Kapitel 04 - Die Kinder des Mönchs-Prinzen

  • Die Kinder des Mönchs-Prinzen



    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schrak aus dem Mittagsschlaf. Ihm war, als hätte er etwas sehr Wichtiges versäumt. Linhard schnarchte leise, das Gesicht mit einem schwarzen Bartschatten bedeckt. Regelmäßige Rasur war noch nie eine seiner Stärken gewesen. Ciel stand auf und trat aus seiner Kajüte aufs Mitteldeck. Rege Betriebsamkeit herrschte und auf einem Liegestuhl saß Boldiszàr, rot wie ein frisch gekochter Hummer. »Boldi«, rief Ciel, so dass sein Leibgardist munter wurde. »Gehen Sie in den Schatten. Am besten in die Schatten der Kajüte des Heilers, Sie sehen furchtbar aus.« Ciel spazierte auf der Tordalk herum und schaute, was die anderen so trieben. Auf der Spielwiese lagen Jendro und Patrice bäuchlings nebeneinander über einen Block Papier gebeugt. Sie zeichneten auf dem selben Blatt und unterhielten sich über dies und das. Die Vampire waren bei diesem Wetter natürlich unter Deck, wo es schön kühl und dunkel war. Genau wie Kazrar, der unfreiwillig eingesperrt worden war und durch eine Klappe gefüttert wurde. Tekuro konnte herzlos sein. Boldiszàr erhob sich und stapfte zum Heiler.
    Zum Heiler.
    Ciel erschrak. Francois! »FERRAU«, kreischte er entsetzt.


    Ferrau:
    Es dauerte einige Minuten, dann kam ein sehr zerknautscht aussehender Ferrau herbeigeeilt. Er bremste kurz vor Ciel ab und schaute ihn ernst an. "Herr Eure Kinder... und Fran...", setzte er an und rang um Atem.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel packte ihn an den Schultern. »Warum hat mich niemand erinnert?! Bring mich zu meiner Familie, rasch!«


    Ferrau:
    "Ihr wart doch so sehr beschäftigt und Fran hatte so zu kämpfen. Wir dachten, Ihr würdet zu uns kommen. Ich konnte doch nicht von ihrer Seite weichen, als es sie fast zerrrissen hätte vor Schmerzen. Folgt mir Herr", bat Ferrau und zog Ciel mit sich, eigentlich schliff er ihn schon fast hinter sich her.


    Francois Grimard
    Bei Francois angekommen, sah Ciel dass die Kajüte abgedunkelt war, damit sie sich erholen konnte. Blass sah sie aus und irgendwie nicht mehr so groß wie früher. Aber das täuschte, da sie sich im Bett klein gemacht hatte. Als die Tür aufging und Licht in die Kabine fiel, benötigte Fran einen Moment, bis sie ganz da war. Sie schaute Ferrau und Ciel an und lächelte matt. Neben dem Krankenbett standen drei kleine Bettchen in denen drei Babys friedlich schlummerten.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Zerrissen.« Ciel malte sich Schlimmstes aus. Fran, aufgerissen und aufgeplatzt in lauter Fleischfransen, die aus ihrem offenen Leib herunterhingen. Alles Blut wich aus seinem Antlitz. Endlich in der Kajüte angekommen, wirkte Fran erschöpft, aber wohlauf. Und drei Bettchen, drei! Ciel zügelte seine Neugier und trat zuerst zu Fran ans Bett. Er bedeckte ihr Gesicht mit einem Regen an Küssen. »Liebling, Schatz, wie geht es dir?«


    Francois Grimard
    Fran setzte sich umständlich auf, aber Ferrau war schon an ihrer Seite und zerrte sie hilfreich in eine sitzende Position und stopfte ihr das Kopfkissen ins Kreuz. "Wie es mir geht? Dazu zitiere ich Deinen Vater Ciel - MERDE. Die drei zu bekommen war Schwerstarbeit. Aber jetzt geht es langsam wieder, man vergisst die Schmerzen schneller als man glaubt. Ich habe nicht so viel Blut verloren, wie ich befürchtet habe. Und die drei sind lieb und alle sind wohlauf. Das ist das Wichtigste. Du musst ihnen noch Namen geben. Und Du musst bitte nach ihnen spüren, ob es ihnen gut geht. Sicher ist sicher. Deine Brüder werden erfreut sein, nun jedenfalls Verrill wird sich für Dich freuen. Dreux sicher auch, wobei jede Geburt wohl wie ein Stich ins Herz für ihn ist. Er hat nicht einmal eine Frau und Du hast vier Kinder. Wo warst Du denn?", fragte Fran und klopfte neben sich aufs Bett.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Wo ich war?« Ciel schämte sich in Grund und Boden, als er an die experimentierfreudigen Abenteuer mit Conni zurückdachte, bei denen sie sich gegenseitig in den Halbschlaf geschickt hatten, während der andere wach blieb und voller Tatendrang den »schlafenden« Körper erkundete. »Ich habe viel damit zu tun gehabt, den Beruf und das Familienleben meiner Beißer mit unserem Sicherheitsbedürfnis in Einklang zu bringen. Das ist eine 24-Stunden-Aufgabe, aber Tekuro ist Vater, Nori in der Elternzeit, Kazrar, nun ja, sitzt in Vorbeugehaft. Bellamy, Patrice, Jendro und Boldiszàr können ja nicht dauerhaft alles allein machen und ich möchte, dass ihr .. FÜNF ... bestens aufgehoben seid. Drei Kinder, du meine Güte!« Ciel trat nun an die Wiegen und betrachtete die winzigen Gesichter. Er legte ihnen sanft die Hand auf die kleinen runden Stirnen und spürte, ob alles mit ihnen in Ordnung war. »Sie sind gesund, Fran, genau wie du. Nur Ferrau wirkt mir etwas übernächtigt.« Er legte auch Ferrau die Hand auf die Stirn und fühlte. »Sind es Mädchen oder Jungs oder kleine Frans oder gemischt?«


    Francois Grimard
    "Junge, Mädchen, Fran also Du hast in nächster Zeit selbst mit Deiner Familie zu tun und Tekuro soll sich gefälligst um seine kümmern. Sag ihm das. Deine Hilfe ist schön und gut, aber wir beide wissen, was für eine Person er ist. Hast Du vergessen wie er Patrice behandelt hat? Und er wollte sich nicht einmal von mir helfen lassen. Er ist zu seinem Peiniger zurückgekehrt. Vielleicht hat sich Tekuro gebessert, vielleicht ist er sogar ehrlich, schön wäre es. Ich bin der Letzte, der jemandem die Hand verweigert. Es gibt nur sehr wenige Ausnahmen wie Benito und seine Sorte. Aber ab heute hast Du eine eigene Verantwortung und Du musst nach Deinen Kindern schauen. Möglicherweise hat ihn die Vaterschaft auch zahm gemacht. Besuch ihn mit den Kindern, aber gibt auf sie acht, dass er sie nicht angreift. Wie sollen die Kleinen denn heißen? Und Du darfst mich ruhig streicheln oder küssen, so wie früher. Ist ja nicht verboten, nur weil ich entbunden habe. Du bist faul geworden Ciel. Julien ist doch nicht an Bord oder?", fragte Fran misstrauisch.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel rutschte herunter von der Matratze, kniete sich an das Kopfende von Fran und umarmte und küsste sie innig. Vor lauter spontaner Sorge hatte er sie behandelt wie eine Sterbende und nicht einmal daran gedacht, dass ihr eine Berührung gut tun würde. »Tut mir leid, Liebling.« Er küsste sie noch einmal. »Zum Glück habe ich mir für alle drei Fälle Namen zurecht gelegt. Der Junge wird heißen: Cyrille Pomeroy de Souvagne. Und der Name des Mädchens lautet: Salvatrice Pierrette de Souvagne. Das Kind, was Junge und Mädchen zugleich ist, soll heißen Alexis Parcival de Souvagne.« Er streichelte sie all die Zeit über.


    Francois Grimard
    Fran umarmte Ciel liebevoll und innig und drückte ihn an sich. "Ich habe Dich vermisst Schatz, nicht nur bei der Geburt. Da muss ich ehrlich sagen, habe ich niemanden vermisst. Am liebsten hätte ich meine Ruhe gehabt, aber das geht nunmal nicht. Aber davor und danach habe ich Dich vermisst. Deshalb bin ich froh, dass Du endlich hier bist. Wir gehören doch zusammen und ich lasse Dir alle Freiheiten. Da musst Du auch mal ein bisschen an uns denken Schatz. Schau Du kannst mir Lin in der Weltgeschichte herumreisen und Abenteuer erleben so lange Du möchtest, aber bedenke eines - Du bist nun Vater. Denk ein bisschen heimeliger Ciel, Du magst es doch auch nah und kuschelig. Geh wohin Du möchtest, aber lass mich nicht zu lange und oft allein. Ich habe alles für Dich aufgegeben Ciel, sogar meinen Beruf der mir alles bedeutet hat. Für Dich Schatz, um bei Dir sein zu können und weil Du es Dir gewünscht hast. Du wolltest, dass unser Kind am Hof aufwächst. Was gibt es auch besseres für die Kleinen? Nichts. Aber vergiss über all Deine Aufgaben uns beide nicht, darum bitte ich Dich", sagte Fran und küsste Ciel ebenfalls fest auf den Mund. Bei den Namen musste sie breit grinsen und band sich die langen, schwarzen Haare zusammen. "Pomeroy wird Deinen Vater freuen, da wird er gerührt sein. Aber Parcival? Hui muss das sein? Ganz sicher? Die Namen klingen alle super, aber ob Dein Vater Parcival erlaubt? Alexis gefällt mir, ich hoffe Dein Alex weiß es zu schätzen. Was hälst Du davon, wenn er Patenonkel von Alexis wird? Das wäre doch eine schöne Geste der Versöhnung und der ewigen Freundschaft zwischen Euch. Er wäre damit ein Teil der Familie und sollte etwas sein, wer könnte seinem Patenkind besser beistehen als Alex? Wie ich hörte hat er selbst zwei Kinder, oder besser gesagt, er hat seine Kinder wiedergefunden. Mich würde das sehr freuen. Cyrille Pomeroy, Salvatice Pierrette und Alexis Parcival - wirklich klangvoll. Was ist mit Verrills Baby? Man munkelt es stammt auch aus Deinen Lenden Ciel", sagte Fran schmunzelnd und deutete auf den Wasserkrug. "Gib mir bitte etwas zu trinken", bat sie.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Der Name muss natürlich nicht sein, aber sieh doch, alle haben einen Zweitnamen, der mit P beginnt. Und Parcival ist doch besser als Corentin, den Cyrille eigentlich als Zweitnamen erhalten sollte, bis ich mich dafür entschied, allen den selben Anfangsbuchstaben zu gönnen. So haben sie etwas, das sie verbindet, wenn auch nicht offensichtlich. Und Parcival war ein Mann, der mir am Herzen lag, bis zum Ende. Und ich bin mir sicher, dass er bedauerte, sein Leben so vergeudet und für Untaten verwendet zu haben. Vergebung, das ist die Botschaft.« Ciel musterte Frans Gesicht. Dass sie schmunzelte, war hoffentlich nicht ironisch gemeint. »Ja, Laurie ist ebenso mein Kind. Linhard hätte mich fast dafür verprügelt, Tazio war es Wurst. Er wusste ja, dass Verrill schon gefüllt in die Ehe kam.« Er reichte Fran ein Glas Wasser. »Ich werde mich bessern, Liebling. Wäre es ein Problem für dich, wenn Conni uns begleitet hätte? Ihr seid doch Freunde.«


    Francois Grimard
    Fran nahm mit dankbarem Nicken das Glas entgegen und trank. "Connie? Nein wieso sollte Connie ein Problem sein? Er hat mich immer beschützt. Er wusste nicht was ich bin, aber irgendwie hat er gewusst, das etwas mit mir nicht stimmt und er hat immer auf mich Acht gegeben. Er hat früher oft bei mir geschlafen. Er kam abends vorbei, wir haben geredet und gelacht oder er war einfach da. Er wusste wann ich einen Freund brauche, ein offenes Ohr oder einfach jemanden der da ist. Connie ist schon ein seltsamer Vogel, ein Paradiesvogel mit scharfen Krallen und er ist mein bester Freund. Nein er stört nicht, er hat uns sogar die Eheringe spendiert Ciel, vergiss das nicht. Was ist denn mit Connie, dass Du ihn so erwähnst? Ich hoffe es geht ihm gut. Vano sollte die Kleinen auch mal sehen, er hat sich zurückgezogen, vermutlich denkt er das Gleiche von mir. Aber er war es, der sich von allen abgekapselt hat. Das sollte mal ein Ende haben, finde ich. Freunde können nur Freunde sein, wenn man sie auch lässt. Und wenn er bei jedem Problem wegläuft oder dicht macht, wird das nicht einfacher. Besser wird es schon gar nicht. Versöhnung ist ein schönes Wort, dass gefällt mir Ciel. Nein ich denke auch nicht, dass Parcival nur schlecht war. Er hat geliebt und seine Liebe wurde zur Obsession. Es wurde quasi eine selbstzerstörerische Sucht. Und diese Frau wusste genau den Umstand und Parcival auszunutzen. War es seine Schuld? Teilweise ja. Er hätte nicht tun müssen, was er tat. Auf der anderen Seite, wer schon einmal richtig geliebt hat oder abgrundtief einsam war, weiß wie schwer man dem Gefühl widerstehen kann. Irgendwie habe ich es mir gedacht, Du warst ja Verrill immer extrem nahe. Um es mal so auszudrücken. Stimmt Tazio wusste von der Schwangerschaft und ich fand die beiden sind ein süßes Paar. Er ist ein ruhiger Mann, aber er kann auch anders. Er hat etwas, dass Verrill braucht. Sie ergänzen sich gut, sie ist bei ihm frei. Das spürt man. Ich hoffe sie haben auch bald ein gemeinsames Kind. Linhard wird daran ganz schön zu knabbern haben. Er tut mir leid, bei der ganzen Sache. Möchtest Du ihm nicht die Patenschaft von einem der Babys anbieten? Also was ist mit Connie?", fragte Fran und streichelte Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Was mit Conni ist? Nur so, er fiel mir ein, weil du Julien erwähntest. Würde Julien dich stören? Verrill und Tazio ergänzen sich in der Tat wunderbar. Bei beiden gilt: Stille Wasser sind tief. Sie wirken nach außen ruhig, aber sie haben eine innere Stärke, die man nicht unterschätzen sollte. Es ist nicht nur Tazio, der Verrill guttut. Auch Verrill ist für ihn wie Balsam und er liebt sie sehr. Er ist den Schritt gegangen, den ich versäumt habe, er hat Verrills Natur öffentlich gemacht und ihr als Ducachessa einen eigenen Titel geschenkt. Damit sind alle Anfeindungen von Menschen, die wie ihr seid, in Ledwick hinfällig, denn dann würde man auch die Korallenkrone beleidigen. Du meinst also, Alex sollte der Pate von Alexis sein, Linhard von Laurie, aber wer ist der Pate von den anderen beiden?«


    Francois Grimard
    Fran schaute Ciel ernst an. "Du läufst Julien zu sehr hinterher, natürlich stört mich das. Wie würdest Du Dich fühlen, wenn ich einem anderen Mann hinterher laufen würde? Nun ich weiß, dass ich keine Schönheit bin Ciel, aber Du hast Dich für mich entschieden und wir sind uns nahe. Ich denke und hoffe doch, dass Du etwas für mich empfindest. Du hast Tazio und Verrill sehr liebevoll beschrieben, dass gefällt mir. Ja Tazio hat Verrill einen Namen gegeben, ihr ein Amt gegeben, eine Bezeichnung. So ist sie nicht ein Etwas, sondern wer. Niemand würde sich wagen ihr etwas abzusprechen und das ist auch Balsam für meine Seele. Ich freue mich für sie, Du kannst Dir nicht vorstellen wie sehr. Tazio sagte der Welt, sie ist etwas das man ehren und achten sollte, während Benito uns lebendig sezieren wollte. Ich finde das mit den Paten eine sehr schöne Lösung, weil es etwas Besonderes ist Ciel. Etwas dass Dich, uns, unsere Familie mit diesen Menschen verbinden wird. Wer bedeutet Dir denn derart viel, dass Du ihn Dir als Pate wünscht? Fragen wir doch so herum? Ich persönlich würde mir Vano wünschen, aber ob er das möchte. Er ist eine schwierige Person. Er kann total gerührt sein, oder geschockt. Aber er ist eigentlich ein lieber Kerl und er war nie geizig. Er ist manchmal nur zu hartnäckig. Was sagst Du dazu?", fragte Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Boldiszàr«, sagte Ciel. »Dass Silvano ihn als seinen Anker in dieser Welt bezeichnet, kann ich verstehen. Als junger Mann an der Front war ich seelisch überfordert mit dem, was dort geschah und für was ich die Verantwortung hatte, obwohl ich mein Leben lang darauf vorbereitet worden war. Er war die Ruhe selbst und gleich wie heftig meine Gefühlsausbrüche waren, die Brandung brach sich an ihm. Ich erinnere mich, dass er in meiner Hütte, die sie mir dort gezimmert hatten, das Kommando übernahm, als ich einen Nervenzusammenbruch hatte. Da fuhr er Nathan scharf an und sagte ihm, was zu tun sei. Das hätte sonst sicher niemand gewagt, den Leibdiener des Prince herumzukommandieren. Aber so brachte er wieder Ordnung in das Chaos. Er hatte mich damit so von sich überzeugt, dass ich später ihn zum neuen Coutilier von Unitè B ernannte und nicht Jendro, der schon in den Startlöchern stand. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Boldiszàr für diese Nacht zwang, bei mir im Bett zu liegen. Ihm war das extrem unangenehm und ich verschonte ihn künftig, darum wahre ich ihm gegenüber heute mehr Distanz, als zum Beispiel gegenüber Bellamy.« Ciel überlegte. »Bellamy wäre auch ein toller Pate. Und die beiden zusammen mit Silvano, es sind Agentensöhne. Vielleicht eine gute Geste, ein Gegengewicht zum Namen Parcival, alle Seiten sind berücksichtigt und wieder vereint.« Er sah Fran liebevoll an. »Du bist wunderschön, Tini. Lass dir nichts einreden. Schöner als Julien bist du allemal, aber das ist nicht schwer. Es ist seine Art, die mir gefällt.«


    Francois Grimard
    "Jede noch so starke Person, hat auch ihre schwachen Momente Ciel. Schäme Dich nicht dafür. Ich kann mir gar nicht vorstellen überhaupt an der Front zu stehen. Auf einem Schiff ist das noch was anderes als Heiler. Zu den Kämpfen musste ich nie mit rüber auf ein anderes Schiff und ich bin froh drum. An der Front wo alles durcheinander und der Tod so nahe ist, möchte ich niemals stehen. Da gehen ganz anderen Männern die Nerven durch, warum also auch nicht Dir, nach all dem Training und was auch immer? Es mitzuerleben ist doch etwas ganz anderes. Verständlich, dass Boldiszar Dir darum viel bedeutet. Ich finde die Geste sehr schön von Dir. Bellamy ist mehr als nur Dein Beschützer, er sieht Dich als Freund und Boldi sicher ebenso. Deine Versöhnung mit Vano in Ledwick war doch auch schön. Von daher, biete es ihnen an. Das hast Du süß gesagt, aber ich weiß, dass ich keine Schönheit bin. Dafür habe ich andere Werte. Wie sagt Connie immer? Keiner hat so grüne Augen wie ich. Kann ja sein, aber neben der Augenfarbe habe ich auch ein paar Qualifikationen zu bieten. Trotzdem Dankeschön, ich freue mich, dass ich Dir gefalle. Du gefällst mir auch, Du hast mir vom ersten Moment an gefallen. Sonst wären unsere Kinder nicht entstanden, obwohl sie nicht geplant waren. Juliens Art? Wie ist er denn?", fragte Fran neugierig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Tini«, sagte Ciel sehr ernst. »Stelle deine Meinung nicht als Fakt hin, oder willst du mich der Lüge bezichtigen und des schlechten Geschmacks? Notfalls mache ich ein Gesetz daraus, dass du schön bist, dann ist es amtlich! Mir gefallen deine harten Gesichtszüge, besonders, wenn du dein schwarzes Haar offen trägst, auch wenn du dein Antlitz gern versteckst mit einem hochgeschlagenen Mantel und einem tief ins Gesicht gezogenen Hut. Und mir gefällt dein drahtiger Körper, genau so wie mir Ferraus Kuschelbauch gefällt und seine weichen Wangen mit dem Dreitagebart. Ihr seid meine zwei.« Er küsste erst Fran und zog dann auch Ferrau zu sich heran. In ihrer Nähe fühlte er sich so glücklich und wohl, dass er sich fragte, warum er eigentlich Conni zu sich ins Bett geholt hatte - zu Linhards Leidwesen oder Vergnügen, so genau wusste Ciel das nicht - und nicht bei ihnen geschlafen hatte. Nun, heute würde das anders aussehen. »Julien ist ...« Ciel überlegte, wie er es formulieren sollte, ohne dass Fran im Umkehrschluss folgerte, dass alles, was anders war als Julien, auch sie, weniger gut war. Ihm fiel nichts ein und so sprach er einfach ehrlich, wie es ihm in den Sinn kam. »Ich glaube, es ist Juliens offensive Art. Es ist doch zur Abwechslung schön, einmal umworben zu werden als Prince, als selbst immer zu werben. Er fragte nicht, er beobachtete einfach, ob es mir gefiel und das tat es und dann zögerte er nicht länger. Ein wenig wie Conni, der Julien aus irgendeinem Grund auch nicht sonderlich mag.«


    Francois Grimard
    "Verstehe, dass kannst Du gerne auch von mir haben und die Kritik nehme ich mir zu Herzen. Schließlich möchtest Du Dich auch begehrt fühlen und ich habe es Dir sicher nicht oft genug gezeigt. Das ändert sich jetzt. Connie? Oh Connie ist einfach nur tierisch eifersüchtig auf Julien und mag nicht, dass Du uns betrügst. Mit uns meint er Ferrau, mich und sich. Darum hat er Dich auch bewacht Du Dir die Tour versaut. Und ich habe ich sogar extra darum gebeten", lachte Fran, was auch Ferrau kichern ließ. "Mein Bauch war früher mal flach", fügte Ferrau an und strich sich über seine Kugel. "Vielleicht bin ich auch schwanger", grinste er breit. "Mit Schnitzel und Kartoffelsalat Ferrau", lachte Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du weißt von Conni und mir?«, fragte Ciel erschrocken. Er fragte sich, was Francois noch alles wusste. Seine Wangen röteten sich vor Scham. Er lächelte verlegen. »Ja, es würde mich freuen, wenn es dir besser geht, wenn ihr beide mich ein wenig bezirzt. Das fühlt sich einfach gut an. Und wenn es jemand tut, den ich mag, ist es nicht immer einfach, Nein zu sagen. Das muss ich ehrlich gestehen. Ich habe meine Ausbildung als Bluthexer schleifen lassen und mit ihr auch die Selbstdisziplinierungsmaßnahmen. Ich sollte Alex um eine Geißelung bitten.« Er streichelte Ferraus Bauch. »Einer von uns dreien muss ja kuschlig sein, sonst bilden wir einen Haufen sperriges Scheitholz.«


    Francois Grimard
    "Was von Connie und Dir? Was war mit Connie und Dir? Ich weiß, dass er Dich liebt. Ciel was hast Du nun wieder angestellt?", fragte Fran nervös.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ah!« Ciel schlug sich die Hand auf den Mund, um die Babys nicht zu wecken. »Warum sagt Conni mir das nicht? Ich dachte, er war nur auf ein Abenteuer aus, weil wir beide ... nicht so wichtig. Ferrau, wo sind die ganzen gestrickten Kuschelsachen?«


    Francois Grimard
    "Weil Ihr was habt? Es Euch gut gehen lassen? Nun Connie würde mir kaum sagen, dass er Dich verführt hat. Aber was er fühlt, dass sagt er mir schon. Dir nicht, Dich nagelt er lieber wie es mir scheint und behält den Rest für sich. Die Kuschelsachen hat Ferrau vorhin weggepackt, weil ich so geschwitzt habe", stöhnte Fran und Ferrau rieb ihr den Rücken. "Ja sie hat ganz entsetzlich geschwitzt, da bekam ich es mit der Angst. Die Sachen sind alle ordentlich in der Truhe eingeräumt. Wo ist Connie denn jetzt?", fragte Ferrau und legte die Sachen wieder raus. "Hier sind sie".


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel räusperte sich. Er zog seine Kleider aus, ließ sich von Ferrau frisch machen und in die Kuschelsachen helfen. Dann rückte er Ferraus Bett neben das von Francois, band sie mit einem Schal zusammen, damit niemand in den Spalt fiel und kroch unter die Decke. »Ferrau, zieh dich auch um«, bat er und kuschelte sich bei Francois ein. »Conni ist in meiner Koje, sofern er nicht inzwischen auch aufgestanden ist.«


    Francois Grimard
    Fran schmiegte sich glücklich an ihren Mann und küsste ihn leidenschaftlich, ehe sie sich an seiner Brust einmummelte. "Ich bleib nur in Hemd und kurzer Hose, sonst schmelze ich gleich wieder. Schön dass Du wieder nahe bist. Connie kann sich nachher dazu gesellen, wenn er artig bleibt. Er muss dann auch einen Pyjama aus Strick tragen. Seinen Lappen wird er hier ausziehen", schmunzelte Fran und strich Ciel über den Kopf. Ferrau zog sich aus, schaute kurz nach draußen und zog sich in der Kajüte mit grimmigen Blick um. "Gerade hatte ich mich schon umgezogen. Ich ziehe mich ständig um", murrte er und musste dann selbst lachen. Er legte sich auf Ciels andere Seite und kraulte ihm den Rücken. "Du hast Connie also angebohrt", stellte er fest.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ja«, gestand Ciel. »Ich habe ihn angebohrt und mich bohren lassen. Wir haben uns abgewechselt mit dem Schlaftrunk.« Er fuhr mit den Fingern in Francois` Haar und kraulte die Kopfhaut. Dann traute er sich, unter ihr Hemd zu fassen und ihren wieder erschlankten Körper zu liebkosen. Gleichzeitig spürte er Ferraus Finger, faste hinter sich und zog ihn so nahe, das seine kuschelige Vorderseite an Ciels Rücken lag. »Wenn Conni zu Gast kommt, müsste er neben dir liegen, Ferrau. Aber nicht heute, heute sind wir hier als Familie.«


    Francois Grimard
    "Du musst keine Angst haben, fass ruhig hin", sagte Fran liebevoll und führte Ciels Hand zu ihren Bauch. Ciel fühlte keine Narbe, nur warme Haut. "Ich hatte mehr Glück als Verrill, aber nochmal drei auf einen Streich muss wirklich nicht sein. Ich bin froh, dass sie mich nicht aufschneiden mussten, jedenfalls nicht am Bauch. Etwas tiefer wurde ich eingeschnitten, aber es wird heilen. Dammschnitt heißt das Ciel, also wundere Dich nicht. Nicht nur heute sind wir eine Familie, sondern immer. Ich hoffe wir besuchen Verrill mal, damit die Kleinen sich auch kennenlernen. Das wäre schön", sagte Fran und kuschelte sich fester an. "Bitte nehmt so ein Zeug nicht Ciel. Du hast keine Ahnung was passieren kann. Ihr benötigt keinen Schlaftrunk und keine Drogen für Sex. Wenn Connie Dich will, dann soll er sich nach Dir richten, aber Du nicht nach ihm. Das akzeptiere ich nicht. Medizin ohne Grund, Du bist nicht sein Opfer", warnte Fran seinen Mann.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Aber es war lustig, eine Spielerei«, erklärte Ciel. »Nun kann ich es ja sagen, es ist ja ohnehin schon alles raus. Früher habe ich mit Alexandre auf diese Weise geschmust, nur dass ich ihn gänzlich in die Bewusstlosigkeit geschickt habe oder zumindest so weit, dass er nicht mehr weiß, was in der Nacht geschah. Darum fand ich es spannend, jemanden getroffen zu haben, der es auch auf diese Weise mag.« Ciel streichelte beruhigt Frans Bauch, der sich nach der Schwangerschaft weicher anfühlte als zuvor. »Hast du Schmerzen?«


    Francois Grimard
    "Ja ich habe Schmerzen, aber sie sind erträglich. Du hast Alex narkotisiert um mit ihm zu schmusen? Wäre es nicht einfacher gewesen ihn zu fragen? Oder es zu versuchen, wenn der Mann wach ist? Möglicherweise hätte er es genossen oder gewollt. Du bist mir einer Ciel, aber gut die Katze ist aus dem Sack und Du wirst es nicht wieder tun. Damit das klar ist, wir wollen beide was voneinander haben und ich möchte nicht dass Du Dich mit solchem Unfug in Gefahr begibst. Ferrau macht mir kleine Sitzbäder die helfen. Mach Dir keine Gedanken. Was sagst Du zu Deinem Bruder Dreux? Und was ist mit Deiner Schwester Olivie? Sollte sie nicht auch bald entbinden?", fragte Fran neugierig und befühlte Ciels Bauch. "Immer noch so fest wie eh und je".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich hatte es ja versucht, aber Alexandre ist nur selten zugänglich. Wir sind unter uns, die Krone weiß es und ihr als die mir am nahestehendsten Menschen dürft es auch wissen. Alexandre wurde gewaltsam entmannt, vollständig. Es ist der Grund, warum Derya sterben soll und warum es so wichtig ist, dass Caillou und Camille sich ihm als seine Söhne offenbart haben, aus der Zeit, als er noch Söhne zeugen konnte. Und der Grund, warum es ihm so schwerfällt, Nähe zu zulassen. Manchmal ist es anders, da saugt er Zuwendung auf wie ein ausgetrockneter Kaktus das Wasser zur Regenzeit - nur im hinterher in ein noch tieferes Loch zu stürzen, weil das Finale nicht mehr möglich ist. Ihm in irgendeiner Form Gutes zu tun, ist sehr schwer. Ich habe ihm sogar einen Antrag gemacht - und er hat ihn abgelehnt! Er hat einen Heiratsantrag der Krone abgelehnt! So etwas bringt nur ein Alexandre zustande«, stöhnte Ciel. »Dreux und die Schwester von Alexandre könnten ein gutes Paar abgeben, wenn sie nur endlich zueinander fänden. Ich weiß auch, woran das liegt, aber Dreaux offenbar nicht. Olivie hat bereits entbunden, dachte ich?«


    Francois Grimard
    Fran schaute Ciel entsetzt an und er sah Tränen in ihren Augen. "Sie hat ihm was angetan? Es tut mir leid für Alex, sehr leid, unendlich leid. Er braucht Personen zu denen er gehört und er wird zu uns gehören. Seine Kinder werden ihm Kraft geben und wir werden das auch. Und sein Patenkind, ich hoffe das freut ihn. Sexualität kann die schlimmste Gewalt sein, weil sie die größte Macht über einen hat oder es sich so anfühlt. Dein Körper gehört dann nicht mehr Dir. Wie hat er das nur verwunden? Wenn er das überhaupt verwunden hat? Darf ich das wissen? Darf ich mit ihm darüber reden? Ich würde gerne mit ihm reden. Er und ich haben doch etwas Gleiches durchgemacht, auch wenn ich mit dem Schrecken davon gekommen bin. Ich würde ihm sehr gerne beistehen. Dein Bruder Dreux tut sich mit sowas sehr schwer Ciel. Er erobert Länder und zeigt sich verbissen, aber zugänglich zeigt er sich selten. Vor was hat er Angst?", fragte Fran und wischte sich die Augen trocken.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du kannst versuchen, mit ihm darüber zu sprechen. Sein ganzer Körper ist voll schwerer Narben, die meisten hat er sich selbst zugefügt und auf sie ist er sehr stolz. Für ihn ist Schmerz, seelisch wie körperlich, ein Intstrument, den Willen zu stärken, bis er härter ist als Adamant. Und so gelang es Alexandre, die alte und verloren geglaubte Kunst der Bluthexerei zu bergen und weiterzuentwickeln. Er bezeichnet heute die Entmannung als ein Geschenk, das ihn zu dem machvollen Bluthexer gemacht hat, der er heute ist. Manchmal spricht er sehr freimütig darüber, stolz, sogar arrogant, als sei jeder, der intakt sei, ein Schwächling. Aber ich weiß, dass er es sich oft genug anders wünscht. Darum, Tini, sprich nur mit ihm. Und lass dich nicht abschrecken von seinem abweisenden Gebaren, es bildet das Exoskelett, damit er nicht an dieser Bürde zerbricht. Ich würde ihn von Herzen gern zu uns holen, Tini. Ich wollte ihn schon heiraten, da war ich gerade erst zum Mann geworden. Nach Nathan ist er wohl mein erster realistischer Wunsch für einen Partner gewesen. Aber er steht sich leider oft selbst im Wege und ob ihr ihn dauerhaft ertragen könntet, ist auch so eine Sache. Er ist niemand, der gute Behandlung mit Freundlichkeit danken kann. Was nicht heißt, dass er sich nicht freut.« Er strich Francois mit der flachen Hand über das breite Kreuz und die schmale Hüfte. »Darf ich deine Narbe kurz sehen? Ich möchte nur wissen, ob alles in Ordnung ist. Dreaux nimmt Medikamente, um seine Lust zu zügeln. Er nahm sie über Jahre in hohen Dosierungen. Vielleicht hat er Angst, nun zu versagen. Versagensängste in irgendeiner Form, da bin ich mir recht sicher, ob diese oder andere.«


    Francois Grimard
    "Ich werde mit ihm reden und ich werde für Alex da sein. Er muss sich nicht fürchten, schämen oder falschen Stolz an den Tag legen. Ich möchte einfach da sein. Und ich werde ihm von mir erzählen und was sie mit mir getan haben. Er ist durch ein grausiges Feuer gegangen, dass ihn zu dem schmiedete, was er ist. Aber keiner wählt so ein Feuer freiwillig Ciel. Wir werden sehen ob er zu uns kommen mag, aber wir geben ihm die Möglichkeit. Ich hoffe er ergreift die Chance. Falls nicht, weiß er dass er Freunde und einen Ort hat, an dem er willkommen ist. Dreux sollte das Zeug dringend absetzen. Natürlich kann er am Anfang versagen, wer Jahrelang Hängolin schluckt, kann nicht erwarten dass nach drei Tagen Verzicht der Mast wieder steht. Wozu nimmt er sowas überhaupt? Natürlich darfst Du die Narbe sehen. Warte", bat Fran und zog sich vorsichtig die Hose aus.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel beugte sich über sie und schaute. Dabei strichen seine Finger sanft über ihre Schenkel und über die Hoden. Ganz unten war der rosa Schnitt. Ciel hob die Hand, biss sich kraftvoll in den Zeigefinger und strich das Blut dann über die Narbe. Francois fühlte, wie der Schmerz versiegte. Der Finger fand seinen Weg in ihr Inneres, doch war es diesmal, um zu heilen, denn auch innen fanden sich Abschürfungen, die sicher brannten. Als Ciel vorsichtig den Finger herauszog, war Francois geheilt. Ciel küsste ihn liebevoll auf den Schritt und legte sich dann wieder hin. »Danke, dass dir so an Alex gelegen ist. Er bedeutet mir viel, als Mentor, als Freund und auch in meiner Rolle als abgewiesener Liebhaber. Dreaux ... hm. Ich werde morgen mit ihm persönlich sprechen, er soll mit dem Cockatrice oder dem Prachtadler herkommen.«


    Francois Grimard
    Fran nahm Ciels Gesicht in beide Hände und küsste ihn lange und liebevoll. "Dankeschön für die Heilung. Keine Sitzbäder mehr, die mir den Scheiß auf die Stirn treiben und keine Schmerzen mehr. Du hast große Macht Ciel, eine Gabe wie ein Heiler des Herzens. Alex hat sie auch. Ist es nicht seltsam, dass es immer die Gequälten sind, die Schmerzen lindern? Oder sehr oft? Ja rede mit Deinem Bruder, er braucht Deine Hilfe und Deinen Rat. Ihr beide steht Euch nahe und er steht sich dort selbst im Weg. Er hat Glück und Zuwendung verdient, er wird seinen Frust sonst anders auslassen. Das soll nicht sein. Unser Land hat alles was es braucht, und auch ein Archi-Duc hat ein Recht auf Glück. Genau wie der Duc und seine Kinder. Oder Schwiegerkinder, sagt man das so?", schmunzelte Fran und streichelte Ciel dankbar. "Die Mäuse schlafen immer noch, gute Mäuse. Sie sind ein bisschen klein, aber das ist normal. Alles Mini-Ciels", grinste Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich werde mit Dreaux sprechen. Früher konnte ich ihn nicht ausstehen, aber trotzdem haben wir gemeinsam mit großer Freude den armen Bellamy gequält. Warum? Weil er der Palaisin war und alle den Palaisin fürchteten. Wir fanden es witzig, ihn bloßzustellen. Rückblickend ist das vielmehr bloßstellend für uns. Der arme Mann kann einem leidtun, er muss uns gehasst haben. Heute schäme ich mich dafür. Ich hoffe sehr, dass Dreaux glücklich wird und dass er wirklich nur Angst hat wegen dem Hängolin, denn das wäre das kleinste Problem. Stella ist ihm sehr zugetan, sie wirkt selbstbewusst und redet viel, aber scheinbar hat Dreaux momentan eher den Status eines Briefkastens inne - er wird von ihrem Geschwätz bombardiert.« Ciel setzte sich noch einmal auf und schaute in die Wiegen. »Alle blond? Wie ungewöhnlich.« Er lachte und legte sich wieder hin. »Ich kann nie irgendwo unerkannt ein Kind zeugen, jeder weiß sofort, wer das war.«


    Francois Grimard
    "Na Du bist mir einer, wen wolltest Du denn noch schwängern? Spaß beiseite, ich denke Dein Bruder hat einfach Angst. Wovor genau, soll er Dir sagen, aber ich glaube Du liegst schon richtig. Zudem macht er sich Stress damit, dass er gerne eine Frau hätte die ihn mag. Aber sie mag ihn doch. Jetzt weiß er wohl nicht weiter. Bitte schwängere sie nicht, sondern rede mit ihm. Manchmal ist das so bei Kindern und der Pala hat ja Eure Streiche überlebt. Wobei ich ja nicht weiß, was Ihr mit ihm gemacht habt. Bellamy ist doch heute Dein Freund, so schlimm können sie nicht gewesen sein. Oder er wartet auf den Tag der Rache", schmunzelte Fran mit einem Zwinkern. "Ich denke Bellamy wusste, dass es dumme Jungenstreiche sind", beruhigte Fran Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Sicher wusste er das, aber so vor seinen Gardisten bloßgestellt zu werden, muss trotzdem schmerzen. Wir haben ihn mit Regenwürmern beworfen, sie ihm auf den Kopf gelegt und ich wollte ihn zwingen, sie zu essen. Ich weiß gar nicht mehr, ob er es getan hat. Ich sollte mir selbst eine Badewanne voll Regenwürmer anrichten lassen und dann darf er mich hineinstopfen. Das wäre eine gerechte Buße. Estella werde ich nicht schwängern, ich finde diese Frau furchtbar langweilig - eben die perfekte Vorzeige-Ehefrau für einen Archi-Duc.«


    Francois Grimard
    "Sag so etwas nicht Ciel, er scheint sie zu mögen und das ist alles was zählt. Und überlege, welcher Duc hatte je eine Duchesse an der Seite, die er mochte oder liebte? Nach der Heirat und nach einiger Zeit kommt vielleicht Zuneigung auf. Möglicherweise sogar Liebe. Aber vorher? Es ist ein Glücksspiel und so möchte Dreux nunmal nicht leben. Er möchte eine Frau mit der er klar kommt, der er nahe ist. Das ist richtig, nur nützt es nichts wenn man ihn drängt. Zeitgleich hat er nicht ewig Zeit. Die meisten Duc haben doch genau deshalb die Beifrauen. Zuneigung und eine Absicherung für weitere Söhne. Maximilien wird stolz auf Dich sein, Du hast einen Sohn. So gesehen hast Du sogar drei. Lauri und Alexis mitgezählt", erinnerte Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Papa wird mich bei passender Gelegenheit wieder daran erinnern, dass ich Mönch werden wollte, um mich aufzuziehen«, murrte Ciel. »Zum Glück habe ich ihm mit Alexis` Zweitnamen als Erster eins ausgewischt. Nur Spaß.« Er zwinkerte. »Ob Dreaux sich darum so viel Druck macht, weil er sie mag? Aber sie erwidert doch die Zuneigung! Von Liebe kann man vielleicht bei den beiden noch nicht sprechen, aber das wird es sicher. Oh und zu deiner Beruhigung: Spätestens, wenn ich Stellas Untergewand von ihrer Hüfte ziehen würde, würde mir von ihrer Haut aus eine Notiz entgegenstrahlen: Remy war hier!«


    Francois Grimard
    "Ich würde damit keine Witze machen, sonst verliert Dein Schwager noch irgendwann die Rübe auf dem Block. Dein Vater wird Dich nicht damit aufziehen, bis dato den ersten Thronfolger-Enkel gezeugt zu haben. Stell Dir vor Dreux zeugt nur Mädchen. Also von daher, wird sich Dein Vater schon über den Wandel freuen. Sprich dass Du Vernunft angenommen hast. Ihr beiden versteht Euch doch gut und er war so stolz auf Verrills Baby, warum sollte er nicht auch auf unsere Kinder stolz sein?", fragte Fran und malte mit den Fingerspitzen Muster auf Ciels Haut.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Er wird stolz sein und sich freuen. Solche Neckereien meint man doch nicht böse. Aber was Remy angeht, wäre ich gar nicht traurig darüber, würde er seinen hässlichen Kopf verlieren.«


    Francois Grimard
    "Ciel also ich bitte Dich, das meinst Du doch nicht ernst. Er ist Dein Schwager, gehört zur Familie und er ist der Ehemann von Olivie. Er macht sie glücklich. Jedenfalls hoffe ich das. Sei nicht so biestig", grinste Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nur weil er zur Familie gehört, muss ich ihn nicht mögen. Großmutter wurde auch enthauptet und die war sogar blutsverwandt. Remy könnte ihr folgen. Warum hat Derya nur nicht ihn angefressen«, jammerte er. Dann blitzten seine Augen. »Sitzt sie nicht im Verlies?«


    Francois Grimard
    "Wer Deine tote Oma? Ich hoffe nicht, die stinkt, fault und verwest", keuchte Fran und musterte Ciel seltsam über seine Freunde.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nein, Derya. Sie ist dort eingesperrt bis zur Entbindung ihres Kindes. Remy könnte ihr aus Neugier einen Besuch abstatten.«


    Francois Grimard
    "Du weißt was dann passieren wird. Er wird sie durch die Gitterstäbe knattern, bis sie schwanger ist", lachte Fran und hielt sich den Bauch, da er leise sein wollte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Er soll hineingehen, um sie zu knattern. Und nach der Zeit mit trocken Brot und Wasser wird sie hungrig sein. Verstehst du?«


    Francois Grimard
    "Ciel Du möchtest das sie ihn frisst? Ist es dass? Du kannst ja ganz schön biestig sein, mein kleiner Schatz. Aber Remy wird sich wehren. Er ist ein Himmelsauge, er wird sie magisch angreifen und sie wird sterben", sagte Fran trocken und lachte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Er mag Fesselspiele«, erklärte Ciel gut gelaunt. »Und er mag Adrenalin. Er würde sich vielleicht von ihr anbinden lassen. Es geht noch besser, er ist in so einem Club, wo sie sich mit verbundenen Augen, nun ja, hängen lassen und dann verwöhnt werden, immer im Wechsel. Die Geistmagier blockieren sich mit Messing, damit sie nicht erraten können, wer das ist. Wenn man Derya da mit Remy allein lassen würde ...«


    Francois Grimard
    "Was bei Ainuwar machen die Himmelsaugen? Gruppensex mit verbundenen Augen und abgeschirmt durch Messing? Was bitte ist das denn für ein Orden? Ist das überhaupt zulässig?", fragte Fran. "Das hätte ich dem Schmierfinken Jules nicht zugetraut. Aber vielleicht liegt es auch an Khawa dem Wolllüstigen", grübelte Fran laut.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich weiß nicht, wie viele Himmelsaugen dort Mitglied sind, aber ich weiß es von Remy! Khawa und Jules, nein, das denke ich nicht, die haben sich und sind damit sehr glücklich. Was hältst du von meiner Idee, Remy von seiner Wolllust zu befreien und Dreaux von seiner Konkurrenz?«


    Francois Grimard
    "Ciel das geht so nicht, Du kannst den armen Remy doch nicht Derya in den Rachen werfen. Du und Deine seltsamen Scherze. Aber wenn er sie besucht, kann ihm auch keiner mehr helfen. Lass es sein Ciel, das ist es nicht wert. Selbst wenn er Dich echt so ägert. Das hat auch Derya nicht verdient, dass Du sie fütterst. Die Feindin von Alex, denk immer daran. Du tust ihr einen Gefallen. Belohne sie nicht!", warnte Fran liebevoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du hast ja Recht.« Ciel ließ sich wieder ins Kissen sinken. »Wir bräuchten einen Menschenfresser, der sie nicht mag. Gleiches mit Gleichem vergelten.« Er rieb sich das Kinn und überlegte, ob man nicht Vendelin mit ihr füttern sollte - zum Lohn, wenn er die Arbeit in Ehveros zu einem würdigen Ende brachte. Wäre das nicht eine gerechte Strafe? Vendelin würde es tun, wenn man es ihm auftrag. Der Lotos würde alles tun. Sogar die Mutter seines Enkels verspeisen. Ciel lächelte. »Lasst uns schlafen. Oh und Tini, meine Liebe. Wenn du dich wieder gut fühlst, bitte zeig es mir. Ich vermisse dich und Ferrau.« Er schlang fest die Arme um sie. Dann griff er erneut nach hinten und zerrte sich Ferrau auf den Buckel.


    Francois Grimard
    Fran umarmte Ciel liebevoll und zog ihn so nah es nur ging an sich. Ferrau tat es Fran gleich und umarmte Ciel von hinten, so dass er wie eine Scheibe Wurst zwischen zwei Brothälften lag - nämlich ganz kuschelig eingebettet. Fran deckte Ciel und Ferrau mit zu und mummelte beide ein. "Ich vermisse Dich auch, sobald ich soweit bin, sage ich Dir bescheid oder besser noch ich zeige es Dir", antwortete Fran innig und kraulte Ciel, damit er einschlummern konnte.