Vicarri [Goblin]

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    Kurzinfo Vicarri


    Name: Vicarri
    aka: Vici, Vic
    Volk: Goblin
    Fraktion: keine
    Alter: 27 Jahre
    Größe: 115 cm
    Hautfarbe: grün
    Augenfarbe: grün
    Haarfarbe: grau
    Statur: schlank und durchtrainiert
    Beruf: Dieb, Taschendieb
    Herkunft: Obenza
    Derzeitiger Wohnort: Obenza
    Familienstand: ledig
    Sprachen: Asameisch



    Aussehen
    Viccari ist ein männlicher, grüner Goblin. Mit 115 cm ist Viccari durchschnittlich groß für einen Goblin. Seine Fingernägel trägt Viccari extrem lang und zu scharfen Klauen gefeilt, seine grauen Haare trägt er kurz. Eigentlich hat er nur noch einen winzigen "Zierschopf" auf dem Kopf stehen. Viccaris Ohren sind lang und spitz. In jedem Ohr trägt er einen Ohrring. Viccari hat grüne Augen und eine lange spitze Nase. Seine Lederkleidung ist zerschlissen und abgenutzt.



    Charakter und Mentalität
    "Für jeden begabten Dieb, den ich in meinem Leben getroffen habe, habe ich zwanzig andere gesehen, die dachten, sie hätten das Zeug dazu... und die dann doch bloß im Gefängnis verrottet sind. Aber wenn Du auch nur ein bisschen bist wie ich, dann spuckst Du auf Ratschläge.


    Du machst, was Du willst und lässt Dir von niemanden reinreden.
    Ins Nichts mit den Risiken... alles was zählt, ist das Geld!


    Kommt Dir das bekannt vor? Wenn ja, dann könnte ich Dir vielleicht beibringen, worin der Unterschied zwischen einem gemeinen Dieb und einem Meisterverbrecher besteht. Wir sollten mit den beiden wichtigsten Fertigkeiten beginnen, an denen Du feilen solltest, wenn Du als Taschendieb Karriere machen willst - Schlösserknacken und Taschendiebstahl. Und bevor Du jetzt die Augen verdrehst, will ich Dir eins versichern, der schnellste Weg, erwischt zu werden, ist es, die Grundlagen zu missachten. Aber wenn Du diese Tätigkeiten meisterst, verdienst Du Dein tägliches Gold.


    Taschendiebstahl gehört zu den Fähigkeiten, die sich am leichtesten erlernen lassen. Wirklich wahr, es ist so. Aber überraschend viele Diebeslehrlinge vermasseln es. Daraus können wir zwei Dinge lernen. Erstens kenne Deine Umgebung und zweitens kenne Deine Methoden.


    Wo und wann Du Dich bedienst ist genauso wichtig, wie das Opfer, das Du Dir aussuchst. Folgt ihm ein wenig, es besteht nie ein Grund zur Eile. Wartet, bis es sich etwas abseits befindet, außer Hörweite der Büttel - doch was am wichtigsten ist, Du musst wissen, wann es besser ist, das Opfer einfach seiner Wege ziehen zu lassen.


    Es ist das Risiko nicht wert, erwischt zu werden. Im Knast erwartet uns kein Zuckerschlecken. Diebe sind für Bürger, Büttel und andere Verbrecher Abschaum.


    Dir werden noch jede Menge andere Opfer mit vollen Taschen über den Weg laufen. Und was die Methode angeht, kauere Dich erst hin, wenn Du völlig aus dem Gesichtsfeld Deines Opfers verschwunden bist. Überleg nicht zu lange, was Du ihm klaust. Ein guter Dieb sollte es schaffen, sein Opfer innerhalb von fünf Sekunden zu bestehlen und mit einem wertvollen Objekt zu verschwinden.


    Und zu guter Letzt ist das Risiko, erwischt zu werden, nachts erheblich geringer. Wenn Du keine andere Wahl hast und bei Tageslicht arbeiten musst, dann sorg dafür, dass Du genug Deckung hast.


    Das Schlossknacken ist eine Kunst, deren Beherrschung viele Jahre benötigt. Das Wichtigste, was man sich merken sollte, keine zwei Schlösser sind identisch, jedes verhält sich völlig anders. Solange Du ruhig bleibst und Geduld hast, wirst Du feststellen, dass sie leichter zu knacken sind, als Du am Anfang vielleicht gedacht hast. Gutes Werkzeug, also Dietriche sind unentbehrlich. Davon solltest Du genug einstecken haben. Bei einigen kleinen und kurzen Schlössern, reichen manchmal auch passend gefeilte, lange Fingernägel. Aber um ein Schloss so zu knacken, brauchst Du erstklassige Erfahrung.


    Dietriche oder Nägel - wenn die Zuhaltungen kurz vor dem Einrasten stehen, spürst Du wie Dein Werkzeug ganz leicht zittert - das bedeutet, dass Du die richtige Position fast gefunden hast.


    Nimm das Tempo aus der Bewegung und beweg Dein Werkzeug ganz behutsam. Wenn Du wie ein Irrer in einem Schloss herumstocherst, hast Du nichts erreicht außer Dein Werkzeug zu zerstören.


    Wenn sonst nichts hilft und das Schloss Dich vor ein unlösbares Problem stellt und Du Notstand im Geldbeutel hast, kannst Du versuchen, es einfach aufzubrechen. Aber bedenke dabei, dass das selten Erfolg bringt, den das verursacht ziemlichen Krach.


    Wenn Du auf mich hörst und meine Techniken anwendest, wirst Du zu einem erfolgreichen Dieb, das garantiere ich Dir. Man braucht dazu nur etwas Geduld und eine Menge Übung".


    ****


    Vorsichtig und bedacht setzt er seine Schritte, lautlos bewegt er sich von Ort zu Ort. Ungesehen hinterlässt er nichts, außer wenn man ihn zwingt manchmal eine Leiche.



    Glaube
    Vicarri hat keinen Glauben


    Fähigkeiten
    Dieb und Taschendieb
    Setzt im Kampf auf Heimlichkeit und Verstohlenheit


    Stärken und Schwächen


    Stärken:
    Diebstahl - Taschendiebstahl
    Schlossknacker
    Sicherungen und Fallen entschärfen (die Diebesgut schützen)
    Schleichen, lautlos an ein Opfer anschleichen
    Verstecken, Tarnen (in der Umgebung verschwinden)
    Guter Sprinter, schnell auf der Flucht
    Nahkämpfer - kämpft aber nur um fliehen zu können


    Schwächen:
    Keine große Körperkraft
    Keine Bildung
    Kann weder lesen noch schreiben
    Kann nicht rechnen, nur etwas zählen
    Kann nicht gut mit Geld umgehen
    Trinkt gerne mal einen über den Durst
    Gönnt sich gerne mal die eine oder andere Droge zur Entspannung


    Reiserucksack


    Kleidung:
    Zerschlissene Lederwese
    Abgewetzte Lederhose
    Lederbänder um die Handgelenke und Oberarme als Zierde geschlungen
    in jedem Ohr ein Ohrring (Stecker) aus Stahl


    Waffen:
    Dolch
    Dietrich-Set


    Sonstiges:
    Umhängetasche für seine Besitztümer und Diebesgut
    Ein kleines Wundversorgungspaket für die erste Hilfe bei Verletzungen



    Lebenslauf


    Elternhaus & Kindheit / Das Erwachsenwerden


    Vicarri saß mit seinem Partner gut gelaunt in einer heruntergekommenen Tavernen. Sie entspannten sich bei einem großen Krug Bier und ließen sich das kalte Getränk schmecken. Das hatten sie sich mehr als verdient, denn sie hatten so einiges in der Vergangenheit geleistet. Sein Gegenüber grinste ihn an und fragte Vic nach seiner Vergangenheit. Woher er gekommen war und was ihn auf die Straße verschlagen hatte. Wie er zum Dieb geworden war.


    Es gab einen Zeitpunkt, an dem Vicarris bewusste Erinnerung einsetzte. Er hatte es nur grob umrissen und niemanden erzählt, was er dabei empfand, oder wie die Erinnerung seines „ersten bewussten Augenblicks“ wirklich aussah.

    Die Antwort auf die Frage beinhaltete nicht einfach Informationen über einen bestimmten Tag. Vicarri versuchte sich zu erinnern, wann er das letzte Mal mit einer Person über persönliche Empfindungen gesprochen hatte.


    Das musste Jahre her sein. Zwar hasste er ab und an seinen ständigen ihn im brodelnden Hass, aber diese eiskalte Wut übertünchte auf der anderen Seite alle unangenehmen Gefühle, die irgendwo in seinem Schädel rumspukten. Sein Hass war der feste Boden auf dem sein Verstand stand.


    Darunter war ein morastiger Sumpf von seltsamen Empfindungen mit denen er nichts zu tun haben wollte. Und sobald sein Hass abebbte, kam er dem Sumpf unerfreulich nahe.


    Zum Glück gab es immer Dinge, Umstände oder Personen an die er nur denken musste um schlagartig grottenschlechte Laune zu haben.
    Und jetzt wurde er genau danach gefragt, wie es sich ein Moorbad anfühlte. Wie ein Schwimmversuch im Treibsand, nur verlor man dabei nicht das Leben, sondern den Verstand.


    Nur wie sollte man das jemand erklären? Und sollte man das überhaupt einer Person erklären?
    Je mehr jemand über einen wusste, desto leichter hatte er es einen auszuschalten.
    Auf der anderen Seite, tat er das nicht all die Jahre selber schon?


    Schaltete er sich nicht Stück für Stück selber aus, in dem Versuch nichts fühlen zu müssen? Wie viele waren dafür verreckt, weil er nicht verrecken konnte? Vicarri fürchtete den Tod nicht. Er fürchtete nur, dass vielleicht einige Personen Recht hatten und es doch eine Existenz nach dem Tod gab.


    Wenn dem so war, dann würde man als Seele auf ewig weiter existieren und sich auf ewig an den Dreck erinnern, der einen zu Lebzeiten geschehen war und auch daran was man empfand und nicht entschlüsseln konnte.


    Er hoffte inständig, wenn er jemals abtreten musste, dass er dann wirklich seine Ruhe vor allem hatte.
    Vielleicht war es gar nicht so schlecht, jemandem davon zu erzählen. Seinem Freund konnte man eigentlich alles erzählen. Er tratschte nichts weiter, was man ihm anvertraute. Sollte er sich in dessen Vertrauenswürdigkeit getäuscht haben, würde er ihn genauso wie zuvor ein Dutzend andere in die Stille schicken. Wobei... sein Partner war ein anderes Kaliber. Vermutlich würde er ihn umbringen, bevor er überhaupt zu einem einzigen Messerhieb angesetzt hatte. Vicarri musterte den anderen Goblin.


    „Woran ich mich erinnere? Regen… davon wurde ich geweckt.
    Ab da beginnt meine erste bewusste Erinnerung.


    Ich lag auf dem Rücken, mir war eiskalt und Regen fiel mir ins Gesicht. Ich spürte die Steine unter meinem Rücken die sich in mein Rückgrat bohrten. Ich spürte dass ich zig gebrochene Knochen hatte und mir der ganze Körper schmerzte.


    Die Schmerzen waren heftig, extrem, kaum zu ertragen. Irgendwas war verdammt falsch mit mir gelaufen. Ich wollte das Wasser aus meinem Gesicht wischen, aber ich konnte mich erst gar nicht rühren. Mein ganzer Körper bestand seltsamer weise nur aus Schmerzen und Taubheit.


    Nach einer Weile kehrte mein Körpergefühl zurück und ich versuchte mich auf den Bauch zu drehen. Aus der Position wollte ich mich hoch drücken. Es dauerte lange, wie lange, keine Ahnung. Ich weiß nur, als ich es geschafft hatte mich auf die Seite zu rollen, schoss erneut ein stechender Schmerz durch meinen Körper und ich musste kämpfen nicht ohnmächtig zu werden. Nach gefühlten Stunden saß ich endlich. Überall war Blut, vermutlich mein Blut.


    Als ich dazu in der Lage war, stand ich vorsichtig auf und machte mich auf die Suche nach einem Unterschlupf. Ich verzog mich in irgendeine geschützte Ecke in der Gosse, wo mich der Regen nicht erreichte. Da lag ich. Wo das war und wie lange ich dort lag, kann ich Dir nicht beantworten.


    Wenn ich hustete sah ich Blut, und an manchen Stellen von meinem Körper spürte ich offene Wunden und später entzündetes Fleisch.


    Es war nicht so gut um mich bestellt. Ich blieb wo ich war und dämmerte vor mich im Halbschlaf dahin. Wo ich lag, hörte ich in einiger Entfernung Leute vorbeilaufen, sich unterhalten, lachen, fluchen.


    Komisch. Sie waren so nah und doch unendlich weit entfernt. Irgendwann fiel ich in eine Art Fieberschlaf. Als ich aufwachte ging es mir zwar besser, aber immer noch richtig mies.


    Ich blieb wo es mich hin verschlagen hatte, in der Gosse. Es dauerte eine Weile bis ich mich erholt hatte. So lange suchte ich mir einen Unterschlupf und Nahrung. Man nimmt einfach was man findet. In dem Moment war ich nicht in der Lage Ansprüche zu stellen.


    Wie ich in die Gosse kam, oder wer mich dahin brachte, weiß ich nicht.


    Aber wenn ich mal in einer leisen Stunde darüber nachdachte, bekam ich eine Ahnung davon. Von etwas Düsteren, Ekelerregenden und mir schnürte sich die Kehle zu.
    Manchmal ist es weit weg, manchmal schwimmt die Erinnerung knapp unter der Oberfläche zum Greifen nah… aber ich will nicht zugreifen und mir den Dreck ansehen. Ich kann es mir denken.


    Ich kann kombinieren.
    Ich weiß was ich hasse und das muss einen Grund haben.


    Gleichgültig, irgendwann ging es mir besser und ich habe gelernt zu überleben. Und irgendwann war ich auch nicht mehr allein. Den Rest ein anderes Mal", sagte er freundlich.


    ****


    Da stand der Dieb, blinzelnd, ertappt. Er war jung, ziemlich schmutzig, in zerlumpter brauner Lederkleidung, die vor Monaten noch teuer gewesen waren, als er sie vom besten Schneider der Stadt gestohlen hatte. Die Überraschung verschwand aus seinem Gesicht, und mit ausdrucksloser Miene legte er das Gold auf den Tisch zurück.


    "Was tust Du da?" fragte die Frau und trat aus den Schatten.
    "Dusselige Frage", antwortete der Goblin mit einem Stirnrunzeln.
    "Euch bestehlen", gab der Grüne zurück.


    "Da nichts fehlt, würde ich sagen, Du bestiehlst mich gar nicht. Du hast es höchstens versucht. Meine Frage ist, warum? Du weißt doch bestimmt, wer ich bin. Du bist nicht durch eine unverschlossene Tür hereingekommen", lächelte die Frau und blickte zum Gold auf dem Tisch.


    "Ich habe alle anderen bestohlen. Also dachte ich, jetzt wärt Ihr an der Reihe. Eine Meuchelmörderin und Meisterdiebin zu bestehlen ist eine Herausforderung", grinste der Goblin.
    "Ich fühle mich geschmeichelt", nickte die Frau wissend.
    "Von mir aus", grinste der Goblin.
    "Nun, da Deine Absicht vereitelt ist, was willst Du tun? Fliehen?", fragte die Frau belustigt.


    "Nein. Nehmt mich als Schüler", antwortete der Goblin, und musste unwillkürlich ein wenig grinsen.
    "Ich habe alle Eure Schlösser geknackt, ich bin an allen Euren Abwehrmechanismen vorbeigeschlüpft! Ihr habt sie entworfen, Ihr wisst, wie schwierig das für jemanden ohne Ausbildung ist. Ich bin nicht für einige Goldstücke hergekommen. Ich kam, um mich zu beweisen. Macht mich zu Eurem Schüler", bat der Grüne.


    Die Goblinfrau blickte den fremden Golbin an.


    "Deine Fertigkeit braucht kein weiteres Training. Deine Planung ist gut. Nur Deine Einstellung... Hoffnungslos ist Dein Ehrgeiz. Du stiehlst nicht für Deinen Lebensunterhalt, Du stiehlst zum Vergnügen, wegen der Herausforderung. Das ist ein Charakterzug, der unheilbar ist und Dich ins frühe Grab bringen wird", sagte die Frau mit den zerfledderten Ohren.


    "Und Ihr? Habt Ihr niemals zu stehlen gewünscht, was nicht gestohlen werden kann?" fragte der Goblin.
    "Etwas, das Euren Namen auf ewig berühmt machen würde?", hakte der Goblin nach.


    Die Frau antwortete nicht, sie runzelte nur die Stirn.


    "Ich hab mich von Euren Ruf täuschen lassen", meinte er achselzuckend und öffnete ein Fenster.
    "Ich glaubte, Ihr sucht Komplizen. Wie Ihr schon sagtet, meine Planungsfähigkeit ist gut. Ich hatte nicht an einen Fluchtweg gedacht, aber der wird ausreichen", sagte der Goblin schlicht.


    Der Langfinger glitt die Mauer hinunter, rannte lautlos über den schattigen Hof und war innerhalb weniger Minuten zurück in seinem schäbigen Zimmer in der verkommenen Taverne. Dort wartete die Goblinfrau in der Dunkelheit auf ihn.


    "Ich habe nicht gesehen, dass Ihr an mir vorbeigekommen seid", keuchte der Goblin.
    "Du hast Dich auf der Straße umgedreht, als der Nachtvogel rief", antwortete sie schlicht.
    "Das wichtigste Werkzeug im Arsenal beider Zünfte ist Heimlichkeit, entweder geplant oder improvisiert. Ich nehme an, Dein Unterricht hat begonnen", sagte die Frau.


    "Danke. Man nennt mich Vicarri, wie nennt man Euch?", fragte der Goblin.
    "Jesh - einfach nur Jesh", sagte die Goblin mit den zerfledderten Ohren.


    "Und was ist der abschließende Test Jesh?" lächelte der Grüne.


    Als die Frau es ihm sagte, konnte er sie nur anstarren. Der Goblin hatte scheinbar ihren Ruf für Wagemut doch nicht überschätzt. Nicht im Geringsten.