Astroides Calycularis [Shezem, Giftstachler]

  • Astroides Calycularis


    Kurzinfo


    Name: Astroides Calycularis
    Alter: 22 Jahre
    Geschlecht: weiblich
    Volk: Shezem, Giftstachler


    Familienstand
    Astroides hat keinen wirklichen Bezug zu ihren nahen Verwandten, da die Giftstachler ihre Jungen im Kollektiv erziehen.



    Beruf und Glaube
    Wie alle Shezem verehrt auch Astroides Nyel noch immer als Gottheit. Obwohl er einst zu einem Elementar degradiert wurde, ist er für ihr Volk von grösster Bedeutung, da er sie in die Wassermagie eingeführt hat.


    Astroides bezeichnet sich selbst gerne als Sammlerin und Händlerin.
    Sie ist verrückt nach allem, was Einzigartig ist. Oft schwimmt sie zwischen abgelegenen Riffen herum, auf der Suche nach wertvollen Dingen. Dies können Perlen oder Korallen sein, jedoch auch Güter von längst versunkenen Schiffen.
    Mit ihren Fundstücken versucht sie zu handeln, auch wenn es ihr oftmals schwer fällt, sich von ihren Schätzen zu trennen. Oft wird dadurch ein gutes Geschäft vereitelt, und sie bleibt auf ihrem Fund sitzen.
    Ausserdem verhandelte sie nie direkt mit den Menschen, sondern nur mit ihrem eigenen Volk. Astroides war noch nie ausserhalb des Ozeans unterwegs, und hörte bis anhin nur Geschichten über die Landgänger.


    Da sie damit nicht für ihren Lebensunterhalt aufkommen kann, arbeitet sie hauptberuflich als Gärtnerin. Da Coralys mitten in einem Atoll erbaut wurde, hat diese Berufsgruppe eine wichtige Bedeutung. Die Gärtner pflegen Korallen, Anemonen und andere Wasserpflanzen, um das Riff weiter gedeihen zu lassen. Auch die Stadt in der Mitte dieses beträchtlichen Atolls ist von Korallen umgeben oder die Korallen werden aktiv umgepflanzt, um damit die Behausungen der Giftstachler zu gestalten. Die Stadt besteht in ständiger Veränderung und erinnert einen mächtigen lebendigen Organismus. Obwohl Astroides bei ihrer Arbeit oft Schneckenplagen und anderen Schädlingen den Kampf ansagt, ist sie trotzdem eine ausgesprochener Naturliebhaberin.



    Aussehen und Ausrüstung


    Der gesamte Körper von Astroides ist wie bei allen Giftstachlern mit einem auffälligen rotbraun-weissen Streifenmuster bedeckt, welches mittig breiter ausfällt. Die Shezem ist nicht sehr gross.
    Ihr Oberkörper gleicht dem eines Menschen, jedoch ist sie vollständig unbehaart und weisst keine äusserlichen Geschlechtsmerkmale auf.
    Stattdessen besitzt sie zwischen ihren Rippenbogen Kiemen, welche ihr das Atmen unter der Wasseroberfläche ermöglichen. Ihre Finger sind durch feine rote Membranen miteinander verbunden, jedoch schränken sie die Bewegungen kaum ein. Ihr Gesicht ist mit feinen Streifen und aneinandergereihten Punkten verziert, was ihr einen filigranen Ausdruck verleiht. Ihre Zähne sind zwar eher klein, jedoch sehr spitz und über den gen gesamten Unter-und Oberkiefer verteilt.


    Unterhalb ihres Brustkorbes, wachsen ihr fächerförmige, ausladende Brustflossen, welche eine leicht bläuliche Färbung aufweisen. Sie können flach an ihren Körper angelegt werden, um schneller und unauffälliger zu schwimmen, oder wie ein Fächer ausgebreitet werden, was ein wunderschönes Bild ergibt und sie wie einen Rochen dahingleiten lässt. Die Enden reichen ihr beinahe bis zur Schwanzflosse.
    Unterhalb ihres Nackens, zwischen den Schulterblättern bis zu ihren Hüften verläuft eine erste Rückenflosse, die jedoch aus mehreren länglichen Flossenstacheln besteht, welche nicht durch die übliche feine Flossenmembran verbunden sind. Diese gestreiften Stacheln sind mit Giftdrüsen versehen, wie auch die Flossenstacheln ihrer Afterflosse, und können zur Verteidigung genutzt werden.
    Ihre zweite, kleinere Rückenflosse direkt hinter der ersten ähnelt der Schwanzflosse, welche beinahe durchsichtig wirkt, jedoch mit feinen weissen Streifen und aneinandergereihten Punkten versehen ist.
    Während der Warmwasserzeit intensivieren sich die Farben und das rot-weisse Muster, sowie das Blau ihrer Brustflossen scheinen geradezu zu leuchten, um männliche Shezem anzulocken und in Hochzeitsstimmung zu versetzen.
    Astroides ist noch nie an Land gegangen, weshalb sie nicht weiss, inwieweit sie die Metamorphose beherrscht.


    Kleidung ist für die Shezem überflüssig, jedoch behängt sich die junge Frau gerne mit einfallsreichen Schmuckstücken. So kommt es vor, dass ihr Brustkorb von einer gezackten Gabel geziert wird, welche als Anhänger für eine ihrer Halsketten erkoren wurde, oder an ihren Handgelenken verbogene Münzen und alte Knöpfe fröhlich vor sich hinklimpern.


    (Aussehen angelehnt an Blauflossen Feuerfisch)



    Charakter und Fähigkeiten


    Astroides fehlt ein Teil des Gemeinschaftssinns der Giftstachler. Wo andere ihres Volkes gerne alles miteinander teilen, behält sie es lieber für sich. In ihrer Kindheit musste sie sich oft gegen die anderen Kinder behaupten und so fällt es ihr auch im Erwachsenenalter nicht einfach, anderen ganz uneigennützig etwas Gutes zu tun.
    Im Gegenteil ist sie oft sehr misstrauisch. Vor Allem wenn es um ihre Fundstücke geht, kennt sie kein Pardon. Obwohl es sie freut, wenn jemand Interesse für ihre Sammlung zeigt, kann dies auch schnell in ein abweisendes Verhalten umschlagen, wenn derjenige seine Blicke zu lange auf ihren Schätzen verweilen lässt. Mit bösen Blicken und giftigen Worten trieb sie auf diese Weise bereits mehrere mögliche Handelspartner in die Flucht.


    Astroides liebt alles, was andersartig ist. Sie lässt sich schnell von Lebewesen, aber auch Gegenständen oder Ritualen faszinieren und ist in diesen Momenten äusserst begeisterungsfähig. Manchmal muss sie sich jedoch auch beherrschen, um bereits vergebene Fundstücke nicht nebenbei unauffällig mitgehen zu lassen. Obwohl sie nicht kleptomanisch veranlagt ist, können manche Besonderheiten sie dazu veranlassen, sie sich „auszuleihen“, um den Klang ihrer Seele zu erforschen, wie sie es liebevoll formuliert.


    Ihr zu Hause gleicht einer chaotischen Abstellkammer, doch wenn man genauer hinschaut, vermag der geübte Blick die Ordnung und Harmonie zu erkennen, in der mit grösster Liebe jedes Stück nach Farbe und Form sortiert, seinen Platz zugeteilt erhielt. Die Wände ihrer Behausung sind mit unterschiedlichsten einfachen Zeichnungen und Worten vollgekritzelt, welche sie mit viel Geduld in die Wände gekratzt hat, um ihre Eindrücke festzuhalten.


    Knapp unter der Decke hängen Luftblasen, welche mit ihren Spiegelungen an Seifenblasen erinnern. Sie leuchten sanft in unterschiedlichen Farben und sind etwas grösser als eine geschlossene Faust.
    Wenn man genauer hinschaut, kann man erkennen, dass sich jede von der nächsten unterscheidet.
    In diesen Blasen hat Astroides ihre Erinnerungen an Entdeckungen gespeichert. Manche bewegen sich auf der Oberfläche der Blase, andere sind blosse Bilder, die wie eingebrannt zu sein scheinen. Die junge Shezem hat diese Fähigkeit erlernt, als sie irgendwann erkannte, dass die Fläche ihrer Höhle bloss eingeschränkt nutzbar war. Der Platz wurde immer weniger, und so suchte sie nach einer Lösung für ihr Problem. Sie fand sie in ihrer Begabung zur Wassermagie.


    Astroides interessiert sich auch für die Geschichten, welche hinter Allem stecken. Wenn sie diese nicht aus den älteren Shezem heraus zu kitzeln vermag, legt sie sich gerne eigene Erklärungen und Ursachen zurecht. Dabei lässt sie ihrer Fantasie freien Lauf und nervt damit auch schon den ein oder anderen Zuhörer.


    Was die junge Frau jedoch mit den anderen Giftstachlern verbindet, ist die Lust am Tanzen. In Coralys finden sich oft auf kleinen Plätzen Musiker ein, welche mit Muschelklängen in Kürze die tanzbegeisterten Shezem in einem Strudel aus Flossen und Streifen mit sich reissen. Es herrscht dann eine ausgelassene Stimmung und jeder tanzt mit jedem, egal ob Kind, Mann, Frau oder Greis. Diese Tänze sind natürlich Nichts im Vergleich zu den Hochzeitstänzen, doch sie lockern das Leben in Coralys auf und verbinden die Giftstachler durch gemeinsames Lachen. In solchen Momenten fühlt sich selbst Astroides als zugehöriger Teil ihres Volkes und kann die freudige und verspielte Stimmung ohne biestige Kommentare und misstrauische Blicke einfach bloss geniessen.


    Bei ihren Nachbarn ist Astroides bekannt für ihre verrückten Interessen. Da sie sich jedoch auch gerne begeistern lässt und ein aufgestelltes Naturell besitzt, sind ihr Bekannte gut gesinnt und sehen auch gerne einmal über ihre misstrauischen Launen hinweg.
    Auch als Gärtnerin kommt sie oft in Coralys und der Umgebung herum und kennt viele Giftstachler vom Sehen.


    Obwohl Astroides oft im Riff umherschweift, hält sie sich von tieferen Gewässern fern, wo das Licht nicht bis zum Grund hinunterleuchten mag. Sie schwimmt gerne in Bodennähe und nutzt den Schutz des Riffs.
    Die junge Giftstachlerin kam noch nie in den direkten Kontakt mit Menschen. Sie interessiert sich für deren Lebensweise, traute sich bis anhin jedoch noch nicht aus dem Ozean heraus.
    Stattdessen lümmelt sie sich mit Vorliebe in versunkenen Schiffsrümpfen, da es dort von Leben und Erinnerungen nur so wimmelt.



    Magie


    Astroides hat wenig Gebrauch von ihrer eigenen Magie gemacht.
    Jedoch lernte sie bald, wie man mit Hilfe eines kräftigen Wasserstrahls, der wie ein Schlag auf die Beute trifft, kleinere Fische betäuben oder gar töten kann, oder Feinde durch einen Wasserwirbel von sich fernhält oder verwirrt.
    Ausserdem vermag sie Wasser in unmittelbarer Nähe um einige Grad zu erwärmen oder kühlen.
    Mit der Metamorphose hat sie noch keine Erfahrungen gemacht.


    Ihre einzigartigste Fähigkeit hat sie sich nach vielen Jahren selbst gelehrt. Als sie mit dem Problem kämpfte, ihre Skizzen auf die Höhlenwand zu bringen, kam ihr der Einfall sich ihre Magie zu Nutze zu machen.
    Nach einigen Fehlschlägen gelang es ihr, eine Luftblase zu formen. Dies an sich war jedoch nichts Ungewöhnliches. Irgendwann hatte sie die Idee, mit Hilfe ihrer Magie die Blase als Leinwand zu nutzen. Sie vermochte es, die Farben auf den Seifenblasen Formen annehmen zu lassen. Und da Wasser ein Element ist, das sich in ständiger Bewegung befindet, war es sogar möglich, ihren Bildern „Leben“ einzuhauchen. Sie kann so beispielsweise kurze Bewegungsabläufe von Fischen festhalten oder einfach die feinen Muster einer besonderen Koralle formen.
    Sie muss sich dafür auf die Erinnerung in ihrem Kopf konzentrieren, sich die Einzelheiten ausmalen. Am einfachsten ist es, wenn sie die Vorlage vor sich hat und dann die Blase vorsichtig in ihrer Hand „wachsen lässt“. Die etwa 10 bis 15 cm grossen Seifenblasen halten so lange, bis sie zum Platzen gebracht werden, und dadurch die Erinnerungen bzw. Bilder zerstört werden. Sie lassen sich schwerlich transportieren, weshalb Astroides sie immer direkt in ihrem zu Hause anfertigt.



    Lebenslauf


    Kinderstube


    Astroides Calycularis wuchs wohlbehütet in einem Schwarm auf. Ihre Eltern kümmerten sich zusammen mit anderen Shezem gemeinsam um die jungen Giftstachler. Einen besonderen Bezug hatte sie deshalb nie zu ihren leiblichen Verwandten.
    Als Kind war sie eine Aussenseiterin. Da sie bereits damals kleiner als ihre Geschwister war, wurde sie gehänselt, ausgestossen und hatte das Nachsehen.
    Deshalb war es nicht verwunderlich, dass sie aus dieser Zeit einige Charaktermerkmale mit auf ihren Lebensweg nahm.
    Ihren Namen hat sich die junge Frau selbst gegeben. Als sie einmal aus der Kinderstube ausgebüxt war, um sich vor ihren Geschwistern zu verstecken, hatte sie eine kleine verborgene Höhle entdeckt. Ohne mögliche Gefahren zu bedenken, war sie neugierig hineingeschwommen. Und hatte eine wunderschöne Entdeckung gemacht. Denn dies war der Lebensraum unzähliger Sternkorallen. Die nur ein Centimer grossen Steinkorallen waren über alle Wände ausgebreitet und leuchteten wie ein orangefarbener weicher Teppich. Das Kind fühlte sich sofort wohl in ihrem Versteck und die kleinen, aber durchsetzungsfähigen Korallen erinnerten sie an sich selbst. So gab sie sich selbst den Namen Astroides Calycularis.



    Unstetigkeit


    Als sie alt genug war, alleine zu leben, bewohnte sie ein kleines Heim in einer der Korallenstädte im Ozean. Sie war jedoch nicht oft in ihrer Wohnung anzutreffen, denn früh entwickelte Astroides eine Faszination für alle möglichen Einzigartigkeiten. Sie wurde zu einer leidenschaftlichen Sammlerin und durchforschte Riffe auf der Suche nach wertvollen Perlen, Korallen oder versunkenen Schiffen. Besondere Begeisterung zeigt sie bei Fundstücken, welche von der Oberwelt stammen. Da sie selber noch nie an Land gegangen ist, bastelt sie sich oft gerne Geschichten zurecht über das Leben der Landgänger.
    Später entwickelte sie ihr Hobby zu einem Beruf. Sie begann mit Fundstücken zu handeln, wobei sie oft Probleme hat, sich schlussendlich von ihren Schätzen zu trennen.
    Ihr Heim ist bis in die kleinste Ecke mit allem möglichen Kleinkram vollgeräumt. Überall stehen verrostete Krüge und Gläser von versunkenen Schiffen herum, goldene Halsketten hängen an seltsam geformten Steinen und bunten Korallen, und sogar eine aussergewöhnliche seltene Schnecke wurde in der Wohnung angesiedelt, wobei Astroides immer wieder Mühe hat, sie am entwischen zu hindern.
    Da ihr dieses Hobby jedoch nicht genug einbringt, um davon Leben zu können, arbeitet sie hauptberuflich als Gärtnerin für die Stadt Coralys. Ihre Aufgabe ist es, die Korallen, Anemonen und anderen Pflanzen zu pflegen, welche sich in und um die Korallenstadt herum befinden.



    Auf der Suche


    Bis jetzt verlief das Leben der jungen Giftstachlerin ungewöhnlich ruhig. Klar kam sie manchmal in unbequeme Situationen, wenn ihr Forscherdrang sie allzu sehr bemächtigte und sie unvorsichtig wurde. So passierte es einmal, dass sie von einem riesigen Kraken vertrieben wurde, welcher eine Höhle, die Astroides Interesse geweckt hatte, sein zu Hause nannte. Ausserdem kam es häufiger vor, dass sie sich zwischen engen Luken hindurch quetschen musste, um an verborgene Gegenstände zu gelangen. Dabei ist ihr auch schon einer ihrer Giftstachel abgebrochen, was zwar schmerzhaft war, jedoch nichts im Gegensatz zur Freude über ihren Fund. Ausserdem wuchsen die Stachel mit der Zeit wieder nach.



    Hochzeitsfest


    Was die junge Frau jedoch nervös machte, war das baldige Fest, wenn das Wasser sich erwärmte und die Hochzeiten stattfanden. Bis anhin war sie zu jung gewesen, um daran teilzunehmen, doch dieses Mal war sie bereit dazu und die Angst vor der Ungewissheit, aber auch eine freudige Erregung machten sich in der jungen Shezem breit.