Royale Doppelhochzeit -- 01.05.203

  • Royale Doppelhochzeit -- 01.05.203



    Es war genau ein Tag vor der royalen Doppelhochzeit, als sich der Himmel über Beaufort schlagartig verdunkelte. Ein gewaltiges, Rauchstangen förmiges Konstrukt durchbrach die Wolkendecke und glitt in lautloser, majestätischer Erhabenheit über die Hauptstadt Souvagnes und bezog über dem Hof des Duc Stellung.


    Die grau-weißen Tücher die den Giganten in der Luft getarnt hatten wurden von seinem zylindrischen Körper gezogen und gaben den Blick auf ein Luftschiff preis, dass seines gleichen suchte.


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    Verziert war der Titan der Lüfte mit Rosenblüten, die in einer kaum vorstellbaren Pracht auf die morgige, bevorstehende Doppelhochzeit von Gregoire Verrill de Souvagne und Ciel Felicien de Souvagne hinwiesen. Nicht nur der gesamte Hof hielt ehrfürchtig inne und starrte nach oben, ganz Beaufort blickte wie eine Person gen Himmel und jubelte dem ersten souvagnischen Luftschiff zu.


    Festlich gewandete Ausrufer und Ausruferinnen in ganz Souvagne erhoben zeitgleich ihre Stimmen.


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    Seine Majestät
    Duc Dreux Gifford de Souvagne


    lässt Nachfolgendes verlautbaren:


    Am morgigen Tage, dem 01.05.203 nach der Asche heiraten


    die Paare


    Prince Gregoire Verrill de Souvagne
    &
    Marquis Linhard von Hohenfelde


    sowie


    Prince Ciel Felicien de Souvagne
    &
    Prinzessin Olivie de Souvagne


    Marquis Linhard von Hohenfelde trägt nach der Eheschließung den Titel sowie Namen
    Prince Linhard de Souvagne, Marquis von Hohenfelde und wird mit Hoheit angesprochen.


    Die anderen Adelstitel bleiben erhalten.


    Hervorgehenden Kinder aus den v.g. Ehen erhalten die Titel Prinz/Prinzessin de Souvagne und werden mit Hoheit angesprochen.



    **



    Zur Feier dieses Tages, sowie zum Ehrengeleit bezog das erste Souvagnische Luftschiff


    die
    "Duc Varden Honore"


    über dem Großherzoglichen Palast Stellung!



    **


    Ferner verkündet seine Hohheit Duc Dreux Gifford de Souvage, das größte bis dato vorgenommene Bauvorhaben Souvagnes!


    Im Schollendreieck der Marquis-Schollen Hohenfelde, Veronneau und Morneau wird das Bauvorhaben der Souvagnischen Speere realisiert! Die Souvagnischen Speere werden folglich mittig unseres wunderschönen Landes plaziert und werden ein weithin sichtbares Wahrzeichen Souvagnes sein.


    Bei den Souvagnischen Speeren handelt es sich um zwei Brüdertürme, die zu Ehren der Brüder des Duc de Souvagne auf die Namen Gregoire Verrill und Ciel Felicien gesegnet werden.


    Jene Türme werden als Vertäuplatz vorhandener und zukünftiger Luftschiffe dienen.
    Ferner wird dort ein Großteil des Ordens der Himmelsaugen samt seinem Flug-Bataillon untergebracht.
    Damit dienen die Brüder-Türme Gregoire und Ciel der Souvagnischen Sperre als weithin leuchtendes Beispiel der Sicherheit unseres geliebten Souvagne.


    Mögen die Türme noch in tausenden Jahren ihre Spitzen gen Himmel recken und ebenso wenig fallen wie unser Land. Mögen die Türme stets so nah beieinander stehen, wie es die Brüder de Souvagne stets taten!


    Lang leben die Brautpaare!



    **


    Jeder Untertan ist hiermit herzlich eingeladen den royalen Feierlichkeiten beizuwohnen!



    Duc Dreux Gifford de Souvagne




    **** **** ****



    Im gleichen Augenblick wo die Ausrufer die Kunde unter dem Volk verbreiteten, erhielten Gregoire und Ciel einen persönlichen Brief von ihrem Bruder Dreux Gifford de Souvagne.



    Meine lieben Brüder Greg & Ciel,


    Ihr habt vernommen, was die Ausrufer soeben verkündeten.
    Anbei für Euch die Zeichnung dessen, was in Eurem Namen zukünftig unser Souvagne beschützen wird.
    Ein Turm aus zwei gleichen Hälften, geeint durch eine goldfarbene Mitte.
    Lasst neben der Sicherheit dort einziehen, was immer Euer Herz begehrt.


    Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit,
    Euer Euch liebender Bruder


    Dreux



    Zeichnung:


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    **** **** ****

  • Dave stand gemeinsam mit Dreux auf dessen Balkon. Gemeinsam betrachteten sie glücklich das große Luftschiff und genossen dabei ein Glas vorzüglichen Rotwein, sowie eine Rauchstange.


    "Ihr habt Euch bereits zweimal als äußerst fähig erwiesen Marquis Hohenfelde-Eisseher", schmunzelte der Duc und nippte an seinem Glas.
    "Wie ich Euch versprach Eure Majestät, Ihr bekommt alles was Euer Herz begehrt. Ihr benötigt nur die richtigen Kontakte und ausreichend Kleingeld. Die pikunäre Seite ist Eurerseits kein Problem und für die entsprechenden Kontakte habt Ihr mich. Gleichgültig welche Aufgabe Ihr in die Hände der Fantome legt, wir führen sie aus", schmunzelte Dave zurück.


    "Euer Verwandter, Aimeric de la Cantillion hat nicht zuviel versprochen. Eure Familie ist wahrlich wunderlich und hocheffektiv zugleich. Wir danken Euch für Eure ausgesprochen vorzügliche Arbeit Marquis", erklärte Dreux zufrieden.
    "Es war mir eine Ehre Eure Hoheit. Ebenso Danke ich Euch für die Einladung mit Euch die Ankunft des Luftschiffes in einer Privataudienz genießen zu dürfen. An dem wunderlichen Umstand arbeiten wir noch", gab Dave höflich zurück.


    "Habt Ihr bereits einmal ein derartiges Konstrukt erworben? Und seid Ihr schon persönlich an Bord eines Luftschiffes gewesen?", fragte Dreux neugierig.
    "Ja Eure Hoheit, aber hierzu muss ich etwas in der Erläuterung ausholen", erklärte Dave.


    "Nur zu, der Tag ist noch jung, die Flasche Wein noch nicht leer, wir haben ausreichend Zeit. In der sich meine Brüder hoffentlich auf den morgigen Tag besinnen, in sich gehen und die seelische Ausgeglichenheit finden, die sie benötigen werden. Also erzählt mir davon, wem Ihr eines dieser Luftschiffe beschaffen solltet", gab Dreux neugierig zurück.
    "Einst schenkte ich Tarrik Tarkan ein Luftschiff als Zeichen meiner persönlichen Anerkennung. Meine Mutter war seit ihrer Jugend an krank, magiekrank wenn Ihr so möchtet. Die Magie hielt sie im Nexus gefangen und das Diesseits bot ihr keinen Anreiz es aufzusuchen. Jahrzehnte später konnte sie sich aus den Fängen dieser Trance befreien. Seelisch war sie stets gerne in Rakshanistan. Die unendlichen Weiten hatten es ihr angetan. Ein Zufall wollte es, dass ich Tarrik Tarkan kennenlernte und ihm von meiner Mutter berichtete.


    Dieser Mann sagte mir selbstlos seine Hilfe zu. Er war bereit meine Mutter aufzunehmen und sich um sie zu kümmern. Er bot einem Fremden selbstlos Hilfe an und er nahm eine Fremde bei sich auf. Niemals hätte ich mit einer derartigen Großherzigkeit gerechnet.


    Und so zeigte ich mich mit einem Luftschiff erkenntlich Hoheit. Ich erwarb ein Luftschiff dass ich nach Rakshanistan schickte zuzüglich eines Mannes der Tarkan im Zusammenbau unterstützen sollte. Zum Einsatz kam es meines Wissen nach nie", erzählte Dave und nahm einen Schluck Wein.


    "Eure Geschenkideen sind fürwahr erfrischend. Wir hoffen, dass Ihr ebensolche Ideen für die Verteidigung unseres Landes erdenken werdet Marquis. Wie weit schreitet die erste Aufgabe voran, die Euch mein lieber Bruder Ciel erteilte?", fragte der Duc.
    "Sie schreitet ausgezeichnet voran. Wo sich das Subjekt normalerweise aufhält ist bekannt. Unsere Augen und Ohren der Straße sind dabei ein Bewegungsmuster des Subjetes auszuarbeiten um ein schnelles, sowie sicheres Zugreifen zu ermöglichen. Sobald uns der Plan vorliegt, werde ich gemeinsam mit einem äußerst zuverlässigen und fähigen Freund jenes Subjekt abholen. Er ist Henker, er weiß wie man mit solchen Personen umzugehen hat. Seid versichert, falsches Mitleid ist diesem ehrenwerten Manne fremd", sagte Dave.


    "Das sind sehr gute Neuigkeiten. Das Subjekt soll bitte lebend gefangen werden, gleichgültig was mein Bruder befahl. Unser Befehl setzt seinen außer Kraft. Wir möchten das Subjekt lebend in Souvagne begrüßen um es öffentlich per Pfählung hinzurichten. Das letzte überlebende Opfer hat ein großes, persönliches Interesse daran, seine Peinigerin sterben zu sehen. Und wir sind mehr als gewillt ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Ihr habt vermutlich keine Ahnung, welche Freude Ihr ihm damit macht", warf Dreux ein.
    "Doch Eure Majestät, war es doch Ihr Vater der einst mich fast zu Tode quälte. Euer Befehl wird umgesetzt, Ihr erhaltet das Subjekt lebend. Dürfte ich ebenfalls um einen Gefallen bitten?", bat Dave.


    "Nur zu, was möchtet Ihr erbitten Marquis Hohenfelde-Eisseher?", fragte der Duc.
    "Ihr würdet mir einen persönlichen Gefallen erweisen, wenn Ihr das Subjekt nach Sonnenuntergang hinrichten würdet. Eventuell zeigt sich dann auch jene Person, die Ihr nur als den Vermummten kennt. So munkeln die Gerüchte. Wenn Ihr also entsprechende Maßnahmen ergreift, könnte es eine Doppelpfählung werden", flüsterte Dave freundlich.


    "Das lässt sich einrichten", grinste Dreux und stieß mit Dave an.

  • Der Tag der Hochzeit war gekommen. Ciel hatte in dieser Nacht nicht eine Minute geschlafen, sondern nur zwei oder drei Stunden zitternd und sich wälzend in seinem Bett gelegen. Erbarmungslos bewegten sich die Zeiger seiner Taschenuhr, bis er sie im Nachttisch wegsperrte. Es war noch stockfinster und lange vor der Zeit, als er es nicht mehr ausshielt. Er stand auf, trat barfuß und in Schlafkleidung ans Sofa und schüttelte seinen Leibdiener etwas an der Schulter.


    "Ferrau! Wach auf! Heut ist Hochzeit. Ich habe mir kein Geschenk für meine Braut überlegt, keins für meinen Bruder, keins für meinen Schwager, nichts. Ich weiß nicht mal, was ich anziehe. Ich hatte mit Olivie reden wollen - stattdessen hat Gregoire mich vollständig in Beschlag genommen. Ich wollte mir von Gregoire gewisse Bücher ausborgen - aber wir haben nur geredet und geredet. Es wird alles schief gehen! Ich weiß nicht, wie das passiert ist, aber ich habe völlig das Gefühl für die Zeit verloren. Gregoire hat mich völlig durcheinander gebracht mit seinem ... seinem Kram. Die Tage sind an mir vorbeigerauscht wie im Fluge und nun ist Hochzeit. Bitte sag mir, dass du dich um alles gekümmert hast! Sonst müssen uns rasch wir einen Notfallplan überlegen!"

  • Ferrau öffnete müde ein Auge und schaute seinen Herrn an. Ciel war völlig durch den Wind.


    "Herr es ist alles erledigt. Eure Gewandung, die Geschenke, alles. Legt Euch noch etwas hin, so zerknittert könnt Ihr nicht auf Eurer eigenen Hochzeit erscheinen. Wir benötigen keinen Notfallplan, denn Ihr habt mich. Und nun geht bitte und versucht etwas zu schlafen. Heute ist Euer großer Tag, wie könnte ich diesen vergessen haben? Alles ist bereit, seid unbesorgt Herr", sagte Ferrau glücklich und mummelte sich wieder in seine Decke.

  • Ciel fiel ein ganzes Gebirge vom Herzen, dass Ferrau für ihn an alles gedacht hatte. So bockig er manchmal war, wenn sie privat sprachen, versah er doch seinen Dienst ausgesprochen gewissenhaft. Ferrau rollte sich einfach wieder ein und schlummerte weiter. Sollte er.


    »Danke«, sagte Ciel, drückte Ferrau zum Abschied dankbar mit den Fingern die Schulter und ging sich dann eigenhändig ankleiden, damit sein Leibdiener schlafen konnte. Es genügte, wenn einer von ihnen beiden übermüdet war. Ferrau würde derjenige sein, der erholt und konzentriert darauf achtete, dass die Hochzeit reibungslos ablaufen konnte, während Ciel wahrscheinlich einen zombieartigen Bräutigam abgeben würde nach einer Reihe von derart stressigen Tagen. Eine halbe Dosis Dhanga zum Frühstück sollte helfen, den Schlafmangel zu überbrücken. Ciel nahm, als er angezogen war, das Buch zur Hand, das er von seinem Bruder erhalten hatte und stahl sich leise aus seiner Wohnung.


    Zu den wachhabenden Gardisten sagte er: »Wenn Ferrau oder Zerbino fragen, ich bin bei Linhard oder Gregoire, je nachdem. Es sollte nicht allzu lange dauern und ich bin zum Frühstück wieder da.«


    Er fragte herum, bis er herausfand, dass der beleidigte Linhard derweil im Bedienstetenflügel Quartier bezogen hatte. Er suchte das entsprechende Zimmer auf und klopfte.

  • Schwager in Spee sichern
    Chat-RPG 01.05.203 n.d.A.


    Linhard von Hohenfelde
    Linhard lag in seinem Gästequartier und hatte es sich mit ausreichend Rauchstangen und einer Flasche Wein im Bett gemütlich gemacht. Lang ausgestreckt hatte er sich wie er war ins Bett gelegt. Er rauchte, dachte nach warum er keinen einzigen Freund länger als 48 Stunden behalten konnte, während er den Aschenbecher auf seinem Bauch abgelegt hatte. Er nahm noch einen Schluck von dem Wein, ohne ihn im Grunde zu schmecken.


    Er würde Wort halten und am 01.05. pünktlich zur Hochzeit erscheinen. Der Rest lag bei Gregoire und seiner buckligen Verwandtschaft. Jedenfalls würde er sich nicht den Verlobungsbruch ankreiden lassen, damit er die Geschenke zurückgeben musste. Wenn es ein Gutes an dem ganzen Desaster gab, dann war das Aquilla sein Drachenhuhn. Er hatte nie ein Haustier besessen, nur Pferde. Pferde waren Wesen mit denen man wirklich Spaß haben konnte. Aber Aquilla toppte noch das Gefühl an Freiheit was einem ein Pferd schenken konnte.


    Sie zu verlieren würde er bedauern. Verrill zu verlieren ebenso, aber er ärgerte sich schwarz über den verfluchten Ciel. Zuerst gönnte er ihm Olivie nicht. Und er hatte den Antrag von Verrill angenommen. Und jetzt musste dieser Quertreiber ausgerechnet Verrill lieben. Hätte er ihm da nicht gleich Olivie überlassen können? Oder ging es immer nur darum wie ein Schmollebaby das zu haben, was der andere gerade hatte? Na zum Glück besaß er keine Rassel oder kein Schüppchen mehr. Lin nahm noch einen kräftigen Schluck aus der Weinflasche und rülpste wie ein Bergarbeiter.


    Er zündete sich eine neue Rauchstange an und dachte nach, was er falsch gemacht hatte. Er war freundlich gewesen. Vermutlich zu freundlich. Veyd, Wolfgang und Dave wussten wie man mit anderen umging. Er wusste nur wie man andere umbrachte. Keine gute Lösung, aber meist eine sehr effektive. Danach ging einem keiner mehr auf den Keks. Bei Keks wurde Linhard wieder traurig und musste gleich mehrere Schlucke aus der Weinflasche nehmen. Er hatte es Verrill gesagt, aber er hatte es nicht verstanden. Später schon, aber scheinbar doch nicht richtig. Lin gönnte sich noch einen Schluck und dachte nach, was wohl passieren würde, falls Verrill nicht erschien. Vermutlich nichts... er ging nicht davon aus, dass einer seiner Verwandten zu seiner Hochzeit erschien.


    Weder Ansgar, noch Fingard. Wie auch - er hatte sie schließlich wie alle anderen erst gar nicht eingeladen. Wären eh nur verschwendete Taler an die Boten gewesen. Die hätte er sich gleich in den Arsch stopfen können. Und wen es interessierte, hörte es ja von den Ausrufern - die er zum Glück nicht bezahlen musste. Der Gedanke ließ Lin grinsen und er zündete sich eine neue Rauchstange an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel klopfte noch ein mal, weil Linhard ihn offenbar nicht gehört hatte. "Lass mich gefälligst rein", wetterte er.


    Linhard von Hohenfelde
    Lin blickte missmutig zur Tür. Nicht mal auf seinem Quartier hatte man vor dem Plagegeist Ruhe. Musste man sich auf dem Lokus verstecken, damit man vor Ciel Ruhe hatte? Scheinbar. "Die Tür iss auf!", brüllte Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "So was", murrte Ciel und trat ein. Er verschloss die Tür lauter als nötig und fand Linhard trunken und zum Himmel nach Pfeifenkraut stinkend im Bett liegen. Er musste sich natürlich unmittelbar vor der Trauung derart gehen lassen. Und weder Linhard noch Gregoire besaßen momentan einen Leibdiener. Trotz seiner Zerknittertheit würde Ciel eindeutig den besseren Bräutigam abgeben. Nach dem Aufenthalt in diesem zugequalmten Zimmer würde Ferrau ihm die Haare drei Mal waschen müssen, ehe sie nicht mehr stanken. "Ich habe was für dich." Er reichte Linhard das geschlossene Buch.


    Linhard von Hohenfelde
    "Der Kimin... verfluchte Scheiße... der Kamin isss da hinten", murrte Lin und nahm noch einen Schluck während er rauchte. Giftig musterte er Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Schau zuerst rein", blaffte Ciel und hielt ihm das Buch noch dichter hin. "Und dann wirf es bitteschön selbst ins Feuer, ich bin nicht dein Dienstbote!"


    Linhard von Hohenfelde
    "Von mir aus. Hab nie behauptet Du wärst mein Deiner", antwortete Lin und nahm das Buch entgegen und legte es neben sich ab. "Weshalb bist Du hier?", hakte er nach.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Steht da drin", entgegnete er und zeigte auf das Buch.


    Linhard von Hohenfelde
    "Du bist echt der Bruder von Verrill, komplizierter gehts nicht", sagte Lin. Er klemmte sich die Rauchstange in den Mundwinkel und öffnete das Buch. "Das kenne ich, ist meins. Alles klar", sagte er und klappte es wieder zu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Nein, du kennst nicht alles. Lies!"


    Linhard von Hohenfelde
    "Sag mal, bist Du bekommen um mich zu quälen? Von mir aus, aber danach lass mich schlafen. Ehrlich hab ich Dir was getan? Außer dass ich Deine Schwester heiraten wollte. Und dann Deinen Bruder heiraten wollte, sei froh dass ich nicht noch einen Diener heiraten wollte. Du würdest ins routieren kommen!", blaffte Linhard.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Da hättest du was erleben können", murrte Ciel. "Ich bin gekommen, um dir das da zum Lesen zu bringen. Und ich werde nicht eher gehen, als bis du es getan hast." Er setzte sich im Schneidersitz auf das Fußende des Betts, um Linhard mit seiner Anwesenheit dort zu ärgern.


    Linhard von Hohenfelde
    "Für Euch hab ich all meine Prinzipien über Bord geworfen. Ich hatte nicht viele, aber die zwei habe ich immerhin für Euch aufgegeben. Ich habe mein Schweigen gebrochen, ich hab einen Kameraden voll verraten, alles. Für was? Wo ist mein Vater? Du hast gesagt zu meiner Hochzeit lässt Du ihn frei. Ich kann lesen aber ich lese es nicht. Ich kann mir das sparen. Wieso bekomme ich es zurück? Wieso ist Paps nicht hier? Klar es ist abgeblasen. Auch gut, kann ich weiterschlafen. Und Du kannst da hocken bleiben. Hast Du nur nichts von, verpasst Du die Hochzeit mit Deiner Frau. Hey belass es bei einer Doppelhochzeit, heirate ihn gleich mit. Ein Abwasch und Ihr habt keine doppelten Kosten. Lass Dir das von einem Egoisten gesagt sein", grinste Lin fies und zündete sich eine neue Rauchstange an. "Ich glaub ich bin angeschickert", lachte er leise.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Du bist trunken und es ist erbärmlich. Aber das ist nicht, was zu sagen ich hergekommen bin." Er ärgerte sich maßlos. Er war nicht gewohnt, dass man ihm widersprach. Es gab abgesehen von seinen Brüdern und seinem Vater exakt zwei Personen, denen er das im gewissen Rahmen durchgehen ließ. Alexandre und Ferrau. Linhard gehörte nicht dazu. Er hatte Lust, den sogenannten Scherz seines Bruders zu wiederholen: Lesen oder Block. Aber er hatte Verrill versprochen, ihm seinen Mann zurückzubringen. "Ich bin gekommen, um dich zurückzuholen. Sei gewiss, dass ich das nicht tue, weil ich dich so gern als Schwager haben möchte. Ich tue es für Verrill. Dein Vater ist bei mir sicher. Er wird dann erscheinen, wenn ich es für richtig erachte, nicht eher und nicht später. Und dass du deinen Kameraden verraten hast, lässt mich nur müde mit den Schultern zucken, Linhard. Wen ich verraten habe, habe ich Dir gesagt.


    Linhard von Hohenfelde
    "Ich hab allen Grund zum Saufen. Längste Freundschaft 48 Stunde. Aber heyyyyyyy - es ist ausbaufähig oder? Wozu? Ich mein wozu willst Du mich zurückholen? Na dann sag ihm einfach ich hab nicht gewollt und Du bist aus dem Schneider. Ich hab echt keine Ahnung was ich bei Dir falsch gemacht habe. Ich habe versucht mit Dir auszukommen. Du willst ja nicht. Du kannst ihm sagen, ich bin da. Er kann vorbei kommen. Wir hatten eine Abmachung. Ihr könnt danach machen was Ihr wollt. Ich will nur keinen Ärger. Das ist alles. Ich hab das für meine Leute getan und ich die haben mit meinen Problemen nichts zu tun. So solls bleiben. Deinen todkranken Freund? Ich habe gesagt, es ist in Ordnung. Ich verzichte, weil ich weiß was Freundschaft wert ist. Du verzichtest nicht, weil Du meinen Vater brauchst. Als Waffe - kommt mir sehr bekannt vor. Freundschaft oder Waffe, überleg Deine Wahl nochmal Ciel. Ich würde lieber erstes wählen. Und ich weiß was ich da sag. Mein Vater bleibt tot. Mein einziger Kumpel den ich je hatte - ja ich ich ich. Aber Du bist nicht anders, Dir geht es nur um Deine Macht. Wie alle Magier, Ihr seid alle gleich. Puries sind nur Dreck für Euch. Ich und jeder von ihnen. Drum willst Du ihn für Dich haben, damit er Dir dient weil er mächtig ist. Und deshalb verachtest Du mich. Ist klar, ich kenne das. Du bist nicht arrogant oder hasst mich weil Du ein Prince bist. Du bist vielleicht sogar ganz fair als Prince. Kann sein. Aber als Magier bist Du das was mein Opa immer sagte. Und Ihr seid alle gleich", schnaubte Lin und nahm noch einen Schluck vom Wein. "Ich ziehe das durch, dann verpisse ich mich und komme meinen Job nach. Du hast sie alle für Dich... alle", knurrte Lin Ciel an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Mein lieber Linhard", sagte Ciel so beherrscht wie er nur konnte. Zum Glück war er darin ganz gut. "Ich bitte dich höflich darum, die beiden Botschaften in dem Buch zu lesen, bevor wir uns weiter streiten. Wie du darauf kommst, dass mein Freund todkrank sei, ist mir schleierhaft. Ja, dein Vater scheint mächtig und intelligent zu sein, obendrein weiß er sich zu benehmen, was man von dir nicht behaupten kann. Darum möchte ich ihn als Nekromanten für den Hof haben. Ja, das sind durchaus Gedanken, die auf den Erhalt der Macht der Krone und somit auf die Stabilisierung des Landes bezogen sind. Keine Ahnung, was dich daran stört und es ist mir auch egal. Lass deine eigene Scholle nur verlottern. Du wirst früh genug merken, was du davon hast. Und jetzt lies. Es ist das letzte Mal, dass ich dich darum bitte."


    Linhard von Hohenfelde
    "Nix! Ich hab gar nix dagegen. Ich hab nur was dagegen, wenn es meine Schuld sein soll. Ich hab noch nie was verlottern lassen. Du hast gesagt Dein Freund stirbt, nicht ich. Egal, gut von mir aus, lese ich halt. Ich will mich nicht streiten und ich will Dir eigentlich auch nicht die Meinung sagen. Bringt ja nix nur Scheiße am Bein für mich", murmelte Linhard und schlug das Buch auf. "Den Spruch hab ich geschrieben...", sagte er leise und blätterte dann weiter. "Gut es geht weiter... ", antwortete er Ciel. Er las den Spruch den Verrill verfasst hatte - Von mir an Dich, ich denk an Dich, ich liebe Dich - in Liebe, ich... danach blätterte er weiter und schaute sich die Zeichnung an. Lin musterte sie ziemlich lange, nahm noch einen Schluck Wein und einen Zug aus der Rauchstange ehe er antwortete. "Es tut mir leid", flüsterte er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel drückte ihm den Fuß, der bei ihm lag. "Mir tut es auch leid. Ich möchte nicht zwischen dir und Verrill stehen und ich werde es nicht. Ich hätte meine Gefühle für mich behalten sollen, da sie überhaupt nichts zur Sache tun. Verrill ist sehr glücklich mit dir. Überlege dir, ob du das wirklich kaputt machen möchtest. Du würdest sie damit nicht nur vor den Kopf stoßen, sondern sie verletzen." Er merkte, dass er sie gesagt hatte. Aber das konnte er nun auch nicht mehr ändern. "Heute ist unsere Hochzeit. Es wäre ein Jammer, wenn ein solcher Tag unter solch einem Omen stünde. Lass es uns noch einmal mit einer Versöhnung versuchen."


    Linhard von Hohenfelde
    "Du weißt es hm? Es geht nicht nur um Verrill, sondern um uns. Wie sollen wir so eine Familie werden? Es wird dann so enden, wie meine lebte Ciel. Ich hab nicht dagegen dass Du sie liebst. Bei uns haben andere schon ganz anders geheiratet, damit es von der Gabe her passte. Du kannst ihr Freund und ihr Bruder sein. Du kannst ihr Beschützer sein. Du kannst sie lieben und ihr könnt unternehmen was ihr wollt. Aber gib mir als ihr Mann eine Chance. Wann hat sie es Dir gesagt? Und nein ich will nicht das Deine oder unsere Ehe unter so einem Omen steht. Ich wollte eine Familie die den Namen wert ist und kein neuen Krieg", gestand Lin Ciel umgänglich und stellte die Weinflasche weg. "Ich wollte Dich nicht so anranzen, aber ich war verdammt sauer auf Dich. Du hast mich jedes mal zurecht geschissen vor ihr. Ich hab mich runtergeputzt, klein und ziemlich beschissen gefühlt um es offen zu gestehen", erklärte Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Zurecht...geschissen?" Ciel dachte ernsthaft darüber nach, ob er Linhard wirklich so behandelt hatte, oder ob dieser sich das einbildete. Er selbst fand, dass er ausgesprochen höflich, entgegenkommend und geduldig gewesen war. Er beschloss, es vorerst dabei bewenden zu lassen und Greg zu fragen, ob er das genau so empfunden hatte wie Linhard. Möglich wäre es, er war ziemlich durcheinander. "Es ist nicht wichtig, wann sie es mir gesagt hat. Ich bin ihr Bruder, vielleicht wusste ich es schon immer. Ich hatte nicht vor, dir die Chance als ihr Mann zu nehmen, ich habe ehrlich keine Ahnung, wie du darauf kommst! Aber ich habe aufgegeben, bei Gefühlsmenschen nach logisch nachvollziehbaren Gründen für ihr Handeln zu suchen."


    Linhard von Hohenfelde
    "Na jedenfalls kam ich mir vor, als hättest Du mich immer vor ihr wie ein Kleinkind dastehen lassen. Lass es und ich lass meine blöde wortkarge Art ebenso. Ich habe nichts gegen Dich, aber ich bin nicht gerne der Blödmann, der war ich lange genug. Nun sie ist eben alles. Klingt übertrieben, aber sie ist es wirklich für mich gewesen und ich mag sie sehr. Mehr als das. Ich gehe nicht schnell auf Leute zu, da es meist vorbei ist bevor es anfängt, verstehst Du? Vielleicht habe ich auch mehr reininterpretiert als war. Sie ist mein Kerl, meine Frau, meine Zuhörerin, mein bester Freund, sie hat alles erfüllt und alles gegeben und dann machst Du mich madig. So habe ich mich gefühlt. Wie ich darauf komme? Logische Gründe gibt es, ich nenne Dir ein Beispiel, damit Du es verstehst. Du sagst, ich hätte mich entschuldigen sollen. Lass es mal so stehen. Dann sag mir doch bitte auch wofür und warum. Sonst steht man ziemlich blöde da, wenn man sich dann für das Falsche entschuldigt wie ich. Du hast es vielleicht nicht absichtlich getan, aber ich habe es so gewertet. Du hast Dir nichts bei gedacht, weil Du bist wer Du bist. Das bin ich auch und ich mache das auch nicht absichtlich. Aber ich denke dann eben in solchen blöden Bahnen. Das können wir beide uns abgewöhnen füreinander, dann kommen wir vielleicht sogar als Freunde miteinander aus. Der Rest, geschenkt Ciel. Du hast uns beim Poppen bespannt. Und sag nicht es hätte Dir nicht gefallen. Ich habe früher schon ganz andere Dinge gemacht, als wen nur zugucken zu lassen. Ich hatte ja alle Freiheiten. Friede und Freundschaft zwischen uns?", bat Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Du schätzt mich falsch ein. Es hat mir nicht gefallen. Es hat mich zutiefst verunsichert und obendrein hatte ich Schmerzen. Auf beides hätte ich gern verzichtet. Es war eine dumme Idee, denkbar dumm. Aber ich habe daraus gelernt. Das wird nicht nocheinmal geschehen, darauf gebe ich dir mein Wort. Also schön. Ich werde dir ausführlich sagen, wenn mich was an dir stört und welches Verhalten ich stattdessen erwarte. Dann widersprich mir aber auch nicht, denn damit widersprochst du nicht nur mir als Privatperson, sondern auch mir als Prince und das mag ich nicht leiden! Ich stehe genau so ungern blöd da wie du. Im Gegenzug werde ich mich um mehr Nachsicht mühen mit dir, der du ja von den höfischen Verhaltensweisen nicht viel kennst. Können wir so verbleiben?"


    Linhard von Hohenfelde
    "Ja versprochen. Ich bemühe mich um ein passendes Benehmen. Höfisches ist uns nicht bekannt, Adliges sehr wohl und ich werde Dir den Respekt zollen den Du verdienst. Ich werde nicht gerne schlecht behandelt, Du auch nicht - verständlich. Als Privatperson sollte ich Dir als Dein Schwager schon mal etwas sagen dürfen. Natürlich dann im entsprechenden Ton. Nun dann habe ich die Schranknummer falsch aufgefasst. Weshalb hast Du sie überhaupt durchgezogen? Ich frage Dich das jetzt als Familienmitglied und nicht als Streithahn", grinste Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich glaube da liegt vielleicht der Hase im Pfeffer", sinnierte Ciel. "Ich nehme dich noch nicht wirklich als Privatperson war. Ich sehe unser Verhältnis eher geschäftlich. Drum stört es mich derart, wenn du meinst, mir auf der Nase herumtanzen zu müssen." Er spielte mit einem Zipfel der Decke, während er nachdachte. "Das sollte man ändern. Wir sollten uns nach der Hochzeit mühen, auch als Familie zusammenzuwachsen. Aber bitte frage nicht mich, wie wir das anstellen sollen. Frag Verrill oder sonstjemanden, der sich mit Gefühlskram besser auskennt. Ich habe ein Talent dafür, in Fettnäpfchen oder einfach völlig fehl zu treten, wenn ich Leuten eine Freude machen möchte. Das im Schrank, hm ... ich wollte lernen. Ganz einfach. Verrill hatte es mir angeboten und ich war so dumm, auf das Angebot einzugehen."


    Linhard von Hohenfelde
    "Das stimmt, so habe ich meine Ehe vorher auch tatsächlich gesehen. Was Deiner Art Verrill zu verteidigen oder mich madig zu machen einen anderen Beigeschmack verleiht. Du wolltest sie beschützen. Quasi für einen Kerl der sie liebt, nicht der den Titel samt der Macht des Hofes möchte. Du wolltest sie vor ihrer eigenen Entscheidung schützen oder? Wie wir das anstellen sollen? Wir tun einfach das, was wir vermissen. Zuerst gestehe ich Dir etwas, dass kannst Du sie selbst fragen. Oder als Magier überprüfen. Als ich den Antrag angenommen habe, war es rein geschäftlich. Mit einer Aussicht darauf sich eventuell zu mögen. Geachtet habe ich Greg immer. Aber als wir etwas Zeit miteinander verbrachten, habe ich ihn oder sie, wirklich schätzen und ja auch lieben gelernt. Zuerst als Freund und dann als mehr. Er hat einen ziemlich bissigen Humor, was ich sehr mag. Und er ist taff. Zeitgleich ist er weich und verletzlich, nun die andere Seite. Wir wurden Freunde, wir wurden Liebende. Heute sähe meine Antwort anders aus, ganz anders. Heute würde ich ihn sogar heiraten, wenn er Bettler wäre. Schau ich hätte ein Verbrechen für sie begangen. Ich wollte Zerbino töten, damit ihr Geheimnis gewahrt bleibt, weil sie Angst hatte man würde ihr etwas antun. Wir sollten nach der Hochzeit einfach als Paare was gemeinsam unternehmen. Hast Du Lust und bist dabei? Du kannst mir etwas über die Hofettikette beibringen, wir könnten das Land erkunden. Ich kenne nur Beaufort und Cantillion. Naja ich bin auch nicht gerade gut darin, Fettnäpfchen zu vermeiden. Lernen? Gut Du kannst es lernen indem Du zuschaust, oder indem Du nachliest, oder indem Du einfach Deinen Kopf beim Sex ausschaltest. Dein Körper weiß was zu tun ist. Tief in Deinem Inneren weiß er es. Jetzt keine besonderen Nummern, aber das Grundprogramm was Du wie tun musst, weiß Du. Ehrlich, bei mir war es so beim ersten Mal. Du warst nicht dumm, Du warst nur neugierig. Trink etwas bevor Du ins Bett steigst, nicht so viel wie ich, nur ein bisschen dass Du was lockerer wirst. Und dann mach mit ihr dass, was Du magst. Streicheln und so weiter. Du merkst wenn Du einen Punkt überschreitest, dann lass Dich fallen und treiben. Es funktioniert", erklärte Lin freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich werde nichts trinken", beharrte Ciel. Er tat sogar bewusst das Gegenteil davon, lockerer zu werden, indem er Dhanga nehmen würde, um vollends Herr seiner Sinne zu sein. Aber das würde er Linhard nicht auf die Nase binden. Wie und ob er überhaupt Sex hatte, ging Linhard nichts an. Andererseits mühte der sich wahrscheinlich nur darum, ihr angespanntes Verhältnis zu lockern, indem er ein so persönliches Thema anschnitt und ihm gut gemeinte, nur leider unerwünschte, Tipps gab. "Ich bin nicht so sehr der Freund davon, mich treiben zu lassen", sagte Ciel etwas freundlicher. "Das ist nicht meine Art. Einer von uns muss einen kühlen Kopf waren, wenn hier alles drunter und drüber geht und das können weder Greg noch Dreaux. Die Verantwortung, in letzter Instanz die Ruhe zu wahren, lag schon immer stets bei mir. Sie hat Ferrau und Zerbino das Leben gerettet. Nein, ich werde sicher nicht auf einen absichtlichen Kontrollverlust hinarbeiten. Trotzdem danke für den Ratschlag. Ja, mir war bewusst, dass nichts anderes als Kalkül dahinterstehen konnte, dass du Verrill ehelichen wolltest. Wie auch, wenn ihr euch das erste mal gesehen habt am Tag eurer Verlobung. Es tat mir weh für sie. Ich wollte das nicht. Sie war Feuer und Flamme für dich und du ... wie ein grantiger Felsblock."


    Linhard von Hohenfelde
    Lin nickte verstehend. "War ich so schlimm zu ihr?", hakte er leise nach.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schüttelte den Kopf. "Nein. Warst du nicht. Es war deine Körpersprache und mein Wissen, dass du sie nach so kurzer Zeit überhaupt nicht lieben kannst."


    Linhard von Hohenfelde
    "Nun das war so, ich habe sie nicht geliebt. Aber wer das Glück hat ihn komplett und völlig kennenzulernen, sieht das sehr schnell anders. Mir erging es so. Zuerst dachte ich, was will er überhaupt von mir? Sprich was? Er wollte nichts, außer mich. Das war... ungewöhnlich und schön und ich möchte ihn nicht mehr hergeben. Was ich dämlicherweise ja getan habe, als ich ihm den Ring auf den Tisch geballert habe. Nun wie sagt einer meiner Leute stets - erste Pflicht - Ruhe bewahren. Und damit hatte er stets Recht. Ebenso wie Du. In einer Schlacht muss man einen kühlen Kopf bewahren, sonst ist er ab. Und er hat seinen Kopf schon 62 Jahre auf den Schulter, obwohl er so einige harte Schlachten geschlagen hat. Von daher verstehe ich Deine Wahl. Das mit Ferrau und Zerbino, war ein... ich hab kein Wort dafür. Ich hätte Verrill zur Ruhe rufen sollen, anstatt ihrem Wunsch nachgeben zu wollen. Normalerweise bin ich nicht so sprunghaft. Ferrau hatte weder den Schürhaken verdient, noch Zerbino die durchgeschnittene Kehle. Etwas mehr Verantwortung sollte ich auch meinem Partner gegenüber zeigen, meinen Untertanen gegenüber lasse ich sie ja auch walten. Und meinen Leuten eh. Wer von Deinen persönlichen Leuten kommt zur Feier?", fragte Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Verantwortung ist ein gutes Stichwort, Linhard. Wir alle haben unsere Lektionen zu lernen in diesem Leben. Meine ist es, die Funktionsweisen dieser verdammten Gefühlswelten zu entschlüsseln, die ich seit zehn Jahren analysiere und doch ist es, als würde ich auf ein Uhrwerk starren, das ich nicht begreife. Ich habe Bücher gelesen, Menschen beobachtet, Schemata angefertigt. Keins davon kann abschließend erklären, wie Menschen ticken. Deine Aufgabe ist es, Verantwortung zu lernen. Was deutlich einfacher ist, da man sich nur die Hierarchie anschauen muss. Du hast Verantwortung für alle, die unter dir stehen. Ganz einfach. Und teilweise auch für jene, die mit dir auf einer Stufe sind. Von meinen persönlichen Leuten kommen nicht viele. Es ist kaum wer geblieben. Mein Lehrer Alexandre wird dabei sein und mein alter Erzieher Gaston, hoffe ich zumindest. Ansonsten ... niemand. Ich habe keine Freunde, Linhard, auch wenn du das glaubst. Meine Freunde sind meine Diener. Und die kann man kaum als wirkliche Freunde bezeichnen, da sie ja keine Wahl haben." Er lächelte etwas. "Meine Brüder und meine Schwestern sind da und mein Vater, das ist das Wichtigste."


    Linhard von Hohenfelde
    "Ich habe Dir Unrecht getan, Du kannst aber einen Freund haben wenn Du möchtest - mich. Von meinen Leuten, kommt auch niemand. Das liegt daran, dass es kaum welche gibt. Die Familie die mit mir hierhergezogen ist, mal außen vor. Ich führe sie, so wie es meine Aufgabe ist, mehr kann ich noch nicht sagen. Und die Macht der Führung verschafft mir mein Stab. Ich hoffe sie kommen. Meine tatsächlichen Eltern vermutlich nicht. Ich habe sie allerdings auch nicht eingeladen, muss ich dazu sagen. Also hoffe ich dass meine Leute kommen, wenn Du so möchtest - es sind auch nicht meine Freunde, sie sind im Grunde auch meine Diener, meine Angestellten. Kasimir und Archibald sehe ich anders, wobei ich das nicht sollte. Aber widerwillen mag ich beide wesentlich mehr als ich dürfte. Das kennst Du sicher auch, man fühlt sich gut in ihrer Nähe, als wären es eben Freunde. Beide werden aber wohl erst nach Sonnenuntergang kommen, wenn sie denn auf der Hochzeit erscheinen. Dein Leibdiener ist in Ordnung, er ist fleißig, ich habe ihn rumflitzen sehen. Ich muss mich auch um gute Leibdiener kümmern, für Verrill und für mich. Vielleicht einen älteren Herrn, der einem noch was beibringen kann. Er müsste dann aber Souvagner sein", grübelte Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Du hast Ferrau flitzen sehen?" Ciel hob die Brauen. "Ein seltener Anblick. Vielleicht kam einer meiner Brüder aus der anderen Richtung. Ferrau ist ein guter Mann und ja, ich kenne dein Dilemma. Sie sind immer so zuvorkommend und freundlich und irgendeine Ecke im Unterbewusstsein vergisst, dass sie das nur tun, weil es ihre Arbeit ist. Diese Ecke redet sich dann ein, sie würden einen mögen - und dann mag man sie zurück. Diesen scheußlichen Archibald willst du allen Ernstes auf die Hochzeit laden?"


    Linhard von Hohenfelde
    "Ja also er ist gerannt, aber Verrill lag im Bett und Duc war nirgends zu sehen. Er war sehr schnell unterwegs, also für Domestikenverhältnisse", lachte Lin leise. "Was stimmt mit Archibald denn nicht?", fragte Lin. `Einfache Antwort - alles. Aber das es Leuten auffällt, denen er überhaupt nichts getan hat? Ich muss mit ihm reden´.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Du hast ihn beauftragt, Zerbino zu ermorden", erklärte Ciel.


    Linhard von Hohenfelde
    "Nein das hatte ich nur vor, hätte ich ihm den Auftrag gegeben Ciel wäre Zerbino tot. Archibald ist da weniger sprunghaft als andere. Er ist sehr gewissenhaft was die Erledigung seiner Aufträge angeht. Wenigstens das ist er - zuverlässig. Manchmal sogar zu gewissenhaft. Er kann nichts dafür, dass ich Verrill beschützen wollte. Aber ich habe ihm weder was gesagt, noch habe ich ihm einen Auftrag erteilt. Ich hatte es vor, aber Du hast Recht. Wenn wir alles an Gesetz vorbei regeln, hätten wir in Naridien bleiben sollen. Wir kamen her um den Dreck loszuwerden und ein besseres Leben zu finden. Nicht um Euch unseren Dreck mitzubringen. Das wäre so, als hätten die Kriegsflüchtlinge von Dunkelbruch Euch den Krieg in die Heimat geschleppt. Das ist absolutes Unrecht. Ihr habt sie nicht hineingelassen aus gutem Grund. Mich und meine Familie habt Ihr hereingelassen und das muss einen guten Grund haben. Wir müssen uns als würdig erweisen und Euch anpassen. Wir müssen nach Eurem Vorbild leben. Denn das wollten wir, darum kamen wir hierher. Wir können nicht erwarten, in Frieden zu leben, wenn wir es selbst sind, die bei jeder Kleinigkeit das Messer zücken. Wenn man zur Waffe greift, sollte man es zum Schutz tun. Ein Schwert der Gerechtigkeit ist was völlig anderes als ein Dolch aus der Dunkelheit Ciel. Und handele ich da falsch, dann kannst Du mich gerne als den dümmsten Deppen hinstellen, oder sogar so bestrafen wie Du es für richtig hältst. Dann habe ich nicht nur vor mir, meiner Familie, Dir, Deiner Familie und Deinem Land versagt, sondern sogar vor meinem Paps. Er wählte Euch und er wählte weise", antwortete Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich muss einräumen, dass ich eine solch durchdachte Antwort von dir nicht erwartet hatte. Mögen diese Worte dich leiten als Marquis und baldiger Prince." Ciel stand auf. "Komm, lass uns zu Verrill gehen. Sie wartet sicher schon auf ihren Verlobten."


    Linhard von Hohenfelde
    "Nun ich bin nicht immer wütend, weißt Du? Und wenn ich mal schweige, ist da nicht nur Leere in meinem Kopf", schmunzelte Lin. "Ja lass uns zu ihr gehen. Bei Ainuwar, ich muss mich zurecht machen und noch umziehen. So kann ich schlecht heiraten. Danke für die Rettung Ciel", sagte Lin und folgte seinem Schwager.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel gab den Weg vor und klopfte an die Tür von Verrill.


    Gregoire de Souvagne
    Verrill öffnete die Tür und musterte die beiden erstaunt. "In so trauter Zweisamkeit... daran könnte ich mich gewöhnen", schmunzelte er.

  • Der geliehene Leibdiener
    Chat-RPG 01.05.203 n.d.A.



    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel trat zur Seite, damit Linhard und Verrill sich zuerst begrüßen konnte. Er würde Wort halten und sich weder dazwischen- noch vordrängeln.


    Gregoire de Souvagne
    Verrill nahm ihnen beiden die Entscheidung ab, ehe sie sich noch stritten wer nun wem den Vortritt ließ. Er nahm jeden in einen Arm. Allerdings küsste sie zuerst Linhard zur Begrüßung und danach Ciel. "Ciel ich benötige Deine Hilfe - wir besser gesagt. Könntest Du einen Diener herbeordern, der uns zurecht macht? Bitte? Eventuell könnte uns Nathan zur Hand gehen?", bat Verrill.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Nathan?", fragte Ciel verstört. "Ob Dreaux den rausrückt ... ich werde ihn mal fragen gehen." Ciel begab sich zum Quartier des Ducs. Ihm war nicht ganz wohl dabei, mitten in der Nacht zu klopfen, aber er tat es Verrill zu liebe.


    Gregoire de Souvagne
    Verrill grinste Linhard an und umarmte ihn. "Wenn wir nicht schlafen können, weil Ciel nicht schlafen kann, dann darf Dreux auch nicht schlafen", lachte sie.


    Linhard von Hohenfelde
    Lin starrte seine Verlobte total verdattert an. "Bist Du jeck sag mal", lachte er leise.


    Nathan
    Nathan verneigte sich und ging. Sein Herz klopfte wild. Er diente nicht gern fremden Herren und Ciels Andeutung wollte ihm nicht gefallen. Zaghaft und kaum hörbar klopfte er an der Tür von Prince Gregoire.


    Linhard von Hohenfelde
    Linhard öffnete und machte eine einladende Geste. "Hallo Nathan? Komm rein und habe keine Angst. Wir benötigen wirklich Deine Hilfe. Also wie Du weißt, heiraten wir beide heute. Und wir haben keinen Leibdiener. Meiner ist ein Vampir und... könnte mir gerade helfen! Kümmere Dich bitte einfach um Verrill, ich hole Kasimir her, Danke", sagte Lin und flitzte davon.


    Gregoire de Souvagne
    Greg starrte ihm nach und schaute dann Nathan hilflos an. "Er hat Recht, würdest Du mich bitte für meine Hochzeit aufhübschen?", bat er freundlich.


    Nathan
    "Ich helfe gern", piepste Nathan. "Wenn es Euch Recht ist, bereite ich zuerst ein Bad vor. Hat Zerbino Euch schon etwas zum Anziehen herausgesucht?"


    Gregoire de Souvagne
    "Das ist mir sehr Recht. Nein, ich habe selbst gewählt. Ich werde etwas dunkles, edles tragen Nathan. Warte ich zeige es Dir", sagte Verrill und schloss hinter ihnen die Tür. "Das ich Dich ausgesucht habe uns zu helfen hat einen Grund. Erstens war es ein kleiner Schabernack Ciel gegenüber. Er soll sich mit Dir versöhnen. Der zweite Grund ist, ich halte Dich für absolut vertrauenswürdig, verschwiegen und für einen der wenigen wahrhaftigen Leibdiener mit Herz und Seele. Du wirst mich komplett waschen, Du wirst mich eincremen, Du wirst mich einkleiden - Du wirst sehen was ich bin. Und darüber wirst Du Stillschweigen bewahren Nathan Garica- habe ich Dein Ehrenwort?", fragte Greg ernst.


    Nathan
    "Selbstverständlich, Herr", sagte Nathan mit großen Augen. "Diskretion ist ganz wichtig. Sonst kann der jeweilige Herr sich nicht enspannen und wohlfühlen. Es wäre respektlos und auch ein Vertrauensbruch, irgendetwas Persönliches weiterzusagen." Nathan machte sich daran, das Bad vorzubereiten. Er mischte frische Eselsmilch in das Badewasser, da dies gut roch und die Haut weich und geschmeidig machte. "Ist Euch die Temperatur des Wassers so angenehm? Da ist Milch drin ... wenn Ihr wünscht, kann ich noch Duftöl hineingeben." Er begann Gregoire zu entkleiden. Dabei ging er ganz behutsam vor. Beiläufig stellte er fest, dass er Gregoire wohl nicht zu rasieren brauchte. Die Gesichtshaut war ganz glatt und haarlos. Er reichte dem Herrn die Hände, um ihm in den Zuber zu helfen.


    Gregoire de Souvagne
    Verrill umfasste in einer fast hilflos-kindlichen Geste die Hände von Nathan. "Ich bin ein Diploid, ein Doppelter, ein Zwitter Nathan. Ich bin kein er - ich bin ein er und eine sie zugleich. Du wirst mich nicht rasieren müssen", flüsterte Verrill kaum hörbar. "Diskretion... Deine Einstellung gefällt mir. Ich habe ausschließlich Dich als würdig erachtet, zusätzlich davon zu erfahren. Vielleicht werde ich es irgendwann öffentlich kundtun können, aber bis dato, schweig bitte", sagte Verrill zögerlich und setzte sich in den Zuber.


    Nathan
    "Vielen Dank für die Ehre und das Vertrauen. Natürlich werde ich schweigen", sagte Nathan und bekam vor Nervosität rote Wangen. "Ich hoffe, ich mache nichts falsch, ich habe bisher nur Herren gepflegt. Wenn ich etwas anders machen soll, sagt Ihr mir das bitte? Soll ich überhaupt Herr zu Euch sagen?" Er überlegte, ob er für Gregoire nicht ein anderes Haarpflegemittel nehmen sollte, als das, was er gerade zur Hand genommen hate. Dieses roch eindeutig männlich. Er fand, dass ein weicherer Duft passender wäre.


    Gregoire de Souvagne
    "Ja sage bitte stets er, denn ich bin ein Er - das ist für mich meine Bezeichnung. Wie ich auch anderen Eingeweihten sagte, heißt er - der Mensch. Nun wenn Du ein besseres Shampoo für mich aussuchst, nur zu. Ich vertraue Dir. Ich bin ganz normal zu pflegen, bis auf die Tatsache, dass Du Dir das Rasieren sparen kannst, da mir die Körperbehaarung fehlt. Aber das ist ein anderer Aspekt. Und da ich zur Zeit nicht blute, wirst Du mir anderweitig nicht beistehen müssen. Dennoch danke der Nachfrage, sehr umsichtig von Dir. Weißt Du einen Leibdiener, dem ich auf gleicher Weise vertrauen könnte? Einen den Du mir empfehlen würdest? Zerbino hat mich enttäuscht", sagte Verrill und ließ sich kurz unter Wasser sinken.


    Nathan
    Nathan schnupperte an verschiedenen Flaschen und entschied sich dann für ein Haarpflegemittel aus Mandelmilch. Das roch sanft, aber nicht zu weiblich, man konnte es auch gut für Männer verwenden. Er selber mochte den Duft. Vorsichtig begann er Gregoires Haare zu waschen. "Ich weiß leider niemanden, ich kenne kaum jemanden, Herr", sagte Nathan. "Aber eigentlich sind die meisten Leute hier sehr vertrauenswürdig, außer die in der Küche und der Wäscherei, weil die immer ziemlich viel plaudern. Warum hat Euch Zerbino denn enttäuscht? Aus dem Grunde, aus dem Ihr mich befragt hattet? Bin ich Schuld daran, dass Er Euch nicht mehr dienen darf?"


    Gregoire de Souvagne
    "Nein dass bist Du nicht, sondern Zerbino, da olle Lästermaul. Er sagte ich wäre ein unfähiger Trottel. Das Shampoo riecht sehr gut, es riecht... lecker. Jedenfalls hat das einer der Diener aus der Küche behauptet. Und da hatte ich Angst, dass er alles andere was ich ihm je anvertraut habe, auch breit tritt", sagte Verrill und genoss die Haarwäsche mit geschlossenen Augen. "Schade das Du niemanden kennst...", sinnierte er.


    Nathan
    Nathan überlegte fieberhaft, ob er nicht doch irgendwen kannte, aber ihm fiel niemand ein. Er massierte Gregoires Kopfhaut. "Das ist Mandelmilch, darum riecht das so lecker. Also ich weiß nicht, was der Diener aus der Küche für Ohren hat, er sollte sie sich putzen! Zerbino hat zu keinem Zeitpunkt irgendwas Schlechtes über Euch gesagt. Nur mir hat er gesagt, dass ich eine Rotznase hätte, obwohl das gar nicht stimmte."


    Gregoire de Souvagne
    Verrill versteifte sich und musterte Nathan. "Ist das so? Dann habe ich ihn grundlos rausgeworfen Nathan. Und nun ist unser Vertrauensverhältnis zerbrochen. Ich hätte auf Lin hören sollen, der sagte das Bedienstetentratsch kein Flurfunk ist sondern eben Tratsch. Aber ich wusste ja mal wieder alles besser. Sag mir bitte was er sagte und Danke für Deine Offenheit. Mandelmilch klingt sogar lecker", schmunzelte Verrill.


    Nathan
    "Aber das habe ich Euch doch schon alles gesagt. Ihr solltet Euch Ruhe gönnen, Ihr wirkt etwas durcheinander. Er sagte nur, dass Ihr wütend wart, weil Ferrau rumgeschlichen wäre und Euch belogen hätte und dann hat er wohl noch auf Euren Teppich gepullert."


    Gregoire de Souvagne
    Verrill lachte auf und fing zeitgleich an zu weinen.


    Nathan
    "Herr", sagte Nathan erschrocken. "Habe ich etwas Falsches gesagt? Wie kann ich Euch helfen?" Nathan war völlig durch den Wind und stellte erstmal schnell alle Waschutensilien weg, damit er nicht in der Hektik irgendwas umriss und freie Hände hatte. "Möchtet Ihr, dass ich Euch drücke?", fragte er verunsichert.


    Gregoire de Souvagne
    "Ja bitte", wisperte Verrill. "Es stimmt, Ferrau hat auf den Teppich gepullert... aus Angst. Ich war so dumm".


    Nathan
    Nathan setzte Gregoire etwas auf und umarmte seinen Oberkörper. Es war ihm egal, ob er dabei nass wurde. Er drückte den jungen Herrn lieb an sich.


    Gregoire de Souvagne
    Verrill lehnte sich an und genoss Nathan Nähe. Er drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Dankeschön, ich bin heute etwas nah am Wasser gebaut wegen meiner Hochzeit. Und dann erfahre ich noch, dass ich mal wieder so einen Fauxpas begangen habe. Nun zukünftig mache ich es besser. Man muss aus sowas lernen. Besser zuhören, besser nachdenken. Sonst bin ich es doch immer der die Brüder zusammenhält. In unserer Einheit liegt die Kraft, nicht in der sinnlosen Konkurrenz. Und diesmal habe ich mich ganz entgegen meiner Natur verhalten und allen nur Ärger gemacht. Wunderbar. Und das noch vor unserer Hochzeit. Dabei habe ich nicht mal mei... ich habe gar nicht meine Phase. Also ich glaube ich bin einfach nur nervös, total verknallt und ein Hornochse", grinste Verrill schief.


    Nathan
    Nathan wurde knallrot, als er spürte, dass er einen Kuss auf die Wange gedrückt bekam. "Es ist kein Wunder, dass Ihr aufgebracht seid - Ihr habt Euren Leibdiener abgegeben. Daran liegt das. So was tut einem nicht gut. Ciel sieht auch ganz schlimm aus. Ich könnte Euch ein Entspannungslied vorsingen, während ich euch den Kopf massiere oder auch den Nacken, je nachdem, wie es Euch angenehm ist."


    Gregoire de Souvagne
    "Beides bitte Nathan, Kopf und Nacken. Ja damit hast Du Recht, ich habe einen langjährigen Vertrauten grundlos von mir gestoßen. Das wird mir eine Lehre sein. Was singst Du denn?", fragte Verrill.


    Nathan
    "Ich könnte Euch das Schlaflied singen, das ich Ciel immer zum Einschlafen vorgesungen habe. Es ist ein ganz ruhiges, entspannendes Lied mit einem sehr traurigen Text, aber er schläft davon immer wie ein Baby. Ich habe es ihm fast jeden Abend vorgesungen." Er löste sich vorsichtig aus der Umarmung von Gregoire und setzte ihn so hin, dass er gut an dessen Nacken herankam. Er zog sich selbst einen Stuhl zurecht, setzte sich bequem hin und begann, Gregoires Nacken sanft zu kneten. "Das Lied heißt: Die drei Ritter."
    Er begann zu singen.

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    Gregoire de Souvagne
    Verrill drückte sich gegen Nathan und hörte ihm aufmerksam zu, schloss dabei aber erneut die Augen. "Das Lied gefällt mir", seufzte er leise. "Melancholisch und ergreifend. Du kannst ja singen, wenn Du möchtest. Was war denn damals los?", fragte Verrill ohne jede Anklage in der Stimme. Reine Neugier und der Wunsch nach Verstehen ließen ihn fragen.


    Nathan
    "Ich, ich, ich glaube, ich glaube ich war krank. Oder ich bin in den Stimmbruch gekommen. Ich weiß es nicht, es war keine Absicht. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, aber es klang trotzdem so furchtbar. Schön, dass Euch das Lied gefällt. Ich habe es von meinem Vater gelernt. Er hat es selbst geschrieben." Er knetete Gregoires Nacken hinauf. "Möchtet Ihr noch etwas massiert werden oder darf ich Euch waschen?"


    Gregoire de Souvagne
    "Ich werde es Vater vortragen, sobald er zurück ist. Ja bitte wasche mich, creme mich ein, pudere mich ab und kleide mich an. Danach frisiere mich bitte. Ich werde mein schwarzes Wams tragen", sagte Verrill dankbar.


    Nathan
    Nathan machte sich vorsichtig daran, Gregoire zu waschen. Er hatte weiche, gepflegte Hände und ging sehr liebevoll vor. Bevor er Gregoires besonderen Schambereich wusch, besaß er ihn sich, damit er ihn nicht versehentlich unangebracht berührte oder ihm wehtat. Am Ende fiel ihm auf, dass er dazu keinen Schwamm genommen hatte. "Ich ha-ha-habe den Schwamm vergessen!", stammelte Nathan. "Da-da-das, also, das bin ich mit den Hä-händen gewohnt, weil, weil, weil Ciel, Ciel, also er mag keine, keine Schwämme!"


    Gregoire de Souvagne
    Verrill strich Nathan über den Kopf. "Kein Problem, Du hast mich nicht unsittlich berührt. Sowas kann einen durcheinander bringen. Es brachte jeden durcheinander, dem ich davon erzählte. Von daher, mach Dir keine Sorgen", sagte er freundlich. Er nahm den Schwamm von Beistelltisch und reichte ihn Nathan. "Ich mag weiche Schwämme", schmunzelte er.


    Nathan
    "Verzeihung, Herr", jammerte Nathan und wusch Gregoire noch einmal von Kopf bis Fuß mit dem Schwamm ab, als würde er die Spuren seiner Hände wegwaschen wollen. Danach half er ihm beim Aufstehen. "Bitte steigt aus der Wanne."


    Gregoire de Souvagne
    "Beruhige Dich, Du hast mich ausgesprochen gut und zuvorkommend behandelt. Ich fühle mich bei Dir sehr gut aufgehoben", antwortete Verrill. Er nahm die Hände von Nathan und stieg aus dem Zuber. Danach hielt er sich kurz an dessen Schultern fest, da die Fliesen im Bad etwas rutschig waren. "Ich bin bereit aufgehübscht zu werden", freute sich Verrill.


    Nathan
    Nathan nahm das Handtuch vom Ofen, welches dort gelegen hatte, um aufgewärmt zu werden und rieb Gregoire vorsichtig trocken. Am Rücken rieb er etwas stärker, da Ciel es immer geliebt hatte, wenn er ihm den Rücken mit dem Handtuch rubbelte. Dann nahm er ein ganzes Arsenal verschiedener Hautpflegemittel mit unterschiedlichem Fettgehalt zur Hand und begann mit den leichtesten Cremes die Hautpartien zu pflegen, die am wenigsten Pflege benötigten. So arbeitete er sich Region um Region vor. Am Ende strich er vorsichtig mit einer besonders fetthaltigen Creme von den Nasenflügeln zu den Mundwinkeln, cremte die Ellbogen, Hände, Knie und Füße damit ein. "Ich hoffe, ich habe die richtigen Cremes ausgesucht." Besorgt äugte Nathan, ob Gregoire irgendwo rote Haut bekam.


    Gregoire de Souvagne
    Verrill genoss die gute und liebevolle Behandlung von Nathan. "Nein Du hast alles richtig gemacht. Es ist schön wieder dermaßen verwöhnt zu werden. Da merkt man erstmal, was man an einem Leibdiener hat. Jeder sollte mal einige Tage auf seinen Leibdiener verzichten und ihn dann wiederbekommen. Dann sieht man Euch mit anderen Augen. Schmiere mir bitte Honig auf die Lippen", bat Verrill.


    Nathan
    Nathan nahm einen transparenten und sehr flüssigen Lindenhonig, um damit die Lippen von Gregoire zu betupfen. "Ihr habt sehr schöne Haut, Zerbino hat sich wirklich gut um Euch gekümmert", fand er.


    Gregoire de Souvagne
    Verrill öffnete ein Auge und musterte Nathan amüsiert. "Das hat er, daran gibt es keinen Zweifel. Aber er schien dabei nicht soviel Freude zu haben wie Du. Macht es Dir Spaß?", hakte Verrill nach und rieb die Lippen aufeinander.


    Nathan
    "Ja", gestand Nathan. "Ich, hm, ich, äh, ich mag etwas weibliche Aufhübschung. Bitte versteht das nicht falsch. Das macht einfach Spaß, man hat mehr Spielraum und ich finde es schön. Ich hab, also ich hab das manchmal an mir selber ausprobiert."


    Gregoire de Souvagne
    "Ich verstehe das genau richtig, erzähle mir davon. Was magst Du, was hast Du ausprobiert? Was gefällt Dir besonders und was magst Du ehr nicht? Ich besitze zum Beispiel eine Rüstung und komme mir darin unsäglich fehl am Platze vor. Wobei ich auf der anderen Seite eine Lederrüstung besitze und sie gerne trage. Zudem trage ich meine Waffe gerne und führe sie auch schnell, wie Ferrau feststellen musste. Nun ich habe etwas anderes als Stillett verwendet, eben jenen Schürhaken. Ich liebe gute Düfte wie Parfüm und ich liebe weiche Unterkleidung, anschmiegsame Unterkleidung. Das trage ich aber meist nicht. Dafür mag ich keine langen Haare, also nur an mir selbst. Wenn sie bis zur Schulter reichen, machen sie mich schon rasend. Sie stören mich einfach. Ich trage gerne Wollstoffe und Schals, drum liebe ich die kalte Jahreszeit", erzählte Verrill auf einmal ganz offen und aufgeknöpft.


    Nathan
    "Ich, eeeeeehm..." Nathan blickte sich um, ob Linhard außer Hör- und Sichtweite war. Dann zog er seine Kleider etwas auseinander. Gregoire konnte sehen, dass er darunter Damenunterwäsche trug. Schnell zog er die Oberkleidung wieder darüber. "Also, ich, das ist eine komische Spielerei von mir. Ciel hat gesagt, ich darf das. Er hat es erlaubt. Ich hab ein kurzes Abendkleid und lange Handschuhe. Und noch bisschen was anderes. Im Schrank. Am meisten, am meisten mag ich ein so ein Winterkleid, das ist so schön kuschlig. Es ist nichts Besonderes, ganz einfach geschnitten, aber aus dickem Wollstoff. Und solche Kapuzenschals. Also fast das Selbe wie Ihr. Waffen mag ich gar nicht und so grobes Zeug. Na ja ... fast nicht. Nur ein bisschen. An anderen." Er begann Gregoire mit den herausgelegten Sachen anzukleiden.


    Gregoire de Souvagne
    "Sehr hübsch. Ich mag auch gerne kuschlige Sachen, vor allem in meiner verletzlichen Phase. Oh und ich liebe Pelzmäntel. Sie müssen von innen und außen Pelz haben. Sozusagen ein doppelter Pelzmantel sein. Darin kann man auch schlafen, falls einem mal extrem kalt ist. Kommt bei mir manchmal vor. Linhard kommt später wieder, er ist zu seinem Leibdiener gerannt. Daran ist nichts verwerfliches. Vielleicht ist ein Teil Deiner Seele weiblich Nathan. Schwere Waffen mag ich auch nicht, aber Waffen wie ein Stilett, Florett, ein guter Degen, ein dünner Säbel, ein Jian, dass sind hochfiligrane Stichwaffen. Schnelligkeit und Präzision wird für ihre Führung verlangt", erklärte Greg.


    Nathan
    "Ich, ich weiß es nicht, das kann schon möglich sein, Herr", wandte Nathan ein und kleidete Gregoire fertig an. Dann machte er sich daran, vorsichtig Haaröl in seine Haare zu kämmen. "Kann man das herausfinden? Wie ist Eure Seele verteilt? Genau halbe-halbe?"


    Gregoire de Souvagne
    "Ja das kann man herausfinden, durch einen Heilmagier. Meine Seele ist nicht geteilt, sondern beide Hälften gehen Hand in Hand. Kämpfe ich, kämpfen beide Seiten ebenso Hand in Hand. Ich bin einfach eins - Ihr seid es, denen ein Teil fehlt wie seelisches Bein. Verstehst Du? Ich kämpfe mit der Härte eines Mannes und der Gnadenlosigkeit einer Frau. Ich denke mit der weiblichen Hälfte stets daran wie ich meine Leute zusammenhalten kann, wie ich sie behüten kann, wie ich sie beschützen kann während meine andere männliche Seite sagt los geht raus, erlebt was. Jene Seite möchte selbst die Abenteuer erleben die sie liest. Meine weibliche Seite sagt, bleib in Deinem Nest, da hast Du all Deine Bücher. Es ist ein ständiges Wechselspiel und sich gegenseitig ergänzen. Was der Mann nicht kann, kann die Frau und umgekehrt", antwortete Verrill.


    Nathan
    "Aber ist das für Euch nicht auch anstrengend?", erkundigte Nathan sich. "Wenn ich einen weiblichen Teil in mir hätte, würde dann trotzdem ein Teil fehlen?"


    Gregoire de Souvagne
    "Daran ist gar nichts anstrengend für mich... nur für andere ab und an", lachte Verrill. "Beispiel, Du bist als Mann allein und denkst Dir - ich schaue mich erstmal um, wen ich hier kennenlerne und gucke erstmal. In dem Moment während reagiere ich weiblich und spreche irgendwen mit irgendwas an. Es ergänzt sich automatisch. Natürlich nicht immer zu meinem Vorteil. So bin ich von Natur aus wesentlich gefühlsbetonter, ich habe sozusagen die Doppelpackung abbekommen. Ich bin damit auch leichter aus der Bahn zu werfen, so dass sich manche fragen, wieso reagiert er jetzt über? Weil ich im Grunde doppelt ergriffen, wütend, jähzornig oder traurig werde. Stell Dir eine Gefühlswelt ohne Tag und Nacht vor - es ist gleichzeitig beides - es wäre Diffuses Licht. Licht dass keinen Schatten wirft, sondern sofort alles offenbart. So ungefähr ist es. Es würde Dir immer noch etwas fehlen, aber Deine Seele tendiert mehr zur Ausgeglichenheit. Schau, an einem ganz guten Tag bin ich wie in einer Waage - alles ist perfekt, glücklicher, ausgeglichener und mit sich selbst im Reinen kann dann kein Mensch sein. Das Gegenteil kann auch geschehen. Und Du bist eben einen Ticken näher seelisch an mir dran. Positiv wie negativ Nathan", sagte Verrill freundschaftlich.


    Nathan
    "Das hört sich an, als wäret Ihr sehr glücklich damit, wie Ihr seid, was mich sehr für Euch freut. Was meint Ihr damit, dass ich negativ an Euch dran wäre?", fragte Nathan ängstlich, während er Gregoire frisierte. "Ähm, wie möchtet Ihr das Haar tragen?"


    Gregoire de Souvagne
    "Ich meine damit, dass Du empfindsamer bist. Das heißt, Du nimmst schneller wahr, wenn sich jemand unwohl fühlt. Wenn er anders ist, all die kleinen Schwingungen, die manche schon fast für Hellsicht bei Dir halten werden. Dabei spürst Du mehr, als andere. Bist intuitiver, feinfühler. Aber das negative daran ist, Du bekommst auch all das mit, was Du nicht mitbekommen möchtest. Es ist wie viele Gaben ein zweischneidiges Schwert. Man sieht nicht nur Gutes Nathan. Weißt Du wer sehr tief lieben kann, kann auch sehr tief trauern oder hassen. Das ist so".


    Nathan
    "Ich hasse niemanden", sagte Nathan. "Ich bin nur manchmal ein bisschen traurig. Aber das geht bald wieder weg. Ihr könnt sehr schöne Dinge sagen, Herr. Ihr sagt das wie ein Gedicht. Schreibt Ihr manchmal oder lest Ihr nur?"


    Gregoire de Souvagne
    "Beides Nathan. Nun dann sei froh, dass Du nie den Hass kennengelernt hast. Er ist die schwarze Schwester der weißen Liebe. Traurig bin auch oft, vor allem wenn ich jemandem beistehen möchte und er es nicht begreift. Ich hatte gehofft, dass sich Ciel mit Dir aussöhnt. Er benötigt Dich, er weiß es nur nicht. Aber Dreux benötigt Dich ebenso, er benötigt Deinen Halt. Ciel hat zuviel Halt verloren und glücklicherweise in Ferrau neuen gefunden. Den ich fast zerschlagen hätte. Seine beiden Neuzugänge, wo sind die überhaupt? Dieser Noraka und der Kastrat?", hakte Verrill nach. "Oh einfach wie es geschnitten ist. Ordentlich gekämmt und vielleicht eine kleine Strähne geflochten. Das liebe ich", freute sich Verrill.


    Nathan
    Nathan frisierte die Haare wie gewünscht und freute sich, dass er flechten konnte. "Ich denke, er weiß es. Aber er ignoriert das einfach. Er ignoriert immer einfach alles. Er tut einfach so, als ob alles gut ist obwohl das gar nicht stimmt. Ich würde mich so gern mit ihm versöhnen! Und Ferrau hat jetzt meinen Platz eingenommen, ja? Mag Ciel ihn wirklich so sehr? Also bitte versteht das nicht falsch, ich möchte das einfach gern wissen. Ich bin glücklich, wenn Ciel es gut geht. Aber er sieht nicht so aus, als würde es ihm gut gehen. Ferrau macht irgendetwas falsch, so wie Zerbino manchmal. Der Norkara macht Feldarbeit, weil er nicht mit Ciel reden wollte. Und der, äh, also der Tamjid hilft momentan in der Küche."


    Gregoire de Souvagne
    "Ciel sieht so schlecht aus wegen mir. Er hat viel Stress wegen mir und meiner unbeherrschten Art gehabt. Und ich habe mich ihm offenbart. Er beschützt mich mehr als er kann, mehr als ihm gut tut, er ist wahrlich ein großer Bruder. Sie beide sind es, aber Ciel weiß es und er sorgt sich und behütet mich völlig. Ja er versteht sich gut mit Ferrau, aber das ist kein Vergleich zu Dir. Gesagt hat er nichts, ich spüre es. Ich sehe es. Ich werde ihm die Versöhnung nahelegen. Nun der Noraka konnte froh sein, von Ciel gerettet zu werden. Er wusste nicht, was er für einen guten und umsichtigen Herrn verpasst. Denke nur an Khawa und all die anderen. Ciel hat ein offenes Ohr und Herz für jeden. Und meist wird es ihm nicht gedankt. Ich hoffe, dass ich nicht zu dieser Kategorie zähle, sondern dass ich ihm genau das zurückgeben kann, was er so aufopfernd auf anderer Seite gibt", sagte Verrill.


    Nathan
    "Oh, das müsst Ihr ihm mal sagen, da freut er sich. Die meisten nehmen ihn, glaube ich, gar nicht gütig war, sondern zickig. Dabei macht er sich nur Sorgen. Ciel beschützt immer alle, auch jene, die es gar nicht wollen. Khawa fand das immer lustig. Er findet alles lustig! Ich hoffe, er kommt bald wieder, ich vermisse ihn. Und Fabs, den vor allem." Nathan puderte Gregoire das Gesicht und zeigte ihm einen Spiegel. "Seid Ihr zufrieden, Herr?"


    Gregoire de Souvagne
    "Und vor allem Fabs? Fabien Lacomb? Vaters Leibdiener? Hmmm warum ihn besonders? Magst Du ihn besondes?", hakte Verrill nach und musterte sich im Spiegel. "Ich sehe sehr gut aus, ich würde mich heiraten und Du?", lachte er.


    Nathan
    "Ihr seht sehr schön aus, aber heiraten darf ich Euch nicht, Herr", gab Nathan zurück und lächelte schüchtern. "Ja, ich mag Fabs, er ist sehr lieb und klug."


    Gregoire de Souvagne
    "Na wenn Du ich wärst! Oder Linhard. Danke für die lieben Worte Nathan. Du bist also verliebt. Na hoffentlich ist "Fabs" dass auch. Ich wünsche es Euch beiden. Nichts ist schöner als eine erwiderte Liebe, dass kann ich Dir versichern. Und heute werde ich meinen Mann heiraten, den sturen Kindskopf, der viel zu schnell erwachsen werden musste. Auch so ein doppeltes Paradoxon - er passt gut zu mir. Und zu Ciel, auch er sammelte seltene Seelen. Es sind stets die gebrochenen Seelen die andere kitten wollen. Was ihn gebrochen hat, weiß ich nicht. Ich vermute der Krieg. Aber ich finde es noch heraus. Linhard hat sich mir offenbart, so wie ich mich offenbarte. Nun vielleicht benötigt Ciel nur etwas Zeit und Mut. Ich bin jedenfalls für ihn da und ich werde es ihm sagen, wie Du angeregt hast. Versprochen Nathan. Ich Danke Dir für Deine charmante Hilfe. Du bist ein angenehmer Gesellschafter", sagte Verrill und küsste Nathan auf die Stirn. "Ab nach Hause mit Dir zu Dreux und Danke für alles Nathan".


    Nathan
    "Danke, Herr, Ihr seid auch sehr angenehm", sagte Nathan. "Ich glaube, ich bin wirklich ein bisschen verliebt. Aber bitte nicht weitersagen, wenn es keine Umstände macht. Manche Leute könnten mir das krumm nehmen."
    Er verneigte sich artig und verließ Gregoires Gemach.

  • Brüderliche Liebe, Brüderliche Sorge - die Sorgen eines Duc
    Chat-RPG 01.05.203 n.d.A.



    Ciel begab sich zum Quartier des Ducs. Ihm war nicht ganz wohl dabei, mitten in der Nacht zu klopfen, aber er tat es Verrill zu liebe.


    Dreux Gifford de Souvagne
    Dreux rieb sich müde die Augen. "Nathan? Nat, hat es geklopft?", fragte er gähnend.


    Nathan
    "Ja, Herr, ich gehe schon." Ein ausgesprochen zerknautschter und verheult aussehender Nathan öffnete die Tür. Er trug kein rosa Nachthemd. Er trug überhaupt kein Nachthemd, sondern normale Kleidung. "Oh", sagte er nur zur Begrüßung, als er Ciel erblickte. "Es, es, es ist Prince Ciel", erklärte Nathan.


    Dreux Gifford de Souvagne
    Dreux saß mit einem Schlag senkrecht im Bett. Wie Ciel feststellte, schien er auf einige Leute die Wirkung zu haben, nicht nur wenn er aus dem Schrank kam. "Ciel? Was ist los?", fragte Dreux besorgt, warf sich seinen Morgenmantel über und eilte zur Tür. "Komm rein", bat er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel trat ein. Er umarmte seinen Bruder und gönnte sich ein paar Sekunden an dessen Hals geschmiegt. "Greg hat Mist gebaut. Er hat mir Zerbino geschenkt. Nun stehen er und Linhard ohne Leibdiener da. Er lässt fragen, ob du den beiden Nathan ausborgen könntest."


    Dreux Gifford de Souvagne
    Greg und seine Spontanentscheidungen. Nun als Bräutigam muss er heute wunderbar aussehen, ebenso sein Mann. Nathan komm einmal bitte her. Schaffst Du es Gregoire, Linhard und mich für den heutigen Tag zurecht zu machen? Greg und Lin würdest Du sofort fertig machen. Ich meine die beiden sind ja scheinbar wach, folglich können sie auch schon gewaschen, rasiert und eingekleidet werden. Danach würdest Du mich aufhübschen. Bekommst Du das hin?", fragte Dreux freundlich und drückte Ciel an sich. "Warum schickt Greg überhaupt Dich? Du heiratest heute ebenso. Greg ist wirklich ein Früchtchen, er benötigt dringend einen Leibdiener. Vor der Hochzeit wirft er Zerbino raus, dass gibt es doch nicht. Ciel, Dein Befehl habe ich abgewandelt. Derya wird lebend hergebracht, damit Alex ihrer Pfählung beiwohnen kann. Das hat er sich verdient", erklärte Dreux und betrachtete das müde Gesicht von Ciel. "Ruh Dich bei mir einen Moment aus", bat er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich kann mich nicht ausruhen. Ich heirate! Die Hausapotheke wird es schon richten. Es waren ein paar stressige Tage und Linhard ist grauenhaft anstrengend. Dass Alex der Pfählung beiwohnen will, bezweifle ich. Vermutlich wird er sie erst dann anschauen wollen, wenn sie schon draufsteckt und sich nicht mehr rührt. Keine Ahnung, warum Greg mich schickt. Vielleicht, weil ich Nathan was sagen wollte." Müde ließ sich Ciel auf Dreaux`Bett plumsen. Nathan sah schlimm aus, fand er. "Sag mal, was ist mit Nathan los? Und ist Vater schon eingetroffen?"


    Nathan
    "Ich würde es schaffen, Herr, ich schaff das alles", erklärte Nathan fest. "Ich bin selber ja schon fertig angezogen und zurechtgemacht."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Ciel wir haben kurz nach 4 Uhr! Du kannst noch gute zwei Stunden schlafen, Minimum! Nathan ist mir eine große Stütze Ciel. Vater ist noch nicht eingetroffen. Ich hoffe er kommt bald. Er wird sicher versuchen pünktlich zur Hochzeit da zu sein. Lin ist so anstrengend? Nun damit hätten wir rechnen müssen, wir kennen doch Gregoire und seinen Geschmack", schmunzelte Dreux und stöberte in seinem Nachttisch. Er reichte Ciel etwas Dhanga. "Hier, oder leg Dich zwei Stunden hin. Wie Du möchtest", sagte er liebevoll. Dann wandte er sich an Nathan. "Falls Du es nicht schaffst Nathan, sage mir das. Wir beide müssen nachher ebenso topp aussehen. Ich traue die Paare! Und ich verlasse mich auf Dich. Dein Geschenk für Greg ist heute angekommen. Also gestern Abend. Das hätte ich fast vergessen. Ferrau bat mich darum, Dir dies mitzuteilen. Nathan, bitte hilf Greg und Lin wenn Du es einrichten kannst. Falls unser Bruder ungehalten reagieren sollte, kommst Du sofort zurück", befahl Dreux ernst.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nahm das Dhanga entgegen und prüfte die Menge. "Ein halbes Gramm sollte reichen. Ich kann nicht schlafen, Dreaux. Ich habe zu viel Gedanken im Kopf. Der gute Ferrau ... du weiß nicht, was du an ihm verpasst hast. Soll ich hier bleiben und Nathan geht sich allein um die beiden kümmern? Mir ist nicht ganz wohl dabei. Greg hat mir Zerbino nicht zum Spaß geschenkt, ich habe ihn daraufhin gedrängt." Ciel betrachtete Nathan sehr besorgt.


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Was war los? Es bleibt unter uns. Nathan geh bitte zu Greg und Linhard, Danke", sagte Dreux.


    Nathan
    Nathan verneigte sich und ging. Sein Herz klopfte wild. Er diente nicht gern fremden Herren und Ciels Andeutung wollte ihm nicht gefallen. Zaghaft und kaum hörbar klopfte er an der Tür von Prince Gregoire.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Gregoire will nicht, dass ich es dir sage. Aber ich bin ihm dahingehend sehr böse. Er hat sich entschuldigt und mich danach um den Finger gewickelt, so dass ich ihn nicht mal zurechtweisen konnte. Ich habe mir geschworen, dass er so nicht davonkommt. Um Ferraus und Zerbinos Willen. Bitte behalte dies jedoch bis nach der Hochzeit für dich. Greg ist mit Ferrau ganz ähnlich verfahren wie du - er hat ihn mit einem glühenden Schürhaken mishandelt. Er wollte sich auch nicht verbal davon abbringen lassen, ich musste ihm den Schürhaken regelrecht aus der Hand drehen. Ich weiß nicht, wie weit er gegangen wäre. Kurz darauf gab er den Befehl, Zerbino beseitigen zu lassen. Drum ist mir nicht wohl dabei, dass Nathan jetzt allein zu ihm geht ... auch wenn er sich beruhigt zu haben scheint. Greg hat sich für beides entschuldigt, aber ich finde, das genügt nicht. Ich bin immer noch wütend auf ihn. Ferrau scheint sich gut erholt zu haben, ich habe seine Wunden mit Blutmagie versorgt und mit ihm auf dem Sofa geschlafen. Er lässt sich nichts mehr anmerken. Zerbino ist fertig. Er schläft nur noch. Wie siehst du das Ganze?"


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Tja da ich auch kein Unschuldslamm bin, kann ich Dir sagen, dass man manchmal dermaßen Stress hat, dass man sich selbst vergisst. Aber dies darf weder in unserer Position vorkommen, noch darf man sich dermaßen gehen lassen. Aber mir kam es genau in der Zeit vor, nun wo ich den armen Ferrau überreicht bekam und es darum ging, ob und wann ich zu heiraten habe. Ich bin ehrlich gesagt der Aufassung, das weder Greg noch ich selbst so damit durchkommen sollten. Ich schäme mich für mein Verhalten. Ferrau hatte Schutz und Führung von mir erwartet. Ich habe nicht meine Angst, meinen Unmut an meinen Untertanen auszulassen. Wäre ich er gewesen, was hätte ich empfunden? Meinem Herrn völlig ausgeliefert. Mich beschweren? Unmöglich. Mich wehren? Noch weniger. Ich habe sein Leben in der Hand, weil Vater es mir übertrug - und was tat ich? Ich handelte wie ein Kleinkind das dem Käfer die Flügel ausreißt aus Unmut. Ist das besser? Nein. Ich weiß etwas. Gregoire und ich werden Buße tun. Richtige Buße. Wir werden für eine Zeit in den Tempel des Ainuwar gehen und dort dienen als ganz normale Tempelgehilfen. Kranke versorgen, den Mönchen zur Hand gehen und genau das tun, was unsere Domestiken tagtäglich für uns tun - wir werden demütig dienen. Das sollte unseren Blick auf ihre Leistung klären", antwortete Dreux ehrlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Das ist eine sehr erwachsene Sichtweise, wenn ich das mal so ausdrücken darf", sprach Ciel anerkennend. "Die Zeit auf dem Thron scheint dir gut zu tun. Oder Nathan." Er blinzelte ihm freundlich zu. "Ferrau hat zugenommen, hast du gesehen? Er hat richtige Pausbäckchen bekommen. Ich glaube, er fühlt sich wohl und ich bin sehr zufrieden mit ihm. Zerbino tut mir wahnsinnig leid. Er liegt nur im Bett. Hoffentlich wird das wieder. Ich habe ihn gefragt, ob er Alexandre dienen würde. Er hat zugestimmt. Alexandre weiß noch nichts von seinem Glück. Aber vielleicht hilft das Zerbino, sich nicht mehr so unerwünscht zu fühlen. Für Alex wäre er dann die einzige Bezugsperson, von mir abgesehen."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Ciel ich wurde mein ganzes Leben lang auf den Thron vorbereitet. Und dennoch hat mir nichts mehr Angst gemacht, als genau darauf Platz zu nehmen. Warum habe ich Dir einst erläuert, bezogen auf den Reichsmantel. Nun wo ich darauf sitze, habe ich festgestellt, dass das meiste meiner Angst, Einbildung war. Anderes ist tatsächlich schwieriger als ich es mir je vorgestellt habe, aber es ist kein Hexenwerk. Es ist einfach knallharte Arbeit und Selbstdisziplin. Was Vater leistet, weiß ich nun doppelt und dreifach zu schätzen. Oder was Du all die Jahre geleistet hast. Ich finde das eine sehr gute Idee für Zerbino und Alex wird es auch gut tun, wenn sich jemand mal richtig um ihn kümmert. Er hat es sehr nötig. Seelisch und körperlich", antwortete Dreux.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich hoffe, Vater ist bald wieder zu Hause. Ich vermisse ihn ziemlich und Mama. Sie nervt zwar, aber wenn sie so lange weg ist, fehlt etwas. Ich hatte gestern mit Greg gesprochen über Heiraten und einigs anderes. Was ich dich fragen wollte ... willst du überhaupt heiaten? Greg fand, dass du, nun ja, noch asexueller wärst als ich."


    Dreux Gifford de Souvagne
    Dreux lachte auf, schüttelte den Kopf und nickte dann. "Greg und seine Vermutungen. Naja Unrecht hat der Kleine nicht. Ich lebe asexueller als Du, allerdings wider Willen Ciel. Ich habe gewaltige Angst davor zu heiraten, vor allem die Erstfrau. Wer wird das sein? Ich hatte geplant ein Fest zu veranstalten, wo ich alle heiratsfähigen Frauen unseres Landes und unseres Adels kennenlerne. Ich hoffe dort ist meine zukünftige Ehefrau dabei und ferner hoffe ich, dass ich das Glück haben werde, dass wir uns mögen. Eventuell sogar mehr? Reiner Respekt reicht mir da nicht aus. Weißt Du, selbst wenn ich drei oder vier Frauen hätte, ich möchte sie alle lieben. Ich möchte keine Frau an meiner Seite, weil sie da sein muss. Ich weiß, dass ist utopisch, aber ich gebe diesen Traum so schnell nicht auf. Ricarda war nett anzuschauen, aber mal ehrlich sprang da bei Dir der Funke über? Bei mir nicht. Ich möchte sie sehen und dabei etwas fühlen. Sie sehen und spüren, es gibt eine Verbindung zwischen uns. Sie ist mir nahe und vertraut. So als würde ich sie schon ein klein wenig kennen. Das wäre mein Traum und diese Frau würde ich ohne zu zögern heiraten. Aber eine die ich heiraten muss? Sie wäre eine Fremde in meinem Bett Ciel. Dafür ist unsere Familie nicht geschaffen. Weder Greg, Du, noch Vater oder ich", antwortete Dreux.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Wieso asexueller als ich? Noch keuscher kann man kaum leben, Dreaux, wenn man nicht wie Alex ist. Oder hast du ein Geheimnis dafür entdeckt?" Etwas betrübt blickte er in Richtung des Fensters. "Ich kenne deine Angst, auch wenn sie bei mir anderen Ursprungs ist. Ich wünsche mir für dich, dass dein Wunsch in Erfüllung geht."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Ja ich nehme etwas ein, dass die Lust komplett unterdrückt. Sonst hätte ich ja ständig Dampf auf dem Rohr, wie man so schön sagt. Und das geht nicht. Meine Augen funktionieren recht gut, also wenn ich eine schöne Frau sehe, hätte ich da Schwierigkeiten, wo ich keine Möglichkeit habe es auszuleben. Und ständig allein, dass geht auch nicht. Ich kann kaum mitten in einer Audienz aufstehen, mir im Nebenraum kurz einen hobeln und zurückgehen oder? So nehme ich etwas und bin völlig frei und entspannt. Vater würde mich windelweich schlagen", lachte Dreux.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "So was gibt es?", fragte Ciel baff. "Wie heißt das Zeug und woher bekommst du es?"


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Ja das gibt es, es stellt die Produktion der Samen ein, Du bist sozusagen Alchemistisch krastriert. Keine dicken Juwelen Brüderchen und kein Lustgefühl mehr. Ich habe es von Benito, er fertig es für mich an. Denn auch das ist eine Art des Unwohlseins. Du kennst es bestimmt, wenn Du starken Druck hattest. Irgendwann erleichtert der Körper sich selbst und Du verlierst Samen. Das geht schließlich auch nicht. Das Zeug heißt Xaya-Waanka. Woraus es ist weiß ich nicht. Aber wie gesagt, es ist alchemistisch, schmeckt seltsam nach Beeren und hilft sehr gut. Wichtig vor allem, es hat keine Langzeitwirkung. Lässt Du es einige Tage, so ungefähr eine Woche weg, stehst Du wieder voll im Saft. Ich habe es getestet", erklärte Dreux freundlich und reichte Ciel ein Tütchen dunkelblauen Pulvers.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel steckte das Pulver ein. Er runzelte sehr nachdenklich die Stirn.


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Was ist los Ciel? Versuch es einfach einmal, Du musst es ja nicht dauerhaft nehmen. Ich werde es auch absetzen, sobald ich eine Frau gefunden habe. Danke für Deinen Zuspruch Brüderchen. Sag mir ehrlich, hätte Dir Ricarda gefallen als Ehefrau? Sie war so anders", grübelte Dreux.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Mich brauchst du nicht fragen, ich mach mir um fremde Frauen keine Gedanken. Bei mir gehen intensive Gefühle und Lust Hand in Hand. Ich kann auf niemanden Lust empfinden, den ich weder kenne noch mag. Dafür ist es umgekehrt manchmal ziemlich ärgerlich. Sobald ich jemanden sehr mag, empfinde ich Lust auf ihn. Mein Körper spinnt. Aber reden wir offen - ich hatte vor, dem ein Ende zu bereiten."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Nein ich verstehe Dich da nur zu gut. Stell Dir vor ich muss eine völlig Fremde heiraten. Wie zeuge ich mit der ein Kind? Hallo mein Name ist Dreux, darf ich Dich schwängern? Ach würdest Du mich bitte reinlassen? Oder wie? Das ist widerwärtig. Das genau meine ich doch. Wie kann ich da was empfinden. Aha - das ist Ricarda. Mehr wusste ich nicht. Zu mehr kam es nicht. Hätte ich sie kennengelernt und gedacht, das ist aber eine Liebe oder Süße, dann ja. Aber so? Nein so geht da nicht. Aber es muss vielleicht doch so laufen, was dann? Davor habe ich echt Angst. Das sich dann solche Ehepaare manchmal hassen, liegt doch wohl auf der Hand. Mal langsam, was wolltest Du beenden? Wolltest Du Dich kastrieren lassen?", fragte Dreux und nahm Ciel in die Arme. "Dein Körper spinnt nicht, er arbeitet nur Hand in Hand mit Herz, Kopf und sich selbst!", gab Dreux zu bedenken.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich will es selbst tun", sagte Ciel und grinste etwas bei dem Gedanken. Er schmiegte sich an seinen Bruder. "Dann ist endlich Ruhe."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Das kann ich nicht zulassen Ciel. Das Pulver überlasse ich Dir gerne, aber ich kann nicht zulassen dass Du Dich tötest. Denn das wirst Du damit", flüsterte Dreux besorgt und drückte ihn an sich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel zuckte etwas mit den Schultern. "Alex hat es auch überlebt, oder nicht? Und sieh nur, was für ein unsagbar kluger und fähiger Mann er darum geworden ist! Erzhexer und das mit Anfang Dreißig! So etwas hat es nie zuvor gegeben, Dreaux."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Das liegt vermutlich an der Art der Magie und nicht daran, dass er seinen Penis verlor. Richtig, das ist ein gutes Beispiel Alex hat es auch überlebt. 45 Männer vor ihm die Opfer von Derya Littneaux waren, sind daran elendig verblutet. Was sagt Dir das Ciel? Da müssen wir in aller Frühe noch keine Prozentrechnung starten. Aber von 100% ihrer Opfer hat eines überlebt. Deine Überlebensschance wäre also von 100 - 1 % Bruder", erklärte Dreux ernst.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Doch, das liegt daran. Selbst wenn dieses Pulver die Samenbildung unterdrückt gehen ja doch die ganzen männlichen Essenzen aus den Hoden in den Körper über. Sie müssten schon fehlen, damit man wirklich frei sein kann. Aber abgesehen davon - findest du es nicht auch wunderschön, wie er aussieht? Ohne irgendwelche komischen Auswüchse?"


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Nein, denn er ist nicht Ainuwars Werk wie jeder gesunde Körper, sondern er ist das grausame Werk einer Wahnsinnigen, die ihn verstümmelte. Möchtest Du diesem Monstrum ein Denkmal bauen? Du tust es mit Deinem eigenen Fleisch. Du huldigst ihrer Tat. Es gibt genug Personen, die solche Wahnsinnigen tatsächlich vergöttern und ihnen folgen wie Leitbilder. Das Böse kommt nicht immer in einer widerlichen Gestalt, es kommt oft als verlockende Falle. Und diese Falle biss grauenvoll zu. 46 Mal biss sie zu. 46 Mal von denen wir wissen. Wer weiß wie oft sie tatsächlich tötete? Möchtest Du das gutheißen?", fragte Dreux.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Das heiße ich nicht gut. Aber das Resultat ist doch ... sehenswert. Sicher, es tat vermutlich weh und es war nicht freiwillig. Aber bei mir wäre es im Rahmen eines Blutrituals. Es geht darum ... ich habe versprochen, bei dir ein gutes Wort einzulegen für die Wiedererweckung von Brandur. Und Alex kann dieses Ritual nicht allein durchführen. Das überlebt er nicht, Dreaux! Und darum dachte ich, ich unterstütze ihn mit diesem Schnitt. Es wäre ein großes Opfer, das nimmt die Last von ihm - und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Brandur wieder lebend zurückkehrt."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Ganz langsam Ciel. Täte es die Hinrichtung eines Schwerverbrechers nicht auch um an sein Blut zu kommen?", hakte Dreux misstrauisch nach.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Nein, Dreaux. Die Blutnekromantie erfolgt durch Selbstaufopferung."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Aha! Dann kannst Du also auch nicht Deinen Penis für Alex opfern! Du hast es nur vorgeschoben", sagte Dreux gewichtig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich bin selbst Blutmagier. Wir würden das Ritual zu zweit durchführen anstatt nur er allein. So war mein Gedanke."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Ach hör doch auf, Du hast mir gerade erklärt, dass man nicht für einen anderen bluten kann. Du versucht Dich herauszureden. Ich versuche Dir Dein Leben zu retten Ciel", beharrte Dreux und raufte sich die ellenlangen Haare.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Doch man kann - als Blutmagier. Zumindest gehe ich davon aus. Es ist bisher nicht erforscht, doch ich vermute, dass dies möglich ist. Was wäre denn die Alternative? Alex sterben lassen? Ich weiß, dass das seine Pflicht ist und er selbst weiß es auch. Aber er ist der Beste und ich finde, sein Leben sollte für den Duc aufgespart werden."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Alex? Auf keinen Fall! Wir sparen und Brandur auf. Ohne Erweckung keine Gefahr für Alex, Punktum. Und Du weißt es nicht mal und möchtest Dein Leben gefährden. Wenn es nicht geht, dann was? Stirbst Du für einen Versuch? Das werde ich niemals zulassen", sagte Dreux fest.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich habe Davard mein Wort gegeben", erklärte Ciel. "Dafür, dass er uns diese Derya bringt. Natürlich liegt das letzte Wort immer bei dir. Aber es kommt noch etwas anderes hinzu. Brandur hat als Geist den Bluttempel gesehen. Er weiß, wo wir sitzen und was wir tun. Darum habe ich ihn in einer Flasche versiegeln lassen. Fakt ist, wir hatten keine Möglichkeit, diesen Geist am Spuken zu hindern. Ich musste mir darum zähneknirschend eingestehen, dass wir einen Hofnekromanten benötigen. Brandur scheint ein fähiger Mann zu sein und er hat Benimm."


    Dreux Gifford de Souvagne
    Dreux hörte Ciel aufmerksam zu und nickte zustimmend. "Ja ein guter Einwand. Dann würde ich sagen, die Nekromantie ist geächtet, bis auf bestimmte Ausnahmen, die der Duc persönlich erwählt. Muss es denn Brandur sein? Davard ist ein sehr fähiger Mann, er stand mir schon zweimal in so kurzer Zeit zur Seite. Kennt er keinen anderen Nekromanten? Was ist mit seinem Bruder? Er ist Nekromant. Oder mit seinen anderen Verwandten? Ciel ich verstehe Deine Sicherheitsbedenken und teile sie. Dennoch möchte ich Dich nicht in Gefahr bringen. Notfalls holen wir einen Nekromanten von außerhalb, wenn es hier keinen dieser Machtstufe geben sollte. Ich möchte Dich nicht für Brandur verlieren. Sicher, wenn er eine sehr gute Wahl wäre, wäre ich dafür. Aber für Dein Leben und das von Alex? Nein, da mache ich nicht mit. Ihr seid mir zu lieb und teuer, als ich das zulassen könnte. So leid mir dies für Brandur tut", sagte Dreux.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Deine Gefühle ehren dich", sprach Ciel. "Es würde auch ein anderer Nekromant tun. Er sollte jedoch den vierten Grad nicht überschreiten, denn dann ist er ein Lich und raubt den Lebenden seines Umfelds die Energie. Die Nekromanten aus dem Umfeld von Davard sind solche Lichs. Sie kommen nicht in Frage. Ein anderer, ja, freilich. Wärst du bitte so gut, dies Linhard mitzuteilen? Gern auch mit mir zusammen, aber der Mann schätzt mich nicht sonderlich und ich bekomme es immer wieder hin, ihn wütend auf mich zu machen. Vielleicht kannst du besser mit ihm reden. Vergiss aber eines bitte nicht: Alex, ich und alle anderen Bluthexer - wir sind dazu da, für die Krone zu bluten. Für dich und unsere Familie. Mach dir um uns keine Sorgen."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Natürlich werde ich mit Linhard reden, um jedes Missverständnis auszuräumen. Aber bevor ich dies tue, werde ich mit Alex reden, was unter welchen Bedingungen möglich ist. Ich möchte von ihm hören, ob es eine andere Alternative für Brandur gibt. Das heißt diese Nekromanten sind mächtiger als ein Meister? Dann sind sie nicht nur mächtig, sondern auch gefährlich. Wodurch rauben sie die Energie? Bewusst hoffe ich, nicht das sie unbewusst jeden abzapfen. Ihr beide seid vernarrt in die selbe Person und Du hast einen großen Beschützerinstinkt Ciel. Du bist älter, mächtiger, gerissener und auch verbal wesentlich fitter als Linhard. Das weiß er, also reagiert er unwisch. Das einzige was ihm bleibt, die Krallen ausfahren. Das war doch schon in der Verhandlung zwischen uns so. Da hat er sie sogar gegen Greg ausgefahren, als er spürte er steht mit dem Rücken zur Wand. Er ist unsicher, er ist nicht wütend", grinste Dreux.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Moooment! Woher nimmst du die Vermutung, dass Linhard und ich in die selbe Person vernarrt sind?", fragte Ciel. "Frag Alex, wenn du mir nicht glaubst. Er kann es dir besser erklären. Doch, Lichs zapfen alles an, darum will ich sie hier nicht haben. Sie sind sehr viel mächtiger als Hexenmeister! Ich habe das Dekret nicht umsonst erlassen."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Weil ich nicht blind bin und mit wem hast Du die letzten Tage verbracht? Du hattest zuerst Angst um unsere Oli und sie erfolgreich gegen den Zwerg verteidigt. Nun hast Du Angst um unseren Greg. Aber Ciel, das selbe Funkeln wie in Deinen Augen findet man bei Lin. Jedenfalls jetzt. Mach mir nichts vor, Du liebst uns alle und wenn ich hier eine Frau anschleppe, geht sie ebenso durch den Abgrund weil Du ihr richtig auf den Zahn fühlst. Das macht mich stolz auf Dich. Gönne es den beiden, unter Deiner wachsamen Aufsicht. Ich habe auch ein Auge auf Lin. Er ist noch sehr jung und ein Naridier. Er muss noch einiges lernen Ciel. Lichs zapfen alle an? Nun so etwas weiß ich nicht, da verlasse ich mich voll und ganz auf Dich. Welchen Rang hatte Brandur? Erkläre mir das bitte", bat Dreux.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schwieg einen Moment. Dann umarmte er seinen Bruder ganz fest und küsste seinen Hals. "Ich versuche, es euch zu gönnen ... aber es fällt sehr schwer. Ich dachte, wenn ich mich auf die genannte Weise verwandle, dann hört es auf. Ich kann euch nicht alle besitzen. Das weiß mein Kopf. Aber auch nur der. Bitte vergib mir. Brandur war ein Hexenmeister, Grad 4. Er hätte, denke ich, gut an den Hof gepasst, auch wenn sein Humor dem von Linhard nicht ganz unähnlich ist. Sprich nur mit Alex. Er ist so viel klüger als wir alle zusammen."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Ciel, damit es aufhört musst Du Dir nicht den Penis, sondern den Kopf abschneiden. Und Du besitzt uns alle schon. Nur auf eine etwas andere Art und Weise. Du liebst Olivie, Du liebst Greg und Du liebst mich. Und wir alle lieben Dich ebenso zurück. Daran besteht nicht der geringste Zweifel. Und nun ganz offen - Tacheless. Solltest Du tatsächlich vorhaben Dich zu entmannen, dann werde ich Dich in einen Tempel der Gesundheit zwangseinweisen lassen in Isolationshaft zum Schutz auf Leib und Leben, Deines Leib und Lebens. Ihr mögt zwar für den Duc bluten um uns zu retten, aber Ciel - ABER es ist niemand derart verletzt, was dies nötig machen würde. Und zweites sähe das Ritual sicher ganz anders aus. Zudem wünsche ich bei solchen Ritualen Heilmagier dabei. Ich tue dies nicht um Dich zu ärgern oder herabzuwürdigen, ich tue das rein aus Liebe, Angst und Sorge. Ich liebe Dich Bruder und ich werde Dein Leben auch gegen Deinen Willen retten. Denn auch Du bist ein de Souvagne Ciel. Hast Du das verstanden? Ich werde mit Alex bezogen auf eine Lösung für Brandur reden. Er wäre tatsächlich sehr gut geeignet", sagte Dreux.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Meinst du wirklich, dass es vom Kopf ausgeht?", wollte Ciel wissen. "Ich habe mit Alex darüber diskutiert, ob Gefühle dem Körper oder dem Geist zugehörig sind. Ich glaube, sie kommen vom Körper. Alex geht eher von einer Co-Ursächlichkeit aus. Du kannst auf der Hochzeit mit Alex sprechen, wenn du möchtest. Er wird kommen."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Korrekt, aber das Lustzentrum ist der Kopf. Er ist Teil des Körpers. Du siehst eine leckere Frau, riechst sie, fühlst sie - bis dato kam noch gar nicht Dein Penis zum Einsatz. Aber in Deinem Kopf sind schlagartig Bilder. Dann erst erwacht er zum Einsatz. Nicht umgekehrt. Reine Zuneigung gehört vermutlich der Seele an, sonst könnte der Geist Brandur nicht seinen Sohn weiterhin lieben. Aber er könnte jetzt hunderte heiße Frauen sehen, nichts geschähe. Keine fleischliches Hirn dass Bilder erträumt, keine Augen die die Kurven anders bewerten und kein Schritt der mit einer Erektion darauf antwortet", gab Dreux zu bedenken.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Reine Zuneigung ... da sagst du was", sinnierte Ciel. "Dazu müsstest du momentan ja in der Lage sein, oder? Merkst du einen Unterschied? Ist deine Liebe ... reiner?"


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Sie ist ohne sexuelles Begehren. Einfach pure Zuneigung in absoluter reiner Form", stimmte Dreux erfreut zu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Das hört sich schön an." Er schmiegte sich dichter an ihn. "Wie fühlst du dich damit? Willst du es wirklich je wieder absetzen? Ich stelle mir vor, das Alex so fühlen muss. Leider redet er kaum darüber."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Solange ich keine Frau habe die ich mit Herz und Hirn liebe, nein. Sollte ich so eine Ehefrau haben, dann ja. Ich wünsche mir Kinder. Ein wundervoller Spruch besagt - Kinder sind der sichtbare Beweis von Liebe. Eine allumfassende Liebe mit Körper und Geist ist mein Wunschtraum Ciel. Also ja, dann würde ich es mit Freude absetzen um das Leben in allen Facetten mit ihr zu genießen. Einschließlich sie selbst, wie sie hoffentlich mich".


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel legte sich in Dreaux` Bett. Er war sehr erschöpft und er hatte das Dhanga noch nicht genommen. "Dann hat es nicht die Wirkung, die ich mir wünsche. Aber ich werde es trotzdem mal ausprobieren."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Probiere es, vielleicht ist es genau die Wirkung die Du benötigst um die Welt einmal glaskar zu sehen. Und dann mit Olivie zu reden und sie erneut zu betrachten. Dann kannst Du immer noch wählen. Aber ich werde Dich dennoch beglucken und zwar wie ein Drachenhuhn", schmunzelte Dreux und deckte Ciel neben sich zu. "Schlaf und vergiss das Dhanga. Ich werde Dich um 07:00 Uhr wecken, dann ist noch ausreichend Zeit für Deinen Leibdiener. Ich freue mich darauf Euch zu trauen, ganz ehrlich Ciel. Und ich würde mich freuen, wenn Du eines Tages Kinder hättest. Wir alle gemeinsam, dass wäre mein Glück", flüsterte Dreux ihm zu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich kann Ferrau nicht alleine lassen, Brüderchen", wiedersprach Ciel und setzte sich auf wie ein Steh-Auf-Männchen. "Das geht nicht. Ich werde es mit Olivie versuchen. Ein einziges Mal. Wenn sie davon schwanger wird - gut. Wenn nicht - auch in Ordnung. Kümmert ihr zwei euch um den Erhalt der Linie. Ich erledige anderes."


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Du kannst und Du wirst Ferrau knapp drei Stunden allein lassen - Befehl vom Duc", grinste Dreux. "Schau einfach was Euch beiden liegt und woran Ihr Spaß habt. Mehr kann keiner verlangen", flüsterte Dreux Ciel zu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Widerstrebend ließ Ciel sich zurück ins Kissen sinken. "Schläfst du auch noch eine Runde oder stehst du auf?"


    Dreux Gifford de Souvagne
    "Ich schlafe auch noch eine Runde und stehe mit Dir gemeinsam auf Ciel", sagte Dreux, hakte sich ein und schmiegte sich an. "Festgetackert, Widerstand ist zwecklos Kleiner", gab er gut gelaunt zurück.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Du hast mich", gab Ciel schmunzelnd zurück, rückte sich noch etwas bequemer zurecht, bettete seinen Kopf an den von Dreaux und schlief, mit seinem Bruder an der Seite, innerhalb weniger Minuten ein.


    Dreux Gifford de Souvagne
    Dreux hielt ihn fest in den Armen und ließ alle Sorgen und Anspannung von sich abfallen, jetzt wo Ciel schlief konnte er ungestört um ihn weinen.



    ****



    Nathan
    Er kehrte zurück zu seinem Herrn, den er, zusammen mit dessen Bruder, im Bett schlafen sah. Nathan fühlte einen Stich im Herzen. Er verzog sich in seine Kammer, nahm den Minifabs zur Hand und rollte sich mit ihm im Bett ein. "Nur noch ein paar Stunden", erklärte er dem Püppchen leise. "Nicht wieder weinen, ja?" Er rieb mit dem Zipfel seines Kopfkissens seine Augen trocken.


    Als Nathan sich gerade hingelegt hatte, hörte er wie die Dienerschar unten im Hof die Ankunft von Duc Maximilien verkündete. Der alte Duc war nach Hause zurückgekehrt und dies mehr als rechtzeitig.

  • Kurz nach Vier Uhr morgens ritt die kleine Gesellschaft in den Hof von Souvagne ein. Maximilien war ebenso erschöpft wie seine Begleiter und überglücklich wieder Zuhause zu sein. Es war eine klare Nacht, der Mond stand hell am Himmel und beleuchtete ein gewaltiges, geschmücktes Luftschiff. Durch seine Blumendekoration teilte es den Hochzeitstermin der beiden Brautpaare mit - den 01.05.203. Max zügelte sein Pferd und bewunderte es für einen Moment, ehe er weiterritt.


    "Wir haben es noch rechtzeitig geschafft", teilte Maximilien Fabien erleichtert mit.
    "Ja, es grenzt schon an ein Wunder, bei dem was wir alles erlebt haben. Du hast es geschafft, wie immer", flüsterte Fabien vertraulich.


    "Dreux hat erstklassige Arbeit geleistet. Das gesamte Land ist geschmückt, der Hof ist herausgeputzt, die Sicherheitsvorkehrungen sind auf höchstem Niveau - was möchte man als Vater mehr?", schmunzelte Max glücklich und müde zugleich.
    "Ich wüsste gerne, wer die Ehepartner von Gregoire und Ciel sind", gab Fabien mit einem Zwinkern zurück.


    "Abgesehen von dieser Frage natürlich", stimmte Max Fabien zu, während er Alcanterra vor der großen Prunktreppe zügelte.


    Eine Dienerschar eilte ihnen umgehend entgegen, um sich ihrer anzunehmen. Man versorgte sie mit heißen Getränken und Decken die man ihnen um die Schultern legte und führte die Pferde in den Stall. Eine Stunde später saß Maximilien gemeinsam mit Fabien in seinem großherzoglichen Gemach vor dem Kamin und gönnte sich in aller Seelenruhe eine Tasse Kaffee.


    "Zuhause", flüsterte er beruhigt.

  • Nicht nur der Duc erreichte noch rechtzeitig zur Hochzeit der Prinzen Souvagen. Auch Jules und Khawa gelangten zu dieser Zeit in Beaufort an. Das große Schlachtross, auf dem sie hintereinander saßen, bahnte ihnen einen Weg durch die angereisten Bevölkerungsscharen. Khawa war überglücklich. Er fühlte, dass er nach Hause kehrte. Seine Heimat war längst nicht mehr die Steppe, auch wenn der Nordwind hin und wieder seinen Namen rief - er würde dem Ruf nicht folgen. Sein Platz war hier. Selten war er so rundum zufrieden wie an jenem Tage.


    "Das haben sie aber schön für uns geschmückt", fand er. "Aber woher wussten die nur, dass wir heiraten werden?" Sie drängten sich mit dem Pferd weiter durch die Menge auf der Suche nach bekannten Gesichtern.

  • Man sah die Staubwolke, noch bevor man ihren Ursprung erahnen konnte. Dann erscholl Hufgetrappel. Vier feurige souvagnische Rösser, rabenschwarz mit weißen Mähnen, zogen im gestreckten Galopp eine Kutsche in Richtung Beaufort. Die Menschen sprangen in die Straßengräben, denn die Kutsche machte nicht den Eindruck, als würde sie Rücksicht auf schwächere Verkehrsteilnehmer nehmen. Das Gefährt war flach, breit und schwarz lackiert. Ein weißer Streifen verlief von vorn nach hinten darüber, passend zu den Farben der Pferde. In Rekordgeschwindigkeit erreichte die Kutsche ihren Zielort. Remy stieg aus und hielt zuvorkommend die Tür auf.


    "Na, Tano, hab ich zuviel versprochen?", rief er begeistert. "Wenn man einmal eine Audeaux gefahren ist, will man keine andere mehr, oder?" Er half dem Comte, mit dem er sich ohne dessen Einverständnis angefreundet hatte, auszusteigen. "Mann, wir sind gerade noch pünktlich! Guck dir das Luftschiff an!"

  • Jules grinste Khawa über die Schulter an und ließ die Augenbrauen hüpfen. Der Chevalier war froh gesund und an einem Stück gemeinsam mit Khawa wieder in der Heimat zu sein. Selbst sein Pferd Vernon schien beschwingter zu laufen. Sie alle waren einfach froh, wieder Souvagnischen Boden unter den Füßen oder Hufen zu haben.


    "Glaub es oder lass es Kaffeeböhnchen, aber die Begrüßung ist nicht für uns. Überall Wimpel und Banner, überall Blumen, Aushänge und Girlanden, das kann nur eines bedeuten - eine großherzogliche Hochzeit steht an. Unsere eigene Hochzeit wird vielleicht nicht so bombastisch ausfallen, aber die Feier danach zwischen uns beiden schon", antwortete Jules grinsend.


    Jules lenkte Vernon Richtung Hof und musterte mit stockendem Atem das Luftschiff.


    "Schau Dir das Luftschiff an Khawa, die Form hat was oder? Erinnert mich an etwas, aber ich weiß nicht genau was", lachte Jules leise, während Gufo sich auf seiner Schulter mit einem Krallenfuß putzte. Der Uhu drehte seinen Kopf um 180 Grad und starrte Khawa in die Augen, ehe er sich wieder umdrehte und seine Federn aufplusterte.


    "Oh dabei fällt mir ein, wir sollten dem Duc noch einmal persönlich Bericht erstatten. Zwar habe ich alles Relevante übermittelt, aber ein persönlicher Bericht macht sich gut in Deiner Laufbahn Khawa. Neu-Souvagne wurde von den Luftstreitkräften des Chaos verlassen, die Sicherung der Schollen ist im vollen Gange, die Rückführung der Bauern zurück auf ihre Schollen ebenfalls.


    Das Hochzeitsfest kommt zu einem passenden Zeitpunkt. Wobei für eine Hochzeit gibt es vermutlich keinen unpassenden Zeitpunkt. Finstere Zeiten erhellt sie und lichte Zeiten bringt sie zusätzlich zum Strahlen. Ich freue ich auf das Fest Khawa. Ich hoffe Du gewährst mir den ersten Tanz", schmunzelte Jules und ritt in den Hof ein.

  • Gaetano genoss die wilde Fahrt mit der außergewöhnlichen Kutsche. Vermutlich gerade deshalb, weil er kaum etwas sah, ansonsten hätte er sich um die versprengten Fußgänger gesorgt. Aber so schaute er aus dem Fenster, sah nichts als vorbeihuschende Schemen und genoss den Fahrtwind. Viel zu schnell war die aufregende Fahrt zu Ende. Er hörte das Remy die Tür öffnete und stieg vorsichtig aus. Remy half ihm wie selbstverständlich dabei, was Tano dankbar lächeln ließ.


    Tano kam sehr selten aus dem Haus, eigentlich gar nicht. Umso mehr freute er sich, dass er mit seinem Freund Remy endlich mal die Gelegenheit hatte, die Umgebung kennenzulernen. Der junge Mann stand eines Tages vor ihrer Tür, musste scheinbar die Zwerge vor der Grenze inspizieren und dabei hatten sie sich angefreundet. Gaetano war froh, einen so guten Freund wie Remy gefunden zu haben. Jemand der sich nicht über ihn lustig machte, ihn aber auch nicht in Watte packte. Remy hakte ihn einfach unter und zeigte ihm auf seine Art die Welt. Und dafür war ihm Tano überaus dankbar.


    Das Himmelsauge hatte sogar versprochen, sich um eine Frau für ihn zu kümmern. Gaetano glaubte da zwar noch nicht so Recht daran, aber er ließ alles auf sich zukommen. Denn vor einiger Zeit hätte er auch nicht erwartet, ohne seinen Vater in eine Kutsche zu steigen und nach Beaufort zu fliegen. Fahren konnte man dazu schon nicht mehr sagen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl allein mit Remy unterwegs zu sein. Tano fühlte sich fast verwegen. Dies war sein großes Abenteuer.


    "Danke Remy. Die Fahrt in Deiner Audeaux-Kutsche war wirklich sagenhaft, ich kann es nicht anders beschreiben", antwortete der junge Comte und grinste dabei von einem Ohr zum anderen.


    Angestrengt schaute er zum Himmel. So groß wie das Luftschiff war, war es kaum zu übersehen. Aber die Einzelheiten blieben Gaetano leider verborgen. Dennoch nickte er anerkennend.


    "Gewaltig", war sein gut gelaunter Kommentar, ehe er sich bei Remy unterhakte.
    "Führe uns aufs Fest", bat Tano freundlich, "vielleicht lernen wir ja hier eine Dame kennen".

  • Olivie Solain de Souvagne


    Olivie Solaine de Souvagne saß in ihren Gemächern und zählte die Minuten, die sie von ihrem zukünftigen Ehemann Ciel noch trennten. Fast wäre sie sich nervös durch die Haare gefahren, aber ihre Zofe Jeanne Briard hielt sie sanft davon ab.


    "Nicht Herrin, es gibt keinen Grund nervös zu sein. Euer zukünftiger Gemahl könnte kein besserer Mann sein", sagte Jeanne und lächelte ihrer Herrin über die Schulter zu, so das Olivie es ihm Spiegel sah.
    "Meinst Du er ist genauso aufgeregt wie ich Jeanne?", fragte Olivie, stand auf und betrachtete sich glücklich im Spiegel.


    "Natürlich Eure Hoheit. Jeder Mann, was sage ich generell jeder ist vor seiner Hochzeit aufgeregt. Allein schon, ob man seinem Bräutigam gefällt, was er selbst tragen wird, ob alles reibungslos abläuft. Vermutlich treiben einen hunderte Gedanken um. Aber Ihr müsst Euch nicht sorgen, alles wurde vorzüglich geplant. Und habt Ihr schon einen Blick aus dem Fenster geworfen? Der Himmel selbst verkündet Euren Hochzeitstag. Allerdings verrät er nicht, wer heute die glücklichen Brautpaare sind", warf Jeanne mit einem liebevollen Lächeln ein.
    "Der Himmel selbst verkündet es?", echote Olivie erstaunt und ihre Zofe nickte mit einem leichten Schmunzeln.


    Olivie schritt zum Fenster und zog die schweren Samtvorhänge zur Seite. Über dem Hof schwebte ein gewaltiges Luftschiff, dass bis zum Bersten mit Rosen geschmückt war. Rosen unterschiedlichster Farben ließen den Giganten wie eine gewaltige, himmlische Blumeninsel erstrahlen. Und der Clou an der ganzen Sache war, dass die Seiten des Luftschiffes das Datum den 01.05.203 wiederspiegelten in weißen, edlen Rosen auf einem Bett von rose´ farbenen Blüten.


    Gebannt schaute die junge Frau nach oben und fasste sich ans Herz. Wer immer sich diese Dekoration hatte einfallen lassen, hatte damit genau ins Schwarze getroffen. Geradezu euphorisch drehte sich Olivie zu Jeanne um.


    "Einfach fantastisch! Ich hoffe ein Künstler wird meinen Ehemann und mich auf einem Gemälde verewigen mit dem Rosenluftschiff im Hintergrund. Eine Rosenwolke über unsere Hochzeit, wer immer das von den drei Lausbuben meiner Brüder war, er verdient einen besonderen Dank", freute sich Olivie.
    "Das kann ich Euch leider nicht verraten Herrin, aber möglich wäre auch, dass sie alle drei dahinter stecken. Sie sind und waren schon immer ein eingeschworenes Trio", antwortete Jeanne freundlich und genoss ebenfalls den Anblick des Luftschiffes.


    Olivie drehte sich einmal um sich selbst und schaute dann Jeanne fragend an.


    "Was meinst Du? Kann ich so vor den Traualtar treten? Wird ihm das Kleid gefallen? Ich habe versucht zu wählen, was seine Sicht auf die Welt wiederspiegelt. Schlicht, klar, strukturiert und hell. Ciel ist nicht nur ein aufopfernder, liebender und behütender Bruder, er ist auch sehr selbstlos. Er wird keinen Pomp wählen und ich möchte als seine Braut seine Robe unterstreichen. Was sagst Du Jeanne?", fragte Olivie nervös.
    "Ihr habt gut gesprochen und weise gewählt Herrin, Euer zukünftiger Gemahl wird dieses Kleid lieben. Ihr seht wundervoll aus", erklärte Jeanne entzückt, was Olivie strahlen ließ.


    "Wie ich hörte, hat es Vater den Göttern sei Dank rechtzeitig und wohlbehalten nach Hause geschafft?", fragte Olivie ihre Zofe.
    "Ja Herrin, dass hat er fürwahr. Euer Vater wird auf der Trauung anwesend sein", sagte Jeanne.


    "Damit ist es perfekt, die Familie ist wieder vereint. Mehr noch, heute werden die Bande enger geschmiedet denn je", erklärte Olivie und strich sich glücklich das Kleid glatt.

  • Ähnlich seiner Schwester Olivie betrachtete sich auch Gregoire zum selben Zeitpunkt im Spiegel. Nathan war ein erstklassiger Leibdiener, er hatte seine Arbeit perfekt verrichtet. Verrill war hochzufrieden wie er aussah. Sein Haar fiel frisch und locker, eine kleine Strähne hatte ihm Nathan geflochten und hinters Ohr geklemmt, ganz so wie es Greg liebte.


    Gregoire trug ein schwarzes Hemd, darüber ein schwarzes verziertes Wams mit dunklen Perlen-Applikationen. Genau wie sein Vater bevorzugte er zu besonderen Anlässen dunkle Kleidung die seine helle Haut und Augen zusätzlich betonten. Da niemand weiter in seinen Gemächern anwesend war, schenkte er sich selbst ein strahlendes Lächeln.


    Linhard musste auch jeden Augenblick fertig sein. Verrill machte es sich vor dem Ofen mit einem guten Buch bequem und stellte dabei fest, dass er noch Linhards Verlobungsring am Finger trug. Liebevoll strich er darüber. Er würde ihn Lin heute erneut an den Finger stecken, abziehen würde er ihn nicht noch einmal.


    Greg ließ sich behaglich in seinem Sessel heruntersinken und schnappte sich das Buch, dass ihm Linhard geschenkt hatte. Mit einem wehmütigem Schmunzeln las er die Widmung, seine Liebeserklärung und betrachtete die Zeichnung seines Bruders.


    Verrill nahm die Feder zur Hand, schlug die nächste Seite des Buches auf und schrieb.


    Du hattest oft Heimweh nach einem Ort, von dem Du nicht wusstest ob er existiert.
    Ein Ort wo Dein Herz erfüllt, Deine Seele verstanden und Dein Körper geliebt wird.
    Der Ort existiert Lin - in meinem Herzen.
    Dein~e Verrill


    Gregoire klappte das Buch zu, stand auf und legte es liebevoll auf Linhards Kopfkissen. Nun hieß es warten.

  • Vor der Aufstehzeit, die sein Bruder ihm zwangsverordnet hatte, damit er überhaupt schlief, schlug Ciel die Augen auf. Entsetzt stellte er fest, dass er entgegen seines Plans tatsächlich eingeschlafen war. Dreaux hatte ihre Arme miteinander verhakt, damit Ciel sich nicht heimlich hinausstehlen konnte. Ciel befreite vorsichtig seinen Arm, richtete sich in eine sitzende Position auf und schwang in der gleichen Bewegung die Beine über die Bettkante und kam auf die Füße. Er taumelte, weil er zu schnell aufgestanden war und musste sich einen Moment am Pfosten des Himmelbetts abstützen. Dreaux regte sich im Schlaf, schien aber nicht aufzuwachen.


    Ciel nahm das Päckchen mit dem blauen Pulver, das auf dem Nachttisch lag, steckte es in seine Tasche und pochte leise an die Tür der Kammer von Dreaux` Leibdiener. Ein verquollen aussehender Nathan öffnete ihm. Er war trotz der Uhrzeit vollständig bekleidet, nur seine Haare würde er kämmen und sich vor der Hochzeit noch einmal rasieren müssen. Entweder hatte er in Kleidern geschlafen oder überhaupt nicht.


    "Kein Nachthemd heute?", fragte Ciel freundlich.


    Als er den versöhnlichen Tonfall hörte, zog Nathan für einen Moment eine Grimasse, in dem Versuch, seine Gefühle zu verbergen und fuhr sich mit dem Unterarm übers Gesicht. Mit diesem kurzen Satz hatte Ciel bewusst an einem empfindlichen Punkt gerürt. Wenn sie früher vor dem Schlafengehen noch etwas Freizeit miteinander verbracht hatten, war Nathan immer im Nachthemd gewesen. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum er nun keines mehr trug. Nathan schüttelte den Kopf.


    "Nein, Herr. Kein Nachthemd. Wie kann ich Euch helfen?"


    "Nur etwas ausrichten. Ich bin in meinen Gemächern, falls Dreaux fragt." Ciel blinzelte ihm zum Abschied zu. "Wir sehen uns auf der Feier."


    Damit ging er, bevor er selbst allzu rührselig darüber wurde, dass sich ihre Versöhnung anbahnte. Ganz bewusst hatte er nicht 'Hochzeit' gesagt, sondern nur 'Feier', denn Nathan würde zu denjenigen gehören, die keine Freude an dem Umstand hatten, dass Ciel seine Halbschwester ehelichte. Zurück in seiner Wohnung schaute Ciel, was seine zwei eigenen Diener trieben.


    "Ich wünsche einen guten Morgen", sagte Ciel deutlich in den Raum hinein, obwohl er sich selbst nur teilweise gut fühlte. Er freute sich zwar auf seine Hochzeit, nicht jedoch auf die dazugehörige Nacht, die er am liebsten einfach überspringen würde. Er versuchte, die anstehende Herausforderung auszublenden und sich ganz auf das schöne Davor zu konzentrieren. Er trat ans Fenster, zog die Vorhänge beiseite, öffnete es und ließ das Licht und die frische Morgenluft herein.


    Der Himmel war rosè gefärbt. Vor der aufgehenden Sonne schwebte ein Luftschiff, das, mit zehntausenden oder noch mehr Rosenblüten dekoriert, den Tag ihrer Hochzeit begrüßte. Der Anblick war überwältigend. Seine Braut würde sich freuen, sie liebte Rosen über alles. Ciel drehte sich langsam um.


    "Ferrau?", fragte er langsam. "Ist das da am Himmel dein Verdienst?"

  • Ferrau trat an die Seite von Ciel und grinste ihn an.


    "Nein Herr, der Rosenfarbene Morgenhimmel ist das Werk Ainuwars. Ein kleiner Scherz meinerseits. Herr das Luftschiff ist das Werk Eures Bruder Dreux, aber die dazugehörige Rosendekoration ist mein Werk. Ich war bei Eurem Bruder um bezüglich der Dekoration mit ihm zu sprechen. Ich weiß, Ihr hattet mir dies eigentlich verboten, aber ich musste Euer Gebot missachten Herr.


    Schaut, ich habe alle Vorbereitungen treffen müssen und dafür benötigte ich den Beistand und die Erlaubnis Eures Bruder Dreux. Ich hoffe Ihr seid nicht allzu böse auf mich. Das Luftschiff birgt noch eine Überraschung, wartet ab Herr. Bald werdet Ihr mehr erfahren.


    Eure Gewandung und Eure Eheringe liegen ebenfalls bereit. Ich hoffe ich habe damit Euren Geschmack getroffen. Wenn Ihr mir bitte folgen würdet", sagte Ferrau glücklich und führte Ciel ins Ankleidezimmer. Er deutete auf einen Diwan, wo er Ciels Hochzeitsrobe fein säuberlich ausgebreitet hatte.


    Ciels Hochzeitsrobe:
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    "Ich hoffe Euch gefällt Eure Robe. Sie ist aus den feinsten Stoffen und ist Eurer Stellung würdig Herr. Und hier schaut, dies sind Eure Hochzeitsringe, wo Eure Frau doch so sehr Rosen liebt, bin ich selbstverständlich gleich bei dem Thema geblieben", erklärte der Leibdiener gut gelaunt.


    Ciel & Olivies Eheringe:
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    "Vor jeden Ehering gehört ein Vorsteckring mit einem Diamanten, so habe ich es mir sagen lassen. Natürlich muss Eure Frau diesen Ring nicht vor ihrem Ehering tragen. Sie könnte ihn auch wunderbar separat tragen, da er einiges her macht Herr. Hier der Vorsteckring für Eure Frau", schmunzelte Ferrau.


    Vorsteckring für Olivie:
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    "Und jetzt folgt etwas Feines für Eure Frau. Eine große Kleinigkeit nebenbei, die hoffentlich Ihr Herz berühren wird. Ein goldener Anhänger, ebenfalls treu dem Thema Rosen geschuldet. Aber er ist weitaus mehr, als einfach eine Rose in Schmuckform Herr. Die Rose des Anhängers besteht aus echten Rosenblütenblättern. Diese wurden gepflückt, getrocknet und konserviert. Sie wurden erneut zu einer Rose zusammengesetzt, lackiert und mit Gold verziert. Ihr schenkt Eurer Frau also eine echte rote Rose, ein Zeichen der Liebe. Und diese Rose wird Eure Liebe ewig zum Ausdruck bringen, denn sie wird niemals vergehen", erzählte Ferrau ergriffen und zeigte Ciel den Rosenanhänger.


    Rosenanhänger, Geschenk für Olivie:
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    "Ich hoffe Ihr seid mit meiner Auswahl zufrieden Herr. Für Euren Bruder habe ich ebenfalls ein kleines Schmuckstück ausgesucht, dass seinen Geschmack ganz genau treffen dürfte. Gemeinsam von Euch mit Dreux erhält er zudem etwas, dass die Abenteuerbücher seiner Bibliothek füllen könnte. Aber dazu später mehr. Hier schaut, diese Anhänger habe ich für Euren Bruder in Eurem Namen erworben. Wählt selbst, welchen Ihr ihm schenken mögt. Oder schenkt ihm alle. Vielleicht heute das Buch mit dem Herzen und die anderen beiden Anhänger zu einem anderen Anlass", schlug Ferrau vor.


    Buchanhänger, Geschenke für Gregoire:
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    "Für Euren Schwager habe ich Schmuck und einen zusätzlichen Reitsattel für sein Drachenhuhn in Auftrag gegeben. Welche Art von Schmuck er bevorzugt, oder welche Hobbys er hat, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Soweit ich herausfinden konnte, liebt er Pferde und sein Drachenhuhn. Da erschien mir dieses Geschenk in Eurem Namen sehr passend.


    Möchtet Ihr vielleicht Euren Vater besuchen, sobald ich Euch eingekleidet habe? Euer Vater ist rechtzeitig zurückgekehrt und freut sich sehr auf die bevorstehende Hochzeit", schlug Ferrau vor und wartete gespannt ab, ob sein Herr mit seiner Arbeit zufrieden war.

  • Ciel ließ sich alles zeigen. Seine Gewandung, die Eheringe, den Vorsteckring, den Rosenanhänger und jene Halsketten mit den Büchern. Er sagte während dessen kein Wort. Ferrau kam aus dem Plaudern nicht mehr heraus, während Ciel einfach nur guckte. Am Ende erklärte Ferrau noch, dass er ebenfalls ein Geschenk für Linhard organisert hatte und fragte, ob sein Herr nicht seinen Vater besuchen wollte. Ciel blickte ihn einfach nur an, unfähig, ein Wort zu sagen. Jedes Wort kam ihm banal, geradezu vulgär vor in Anbetracht der Mühe, die sein Diener sich gemacht hatte und der Liebe, die er in die Auswahl der Geschenke für seinen vielbeschäftigten Herrn hatte fließen lassen.


    »Stell dich da hin«, befahl Ciel und zeigte auf eine Stelle auf dem Teppich. Er wartete, bis Ferrau an dem gezeigten Punkt stand. Dann legte er die Arme um ihn und drückte ihn lange.


    »Es tut mir leid, dass ich körperlich werden muss, aber mir fehlen die Worte. Darauf war ich nicht vorbereitet. Es ist überwältigend. Was für eine charmante Idee mit dem rosengekrönten Luftschiff. Olivie wird bezaubert sein, wenn sie es sieht. Ich bin gespannt, was sich darin befinden wird. Die Kleider, die du für mich ausgewählt hast, gefallen mir nicht nur, ich bin begeistert. Sie sind auf der Skala zwischen verspieltem Prunk und geradliniger Eleganz genau am richtigen Punkt platziert. Die dunkelviolette Farbe gefällt mir ausgesprochen gut und der Samt mit den hellen Borten sieht edel aus. Die Ringe werden Olivie gefallen und der Anhänger vermutlich noch mehr. Was für eine wunderbare Idee mit der echten Rose darin. Greg werde ich den ersten Buchanhänger schenken, den weißen mit dem Herz. Dieser Anhänger passt am besten zu ihm. Ich denke, er wird die Geste verstehen. Die anderen beiden werde ich aufheben und zu anderen Zeitpunkten verschenken. Der grantige Linhard wird sich über ein praktisches Geschenk sicher am meisten freuen, das hast du gut erkannt.«


    Er küsste Ferrau auf die Wange, ehe er ihn wieder losließ.


    »Magst du Tätowierungen? Dreaux und Greg sind undankbare Narren, was ihre Domestiken anbelangt. Aber ich werde mich sicher nicht darüber beklagen, dass du nun in meinem Dienst stehst. Ich bin froh, dass ich dich habe. Am Ende habe ich mit Zerbino genau so einen Glücksgriff gelandet. Ich bin gespannt, was er noch an versteckten Talenten offenbaren wird. Du für deinen Teil bist wie ein Magier mit einem Zauberhut, jeden Tag ziehst du eine neue Überraschung hervor. Oh und die paar zusätzlichen Kilo stehen dir gut. Komm bloß nicht auf die Idee, eine Diät zu machen, falls jemand was sagt. Du darfst mich nun für die Hochzeit fertig machen und dann gehen wir zu meinem Vater. Ah, moment.«


    Er suchte kurz Zerbino in seiner Kammer auf.


    »Bitte geh nach Alexandre schauen. Du darfst ihn in meinem Namen herbeordern lassen und ihn hier in meinen Gemächern auf die Hochzeit vorbereiten, während ich mit Ferrau bei meinem Vater bin.«

  • Linhard hatte eigentlich vor zu Kasimir zu gehen um sich für seinen Hochzeitstag zurecht machen zu lassen. Aber vorher hatte er noch jemand anderen aufzusuchen. War ihr neues Motto nicht, niemand wandte sich gegen die Familie, sonst wandte sich die Familie gegen Dich? Genau gegen den Grundsatz den er selbst aufgestellt hatte, hatte er verstoßen. Zwar wusste Archibald nicht dass er ein Familienmitglied war, aber Linhard wusste es.


    Die Eheschließung wollte Linhard auf alle Fälle noch vollziehen, danach würde er Archibald die Wahrheit darüber erzählen, was er getan hatte. Sollten die Götter entscheiden, was danach geschah. Wenn Archibald ihn holte, dann war dies nur gerechtfertigt. Dann hätte die Familie Hohenfelde ein weiteres ihrer Mitglieder als Opfer verschlungen.


    Linhard war das Lügen, das Verschweigen und die langen Messer leid.


    Brandur sein Paps hatte Recht damit, dass der alte Weg völlig vernichtet werden musste. Aber das Gespräch mit Ciel hatte ihm offenbart, dass der Weg genauso in ihm weiterlebte, wie in fast jedem anderen Hohenfelde. Es war nicht das übermächtige Grauen dass von manchen einzelnen Familienmitgliedern ausging, nein vielmehr war es das kleine versteckte Böse, über dass die Hohenfelde hinter vorgehaltener Hand sogar noch lachten, während anderen schon längst das Lachen vergangen war.


    Er musste als Familienoberhaupt als Erster den Arsch in der Hose haben, zu seinen Taten zu stehen und vor der Familie völlig offen und ehrlich zu sein.


    Die Zeit der Lügner, Verschweiger, Schleicher und Betrüger war vorbei. Es war an der Zeit sich ein Rückgrat zuzulegen. Einfach würde er es Archibald nicht machen, aber das Ergebnis eines ernsten Kampfes zwischen ihnen beiden stand fest. Sollte er daran scheitern und Archibald ihn dafür umbringen, dann sollte es so sein. Entweder starb der alte Weg durch seine Ehrlichkeit oder er selbst starb und mit ihm der neue Weg.


    Es blieb schließlich in der Familie... wie seit Angebinn ihrer Zeit.


    Linhard begab sich zum Stall und ritt mit Noir ein Stück nach Beaufort hinein, da die Vampire in einer Pension untergebracht worden waren. Den Vampiren war der Aufenthalt am Hofe verwehrt geblieben. Lin schaute sich den geschmückten Ort an, die Wimpel und Banner, die Menschenmassen die bereits um diese Zeit unterwegs waren um einen guten Platz zu erhaschen und bewunderte das Luftschiff das über dem Hof schwebte.


    Lin betrat das finstere Quartier von Archibald. Seine Augen benötigten einen Moment um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Verdutzt schaute sich Linhard um, da Archibald nicht anwesend zu sein schien, er lag nicht im Bett und sonst war er auch nicht zu sehen. Im selben Moment spürte er wie jemand hinter ihm stand.


    "Guten Morgen... Li-La...", säuselte Archibald in Linhards Ohr.


    In dem Augenblick war Linhard froh über seine Glatze, ansonsten hätten ihm die Nackenhaare zu Berge gestanden, als er Archibalds eisigen Atem auf der Haut spürte. Er fragte sich, wie sich Archibald in so einem winzigen Raum verstecken konnte. Zudem bewegte sich der Kerl dermaßen leise, dass es schon eine Frechheit war.


    Aber Lin ließ sich nichts anmerken, sondern drehte sich mit einem strahlenden Lächeln um. Soviel zum Thema Heuchler, schoss es ihm durch den Kopf.


    "Morgen Archi...", gab Linhard gut gelaunt zurück.
    "Was treibt Dich her? Doch wohl nicht die Sehnsucht nach mir...", gibbelte Arch und setzte sich aufs Bett.


    "Jein, könnte man sagen. Ich möchte mit Dir nach meiner Hochzeit über etwas Vertrauliches reden. Aber erst danach. Du musst mir versprechen, mir bis zum Ende zuzuhören", bat Linhard ernst.
    "Ich bin Dein erster Mann, ich höre Dir zu. Was hast Du angestellt?", schmunzelte Arch.


    "Nichts! Nicht was Du vermutest Arch", gab Lin zurück und hockte sich neben ihn.
    "Oh... ich verstehe! Nach der Hochzeit! Ist noch früh am Morgen, da bin ich noch nicht wach! Du möchtest dass die Erbfolge greift! Hohenfelde-Gedanken, ganz der Opa... würdige Li-La, absolut würdig, mein Kleiner! Das hätte ich Dir gar nicht zugetraut, schau an....


    Dein Mann soll Duc werden richtig? Ich soll die Linie runter bis auf Greg bereinigen. Ich denke mir einen schönen Unfall für die Familie aus, wo sie alle den Arsch zu machen, so dass nur Dein Liebster übrig bleibt... Keine Sorge... in sowas bin ich Profi... dauert aber was... gedulde Dich. Ein Jahr Minimum Li-La, ansonsten fällt der Plan auf Dich zurück... Ungeduld rächt sich bei solchen Großeinsätzen immer...", grinste Arch und entblößte dabei seine messerscharfen Zähne.

    "Was?!? NEIN! Du sollst mir nur versprechen, dass wir zwei uns zu einem vertraulichen Gespräch zusammensetzen und Du mir von Anfang bis zum Ende zuhörst, bevor Du handelst. Und das Thema Duc, vergiss so schnell wie es Dir gekommen ist Archibald. Nebenbei eine Aufgabe habe ich für Dich. Du wirst Greg vor jedem beschützen, gleichgültig ob ich da bin oder nicht. Du wirst ihn mit Deinem Leben verteidigen. Habe ich Dein Wort darauf?",
    fragte Linhard.
    "Das klingt alles sehr theatralisch... Mach es nicht so spannend Lin. Aber von mir aus... reden wir und ich höre mir komplett an was Du zu sagen hast Lin. Bezogen auf Deinen Mann - geschworen. Ich werde ihn beschützen", stimmte Archibald zu.


    "Gut, Danke", sagte Linhard.


    Er stand auf, drückte Archibald kurz, so dass dieser ihn verdattert anstarrte und verließ das Quartier wie die Pension. Nun galt es sich für die Hochzeit fein zu machen.