Yeriel Iolanthe [Lichtalbin]

  • Name: Yeriel Iolanthe
    Volk: Lichtalben
    Fraktion: Schatten
    Alter: 56 Jahre
    Größe: 1,68
    Statur: grazil, leicht, wenig muskulös
    Herkunft: Avinar
    Sprachen: Asameisch
    Familienstand:
    Ledig, verstossen von ihrer Familie, als sie ihr Interesse für die Nekromantie bekundete
    Beruf:
    Malerin, Wahrsagerin, Geisterbeschwörerin, Unterhaltungs-Künstlerin, Verkäuferin, Diebin, Spionin, Studentin und was sich alles so ergibt.


    Aussehen
    Yeriel besitzt einen feingliedrigen und leichten Körper. Sie wirkt wie eine zarte Blume, was oft über ihre innere magische Stärke hinwegtäuscht. Sie hat hohe Wangenknochen und ein spitz zulaufendes Kinn. Die Augen erinnern an die Farbe von Veilchen, die je nach Licht eisig Blau bis Violett schimmern. Der Ausdruck ist kühl und sie wirkt meist unnahbar. Nur wenn sie eine Todesahnung erfährt, ist ein oberflächlicher Schmerz darin zu erkennen.


    Auch sonst ist ihre Haut sehr hell, und ihr glattes Haar schneeweiss. Nur die sehr spitz zulaufenden, langen Ohren schimmern rosig.


    Im Alter von 35 Jahren wurde Yeriel von Oril auf Bitten der Priesterschaft hin mit einem Fluch belegt, der ihr das Gefühl und die Kontrolle über ihre Beine nahm. Durch die fehlende selbständige Bewegung haben sich die Muskeln zurückgebildet und die Extremitäten wirken unnatürlich dünn.


    Yeriel passt ihre Kleidung gerne den Umständen an. Da die Lichtalben sie verstossen haben, trägt sie oftmals dunkle Kleider in Violett- und Blautönen. Selten trägt sie auch helle Gewänder. Da sie zeitweise in Naridien lebt, sieht man sie auch in eleganten und gleichzeitig bequemen Pluderhosen.
    Die dunkle Gewandung verleiht ihr wegen ihrer hellen Gestalt einen unwirklichen und beunruhigenden Ausdruck.


    Die Lichtalbin ist der Ästhetik nicht abgeneigt, und aus Trotz gegenüber ihrem Volk und Oril trägt sie nicht nur Goldschmuck, sondern mit Vorliebe auch Silberarm- und -fussbänder, sowie Ohrringe.
    Da sie die Dunkelheit fürchtet, schmückt eine silberne Kette mit einem schimmernden Stein ihr Dekolleté. Das Artefakt beginnt in der Dunkelheit zu leuchten.


    Charakter und Besonderheiten
    Yeriel Iolanthe ist alles andere als eine gewöhnliche Lichtalbin. Nichtsdestotrotz liebt sie ästhetische Dinge, wobei sie manchmal eine ganz eigene Vorstellung hat, was sich sowohl in ihrer Magie als auch in ihren selbst gemalten Bildern zeigt.
    Diese beiden Themen sind es auch, die sie aus der Reserve zu locken vermögen.
    Ansonsten ist die junge Frau kühl und unnahbar, was wohl auch mit ihrer Vergangenheit und ihren Erfahrungen zusammenhängt.


    Mit dem Bruch zu ihrem Volk und zu Oril veränderte sich ihr Leben schlagartig. Die Nekromantie wurde zu ihrer Leidenschaft und der Fluch sonderte sie von ihresgleichen ab, brachte ihr aber gleichzeitig neue Bewunderer und Freunde ein.
    Mitleid und Bemutterungen sind bei der stolzen Frau fehl am Platz und werden bloss mit Verachtung gestraft. Einzig ihre Dienerschaft und sehr aufmerksame Beobachter haben einen Einblick darin, wie schutzlos und hilflos sich Yeriel in manchen Situationen auf Grund ihrer Gehbehinderung fühlen mag.


    Trotzdem fürchtet sich die Albin nur vor sehr wenigen Dingen. Eines davon ist die Dunkelheit, die in ihrem Volk von Malgorion verkörpert wird. In der völligen Schwärze der Nacht fühlt sie sich verletzlich, weshalb sie immer ein schimmerndes Artefakt in Form einer Halskette um den Hals trägt.
    Nur ganz selten zweifelt sie an ihrer Entscheidung, ihrer Gabe den Vorrang vor ihrem Volk gegeben zu haben. Vor Allem dann, wenn sie glückliche Familien sieht. Yeriel hegt die Angst, niemals wieder Liebe zu verspüren oder ihre Lust ausleben zu können.


    Für Yeriel war der Tod immer etwas Natürliches, trotzdem fiel es ihr anfangs schwer, Tote auferstehen zu lassen in Form von Zombies. Dies legte sich jedoch mit der Zeit, als sie den Nutzen in ihrem Tun erkannte oder wie sie den Lebenden einen Funken Glück schenken konnte, wenn sie mit den Verstorbenen kommunizierte.


    Womit sie sich jedoch niemals anfreunden konnte, waren die Todesahnungen. Sie zeigen sich in unterschiedlichster Form, meistens so, wie auch das Ende desjenigen auftritt. Viel schlimmer als das Bewusstsein um den Tod eines Lebewesens, ist für Yeriel deshalb das Gefühl des Sterbens selbst. Friedlich einzuschlafen ist eine Sache, aber die Empfindung zu ertrinken, erdolcht oder gehängt zu werden, ist jedes Mail ein Albtraum für sich.
    Dies ist auch der Grund, warum die Albin andere auf Distanz hält und niemanden an sich heranlässt. Obwohl sie das Innerste eines Lebewesens zu ergründen vermag mit Einblick in ihre Träume oder durch die Todesahnungen, möchte sie im Gegenzug keinem diese Macht über sich selbst zugestehen.


    Yeriel hat eine engere Beziehung zu ihrem centaurischen Diener Elliot. Sie vertraut ihm ihren Körper an, wenn sie ein Ritual begeht, oder auch einfach von einem Ort zum anderen getragen werden möchte.
    Eine zusätzliche Dienerin hilft ihr beim Einkleiden und schmeisst den Haushalt.
    Treue Gefährten, die jedoch immer wechseln, sind ihre untoten Tiere. Sie erfüllen bestimmte Aufgaben für ihre Erschafferin, welche von der Unterhaltung als Haustier bis hin zu Spionage und Diebstahl führen können.


    Ein Liebes-Hass-Beziehung führt die Gehbehinderte zu ihrem goblinischen Rollstuhl. Obwohl fürchterlich unbequem, kann sie sich mit seiner Hilfe in ihrem eigenen zu Hause ohne Unterstützung fortbewegen.


    Yeriel hat eine Vorliebe für Veilchen und Vögel.
    Wenn es ihr schlecht geht, trösten sie Blumen oder Vogelgezwitscher oder aber auch einige Schlucke Nebelwein, der wie der Name schon sagt, die Sinne für eine Zeit lang verwischt.
    Auch ihre Geistmagie bietet ihr die Möglichkeit, in eine Art Rausch zu verfallen, wenn sie des nachts die Träume der Schlafenden beobachtet, oder manchmal sogar verändert.


    Glaube
    Früher verehrte Yeriel wie die meisten Lichtalben die Gottheit Oril. Im Verlauf ihres Lebens kam es jedoch zu einem Bruch mit ihrer Religion. Da die Priesterschaft es nicht anerkennen konnte, dass die Albin den Sitten widersprach und die Nekromantie erlernte, baten sie Oril, die Unwürdige zu bestrafen. Er verfluchte sie, worauf sie ihre Beine nicht mehr spüren und kontrollieren konnte. Ihre Familie und das Volk der Lichtalben verstiessen sie aus dem Reich Avinar.
    Da sie schon als Kind die Dunkelheit zu fürchten gelernt hatte, konnte sie jedoch auch keine Sympathie für Malgorion empfinden.


    So wandte sich die junge Albin schliesslich Ainuwar zu, der besonders unter den Nekromanten verehrt wird, jedoch als Gott des Geistes auch unter Geistmagiern angesehen ist.
    Im Alltag lebt sie ihren Glauben aber kaum aus. Ihre schlechten Erfahrungen liessen sie sich von der Verehrung der Götter abwenden, so dass sie nur an wirklich wichtigen Anlässen einen Tempelbesuch unternimmt. Gegenüber Priestern verhält sie sich abweisend und misstrauisch. Ihre Verachtung ist deutlich spürbar.


    Fähigkeiten
    Lesen, schreiben und rechnen
    Asameisch
    Reiten
    Sterne deuten
    Malerei
    Unfreiwillige Todesahnungen


    Magie
    Nekromantie (3.Grad):
    Dunkle Prophezeiung, Kleiner Spuk, Schakalnase
    Grabesgeruch, Grabestiefe, Gesang der Seele
    mit Toten reden, Seelenbesuch, Kleiner und grosser Tierzombie


    Geistmagie (2 .Grad):
    Willkommen, Traumwelt
    Traumflüsterer



    Lebenslauf
    Geboren im Lichtalben Reich Avinar wuchs Yeriel als dritte Tochter von Clariel und Lonear Iolanthe auf. Die Familie Iolanthe war ein altes, wohlhabendes Geschlecht, weswegen dem jüngsten Kind bereits von klein an Respekt und Ansehen entgegengebracht wurde.
    Obwohl Yeriel als das Nesthäkchen gerne von allen verwöhnt wurde, musste sie doch auch schnell lernen, welche Ansprüche und Erwartungen an einen Spross ihrer Familie gestellt wurden.
    Die beiden Schwestern hatten sich einerseits der Astronomie, andererseits der Priesterschaft verschrieben, und erfüllten die Eltern mit Stolz.


    Nachdem die schulische Ausbildung der Jüngsten bereits weit vorangeschritten war, sie mit Gelehrten über geschichtliche Ereignisse und religiöse Ansichten zu debattieren vermochte, beschieden ihre Eltern, sie auf die Akademie für Geistmagie zu schicken, um sich dem Studium zu widmen.
    So begann Yeriel die Lehre zur Geistmagierin. Obwohl sie eine passable Schülerin war, kam sie nie über den 2. Grad ihrer Ausbildung hinaus.
    Denn im Alter von 37 Jahren begann sich etwas im Leben der Albin zu verändern.


    Eines Tages, als die Albin auf dem Weg nach Hause war, begegnete sie einem Mann. Die Begegnung war flüchtig, doch als sich ihre Blicke trafen, spürte sie Übelkeit in sich aufkommen und hatte plötzlich das furchterregende Gefühl zu fallen.
    Am darauf folgenden Tag erfuhr sie, dass ebenjener Albe ein Gärtner war, und von der Brüstung gestürzt war, als er die Pflanzenpracht an einer der schlanken Holzfassaden zurechtstutzen wollte.
    Von diesem Augenblick an häuften sich die Todesahnungen.
    Die junge Frau war oft in sich gekehrt, machte sich Gedanken und Vorwürfe, traute sich nicht mehr auf die Strasse zu gehen in der Angst, jemandes Tod vorauszusehen. Da Nekromantie ein Tabuthema war, wusste Yeriel lange Zeit nicht, was mit ihr los war.


    So begann sie im Heimlichen zu forschen und sich für den Tod zu interessieren. Ein befreundeter Bibliothekar verhalf ihr zu neuer Literatur, welche sie nächtelang im Kerzenschein verschlang.
    Und eines Tages war zwischen all den Schinken über das Sterben, Nahtoderfahrungen und Wiederbelebung ein zerfleddertes Heftchen aufgetaucht. Yeriel wusste nicht, ob es die Absicht ihres Freundes gewesen war, oder ein blosser Zufall, doch der kurze Abspann über Nekromantie erfüllte die Albin mit neuer Lebensenergie und Neugier.
    Etwas widerwillig schmuggelte der Bibliothekar die verbotene Lektüre zu der Lichtalbin und schürte so ihren Wissensdurst.


    Ihre Leistungen im Studium liessen immer mehr zu wünschen übrig. Stattdessen erwachte in Yeriel der Wunsch, an der Akademie von Nebreszko Nekromantie zu studieren.
    Sie überredete ihre Familie dazu, sie nach Naridien zu schicken, um in Alessa ihre Fähigkeiten in der Geistmagie vertiefen zu können. Ihre Eltern stimmten dem zu, doch stattdessen reiste die Lichtalbin an die Hochschule für Nekromantie in Nebreszko und begann die verbotene Lehre als Nekromantin.
    Ihr Versteckspiel hielt nicht lange an und wurde von aufmerksamen Lichtalben durchschaut.


    Man forderte die junge Albin auf, sofort ins Reich zurückzukehren und Busse zu tun, um in der Gemeinschaft verbleiben zu dürfen.
    Yeriel aber hatte ihre Gabe erkannt und weigerte sich, nach Hause zurückzukehren und der Nekromantie abzuschwören.
    Daraufhin bat die Priesterschaft die Gottheit Oril einzugreifen und die Albin zu bestrafen. Oril statuierte ein Exempel an der Lichtalbin und verfluchte sie.
    Von nun an konnte sie ihre Beine weder spüren noch bewegen und war dazu verdammt «im Staube zu kriechen». Ausserdem gilt sie fortan als Ausgestossene unter ihresgleichen.


    Yeriel liess sie davon nicht abhalten. Sie war eine talentierte Nekromantin und meisterte in den nächsten Jahren drei Grade der Magie.
    Dank einflussreicher Freunde unter den Nekromanten und Naridiern, welche sie dafür bewunderten, einem ganzen Volk zu trotzen, konnte sie in guten Verhältnissen leben. Yeriel hatte einen gewissen Bekanntheitsgrad dafür erhalten, den Fluch des Lichtgottes in sich zu tragen.


    Nachdem sie mit 45 Jahren den dritten Grad erreicht hatte, beendete sie gezwungenermassen ihr Studium. Da sie bereits den zweiten Grad der Geistmagie erlernt hatte, blieben ihr weitere Wege der Nekromantie versagt.
    Yeriel arbeitete daraufhin mehrere Jahre in der Akademie als Bibliothekarin, wodurch sie immerhin Zugang zu ihren geliebten Büchern hatte.
    Nachdem sie so viel theoretisches Wissen über die Welt angesammelt hatte, gelüstete es sie danach, diese auch zu erforschen. Für eine gehbehinderte Person jedoch kein einfaches Unterfangen.


    Sie begann nach einem geeigneten Diener zu suchen, der sie auf ihrer Reise begleiten konnte. Zufälligerweise hörte sie von einem Centauren, dessen Herr verstorben war, und der nun der Sklavenarmee zugeteilt werden sollte.
    In seiner Not stimmte der junge Mann widerwillig zu, obwohl er von der Nekromantin fast genauso wenig zu halten schien, wie von der Aussicht, in einer Armee zu kämpfen.
    Elliot stellte sich mit den Jahren als treuer Begleiter heraus, der sich an seine Herrin gebunden fühlte.


    Die Magie half Yeriel, ihr Leben in guten Verhältnissen fortzusetzen.
    Die untoten Tiere unternahmen für sie Diebstähle oder spionierten angesehene Bürger aus. Die Albin lernte schnell, dass manche Menschen viel Geld liegen liessen, um ein Geheimnis zu erkaufen.
    Und vor Allem erkannte sie den Nutzen einer Behinderung – die Meisten unterschätzten ihre Fähigkeiten und es wäre ihnen nie in den Sinn gekommen, die gestohlene Perlenkette beim armen Fräulein Iolanthe zu suchen.


    Mit 52 Jahren hatte die Albin genug vom Reisen. Sie liess sich mit ihrem Diener in einer kleineren Stadt in der Nähe von der Handelsstadt Obenza nieder.
    Dort entdeckte sie die Malerei für sich und baute sie zu einem Handwerk aus, mit dem sie fortan ihren Lebensunterhalt verdiente.