem Schwanz in der Hand. Nicht jeder schläft im Bett ein und auch wenn man sagt, das gebührt einem Krieger nicht, irgendwann ist jeder einmal des Kämpfens müde. Nicht dauerhaft, aber ab und an braucht man eine gute Höhle um seine Wunden zu lecken, sich zu erholen und neue Kräfte zu schöpfen. Und ich bin weit darüber hinaus, sehr weit", erklärte Bell.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Sei lieb zu Belly«, befahl Tekuro. Als Patrice ihn unsicher anstarrte, stellte Tekuro sich hinter ihn, griff seine Arme und legte sie um Bellamy. »Lieb sein«, befahl er noch etwas nachdrücklicher. Obwohl Patrice zitterte, nahm er den Schwertmeister in die Arme, senkte den Kopf und schmiegte sich an ihn. Tekuro stellte sich wieder neben Bellamy und stopfte sich Kautabak zwischen die Backenzähne. Er streichelte Patrices Rücken und wischte beiläufig seine schmutzigen Finger an seinem Oberteil ab. »Wenn du nicht aufpasst, klappst du uns um. Ich hab mein Nest gefunden. Du bist eingeladen, dort zu verweilen, wann immer du willst und wie lange du willst. Ich hatte noch nie so viel Spaß wie in den letzten Wochen. War noch nie so zufrieden. Dir würde nix fehlen, Belly. Massimo mag ein Magier sein - aber ich bin ein Vampir. Mir kann er nix.« Er grinste zähnefletschend, so wie er es sich von Archibald abgeschaut hatte.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy drückte Patrice an sich und streichelte den Sklaven von Tekuro genüsslich. "Was heißt das genau? Er kann Dir nicht mit Magie beikommen? Er kann Dich nicht verhexen und Dir das Hirn kochen? Funktioniert das bei allen Vampiren? Ja irgendwann falle ich um wie ein gefällter Baum, dass weiß ich selbst und eine Seite ist schon angesägt. Oder um es als Vampir zu sagen, meine Zähne sind vom Kämpfen stumpf und ich gehe schon auf dem Zahnfleisch. Ich weiß nicht weiter. Gleich was ich tue, es hapert irgendwo immer. Ich war mit Ciel unterwegs um so einen Monsterheiler aufzuhalten. Dort haben wir Dinge gesehen, die man nicht sehen sollte. Es war ein Horror-Haus, er hatte eine Menschensammlung an Kuriositäten, er hatte sie in so etwas verwandelt und war noch stolz drauf. Er besaß einen Ork, haushoch aber eine arme Sau. Wirklich am Ende waren alle tot, sogar der Ork, dass hat mich geschmerzt. Er war eine gute Seele, starb für die Kinder dort. Das Schwein hat Kinder aus dem Kinderheim geholt und kostenlos behandelt Teku, Kinder wie uns! Er hat ihnen die Rippen aufgesägt, die Körper geöffnet, die Schädel aufgefräst und sie so am Leben erhalten um sie innerlich begaffen zu können! Hätte Benito das Schwein nicht abgeschlachtet, ich hätte es getan. Und dann kommen wir zurück und nichts davon zählt. Ich habe Ciel dort mit meinem Leben verteidigt. Ich hätte diese grüne Wand vor Ork aufgehalten, koste es was es wolle und dann heißt es nur wo ist Ferrau? Jaaaa ich war auch unterwegs, ich war auch mit in dem Keller wo wir drei diesen wahnsinnigen Kollegen von Benito aufgehalten haben. Weißt Du welches Kinderheim dieser Unhold ausräuberte? Mancini! Ich hätte kotzen können. Aber wo ist Ferrau, Speckbacke Ferrau wäre beinahe verdurstet, weil der seinen Zinken wieder nicht aus anderer Leute Sachen halten konnte. Und dann soll ich noch die Lieblingsfrau vom Duc besteigen, damit Ciel was zu lachen hat. Langsam reichts mir, ich fühle mich von allen verarscht. Von den verdammten Himmelsaugen die mir die Eltern gestohlen haben, die Boldi die Eltern gestohlen haben, die mir Boldi gestohlen haben und Vano samt Anhang, von Ciel der meint ich kann an drei Orten gleichzeitig sein wie der Heilige Portius und von den ganzen Drecksfotzen die ich ein Leben lang knallen musste, ohne mal wen zu haben der mir passt. Ist doch alles Scheiße! Wenigstens ist Boldi unter der Haube!", knurrte Belly.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro hörte sich alles an. Als Bellamy von den Geschehnissen im Kinderheim erzählte, hörte er auf zu kauen. Er schob den Kautabak mit der Zunge heraus und spuckte ihn ins Meer. Ihm war der Appetit vergangen. Er legte seinen Arm um Bellamy und zog ihn an sich, ohne etwas zu sagen. In ihm kochte die Wut. Patrice hingegen schien froh zu sein, dass er seine Kleider am Leib behalten durfte und gestreichelt wurde. Vorerst. Wenn Bellamy andeutete, mehr zu wollen, würde die Pussy lutschen. Momentan verhielten beide sich friedlich und Patrice genoss die Ruhe. Tekuro hingegen würde ihn nun am liebsten packen und sich vornehmen. Oder irgendeine andere Sau, die es verdiente. »Zieh Leine«, brüllte er plötzlich Mako an, der immer noch in der Nähe stand und unter dem Anpfiff zusammenzuckte. Er starrte Tekuro noch einen Moment erschrocken an, dann folgte er der Aufforderung und verdrückte sich zu den anderen Matrosen. »Belly«, knurrte Tekuro schließlich. »Gönn dir eine Auszeit von dem Zickenprinz. Begleite mich. Wenn es dir nicht gefällt, bring ich dich zurück nach Souvagne. Ein Wort und wir zwei drehen um und ich kehre allein nach Arashima zurück. Lass uns den Ältesten retten und dann verduften wir - samt Berzan.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy drückte seinen Kopf gegen den von Tekuro. "Ich bin es einfach leid verstehst Du? Wie hieß der Ritter der gegen Windmühlen kämpfte? Ich kämpfe scheinbar gegen Luftschlösser und Nebelschwadenfeinde. Manchmal fühle ich mich wie ein Herdenhund, dessen Herde beschlossen hat ihn in den Wahnsinn zu treiben. Und wenn das eine Schaf links lang flitzt, lacht sich das andere rechts kaputt, während sich das dritte wo reinzwängt um zu verdursten und das nächste Schaf guckt dämlich in der Gegend herum und starrt auf das Rudel Wölfe das sich nähert, weil das Ehemannschaf noch nicht sagte verteidige Dich! Ich kann nicht überall sein, aber ich möchte und muss überall sein, weil sie scheinbar ohne mich zu grunde gehen. Am liebsten würde ich alle meine Leute packen, in ein Haus stopfen und dort bleiben sie und wir haben endlich mal Ruhe. Ein Schiff geht auch. Gleich, Hauptsache die sind mal auf einem Fleck und alle atmen durch, bleiben ruhig, keinem geschieht was, keiner versucht wen zu meucheln, keiner klemmt hinter Bilder, Wände oder Butterbrote. Das klingt nach einem schönen Angebot Teku, etwas Auszeit von all der Zeit. Einmal nur ich selbst sein. Jagen, vielleicht mal Angeln, wandern, klettern, im Nirgendwo die kalte Luft atmen und die Sonne aufgehen sehen und dann Schattenfechten", grinste Belly.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ciel wird sich nach einer Vertretung umsehen müssen. Der denkt auch, nur weil er 20 ist und tags wie nachts rumhüpft wie angestochen, können das alle anderen auch. Wobei der hilft mit Alchemie nach. Schau ihn dir an, der hat`s übertrieben. Lass ihn mit seiner Scheiße allein. Auf uns muss man nicht aufpassen. Ich hab schon immer auf mich selber aufgepasst und meine Leute auch. Sogar Nori macht das. Der Einzige, der meinen Schutz braucht, ist Arbo, aber den krieg ich auch noch hin und Patti, weil der mein Sklave ist. Aber die zwei hab ich mir selber aufgebürdet. Der Rest kümmert sich selbst. Jeder Einzelne von uns ersetzt eine kleine Armee, von den Zweien abgesehen. Du solltest meinen Vater sehen, wenn er kämpft. Oder Archibald, ich sag dir. Arkan wird genau so gut sein und Berzan. Du und dein Vater, ihr passt perfekt rein. Wir holen ihn zurück. Und dann machen wir Urlaub. Und wenn du willst ... mach ich dich dort, im schönen Arashima das Geschenk.«


    Bellamy Bourgeois
    "Ja das gefällt mir, es soll ein schöner Moment werden. Etwas, das für ewig Bedeutung hat. Ich möchte die Sonne untergehen sehen, blutrot. Ein letztes Mal. Ich werde etwas passendes rannehmen und was gutes essen. Und dabei den Sonnenuntergang genießen. Und dann, wenn die ewige Nacht aufzieht, dann wirst Du mich beschenken. Wir beide werden uns in der Finsternis lieben und Du wirst mich beißen und zu einem von Euch machen. All die Zeit die mir gestohlen wurde, werde ich wiedererlangen. Auf andere Art. Und ich werde mir selbst neue schöne Erinnerungen schaffen, neue Schätze an die ich mich gerne erinnern werde. So werden wir es halten. Ja es ist gut Teku wenn man für sich selbst stehen kann. Ich habe kein Problem damit, andere zu beschützen, ich tue es sogar gern. Bei vielen sogar von Herzen. Aber sie müssen sich auch beschützen lassen wollen. Du meinst der Prince ist drogensüchtig? Nun das könnte sein. Er schließt von sich auf andere, aber er ist kein schlechter Kerl. Das ist das Fatale. Wäre er das, hätte ich ihn verlassen. Aber das ist er nicht, er ist nur sehr stur, wie sein Vater".


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Schau ihn dir an, eindeutig Suchti. Hab ich genügend von gesehen, mit denen hatte ich früher viel zu tun. Wenn du ihn magst, will ich keinen Keil reintreiben. Aber denk drann, dass der dran Schuld ist, was mit uns auf dem Richtplatz angestellt wurde. Das vergeß ich dem nicht. Belly ... ich mag, wie du über unsern Urlaub redest. Voll schön. Für mich ist die ewige Nacht schon da. Ich hatte keinen letzten Sonnenaufgang, da ich anderes im Kopf habe. Es ging sehr schnell. Bei dir nehmen wir uns Zeit, wir feiern es, wie ein Ritual. Aber ich muss vorher mit Kaz reden, wie wir das machen. Ich will nicht, dass du glaubst, ich halt dich für `ne Schwuchtel, weil du mir diesen Tausch anbietest.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy musterte Tekuro und grinste breit. "Für mich ist das kein Tausch, Du wolltest tauschen. Für mich gehört es zum Ritual dazu. Etwas dass einen in andere Sphären befördert ist Sex. Und diesmal wird er mich in ein anderes Leben pusten, dank Deines Bisses. Beiß mich so, dass ich den Biss sehen kann, dass ich ein Mal davon behalte, zwei schöne tiefe Einstiche als Bisse, auf die ich stolz sein kann. Wie lange lebt ein Vampir? Wirklich ewig oder sagt man das nur so weil sie sagen wir mal 500 Jahre alt werden? Ich werde einfach mal mit Ciel reden. Er ist das nicht schuld gewesen auf dem Richtplatz Teku, dass war Nathan, diese kleine giftige Spinne, der Barde des Abgrunds", knurrte Bell.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Kein Tausch?«, fragte Tekuro. »Was dann? Belly, ich achte dich. Aber ich weiß, wie geil ich werde, wenn es hart zur Sache geht und das Beißen wird es noch mal verstärken. Woran das liegt, weiß ich nicht, ist aber so. Wie lange ein Vampir wirklich lebt, weiß ich nicht, Arch sagt, für immer. Und alles ist besser als nur noch läppische 30 oder 40 Jahre. Ist das gut so mit Patti? Sonst mach ihm `ne Ansage.«


    Bellamy Bourgeois
    "Ja es ist sehr gut so mit Patti, er ist einfach da und warm. Das ist perfekt so, mach ihm keine Ansage, die hat er nicht verdient. Er macht was er soll. Dann ist das eben so. Du bist ein Raubtier und wirst mich ebenfalls zu einem machen, Raubtier von rauben - nicht von sanft drum bitten oder ausdiskutieren Teku. Ich weiß wer und was Du bist. Wer Du warst, bevor Du ein Vampir wurdest. Ich bin es noch. Du hast den Stachel gegen Reißzähne getauscht, ich trage noch den Stachel alter Freund. Also mach Dir keinen Kopf um meinen Hals, nur beiß ihn nicht durch. Wie ist es? Beschreib es mir bitte. Stirbt man wirklich, bevor man ewig lebt?", fragte Bellamy vorsichtig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich hab den Stachel nicht gegen die Zähne getauscht ... der Stachel hat Verstärkung bekommen. Um deinen Hals mach ich mir keine Sorgen, sondern um deinen Hintern.« Verwundert beobachtete er, wie Bellamy mit seinem Sklaven umging. »Gefällt dir das manchmal so, ja? Das Sterben war nicht gut, gar nicht gut. Ich war so wütend, weil Archi mich verarscht hat. Oder ver-archt, sollte ich sagen. Ich wollte ihm Blut von mir geben, mit dem Messer und er hat mich ohne Erlaubnis gebissen. Dann ist mir einer abgegangen, es wurde schwummrig und weg war ich! Mein letzter Gedanke war: Scheiße. Ich wusst nicht, ob ich wieder aufwache. Aber ich bin es. Und danach ist man so hungrig, Belly, so elend hungrig!«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy musterte Patrice in seinem Arm und neigte leicht den Kopf in Richtung Patti. "Und wenn dem so wäre? Vielleicht mag ich es manchmal... hm... sagen wir eng? Was soll mit meinem Hintern denn sein? Eigentlich ist der gut in Form, hart wie Stein und sitzt. Bis jetzt hat sich noch keiner beschwert, der ihn mal anfassen durfte", grinste Bellamy. Als Teku erzählte wie er von Archibald gebissen wurde, gefror das Grinsen als Bellys Gesicht und schien wie zur Seite wegzurutschen. Zurück blieb ein mörderischer Gesichtsausdruck und seine Augen waren brennendes Eis. "Der hat was?", zischte Bellamy so bedächtig langsam und leise, dass sogar Teku noch eine Gänsehaut bekam. Die Augen von Bell zuckten zur Seite, wanderten über das Deck auf der Suche nach Archibald, der seinen Bruder das Leben geraubt hatte.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Wenn du es so magst, ist das dein Bier. Dann spielt Patti eben Wärmflasche und Kuschelkissen. Da geht er nicht so schnell von kaputt. Mich hat`s nur gewundert, weil man dich so nicht kennt. Oder ich nicht. Wer durfte schon deinen Hintern anfassen?«, fragte Tekuro und versuchte, dabei nicht allzu neugierig zu klingen. Er schob die Hand hinter Bellamy und griff mit allen Fingern zu. »Deine Arschbacken sind Stahlkugeln«, urteilte er. »Aber ich hab mir um dein Loch sorgen gemacht. Egal. Ich muss mich eben zusammenreißen. Archibald war im Bugraum. Der lässt sich da tagaus tagein von Nathan betüdeln. Ohhhh Archi hier, oooohhhh Natty da. Aber wenn du ihn angehst, wirst du mit meinem Vater Ärger kriegen. Ich will nicht, dass ihr euch bekämpft. Ich will euch beide heil behalten.«


    Bellamy Bourgeois
    "Na wenn es mir mies geht, brauche ich was Warmes, eine Suppe ginge auch aber das ist schöner", grinste Bell. "Was denkst Du eigentlich von mir? Sehe ich aus wie ein Kampfmönch oder sowas? Nicht nur meine Arschbacken sind Stahlkugeln, meine Eier inzwischen auch. Weißt Du wann ich das letzte Mal abgespritzt habe? Ach ja, Du warst ja dabei", lachte sich Bellamy schlapp und streichelte Patrice. "Aber vorher hatte ich eine lange Durststrecke und manchmal teile ich eben nicht nur gerne aus, manchmal benötige ich auch einen Stich oder Zuneigung. Manchmal beides. Du kennst die Kerle nicht, die mich anfassen durften Teku, mach Dir keinen Kopf. Dein Stachel ist kein Totschläger, der hat gute Maße ich hab ihn doch gesehen. Sieht nach einer Menge Spaß aus vor meinem Biss", gibbelte Bell. "Nun wenn er in Ruhe gelassen werden soll bitte, aber ich weiß nicht ob Du das so stehen lassen solltest Teku. Er ist mit Nathan fest zusammen? Wie hält er das aus?", fragte Belly baff.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro beobachtete, wie Bellamy Patrice streichelte und wie Patrice sich mit geschlossenen Augen entspannte. »Kannst ihn heute als Wärmflasche behalten«, erklärte Tekuro großzügig. »Er mag das, er fühlt sich wohl. Guckt ganz lieb.« Er betrachtete die beiden und spürte einen inneren Stich. Es war keine Eifersucht, denn er teilte gern mit Bellamy, sondern Neid. Seine Hand wanderte von Bellamys Hintern um dessen Hüfte, so dass sie Seite an Seite standen. »Ich mach mir vermutlich zu viel Gedanken. Ich bin einfach schlecht in so was. Vielleicht sollte ich es als ein Spiel zwischen uns sehen. Wir spielen Jäger und Beute. Aber miteinander, nicht gegeneinander. Ein Rollenspiel, wie zur Ausbildung. So könnte es klappen. Du siehst das so locker ... du machst dir gar keine Platte. Papa auch nicht. Wie macht ihr das?« Er rieb seinen Kopf an dem von Bellamy, so dass er das Kratzen von dessen Haaren spürte. »Wie Archibald Nathan ertragen kann, weiß ich nicht. Eigentlich benimmt Nathan sich wie sein Sklave. Vielleicht darum.«


    Bellamy Bourgeois
    "Er heißt nicht umsonst der Barde des Abgrunds. Ist Dir nie aufgefallen wo der Abgrund ausbricht, taucht vorher wie ein Unheilsbote Nathan auf und guckt unschuldig. Ab dato kannst Du fünf Minuten rückwärts zählen bis die erste Scheiße passiert. So war es immer, unsere Ärsche glühten, nachdem er kurz vorher unten in der Wachstube war. Kaum hat er für die Duponts gesungen, waren die verbannt worden. Ich glaube sobald der seine Stimmbänder schwingt, lockt er das Unheil an. Dessen Stimmbänder sind sowas wie eine Neun-Schwänzige-Katze der Finternis. Ich wette der ist kein Barde, der ist eine Manifestation von irgendsowas wie Dein Ältester. Drum hat er auch Archibald am Wickel. Der Kerl ist angeblich sowas wie ein Massenmörder, Du sagst ein Kinderfresser und jeder spricht seinen Namen aus, als sollte man den Kerl nicht vergrätzen sonst ist man so gut wie tot. Und Nathan tanzt Polka auf der Nase von der Bestie - so wird er doch genannt. Entweder hat Nathan Eier wie ein Elefantenbulle oder er hat eine andere Macht. Wie ich das mache, bezogen auf meine tiefenentspannte Art? Ich bin nicht entspannt ich tue nur so. Der Rest ist reines Vertrauen in Dich Teku", gestand Bell.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich werd dich nicht enttäuschen«, versprach Tekuro. »Ich hab noch nie einen meiner Leute hängen gelassen und du gehörst zum engsten Kreis. Archibald ist keinesfalls unbesiegbar, schon gar nicht für dich. Aber mein Vater liebt ihn und er ist der Opa meines Babys. Er gehört zur Familie. Du auch, für mich zumindest. Und ich mag nicht, wenn ihr euch gegenseitig was tut. Mich kotzt an, was Archibald tat, ich wollte das noch nicht. Er hat mich unfruchtbar gemacht durch den Scheiß. Ich wollte damit warten, bis ich noch mehr Babys gezeugt habe. Meine Eier sind jetzt nutzlose Fleischbälle. Wenn Nathan auch ein Ältester ist ... würde das vieles erklären.« Tekuro überlegte. »Eigentlich alles. Du bist angespannt, sagst du. Warum? Patti sollte dich beruhigen und tut es nicht.«


    Bellamy Bourgeois
    "Nun wenn er zur Familie gehört, gehört er auch zu meiner Familie. Ich war wütend auf ihn, da Du nicht damit einverstanden warst gebissen zu werden. Ich werde ihm nichts tun, für Dich, Dein Kind und Deine Familie. Und Deinen Vater Teku, ich hoffe so sehr, dass der Tag kommt wo ich Berzan so in die Arme schließen kann wie Du Kazrar. Wenn ich Euch beide sehe, dann krampft sich mein Herz zusammen vor Schmerz und Neid. Ich möchte meinen Vater so gerne bei uns haben, von ihm lernen, ihm einfach nah sein, mit all unseren Leuten abhängen. Mercer mal durch die Mähne wuscheln, die beiden raufen sehen - sprich trainieren. All sowas. All das was Du mit Deinem Vater hast, wünsche ich mir für Boldi, Vano und mich mit unseren Vätern. Und ich möchte gerne mal den Adoptivvater von Vano kennenlernen. Für Boldi weißt Du? Und wenn ich dann Kazrar so sehe, geht mein Herz auf und ich weiß, sobald Berzan zurückkehrt wird alles anders, es wird gut. Vielleicht nicht die ganze Welt, aber ein großes Stück für uns Teku. Ein Unrecht wird gesühnt und ich habe ihn zurück. Es gibt etwas das ich genau herbei sehne und das ich ein bisschen mehr fürchte, als Berzan und Mercer", flüsterte Bellamy und sammelte sich einen Moment, "...Mama." Er streichelte Patrice über den Kopf und drückte ihn fester. "Er beruhigt mich, aber Du verwechselst gerade meine Aufregung. Ich bin nicht mehr wütend, oder traurig, besorgt und und und. Ich bin aufgeregt, weil ich mich auf Deinen Biss und Stich freue".


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du freust dich? Auf ... mich?« Tekuro knirschte nervös mit den Zähnen. »Ich mich auch, aber es ist Neuland auf die Weise. Ich werd mich von Papa beraten lassen. Es ist was Besonderes. Mein erstes ... Mal? Ohne das Drumherum. Ich versteh, dass du Berzan vermisst. Ich hab meinen Vater mein Leben lang vermisst. Ich hab innerlich oft geheult, wenn ich an ihn dachte und mich gefragt, was er wohl jetzt gerade treibt, wo er ist - dabei war er da schon lange tot. Ohne Kopf und zerstochen lag er in einem Eiskeller, mein Papa, der mich zeugte und der mich immer liebte. Aber Berzan ist nicht Kazrar. Er und Mercer schweben durchs Schiff. Berzan besucht dich und Boldi zwischendurch - und dann haut er wieder ab. Macht sein eigenes Ding. Mein Vater ist nie abgehauen. Und würde er es tun, würde ich ihm hinterherlaufen, bis ich ihn gefunden habe. Ich kann nicht mehr ohne ihn leben. Für meine Mutter empfinde ich nichts als Hass. Kazrar gab ihr viel Geld, damit sie mich durchbringt, stattdessen behielt sie die Kohle und gab mich in einem Waisenhaus ab. Fast wäre ich verreckt. Aber deine war nicht so. Sie war gut. Stark, aber leider nicht stark genug. Ich geb sie dir zurück, wenn ich kann, Belly. Ich mach das für dich.«


    Bellamy Bourgeois
    "Danke", flüsterte Bellamy rau und drückte mit seiner schwieligen Pranke die von Tekuro. "Dein Mutter eine von denen, die wir nicht achten, sondern nutzen. Das Geld hat sie genommen, sowas von typisch. Dafür ist Dein Vater beides in einem Teku, vergiss das nicht. Du wenn mein Vater eine Weltreise manchen möchte, dann soll er das tun, Hauptsache er ist wieder da. Mit seinen lieben und kann uns mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er gemeinsam mit Mercer. Ich werde wie damals ein Familienfest aufziehen, mit Essen und Trinken, wo sich unsere Eltern wohlfühlen, Boldi und Vano abhängen und ich alles beobachte und mich einfach dran freue, dass alle da sind. Oder wieder das sind. Und wenn ich auf Reise gehe, bringe ich Andenken mit, die sie in ihre Bude stopfen können um zu wissen wo ihr Ältester schon überall war", träumte Belly vor sich hin. "Hör doch auf das durchzuplanen, mach es einfach, wenn es soweit ist. Du nimmst uns noch die ganze Spannung. Wollen wir vorher miteinander ringen, also unsere Kräfte messen? Vor dem Stich und Biss?", grinste Belly breit.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Uns kloppen?«, fragte Tekuro und grinste breit. »Bin dabei. Davon werd ich geil und es lockert die Anspannung. Die du ja nicht hast, aber ich. Ich wollt Arbogast klarmachen, aber der mosert rum. Wollt ihn zum Üben. Er will nicht, zickt nur rum. Dabei hat er mir vorher einen gehobelt. Mir fehlt eine Ecke im Gehirn, um das zu verstehen. Aber egal. Soll ich dir was sagen, Belly ... du hörst dich an wie ein alter Mann. Das mein ich nicht böse. Aber ich glaub, du bist echt müde von all den Jahren des Kampfes. Viel müder, als du dir eingestehst. Du bist nicht erschöpft, du bist am Ende.« Patrice bewegte etwas den Kopf, um sich gemütlicher in Bellamys Halsbeuge zu schmiegen und stellte sich etwas bequemer hin.


    Bellamy Bourgeois
    "Ich weiß, der Lich hat mich auf meinen letzten Gang geschickt Teku. Ich dachte, dass war es jetzt als ich aussah wie eine Trockenpflaume. Ab dato ging es für mich bergab. Körperlich ging es wieder bergauf, er gab mir meine Kraft zurück, aber so nah vor dem Abgrund zu stehen, hat meine Weltsicht gerade gerückt, was ich noch getan haben möchte, falls ich einmal über den Rand trete. Du hast Recht Teku, Du hast einfach Recht. Was soll ich dagegen tun?", fragte Bell leise und zuckte die gewaltigen Schultern.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Mir in die Schatten folgen«, sprach Tekuro ernst. »Und so lange noch durchhalten. Sag Ciel, dass du ab morgen Urlaub nimmst. Der braucht hier keinen Schwertmeister, der ist umgeben von erfahrenen Soldaten. Jeder Matrose hier ist ein Soldat, das ist ein Kriegsschiff. Ich glaub, der hat dich auch mehr als Gesellschafter benutzt, kann das sein?«


    Bellamy Bourgeois
    "Du meinst als Anstandsdame die ihm die Zeit versüßt? Ehm nein, wir sind Freunde, er hat kaum Freunde und wir vertrauen einander. Jedenfalls habe ich das immer so empfunden und er hat mir sogar zur Hilfe was gegen die Schmerzen im Hintern gegeben, als Domi uns bestrafte. Ich hatte nur vergessen es zu nehmen, ich Blödmann. Aber mit dem Schutz hast Du Recht. Boldi ist hier, Vano, Rene der alte Seebär - vermutlich der erfahrenste und gefährlichste hier von allen, James und drei Mannschaften Soldaten. Man wo ist man sicherer? Und ein Hohenfelde rennt hier rum, also vermutlich ist man nur sicherer in Max Badewanne. Abgemacht ich frage nach Urlaub Teku", freute sich Belly und er wirkte schlagartig um einige Jährchen jünger bei der Vorstellung.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Freunde?«, wiederholte Tekuro ungläubig. Er konnte sich nicht vorstellen, wie man mit jemandem wie Ciel befreundet sein konnte, besonders nach ihrer öffentlichen Bestrafung. Dann zuckte auch er die Schultern. »Von mir aus.« Er griff Patrice ins Haar und kraulte ihn übervorsichtig. »Ich geh mir mein Blut abholen und dann zurück ins Nest, Belly. Wenn du willst, komm mit. Wenn nicht, bleib mit Patti noch hier draußen. Ist eine schöne Nacht. Urlaub wird dir gut tun. Bald wirst du neue Kraft geschöpft haben. Und in gar nicht weiter Ferne musst du dir um so was keine Sorgen mehr machen.«


    Bellamy Bourgeois
    "Doch auch mit all seinen Fehlern und seltsamen Meinungen ist er mein Freund Teku, er war für mich immer da, wenn ich ihn gebraucht habe. Einer der wenigen, so wie Du. Gleich wie er sich manchmal benimmt, oder wie er rumzickt, dass werde ich ihm nie vergessen. Er versteckt dahinter nur seine eigene Unsicherheit. Eine die er gar nicht haben müsste, da bereits für seine jungen Jahre sehr viel geleistet hat. Seine eigenen Ansprüche an ihn sind zu hoch. Er kann seine eigenen Vorgaben nicht erfüllen. Vermutlich aufgrund seiner Herkunft. Er sollte mal mit Silvano reden. Richtig reden, allein, unter vier... ehm drei Augen. Die beiden würden sich verstehen und vermutlich ein Stück weiterbringen. Es täte ihnen gut. Sonst wird Boldi sie mal zusammenstupsen. Du weißt wie ich es meinte Teku, glaube mir er hat eine gute Seite. Er ist noch jung und er ging durch eine andere harte Schule als wir, aber sie war genauso hart. Ich werde meinen Urlaub beantragen, der Hochzeit beiwohnen von Ciel und Fran und dann komme ich zu Dir ins Nest mit Patti. Ich möchte der Hochzeit beiwohnen, das möchte ich auf keinen Fall verpassen. Das ist mir wichtig. Und Fran hat die gleiche Herkunft wie wir Teku, Ciel nimmt jemanden wie uns zum Mann. Wer würde das als Prince? Urteile nicht zu hart über ihn. Bis gleich, Dein Blut ist in der Küche bei dem Festessen. Danke für alles Teku", sagte Bell und drückte ihn kurz, ehe er ihn freigab.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Keine Ursache«, grunzte Tekuro. »Würdest du für mich genau so tun. Ich halt mich zurück in meinem Urteil über Ciel. Hast recht, er ist nicht nur eine Zicke. Er hat auch Eier. Wir holen deine Eltern zurück. Mein Versprechen gilt.« Er drückte Bellamy zurück, warf noch einen Blick auf Patrice, der aussah, als würde er im Stehen schlafen und ging dann zur Kombüse.

  • Die Trauung von Francois und Ciel



    Rene Lothair de Brisay
    Rene ließ einen Matrosen das Deck schrubben, wo das erste Brautpaar sich feuchtfröhlich vergnügt hatte. Derjenige Matrose war stinksauer auf ihn, da er aus der Feierlichkeit gerissen wurde, aber irgendwer musste diese Aufgabe erledigen. Prince Ciel sollte nicht in einer Pfütze der Lust ausrutschen und seine schwangere Braut noch viel weniger. Rene trank hinter dem Tisch ein Glas Wasser, den der Anblick von so viel gebündelter Leidenschaft hatte auch den alten Mann nicht kaltgelassen, auch wenn er das im Gegensatz zu den feiernden Matrosen nicht nach außen hin zeigte. Nachdem der Platz beim Steuer des Schiffes wieder so hergerichtet war, dass man getrost das zweite Brautpaar nach vorn bitten konnte, sorgten Renes Offiziere für Ruhe. ›Ruhe‹ war allerdings relativ zu sehen, denn die drei Mannschaften waren aufgeputscht und zum Teil auch bereits tüchtig angetrunken. Rene wollte gerade den Prince und seine Braut nach vorn bitten, da kam eine sehr merkwürdige Gestalt zu ihm an den Tisch und bat schüchtern darum, ihn kurz sprechen zu dürfen. Verstört gab Rene der Bitte nach. »Sprich, aber fass dich kurz.«


    Nathan
    Nathan hatte sich schön gemacht. Er war nicht nur gewaschen, gekämmt und rasiert, sondern hatte auch sein kurzes rosa Damennachthemd mit den schmalen Trägern angelegt. Auf dem Rücken trug er seine Lyra. Er wusste, dass Ciel diese Gewandung an ihm mochte. Er zog es vorn am Saum nach unten und hielt es so fest, denn wenn er losließ, war es genau einen Fingerbreit zu kurz. Dabei hatte es ihm noch gepasst, als er es gekauft hatte, es war ihm bis zu den Knien gegangen, aber es war irgendwie bei jeder Wäsche immer kürzer geworden. Nathan unterstellte sonst niemandem Untaten, aber in dem Fall hatte er das Gefühl, dass sein damaliger Herr hierbei von einem Schneider Stück für Stück hatte nachhelfen lassen, in der Annahme, Nathan würde es nicht merken. Nathan hatte es gemerkt, aber sich unwissend gestellt und hatte das kurze Nachthemd zu Ciels großer Freude brav getragen. »Ich möchte gern ein Lied votragen«, bat er leise und knetete den Rüschensaum. Rene nickte und versuchte, seine Mimik trotz des seltsamen Anblicks neutral zu halten. »Danke, Herr«, sagte Nathan glücklich. Er nahm die Lyra vom Rücken, zupfte und summte, um den richtigen Ton zu finden und als die Lautstärke der Anwesenden sich so weit senkte, dass man ihn hören würde, begann er das Lied von den drei jungen Seemännern zu singen. Pünktlich zum Erklingen seines Gesangs marschierten Ciel und Francois langsam über das Deck in Richtung von Rene.


    Nathans-Lied - Tri Martolod
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    Francois Grimard
    Francois schritt gemeinsam mit Ciel nach vorne. Einer der Matrosen hatte alles wieder hergerichtet und Rene schaute sehr zufrieden. Bevor es an ihre Trauung ging, schritt Nathan nach vorne und bat Rene flüsternd um sein Ohr. Als er dann zu singen anfing, schlossen sich Frans Finger fester um Ciels Hand. Gleich wie Nathan gekleidet war, Conni war oft genauso schräg angezogen, sang er zum Niederknien. Francois hörte Nathan gerührt zu und legte liebevoll einen Arm um Ciel. "Er sing wunderschön", flüsterte Fran seinem zukünftigen Mann zu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel führte seine Braut gemessenen Schrittes nach vorn. Ainuwar schenkte ihnen eine sternklare Nacht, ein breites Band glitzernder Diamanten auf schwarzem Samt, und den vollen Anblick beider Monde. Es war so hell, dass die Laternen von der Sache her nicht nötig gewesen wären, welche zusätzliches Licht spendeten. Ciel war so gerührt von Nathans Überraschungsauftritt und so froh, ihn nach all der Zeit wieder singen zu hören, dass er feuchte Augen bekam. »Ja, das tut er«, bestätigte Ciel leise. »Dabei wurde eine ganze Familie aufgrund seines Gesanges aus Souvagne verbannt ... aber das ist eine andere Geschichte. Heute schreiben wir die unsere.« Glücklich spürte er die Körperwärme von Francois an seiner Seite in der kühlen Nachtluft. Sie beide trugen die helle Kleidung, die Francois herausgesucht hatte und Ciel, wie angekündigt, ein passendes Kopftuch, um sein kahles Haupt zu verdecken und darüber seinen federgeschmückten Dreispitz. Von Ciels sonst so ernstem Gesicht war nichts zu bemerken. Er hatte Urlaub und heiratete auf eine wilde und abenteuerliche Weise mitten in der Nacht auf einem Kriegsschiff einen einfachen Heiler. Als sie vor dem Tisch ankamen, ließ Nathan gerade die letzten Töne verklingen, verneigte sich, wischte sich über die Augen und trat zurück.


    Rene Lothair de Brisay
    Der alte Kapitän Rene schmunzelte ihnen beiden aufmunternd zu, ehe er das Wort erhob. »Wir haben uns heute hier zusammengefunden um Ciel und Francois in den Stand der Ehe zu erheben. Falls jemand hier ist, der gegen die Verbindung ist, möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen. Auch für diese Trauung gilt die Androhung schwerster körperlicher Strafen, sollte jemand es wagen, an dieser Stelle den Mund aufzumachen und anschließend wird die Trauung unbekümmert fortgesetzt.« Rene wartete, ob jemand so lebensmüde war, einen Einwand zu haben und blickte in die Runde.


    Francois Grimard
    Francois löste sich für einen Moment von Ciel, der neben ihn zum Altar geschritten war. Er warf seinem Liebsten einen kurzen rückversichernden Blick zu, ehe er auf Nathan zuschritt und den kleinen, absonderlich gekleideten Kerl umarmte. "Dankeschön für dieses wunderschöne Lied Nathan", sagte Fran freundschaftlich, drückte Nathan und gab ihn wieder frei. Er lächelte ihm kurz zu, ehe er zurück zu Ciel ging und ihm erneut die Hand in seine schob. Fran musterte seinen zukünftigen Mann, er sah gut in der Kleidung aus. Nicht so streng und verbissen, nein nicht nur die Kleidung, Ciel selbst wirkte entspannt und das gefiel Fran. Er heiratete auf dem Schiff, auf dem er sich stets sicher, frei und gut aufgehoben gefühlt hatte. Mit seinen Freunden, sogar mit alten Freunden, die nicht einmal darum wussten. Er warf Conni einen kurzen Blick zu, der als Antwort blinzelte und sich mit einem Taschentuch die Augen abtupfte. Auch wenn er es nicht sagte, Fran konnte förmlich die Gedanken von seinem Kumpel hören `Mon Dieu, Fran heiratet den Prince´. Irgendetwas in der Art, würde es sein. Conni war wie üblich genauso dezent gekleidet wie Nathan, aber heute schien es angemessen. Bei beiden. Dann begann Rene schon mit der Trauung und Fran hätte beinahe zusammengezuckt, da er mit den Gedanken so abgeschweift war und über die komplette Mannschaft geschaut hatte. Er kannte jeden Matrossen, kannte jeden Offizier und nun heiratete er seinen Ciel, denn er sogar in ihrer Mitte kennengelernt hatte. Er vermisste Boldi und Vano, aber sie hatten vermutlich gerade etwas anderes zu tun. Sein letzter suchender Blick fiel auf Sacha den er freundlich anschmunzelte, ehe es ernst wurde und Fran sich nur noch auf Ciel, Rene und sich selbst konzentrierte. Unbewusst rutschte er so nah wie möglich zu Ciel auf und betete im Stillen, dass niemand etwas sagen möge. Nicht an dem Tag, nicht in diesem besonderen einen Augenblick wo ihm das Glück einmal hold war.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Während Rene auf eventuellen Einspruch wartete, drückte auch Ciel seinen Nathan und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Nathan piepste leise. Er war sehr aufgewühlt, doch Ciel machte sich um ihn keine Sorgen. Nathan würde seinen Trost bei Archibald finden, bei dem Kinderfresser. Sollte er dessen Gegenwart noch so lange genießen, wie er konnte, denn während Ciel noch darüber nachdachte, was er mit den übrigen Beißern anstellen würde, stand Archibalds Schicksal fest. Ciel ließ seinen ehemaligen Leibdiener und Freund seiner Kindheit los, drückte seine Schultern und gab ihn frei. Dann stellte er sich neben Francois, der sehr dicht an ihn heranrückte. Ciel genoss seine Nähe und strahlte vor lauter Glück über das ganze Gesicht.


    Rene Lothair de Brisay
    Niemand hatte Einwände. So gehörte sich das. Renes Bart bewegte sich, als er feierlich begann: »Wer im Hafen der Ehe gelandet ist, sollte nie vergessen, daß die Heimat der Liebe das offene Meer ist. Tretet nun nach vorn, Ciel Felicien de Souvagne und Francois Grimard«, sprach Rene feierlich und wartete, bis die beiden der Aufforderung gefolgt waren. »Möchtest du, Ciel Felicien de Souvagne, den hier anwesenden Francois Grimard heiraten? Dann antworte mit: Ja ich will.«


    Francois Grimard
    Bei der Frage von Rene verkrampfte sich nicht nur Francois Hand, sondern auch sein Herz. Den Moment den Ciel benötigte um zu antworten kam ihm unendlich lange vor. Fran schaute auf Ciel herab und starrte ihm auf den Mund, ganz so als wollte er per Blick die Worte hervorlocken, auf die er wartete.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ja, ich will«, sprach Ciel und deutlich. Dabei hielt er Francois ganz fest am Arm und musterte ihn voller Liebe.


    Francois Grimard
    Fran schmunzelte bei Ciels Blick verlegen und streichelte mit seinem Daumen die Hand von Ciel. Er war froh, dass er nicht erleichtert ausgeatmet hatte, da er so nervös gewesen war. Aber seine Nervösität hatte sich noch nicht gelegt. Er wurde schließlich auch noch gefragt und er betete zu allen Göttern, vorsorglich sogar zu Davy samt Cary dass er sein Ja in einem vernünftigen Ton herausbekommen würde. Gespannt musterte er Rene und schob sich die Brille zurecht, die er gar nicht trug. Fran blinzelte nervös und seine Finger krallten sich in die Hand von Ciel.


    Rene Lothair de Brisay
    »Und möchtest du, Francois Grimard«, fuhr Rene fort, der die beiden Verliebten schmunzelnd beobachtete, »den hier anwesenden Ciel Felicien de Souvagne heiraten? Dann antworte ebenfalls mit: Ja ich will.«


    Francois Grimard •
    "Ja ich will", sagte Francois so fest und laut wie möglich und es zu seinem erstaunen, war es wirklich sehr laut, was ihn liebevoll grinsen ließ.


    Rene Lothair de Brisay
    »Hiermit erkläre ich euch beide zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten vor dem Gesetz und vor der hohen See.« Rene beobachtete die beiden Turteltäubchen entzückt. Dieses Pärchen war völlig anders als das vorherige. Ihre Liebe hatte schon fast etwas Unschuldiges, dabei musste Francois auch um die 40 Jahre alt sein. Sie waren regelrecht niedlich. »Ihr dürft euch nun küssen.«


    Francois Grimard
    Fran ergriff Ciels Gesicht behutsam mit beiden Händen, beugte sich zu ihm herab und küsste ihn. Er legte alle Liebe und alles Glück dass er empfand in den Kuss. Sanft und warm, so schmeckte Ciel und nach einem Zuhause. Er lehnte seine Stirn gegen die von seinem Mann. Seinem Ehemann, dass konnte er nun mit Fug, Recht, Stolz und absoluter Liebe behaupten, denn dem war so. "Ich liebe Dich", flüsterte er Ciel zu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel genoss den Kuss mit geschlossenen Augen, während er seine Frau und seine Mann - beides vereint in einem wunderbaren Menschen - festhielt. Und gleichzeitig umarmte er auch ihr ungeborenes Kind. Francois` offenes schwarzes Haar fiel nach vorn über seine Schultern, als er sich zu dem deutlich kleineren Ciel hinab beugte. »Ich liebe dich auch«, antwortete Ciel aus tiefstem Herzen heraus. »Dich und unser Baby. Du bist wunderschön, Tini.«


    Francois Grimard
    Fran schmuste kurz seine Nase gegen die von Ciel und küsste ihn erneut, ehe er sich schmunzelnd aufrichtete und Ciel ein schlichtes, weiches, Samthaarband in die Hand drückte. "Binde mir meine Haare zu einem losen Zopf zusammen. Einfach zusammenfassen, dass sie nicht offen über meine Schultern fallen. Ein uralter Brauch, dass nur der Ehemann die Haare offen sehen darf und Du bist mein Ehemann", grinste Fran glücklich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel strich Francois`Haar glatt zusammen und band dann das Haarband darum. »Du musst sie künftig für mich öfter offen tragen. Es steht dir und unterstreicht die Seite, die du sonst verbirgst. Aber diese Seite will auch wahrgenommen werden und ich liebe dich in deiner Gänze.«


    Rene Lothair de Brisay
    Rene hielt den beiden Frischvermählten das Kissen mit den beiden Ringen hin, die Constatino für sie organisiert hatte. »Tauscht nun die Ringe.«


    Trauringe in Bi-Color: Link:
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    Ciel Felicien de Souvagne
    Die beiden Ringe waren zweifarbig, weißgold und Rotgold. Ciel fand sie sehr edel und fragte sich, ob es Ferrau gewesen war, der sie organisiert hatte. Er nahm den für die Braut gedachten Ring, den ein Band von Diamanten zierte und schob ihn sanft auf Francois langen dünnen Ringfinger.


    Francois Grimard
    Fran lächelte erfreut und betrachtete den Ring auf seinem Finger. Er nahm ebenfalls den verbliebenen Ring vom Kissen, ergriff Ciels Hand und schob den Ring langsam, fast bedächtig auf dessen Ringfinger. "Neben Deiner Glasfeder, hat Costantino auch die Eheringe für uns besorgt. Silberfarben, stahlfarben steht für die männliche Seite und rose steht für die weibliche Seite. Untrennbar vereint durch die Schmiedefeuer des Lebens miteinander verbunden und so unendlich wie Ringe sind. Kein Anfang und kein Ende. Die Diamanten da auch diese Braut eine Krone tragen soll, gleich ihrer Herkunft - mit seinen besten Wünschen für das Brautpaar", erklärte Francois und küsste Ciel auf den Mund.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Was für eine gut durchdachte Symbolik«, freute Ciel sich. »Nun gefallen sie mir noch besser als zuvor. Diamanten und Krone hast du verdient und noch vieles mehr. Ich liebe deinen klugen Geist genau wie deine sanfte Seele und deinen sinnlichen Körper. Danke, dass du den Mut hattest, uns beide zusammenzuführen. Inzwischen kann ich dich mir gar nicht mehr wegdenken und ich will es auch nicht mehr müssen.« Er küsste Francois.


    Francois Grimard
    Fran erwiderte liebevoll den Kuss und drückte Ciel fest an sich, während er sich an ihn schmiegte. "Danke für das Kompliment Schätzchen, aber die Ringe hat Conni ausgesucht, uns spendiert und das waren seine Worte zu ihrer Bedeutung, war er sie für uns wählte. Ein ganz kleines bisschen wird auch mitschwingen, dass er Rose und Pastelltöne liebt... und uns als seine Familie. Danke für meine Rettung und alles was Du für uns getan hast", sagte Fran und legte Ciels Hand auf seinen Bauch.


    Rene Lothair de Brisay
    »Ich unterbreche ja nur ungern die liebreizende Zweisamkeit, doch ihr müsst sie euch für später aufsparen«, brachte Rene sich in Erinnerung. Rene öffnete eine Flasche Apfelsaft. »Auf Euch, der erste Schluck für Euch und auf die See, dass sie Euch ewig behüte!« Er trank einen großzügigen Schluck daraus und reichte die Flasche an Francois weiter, der die Braut dieser Beziehung war und daher nach dem Kapitän als Erster trinken durfte.


    Francois Grimard
    Fran nahm die Flasche entgegen. "Vielen Dank. Auf uns, die See und alle die wir lieben, schätzen und mögen", sagte Francois und nahm einen Schluck und reichte dann seinem Mann die Flasche. "Für Dich Schatz", grinste er glücklich. "Keine Sorge ist kein Alkohol", fügte er gleich hinzu, damit sich Ciel nicht um ihr kleinen Würmchen sorgte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich hatte keinen Zweifel daran, dass du auf unser Baby achtgibst. Auf uns und auf alle guten Menschen dieser Welt«, sprach Ciel und nahm die Flasche. Er trank von dem Apfelsaft, der für ihn eine kleine Delikatesse war, da er sonst nur Wasser und Tee trank - heimlich mal einen Kaffee, aber nie etwas Süßes. Als er wieder absetzte, betrachtete er verliebt das Gesicht seiner Frau. »Ob die Matrosen nun darauf warten, dass wir das selbe tun wie Vano und Boldi? Sie sind so ruhig.«


    Francois Grimard
    Fran musste bei dem Gedanken kichern. "Das machen wir auch gleich, aber privat, allein, also nicht öffentlich. Wer ist Dein Trauzeuge? Meiner ist Costantino Marchesi. Wen benennst Du? Übrigens, dass hast Du sehr schön gesagt. Könnte ich nur auf alle guten Menschen der Welt acht geben Ciel, dann gäbe es solche wie... dann gäbe es keiner Monster. Der Name hat hier nichts verloren. Wem gebührt die Ehre für Dich zu trinken und Segenssprüche zu schreiben?", fragte Fran und strich ihm liebevoll über die Wange.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Mein Trauzeuge?", fragte Ciel völlig baff. Daran hatte er nicht gedacht, an so was zu denken übernahm sonst sein Leibdiener - der allerdings im Wartungsschacht geklemmt hatte. Ciel blickte sich hilfesuchend um. "Ferrau, mein Trauzeuge!", rief er und bekam vor lauter Scham eine Gesichtsfarbe, die der Farbe von Nathans Kleid in nichts nachstand.


    Francois Grimard
    Fran kraulte Ciel den Nacken und betrachtete verliebt seinen Ring und dann Ciels Gesicht. "Die Farbe stimmt Schätzchen. Du bist mir eine Maus", lachte er leise und drückte Ciel der Länge nach an sich. "Ferrau komm nach vorne, wir benötigen Dich. Conni komm an meine Seite!", bat Fran liebevoll die beiden.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau trat blass und auf wackligen Beinen an den Altar und lächelte tapfer Ciel, Fran und Rene an, ehe er vor Rührung in Tränen ausbrach. "Es ist mir eine Ehre, dass ich sogar dabei sein darf. Das vergess ich Euch nie. Das ist was ganz besonders, mich hat noch nie wer zu einer Hochzeit eingeladen. Also dass ich dabei sein darf und mitfeiern kann, anstatt zu bedienen. Ich meine als Gast! Und jetzt sogar als Trauzeuge, ich bin Zeuge der Trauung!", rief Ferrau und schlug sich die Hände vor die Augen, während seine Schultern bebten.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Sehr nervös war Ciel nun froh, dass Ferrau gekommen war, um ihn aus der peinlichen Situation zu retten. Er lächelte verkrampft. Als Ferrau unvermittelt in Tränen ausbrach, erschrak Ciel, zog ihn ihn an sich und drückte ihn liebevoll, während er seinen Kopf gegen Ferraus wuscheliges Haar lehnte. »Ich bin froh, dass du hier bist, obwohl du so wackelig auf deinen Beinen stehst. Feier mit uns, so wie dir beliebt, aber bitte bleibe in der Nähe, damit du nicht wieder verloren gehst. Silvanos dritter Offizier Armando wird für dich da sein, wenn du dir etwas anschauen möchtest oder etwas benötigst.« Ciel streichelte Ferraus Dreitagebart, dann reichte er Ferrau den Apfelsaft.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau nahm die Flasche entgegen und trank mit einem Brand der zwei Tage alt war. Die Flasche leerte sich zusehends und ihr Pengel ging fast gen Null, als Fran ihm vorsichtig die Flasche entwand und an Conni weiterreichte. Ferrau blinzelte und lächelte dann breit. "Auf Euch, dass Ihr lange und glücklich lebt und ich bei Euch bleiben darf", sagte Ferrau und guckte gierig auf den Rest Apfelsaft in der Flasche.


    Costantino Marchesi
    Costantino genannt Conni nahm die Flasche entgegen und musterte den Bodensatz. Einen Schluck würde er wohl damit noch zusammenbekommen. Der 8. Offizier der Choucas nahm den kleinen Schluck den die Flasche noch herab und verschloss sie leer wieder. "Mes chers, für Euch und Euer Kind alles Gute und Liebe. Wir denken, andere Menschen zeigen ihre Liebe wie wir es tun. Tun sie es nicht, denken wir es wäre keine Liebe da. Seht mit den Augen des anderen die Welt. Soll die See Euch und Euer Baby behüten", prostet Conni ihnen zu. Er nahm sich ein Blatt Papier und schrieb den Segensspruch auf das Blatt und unterzeichnete. Danach reichte er es an Ferrau weiter, der ebenfalls seine Unterschrift und seine Glückwünsche hinzufügte. Costantino rollte die Botschaft zusammen und stopfte sie in die Flasche. "Mon Cher, Deine Aufgabe", sagte er zu Ciel und reichte ihm die Flasche.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nahm die Flasche, verschloss sie und hielt sie so, dass auch Fran seine Hand darum legen konnte. Mit viel Schwung beförderten sie gemeinsam die Flasche samt aller Segenswünsche in die Azursee. Sie klatschte auf und hüpfte auf den Wellen hin und her. Ciel legte den Arm um Francois und beobachtete, wie ihre Flaschenpost unter dem Nachthimmel glitzerte. Er war sehr glücklich und lächelte.


    Francois Grimard
    Fran legte einen Arm um Ciels Schulter und schmiegte seinen Kopf an den von seinem Mann. "Jetzt sind wir verheiratet, vor dem Gesetz und die See weiß auch davon. Sie wird auf und aufpassen und sollte uns je etwas trennen, wird sie uns wieder zusammenspülen, gleichgültig wie und wo. So sagt man und ich glaube daran. Denn sie hat uns auch hier zusammengeführt und so wird sie auch weiterhin über uns wachen, so wie Du über mich und ich über unser Kind", flüsterte Fran und nahm Ciels Hand. "Wollen wir es ebenso besiegeln, nur etwas privater?", fragte Fran liebevoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel lehnte sich gegen Francois und küsste ihn. »In ganz privater Runde, nur wir zwei.« Er bot ihm seinen Arm an und betrachtete bei der Gelegenheit noch einmal den wunderschönen Ring an ihrer beider Finger.


    Francois Grimard
    "Ganz privat nur wir beide ohne Zuschauer", stimmte Francois zu. Er löste sich kurz von Ciel und drückte dann Conni. "Danke für die schönen Ringe, die Gedanken die Du Dir darum gemacht hast und für Deinen Segen, von uns beiden", freute sich Fran und schob Ciel nach vorne damit er auch etwas sagte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich schließe mich dem Dank für die wundervollen Ringe an. Ihre Symbolkraft ist gar vortrefflich gewählt und sie schmeicheln meinem Auge«, sagte Ciel steif, der gerade andere Gedanken hatte, als sich um die Gäste zu kümmern. Er streckte die Hand aus, um die von Costantino zu schütteln, der im Schlafanzug zur Hochzeit erschienen war.


    Costantino Marchesi
    Conni war nicht nur im Schlafanzug erschienen, sondern sogar in seinem besten Schlafanzug, folglich in Altrose mit violetten Absatz und einem Rock darüber. Geschmückt ein Neujahrsbaum und perfekt geschminkt lächelte er Ciel milde und wissend an. Der Prince hatte gerade seine Kraft woanders, als zwischen den Ohren für die perfekte Wortwahl. "Gewiss Mon Chou, geh ihn glücklich machen", gab Conni zurück mit einer formvollendeten Verbeugung, auf die so mancher Höfling neidisch gewesen wäre.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel zog seine ausgestreckte und von dem auf seine Weise aufgebrezelten Conni verschmähte Hand wieder zurück. »Ich werde ihn glücklich machen und sie auch«, antwortete er und blickte verliebt an Francois hinauf.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy gesellte sich zu Ciel und drückte ihn freundschaftlich. "Alles Gute zur Hochzeit Ciel, für Euch beide alles Liebe und Gute", sagte der ehemalige Palaisin freundlich und kopfte Ciel auf den Rücken. Bei Fran ließ er das lieber, da er ziemlich dürre war. "Ciel ich möchte Dich um Urlaub bitten. Ich bin einfach am Ende und benötige Erholung. Schau Du bist in guten, was sage ich ihn besten Händen. Fran und alle hier an Bord werden Dich beschützen. Keiner weiß besser als Du, was ich in letzter Zeit durchgemacht und erfahren habe. Ich muss genau wie Du meine Kräfte neu aufladen, ich muss den Kopf frei bekommen und über so viele Dinge nachdenken, für die ich einfach Zeit benötige. Bitte sag ja", bat Belly.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel freute sich, dass Bellamy ihm gratulierte, aber dann bekam er eine Bitte gestellt, die ihn nicht sehr froh stimmte. »Ich hatte dich ja selbst darum gebeten, offen mit mir zu sprechen. Was wäre ich für ein Mensch, deine Bitte auszuschlagen? Ich gebe deinem Wunsch statt. Wie lange gedenkst du Urlaub zu nehmen und wirst du mich verlassen?«, fragte er besorgt.


    Bellamy Bourgeois
    Bell schüttelte den Kopf. "Nein Ciel, ich werde mich vielleicht verändern, ich werde über einiges nachsinnen, aber wir sind Freunde. Ich verlasse Dich nicht, Du warst für mich immer da, wenn ich einen Freund gebraucht habe und eigentlich alleine war. Einige haben eine spezielle Meinung von Dir und kaum einer würde behaupten Du wärst eine einfache Person. Beides ist falsch und ich denke Fran kann das bestätigten. Wer hinter Deine Maske schaut, weiß dass Du ein wahrer Freund bist und nur das Beste für Deine Leute möchtest. Und einfach bist Du, Du bist sehr einfach gestrickt. Du möchtest Ruhe, Frieden, Auskommen, Liebe und dass das Kämpfen endlich ein Ende hat. Weißt Du Ciel, das wünsche ich mir ebenso und ich glaube dass wünschen sich die meisten Menschen. Nur wir beide haben nicht oft die Möglichkeit irgendwem genau das zu sagen. Wir reden vorher nicht viel, wir krempeln die Ärmel hoch, rücken aus und packen es an. Du bist heute in den Hafen der Ehe eingelaufen, wie Rene sagte. Komm etwas zur Ruhe, entspann Dich tanke neue Kraft. Ich bin in den Hafen der Familie eingelaufen Ciel. Ich muss mit meinem Vater sprechen, solange er noch da ist. Ich muss meine Vergangenheit wiederbekommen. Ich muss meine Kraft zurückerlangen und meinen Seelenfrieden um mit Dir Seite an Seite kämpfen zu können. Und selbst wenn ich einmal fortziehe, dann ist es für eine bestimmte Zeit. Gleich ob ich gehe Ciel, ich verlasse Dich nicht. Wenn ich gehe, komme ich zurück. Geschworen. Aber ich muss gehen um zu mir selbst zu finden, nur so kann ich auch zu Dir als der zurückkehren den Du brauchst und als Freund schätzt. Nichts kann unsere Freundschaft zerstören, denn Du hast sogar für mich riskiert Deinen Vater zu vergrätzen, den Duc. Gibt es einen besseren Freundschaftsbeweis? Nein. Wie lang ich Urlaub machen werde? So lange wir hier auf dem Schiff sind. Schauen wir, wo wir anhalten oder wie man das nennt. Vielleicht möchte ich auch einmal eine Reise unternehmen um etwas anderes kennenzulernen. Aber solange wir hier sind, sehen wir uns als Urlauber und ich halte Dich auf dem Laufenden. Nur benötige ich eben Zeit, Zeit für meine Vergangenheit, Gegenwart und für meine Zukunft Ciel", bat Belly.


    Ciel Felicien de Souvagne
    So glücklich Ciel aufgrund der Trauung war, musste er nun bei diesen Worten doch etwas mit sich ringen. »Nimm dir die Zeit, die du für dich brauchst, Belly und finde dich, wenn du meinst, dich selbst verloren zu haben. Du musst damit umzugehen lernen, dass du nun Teil einer Familie bist. Ich verstehe, dass dieses Wissen erst einmal in dir ankommen muss. Du musst es setzen lassen und verarbeiten, du hast plötzlich einen kleinen Bruder und der hat geheiratet. Aber wisse auch, dass ich dich vermissen werde, wenn du dich für eine Reise entscheiden solltest und dass du mit einer liebäugelst, entnehme ich deinen Worten. Falls du abreisen willst, bitte verschwinde nicht einfach in Nacht und Nebel. Ich verspreche dir, ich werde dich nicht aufhalten, nur bitte verabschiede dich. Ich möchte nicht annehmen müssen, dir sei etwas zugestoßen. Was deinen Vater betrifft, so werde ich Brandur bitten, ihn für die Dauer dieser Fahrt in der Physis zu behalten, so dass du nicht fürchten musst, dass er jede Sekunde wieder verblassen könnte. So habt ihr einige Wochen für euch. Das ist kein Ersatz für ein Leben ohne Vater, aber vielleicht tut es dir trotzdem gut.«


    Bellamy Bourgeois
    "Das ist super, was sage ich dass ist perfekt Ciel. Danke. Ich möchte meinen Vater so viel fragen, ich möchte alles für Boldi und Vano aufschreiben. Paps und Mercer sollen mir alles berichten und ich notiere alles. Ich verlasse Dich doch nicht einfach! Ciel, warum sollte ich das tun? Wenn ich abreise, werde ich Dich darüber informieren und natürlich wrde ich mich von Dir verabschieden. Und wenn ich unterwegs bin, dann Ciel wirst Du von mir Post erhalten. Das gehört sich so unter Freunden. Und Andenken werde ich Dir mitbringen, wie jedem aus meiner Familie, denn Du gehörst für mich dazu. Ich habe überlegt mit Tekuro Arashima zu bereisen und zu besichtigen. Falls wir das erlaubt bekommen und ermöglicht irgendwie. Aber vorher muss ich meinen Paps nah kommen, ihn richtig kennenlernen. Weißt Du jemanden zu lieben heißt nicht ihn zu kennen. Und das muss ich ändern. Danke Ciel", freute sich Belly gerührt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Warum du einfach abreisen solltest? Vielleicht, weil du fürchtest, ich würde dich nicht ziehen lassen, darum habe ich dir nun mein Wort gegeben, dass ich das werde. Tekuro kannst du getrost mitnehmen. In Souvage wird er momentan gejagt, doch wen kümmert das außerhalb der Mauer.« Ciel schaute Bellamy freundlich an. »Ich bin stolz darauf, dich meinen Freund nennen zu dürfen und mich den deinen. Ich wünsche dir einen schönen Urlaub.«


    Bellamy Bourgeois
    "Wenn Du mich nicht ziehen lässt, hoffe ich hat das einen wichtigen Grund statt dass Du nicht allein sein kannst oder möchtest. Auch das verstehe ich, ich gehe nicht um Dich hängen zu lassen, sondern weil ich muss Ciel. Das weißt Du mein Bester. Ich bin auch froh so einen Freund wie Dich zu haben. Pass auf Dich auf und lass es Dir gut gehen. Ich grüße meinen Paps von Dir", sagte Belly dankbar. Er drückte Ciel, nickte ihm zu und strich Fran einmal über den Oberarm. "Pass auf ihn auf Doc, er hat Deinen Nemesis erlegt", grinste Belly und ließ die beiden alleine.


    Costantino Marchesi
    Conni schaute Bellamy hinterher und lächelte Ciel an. "Mon Chou, keine Unhöflichkeit, aber heute ist die einzige Hand die Du hälst die Deines Mannes oui? Euch das Beste von Herzen, ich verabschiede mich, damit Ihr Euch zurückziehen könnt. Viel Spaß", hauchte Conni grinsend und zog sich mit einer Verneigung zurück.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel lächelte Conni freundlich an und als auch dieser fort war, rieb er sein Auge. »So, nun habe ich es vor allen ausgesprochen, nun kann ich mich nicht vor meinem Versprechen drücken, ohne mein Gesicht zu verlieren. Bellamy hat es gut erkannt, ich bin nicht gern ohne ihn. Aber auch ich muss mein Leben lang lernen. Ich kann ihn nicht aus egoistischen Gründen an mich ketten, so gern ich das würde.« Er griff nach Francois`Hand, so wie Conni es gesagt hatte.


    Francois Grimard
    Fran hielt Ciels Hand fest umklammert. "Nun bist Du an mich gekettet und ich versuche Bellamy so gut es geht zu ersetzen, vielleicht sogar zu übertrumpfen. Na komm Schätzchen, nur Spaß. Gönne Deinem Beschützer seine Auszeit, er benötigt sie genauso wie Du. Gib ihm seine Zeit und nimm Dir Deine eigene. Komm na los, Du hast eheliche Pflichten zu erfüllen, Du musst mich verwöhnen, massieren, glücklich machen. Das selbe bekommst Du von mir Retour", erklärte Fran und küsste Ciel lange und liebevoll fest auf den Mund.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Du sollst ihn nicht ersetzen, du bist meine Frau. Er ist mein bester Freund. Das sind zwei paar sehr unterschiedlicher Schuhe", erwiderte Ciel schmunzelnd und zog Francois an sich heran. Er fragte sich, warum Linhard nicht zu seiner Trauung erschienen war, aber er hoffte, dass keine Missgunst dahinter stand. Arm in Arm gingen sie, bisweilen ziemlich herumeiernd, in Richtung von Francois Kajüte, wo sie gemeinsam in die Kissen sanken.

  • Kazrars Bein


    Patrice Vertcuis
    Bellamy hatte Patrice irgendwann allein an Deck zurückgelassen, um mit Ciel zu sprechen. Patrice stand nun herum und überlegte, was zu tun sei. Pascal fand, er solle mal zu den Matrosen gehen, schob Patrice beiseite und tat genau das. Da sie alle betrunken waren, kamen sie rasch ins Gespräch und Pascal gönnte sich auch den einen oder anderen Schluck. Er genoss die Zeit, in denen er zumindest eine Ahnung von einem normalen Leben bekam, das Lachen über flache Witze und Anekdoten, die nur halb so lustig wären, wenn sie nicht alle einen sitzen hätten. Irgendwann wurde Patrice jedoch unruhig und erinnerte ihn daran, dass man auf ihn wartete. Es lief gerade gut, Tekuro war milde gestimmt und Patrice wollte das nicht verderben. Pascal wollte das auch nicht und so ließ er Patrice die Kontrolle übernehmen, der sich von den feiernden Matrosen entfernte und zurück in den Bugraum stapfte. Er schwankte ein wenig, war jedoch nur angetrunken. Darauf zu achten, niemals völlig betrunken zu sein, hatte er früh gelernt. Der Lärm der Feiernden war hier unten nur noch gedämpft zu hören, dafür das Knarren des Holzes und seine Schritte. Er öffnete die Tür zum Bugraum und sah sich nach seinem Meister um. Der war jedoch nicht da. Wo war er? Patrice ging vorsichtig zu dessen Vater, der viel schlief in letzter Zeit. Er fand, dass Kazrar fiebrig aussah. Patrice kniete schweigend bei ihm nieder.


    Kazrar
    Kazrar spürte dass sich ihm jemand näherte und verließ seinen Halb-Dämmerschlaf. Patrice kniete vor ihm und schaute auf ihn herab. Was der nun ausgerechnet von ihm wollte? Gerade jetzt wo er allein war und sich mies fühlte. Er durfte keine Schwäche vor dem Sklaven zeigen, also musterte er ihn mit Argusaugen. "Was willst Du?", fragte er leise. Es klang nicht annähernd so scharf, wie er es beabsichtigt hatte.


    Patrice Vertcuis
    »Ich suche meinen Meister«, sprach Patrice gehorsam und musterte Kazrar, der heute sehr zahnlos wirkte, obgleich seine Zähne so rasiermesserscharf waren wie eh und je. »Ihr seid krank«, stellte er fest. »Ihr solltet Francois aufsuchen.«


    Kazrar
    Kazrar schüttelte den Kopf, aber Patrice sah ihm an, dass der die Aktion sofort bereute. "Ich bin weder krank, noch werde ich Deinen Heilerfreund aufsuchen, damit er mich aus dem Leben spritzt. Er wollte mir die Augen zunähen und hat mir was gegeben, wo mein Körper versagt hat. Es ist nichts, nur ein Kratzer von der Töle des Kapitäns. Teku? Keine Ahnung wo Teku ist, ich habe geschlafen... gedöst um mich zu erholen. Schlaf ist die beste Medizin. Es ist Deine Aufgabe, bei Deinem Herrn zu bleiben. Das solltest Du wissen", erklärte Kazrar und versuchte eine bequemere Haltung zu finden. Es gelang ihm nicht. Sein Bein fühlte sich heiß und pochend an. Er hatte schon gar nicht mehr nachgesehen, weil er sich vorstellen konnte, was sich dort abspielte. Der Hund hatte ihn voll erwischt und hatte dann noch an seiner Wade wie ein Wahnsinniger gezerrt. Das Biest mochte zwar nur den Kapitän verteidigt haben, aber es gehorchte überhaupt nicht. Silvano hatte es zurückgerufen und der Hund hatte nicht gehorcht. Warum der überhaupt sofort zubiss, hatte Kaz nicht verstanden. Aber wer verstand schon Hunde? Normalerweise kochte man sie mit Reis oder schnitt sie ins Gemüse. Es war eine Unsitte von Almanen sich diese Kreaturen zur Belustigung zu halten. Sie hatten keinen Anstand und dann noch auf einem Schiff. Es musst ja so kommen, dass das Schicksal ihn zwang, dank des grauenvollen Hundes den noch grauenvolleren Arzt aufzusuchen.


    Patrice Vertcuis
    »Er hatte mich Bellamy ausgeborgt und sich dann entfernt. Da Bellamy keinen Bedarf mehr an mir hat, suche ich meinen Meister nun, darum bin ich hier.« Kazrar bewegte sich mit sichtlicher Mühe. Wenn es ihm nicht mehr gelang, seine Schmerzen zu verbergen, mussten diese schlimm sein. Im Hinterkopf hörte Patrice das schadenfrohe Lachen von Pascal, der meinte, er solle mal nach Kazrars Bein schauen, weil er sehen wollte, was ihn peinigte. Er wollte es sich genau anschauen. Ja, es musste vom Bein ausgehen, Kazrars Bewegungen nach zu urteilen. Patrice überlegte, dass Tekuro sicher dankbar war, wenn er seinem Vater half. Vielleicht durfte er dann wieder kuscheln und wurde gestreichelt, anstatt wie Vieh behandelt zu werden. »Die Schmerzen rühren von deinem Unterschenkel. Darf ich mal sehen? Ich kann erste Hilfe.«


    Kazrar
    Kazrar setzte zu einer scharfen Erwiderung an, sank aber dann in sich zusammen, als hätte man ihm die Luft heraus gelassen. Er schaute an sich herunter und nickte dann knapp. "Was soll es, es kann nicht schaden. Ich wurde gebissen, von dem schwarzen Hund des Abgrundes, die Töle vom Kapitän hat mich angefallen, als ich ihn um Hilfe für Tekuro bitten wollte. Als Arch ihn biss, super da wurde ich auch gebissen nur anders. Es wird schon wieder... irgendwie", stöhnte Kaz.


    Patrice Vertcuis
    Dem Arashi ging es wirklich schlecht. Patrice fragte sich, ob Fran ihm wirklich hatte die Augen zunähen wollen oder ob Kazrar inzwischen phantasierte. Patrice bewegte sich nach unten und rollte vorsichtig Kazrars Hosenbein bis über das Knie, um sich die Wunde zu betrachten.


    Kazrar
    Die Wunde war eine ausgefranzte, stark eiternde Bisswunde die schon dunkle Ränder bekommen hatte. Das Fleisch war noch nicht nekrotisch, aber die Wunde eiterte stark, nässte und roch bereits Übelkeit erregend. Wenn Kaz nichts dagegen tat, würde sich bald die Entzündung ausbreiten oder er sogar an einer Blutvergiftung sterben.


    Patrice Vertcuis
    Patrice besah sich alles genau. Er empfand keinen Ekel, sondern betrachtete die Wunde analytisch. »Das muss dringend ausgeschnitten werden. Ich kann Euch zu Francois bringen, Euren Sohn suchen oder es fix selber machen. Es wäre nicht die erste Wunde, die ich ausschneide.« Er legte Kazrar eine Hand auf die Stirn, um zu prüfen, ob dieser Fieber hatte und wenn ja, ob es schon sehr hoch war.


    Kazrar
    Kazrar hatte Fieber und er fühlte sich schlapp, seine Augen waren glasig aber immer noch voller Leben. Vor allem waren sie voller Wut. "Zu Francois? Das würde Dir so passen. Es fing doch alles nur wegen Dir an! Er hat meinen Tekuro herausfordert, damit er Dich für sich gewinnen kann und nun möchtest Du mich heimlich still und leise in seine Fänge schleppen? Tekuro hat Dich rechtmäßig gewonnen, genau wie ich eingeschritten bin. Du hast um Deine Freiheit gekämpft und verloren. Nimm es hin Patrice. Du hattest die Wahl und Du hat gekämpft. Gleich was Dir der Doc einflüstert oder was Du glaubst. Du gehörst Tekuro und wenn Du meinst ihn hintergehen zu können, wird mein Sohn mich blutig rächen", knurrte Kazrar.


    Patrice Vertcuis
    »Zwei Mann habt ihr gebraucht«, erwiderte Patrice stolz. »Ich habe meine Niederlage selbst verschuldet, da ich, ohne es zu wissen, gegen die Regeln verstieß. Die Matrosen durften mit den Messern auf uns losgehen, aber man durfte sie nicht angreifen, dabei haben sie wie besessen auf uns eingestochen. Der ganze Kampf war eine Farce und die Regeln schwammig, man hatte sie uns nicht ausreichend erklärt. Zu zweit habt ihr mich dann in die menschliche Mauer gebracht und dann unterlief mir dieser Fehler. Euer Sieg war unverdient, ungerecht und darum bin ich geflohen. Aber ich habe es mir unterwegs anders überlegt. Ich kehrte aus freien Stücken zurück. Niemand zwang mich, niemand prügelte mich zurück in Tekuros Arme. Ich habe mich ihm aus freiem Willen unterworfen. Aber besiegt hat er mich nicht.« Patrice lächelte. »Soll ich das Zubehör holen?«


    Kazrar
    "Deine Frechheiten werden Dir nichts nützen, nur weil ich geschwächt bin Patrice. Tekuro ist das nicht und er hat immer zu mir gehalten. Das weißt Du hoffentlich. Gleichgültig wie schöne Augen Du ihm machen kannst, ich bin sein Vater. Du wirst ihn nicht beeinflussen und belügen können. Er wird Dir nicht glauben. Nun dann kämpfe doch erneut gegen ihn und stell die Sache hier allein im Bugraum mit ihm klar. Du wirst verlieren, das schwöre ich Dir. Mein Sohn wird siegen, es war nicht seine Schuld dass er verloren hat. Aber gut, wenn Du die Herausforderung suchst, dann unterbreite sie keinem kranken Mann. Geh einfach", befahl Kaz und zerrte seine Hose wieder über sein Bein und hatte sichtlich Mühe sein Gesicht dabei unter Kontrolle zu halten.


    Patrice Vertcuis
    Patrice setzte sich auf seine Fersen. »Ich wollte Euch helfen«, erklärte er leise. »Niemanden herausfordern. Das ist nicht nötig. Ich respektiere Tekuro als meinen Herrn und Meister, so oder so. Und ich respektiere Euch, weil Ihr sein Vater seid und weil ihr mich geschützt habt, als er übereifrig war in meiner Bestrafung. Warum sollte ich Eurem Sohn Lügen erzählen oder ihn beeinflussen? Wann habe ich je gelogen? Ich möchte ihm nur gefallen. Und ich dachte, es freut ihn, wenn ich mich um seinen kranken Vater kümmere.«


    Kazrar
    Kaz rollte sich auf die Seite und suchte nach Anzeichen von Verrat im Gesicht von Patrice, doch er fand keines. Er wusste nicht, ob wirklich nichts da war, oder ob er einfach schon zu weit weg von seinem sonst wachsamen Zustand war. Seine Gedanken drehten sich nur noch um seine schmerzende Wade. Gleich was er tat. Vielleicht hatte er die Erklärung von Patrice vorher falsch verstanden? Er wusste es nicht so genau. "Ich weiß nicht, wann Du gelogen hast, aber gerade hast Du doch erzählt, der Kampf wäre unfair gewesen und wir hätten zu Unrecht gewonnen. Sei es drum, vielleicht hast Du es anders gemeint, als es rübergekommen ist. Was willst Du mit meinem Bein anstellen?", fragte Kaz vorsichtig.


    Patrice Vertcuis
    Patrice erwiderte Kazrars bohrenden Blick ruhig. »Weil der Kampf auch unfair war. Ihr wart zu zweit gegen einen und dennoch habe ich nur verloren aufgrund mangelnder Kenntnis des Regelwerks. Darum war euer Sieg unverdient. Trotzdem habe ich mich Tekuro unterworfen. Weil ich es wollte, nicht, weil ich musste. Und hier bin ich nun. Wenn Ihr es erlaubt, hole ich Werkzeug, reinige die Wunde und schneide sie aus.«


    Kazrar
    "Was soll ich dazu sagen? Das ich das akzeptiere? Dass Du kommen und gehen kannst, wie Du möchtest weil es Dein Wille ist und nicht der von Teku der Dich bindet? Patrice, was immer Du mir damit sagen möchtest, ich bin nicht in der Stimmung über dergleichen zu diskutieren. Darüber kannst Du gerne mit Tekuro verhandeln. Aber ich sage Dir eines, er wird Dir das austreiben. Und Du weißt wie es letztens gelaufen ist. Also überleg es Dir gut, ob Du ihm das aufs Brot schmieren möchtest. Ich schreibe Dir nichts vor. Mach es und leide, oder lass es so stehen und glaube was Du glauben willst. Wenn Du es versuchen willst, versuch es. Aber verseuche nicht mein Blut. Noch ist der Dreck nicht in mein Blut gezogen, hoffe ich jedenfalls", murrte Kaz verzweifelt.


    Patrice Vertcuis
    »Ich werde nicht mehr gehen«, antwortete Patrice. »Tekuro hat sich sehr gefreut, dass ich wiedergekehrt bin. Er war regelrecht handzahm«, stichelte Patrice und schaute dabei unverändert freundlich drein. »Einen Moment bitte.« Er verließ den Bugraum und kehrte mit einem Blechtablett zurück, auf dem unterschiedliche medizinische Instrumente lagen, ebenso eine Flasche mit hochprozentigem Alkohol. Dann holte er noch eine Schüssel mit abgekochtem Wasser. Es dampfte heiß, war aber nicht mehr kochend. Er stellte sie vorsichtig ab und legte Baumwolltücher bereit. Vorsichtig krempelte er Kazrars Hose wieder hoch. »Das Hosenbein ist verkrustet. Du solltest die Hose ausziehen oder ich kann das Hosenbein auch abschneiden, damit nicht erneut der Dreck in die Wunde kommt, den ich jetzt entfernen werde.«


    Kazrar
    "Handzahm?!? Handzahm glaubst Du das wirklich? Nun dann sollte er sich vielleicht doch etwas anders Dir gegenüber verhalten, wenn Du ihn für einen Waschlappen hälst", murrte Kaz vor sich hin, aber Patrice verließ einfach den Bug und kam mit allerlei Dingen wieder, die ganz nach einer medizinischen Behandlung aussahen. "Schneide das Hosenbein ab, aber nur das Hosenbein! Das andere möchte ich behalten. Ich verlor schon zu viel, viel zu viel...", stöhnte Kaz und schaute auf die Wunde. Sie sah nicht gut aus. Vermutlich hatte der Hund sich vorher das Arschloch geleckt, ehe er ihn gebissen hatte. Bei seinem Glück war das kein Wunder.


    Patrice Vertcuis
    »Er ist kein Waschlappen«, sagte Patrice, nahm das Skalpell und trennte vorsichtig das Hosenbein oberhalb des Knies ab. Das schmutzige Reststück legte er ein eine Schüssel für Abfall. Er zerriss eines der Baumwolltücher in kleiner Stücken und warf sie in die Schüssel mit dem heißen Wasser. Dann nahm er sich das erste Stück heraus und putzte vorsichtig einen Teil des Eiters aus der Wunde, ehe er den schmutzigen Stoff in die Abfallschüssel gab und sich das nächste Stück nahm. »Er hat mich ausgebildet. Und er hat es gut gemacht. Ich habe mich bei ihm immer in guten Händen gefühlt. Ich mochte ihn von Anfang an.« Nach und nach holte er den Eiter aus der Wunde.


    Kazrar
    Kazrars Hände krallten sich in den Segelstoff, der sein Nest gebildet hatte. Sein Bein stank wie fauliges Fleisch und es sah auch nicht besser aus. Wie ein Hund so einen Biss setzen konnte. Vermutlich war das auch gar nicht der Biss selbst, sondern den Dreck, den der Hund in sein Bein geklinkt hatte mit seinen Zähnen. Nur mit Mühe und Not konnte er ein Stöhnen und Wimmern unterdrücken, sein Bein fühlte sich pulsierend an, aber hinter all dem Schmerz spürte er Erleichterung, es wurde langsam besser wo der Eiter aus der Wunde entfernt wurde. Nicht angenehm, schmerzhaft, aber trotzdem wurde es besser. Er musste durchhalten. Trotzdem wurde ihm heiß und kalt und er hatte das brennende Bedürfnis sich erleichtern zu müssen. Kaz biss die Zähne so fest er konnte aufeinander und genauso antwortete er Patrice auch. "Er ist mein Sohn, was erwartest Du?", fragte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, während ihm der kalte Schweiß von der Stirn lief und in seinen Augen brannte.


    Patrice Vertcuis
    »Was ich erwarte?« Patrice hielt in seiner Arbeit inne und dachte nach. »Ich habe mich ihm unterworfen. Ich erwarte, dass er es würdigt und nicht ausnutzt. So wie zu der Zeit, als er mein Ausbilder war. Er war streng, aber er hat es immer gut gemeint. Er wollte, dass ich gut werde, das war sein Ziel und das hat er nie aus dem Blick verloren. Ich möchte, dass er auch in unserer neuen, hm, Beziehung nicht vergisst, was er eigentlich will. Er will, dass ich ihm ein guter Sklave bin. Ich biete ihm an, einer zu sein. Aber er darf mich dafür nicht aus Übermut zugrunderichten. Das hat er als Ausbilder doch auch nicht getan. Klar gab es beim Training mal ein paar Kratzer und Beulen, auch größere, aber er hat mich nie verletzt, weil er gerade Lust darauf hatte, sondern es hatte sich ergeben. Warum vergisst er nun seine Vorsätze?« Der Eiter war entfernt. Patrice reinigte das Skalpell mit dem Alkohol.


    Kazrar
    Kaz versuchte seinen Kiefer etwas zu entspannen und löste unter größter Anstrengung eine seiner Hände aus dem Segeltuch um sich die schweißnassen Haare aus dem Gesicht zu streichen. "Weil er Dich brechen muss um Dich zu seinem Sklaven zu formen. Darum behandelt er Dich so, weil er es muss und Du hast mir die Eier geprellt! Das hat er nicht vergessen, also hast Du die Quittung dafür erhalten. Ich weiß nicht ob er es akzeptiert, dass Du Dich freiwillig unterwirfst, dass musst Du ihn fragen. Das musst Du ihm sagen, was Du mir gesagt hast", erklärte Kazrar und musterte sein Bein. Es sah schon besser aus. "Danke für Deine Hilfe", presste Kazrar hervor.


    Patrice Vertcuis
    »Ich tu das gern, für Tekuro. Eure wertesten Eier habe ich Euch in den Fingern zerdrückt, so wie Ihr mir meine zerdrückt habt. Ich darf daran erinnern, dass Ihr obendrein meinen Hintern zerfickt habt und meinen Rachen! Man braucht mich nicht zu brechen. Ich habe euch doch gezeigt, dass ich zurückkehre. Aber nicht, damit ihr mich kollektiv foltert, sondern damit ich Tekuro dienen kann, so wie es mein Wunsch ist. Ich liebe ihn, Kazrar.« Patrice setzte das Skalpell an und schnitt das schlechte Fleisch von den Wundrändern. Er ging dabei sehr präzise vor und ohne zu zögern, so als würde er mit der Schere ein Stück Papier zerteilen. Die Fetzen ließ er zum Abfall fallen.


    Kazrar
    Kaz wollte Patrice antworten, aber dann begann dieser sein Fleisch in Streifen vor der Wunde zu schneiden und er fühlte dass sein Schwanz vermutlich nicht mal mehr in Milimeter gemessen werden konnte, so zog sich ihm alles zusammen. Er biss in das Segeltuch und sabberte es voll, während er die Prozedur über sie ergehen ließ. Seine Atmung war flach, hechelnd, aber nur so konnte er vermeiden dass er wie ein Mädchen wimmerte und die Blöße wollte er sich nicht vor Patrice geben. Er kniff fest die Augen zusammen, denn am liebsten hätte er mit ihnen gerollt wie eine seekranke Kuh, weil der Schmerz unglaublich scharf war, wie jeder Schmerz einer scharfen Klinge. Nachdem Patrice endlich fertig war und Kaz den Geschmack einer uralten Socke auf der Zunge hatte, öffnete er in Zeitlupe seine Augen und schaute sich Patrice Werk an. Erstaunlich gut hatte Patrice sein Bein behandelt. Der verfluchte Doc hätte das sicher nicht besser hinbekommen. Kaz Nasenflügel blähten sich vor unterdrückter Wut, als er an den Doc dachte, der ihn so hinterhältig ausgeschaltet hatte. "Nun daran gibts nicht zu deuteln, dass haben wir. Aber Du bist ein Sklave was erwartest Du sag mal?", fragte Kaz und wischte sich mit dem Arm über sein schweißnasses Gesicht. Wenn das so weiter ging, sickerte er vermutlich ganz ins Segeltuch ein.


    Patrice Vertcuis
    »Ich sagte doch, was ich erwarte. Ich möchte nicht wie Vieh behandelt werden oder vorsorglich bestraft. Ich möchte, dass Tekuro gut zu mir ist und mich nur dann züchtigt, wenn ich es verdiene. Seine Anfälle soll er an anderen auslassen und nicht an dem, der ihn verehrt, ihm stets gehorchte und ihm sein Herz und seinen Körper schenkte. Denn das habe ich getan. Mehr kann ich ihm nicht geben.« ›Weil ich keine Seele habe‹, ergänzte Patrice in Gedanken. ›Sonst könnte er die getrost auch noch haben. Ich brauche sie nicht.‹ Patrice nahm ein frisches Baumwolltuch, machte es nass und wusch Kazrar den Schweiß aus dem Gesicht. »Besser?«


    Kazrar
    "Ja viel besser, danke dafür. Wie soll ich Dir etwas erklären, was offensichtlich ist? Du verwechselst Sklaverei mit Liebe Patrice. Du erwartest eine Beziehung von Tekuro. Du erwartest Güte, Gnade, Freundlichkeit, Zärtlichkeit, aber das ist keine Beziehung. Verstehst Du das nicht? Naja, sind wir ehrlich, da bist Du nicht der Einzige. Ist die Wunde sauber? Wie schlimm ist es?", fragte Kaz, der nicht mehr so stark schwitze, wie noch vor einigen Minuten.


    Patrice Vertcuis
    »Liebt er mich denn nicht?«, erkundigte sich Patrice und kroch wieder hinab zur Wunde. »Sie wird ihre Zeit brauchen, aber so ausgeschnitten macht sie erstmal einen guten Eindruck. Ich träufle Euch noch Alkohol darüber, da werdet Ihr vermutlich schreien. Drückt Euch am besten was von dem Segeltuch ins Gesicht.« Patrice nahm die Flasche zur Hand.


    Kazrar
    "Warte einen Moment, dann reden wir", bat Kaz und biss so fest er konnte in das vollgesabberte Segeltuch. Zeitgleich griff er fest mit beiden Händen hinein und nickte Patrice aufmunternd zu. "Jesch", nuschelte er durch die zusammengebissenen Zähne und kniff sogar vorsorglich die Augen zusammen.


    Patrice Vertcuis
    Patrice hielt das Bein fest, für den Fall, dass Kazrar es reflexartig wegreißen würde. Er goss den Alkohol genau in die offene Stelle und bewegte dabei schnell die Flasche hin und her, so dass die gesamte Wunde desinfiziert wurde.


    Kazrar
    Bei dem aufflammenden Schmerz konnte es Kazrar selbst mit besten Vorsätzen nicht verhindern, dass er aufjaulte wie ein weidwundes Tier. Sein Bein zitterte unkontrolliert, aber dann verklang der Schmerz, wie eine grauenvolle Erinnerung, ein Alptraum aus dem man erwachte. Kaz löste seinen Mund aus dem Segeltuch und zog Speichelfäden hinter sich her, während er sich zu Patrice aufsetzte. Die Wunde war rot, aber sauber. Nichts widerliches, stinkendes, schwärendes war mehr in ihr. Und der Druck sowie auch die grauenvolle Hitze war aus ihr gewichen. Sein Blick bohrte sich in den von Patrice, der Ausdruck seiner Augen wurde milde. "Danke für Deine Hilfe und für meine Rettung", sagte er schlicht, aber er meinte jede Silbe absolut aufrichtig. Das konnte Patrice ihm ansehen. "Tekuro liebt Dich, aber anders als Du Dir es erhoffst", beantwortete Kaz die Frage, die ihm Patrice gestellt hatte. "Er möchte dass Du ihm gehörst mit Haut und Haar".


    Patrice Vertcuis
    Patrice sah zu Boden und lächelte mit geröteten Wangen. Die bekam er mit Absicht - er konnte willentlich erröten, um authentischer zu wirken. Diesmal war jedoch das Gegenteil der Fall. Er verbarg keine Lüge, sondern errötete, damit Kazrar ihm seine tatsächlich vorhandene Freude abkaufte, so wie er auch absichtlich lächelte und keineswegs unwillkürlich. Dass Tekuro ihn liebte, gefiel ihm. »Was ist der Unterschied von Tekuros Art zu lieben und meiner?«, wollte er wissen.


    Kazrar
    "Die Liebe die wir geben ist verschlingend wie der Abgrund, denn jener ist unsere Religion, unser Mantra unsere Form zu leben. Wenn Tekuro Dich liebt, wird er dafür sorgen das Du völlig in ihm aufgehst, dass es keinen Patrice mehr gibt, sondern nur noch den Sklaven Tekuros, das Anhängsel, das Stück dass zu ihm gehört, ein Körperteil das nicht angewachsen ist. Etwas das genauso seinem Willen und Wollen unterworfen ist wie seine linke Hand. Er denkt es und Du wirst es ausführen. Sein Wille ist Dein Gesetz, Deine Luft zu Atmen. Alles was Du eines Tages tun willst, ist ihm zu dienen. Ihm zu gefallen wird Deine größte Freude sein, selbst wenn Du dafür Deinem Herrn in den Abgrund folgen musst, dann wirst Du dies ohne zu zögern tun - in seinem Namen. DAS ist die Art wie wir lieben", erklärte Kazrar eindringlich.


    Patrice Vertcuis
    »Die Vorstellung ... gefällt mir«, sprach Patrice. »Aber wenn ich ein Teil von ihm bin, muss er mich auch schützen und sich um mich kümmern. Er darf mich nicht verletzen, schließlich hackt er sich auch nicht absichtlich in den Fuß.« Er betrachtete Kazrar. »Du liebst auch auf diese Weise. Warum?«


    Kazrar
    "Ab dato wo Du vollumfänglich ein Teil von ihm geworden und in der Symbiose aufgegangen bist, wird er Dich auch nie mehr verletzten oder bestrafen. Das Problem ist die Lüge. Die meisten Sklaven lügen, heucheln und tun so als ob die das ewige Band eingegangen sind und dann versuchen sie wegzulaufen. Und auf Verrat steht bei uns die selbe Strafe wie hier in Souvagne. Nur landet man bei uns nicht auf dem Block, sondern im Magen. Ja das tue ich, aber nicht nur. Ich liebte und lebte auch eine gleichberechtigte Beziehung mit einem anderen Jäger. Aber ist tot... schon so lange tot...", seufzte Kaz und dachte an Arkan, dem kleinen Blonden mit der ewig frechen Schnauze.


    Patrice Vertcuis
    Patrice schob die Materialien, mit denen er Kazrars Wunde versorgt hatte, beiseite, so dass er nicht versehentlich dagegen stieß. Er würde sie später aufräumen. Er legte sich neben Kazrar ins Nest und rückte sich zurecht, bis er bequem lag. »Ich werde hier unten auf Tekuro warten. Spätestens zu Sonnenaufgang wird er zurückkehren und vielleicht will er seine Ruhe. Wenn es erlaubt ist, würde ich gern noch ein wenig mit Euch reden, damit ich meine Rolle besser verstehe. Liebt ihr Beißer nur andere Jäger gleichberechtigt? Oder was sind die Voraussetzungen? Warum wurde Arkan nicht Euer Sklave - und warum soll ich der von Tekuro sein?«


    Kazrar
    Kaz rutschte vorsichtig zur Seite, so dass sich Patrice mit in sein Nest legen konnte. Er rollte sich auf die Flanke und machte es sich an Patrice gemütlich. "Das hängt von vielen Faktoren ab und die sind so unterschiedlich wie die Beißer selbst. Tekuro möchte Dich einfach völlig besitzen. Arkan war nicht mein Sklave, er war mein Mann, er war... hm wie soll ich das beschreiben. Also ich habe ihn per Zufall kennengelernt und er hat mir auf Anhieb gefallen. Er war schmutzstarrend und so dreckig, dass ich mich gewundert habe, dass unter all dem Mist ein Mensch zu finden ist. Und dennoch hatte er ein ungebrochenes Wesen, war frei und wild. Ich habe ihn gedanklich immer mit den Wildpferden meiner Heimat verglichen. Unbeugsam, wild, frei und selbst die Kälte kann ihrem Gemüt und ihrer Gesundheit nichts anhaben. Mit stolz erhobenen Häuptern trotzden sie sogar den kältesten Winden und genauso schnell können sie laufen. Arkan war ganz ähnlich. Ich verspürte vor ihm Respekt, mehr noch ich wollte ihm helfen und ich wollte gerne sein Kumpel sein. Natürlich nicht nur, aber ich wollte dass wir alles für einander werden. Und so habe ich mich auf die viel längere Reise gemacht, ich habe ihn mir vertraut gemacht. Ihn angefüttert, genau so wie ich eine Beute jagen würde. Aber ich jagte nicht sein Fleisch, sondern ich jagte sein Herz und seine Seele. Und irgendwann nachdem ich ihn zig mal getroffen und ein Bier und so manche warme Mahlzeit spendiert hatte, spürte ich dass er mir vertraute. Es war der schönste Augenblick für mich, denn ich hatte ewig niemanden mehr, der mich mochte, mir vertraute oder meine Nähe genoss. Das war ab dem Tag vorbei, als meine Mutter in der Gosse von Naridien liegen blieb und ihren letzten Atemzug nah. Obenza - dort habe ich Arkan gefunden, im größten Dreck einen menschlichen Schatz. Oh er war nicht das was andere einen Schatz nennen würden, er war ein zäher Bursche. Schnell und brutal, effektiv und tödlich. Und ebenso war er liebevoll, fürsorglich, lustig, schräg und er liebte meinen Sohn mit der gleichen Aufopferung wie ich... Er wäre ihm ein guter Vater oder eine gute Mutter geworden. Aber es kam anders und wie so oft im Leben verlor ich alles. Meinen Mann Arkan, meinen Sohn, meine Sklavin und sogar mich selbst. Also nein Patrice - wir können genauso mit dem Herzen lieben, vielleicht lieben wir sogar zu stark, dass wir die Leute versklaven müssen, damit sie unsere Nähe überhaupt ertragen können", erklärte Kazrar traurig.


    Patrice Vertcuis
    Patrice blinzelte entspannt. Er fühlte sich gerade rundum sicher. Tekuro war gut zu ihm gewesen und Bellamy noch mehr. Auch Kazrar nahm sich Zeit, seine Fragen zu beantworten und er sprach von sehr persönlichen Dingen. »Ihr wart sicher ein gutes Paar, so wie Ihr Arkan beschreibt und wie ich Euch bisher kennenlernen durfte. Was muss ich tun, damit Tekuro mich auf die Weise liebt, wie Ihr Arkan geliebt habt? Auch ich bin schnell, tödlich, kümmere mich um ihn. Lustig bin ich nicht, das fehlt mir. Aber sonst habe ich doch alles, was auch Arkan hatte. Was mache ich falsch?«


    Kazrar
    "Nichts und alles Patrice. Es ist die Art wie Tekuro Dich wahrnimmt. Wer sich nicht wie Beute verhält, ist auch keine - ein uraltes Sprichwort. Arkan hat sich nie wie Beute verhalten. Er war ein verlauster, dreckiger, widerlicher Penner und er lief mit einer Würde und einem Stolz durch die Gegend, die Eurem Duc gerecht gewesen wäre. Und weißt Du was? Er hatte auch alles Recht dazu, denn wer nur eine Nacht in Obenzas Grube, dem Dreckloch überlebt, der darf schon den Kopf erhoben tragen. Und er wuchs dort auf, lebte dort, schlug sich durch, Nacht für Nacht, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat um Monat... Jahrzehnte lang. Er war Obenza, wurde ein Teil von ihm. Er kannte den Takt dieser Welt, lebte mit ihrem Herzschlag, verschmolz mit ihren Schatten. Er war für Außenstehende dumm, er konnte weder lesen noch schreiben, aber er hatte seine eigene Intelligenz. Er wusste wo man in einer Welt voller Abfall sauberes Wasser fand, er wusste wo man inmitten von Todfeinden einen Schlafplatz fand, er wusste wo man Essen finden, erbetteln oder erlegen konnte. Er konnte man seltsamen Konstrukte auseinander bauen und wieder zusammenfügen und sie funktionierten wieder, so dass er sie verkauft hat. Er konnte gen Himmel gucken und wusste wann das Wetter umschlägt. Er kannte sich in den Jauchengruben aus und wusste wo dort in den Röhren sogar Flechten wuchsen, falls man krank war. All solche Dinge, die für andere wertlos sind, aber sein Leben erst ermöglichten wusste er. Er war ein Einheimischer einer Wildnis, die andere nicht einmal sahen Patrice. Das war Arkan. Und er war sich niemals zu fein dafür, Dinge zu hinterfragen um sie zu begreifen, er kannte auch keinen Stolz um zuzugeben etwas nicht zu können - noch nicht wie er immer sagte. Nur das Lesen und Schreiben erlernte er so gut wie nie. Das war sein Knackpunkt der ihm wehtat. Sein Traum war wohl der banalste Traum den jemals ein Mensch gehabt hatte - einmal durch die Oberstadt ziehen und alle Werbetafel lesen können. Das war sein Wunsch. Aber ich glaube fest daran, auch wenn er noch Jahre gebraucht hätte, irgendwann hätte er auch das gemeistert. So war er, er gab niemals auf", flüsterte Kaz und man hörte an seiner Stimme, wie sehr er diesen Mann einst geliebt haben musste.


    Patrice Vertcuis
    Patrice streckte die Hand aus und kraulte Kazrars schweißnasses Haar. »Ich habe mich in der Arena nicht wie Beute verhalten. Ich habe gekämpft und ich hätte gesiegt. Gegen euch beide. Das nimmst du mir übel, Arkan hättest du es nicht übel genommen. Warum? Ich möchte es begreifen, um vielleicht auch eines Tages so geliebt zu werden.«


    Kazrar
    "Der Kampf war nicht Deine Idee, Du hast den Doc vorgeschickt und das war es was mir sauer aufgestoßen ist. Nicht wie Du gekämpft hast oder ob Du gekämpft hast. Der Doc, was hatte er mit all dem zu tun? Nichts. Also halt andere Leute da raus, wenn Du reinkommen willst", grinste Kaz.


    Patrice Vertcuis
    Kazrar hatte nicht bemerkt, dass Patrice zum Du übergegangen war oder vielleicht war es ihm auch egal. »Du beantwortest die Frage nicht richtig. Da du vorhin sehr wütend geworden bist, als ich sagte, dass ich besser war als ihr beide zusammen. Mit Francois hatte das nichts zu tun. Du warst wütend, anstatt stolz auf mich zu sein. Ich möchte nicht ungezogen sein. Ich will begreifen, was Arkan wertvoller macht als mich, obwohl ich glaube, dass ich viele Dinge besser beherrsche als er damals. Ich kann töten, Kazrar. Ich bin Leibgardist und Tekuro hat mich ausgebildet.«


    Kazrar
    "Gut beantworte mir ehrlich ob Du rein auf Deine Fähigkeiten gewonnen hast, oder ob der Doc nachgeholfen hat. Du bist abgegangen, das war nicht mehr normal. Du warst wie von Sinnen. Und betrunken warst Du nicht. Halte mich nicht für dumm Patrice. Nichts macht Dich wertvoller als Arkan und nichts schmälert seinen Wert. Töten kann jeder Idiot Patrice, dafür ist überhaupt keine Fähigkeit nötig. Jedes Kind kann eine Ameise zertreten, aber kein Mensch auf der ganzen Welt kann eine erschaffen. Es geht nicht um das Können an sich, sondern um das wie. Es geht um die Jagd, nicht um das Erlegen an sich verstehst Du das?", fragte Kaz und nahm Patrice in den Arm.


    Patrice Vertcuis
    Patrice schmiegte sich an Kazrar. »Ja, das verstehe ich«, sagte er und kraulte ihm die Brust. »Francois hat mir etwas gespritzt. Es kann nicht jeder töten. Eine Ameise vielleicht. Aber einen Menschen? Ich kenne genügend Leute, die es nicht könnten. Ich wollte Arkans Wert nicht schmälern. Ich wollte herausfinden, worin er besteht. Und warum ihr mich für wertlos haltet.«


    Kazrar
    "Dich hält keiner für wertlos, wärst Du wertlos wärst Du Futter. Du bist Sklave, also Besitz und der ist wertvoll. Doch Patrice, mit ausreichend Grund kann jeder Mensch töten. Denn dass ist die menschliche Natur. Manche können es ohne zu zögern, andere benötigen einen Grund, aber jeder Mensch kann es von Geburt an. Man bekommt es nur aberzogen. Man hat vielleicht Gewissensbisse, Skrupel, fühlt sich unwohl, aber Auge in Auge mit dem Tod, wird jeder Mensch töten. Ohne zu zögern, das ist das Gesetz der Natur. Das ist fest in uns verankert, wie die Grundierung auf einem Gemälde. Es ist nicht immer sichtbar aber es ist da", sagte Kaz.


    Patrice Vertcuis
    »Kannst du meine Frage nicht beantworten oder willst du es nicht?«, fragte Patrice offen. »Oder ist es reine Willkür, wenn ihr als Sklaven behandelt und wer die Ehre hat, von euch als gleichwertig behandelt zu werden?«


    Kazrar
    "Aber ich antworte Dir doch die ganze Zeit und versuche es Dir zu erklären, frage mich genauer. Ganz genau und ich versuche ganz genau zu antworten. Almanisch zu antworten", bot Kaz an.


    Patrice Vertcuis
    Patrice versuchte, seine Frage zu präzisieren. »Was ist es, was einen Menschen für dich zur Beute macht?« Er fuhr mit den Fingern Kazrars Hals hoch und liebkoste sein Ohr.


    Kazrar
    "Angst, wenn er Angst vor mir hat, dann wird er zur Beute und ich möchte ihn fressen. Sie riechen auf ganz besondere Art, wenn sie sich fürchten", erklärte Kaz und streichelte Patrice durch die Haare.


    Patrice Vertcuis
    »Jeder hat irgendwann einmal Angst. Auch du und Tekuro.«


    Kazrar
    "Ja aber ich habe selten Angst vor mir oder vor Tekuro! Sag mal ist das so schwer zu verstehen? Wenn Du Dich vor mir fürchtest, dann bist Du Beute. Wenn Du mir trotzt, dann bist Du Jäger. Wir können uns in die Augen schauen, verstehst Du das nicht? Eine Beute hat Angst und läuft davon", erklärte Kaz eindringlich und zeichnete mit einem Finger Patrice Halsmuskeln nach.


    Patrice Vertcuis
    »Ich bin nie geflohen. Ich bin bei euch geblieben, auch als ihr mich gequält habt. Ich bin erst dann gegangen, als ich mich ungerecht behandelt gefühlt habe - und bin freiwillig zurückgekehrt. Aber ihr wollt mich als Beute sehen, stimmt`s? Selbst wenn ich alles richtig machen würde, könnte ich dieses Spiel nur verlieren.« Er drehte den Kopf zu Seite, so dass seine Halsmuskeln hervortraten.


    Kazrar
    "Nein dass wollen wir nicht und das haben wir nicht Patrice. Als Beute wärst Du schon längst tot und verspeist. Den Unterschied versuche ich Dir zu erklären. Du bist keine Beute", sagte Kazrar und küsste ihn auf den Hals.


    Patrice Vertcuis
    »Ah, jetzt habe ich es verstanden. Beute und Sklave sind nicht das Selbe. Und ich bin keine Beute, weil ich ein Sklave bin. Gut, dann muss ich meine Frage noch einmal anders stellen. Was ist es, was einen Menschen für dich zum Sklaven macht?«


    Kazrar
    "Patrice, ich habe keinen Sklaven. Sag mal hast Du mein Bein geheilt um meinen Kopf zu fordern? Ein Sklave ist eine Person die man völlig besitzen möchte. Ohne dass man sie frisst. Meist mag man sie sogar sehr, liebt sie möglicherweise. Aber man gesteht Ihr keine Freiheit zu, da sie sonst wegläuft. Ein Partner beleibt freiwillig bei Dir, jagt mit Dir, teilt alles mit Dir. Seite an Seite geht man durchs Leben, der Sklave folgt einem. Verstehst Du das?", fragte Kaz etwas verzweifelt.


    Patrice Vertcuis
    »Also entscheidet ihr willkürlich. Ihr haltet mich gar nicht für einen Versager.« Patrice rutschte näher auf und liebkoste Kazrars Stirn mit den Lippen. »Und wenn ich lieber Jäger wäre?«, fragte er. "Oder einfach Partner? Ich bin doch freiwillig geblieben. Wie du es von Arkan gesagt hast. Freiwillig zurückgekehrt. Warum will Tekuro mich nicht an seiner Seite haben, sondern in seinem Schlepptau?"


    Kazrar
    "Weil er Angst hat Dich zu verlieren und als schwul zu gelten. Dabei ist es keine Schande einen Mann zu lieben. So verrückt ich Almanen halte, aber Ihr Souvagner sagt es richtig. Liebe wen Du lieben willst - aber liebe. Er hatte es schwer, er musste immer kämpfen, genau wie ich. Wann kann er je seine Maske ablegen? Wann seinen Schild und wann seinen Panzer? Du verlangst sehr viel, aber hast noch nichts gegeben. Wenn Du ein Jäger sein willst, beweise es ihm. Gehe mit ihm auf die Jagd, folge ihm nicht nur, sondern begleite ihn wahrhaftig", forderte Kazrar freundlich und kraulte Patrice den Nacken entlang herunter.


    Patrice Vertcuis
    Patrice hörte auf mit seinen Liebkosungen und blickte Kazrar verwirrt an. »Aber er macht doch da selbst überhaupt kein Geheimnis draus. Hat er noch nie gemacht, ich wusste es vom ersten Tag an. Er schaut Männern hinterher, unverhohlen, Frauen interessieren ihn nicht. Wieso meint er jetzt ... das ergibt überhaupt keinen Sinn! Ob ich nun sein Sklave bin oder sein Partner, das kommt doch auf das selbe hinaus! Kannst du nicht ein gutes Wort für mich einlegen?«


    Kazrar
    "Was man lebt und was man gesteht oder wozu man steht, ist etwas anderes. Tekuro kann es sich seiner Meinung nach nicht leisten, Schwäche einzugestehen und genau das wäre Schwäche. Er würde damit gestehen, dass er jemanden benötigt. Ein gutes Wort? Wenn Du mit ihm gejagt hast ja Patrice. Ich lege kein Wort für Dich ein, wenn Du kein Jäger sein willst", grinste Kaz.


    Patrice Vertcuis
    »Ist das eine Herausforderung?«, fragte Patrice und streichelte Kazrars Wange mit seiner Nase. »Benötige ich die Zähne? Francois hatte mir bei dem Duell geholfen, weil er dachte, dass ich dann respektiert werde. Ich hatte Tekuro schon mit nacktem Hintern auf dem Boden vor mir.«


    Kazrar
    "Das ist keine Herausforderung Patrice, das ist eine Bedingung ohne die es nicht geht. Liebst Du meinen Sohn? Wenn ja, wie sehr. Gut dass kann ich mir selbst beantworten, Du bist hier, Du bist zurückgekommen, trotz der Qual,dem Leid, der Erniedrigung bist Du hier. Du hast mir sogar selbstlos geholfen. Und trotzdem fragst Du nach Tekuro. Was würdest Du sonst für ihn tun, wie weit würdest Du gehen? Schau manche wollen, aber können keine Jäger sein. Arbogast versucht es schon sein Leben lang, aber er wird niemals ein Jäger werden. Kannst Du den Jäger in Dir erwecken? Wirst Du uns da beweisen? Wir sind auf einer ganz besonderen Fahrt und Du wirst schon bald Gelegenheit dazu bekommen. Der Bruder meines Sohnes Boldiszar ist unsere Verbindung zu seinem Mann. Boldi ist ein Jäger der niemanden verspeist. Er führt seine Meute zur Beute und er schaut zu wie sie zerrissen wird. Aber er isst davon nicht. Sein Mann ist ebenso ein Jäger wie Boldi, er tötet selbst, aber er isst davon nicht. Was er tut... ich weiß es nicht. Aber das Angesicht von Blut und Tod scheuen beide nicht. Boldi weiß ihn zu führen, er führt ihn als Mann. Er fügt sich, so wie Du Dich freiwillig fügst. Vielleicht akzeptiert Tekuro dies, wenn Du gemeinsam mit ihm jagst. Warum sollte er nicht? Das ist keine Schande. Bellamy er ist ein genauso guter Jäger wie mein Sohn. Ein besserer als sein Bruder Boldi, gnadenloser als die beiden, er isst nicht, er sticht - er benutzt seinen Stachel. Aber das Essen wird er lernen, denn dazu ist er geboren. Er spürt den Ruf, ich habe es mitbekommen. Spürst Du ihn ebenso?", fragte Kaz. "Vielleicht meinte der Doc es wirklich nur gut für Dich. Aber einen Gefallen tat er Dir nicht".


    Patrice Vertcuis
    »Ich habe bereits einen Jäger in mir«, sprach Patrice sehr langsam und ohne Kazrar anzusehen. »Aber der liebt Tekuro nicht. Ich habe Kopfschmerzen, es ist schwer zu erklären. Ich werde einfach lieb sein und auf die Ehre verzichten, von Tekuro oder dir auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden. Bitte kraule mich.« Er schloss die Augen und kuschelte sich der Länge nach fest an Kazrar an. »Ich wollte mein Potenzial zeigen, darum half mir Francois. Vergesst es bitte einfach.«


    Kazrar
    "Warum kneifst Du kurz vor dem Ziel? Hast Du Angst vor Deiner eigenen Courage? Das passiert, ist mir sogar öfter passiert. Vielleicht ist es auch auf einmal etwas viel für Dich. Einen Jäger in Dir? Du meinst Du spürst dieses Gefühl? Dann musst Du es verfolgen", sagte Kaz und nahm Patrice fester in die Arme. "Lass es sacken, lass es auf Dich wirken. Du musst keine Angst vor Dir selbst haben, merk Dir das. Danke für Deine Hilfe, ich werde mit Tekuro in Ruhe reden. Nur dann manch auch keine Dummheiten mehr. Mein Bein fühlt sich erstaunlicherweise viel besser an, sogar ich mich. Ich kraule Dich", antwortete Kazrar und machte es sich mit Patrice im Arm richtig gemütlich und streichelte ihm die Flanke.


    Patrice Vertcuis
    »Ja, Angst«, sprach Patrice. »Ich will es nicht mehr, ich mache bloß alles kaputt. Ich bin froh, dass ich hier bei euch bleiben darf, dass ich Tekuro habe, dass ich ihm zu Willen sein und ihn erfreuen darf. Ich will nie wieder nach Beaufort zurück. Ich bin glücklich mit euch, nur würde gern etwas liebevoller oder wenigstens schonender behandelt werden. Das ist alles. Ich werde euch keinen Ärger mehr machen, nie wieder ungezogen sein und nie wieder weglaufen. Ich verspreche es.«


    Kazrar
    "Vielleicht solltest Du nicht gleich in die vollen gehen, sondern es langsam angehen lassen. Auch ein Kätzchen lernt von der Mutter die Jagd nicht an einem Tag! Ich werde mit ihm reden, wenn Du Wort hältst. Wenn nicht, werde ich meinem Sohn helfen, Dich entsprechend zu bestrafen, also lass es nicht dazu kommen. Unsere Familie hat einen großen Zusammenhalt den Du kaum irgendwo sonst finden wirst. Aber wir sind gnadenlos zu jenen die sich von uns abwenden", erklärte Kazrar und zwirbelte Patrice Ohr.


    Patrice Vertcuis
    Patrice ließ das schmerzhafte Verdrehen seines Ohres über sich ergehen, ohne auszuweichen. »Ich halte mein Wort! Ich schwöre es!« Er war es nicht gewesen, der die Flucht ergriffen hatte - das war Pascal. Aber er wagte nicht, Kazrar über diesen in Kenntnis zu setzen. Nicht jetzt, wo alles so gut lief. Er musste einfach hoffen, dass Pascal sich ruhig verhielt. ›Schau, auch Kazrar ist lieb zu uns‹, sandte er ihm gedanklich. ›Du willst in Wahrheit auch nicht mehr zurück zum Orden. Schlafe einfach, ja? Ich pass auf uns auf. Ich muss nur weiter herausfinden, wie ich mich richtig verhalten muss, dann haben wir ein neues zu Hause.‹ Pascal antwortete nicht - er schlief. Patrice legte den Arm um Kazrar und zog sich fest an ihn heran.


    Kazrar
    Kazrar malte die Gesichtszüge von Patrice nach und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Dann hast Du ebenso mein Wort, denn Du gehörst Tekuro und nicht Archibald. Du sollst Deinen Biss mit Stolz tragen. Einen guten Sklaven behandelt man gut, sehr gut. Und Du möchtest mehr werden, dann soll es ruhig so sein, aber das muss Stück für Stück geschehen", erklärte Kazrar.


    Patrice Vertcuis
    »Danke für die Chance, Kazrar«, antwortete Patrice. »Und für die geduldigen Erklärungen. Ich habe nicht begriffen, dass ich wertvoll für euch bin, aber jetzt verstehe ich, warum ihr es getan habt. Ich werde euch keinen Anlass geben, enttäuscht zu sein. Du bist ein Guter, wie dein Sohn. Gute Besserung.« Er küsste den Arashi ebenfalls auf die Wange, ehe er sich noch fester einkuschelte und die Augen schloss.


    Kazrar
    "Nun manchmal ist eine Erklärung nicht immer einfach verständlich, ebenso wie die Frage Patrice. Auch dass muss zusammenfinden und das wird es. Schlaf gut und wie ich sagte und aufrichtig meine - danke für Deine Hilfe bei meiner Verletzung. Zukünftig halte mich mich von schwarzen gelockten Hunden fern", grinste Kaz und schmiegte sich müde an Patrice an.