Dunwolf von Hohenfelde - Der Älteste

  • Kurzinfo Dunwolf von Hohenfelde - Der Älteste



    Name: Freiherr Dunwolf von Hohenfelde
    aka: Der Älteste
    Volk: Siedler, Naridier/Naridische Almane
    Fraktion: keiner Fraktion angehörig
    Alter: tatsächliches Alter unbekannt, mehrere Jahrhunderte
    Größe: 185 cm
    Gewicht: 72 kg
    Haarfarbe: schwarz
    Augenfarbe: eisblau
    Statur: schlank und durchtrainiert
    Beruf: Magier, Nekromant, Ur-Lich, Ältester
    Herkunft: Hohenfelde (eigene Scholle), ehemaliger alter Kontinent
    Sonstiger Wohnort: ehemals Herrenhaus Hohenfelde, Obenza im Taudis
    Derzeitiger Wohnort: Souvagne, Beaufort
    Sprachen: Asameisch, Rakshanisch, Demonai


    Glaube/Anbetung:
    Dunwolf betet niemanden an, er lässt sich selbst anbeten



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    Wahlspruch:
    Sie verkennen die einfachste und simpelste Methode um jedem Lebewesen beizukommen, scharfer Stahl aus der Dunkelheit. Ob Himmelsauge, Lichtloser, Magier, Bettler oder Edelmann - sie alle bluten, sie alle sterben. Die Frage ist nur, wer führt die Klinge am geschicktesten und am heimlichsten?


    Das ist die Frage, die seit Jahrtausenden gestellt wird, ohne je ausgesprochen zu werden. Eine einzige Klinge kann eine Nation erheben oder zu Fall bringen. Aber sei gewarnt kleiner Lichtloser, es ist nicht die Waffe die zählt. Es ist ein Trugschluss, dass Waffen töten. Es ist der Träger, der tötet. Die Waffe ist nur das Werkzeug.



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    Die Wahrheit über die Ältesten
    Warnung - Spoiler enthält Wissen jeneits des Schleiers!



    Lichs (Nekromanten des 5. Grades) sind die Vorstufe eines Ältesten. Sie sind an ihren Körper gebunden, ohne kommen sie nicht aus und können auch nicht ohne die Hilfe eines anderen Nekromanten in einen anderen Körper umziehen. Nicht jeder Lich weiß von der Möglichkeit, den 6. Grad zu erreichen, von einem Körper unabhängig zu leben und somit selbst ein Ältester zu werden. Nekromanten aller Grade schätzen keine Konkurrenz. So ist verständlich, dass dieses Wissen und die Methoden normalerweise nicht freiwillig geteilt werden.



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    Lebenslauf



    Blutrote See, Kapitel 18, Die Rückkehr des Ältesten
    - Dunwolfs Alter
    - Die Herkunft der Hohenfeldes
    - Dunwolf von Hohenfelde
    - Bellamy und Boldiszar sind Hohenfelde Blutlinie, genannt die Wilden Rosen



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    ...Ältester:
    "Als ich meine 300 Jahre überschritten hatte, hörte ich auf zu zählen Lichtloser. Wie alt bist Du meine lichtlose Flamme?", grinste der Älteste....



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    ...Ältester:
    "Ja das war ich einst und durch meinen eigenen Fleiß, meine Wissbegier, meine Skrupellosigkeit und mein Schaffen stieg ich auf zu einem Gott. Jede Etappe vor jeder Metamorphose hatte ihre Berechtigung, sie lehrte mich viel. Dir wird dieser Aufstieg verwehrt bleiben", sagte der Älteste und es klang fast als bedauere er dies...



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    Tekuro:
    Tekuro nickte eifrig. "Er log, er sagte, Ihr wärt nur ein Hohenfelde so wie er!"


    Ältester:
    "Ich werde nach dem Keller sehen und sobald ich einen Körper um die 30 Jahre mit enormen magischen Potential erhalten habe meine lieben Anhänger, werde ich Arkan zurückrufen und auch diesem einen Körper schenken. Vielleicht seht Ihr dann an Arkans Zuwendung, wie man sich verhalten sollte. Wer band Dich einst in Deinen Körper Kazrar Chud? Brandur? Und dann fragst Du ihn. Ich ein Hohenfelde wie er... mein lieber einfältiger Tekuro... ich bin ein Hohenfelde!


    Er ist nur dass, was ich ihm zugestand! Eine kleine Laborratte, die dazu diente mich wie alle anderen zu belustigen, zu ernähren, sie waren dass was ich ihnen anzüchtete, wegzüchtete und sie selektierten sich auf meinen Wunsch.


    Es gab kaum einen der ihren, der es wagte über den Tellerrand hinauszuschauen. Wer von den Ratten drückte die Nase an die Käfigtür und schaute was die Welt draußen bot? Nein keine tat es. Jede Ratte wollte König des Käfigs werden und sie wurden es.


    Der beste Sklave ist der, der sein Joch für Schmuck hält und sein Dasein in diesem Zustand genießt. Sie taten was ich wollte, sie dachten sogar wie ich wollte.


    Magier, mächtig, sich selbst zu immer größerer Macht und Brutalität selektierend.... und weshalb? Je größer die Macht je größer mein Mittag....


    Er und ein Hohenfelde... Lächerlich... Er ist gegen die wahren Hohenfelde von denen ich abstamme ein Nichts. Vergleiche hier diese Urgewalt von diesem gigantischen ungezähmten Riesenvogel und vergleiche einen Spatz... Der Spatz das ist Brandur... dieser Urvogel kratzt nicht einmal daran was wir sind...


    Wir sind Königsmacher und Königsmörder... wenn ich es wünsche erzittern Nationen... warum sucht man mich? Weil ich einst so wundervolle himmelblaue Augen hatte...


    Augen wie Bellamy...
    Augen wie Boldiszar...
    Augen wie Berzan...
    Augen wie Bedard?...
    Ich bin unendlich... wir waren einst unendlich...


    Tekuro... Brandur ist nicht einmal ein Abziehbild von einem Dreck meiner Macht... aber Anwolf sein Körper war hervorragend... nicht in der Macht wie ich es mir wünsche aber formbar... anschmiegsam wie ein maßgeschneiderten Kleid... dafür züchtet man Schafe nicht wahr?


    Tekuro:
    »Ihr wisst ... von Belly und Boldi?«, fragte Tekuro misstrauisch. »Und von Berzan? Sind sie ... mit den Hohenfeldes verwandt? Fresst sie nicht auf. Es sind gute Jäger. Würdig. Keiner von ihnen war jemals Beute für auch nur einen Tag. Niemand würde je wagen, Würmer wie Brandur mit Euch auch nur zu vergleichen.« Er gab Patrice einen Tritt.


    Ältester:
    "Tritt näher Tekuro, so nah wie Du nur kannst, ich habe keine Lust aufzustehen. Ich werde Dir eine kurze Erinnerung schenken", sagte der Älteste.


    Tekuro:
    Tekuro tat, wie geheißen. Ganz wohl fühlte er sich nicht dabei und hielt den Blick gesenkt, wie er es auch beim Gespräch mit dem Duc tun würde.


    Ältester:
    Der Älteste legte die kleine, dickliche Hand der Oma auf Tekuros Kopf um ihn zu segnen und gleichzeitig zu beschenken. "So brav und demütig... das erfreut unser altes Herz... ein Blick durch die Augen eines Feindes... auf... mich... einst... vor langer... langer... langer... Zeit... Du darfst meinem alter Ego in die Augen schauen... und erkennen...", sagte der Älteste freundlich und für einen Sekundenbruchteil blitzte in Tekuros Gedanken das Bild eines Mannes auf, dem er scheinbar in das Gesicht schaute. Blass, schwarzhaarig und mit blauen Augen die verboten gehörten und ihm so sehr vertraut vorkamen...

    Tekuro:
    Tekuro stutzte. "Boldi in ... dünn!", stellte er fest. "In dünn und hübsch. Belly und Boldi und Berzan ... bist du ihr Vorfahre? Aber sie haben keine Magie. Und sie füttern und ehren dich nicht. Oder etwa doch?"


    Ältester:
    "Wie kannst Du so etwas behaupten? Hast Du selbst nicht vor kurzem noch gesagt, dass Bellamy ein Jäger wäre ein Beißer? Und Boldiszar nicht auch? Lass sie ihrer Wege gehen, manche Blume verlässt den Garten und die schützende Hand. Aber in ihrem Wildwuchs entfalten sie eine eigene urtümliche Schönheit, eine Wildheit mit der es eine gezüchtete Blume niemals aufnehmen kann Tekuro. So würde es Dein Vater erläutern und jene Wildblumen sind Boldiszar und Bellamy und Generationen vor ihnen. Manchmal versuchen auch Wesen wie ich irgendwo einen Fuß in die Tür zu bekommen und vergessen dann wo es war.... ihre Gesandten... sie vermehren sich... vergessen das alte Wissen... ihre Herkunft... ihr Blut.... aber sie sind von meinem Blute ja... und sie sind frei. Ich hege nicht weiter als Verachtung für die Schwachen und Geknechteten.... wie starb Berzan? Wie starben die Hohenfeldes in Naridien? Und nun sage mir noch einmal in dieses von Falten zerfurchte Leih-Gesicht Brandur wäre aus meinen Lenden", grollte der Älteste.


    Tekuro:
    Tekuro schüttelte rasch den Kopf. "Nein, das ist ein verdorrter Ast im Stammbaum. Belly und Boldi ... das muss man denen sagen! Ich wusste, er ist ein Beißer, aber warum nur hat er sich so stur? Berzan ... er starb im Kampf, wenn ich mich recht entsinne. Mit Mercer. Sie haben die Himmelsaugen gemeuchelt. Und dabei musste er gehen."


    Patrice:
    "Drei Armbrustbolzen. Lunge, Leber, Darm. Jeder einzelne wäre tödlich gewesen."


    Ältester:
    "Ihnen sagen? Sie sind die eiserne Reserve was unser Blut angeht. Wie soll ich Dir das erklären? Stell Dir vor Du hast ein Gestüt von edelster Sorte. Deine Pferde sind stark, schnell, klug und sehr gefährlich. Aber ihre Art ist alt... sehr alt... und sie werden immer weniger... Du findest auch nicht mehr genug andere ihrer Art um sie zu kreuzen.... einer Deiner Hengste suchte sich eine andere Herde... zeugte Flohen.... sie tragen sein Blut in sich... jung... stark... unverfälscht... mit etwas fremden aber guten Einschuss.... lass sie leben... die Freiheit wird sie schmieden.... und eines Tages... dann wenn Du frisches Blut brauchst.... erinnere sie an ihre Herkunft.... sie wissen es schon längst nicht mehr... sie hören ihr Blut nicht singen.... aber sie wissen was wahre Macht ist... denn jeder von ihnen handelt für seine Anhänger so... wie für sich... und manche unter ihnen.... ja manche können sogar lieben... es mag absonderlich klingen... aber dort wo die Brutalität und Grausamkeit am größten ist, da wächst die Rose aus Blut und Asche Tekuro Chud... oder meinst ich wäre bereit zu gehen.... wenn dies nicht sein muss? Vielleicht ist unter all diesen fremden Pferden.... eines dass mein Reittier wird.... das mich trägt... so wie mich Anwolf trug... ein guter kleiner Hengst... stark und schwach zugleich... in der Magie mächtig... aber im Denken nicht frei... Wenn Du Brandurs Worten glaubst ja.... natürlich entstammt er meiner Linie... natürlich trägt er einen Teil meines Blutes in sich... wie jeder Leibeigene der ein Kegel ist... nicht anerkannt, sondern gezeugt für einen Zweck.... ich wäre doch dumm, würde ich nicht das Beste verzehren was diese Welt zu bieten hat... meine Nachkommen... Ich allein entscheide wer bleibt... wer geht... und wie er dass tut.... aber eines solltest Du wissen Tekuro....", sagte der Älteste und nahm ihn fest bei den Schultern. "Am Ende gehen sie alle... es ist nicht die Frage ob jemand geht. Die Frage ist wie. Das wie ist es was immer in Deinem Herzen bleiben wird...


    Tekuro:
    Tekuro hielt den Blick gesenkt. "Du ... willst Boldi und Belly auffressen?", fragte er so ruhig wie möglich.


    Ältester:
    Der Älteste klopfte Tekuro auf die Schulter. "Nein, ich fraß Brandur und jene die über mir leben durften. Jene aus alt Almanien sind meine verwilderte Linie. Meine Rückversicherung für schlechte Tage... möge ich in 100 Jahren eine Körper brauchen der mir genehm ist, der mir ein Zuhause ist... vielleicht lebt er in Souvagne.... gleich hier und hat himmelblaue Augen? Oder vielleicht lebt er in Ledwick? Oder in Naridien... wer weiß das schon? Ich wollte Dir erklären, warum es diesen Zweig gibt. Wie ich Dir sagte sie sind meine verwilderten Asche-Rosen Tekuro... sie werden nicht gefressen... sie werden aber auch nicht verzärtelt... sie müssen sich ihren Weg selbst erstreiten... finden sie zu mir.... halte ich meine Hände über sie... ansonsten erfreue ich mich an ihrer puren Existenz... wie an jener von Archibald von Dornburg... ein Vater ist der Vater von Brandur... Archibald von Dornburg ist der Halbbruder von Brandur, Dunwin und Kunwolf... seltsam nur... es braucht immer einen gewissen Spritzer zusätzlicher Brutalität... und das alte Blut kommt wieder völlig zum Tragen... Alastair... dumm und unfähig wie er war... zeugte Archibald... mit einer Frau wie der Deinen.... Deine Nori... eine gute ehrliche, menschenverschlingende Seele... so war auch Archibalds Mutter.... voller Elan... Tatendrang... Weitblick... Archibald ist von meinem Blut und er ist frei... aber meine Linie ist alt... sehr alt... es ist fast 300 Jahre her... als ich mit meinem echten Leib dass letzte mal unsere Linie fortführte... nun kann ich mich nur noch an ihr festhalten... sie entlangwandern... mir einen meiner mir zustehenden Körper nehmen... oder hoffen.... nun hoffen dass einer dieser Türknäufe sich ein passendes Weib oder einen guten Mann wählt und unser alten Blut wieder zu singen anfängt Tekuro... aber auch Dein Blut singt... voller Jagdlust und Tatendrang... deshalb erfreust Du mich und ich werde Euch erfreuen... denn Dein Vater war es... Dein Vater Kazrar... der aus den kleinen Eisenklumpen Ansgar und Dave ein Dolch der Dunkelheit schmiedete.... in der Esse des Schmerzes und sie wurden wunderbar.."


    Tekuro:
    "Wir werden sie töten", sprach Tekuro fest. "Und vorher mit ihnen spielen, wenn es sicher ist. Sie können nicht weiterleben, sie haben Kazrar gedemütigt und umgebracht. Ihn und Mama. Sag ... muss es ein Magier sein für deine Hülle? Ich habe ... einen Sohn. Mako. Gute Anlagen, aber weich, ich weiß nicht, warum. Er könnte so gut sein. Du kannst ihn haben, wenn er dir genehm ist."


    Ältester:
    "Wenn Du es schaffst sie zu töten Tekuro, dann haben sie es nicht besser verdient... aber sie haben uns ein klein wenig mit ihrer Herausforderung erfreut. Ja Teku... JA es muss ein Magier sein. Dein Sohn ist nicht schwach, Du bist es der verkennt wie man ihn zu führen hat. Dein Sohn trug vor Dir die Zähne oder nicht? Wie kannst Du es da wagen von Schwäche zu sprechen? Du hast Dir Deine Zähne mit Kazrar ergaunert! Keine Widerrede! Auch das ist eine Leistung, aber eine wahre Mordsleistung erbrachte Dein Sohn. Er weiß wann es Zeit ist das Messer zu ziehen und wann es sich nicht lohnt. Oder wenn die Zeit gekommen ist, wo genau das ein Tabu ist. Du urteilst zu hart und völlig falsch über diesen jungen Jäger. Wie sähe sein Urteil über Dich aus? Hast Du den Schneid Dich einer Meeresbestie in ihrem Element zu stellen? Ihre "Dolche" wachsen nach und prangen in ihrem Maul in drei Reihen Tekuro! Du tauchst hinab mit einem einzigen "Zahn!" Rede nie wieder davon er wäre weich! Das ist Blasphemie!"...



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    Ältester:
    "Oh ich habe für mein Vorhaben doch ein ganz bestimmtes End-Ciel", lachte der Älteste bei seinem Wortwitz.



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    Charbogen ab Asa Karane n.d.A.

    Dunwolf von Hohenfelde - Asa Karane



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  • Dun-Haru-Mar
    von Melisande (Daves und Ansgars Mutter)



    ...Das beste Beispiel ist meine Familie, oder nimm unsere ganze Sippe. Was hätte man alles in der Gemeinschaft mit unserer Macht erreichen können? Was hätten all diese fähigen und begabten Gelehrten und Magier im festen Zusammenhalt bewirken können? Sehr viel und vermutlich sogar sehr viel Gutes Tarkan.


    Stattdessen verschwenden sie seit Generationen ihre Zeit und Anstrengung darauf, als Einzelpersonen so mächtig wie möglich zu werden und zeitgleich jeden Konkurrenten klein zu halten oder gegebenenfalls auszulöschen. Wem wurde damit gedient? Der Familie und dem Familienfrieden an sich sicher nicht.


    Ob die Legenden wahr sind, weiß ich nicht. Aber Du hast der Trauung beigewohnt. Unsere Sippe betet Ainuwar an und sie huldigt ihren drei Gründern. Also jenen drei Männern die mit ihrer Familie das Dreier-Bündnis unserer Sippe ins Leben gerufen haben. Jene drei Männer, die auch die Tradition des Stärksten ins Leben gerufen haben.


    Dun-Haru-Mar – so lautet der Gruß unserer Sippe.


    Denn einst waren es Dunwolf von Hohenfelde, Harubold von Wigberg und Marthis von Eibenberg die vor einer Ewigkeit die alte Heimat verließen und sich zusammenschlossen um den Widrigkeiten des Lebens zu trotzen.


    Die Familien schlossen sich zu einer Sippe zusammen, die gegen jeden äußeren Feind fest wie ein Bollwerk zusammenstehen würde. Der härteste und wenn möglich mächtigste der jeweiligen Familie würde diese als Familienoberhaupt anführen. Die gesamte Sippe würde von den drei Familienoberhäuptern der härteste und skrupellosteste Mann anführen. Er würde für alle drei Familien sprechen.


    Und so entstand die Tradition der Härte, Stärke, Gerissenheit, Hinterhältigkeit, Intrige… und und und. Jede Familie der Sippe wählte dazu ihren Weg.


    Die von Hohenfelde wählten den direkten und härtesten Weg, ihr Credo wie auch ihr Mantra ist der Tod und der Mord. Gleichgültig wieviel Söhne ein Mann zeugen würde, es würde zum Schluss nur einen geben, der die Familie führen würde.


    Sie sollten in Konkurrenz zueinander stehen, so dass der Beste und Brutalste überleben, die Familie führen und sein Erbe weitergeben würde. Zudem achteten sie nicht nur auf die korrekte geistige Haltung, sondern sie legten großen Wert auf die Gabe der Magie. Vor allem die Nekromantie und deren machtvolle Nutzung um sich ein Heer von Untoten schaffen zu können oder diese Form der Magie im Kampf einzusetzen.


    Die von Wigberg legten Wert auf Besitz, nicht nur materieller Natur, sondern auch geistigem Besitz. Ihre Waffe ist nicht die Magie, sondern das Wissen. Sie versuchen alles über Personen und mögliche Kontrahenten herauszufinden.


    Je mehr einer von ihnen über Dich weiß umso schneller kann er Dich ausschalten. Sie wählten familienintern nicht das Ableben der schwächeren Söhne, sondern diese bekamen feste Posten von ihrem Familienoberhaupt zugeteilt. Sie verhalten sich intern fast wie Bienen oder Ameisen.


    Jeder hat seinen Posten, es wird für Dich nie etwas anderes geben. Eine Ausnahme befindet sich in ihren Reihen – Wolfram. Er ist sogar hier zu Gast. Er hat sich von seiner Familie und deren Verhalten losgesagt. Auch die Wigbergs lieben Magie, allerdings sind die meisten Magier aus dieser Familie keine Nekromanten, sondern Kampfmagier.


    Es bleiben noch die Eibenbergs. Die von Eibenbergs lieben nichts mehr als Geld. Geld ist für sie Macht in zählbarer Form. Gleichgültig was sie bewirken wollen, mit Bestechung, Erpressung, Schmiergeldern erreichen sie was die Wigbergs durch Wissen erpressen oder die Hohenfelde durch Morddrohungen.


    Die Eibenbergs fügen sich in das Sippengesamtbild, sie lieben ebenfalls die Magie. Hier findet man vorrangig Geistmagier. Sie lieben die Geistmagie vor allem die Fähigkeit der bewussten Manipulation von Personen. Ein von Eibenberg musst Du Dir als Banker vorstellen, der Dir je nach seinem Geschäftsbedarf an der richtigen Stelle ein gutes Gefühl schenkt oder ein mulmiges. Durch diese Art der subtilen Manipulation war es ihnen über Generationen möglich ein Vermögen anzuhäufen.


    Gebündelt ist die Macht der Sippe sehr groß. Ist es irgendwie möglich, verheiraten sie ihre Kinder untereinander. Ab und an kommt frisches Blut in die Familie durch Außenstehende, aber dies ist selten. Brandur heiratete eine Außenstehende von einer fremden Adelsfamilie und mein Sohn Ansgar ebenso.


    Sie könnten sich ebenso mit Mörder, Spitzel und Kredithai begrüßen.
    Das wäre wohl der ehrlichere Gruß...



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  • Dun-Haru-Mar - Die Sippe Hohenfelde, Wigberg, Eibenberg



    Diese Sippe war weitaus mächtiger als sich vermutlich überhaupt jemand vorstellen konnte. Sie waren Naridier, sicher, aber auch die Naridier waren einst ein Großherzogtum und zwar ein almanisches. Bis zu dem Tage als ihr Großherzog vor Äonen von Jahren beschlossen hatte, seine Grenzen für die Flüchtlinge zu öffnen und aus seinem Großherzogtum die Perversion eines Staates zu formen, nämlich die Perversion der Demokratie. Und zwischen all den vermeintlichen Flüchtlingen, hatten sich noch etwas ganz anderes in das Großherzogtum eingeschlichen. Wo Tausende wanderten und man leichthin den Schutz vergaß unter dem dummen Deckmantel der Humanität, gab es auch immer welche die getarnt mit dem Strom schwammen. Und diese waren der schlimmste, kriminellste Abschaum, den man sich vorstellen konnte. Sie hatten ein Land leer gesaugt, nur war das nächste Opfer an der Reihe. Vermutlich war sogar die Wertung umgekehrt, nicht unter tausenden Flüchtlingen war ein Krimineller, sondern unter tausenden Kriminellen war ein echter Flüchtling. Diese Sippe, diese Familie war der Beweis dafür. Sie hatten nicht nur einen langen Arm der sich scheinbar über die gesamte Welt erstreckte, sie hatten auch einen unheimlich langen Atem. Denn wenn sie sich nicht gerade gegenseitig umbrachten, sorgten einige dieser Sippe dafür, dass sie älter wurden als die Zeit selbst.


    Hohenfelde, Wigberg, Eibenberg. Hohenfelde hatte in die Krone eingeheiratet, Wigberg hatte einen Orden unter sich, wo waren die Eibenbergs und was gehörte ihnen? Die Frage war vermutlich falsch formuliert, was auf Asamura gehörte ihnen nicht? Wo lauerte kein Hohenfelde im Schatten, wo verbarg sich kein wissenshungriger Wigberg und wo trieb kein Eibenberg Schulden ein?


    Benito in: Der abtrünnige Lotos - Scherbenseele



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  • Die Trinität - Dun-Haru-Mar und Archibald


    11.08.203 n.d.A. Die Beißer Kapitel 5, Heimkehr nach Souvagne,
    Magische Mitreisegelegenheit



    Er verharrte vor dem geschändeten Altar, harrte aus und wartete auf die Wiederkehr seines Mündels. Es schien ihm, als wäre es Äonen von Jahren her, als er das erste Mal hier unten gestanden hatte. Nichts weiter als ein sehr einsames, dummes, neugieriges Kind war er gewesen. Ainuwar hatte weder seine Gebete erhört, sich offenbart, noch ihm jemals eine Antwort auf seine Frage geliefert. Sie war schlicht gehalten, beinhaltete aber seine zerstörte Welt. Die Frage lautete – Warum?


    Warum hatte ihn seine Mutter direkt nach der Geburt weggegeben und von einer Amme aufziehen lassen?
    Warum wurde er als Kleinkind jener Amme, die ihn liebte und die er liebte, wieder abgenommen?
    Warum fühlte er sich ständig hol und leer, wie ein Gefäß, für das es keinen passenden Inhalt gab?
    Warum war er überhaupt auf die Welt gekommen, wenn ihn niemand haben wollte?
    Und warum hatte ihn der einzigen Person entrissen, bei der dies genau anders war?


    Warum… eine Frage für tausend Fragen, ein endloses Spiel, voller quälender Gedanken die er nicht aussprach. Nicht aussprechen konnte, ohne in einen Gemütszustand völliger Desorientierung zu geraten.


    Es war wieder einer dieser unsagbar langweiligen Tage gewesen, an denen Dunwin trainierte und er im Herrenhaus stromern ging. Sein Gastgeber Alastair von Hohenfelde hatte nichts dagegen, oder er hatte einfach kein Interesse, die Neugier seines kleinen Permanent-Besuchers einzudämmen. Vielleicht fand er es auch ganz unterhaltsam und hoffte, dass er vom Haus verschluckt wurde, wie es einigen hier ergangen war. Aber im Gegensatz zu den normalen Besuchern, die schon beim Betreten des Herrenhauses mit den Knien schlotterten, liebte Archibald die alten, kalten, finsteren Mauern.


    Er fühlte sich in dem Herrenhaus geborgen. Dem einen war die Dunkelheit ein Feind, für ihn war sie ein schützender Freund. Sie verbarg ihn, schützte ihn vor seinen Anfällen und irgendwann wurde sein Geist scheinbar eins mit ihr. Ihm war es Recht, er hatte dem Licht nichts abzugewinnen, es bedeutete Gefahr und Schmerzen.


    An jenem besonderen Tag, entdeckte er auf seinen unermüdlichen Streifzügen das Siegel. Die Wände des Hauses verschoben sich, was einem gerade noch als offener Weg präsentiert wurde, war Sekunden später eine Sackgasse. Manch einer war schon hier verzweifelt, dem Wahnsinn verfallen oder gestorben, da er nie wieder hinaus gefunden hatte. Für Archibald waren die sich verschiebenden Wände ein wundervolles Rätsel. Ein Labyrinth mit dem man spielen konnte, was scherte es ihn, dass sein einziger Spielkamerad ein uraltes Haus war?


    Das Siegel war nichts weiter, als eine zusätzliche Spielerei, ein neues Rätsel, vor das ihn sein Freund das alte Haus stellte. Archibald liebte Spielzeuge jeder Art, besonders mechanische und technische hatten es ihm angetan. Und so saß er stundenlang zufrieden vor dem Siegel, in fast absoluter Schwärze und knobelte. Als sich das Siegel hob, schaute er in ein tiefes schwarzes Loch, dem Abgrund gleich. Die Finsternis war durchdringend und streckte ihre schwarzen Hände einladend nach ihm aus. Archibald sprang in die Tiefe und wurde mit einem weiteren Rätsel belohnt. Einer Tür, hinter der sich nichts weiter verbarg als tausende Falschen. Das wundervolle an den Fläschchen war, dass Geister darin herumschwebten. Sorgsam stellte er sie zurück, denn er sah auf den ersten Blick, dass es sich hier um eine liebevoll gepflegte Spielzeugsammlung halten musste.


    Der junge Archibald verließ den Raum, auf dem gleichen Weg, wie er ihn betreten hatte. Erneut ein Rätsel, es war leicht zu lösen.
    Man musste es einfach nur erweitern


    333 und Du bist frei.
    666 und ab ins Versteck´s.
    999 und Du kannst bei uns sein…


    Eine witzige Eselsbrücke, auch wenn sie sich nicht ganz reimte.


    Nachdem er den Raum hinter der Tür mit dem Stern betreten hatte, blieb er erführchtig stehen. Der Raum war wie eine dreiblättrige Blume angelegt. Die runden Alkoven bildeten in der Mitte eine Erhöhung wie der Stempel der Blüte. Auf dieser Empore thronte ein schwarzer Altar, der die gleiche Form in Miniatur wiederspiegelte, die der gewaltige Raum vorgab. Auf dem Altar lagen drei Männer, ihre Köpfe trafen sich in der Mitte des Altars, so als ob sie einen Traum teilen wollten. In den Alkoven des Raumes standen seltsame Apparaturen, die Archibald vorher noch nie gesehen hatte. Dicke Leitungen gingen von seltsamen Tanks ab und kamen vor dem Altar wieder aus dem Boden. Die drei Männer auf dem Altar waren jeweils einen Altarflügel und somit einem bestimmten Alkovenflügel angeschlossen. Untereinander waren sie ebenfalls durch eine Vielzahl kaum überschaubarer Leitungen verbunden.


    Das Ganze erinnerte Archibald an eine Blume in einem Spinnennetz. Vorsichtig malte er die Leitungen nach, aber er konnte nicht ergründen welchem Zweck sie dienten. Also schaute er sich die Tanks an. Er stellte sich auf die Zehenspitzen um in einen der großen Messingstanks hineinschauen zu können. Der obere Glaskörper war jedoch zu weit entfernt, als dass er einen Blick hätte hineinwerfen können. In dem Moment wo er sich zurück auf die Fersen sinken ließ, spürte er, dass er nicht mehr allein im Raum war.


    Jemand, besser gesagt Etwas war anwesend.


    Arch drehte sich in Zeitlupe um. Über den drei Körpern in der Mitte des Raumes schwebte eine Gestalt über dem Altar. Hunderte weiße, leuchtende Fäden schlängelten sich aus dem Rücken und dem unteren Ende der Wesenheit. Eine seltsame Leuchtkraft ging von diesem Geschöpf aus, einem Paradoxon gleich, absorbierte sein Strahlen sämtliches Licht und schenkte Finsternis. Die Erscheinung war im permanenten Wandel wie fließendes Wasser. Es bestand aus drei Wesenheiten, von denen sich eine stets völlig materialisierte und mit Gesicht zeigte.


    Archibald fiel auf die Knie und zitterte hemmungslos.
    Aber im Gegensatz zu all den anderen, die jemals einen Blick auf diese Erscheinung erhaschen mussten, zitterte er nicht aus Angst.
    Er lag nicht im Staub und bettelte um sein Leben.


    Er betete!


    Er lag dort, hatte sein Gesicht abgewandt, weil er niemals zuvor in seinem Leben etwas Schöneres und Erhabeneres gesehen hatte als diese Erscheinung. Der Blick der Wesenheit wandelte sich von erbost in neugieriges Erstaunen.


    Es schwebte näher… berührte ihn… segnete ihn….
    Und beantwortete all seine Fragen nach dem Warum…
    Sogar wer und was es war…


    Sie waren die Ältesten…
    Sie hatten den wahren Pfad der Tugend erschaffen…
    Sie verkörperten die Dunkelheit und ein jeder Ältere repräsentierte eine der Drei größten Tugenden…


    Hinterhältigkeit…
    Reichtum…
    Mord…


    All dies galt es sich anzueignen, wenn man dem Weg der Älteren folgten wollte. Sie waren hart, sie waren grausam, sie waren brutal aber sie waren auch gütig, anerkennend, liebend und schützend. Ihre Verehrung versprach grenzenlose Macht und ebensolchen Beistand, dafür erwarteten sie unumstößliche Loyalität und Treue.


    Der mächtigste Älteste unterhielt sich lange mit ihm. Augen so hell und kalt wie Packeis leuchteten wie zwei kleine blaue Sonnen in seinem Schädel, die langen tintenschwarzen Haare nichts Dunkelheit und Rauch die seine Schultern umwabberten. Der Älteste sprach mit den vertrockneten Lippen eines Jahrtausende alten Greises, aber die Zähne dahinter waren so weiß und scharf, wie die eines Hais. Die Arme des Ältesten waren ungeheuer lang und mit seltsamen Runen bedeckt. Seine Nägel verdienten diese herabwürdigende Bezeichnung nicht, es waren messerscharfe Klauen.


    Aber nichts was im Leben von Wert war gab es umsonst, erklärte der Älteste.


    Zähne und Klauen mussten sich ihre Anhänger verdienen, dass Rüstzeug um in einer Welt voller Beute zu bestehen, musste man sich selbst zu einem Jäger erheben. Und man musste sein Fell, seine Haut für andere Jäger kenntlich machen. Denn nichts war eine größere Schande, als wenn ein Jäger einen anderen Jäger jagte.


    Archibald saugte jedes Wort und die kleinste Aufmerksamkeit des Ältesten auf, er glaubte…


    …Heute waren die Ältesten keine Glaubensfrage mehr, sondern eine festzementierte Tatsache in seinem Verstand. Die Grundfeste seines Verstandes war an diesem Tag erschüttert worden, als man den Tempel der Ältesten geschändet hatte.



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  • Charbogen-Ergänzung:



    29.07.203 n.d. A. - Die Beißer Kapitel 6, Der neue Fleischtempel des Ältesten
    - Der Älteste und die Beißer entführen Anwolf von Hohenfelde
    - Der Älteste ergreift Besitz von Anwolfs Körper

    ....Robere
    Tekuro bestellte sich Wasser und einen Teller rohes Schabefleisch mit einem rohen Eigelb darauf, aber ohne Zwiebel. Er vermengte Fleisch und Ei langsam mit der Gabel. »Und was ist unsere Aufgabe?«, fragte er zurück. »Wenn du ihn gefunden hast, was dann?«


    Archibald von Dornburg
    »Du hältst ihn fest. Du musst ihn gefügt bekommen, er darf aber nicht ohnmächtig werden. Schau mal, ist er das?«, fragte Arch und nickte Richtung Herrenhaus. Vor dem Haus stand eine Bank und ein Jugendlicher hatte sich dort hingesetzt. Er rauchte genüsslich eine Rauchstange und hatte es sich mit einer Flasche Bier gemütlich gemacht.


    Robere
    »Ja, das ist er!« Tekuro schaufelte in Rekordzeit sein Schabefleisch. Dann erhob er sich. Er verließ die Taverne und setzte sich neben Anwolf. Wegen seinem Gewicht, dass er samt Rüstung hatte, bog die Bank sich mit einem Rums durch. »Abend.«


    Anwolf
    Anwolf schaute rüber. »Abend. Was verschlägt Dich denn hierher?«, fragte Anwolf und hielt Robere eine Packung Rauchstangen entgegen. »Bist Du auf der Flucht vor Nathan? Ich könnte es verstehen«, grinste Wolfi und nahm einen Schluck Bier.


    Robere
    Tekuro nahm eine Rauchstange. »Nah. Ich wollte Euch besuchen. Seid Ihr eigentlich schon alt genug für Alkohol in der Öffentlichkeit? Nicht, dass Ihr Ärger kriegt.«


    Anwolf
    »Ich bin 16 Jahre alt, in Naridien alt genug um zu heiraten Robere. Und wie steht es mir Dir? Abstinent?«, fragte Anwolf und hielt ihm die Flasche hin.


    Robere
    »In Souvagne wird man noch früher verheiratet. Danke, aber lasst mal, ich trink nichts. Dafür rauch ich für zwei.« Er nahm einen Zug von der Rauchstange und blickte in Richtung der Taverne, um zu sehen, wo die anderen blieben.


    Archibald von Dornburg
    Die Taverne ging auf und Arbogast und Nori traten heraus. Hinter ihnen, fast völlig verdeckt ein Mann, der sofort seitlich abbog und wie durch ein Wunder mit dem Schatten verschmolz. Ein Wunder war das nicht, er trug ausschließlich dunkle Kleidung und wusste wie er sich zu bewegen hatte. Robere sah ihn ab und an im großen Kreis auftauchen, er näherte sich ihnen von rechts, während Arbo frontal auf ihn zulief und Nori dass Spiel links spielte, dass ihr Vater rechts vollführte.


    Robere
    Fast tat es Tekuro leid um den Burschen. Aber Dienst war Dienst. Als Nori und Archibald seiner Schätzung nach nah genug waren, packte er plötzlich zu und fixierte Anwolf mit eisernem Griff. Bierflasche und Rauchstange fielen zu Boden.


    Archibald von Dornburg
    Archibald rannte lautlos auf die beiden zu und schwang sich über Anwolf. Robere spürte wie etwas in seinen Gedanken zu bohren anfing, während Archibald Anwolf urplötzlich brutal die Lippen auf den Mund presste. Anwolf kreischte auf und versuchte sich von dem Kuss zu befreien. Aber das einzige was er erreichte war, dass er sich den Mund an den Zähnen aufschlitzte, er kämpfte länger als man es dem schmächtigen Burschen zugetraut hätte. Bis ihn seine Kräfte verließen. Schlaff hing er in Tekuros Armen, Arch küsste ihn als wollte er ihn erstickten. Irgendwas schien Archs Kehle hoch und Anwolfs hinabzuwandern. Anwolfs Blick auf Robere wurde glasig, dann färbten sich seine Augen langsam schwarz, so als ob jemand einen Farbpinsel im Wasser reinigen würde. Tote schwarze Murmel in den Augenhöhlen starrten Robere an, während Archibald von Anwolf abließ. Der Junge verharrte noch einen Moment wie in Trance oder Ohnmacht. Dann kehrte Leben in die Augen zurück, Robere sah förmlich den roten Schimmer in die schwarzen Kohlen sickern. Was immer dieser Junge war - eines war er nicht mehr - ein einfacher Junge. In Zeitlupe blinzelte das Wesen, seine Stirn zog sich kraus und sein Mund teilte sich zu so etwas, dass wohl ein Lächeln dargestellt hätte, aber zu grausam war, als solches bezeichnet zu werden. In einer seltsamen grotesken, viel zu schnellen Bewegung richtete er sich wieder auf und schaute sich um.


    Robere
    »Scheiße«, keuchte Tekuro und richtete seinen Schritt. Der brutale Kuss hatte das Dunkel, dass in ihm selbst herrschte, angesprochen. Aber es kam nicht zu dem, was er erwartete und erhoffte. Archibald ließ von dem Jungen wieder ab. Tekuro starrte ihn an. Anwolf erinnerte ihn an den Ältesten, der durch Archibald zu ihm gesprochen hatte. »Bitte«, sprach Tekuro. »Da hast du deinen Tempel.«


    Anwolf
    Anwolf stand auf, reckte und streckte sich bewegte sich probehalber als müsste er diesen Körper erst kennenlernen. Dem war auch so. Er setzte sich zurück auf die Bank und räkelte sich wie eine zufriedene Katze. Anwolf, der nicht mehr Anwolf war, schaute Tekuro an. Die Machtaura die von dem Jungen ausging ließ einen frösteln. Wolfi zog sich das Haarband aus den Haaren und steckte es ein. »Ich stehe stets zu meinem Wort Tekuro... Wir müssen diesen Ort verlassen... meine Anwesenheit stört die Ströme der Magie... ich bin eine Unvaribale in der Welt der Konstanten... gehen wir!«, befahl Anwolf und gab den Weg vor.


    Robere
    Tekuro wich etwas zurück. Er blickte sich nach seinen drei Begleitern um, griff gedankenverloren nach Arbogasts Kleidung und zerrte ihn an sich heran. »Wo gehen wir hin, ähm ... und wie sollen wir dich anreden, Ältester?«


    Anwolf
    »Ältester... so sprechen mich Sterbliche an. Dieser Körper ist nur das Gefäß meines irdischen Aufenthalts, es kann nicht alles aufnehmen, dennoch manifestiere ich mich in ihm. Ich spreche durch seinen Mund, wirke durch seinen Körper. Ich benötige ein magisches Gefäß um wirken zu können. Einen kleinen Teil meiner göttlichen Macht muss ich durch diesen Körper kanalisieren können, sonst wird mir ein Wirken nicht möglich sein... Wir suchen einen einsamen stillen Ort auf. Leise, dunkel, meiner würdig... der Situation Deines Wunsches würdig. Du sollst Deinen Vater sehen Tek. Und erinnere Dich stets daran, dass ich es war der Dir erschien... der Deine Gebete erhörte.... der den Tod unbedeutet werden ließ für einen Moment des Zwiegesprächs zwischen Vater und Sohn.... wo Du von den normalen, profanten Götter nicht einmal gehört... ja sogar verraten wurdest... Halte mich stets in Ehren und werde gewahr, dass wir.... das ich... meinen Anhängern immer positiv gegenüberstehen werde... ich verlange viel... ich gebe viel... ich werde angebetet... ich achte meine Gläubigen... Merke Dir dass Tekuro Sohn von Kazrar ohne Zahn...«, sagte Anwolf und wartete auf Tek.


    Robere
    Tekuro folgte ihm auf dem Fuße. »Ich schwöre es!«, sagte er fest. »Ich werde dich Ehren und zu dir beten, so wie du es wünschst, Ältester. Einen dunklen Raum ... einen Keller? Eine Krypta? Eine Ruine? Mir ist es gleich.« Seine Finger schlossen sich extrem fest um Arbogasts Kleidung. »Wie gefallen dir Gebete? Hast du bestimmte Worte, die du hören magst?«


    Anwolf
    Der Älteste musterte ihn über die Schulter. »Ein dunkler Wald, ein Hain, ein Feld tut es auch... ja Gebete erfreuen mich... keine Worte... Schreie... preise mich mit den Schmerzensschreien Deiner Opfer... jage und verbreite meine Lehre... finde andere wie Dich... leite sie an... zeige ihnen die Wahrheit... zeige ihnen den Weg der Ältesten und nicht denen der falschen Götter... speise.... gönne mir den ersten Biss... widme das noch warme blutende Fleisch mir Deinem Gott... aber lass sie vorher schreien... wimmern... lass die Schwachen spüren wie minder sie sind... zu was Du sie erhebst... weil Du Dich ihrer Seele annimmst Tekuro... werde kein Ohne Zahn sondern diene, jage, lebe... und trage mein Zeichen... bringe den Schwachen das Chaos des Alls... der Allmacht des Nexus... trage mein Zeichen.... ich verliere keinen meiner Gläubigen aus dem Blick... aber durch das Zeichen seit ihr mir nah... es ist ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit im Meer der ungläubigen Seele... Dein Fixstern Tekuro... Wo ist hier eine dunkele Ecke? Möchtest Du etwas vorbereiten? Ich habe wieder ein Haus... eine irdische Wohnstätte... nun habe ich Zeit... ich erwarte Schutz für diese Hülle... Ich werde Euch meine treusten Jünger dafür belohnen.... ich bin ein dankbarer, gütiger und gnädiger Herr... und ich bin außerordentlich... erfreut...«, schmunzelte Wolfi und seine Lippen kräuselten sich erneut zu diesem diabolischen, schiefen Lächeln. So als wäre es im Gesicht verrutscht.


    Robere
    »Wir sind durch einen Hain gekommen mit dem Fuhrwerk. Ich hab noch keinen Fixstern, ich brauch noch einen! Ich werd sie schreien lassen, wenn ich sie ficke. Und dann werde ich speisen. Vorbereiten? Ich weiß nicht ... ich will meinen Vater. Ich bin nervös, verzeih. Diese Hülle steht dir gut, wir passen drauf auf.« Tekuro gab den Weg zu dem kleinen Wald vor, durch den sie gekommen waren. Das Wesen war furchteinflößend und seine Worte die eines Irren, fast menschlich in ihrem Wahnsinn, aber Tekuro dachte nur daran, Kazrar zu begegnen.


    Anwolf
    Anwolf legte Robere eine Hand auf den Kopf und er spürte sich schlagartig beruhigt, gekräftigt. »So etwas musst Du mir sagen Tekuro... Dein Vater weilt auf der anderen Seite... Bleib ruhig, dort läuft er Dir nicht davon... ich wollte Dir die Gelegenheit geben einen persönlichen Ort für Deinen Vater zu suchen... eine persönliche Note zu schaffen... eine Rückkehr zu etwas Vertrautem... Es ist Dein Vater... Dein Wunsch... Deine Wahl.... und mein Geschenk an Dich...wähle in Ruhe Tekuro... Dein Geschenk bekommst Du von unser jederzeit....«, sagte der Älteste



    ****

  • Charbogen-Ergänzung:



    30.07.203 n.d.A. - Die Beißer, Kapitel 7, Kazarars Rückkehr
    - Der Älteste holt Kazrar zurück und beschwört ihn als Geist



    ...Ältester
    Ganz so wie es der Älteste Tekuro versprochen hatte, so hielt er auch sein Wort. Fernab des Ortes Hohenfelde hatten sie sich außerhalb einen ruhigen, dunklen Ort gesucht. Still war es hier, man hörte nichts weiter bis auf die nächtlichen Geräusche der Natur. Sie saßen in einem kleinen Feldhain, Kiefern umschlossen sie sanft, der Boden voller Nadeln, fast so weich wie ein Teppich. Zwischen den Bäumen war es noch dunkler, als draußen auf dem Feld. Aber dies war bei dieser Baumart immer so, deshalb hatte Dunwolf sie seit jeher geliebt. Gedämpften Schrittes kam Arbogast näher und nahm außerhalb von Tekuro und dem Ältesten Platz.


    Beide saßen sich im Schneidersitz gegenüber und schauten sich ernst an, während sein Vater und Nori den winzigen Baumbestand als Schatten durchstreiften um ihre Sicherheit zu garantieren. Die Augen des Gefäßes, wie der Älteste Anwolfs Körper nannte, glimmten in einem unheilvollen rot-schwarz, dass man sogar in der Dunkelheit leuchten sah. Vielleicht bildete Arbo sich dies auch nur ein.


    Er schwieg, denn er wollte Tek durch seine Anweisenheit Kraft geben und ihn nicht stören. Dann endlich schloss der Älteste seine Augen, setzte sich kerzengerade im Schneidersitz hin und legte seine Hände auf seinen Knien ab. Die Handflächen zeigten nach oben, so dass er fast wie eine dieser Statuen aussah die er in manchen Tempeln gesehen hatte.


    Einen Augenblick später fühlten sie sich als würden sie in einem lautlosen, tosenden Sturm sitzen. Sie spürten Magie, uralt, mächtig, so kraftvoll dass sie nur in der Nähe davon eine statischaufgeladende Haut bekamen. Ihre Haare richteten sich auf, aber nicht nur allein der Magie wegen, sondern da sie eine Gänsehaut bekamen. Das Gefühl etwas Altem, Unsterblichem und sehr Finsterem gegenüber zu sitzen machte sich in ihrer Seele breit und diese Finsternis rief. Sie spürten einen Sog an ihren eigenen Seelen, der sie aber nicht aus ihren Körpern riss.


    Schwach, kraftlos, fast hinfällig für einen Moment, dann war dieses Gefühl vorbei. Die Bedrohung jedoch blieb. In der Mitte zwischen Tekuro und Anwolf formte sich ein schmaler Spalt, als hätte jemand einen Riss in der Realität verursacht. Der Riss formte sich zu einer hellblauen Kugel, die Strahlen oben, unten,links und rechts blieben jedoch bestehen... der Chaosstern... schoss es Arbogast durch den Kopf.


    Ein schwarzer Schatten wurde aus dem Stern gerissen, er sah fast zweidimensional aus, so dass es Arbo beim Betrachten schwindlig wurde. Als der Schatten in der Mitte von Tekuro und Anwolf stand drehte er sich um und gewann an Kraft, Stärke und Helligkeit. Der Stern verblasste, verschwand im Nichts. Vor ihnen Stand Kazrar Chud, als matt hellblau leuchtender Geist. Ohne die Augen zu öffnen machte Anwolf eine einladende Geste in Richtung Kaz und Tekuro. »Karzar Chud... Du wurdest zurück in die Welt der Lebenden gerufen, Dein Sohn wünscht Dich zu sprechen...«, sagte Anwolf leise. Die Stimme fast nur ein Flüstern und dennoch von gewaltiger Macht.



    ****

  • Charbogen-Ergänzung:



    01.08.203 n.d.A. - Die Beißer, Kapitel 8, Rast in der Dunkelheit
    - Der Älteste erklärt Nathan seine Weltsicht

    ...Nathan
    Nathan hatte rote Wangen bekommen von dem Kuss. »Du küsst aber gut, Archi«, fand er. Dann überwog die Neugier und Nathan ging zu dem jungen Mann. »Ich erinnere mich«, piepste er. »Ihr seid Anwolf! Ich wusste gar nicht, dass Ihr sogar Götter in der Familie habt.« Nathan war schwer beeindruckt.


    Ältester
    »Willkommen Nathan. Dieser Körper gehörte einst Anwolf von Hohenfelde, nun wohne ich in ihm, da mein Körper zerstört wurde. Mein weltlicher Körper der mir das Wirken auf Eurer Welt erlaubte. Möchtest Du etwas erfragen, erbitten oder mich einfach nur anbeten?«, fragte der Älteste freundlich.


    Nathan
    »Guten Abend, lieber Ältester. Darf man denn was erbitten?«, fragte Nathan und guckte den Ältesten neugierig an. »Wie viele Wünsche oder Fragen hab ich? Ich kann Euch auch gerne anbeten, wenn Euch das gefällt, da müsst Ihr mir nur sagen, wie ich das machen soll, damit Ihr glücklich seid.«


    Ältester
    »Du betest einfach zu mir, handelst in meinem Namen. Und folgst Du meinem Prinzipien wirst Du sehen, dass es Götter gibt, die nicht nur Gebete empfangen, sondern auch etwas zurückgeben, sich um ihre Gläubigen sorgen - mich. Wir sind geduldig, wir sind alt Nathan, sehr alt. Frage einfach was Du fragen möchtest. Erbitte was Du erbitten möchtest und wir werden sehen ob wir Dir dies erfüllen. In Fleisch gebunden liegt nicht mehr alles in unserer Möglichkeit, so als wenn wir frei wären. Aber das Fleisch wiederrum verschafft uns direkten Zugriff auf diese Welt. Es ist ein zweischneidiges Schwert Nathan Garcia. Also was möchtest Du erfragen oder erbitten?«.


    Nathan
    »Dass alle gesund bleiben und es nie wieder Krieg oder Unheil gibt«, sprach Nathan eifrig.


    Ältester
    Der Älteste musterte Nathan mit mitleidigem Blick. »Das ist ein sehr infaltiler und dummer Wunsch Nathan. Krieg, Leid, Seuche, Krankheit und Tod das sind Dinge die die Welt benötigt. Ohne diese Dinge gäbe es keinen Austausch und Ausgleich. Natürlich erscheint es dem Einzelnen grausam, dem Betroffenen ungerecht. Aber gäbe es kein Unheil, wer würde das Heil zu schätzen wissen? Gäbe es keine Krankheit, wer würde seine Gesundheit achten? Gäbe es keine Seuchen, keinen Krieg was würde aus der Welt werden? Eine Welt vollgestopft mit Menschen, Alben, Orks, Zwergen bis an den Rand der Belastung und darüber hinaus? Nein Nathan, die Zivilisationen haben jeden natürlichen Feind verloren. Kein Mensch wird mehr von einem Raubtier verspeist, keinem Wildtier... also schufen die Götter die innerartlichen Raubtiere. Jene die die Herde ausdünnen. Die Schwachen dezimieren und die Herde gesund, stark, vital und in einer bestimmten Größe halten. Manchmal schaffen es die Jäger nicht allein, dann muss ein Krieg her oder eine Seuche. Wird es den Völkern zu eng, dann lassen wir es knallen, bis wieder genug Platz mit ausreichend Freiraum für alle da ist. Und dann vermehrt Ihr Euch erneut, es wird wieder zu eng und es knallt erneut - ein ewiger Kreislauf, den keiner von Euch durchbricht, also durchbrechen wir ihn auch nicht. Denn würden wir es so belassen, wäre dies schlicht das Ende der Welt Nathan. Du siehst Krieg hat also sehr wohl einen Grund«, erklärte der Älteste ruhig.



    ****

  • Charbogen-Ergänzung:



    11.08.203 n.d.A. - Die Beißer, Kapitel 9, Grabeskälte
    - Der Älteste hat in seiner neuen Hülle (Anwolf) noch nicht seine volle Macht entfaltet
    - Das Rudel Düsterlinge im Herrenhaus von Hohenfelde dient dem Ältesten (wahre Gläubige)
    - Der Älteste verliert seine neue Hülle (Anwolf)
    - Tekuro erschießt die Düsterlinge, die Anwolf einfangen wollten
    - Tekuro verschafft dem Ältesten eine neue Hülle (Ainuwarpriester)


    ...Ältester
    Der Älteste schlug die Augen auf und musterte Teku aus nachtschwarzen Augen, die leicht rot glühten. »Die Entfernung ist für eine menschliche Hülle zu groß Tekuro ohne Zahn, wir würden Deinen Vater verlieren. Da ich Dir versprach ihn in der Physis zu halten, werde ich Euch begleiten. In dieser Gestalt habe ich noch nicht meine volle Macht zurückerlangt, wie ich sie einst im alten Fleischtempel hatte. Wir wollen Deinen Vater nicht im Strom der Seelen verlieren, also werde ich an seiner Seite bleiben, auf das er weiter an Deiner Seite wandelt. Ins Herrenhaus zurück... nun ich könnte mich dort umschauen ob vielleicht noch etwas brauchbares vorhanden ist und mich von meinen Gefäßen verabschieden. Irgendwie hängt man doch an fleischlicher Materie, gerade wenn man sie knapp 300 Jahre bewohnte mein Jünger. Reisen wir ab. Archibald wird mit Nori und Arbogast zu diesem Anwesen vormarschieren, dass Nathan ihm offenbarte. Er soll es für uns in Beschlag nahmen. Ein unbewohnter Keller klingt als erste Unterkunft sehr gut«, sagte Dunwolf.



    **


    Ältester
    Der Älteste griff über die Armbrust und drückte sie nach unten. »Meine Düsterlinge werden uns nicht angreifen. Sie sind wahrhaftige Gläubige so wie Du. Sie gingen davon aus, dass Ihr das Haus und den Tempel geschändet habt. Meine Rückkehr wird sie eines Besseren belehren.... Jaaa.... mein steinerner Körper.... mein weltliches Gefäß... so lange... so urendliche lange hat es uns beherbergt und gespeist... mit der unendlichen Macht des Seelenflusses.... Heimweh nach einem Zustand... seltsam nicht wahr? Kommt meine Kinder...«, sagte der Älteste der im Grunde der Jüngste rein körperlich von ihnen war und gab den Weg vor.



    **


    ...Ältester
    »Es ist eine Metapher für eine Versinnbildlichung ein Vanitasbild. Ich werde Euch führen. Nun Ihr seid alle in der Kälte gefallen, aber Teku wurde in der Kälte neu geboren und Du wirst in der Kälte durch Deinen Sohn wiedergeboren werden, so prophezeihe ich es Euch«, sagte der Älteste und um seine menschliche Hülle schien auf einmal ein schwarzes Leuchten zu entstehen. Ein grauenvoller Schrei erklang aus seiner Kehle, ein Schrei so viel Schmerz und Hilflosigkeit in sich trug, dass es einem die Kehle zuschnürte und das Herz sich in der Brust verkrampfte. Sein Mund stand offen, der Schrei nicht enden wollend, so lief der Älteste voran.


    Ältester
    Mitten im Schrei, brach dieser plötzlich ab und die Wände verschoben sich so, wie der Älteste sie benötigte. Er führte sie zu einer, steinernen geheimen Treppe und sie gingen in absoluter Finternis die steilen Stufen hinab, nur Kaz erhellte den Weg. Es dauerte nicht lange, dann erleuchtete seine Gestalt die gefrorene Türe. »Grämt Euch nicht meine Jünger, dies war nur mein Gastgeber. Ich musste den Griff um dieses Gefäß etwas lockern, damit ich mich transzendent wieder mit meinem Haus verbinden konnte. Achtet nicht darauf«, sagte er fast liebevoll und öffnete die Tür mit einem harten Tritt. Krachend flog sie auf und er schlenderte voran in die eisige Leichenhalle. »Daheim........ hmmmmmmm«, sagte Dunwolf.


    Ältester
    »Selbstverständlich, danach werde ich Euch für einige Zeit verlassen, ich muss hinab in den alten Tempel steigen, es gibt auch für mich noch einiges hier zu erledigen...«, sagte Dunwolf und gab die Leiche von Kazrar frei. Erneut klappte dabei sein Mund auf und der grauenvolle, nicht enden wollende Schrei erscholl von neuem. Auch diesmal endete er so abrupt wie er begonnen hatte. »Wir treffen uns vor dem Haus, bis später Jünger«, sagte der Älteste und schritt in die Finsternis davon die ihn nur zu bereitwillig zu verschlucken schien.



    **


    Ältester
    Ein anderer Ton erklang dafür. Wieder dieses grauenvolle Kreischen und der Älteste stürmte an ihnen vorbei als wäre der Leibhaftige hinter ihm her. Der Leibhaftige war es nicht, sondern eine Rotte wilder, geifernder Düsterlinge die versuchten ihn mit den Zähnen und Klauen zu erwischen, aber der Älteste rannte was seine jungen Beine hergaben.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Nah, Papa, du bist nicht weich. Das da drin macht einen fertig. Aber wir haben alles getan, was ging. Wir holen dich zurück, wir holen Arkan zurück! Wir leben das Leben, dass die Schweine uns genommen haben. Als Familie.« Er zog seine Armbrust vom Rücken und ballerte auf die Düsterlinge. Nicht in wilder Raserei, diesmal zog er keine Salve durch die kleinen Dämonen, sondern zog den Abzug für jeden Bolzen einzeln. Er schoss mit einem absolut klaren Kopf und jeder Schuss war ein Treffer.


    Ältester
    Der Älteste warf sich um die Ecke und verschwand außer Sichtweite in Sicherheit, während die Düsterlinge im Hof von Tekuro so präzise wie von einem Chiraugen niedergestreckt wurden. Einer nach dem anderen hauchte keuchend und knurrend sein Leben aus. Es dauerte einen winzigen Augenblick, dann würde die Tür des Herrenhauses dermaßen aufgeschleudert, dass eine der Doppeltüren aus den Angeln flog und die andere schräg hängen blieb. »Wo ist mein verfluchtes Gefäß?«, kreischte der Älteste ohrenbetäubend und nahm schweben die Verfolgung auf.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Fluchend rannte Tekuro dem Jungen hinterher. Er war hervorragend in Form, wenn auch von der Kälte noch steif in den Gliedern, aber er war schnell. Er hoffte, dass er den Giftzwerg erblicken würde - denn dann war es fast sicher, dass er ihn auch fing, sofern der nicht einen extrem guten Trainingszustand oder überraschende Tricks auf Lager hatte.


    Ältester
    Kreischend stoben die Passanten auf der Straße auseinander wie ein wildgewordener Hühnerhaufen. Finger deuteten auf Robere und die Leute rannten um ihn herum, als stünde er in einem Sturm aus Menschen. Sie wuselten hier und dort, jeder versuchte an ihm vorbei zu kommen und alles schrie zeitgleich durcheinander. Aber Teku stellte fest, dass nicht er der Grund dieser Massenpanik war, sondern rechts neben ihm glühte sein Vater blau und links neben ihn pulsierte der Älteste mit leeren Augenhöhlen und wehendem Haar in schwarz-rot. Damit war die Panik erklärt, aber nicht beseitigt. Von Anwolf fehlte jede Spur.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Scheiße«, brüllte Tekuro außer sich und stieß die Passanten, die es nicht rechtzeitig schafften, ihm auszuweichen, beiseite, wie ein Bulle, der durch eine Menschenmasse rast. Bald schon musste er feststellen, dass Anwolf nicht mehr zu sehen war. Mit glasigen Augen blickte er sich um. Er blieb stehen. »Ältester ... wollt Ihr einen von denen hier nehmen? Die Auswahl ist gut. Und Papa ... vielleicht siehst du auch einen, den du erstmal benutzen kannst. Scheiße. Scheiße!«, brüllte er wütend.


    Ältester
    Der Älteste schwebte näher und Teku spürte eine ganz andere Kälte, eine Kälte die ihn zu verschlingen drohte, so etwas wie ein Grinsen rutschte über das Gesicht der uralten Kreatur. Die scheinbar leeren Augenhöhlen war gar nicht so leer, wie es auf den ersten Blick den Anschein hatte, absolute Finsternis wabberte in ihnen und Tekuro spürte wie er schwächer wurde, wie er in die Knie gehen musste, als hätte der Älteste ein Loch in seinen Körper geschlagen. »Du hast auf meine Jünger geschossen!«, donnerte der uralte Lich. »Wieso hast Du auf meine Jünger geschossen!?! WAS habe ich Dir gesagt? Du wagst es meinen Befehl in Frage zu stellen? Wie konntest Du das Deinem Gott antun? Weißt Du wieviele Flaschen übrig sind um mich in dieser gottverdammten Sphäre zu halten? Ich warne Dich Tekuro ohne Zahn, Du besorgst mir sofort ein neues magisches Gefäß oder ich werde etwas anderes verzehren und zwar Deinen Vater und Dich! Wir haben unser Wort gehalten und Du fällst mir dermaßen in den Rücken! Wir haben den Tod für Dich besiegt, wir haben unsere Energie... unsere begrenzte fleischliche Energie für Dich gebündelt.... waren wir nicht großzügig? Waren wir nicht gnädig? Waren wir nicht Gott genug für Dich? Und Du Tekuro tötest Deine Glaubensbrüder und lässt meinen Körper entkommen! Was ist los mit Dir? Bist Du ein Ungläubiger geworden? Verrate es mir, dann hebe ich unsere Vereinbarung auf und schicke Deinen Vater fort und zwar sofort!«, donnerte der Älteste mit einer Stimme nicht von dieser Welt. Die Straße hatte sich mittlerweile völlig geleert. Keine Menschenseele war mehr zu sehen, sogar die Tiere waren verstummt, angesichts der gewaltigen, unnatürlichen, magischen Bedrohung die in der Luft lag. Alles schien den Atem anzuhalten, sogar die Steine.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro wurde binnen Sekunden so schwach, dass er sich an einer Hauswand hinabrutschen ließ, bis er auf dem Boden saß. »Ihr könnt ... erstmal mich haben«, bot er mit schwacher Stimme an. »Damit Ihr nicht vergeht. Trinkt. Ihr seid Gott. Es tut mir leid. Behaltet Kazrar hier ... nehmt alles von mir, was Ihr braucht. Wir können in einem Tempel schauen nach Magiern ... oder in einer Akademie.«


    Kazrar
    Kazrar fiel vor dem Ältesten auf die Knie. »Nehmt alles von mir, ich bin schon tot, zehrt mich auf... aber ich flehe Euch an, lasst meinen Sohn leben. Er ist alles was ich habe, alles was ich je hatte. Mein Leben ist bedeutungslos Ältester, denn es ist längst vorbei. Ich bin nicht mal ein Schatten, ohne Eure Macht wäre ich nicht hier. Sie war geliehen, ein Geschenk Eurerseits, nehmt es zurück und verschont mein Kind, ich bitte Euch«, flehte Kazrar inständig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Mir geht es gut«, schnaufte Tekuro und stemmte sich wieder auf die Beine. »Ich suche ... ich werde suchen.« Er bewegte sich an der Wand entlang auf der Suche nach einer Hauptstraße, die ihn zum Marktplatz führen würde, wo in der Nähe oft auch ein Tempel stand.


    Ältester
    Mit brennenden Augen starrte der uralte Lich wie ein Rachegott auf die beiden Seelen vor ihm herab. Er schien einen Moment wirklich zu überlegen, sich Kazrar einzuverleiben, aber dann wurden seine grauenvollen Gesichtszüge überraschend milde. Seine schwarzen Haare peitschten nicht länger im imaginären Wind, sondern umwogten ihn wie eine ruhige See, mit sanftem Wellengang. »Sterbliche.... meine Anhänger sind wenige und ich bin nicht ohne Gnade... ich vergebe Euch dieses eine mal... berücksichtigend, dass Ihr Kinder seid im Vergleich zu mir. Ihr seid ein Wimpernschlag in meiner immerwährenden Geschichte. ABER ihr werdet Wiedergutmachung leisten. Ihr werdet mir sofort ein neues Gefäß besorgen und zwar jetzt! Ihr habt keine Vorstellung davon, was es mich kosten würde mich aus der Tranzendenz zurückzureißen. Die Anker... nun was soll ich es erklären... Ihr versteht diese Vorgänge nicht... ein Tempel... zügig... Und Du Tekuro ohne Zahn, wirst mich so lange beherrbergen. Aber zweifele nie wieder an meinem Wort oder an meiner Gnade!«, sagte der Älteste ernst und schwebte ganz nah vor Teku. »Öffne Dich«, befahl er.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro blieb stehen und schaute den Ältesten dankbar an. »Sagt mir, wie ich mich öffnen soll. Ihr könnt mich haben.«


    Ältester
    Der Älteste zog fragend eine nachtschwarze Augenbraue hoch und trotz dem erst der Situation sah die Geste bei so einem Geschöpf tatsächlich witzig aus. »Öffne Deinen Mund so weit Du kannst und heiße mich willkommen, so wie es Anwolf tat«, lachte der Älteste leise kopfschüttelnd.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro gehorchte. Er öffnete seinen Mund, als würde er gähnen und dabei die Zähne zeigen.


    Ältester
    Der uralte Lich schwebte näher und Tekuro spürte wie sich Lippen so hart und rau wie Sandpapier auf seine pressten. Zuerst war es nur ein unangenehmes Gefühl, schroff, rau, rissig, widernatürlich, aber dann saugten sich diese eisigen Lippen an seinen fest. Unterdruck bildete sich in seinem Rachen, so dass er kaum noch atmen konnte. Etwas rann wie flüssiges Eis seine Kehle hinab und als Tekuro seine Augen auf den Ältesten fallen ließ, sah er wie sich dieser von unten nach oben auflöste... wobei das stimmte nicht. seine Gestalt sog sich in sich selbst hinein, krempelte sich auf links, so dass seine Nebelbeine, sein Unterleib, sein Bauch und sein Brustkorb in ihn hinein und durch seine eigenen Lippen in Tekuros Körper flossen. Je mehr sich in Tekuro vom Ältesten niederließ, je grausamer, reißender, schneidender und brennender wurden die Schmerzen in seinem Körper. Seine Kehle stand im Gefrierbrand, während sich sein Kopf so anfühlte, als stünde er in Flammen. Sein Magen fühlte sich an wie flüssige Säure. Mit einem letzten eisigen Hauch verschwanden die schwarzen Haare in Tekuros Mund und glitten seine Kehle hinab. Der Schmerz war dermaßen groß, dass er dafür keinen Ausdruck fand. Er fühlte wie falsch dieser Zustand war. Das es keine Berrechtigung, kein Recht darauf gab, dass zwei Seelen sich einen Körper auf diese Art teilen durften. Und er fühlte, dass er nur noch als Hausherr geduldet war, weil diese fremde, uralte Seele es duldete. Er spürte ihre Macht, schwarz und finster schien sie jeden seiner Gedanken wie ein Pilzgeflecht zu umwuchern, nebenartige Schwärze breitete sich in seinen Gedanken aus, als sich die Seele von Dunwolf häuslich in seinem Körper niederließ und es sich gemütlich machte. `Trage uns zum Tempel schnell. Wie Du uns weitergibst hat Dir unser Jünger Archibald gezeigt, nun zeige Du Dich würdig und halte Stand´, befahl der Älteste Tekuro mental.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro brauchte einen Augenblick, ehe er sich wieder von den abnormen Schmerzen erholt hatte. Das unangenehme Gefühl blieb, ein heftiger Druck auf seine Seele, als hätte er zu wenig Platz in seinem eigenen Körper. Seine Lippen waren noch immer eisig und würden es bleiben - er und der Älteste waren dort besonders fest miteinander verbunden. Das Gefühl der Schwäche war gewichen und obwohl ihm nicht gut war, fühlte er sich stark. Er blickte sich nach seinem Vater um und grinste ihn an. »Hat nicht wehgetan«, log er. Dann beeilte er sich, durch die Stadt zu gehen. Vermutlich wäre es am einfachsten gewesen, Kazrar zu bitten, etwas Abstand zu halten, damit die Menschen nicht vor ihnen flohen, aber er dachte ja gar nicht daran. Er packte sich den Erstbesten, den er zu fassen bekam, presste ihn am Hals gegen die Wand und ließ sich von ihm den Weg zum Tempel beschreiben. »Trink«, sagte er zum Ältesten, während er den Kerl anstarrte.


    Kazrar
    Kazrar lief neben seinem Sohn her und schaute ihn etwas ungläubig an. Es hatte nicht gerade so ausgesehen, als wäre die Prodzedur nicht schmerzhaft. Es war ein grauenvolles Schauspiel, dass sich vor seinen Augen abgespielt hatte. Wie ein Wurm der in sich selbst hineinkroch, durch sich hindurch kroch und seine eigene Substanz per Mund zu Mundfütterung in seinen Sohn sickern ließ. Der schlimmste Anblick waren jedoch die Haare wie sie in dem Schlund seines Kindes verschwanden. Kaz konnte es nicht benennen, aber eine tiefe Urangst hatte von ihm Besitz ergriffen was Tekuro anging. Niemand legte sich mit Archibald an, dass wusste er. Aber Kaz wusste auch eines, er würde sich sogar mit einem Gott persönlich anlegen, wenn dieser seinem Sohn schadete. Grimmig schaute er zu, was Tekuro dort tat, während der Mann in den Klauen seines Sohnes binnen Sekunden vor seinen Augen zu altern schien. Kazrar starrte Tekuro an und wusste nicht, was er davon halten sollte. Er spürte eine seltsame Macht, wie ein Sturm der ihn davontragen wollte, doch dann war dort eine unsichtbare Mauer, die ihn abblockte. Er wurde nicht in dieses Etwas gezogen, dass er nicht einmal sah. Dem Mann der ihnen gerade noch den Weg beschrieben hatte, erging es anders. Er hatte nicht soviel Glück. Als Tekuro ihn losließ war aus dem einst jungen Mann ein uralter Greis geworden, der sich nur noch mit Mühe und Not am Leben erhielt.


    Ältester
    »Zum Tempel!«, befahl der Älteste gestärkt mit Tekuros Lippen und gab per Drängung den Weg vor. Tekuro spürte die Ungeduld wie seine eigene, der Älteste benötigte dringend einen neuen Fleischtempel, sonst würde es ihn innerlich zerreißen. Nun nicht seinen Körper, aber seine Seele hatte dem Besatzer nichts entgegenzusetzen. Dabei spürte Tekuro dass sich dieser bewusst friedfertig verhielt um ihm nicht zu schaden. Was also musste Wolfi empfunden haben? Der Schrei bekam schlagartig eine andere Bedeutung. »Tempel!«, drängte der Älteste.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro trat erschrocken zurück. Er starrte das gealterte Gesicht an, die Falten. Und fühlte, wie der Lich in ihm noch stärker geworden war. Er spürte dessen enorme Macht und wie sie an seiner eigenen Seele riss. Tekuro war zäh und durch eine harte Schule gegangen. Er würde alles tun, was getan werden muss. Sein Gesicht nahm den üblichen harten Ausdruck an und er blickte zu seinem Vater herüber. »Das tue ich für dich«, sprach er mit einer sanften Stimme, die nicht zu seiner Mimik passte. »Und wenn zehntausend auf die Weise draufgehen.« Er würdigte den zerstörten Mann keines Blickes mehr und marschierte zu dem Tempel, in dem gerade eine Andacht stattfand. Mit beiden Händen stieß er die Tür auf und stand im Lichtschein. Seine Gestalt warf einen riesigen schwarzen Schatten in den Saal. Als er durch den Mittelgang schritt, schien der Schatten noch zu wachsen. Er hielt zügig auf den Altar zu, wo ein Ainuwarpriester eine Messe hielt und gerade über mathematische Verhältnisse in der Natur sprach. »Magier?«, fragte er beim Marschieren und die Frage richtete sich sowohl an den Priester als auch an den Ältesten.


    Ältester
    `Ein wundervolles Gefäß, übertrage mich. Küss ihn, so dass ich umziehen kann. Damit ist Dir und Deinem Vater Dein Versagen im Hof vergeben´, erklärte der Älteste von Seele zu Seele. Tekuro spürte wie sich die Macht in ihm sammelte, wie sie anfing vor Ungeduld zu brodeln. Einer Raubkatze gleich, die bereit war für den Sprung auf ihre Beute.


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  • Charbogen-Ergänzung:



    14.08.203 n.d.A. - Die Beißer, Kapitel 10, Ein Körper für Kazrar
    - Der Älteste bindet Kazrar an einen neuen Körper


    ...Ältester
    Ein Ainuwarpriester kam und die Ecke geschlendert und musterte die beiden. Die dunkle Robe schien nicht einfach nur schwarz zu sein, sondern sie schien von sich aus schwarz zu leuchten. So als bestünde sie aus einem Stück Nacht. Die kalten Augen des Ältesten sicherten die Gegend. Als er plötzlich aus einem Robenärmel einen Süßkuchen zog, der in Anbetracht der finsteren Ärmel geradezu golden und köstlich leuchten zu schien. Der Älteste biss hinein und ließ sich den Kuchen schmecken.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro stieß Luft durch die Nasenlöcher aus. Ruhig bleiben ... »Ältester, wir haben eine Bitte. Da im Dojo sitzt Kazrars neuer Körper. Hättet Ihr die Güte, ihn darin zu verankern?«


    Ältester
    Der Älteste schaute ebenfalls in den Dojo hinein und reichte den Rest vom Süßkuchen Tekuro. »Das hat einen Preis, die Bindung verlangt Tribut in Blut... aber dass wisst ihr. Ich werde diese Seele des Mannes als Anzahlung nehmen«, sagte der Älteste freundlich. Im gleichen Augenblick spürte Teku wie es ihm schlagartig den Boden unter den Füßen wegzuschlagen schien. Aber der Angriff galt nicht ihm, sondern dem Mann im Dojo. Er stand nur viel zu nah am Ältesten, aber dass konnte Teku nicht wissen. Für ihn und Kaz stand dort ein Gott. Für jeden anderen Nekromanten stand dort etwas, dass jeder selbst gerne werden wollte - ein Lich. Der Mann im Dojo wurde kreideweiß, fasste sich an den Schädel und schrie in unendlicher Qual. Seine Augen traten aus den Höhlen und es sah aus, als würden jeden Moment seine Augäpfel platzen oder sogar bersten. Ein hauchfeiner Nebel bildete sich um den Mann, während sich Kazrar aufzulösen schien. Immer durchscheinender wurde Tekuros Vater, während der weiße Nebel an Substanz gewann. Mit einem letzten grimmigen Ruck wurde die Seele des Mannes aus seinem Körper heraus und die von Kazrar in den Körper hineingerissen. In einer widernatürlichen Geste riss der Älteste seinen Schlund soweit auf, dass Tekuro fast fürchtete, er würde mit verschlungen. Der weiße Nebeln, in dem Tek für einen winzigen Augenblick ein hilfloses und entsetztes Gesicht erkennen konnte, verschwand im Schlund des Ältesten. Seine Dunkelheit schien kurz zu pulsieren und erstrahlte kräftiger denn je. Seine Krallenhand schoss zu Tekuro herab und klaubte ihm den Süßkuchen aus der Hand. »Es ist vollbracht, ein Seelentausch. Dies ist nun die Hülle Deines Vaters Tekuro ohne Zahn, wisse und erinnere Dich stets, wer ihm ein neues Leben schenkte. Wir erwarten unser Opfer«, sagte der Älteste für die gerade vollzogene Handlung erstaunlich milde.



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