Die Bestrafung von Bellamy & Robere

  • << In der Wachstube


    Der raue Stein bohrte sich in seine Kopfhaut. Robere stand in der Zelle und drückte seine Stirn gegen die Wand. Es gab kein Fenster, zwischen dessen Gitterstäben hindurch er in die Freiheit hätte schauen können. Vollständige Dunkelheit seit ungezählten Tagen. Robere war für den Augenblick kein Leibgardist mehr, der das Leben des Ducs mit dem eigenen schützte, nicht länger der zweite Mann von Unitè B, der wie eine unbezwingbare eiserne Statue neben der Tür des Thronsaals Wache stand. Er war ein Sträfling in einem Leinenlumpen, unrasiert und mit klebrigem Haar, den man in das letzte und tiefste Verlies geworfen hatte, wo er nicht einmal die verzweifelten Rufe der Mitgefangenen hörte. Er war allein mit dem Abgrund, der von allen Seiten nach ihm griff. Rüstung und Waffen hatte man ihm genommen. Ob er sie je zurückerhalten würde, wusste er nicht. Die Stelle an seinem Kopf, die er gegen die Mauer presste, war inzwischen taub. Er trat einen Schritt nach vorn, bis seine Brust den Stein berührte und drehte den Kopf zur Seite. Er drückte die Wange an die Wand und ein paar Krümel rieselten herab. Ein Bett, um sich hinzulegen, gab es nicht. Dieser Raum war bis auf ein stinkendes Loch für die Notdurft völlig leer. Robere musste im Stehen schlafen, damit ihm das Ungeziefer nicht in die Ohren kroch. Durch das kleine Gitterfenster der Tür drang muffige Verliesluft, die nach Schimmel stank.


    Am schwersten wog weder die Angst vor der Strafe noch die Finsternis, sondern die völlige Abgeschiedenheit von der Außenwelt. Außer den Männern seiner Einheit gab es niemanden in Roberes Leben. Er hatte keine Eltern, die ihren Sohn vermissen würden, keine Familie, die zu Hause auf ihn wartete. Sein zu Hause war nur eine Kammer im Bedienstetenflügel des Palastes, um selbst den Urlaub bei seinen Kameraden verbringen zu können. Sein Leben war seine Einheit und dort hatte man ihn herausgerissen. Er war wie ein schlagendes Herz außerhalb seines Körpers. Robere betete nicht dafür, dass er die Bestrafung überlebte. Er betete dafür, dass man ihn - falls er überlebte - nicht endgültig aus Unitè B warf für sein Vergehen.


    Robere tastete nach der Tätowierung auf seiner rechten Hand. Er konnte sie in der Dunkelheit nicht sehen, doch er spürte die leichten Erhebungen, wo die Tinte ihm unter die Haut gestochen worden war. Der schwarze Skorpion war so tätowiert, dass eine Schere auf dem Zeigefinger lag und die andere auf dem Daumen, so dass das Tier sich kampfbereit zu bewegen schienen, wenn Robere die Finger spreizte oder zur Faust ballte. Es war die Hand, mit der er seine Waffe führte und die selbst zur Waffe werden konnte. Jene Hand, die das Gesicht eines Menschen zu einer blutigen Masse verarbeiten, ihn gegen eine Wand pressen und sich um einen Hals legen und zudrücken konnte. Die Hand, die ungezählte Männer so fixiert hatte, dass es kein Entkommen vor dem Stich des Skorpions gab. Aber weder Stachel noch Scheren nützten ihm jetzt etwas. Der Panzer war es, der nun seine Härte unter Beweis stellen musste. Robere ließ die Hände sinken, lehnte sich gegen die Wand und wartete.

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Bellamy Bourgeois
    Es kam wie es kommen musste, auch wenn Robby und Belly noch so sehr mit ihrem Schicksal haderten, es war unvermeidlich. Der Tag der Abrechnung rückte beständig näher, bis sie eines morgens in ihren heruntergekommenen, dunklen Löchern die sich eine Zelle schimpften aufwachten. Der Tag ihrer Bestrafung war da und stand nun so monumental im Raum, dass er alles andere zu verschlingen drohte. Robby und Bellamy wurden aus ihren Zellen geholt und seit einer gefühlten Ewigkeit sahen sich die beiden zum ersten mal wieder. Verhärmt, verdreckt, ungewaschen und unrasiert, waren sie kaum von einem Landstreicher zu unterscheiden. Bellamy musterte Robere in stummer Wut und Verzweiflung.


    Robere
    Die Wachen des Gefängnisses geleiteten die beiden Verbrecher durch die Tunnel des Verlieses nach draußen. »Es tut mir leid«, keuchte Robere verzweifelt, als der Abstand zwischen ihnen beiden gerade gering war. »Palaisin, es tut mir leid! Ich wollte nicht, dass es auf Euch zurückfällt!« Er wusste nicht, ob Bellamy ihn überhaupt verstand. Die Stimmen, die man von draußen hörte, wurden lauter. Robere hatte Angst und war nass von kaltem Schweiß. Die Gardisten aus seiner eigenen Einheit sorgten draußen für die nötige Sicherheit. Sie drängten die Menschen auseinander, so dass eine Gasse gebildet wurde, die genau zum Blutgerüst führte.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamys Blick fiel für einen Augenblick auf Robere, der sich bei ihm entschuldigte. Belly nickte knapp und schluckte. Die Bestrafung an sich war schon schlimm genug. Schlagartig fiel ihm das Pulver ein, dass er immer noch in der Tasche hatte. Der Palaisin hatte nicht damit gerechnet, dass die Bestrafung so schnell vor der Tür stehen würde. Und nun hatte er das Pulver nicht genommen. Ein leises Keuchen entrang sich seiner Kehle. Er würde die Strafe im vollen Ausmaß ertragen müssen. Nun er hatte schon einiges ertragen, an Verletzungen und Demütigungen, aber das hier war etwas, wovor sogar er sich fürchtete und der gesamte Hof sah zu. Während die Wachen sie nach draußen geleiteten und sie Dank Boldis Arbeit nur einen verbalen Spießrutenlauf hinter sich bringen mussten, fühlte Belly wie ihm langsam aber sicher die Knie weich wurden. Und das ihm! Der Palaisin der schon so manchen Gegner niedergestreckt hatte, von dem keiner glaubte er hätte nur den Hauch einer Chance. Er hatte es allen bewiesen. Und heute wurde ihm bewiesen, dass jeder seinen Meister fand - dieser stand in Form des Henkers Domi bereits auf dem Podest. Ein letzter Blick auf Robere, seinen Leidensgenossen - dann schaute er nur noch stur geradeaus, versuchte das Grauen auszublenden, dass sich in sein Gehirn bohrte - und gleich noch ganz woanders hin. Vor dem Podest blieben die Wachen stehen, damit der Henker das Urteil verlesen konnte. Mit gesenktem Kopf wartete Bell seine Urteilsverlesung ab, er konnte Domi nicht in die Augen schauen.


    Zarkad von Drakenstein
    Zarkad lief schweren Schrittes hinter Robere und Bellamy, dass er die beiden einmal durch diesen Tunnel bringen musste, wäre ihm im Traum nicht eingefallen. Gerade Robere, einer seiner engsten Freunde, wie konnte es soweit kommen. Dem Gesetz musste genüge getan werden, das stand fest und hatte er oft genug in seiner Ausbildung eingebleut bekommen. Leise flüsterte er zu Boldi und hoffe dass die beiden Gefangenen ihn nicht hören würden. »Meinst du, wir machen das richtige?«


    Boldiszàr
    »Ja«, sagte Boldiszàr fest. »Es ist besser, wenn wir die Bestrafung sichern, als wenn irgendeine andere Unitè das tut. Auch wenn es ihnen unangenehm sein wird, dass wir das aus der ersten Reihe mitkriegen. Es wird nicht nur schmerzhaft, sondern scheiße peinlich für die beiden.« Er blinzelte kurz, als ihm auffiel, dass die Formulierung ungünstig gewählt war. »Aber besser wir als die A, C oder noch schlimmer, die D. Jedenfalls werden wir dafür sorgen, dass die Schmach so gering wie möglich gehalten wird. Ich will nicht, dass irgendwer von unseren Leuten lacht oder das Zeug aus dem Publikum nach vorn geflogen kommt. Das ist einer unserer Jungs da vorn und der Palaisin! Wenn einer vom Volk es übertreibt, reagieren wir sofort mit maximaler Härte.«


    Dominique Dubois
    Man brachte die beiden Delinquenten auf das Blutgerüst. Die Gehilfen des Henkers entledigten sie ihrer Gefangenenkleidung und banden sie mit gespreizten Armen und Beinen jeweils auf ein großes hölzernes X. Dominique beachtete die Delinquenten vorerst nicht. Er hatte sie bereits im Gefängnis untersucht, beide waren, wie das bei Gardisten zu erwarten war, sehr gut trainiert und in bester Verfassung. Beide hatten Narben und verheilte Brüche, waren aber gesund und wiesen keine anatomischen Besonderheiten auf. Der Jüngere der beiden hatte während einer Auseinandersetzung vor einem Monat die Schulter ausgekugelt bekommen und der Arm war noch instabil. Dominique hatte seine Gehilfen daher angewiesen, diesen Arm zusätzlich um die Schulterpartie herum zu fixieren, damit er ihn sich nicht gleich wieder ausrenkte, wenn er vor Schmerzen an seinen Fesseln riss. Dominique war Profi genug, um auf die korrekte Einhaltung des verordneten Strafmaßes zu achten.


    Die beiden waren so positioniert, dass sie durch die oberen beiden Streben des X hindurch auf den berüchtigten und gefürchteten Block schauen mussten. Dominique wandte sich an die beiden.


    »Vor Ihrer Bestrafung erfolgt die Hinrichtung einer Hochverräterin. Dass Sie beide der nun erfolgenden Hinrichtung auf diese Weise beiwohnen werdet, ist eine eindeutige Botschaft: Dies ist die letzte Warnung für Sie. Das nächste Mal landen Sie genau da, wohin Sie nun schauen«, sagte Dominique ernst. Seine Folterknechte brachten eine junge Naridierin herbei.


    Azara
    Azara war nach Souvagne gereist und hatte sich gute Geschäfte erhofft. Die Warnung das Land schnellstmöglich zu verlassen, hatte sie fast ausgeblendet. Galt so etwas nicht für Staatsfeinde? Sie war leichtsinnig gewesen, hatte nur an das Geschäft gedacht und nun bekam sie die Quittung dafür. In Naridien herrschten andere Sitten als Souvagne. Hier war die Staatsmacht dass, was das Wort bedeutete - die Macht des Staates. Und widersetzte man sich dieser Macht, dann bekam man die vollen Konsequenzen zu spüren. Verschüchtert musterte sie den für sie gigantisch anmutenden Henker. Wie ein Berg aus Muskelmasse ragte er vor ihr auf. Azara bekam kaum noch Luft, so dass die Folterknechte sie mehr zogen, als dass sie ging.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy hätte sich am liebsten losgerissen und wäre mit Robby getürmt. Aber so gut wie sie gesichert waren, konnten sie das vergessen. Wo hätten sie auch hin fliehen sollen? Das einzige was sie damit erreicht hätten, wäre das Strafmaß zu erhöhen. Der Block würde ihnen winken. Obwohl er fixiert war und genau auf den Block schauen musste, versuchte er einen letzten Blick auf Robere zu erhaschen, seinen Mitgefangenen und Leidensgenossen. Wieviel hatte er ihm durchgehen lassen? Dafür musste er nun diesen Weg mit ihm gehen. Und wieviel hatte er sich selbst schon gegönnt? Belly versuchte sich rein auf die Verräterin zu konzentrieren und das Glück, dass es nicht sein Kopf war der gleich rollte. »Viel Glück und halte durch«, raunte er Robere zu.


    Robere
    Robere keuchte vor Angst. Vor ihm stand der Block. Der Block! Noch nicht für ihn bestimmt, aber bereits in Sichtweite gestellt. Es gab ihm ein gewisses Gefühl der Beruhigung, dass der Palaisin nun neben ihm war und dass Boldi den Richtplatz für sie sicherte. Robere war es seit einem Jahrzehnt gewohnt, sein Leben in ihre Hände zu legen. Ihre Anwesenheit ließ ihn entspannter sein, als wäre er allein hier oben. Auf Bellamys Worte hin drehte Robere den Kopf. »Sie auch«, war das Einzige, was er gequetscht hervorbrachte. Er hoffte, die Hinrichtung der Naridierin würde möglichst lange dauern und einen Großteil des Volkes vertreiben.


    Dominique Dubois
    »Ich verlese das Urteil bezüglich der Mademoiselle Azara, wohnhaft in Shohiro, Naridien. Sie hatte sich nach der Grenzschließung und der Ausweisung aller Fremdländer rechtswidrig innerhalb Souvagnes aufgehalten und wurde daher von seiner Durchlaucht Duc Maximilien Rivenet de Souvagne des Hochverrates für Schuldig befunden. Das Urteil lautet Tod durch Enthauptung. Ich werde das Urteil nun vollstrecken.«


    Die Folterknechte zwangen Azara, ihren Kopf auf dem Block abzulegen. Ein Priester des Ainuwar betete ein letztes Mal mit ihr. Sie weinte und zitterte heftig, doch der Scharfrichter hatte kein Mitleid. Sie war hier aus eigenem Verschulden heraus, da sie das Gesetz missachtet hatte. Er trat an den Block und hob das schwere Richtbeil. Er zielte, Azara schrie auf, als der Schatten auf sie fiel und dann sauste der mehrere Kilo schwere Axtkopf nieder. Der Schrei riss in der Mitte ab. Der Kopf lag auf dem Block, eine rote Lache breitete sich schnell unter dem Halsstumpf aus. Die dunklen Augen der Frau waren in namenlosem Entsetzen weit aufgerissen. Dominique packte den Kopf bei den Haaren, hob ihn auf und drehte ihn in Richtung des Körpers. In einem letzten Begreifen klappte der Kiefer zu einem stummen Schrei auf. Dann drehte er das Gesicht zu Menge hin.


    »Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan.«


    Er brachte den Kopf in den dafür vorgesehenen Korb. Kopf und Rumpf wurden von den Folterknechten weggebracht.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien Rivenet de Souvagne wohnte mit seiner gesamten Familie der Enthauptung bei. Domi ließ sich nicht von den bettelnden Blicken oder dem Gejammere der Verräterin beeinflussen. Man hatte ihr ausreichend Zeit eingeräumt, dass Land zu verlassen. Sie war entgegen jeder Vernunft geblieben und Dominique hatte wieder erneut verdeutlich, was mit jenen geschah die sich nicht an Gesetz und Ordnung hielten. Maximilien schaute sich bewusst die Enthauptung in allen Einzelheiten an. Nicht weil er ein Mann der Grausamkeit war und Enthauptungen liebte. Es ging ihm nicht einmal um die Todesstrafe von Azara. Maximilien ging es darum Leben zu schützen, statt zu vernichten. Und indem er einen Straftäter töten ließ, schützte er all jene Bürger die rechtschaffen waren. Absolut zufrieden mit der Arbeit von Dominique neigte Maximilien minimal aber für jeden sichtbar anerkennend das Haupt. Ein größeres Kompliment konnte der Duc einem nicht machen.


    Linhard von Hohenfelde
    Linhard saß neben Gregoire und schaute sich das Spektakel an. Zwei Gardisten wurden auf das Plateau geführt und vollfixiert, was ihn ein klein wenig an gewisse Studios in Obenza erinnerte. Nur bekamen die beiden diese Behandlung völlig kostenlos. Einen Augenblick später wurde eine Naridierin zum Block geführt. Der Frau stand die Todesangst ins Gesicht geschrieben. Lin verschränkte seine Finger mit denen von Greg und schaute sich genau an, was nun vor sich ging. Der Henker las das Urteil vor, während die Frau auf den Block gedrückt wurde. Sie schrie, während der Henker das tonnenschwere Beil hob. Mit einem dumpfen Knirschen durchschlug die mächtige Waffe Knochen, Sehnen und Fleisch und enthauptete die Verräterin. Einfach und effektiv... Schuld und Sühne. Lins Mundwinkel zuckten, aber er widerstand dem Drang zu lächeln und kraulte Greg die Fingerspitzen.


    Dominique Dubois
    „Ich verlese nun das zweite Urteil“, rief Dubois mit fester Stimme. Einer seiner Gehilfen reichte ihm daraufhin einen Umschlag. Dominique zog das Dokument hervor. „Die Verurteilten, Palaisin Bellamy Bourgeois und Monsieur Robere Moreau, beide wohnhaft in Beafuort, wurden von seiner Durchlaucht Duc Maximilien Rivenet de Souvagne des sexuellen Missbrauchs für schuldig befunden. Das Urteil lautet: öffentliche Vergeltung von Gleichem mit Gleichem. Dies soll öffentlich vor den Augen des versammelten Volkes mittels dafür geeignetem Werkzeug geschehen. Hinzu kommen für jeden fünfzig Peitschenhiebe. Ich werde das Urteil als amtierender Scharfrichter nun vollstrecken.“


    Er nahm zuerst die Peitsche zur Hand. Dieser Teil der Strafe war exakt festgelegt, darum sollte er als erstes stattfinden. Beim zweiten Teil konnte er das Strafmaß an das Befinden der Delinquenten anpassen. Er würde sie nicht schonen, mitnichten, aber er durfte sie auch nicht umbringen.


    »Ich hatte anderes von dir erwartet, Belly«, brummelte Dominique vor sich hin und guckte den Palaisin zwischen den Holzstreben hindurch an, während er die noch eingerollte Peitsche in seiner Hand wippte. »In Ehveros waren wir so schön gemeinsam ein Bierchen trinken, da warst du so ein feiner Kerl und nun das. Ich hoffe, du lernst daraus und machst in Zukunft keine üblen Dinge mehr. Ich möchte dich nie wieder auf dem Blutgerüst sehen.«


    Dominique verpasste beiden Männern ihre verordneten fünfzig Hiebe. Die Peitsche sauste rasch und hart auf ihre Rücken nieder. Alle zehn Hiebe wechselte er zum anderen, damit sie zwischendurch zum Luftholen kamen.


    Bellamy Bourgeois
    Als Dominique die Verräterin gerichtet hatte, waren sie an der Reihe. Er las mit seiner tiefen volltönenden Stimme das Urteil vor, so dass ein weghören gar nicht möglich war. Das Urteil traf Bellamy eigentlich nicht im geringsten. Was scherte ihn Nathan? Ihn ärgerte nur Roberes Unfähigkeit, so etwas heimlich abzuziehen. Die Worte von Domi trafen ihn wie ein Fausthieb des Henkers in die Magengrube. Sie waren in Ehveros Kameraden gewesen. Sie waren um die Häuser gezogen, hatten gezoffen und gelacht. Sogar Max und auch Nathan waren dabei gewesen. Wäre nur der Spielgefährte von Robere ein anderer gewesen, schoss es ihm durch den Kopf. Er wollte Domi etwas antworten, wusste aber nicht was. Einen Moment später hatte er andere Sorgen. Die Peitsche fraß sich in seinen Rücken und hinterließ dort blutige Striemen und ein Zähnefletschen in seinem Gesicht. Er biss die Zähne so fest zusammen, dass sein Kiefer schmerzte. Aber es nützte nichts, irgendwann fing er an zu keuchen und brüllen. Niemand steckte 50 Hiebe stumm weg, auch nicht Bellamy.


    Nathan
    Der feinfühlige Barde, der bei den Adligen auf der Tribüne saß, schlotterte am ganzen Leib. Hätte sein Herr ihn nun angesprochen, würde Nathan nicht einen einzigen vollständigen Satz herausgebracht haben, sondern nur ein Kauderwelsch willkürlicher Silben. Er fragte sich, wie viel Schuld er an dem Elend trug, was die beiden Gefangenen gerade durchmachten. Hatte er in seinen Briefen zu viel gejammert? Wäre Robere und Bellamy diese grausame Behandlung erspart geblieben, wenn er einfach geschwiegen hätte? Er fühlte sich schuldig. Hätte er nur geschwiegen! Hätte er niemals den Medicus aufgesucht, der ihm wohlmeinend seine Verletzungen attestiert hatte. Letztlich war es doch gar nicht so schlimm gewesen, das wäre auch von allein wieder geheilt. Und es stimmte, Robere hatte ihm von Anfang an gesagt, dass es hart werden würde. Was hatte Nathan sich also beschwert? Der arme Robere und der arme Bellamy! Sie waren vollkommen blutüberströmt! Nathan fühlte sich unsagbar schäbig und musste weinen, weil er so ein schlechtes Gewissen hatte.


    Dreux Gifford de Souvagne
    Dreux musterte seinen Leibdiener und legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm. »Es hat alles seine Richtigkeit Nathan. Dass Du soviel Empathie für die beiden empfindest, zeigt uns nur, dass sie genau die richtige Strafe erhalten die sie verdienen. Für Dich Nathan, haben diese beiden dort keine einzige Träne vergossen. Im Gegenteil, sie haben sich vielleicht noch über Dich lustig gemacht. Deine Tränen haben sie nicht verdient Nathan«, sagte Dreux einfühlsam und drückte Nathans Hand.


    Dominique Dubois
    Als der erste Teil der Strafe vollbracht war, waren die Schultern und Rücken der Delinquenten rot von Blut. Er ließ ihnen Zeit, zu verschnaufen, indem er sich in Ruhe um die Nachbereitung kümmerte. In aller Ruhe reinigte er seine Peitsche mit einem Lappen. Der zweite Teil würde weit unangenehmer werden. Die Delinquenten sollten am eigenen Leibe erfahren, was sie ihrem Opfer, dem armen jungen Nathan, angetan hatten. Dominique legte die Peitsche weg und nahm das nächste Werkzeug zur Hand. Er trat erneut vor die Gesichter der Gefangenen und zeigte ihnen, was sie nun erwartete: eine aus Holz geschnitzte Replik eines männlichen Genitals, detailgetreu und in großzügig gewählter Übergröße.


    »Ich hoffe, Sie beide können nach der Behandlung das Ausmaß Ihres Verbrechens nachvollziehen«, sagte Dominique böse. »Der arme Nathan, ausgerechnet eine so wehrlose und schützenswerte Person, also wirklich. Sie beide sollten sich was schämen! Sie, Robere und sie auch, Bellamy! Ich fange jetzt an.« Er trat hinter sie und begann entschlossen mit seiner Arbeit.


    Bellamy Bourgeois
    Als Domi erneut vor sie trat und ihnen zeigte, mit was er sie nun als nächstes behandeln würde, fragte sich Belly insgeheim wer Pate für das Modell gestanden hatte. Das sie nicht noch eine Pferdepenis aus dem Hut zauberten war alles. Belly schaute zu Domi auf und in seinem Blick lag ein Flehen, dass wohl vorher keiner zu Gesicht bekam. Aber Domi blieb nicht lange vor Belly stehen, er ging nach hinten und ab dato stürzte Bellamy in einen Abgrund aus Demütigung und Schmerzen.


    Robere
    Robere war nicht unerfahren, was das Aufnehmen von derlei Gegenständen in seinen Körper betraf. Aber das Ausmaß des Dildos war der pure Hohn! Als der Henker ihm das Monstrum vor die Nase hielt, stieß Robere ein ungläubiges Keuchen aus. »Das ist nicht dein Ernst!«, ächzte er, doch Dominique beachtete weder ihn noch Bellamys flehenden Blick. Entgegen dem, was Roberes Körper wollte, zwang er sich, locker zu lassen, damit die Verletzungen sich hoffentlich in Grenzen hielten. War der Dildo eigentlich glatt oder rau gewesen? Geölt? Robere kam nicht mehr dazu, sich zurückzuerinnern. Plötzlich hatte er das Gefühl, bei lebendigem Leibe gepfählt zu werden. Er fragte sich noch, ob er derartigen Beischlaf je wieder würde genießen können, dann wischte der rammende Schmerz in seinem Unterleib jeden Gedanken aus seinem Hirn.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel saß bei seiner Familie in der vordersten Reihe und ließ sich eine Schüssel voll Nüssen schmecken. Er beobachtete mit scharfem Blick jedes Detail des Treibens, wobei er nahezu keine Gefühle empfand. Ihn interessierte das Ganze vor allem aus analytischer Sicht. Er wollte studieren, wie gut Bellamy und Robere mit Schmerzen umgehen konnten und sehen, wie der Henker darauf einging oder auch nicht. Er selbst war stolz darauf, sich als junger Bluthexer ein beachtliches Maß an Selbstbeherrschung antrainiert zu haben. Er wollte gern sehen, ob die beiden deutlich älteren Gardisten genau so gut waren - oder ob er ihre Leidensfähigkeit toppte. Interessiert betrachtete er ihre scharlachroten, tropfenden Rücken.


    Fabien Lacomb
    Fabien verabscheute Gewalt, aber heute hätte er am liebsten lauthals über die beiden da unten gelacht und sie angerotzt. Nun unverkennbar war auch er ein Souvagner. Er warf einen Blick auf Nathan, der völlig aufgelöst neben seinem Herrn stand und Rotz und Wasser für zwei Kreaturen heulte, die nicht mal Spucke wert waren. Entgegen des Protokolls ging er ein Schritt nach hinten und drückte Nathan kurz. Dann bezog er wieder Stellung neben Maximilien. Erneut warf er einen Blick darauf, was Dominique mit den beiden Übeltätern tat. Auf der anderen Seite des Prügels schien der Akt gar nicht mehr so lustig für die beiden. Es sei denn sie brüllten vor Leidenschaft, grinste Fabien über beide Ohren. »Domi soll ihnen das Ding bis zum Anschlag hin den Arsch rammen, damit sie es zwischen den Mandeln schmecken können«, flüsterte Fabien Maximilien zu.


    Linhard von Hohenfelde
    Linhard griff in die Nussschale von Ciel und lehnte sich zurück, während Robby und Belly die Spezialbehandlung ihres Lebens kassierten. Domi der Henker penetierte die beiden nach Strich und Faden mit einem Mega-Dildo. Lin versuchte erst gar nicht, sein Grinsen zu verbergen. Er rutschte ein Stück näher zu Greg auf und drückte ihm einige der Nüsse in die Hand, während er dass Geschehen nicht aus den Augen ließ. Ciel erschien es ähnlich zu gehen. Seine Augen klebten förmlich an den Hintern der beiden, während Domi aus den Rossetten von Robby und Belly zwei Donuts formte.


    Gregoire Verrill de Souvagne
    Gregoire nahm die Nüsse von Lin entgegen und ließ sie sich schmecken. Schmunzelnd leckte er sich danach die Finger ab und zwar so, dass es Lin und Ciel mitbekamen und grinste die beiden an. Verrill schaute auf das Schauspiel unter sich. Lin hatte wirklich einen kleinen Hang zum Bösen, aber gerade dass machte ihn so verführerisch. Ciel und Dreux waren da nicht anders. Greg lehnte sich an seinen Mann an und schaute ungerührt der Strafe zu. Sie bekamen was sie verdienten. Verrill ließ das völlig kalt, während Gregoire gemeinsam mit Lin schmunzelte und sich ebenfalls Nüsse von Ciel mopste.


    Robere
    Endlich ließ die Tortur nach. Roberes Hinterteil fühlte sich an wie ein matschiges Schlammloch. Sein eigener Dreck war ihm wie braunes Wasser bis zu den Knöcheln heruntergelaufen und er hatte gepisst und gekotzt. Die Gehilfen des Henkers banden ihn und Bellamy los. Danach überließen sie die Bestraften sich selbst; sie halfen ihnen nicht beim Stehen. Robere krallte sich noch für einen Moment am Holzkreuz fest, doch konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten und rutschte in die Lache aus seinem eigenen Unrat, wo er schwer atmend liegen blieb. Der Schmerz strahlte von seinem Darm in seinen gesamten Rumpf aus und bis hinab in die Beine. Der Richtplatz drehte sich um ihn herum. Er wünschte sich eine Ohnmacht herbei, doch war es ihm nicht vergönnt.


    Bellamy Bourgeois
    Er hatte gebrüllt, irgendwann hatte er geschrien und dann hatte seine Stimme versagt. Seine Sinne hingegen taten ihm nicht diesen Gefallen. Der Schmerz war unbeschreiblich und je fester Bellamy versuchte sich vor dem Ding zu schützen, je schlimmer wurde es. Als er das begriffen hatte, war es schon zu spät. Er fühlte sich, als wurde er mit einem glühenden Stemmeisen traktiert. Der Schmerz ließ ihn fast die Besinnung verlieren, aber leider schubste er ihn nicht über den Abgrund hinaus und erlöste ihn. Irgendwann war doch hinter dem Schmerz Erlösung. Er fühlte sich dumpf und taub an. Sein ganzer Körper war eine einzige schwärende Wunde, von der er nicht mehr sagen konnte woher der Schmerz eigentlich stammte. Als Domi endlich von ihnen abließ und die Fesseln gelöst wurden, stürzte er wie gefällt zu Boden. Er konnte seinen Sturz weder abfangen, noch abfedern. Mit einem Rums klatsche er in seinen eigenen Dreck aus Blut, Erbrochenem, Urin und Scheiße. Es kümmerte ihn nicht mehr. Für Scham war es zu spät, er wollte nur noch weg hier. Aber selbst dazu konnte er sich nicht mehr aufraffen.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien hob die Hand und damit wurde es schlagartig still auf dem Platz. Einzig und allein das Keuchen und Stöhnen der Bestraften, war noch zu hören. "Wir Danken Euch für Eure erstklassige Arbeit Henker. Der Gerechtigkeit wurde durch Eure Hand Genüge getan. Dennoch steht eine weitere Strafe aus. Wir, Maximilien Rivenet de Souvagne, erachten Euch Bellamy Bourgeois nicht mehr für würdig uns als Palaisin zu dienen. Mit sofortiger Wirkung entheben wir Euch dieses Amtes. Das Schwert des Palaisin ist mit sofortiger Wirkung konfessiert. Ihr werdet herabdegradiert in den Rang eines Gardisten. Ferner erheben wir mit sofortiger Wirkung Comte Massimo de la Cantillion in den Stand unseres persönlichen Schwertmeisters und Palaisin. Möge seine Klinge stets scharf bleiben und ehrenvoll für unsere Gerechtigkeit streiten. Die Verurteilungen wurden vollstreckt, die Versammlung ist aufzulösen", befahl Maximilien.


    Dominique Dubois
    Dominique verließ das Blutgerüst, während seine Gehilfen begannen, die Holzkreuze abzubauen und aufzuräumen. Es war vorüber. Bellamy und Robere hatten es geschafft. Die Gardisten trieben das Volk auseinander. Damit würden sie eine Weile beschäftigt sein, denn anlässlich einer so spektakulären Darbietung - immerhin war der Palaisin Probant gewesen - hatte sich ganz Beaufort eingefunden. Nur sehr widerwillig zerstreute sich das Volk. Viele wollten noch bleiben und den Abtransport der beiden in ihrer Schande liegenden Delinquenten beobachten. In Anbetracht eines solchen Drucks war es nicht möglich, die Augen überall zu haben und dem einen oder anderen gelang es, auf das Blutgerüst zu klettern und sich Bellamy und Robere von nahem anzusehen. Die Folterknechte taten nichts, um sie daran zu hindern - es gehörte nicht zu ihrer Aufgabe und Mitleid kannten sie so wenig, wie die beiden Delinquenten mit ihren Opfern gekannt hatten.


    Boldiszàr
    »Etienne, zu mir! Die anderen - seht zu, dass die Leute hier verschwinden!« Boldiszàr eilte mit dem herbeigerufenen Gardisten zuerst zum gefallenen Palaisin. Er legte eine Decke um ihn und zog ihn auf die Füße. Es war ihm egal, ob er dabei schmutzig wurde. Das Einzige, was ihn interessierte, war, dass seine beiden Kameraden in Sicherheit gebracht wurden. Es war ihm nicht gestattet, beide gleichzeitig wegzubringen - der Befehl hatte ausdrücklich gelautet, Robere noch liegen zu lassen, bis Bellamy fortgeschafft war, um das Maß der Schande für den Haupttäter noch zu erhöhen. »Kommen Sie«, versuchte Boldiszàr den ehemaligen Palaisin anzufeuern. »Die Beine durchdrücken, ich bringe Sie hier weg.«


    Der Schwarze Skorpion >>

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Bellamys Rettung & Rekrutierung


    Boldiszàr
    So schnell wie möglich brachte man den gestürzten Palaisin fort vom Richtplatz. Die beiden Gardisten buckelten den verletzten Bellamy durch die Menschenmenge, die sich neugierig um sie scharen wollten. Weitere Kameraden ihrer Einheit bahnten ihnen durch harsche Rufe und Stöße mit dem Schaft der Hellebarde einen Weg. Wie von Prince Ciel befohlen, brachten sie Bellamy in die kleine Kapelle im Schlossgarten, die zwischen alten Bäumen stand. Boldiszàr hatte keine Ahnung, warum sie ihn ausgerechnet dort absetzen sollten. Vorsichtig ließen er und Etienne Bellamy zu Boden sinken. Dann mussten sie gehen. »Viel Glück, Palai ... Bellamy«, sagte Boldiszàr zum Abschied und sie ließen den Verletzten allein.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy schaute Boldi nach. Er wollte ihnen so gerne noch etwas sagen, ihnen mitteilen wie dankbar er ihnen für ihren Beistand war. Gerade weil er ein Gefallener war und dennoch hielten sie felsenfest zu ihm. Belly war selten gerührt, heute war er es. Die Bestrafung hatte ihm gezeigt, auf wen er wirklich zählen konnte. Boldi gehörte ganz vorne mit dazu. Aber was nun aus ihm werden sollte, dass wusste er nicht. Massimo de la Cantillion hatte seinen Posten als Palaisin verliehen bekommen. Der Mann war gut und taff, aber trotzdem war es ein Schlag für Belly ins Gesicht. Der Duc hatte es öffentlich verkündet. Nun seine Ernennung war genauso öffentlich gewesen wie sein Fall. Bellamy blieb liegen und fragte sich, was er... ausgerechnet er in einer Kapelle zu suchen hatte. Er wartete einfach ab. Mehr konnte er eh nicht tun.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Wenige Minuten betraten einige Magier die Kapelle und sperrten hinter ihnen zu. Darunter Prince Ciel und Erzhexer Alexandre. Zwei Novizen zogen Bellamy auf die Füße, wobei sie sich sehr viel mehr quälen mussten, als die beiden Gardisten. Alexandre aktivierte den Mechanismus und schob die Statue beiseite. Die Magier brachten Bellamy in einen Keller, der sehr tief und sehr dunkel war. Fast war es, als stiege man in eine Gruft hinab.
    »Ganz hinter, ins Vivarium«, wies Alexandre die Novizen an. Sie legten Bellamy bäuchlings auf dem blanken Steinboden ab, zu Füßen einer im Schneidersitz sitzenden Statue des Ainuwar, in deren Schoße Alexandre nun Platz nahm. Auch Prince Ciel betrat das Vivarium, die übrigen Magier verließen den Opferraum wieder. Sie blieben zu dritt zurück.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy lag bäuchlings auf dem Boden und versuchte den Schmerz in seinem Rektur auszublenden. Er genoss die Kühle der Steinfliesen unter sich, sie beruhigten seine aufgewühlten Nerven. Einen Augenblick später erschien eine Gruppe von Magier, die hinter sich absperrten. Die Sache war Belly nicht geheuer, aber in seinem Zustand war er wehrlos. Er war ihrer Gnade ausgeliefert. Als er Ciel unter ihnen erkannte, entspannte er sich etwas. Die Magier nahmen ihn auf und trugen ihn davon. Schleppten ihn in unterirdische Gänge von denen er nicht einmal wusste, dass es sie gab. Immer weiter und tiefer ging es hinab in ein unbekanntes Gewölbe. Letztendlich legten sie ihn vor einer Statue an. Es musste eine Ainuwarstatue sein, denn sie hatte kein Gesicht. In den Schoß der Statue setzte sich Alexandre la Grange, der Marquis. Ciel blieb ebenfalls vor Ort, während alle anderen den Raum verließen. Bellamy versuchte sich umzuschauen, aber sein offener, schmerzender Rücken machte es unmöglich. Also gab er den Versuch auf. "Wo bin ich hier? Was wollt Ihr von mir?", fragte er leise und leckte sich über seine spröden, aufgesprungenen Lippen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wirkte ausgesprochen nervös, während der Erzhexer ihn unentwandt ansah und jede noch so kleine Bewegung verfolgte. Als Bellamy fragte, wo er war, nickte Alexandre Ciel kurz zu. Ciel holte tief Luft.
    »Sie befinden sich im Tempel des Lebens. Es ist ... es ist eine verborgene Institution, die sich auf Heilmagie spezialisiert hat. Ich absolviere momentan eine Ausbildung zum magischen Heiler. Und Sie werden der Gegenstand meiner Abschlussprüfung für die Grundausbildung sein, wenn sie einverstanden sind.«


    Bellamy Bourgeois
    "Ich bin einverstanden, ich habe nichts mehr zu verlieren. Was geschieht mit mir, wenn Sie versagen? Ich meine, bleibe ich als sabbernder Lappen zurück oder als Fleischklumpen mit Augen und Tentakeln oder so etwas? Ich habe von Magie keine Ahnung Herr. Und wenn alles vorrüber ist... im Guten, was wird dann aus mir? Euer Vater degradierte mit zum Gardisten. Wo? Am Hofe, auf einem Lehen bei einem unbedeutenden Chevalier? Das hat er nicht gesagt, oder hat er sich die Option bewusst offen gelassen? Mit Massimo hat er vielleicht den Mann an der Seite, den er sich wünscht... aber ich sage Euch eines, ein einfacher Charakter ist der Comte auch nicht! Ihr habt selbst gesehen wie schnell die Zofe gestorben ist. Seine Sicht von Recht und Ordnung ist vielleicht etwas zu hart, was meine zu lasch war... das klingt wie eine Beschönigung meines Fehlverhaltens... verzeiht...", stöhnte Bellamy.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel setzte sich an das Kopfende von Bellamy auf den blanken Steinboden. Der Mann war nicht nur schwer verletzt, er war auch nervlich am Ende. Ciel nahm seine Hand in seine, wobei er einen Finger so legte, dass er Bellamys Puls fühlen konnte und die andere Hand auf seinen Rumpf an einer Stelle, wo er keine Wunden hatte. Sein Herz raste und selbst für einen gesunden und gut trainierten Mann war es zu viel des Guten. »Stressbedingte systolisch-diastolische Hypertonie«, analysierte Ciel mit ruhiger Stimme und mit einem kurzen Blick zu Alexandre. »Der Blutdruck liegt bei 190 zu 110, der Puls beträgt 104 Schläge pro Minute. Als erste Maßnahme senke ich Puls und Blutdruck, um die Lebensgefahr durch Herzinfarkt zu reduzieren.« Er konzentrierte sich auf seinen eigenen Herzschlag und ließ das Gefühl für seinen eigenen Körper durch seine Hände in den Körper von Bellamy fließen. Es dauerte, doch mit der Zeit spürte Bellamy, wie sein Kreislauf sich beruhigte. Erst jetzt beantwortete Ciel ihm seine Fragen.
    »Wenn es schief läuft, passiert gar nichts, außer, dass es nicht funktioniert. Alexandre wird Ihnen dann helfen. Versuchen Sie, sich so gut es geht zu entspannen. Ihnen kann hier nichts geschehen und danach sprechen wir über ihre Zukunft. Zuerst müssen wir die Gegenwart wieder in Ordnung bringen. Es hatte übrigens seinen Grund, warum Boldiszàr so eilig wieder davonging. Robere liegt noch auf dem Richtplatz und er wusste, dass ich mich Ihrer annehmen werde. Möchten sie etwas zu trinken?«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy versuchte Ciel im Auge zu behalten, als sich dieser an sein Kopfende setzte. Der Versuch war genauso zum Scheitern verurteilt, wie sein vorheriger, nach Ciel zu schauen. Ciel ergriff seine Hand und Belly ließ es einfach geschehen. Die Geste tröstete ihn etwas, aber Ciel tat weitaus mehr, als ich einfach zu trösten. Er sprach mit seinem Meister etwas über medizinische Dinge, von denen Bellamy ebenfalls keine Ahnung hatte. Nur einige Worte verstand er und diese verhießen wirklich nichts gutes. Ciel wurde ganz ruhig, sein Meister war ruhig und Bellamy versuchte sich den beiden anzupassen. Dann spürte er wie eine Ruhe von ihm Besitz ergriff, die nicht seine eigene war. Sie war wie Balsam für die Seele, wohltuend und heilend. Am liebsten wäre Bell eingeschlafen, aber den Punkt hatte er bereits zu weit überschritten. Er lag auf dem Rücken und fühlte sich hier in dieser Katakombe begraben, von der Außenwelt abgeschnitten. Aber das war kein schlechtes Gefühl, denn nun fühlte er sich sicher und geborgen tief im Schoss der Erde selbst. Ein winziger Teil von ihm verstand damit das Empfinden eines Gargoyles. Ciel fragte ihn ob er etwas trinken wollte. Erst bei der Frage spürte Bell wie durstig er tatsächlich war. "Ja bitte, Wasser wäre nett", antwortete er dankbar.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Würdet Ihr bitte ein Glas Wasser holen?«, bat Ciel seinen Meister, damit er den Patienten nicht loslassen musste. Alexandre stand auf und kam kurze Zeit später zurück. Ciel wollte das Wasser jedoch nicht sofort haben. »Bitte gebt dreißig Milligramm Rahusti hinzu, um die Schmerzen zu lindern«, bat er Alexandre und dieser machte sich an einem Regal zu schaffen, ehe er Ciel den Tonbecher reichte. Ciel half Bellamy, sich ein wenig aufzusetzen. »Bitte langsam trinken«, erklärte Ciel mit einem nervösen Blick in Richtung Alexandre, der wieder im Schoße Ainuwars platzgenommen hatte.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy ergriff das Glas und trank es in langsamen Zügen aus. Er kannte es von seiner Ausbildung her, wer unter großem Durst litt, durfte diesen auch nicht sofort stillen. Bestenfalls kam einem alles wieder hoch, schlimmstenfalls wurde man tatsächlich krank davon. Was immer Ciel hatte ins Wasser geben lassen, Bellamy war meilenweit davon entfernt es zu hinterfragen. Das man ihm überhaupt helfen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Und Ciel kümmerte sich wirklich rührend um ihn. Ob dies nun Teil seiner Prüfung oder aus Zuneigung war, wusste Bellamy nicht. Es war ihm auch gleich, Güte zu hinterfragen, war das Dümmste, was man machen konnte. Er reichte Ciel das leere Glas zurück. "Danke. Ihr habt meine Fragen nicht beantwortet. Hat das einen Grund? Wollt Ihr mich schonen oder wisst Ihr es nicht Herr? Ihr könnt es mir sagen, dass Schlimmste habe ich schon gehört. Ich weiß nicht womit ich Eure Güte verdient habe, Danke", sagte er freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Sie haben meine Güte durch Ihre Loyalität verdient«, erklärte Ciel und stellte das Glas weg. »Ich möchte mich zunächst um Ihre Wunden kümmern, sie bluten stark, das duldet keinen Aufschub. Bitte drehen Sie sich auf den Bauch.« Ciel half Bellamy dabei. »Meister, bitte reicht mir ein Kopfkissen.« Alexandre, der bei der Prüfung auch die Rolle des Gehilfen einnahm, tat wie geheißen und ein kleines festes Kissen wurde Bellamy unter den Kopf gelegt. Die Wunden auf dem Rücken waren übel anzusehen, doch weiter unten lauerte die wahre Gefahr. Ciel desinfizierte seine Hände, kniete sich zwischen Bellamys gespreizte Beine und schaute erst von außen. Er legte eine Hand auf Bellamys Gesäß, um ihn taktil vorzuwarnen. »Bitte für die Untersuchung locker lassen, es dürfte nicht mehr wehtun.« Dann sagte er ruhig beim Ausatmen: »Pschhhhh.« Gleichzeitig schob er einen Finger in Bellamys malträtiertes Hinterteil. So erspürte er die Verletzungen anhand des Blutflusses. »Innere Kontusionen und rektale Rupturen«, analysierte er. »Sofortiger Behandlungsbedarf.« Er zog den Finger wieder heraus, desinfizierte sich die Hände erneut und nahm wieder Platz. »Bitte halten sie den Blick nach vorn gewandt.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy nickte knapp so wie es seine Schmerzen zuließen. "Ich habe mein Bestes gegeben und der Auftrag war ja auch amüsant", grinste Bellamy schief. Vorsichtig rollte er sich über die Seite auf den Bauch und stöhnte durch zusammengebissene Zähne auf. Sein Rücken fühlte sich an, als bestünde er nur noch aus Fleischstreifen. Das Kissen quitierte er mit einem weiteren dankbaren Nicken. Als sich Ciel zwischen seine Beine setzte, musste Bellamy schlucken. Das er mal so empfand, damit hatte er nicht gerechnet. Ciel wies ihn an locker zu bleiben. Die Erfahrung hatte er draußen auf dem Richtplatz ebenfalls gemacht. Aber das war leichter gesagt als getan. Bellamy kämpfte die aufsteigende Panik herunter. "Moment... gebt mir einen Moment...", bat er und schluckte. Er wischte sich nervös mit der Hand übers Gesicht. Als er sich einigermaßen beruhigt hatte, nickte er Ciel zu. "Ich bin soweit, ich gebe mir Mühe ganz entspannt zu sein", antwortete Bellamy, aber das Zittern seiner Stimme war deutlich zu hören. Bellamy atmete aus, wie auf den Befehl hin. Als Ciel ihm einen Finger in den Hintern schob, grunzte er schmerzerfüllt auf, ließ aber so gut er konnte locker. Die Diagnose sagte ihm so wenig wie die vorherigen, aber dass er stur geradeaus gucken sollte, vereinfachte die Sache. "Ich... ", setzte Bellamy an. "Ja...", kam danach die knappe Antwort und er drückte sein Gesicht ins Kissen. Belly wartete ab und versuchte sich zu entspannen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Offenbar hatte Bellamy immer noch starke Schmerzen, aber Ciel verzichtete darauf, ihm weiteres Rahusti zu geben. Die Schmerzen waren ausreichend stark gelindert, dass er nicht unkontrolliert wegzuckte, das musste genügen, denn jedes alchemistische Mittel belastete den ohnehin schon angeschlagenen Körper zusätzlich. »Es wird gleich besser«, versicherte Ciel, während er seine Ärmel hochband. Er hatte sich die passende Stelle schon im Vorfeld ausgesucht, zog das Skalpell und setzte einen großzügigen Schnitt über seiner Schlagader. Bellamy spürte eine heiße Flüssigkeit auf seine Verletzungen tropfen. Wo sie hinlief, ließ der Schmerz sehr schnell nach. Ciel setzte einen weiteren Schnitt vorn an seinem Finger, das würde noch besser helfen, als nur das andere Blut zu verteilen. Nachdem die äußeren Wunden sich geschlossen hatten, tastete Ciel sich zu den Inneren vor. Es dauerte alles seine Zeit und Ciel war ein wenig übel vom Blutverlust. Er verstrich anschließend sein Blut noch überall auf Bellamys Unterleib, um auch die kleineren Prellungen zu behandeln, dann widmete er sich dem Rücken.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy hatte sein Gesicht fest ins Kissen gedrückt. Was Ciel dort tat, konnte er also nicht sehen. Aber er konnte hören und vor allem konnte er riechen. Er roch frisches Blut und fragte sich woher es kam, da er keine Schmerzen spürte. Etwas tropfte auf ihn... warm, nass, ein wenig klebrig... und es linderte sofort seine Schmerzen. Bell biss in das Kissen um die Verspannung aus seinem Nacken und seinem Kiefer zu nehmen. Er versuchte jeden einzelnen Muskel bewusst zu lockern und zu entspannen. Dass seine Schmerzen derart geheilt wurden, daran hatte er nicht zu glauben gewagt. Und er hatte nicht gewusst, dass Ciel ein Heilmagier war. Woher auch? Der Prince rannte schließlich nicht quer durch den Hof und heilte jeden Schnupfen oder kurrierte jede Heiserkeit. Dass er sich ihm als Magier offenbarte und sogar für ihn seine Fähigkeiten einsetze, freute Bellamy sehr. Er vermerkte das tief in seinen Gedanken. Gleichgültig was jemals im Leben geschehen würde, dass würde Bellamy Ciel niemals vergessen. Und er stand stets zu seinem gegebenen Wort.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wurde einen Moment schwindlig, dann stieg er zwischen Bellamys Beinen hervor und ließ sein Blut überall auf dessen Rücken tropfen. Anschließend verteilte er es mit großzügig streichenden Bewegungen, bis jede noch so kleine Verletzung geheilt war. Ciel behandelte auch gleich noch Bellamys aufgeschlagene Knie und Ellbogen und was er sonst noch an ihm fand. Bellamy wurde vollkommen generalüberholt. Derart frei von Verwundungen war er vermutlich seit Beginn seiner Dienstzeit nicht mehr gewesen. »Fertig«, sagte Ciel müde.
    Alexandre erhob sich, trat an den Palaisin heran und begutachtete ihn, indem er ihm zwei Finger an die Halsschlagader hielt. So war er in der Lage, den gesamten Blutfluss des Körpers auf Normalität zu überprüfen, korrigierte den Blutdruck noch etwas nach und nickte.
    »Sie sind vollständig geheilt«, informierte er Bellamy.
    Ciel lächelte müde und unwahrscheinlich stolz auf sich. Er hatte noch nie eine derart schwere Verletzung kuriert.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy setzte sich in Zeitlupe auf und konnte kaum begreifen, dass er völlig geheilt war. Ungläubig tastete er sich ab, verdrehte sich so, dass er etwas seinen Rücken in Augenschein nehmen konnte und stand ganz langsam auf. Er tastete sich zwischen den Beinen ab und auch vorsichtig zwischen seinen Pobacken. Geheilt... keine Spur von den Verletzungen mehr... Er wusste nicht was er sagen sollte. Zeitgleich war er mehr als verblüfft über welche Macht der Prince gebot. Und insgeheim fragte er sich, was Dreux oder gar Greg beherrschten. Dreux war mit der bekannteste von ihnen, man sah ihn am Hofe häufiger als Ciel. Greg sah man sehr selten. Was schlussfolgerte man am besten daraus? Oder was konnte der Vater von diesem Mann? Was konnte er einem persönlich antun, oder durch die eigenen Söhne antun lassen, wenn Ciel im Guten schon über solche Macht gebot? Darüber wollte Bellamy lieber nicht nachdenken. Woran er immer milimeterscharf vorbei geschrappt war, es war vermutlich grausamer als ein Block je enden konnte. Das Robere sich aber auch ausgerechnet Nathan hatte greifen müssen. Aber was faselte er da gedanklich? Er hatte es doch zugelassen und sich damit die Suppe selbst eingebrockt. Er wusste doch besser als jeder andere zu wem Nathan gehörte. Und er schaute weg. Er hätte sich im Grunde gleich selbst auspeitschen und pfählen können. Die Tage im Knast hätte er sich damit auf alle Fälle erspart. Bellamy ging auf Ciel zu und umarmte den Prince behutsam. "Vielen Dank für alles Herr, ich stehe tief in Eurer Schuld", sagte er leise.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel erwiderte die Umarmung kurz. »Ich ... ich möchte Ihnen noch was sagen«, stammelte er. Ihm war schwindlig und schlecht. Fragend blickte er Alexandre an. Der nickte.
    »Der praktische Teil der Prüfung ist beendet. Die Auswertung erfolgt im Scriptorium. Ich verabschiede mich vorerst.« Der Erzhexer verließ den Raum.
    Ciel tapste zu einem Regal und machte sich eigenhändig einen Druckverband und einen kleineren um den Finger. Er ließ sich auf den Fußboden nieder, damit er nicht umkippte. »Bellamy. Möchten Sie mein Schwertmeister sein?«, fragte er ohne weitere Umschweife.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy hielt Ciel fest und setzte sich gemeinsam mit ihm zu Boden, so dass sein Retter nicht stürzte. "Die Frage erfolgte ohne Umschweife, so antworte ich auch. Ja, nichts lieber als dass Herr. Ihr habt mich gerettet und dafür bin ich Euch ewig dankbar. Aber ich habe Euch auch stets gerne gedient. Vielleicht nicht von Anfang an, aber nach unserem ersten gemeinsamen geheimen Abenteuer war es mir eine Freude Euch zu dienen. Ihr habt eine sehr kreative Art, die mir gefällt. Ich danke Euch, dass Ihr mir diese Chance gebt. Falls Ihr es wünscht, werde ich Euch ausbilden, ansonsten bin ich Eurer Schwert und wenn es sein muss selbstverständlich auch Euer Schild. Ihr seid mächtig, ich habe nicht einmal gewusst, dass Ihr über Magie gebietet. Warum Ihr dies verschweigt ist klar, diese Macht in falschen Händen... Danke", sagte Bell freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel war sehr müde, aber glücklich. »Dann ist es besiegelt. Auch mir war es eine Freude, sie um Ihre Kampfkunst zu bitten und ab sofort sind Sie mein Schwertmeister. Sie sind zwar kein Palaisin mehr, aber unter uns werde ich sie trotzdem so nennen. Sie sind mein Palaisin, mein eigener. Ich schätze die Ausbildung an der Waffe nicht sehr, aber wenn, dann möchte ich gern mit Ihnen trainieren. Etwas Besseres, als das Vater Sie entlässt, konnte doch gar nicht passieren. Nur wegen der Struktur müssen wir uns Gedanken machen. Sie haben auch wenn ich Sie in meinen Dienst erhebe keinerlei Befehlsgewalt mehr?«, wollte Ciel wissen.


    Bellamy Bourgeois
    "Nein Herr, nicht über die anderen Gardisten nur über Ihre Angestellten, Diener und so weiter. Es sei denn, ich darf in Ihrem Namen sprechen. Dann spreche ja nicht ich selbst, sondern genau wie der Leibdiener Eures Vaters, im Namen des Duc. Schaut Fabien hat auch keine Befehlsgewalt. Der Mann ist sogar ein Leibeigener. Aber wenn er irgendwo auftaucht und einen Befehl erteilt, ist das nicht Fabien Lacomb der dort spricht, sondern Euer Vater tritt in Erscheinung - durch seinen Leibdiener. Er spricht durch diesen. Quasi ist Fabien der Übermittler. Und dabei wird er sicher nicht nur die Entscheidungen Eures Vaters verkünden Herr, denn sonst könnte er nicht seine Aufgabe erledigen. Er wird auch das befehlen oder anordnen, was er für Euren Vater als richtig erachtet. Dass heißt, er geht davon aus, dass der Duc dies wünscht. Das muss er ja. Erteilt Ihr mir diese Vollmacht, dann habe ich die gleichen Rechte. Ich kann über andere am Hofe verfügen, da nicht Bellamy etwas befiehlt, sondern Prince Ciel - der Bellamy mit einer Botschaft losgeschickt hat. Ich werde Euch so gut ausbilden, dass es Euch Freude bereiten wird Herr", grinste Bell.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel dachte sehr scharf nach. Bellamy war bestraft worden, weil er das Vertrauen, welches der Duc in ihn gesetzt hatte, missbraucht hatte. Es war ein beträchtliches Risiko dabei, diesem Mann ein weiteres Mal solche Vollmacht auszusprechen. Bellamy war ein hervorragender Krieger, eine Urgewalt, eiskalt, grausam und wenn er wollte, absolut tödlich. Er machte hemmungslosen Gebrauch von allen Nuancen der Gewalt, die ihm zur Verfügung standen und darüber hinaus. Ciel betrachtete den blutüberströmten, aber gesunden Mann. Sie hatten eine lustige Zeit zusammen verbracht. Dies war Bellamys letzte Chance. Und das wusste er. Ciel lehnte sich mit dem Kopf an die Mauer. »Einverstanden. Ich erteile Ihnen diese Vollmacht.«


    Bellamy Bourgeois
    Zwar saßen sie beide schon, aber Bellamy verneigte sich trotzdem vor seinem neuen Herrn. Er hatte es von einem Niemand in die höchsten Ränge geschafft und war binnen eines Augenblicks wieder ein Niemand geworden. Nicht nur Ciel wusste dass dies Bellamys letzte Chance war, er selbst wusste es nur zu gut. Man biss nicht die Hand die einen fütterte. Er hatte versehentlich einmal hineingebissen, dass würde nie wieder vorkommen. Nicht bei diesem Mann, der trotz seiner Verfehlung Gnade gezeigt hatte und sich eventuell dafür sogar mit seinem Vater anlegen musste. Er würde weitergeben, was weiterzugeben war. Er würde Befehle befolgen, Wünsche erfüllen, Anforderungen ausführen - solange das Wie gleichgültig blieb, bekam Ciel stets das Ergebnis geliefert, dass er sich wünsche. Aber sobald es nur noch eine blutige und dreckige Lösung gab, würde er vorher seinen Herrn informieren. Anders war ein Vertrauensverhältnis nicht möglich. "Ich werde Euch nicht enttäuschen Herr", schwor Bellamy.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nein. Das werden Sie nicht«, antwortete Ciel. In diesen Worten lag das tiefe Vertrauen, welches er in Bellamy legte, aber auch eine verborgene Drohung. Danach lächelte Ciel wieder. »Helfen Sie mir auf die Beine. Bringen Sie mich zu meinem Vater. Oben wird mein Leibdiener übernehmen und Sie können sich zurückziehen und das Blut abwaschen gehen. Im Eingangsbereich liegt für Sie Kleidung bereit. Wahren sie oben absolutes - absolutes! - Stillschweigen über das, was hier geschah. Ein Offenlegen dieser Institution und meiner Magiefähigkeit wird als Hochverrat gewertet. Es war Benito, der sie heilte, wenn jemand fragt. Benito weiß Bescheid und wird dies gern bestätigen.«


    Bellamy Bourgeois
    "Natürlich Herr, ich bin Ihr Schwertmeister. Ich weiß was Sie für mich getan haben und in welcher Gefahr Sie schweben würden, sollte dieses Wissen publik werden. Ich bin für Euren Schutz zuständig. Benito heilte mich auf Eure Anweisung, so wie Ihr sagtet Herr", erklärte Bellamy freundlich und half Ciel auf die Beine. Gemeinsam mit seinem neuen Herrn ging er nach oben, hielt ihn fest untergehakt, so dass der Prince nicht stolpern konnte. Oben angekommen ließ Bellamy Ciel vorsichtig los. "Schafft Ihr es von hier allein Herr? Dann würde ich mich hier gerne reinigen, wenn es Recht ist", bat Bell.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ja, sicher«, meinte Ciel. »Gehen Sie nur.« Der Prince tapste allein zu seiner Familie. Bellamy war sein Schwertmeister, nicht sein Leibdiener. Und da Betüdeln überließ Ciel dann doch lieber Ferrau.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy wartete einen Moment, dass sein neuer Herr auch gut wegkam, ehe er sich daran machte sich zu reinigen und sich frisch einzukleiden.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau sah seinen Herrn erschöpft und geschwächt auf sich zuwanken. Sofort eilte er an Ciels Seite und stüzte ihn. "Herr was ist geschehen?", fragte der Leibdiener besorgt und hielt den Princen fest.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Hab ich dir das vergessen zu erzählen?«, fragte Ciel erschöpft und hakte sich bei Ferrau ein. »Ich hatte gerade praktische Prüfung.« Er zog den Ärmel hoch, damit er den Verband sah. »Und ich habe eine neue Errungenschaft. Bring mich bitte zu meinem Vater.«


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau nickte knapp. "Ja sofort Herr", sagte Ferrau gehorsam und führte Ciel zu seinem Vater. Maximilien stand bei dem Buffet und gönnte sich selbst etwas zu essen. Er musterte Ciel mit einer Mischung aus Freude und Sorge.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Papa«, grüßte Ciel und lächelte. »Erstens, die praktische Prüfung ist gut gelaufen. Ich habe die Auswertung noch nicht, aber ich gehe davon aus, dass alles gut war. Mein Patient ist vollständig genesen. Ich habe mir Bellamy als Prüfungsobjekt ausgesucht.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien schaute Ciel an und runzelte kurz die Stirn. "Natürlich Ciel, dass hätte ich mir denken können", schmunzelte Max. "Was möchtest Du mir noch mitteilen? Das Du Deine Prüfung besteht, freut mich. Von nichts anderem gehe ich aus. Bellamy war vielleicht nicht die beste Wahl, aber nun gut, er stand ja praktischerweise zur Verfügung", antwortete Max und aß seine Nudeln.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Warum konntest du dir das denken?«, fragte Ciel etwas enttäuscht. »Ja, ich habe mir besondere Mühe gegeben und muss mich dann hinlegen. Vorher wollte ich dir aber noch mitteilen, dass Bellamy nun mein Schwertmeister ist und ich ihm die Vollmacht erteilt habe, in meinem Namen zu sprechen.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max grinste Ciel an. "Du hast ein natürliches Talent mich ausboten zu wollen. Warum, keine Ahnung, aber heute werde ich mich nicht drüber ärgern. Bellamy hat seine Strafe erhalten und durch Dich Gnade erfahren. So soll es meinetwegen sein. Ist in Ordnung, er gehört Dir. Warum guckst Du denn so enttäuscht? Hättest Du mich lieber schockiert?", grinste Max. "Nimm Dir auch etwas zu essen, Du benötigst es Ciel", bat Maximilien.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich wollte dein Wort nicht schwächen, ich wollte Bellamy haben. Ich wollte ihn schon lange und war neidisch, dass du über ihn gebietest. Darum fand ich es eigentlich ganz praktisch, dass du ihn aus deinem Dienst entlassen hast. Es ist seine letzte Chance und ich habe ihn bis zum Schluss in dem Glauben gelassen, es gäbe kein Entrinnen vor der Schmach. Ganz am Ende habe ich ihm erst meinen Wunsch mitgeteilt. Zumal ich ohnehin ein Prüfungsobjekt benötigte für den praktischen Teil. Robere habe ich nicht versorgt und Benito wird es auch nicht, der kann schon schmoren. Soll Boldi irgendeinen anderen Heiler organisieren oder auch nicht. Ich wollte dich nicht schockieren, ich finde es nur verstörend, dass mich alle andauernd so einfach einschätzen können. Drum wollte ich wissen, wie du darauf kommst, dass ich mir Belly hole.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max lachte leise und musterte seinen Sohn gut gelaunt. "Ciel, Du kannst Dich vor jedem verstellen, aber nicht vor Deinem Vater hm? Das schaffen Deine beiden Brüder auch nicht. Aber der Gedanke hinter Deiner Wahl gefällt mir. Du hast keinen Grund neidisch auf den Besitz von Bediensteten zu sein. Ich hätte Dir bei der Suche nach einem guten Schwertmeister geholfen. Nun hast Du genau jenen, den Du Dir gewüncht hast. Er sei Dir gegönnt, aber halte ihn bloß an der der kurzen Leine. Ja es ist seine letzte Chance. Aber da Du ihm das Leben gerettet hast, schenke ich es Dir. Sein Leben liegt in Deiner Hand. Immerhin habe ich Dir erst vor kurzem gesagt, wie wichtig auch Gnade und Barmherzigkeit sind. Du hast sie gezeigt und dass werde ich ganz sicher nicht bestrafen. Andere werden Dich nicht durchschauen Ciel, aber ich habe 33 Jahre damit zugebracht lernen zu müssen in Masken zu lesen. Also nimm es nicht so schwer. Was glaubst Du selbst, wie Deine Prüfung gelaufen ist? Erzähle mir davon", sagte Max freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Alexandre hat nicht eingegriffen, also wird alles richtig gewesen sein. Nur ganz am Ende hat er Bellamys Blutdruck noch etwas weiter reduziert. Da bin ich ihm wohl zu zaghaft vorgegangen. Bellamy sah schlimm aus. Er hat stark geblutet und es hätte sich aufgrund der Lokalisation der Verletzungen mit großer Wahrscheinlichkeit entzündet. Ich konnte alle Wunden vollständig und mit glatten, sauberen Narben verschließen, die Prellungen rückgängig machen und die Blutergüsse verteilen. Sofern sich nicht schon eine Infektion in seiner Blutbahn verteilt hat, ist Bellamy nun wieder vollständig gesund. Doch, ich habe manchmal Grund, Neid zu empfinden aufgrund des Besitzes guter Bediensteter. Denn ich will dann keinen Ersatz - ich will genau diesen. Olivie hat mich neulich auch auf Anhieb durchschaut, diese Kunst beherrschst nicht nur du. Oder ich bin generell wirklich sehr einschätzbar. Ferrau, bitte hole mir reichlich Orangensaft."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien hörte sich die Erläuterung genau an, während Ferrau loseilte und seinem Herrn einen Krug Orangensaft brachte samt Becher. Er drückte Ciel den Becher in die Hand und füllte ihn sofort auf. "Ciel Olivie ist auch mein Kind. Du durchschaust ebenso uns alle, sogar Greg oder? Also sei nicht traurig, uns gegenseitig zu durchschauen ist nicht schlecht. Es hilft sogar. Das was Du da erläuterst, klingt nach etwas ganz anderem, was ich unter Deiner Kunst vermutet habe Ciel. Versuche es mir neutral beizubringen und ich höre Dir neutral zu, abgemacht? Nun wenn es einmal sehr schlimm sein sollte oder Dein Wunsch übermächtig, kannst Du mit mir reden. Dass könnt Ihr alle jederzeit, auch wenn es in letzter Zeit nicht den Anschein hatte. Aber das ging nicht gegen Dich Ciel, ich habe schlichtweg Angst um Dich", erklärte Max liebevoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Papa, meine Kunst dient dazu, Leben zu bewahren und zu schützen. Was du und Dreaux mit dem Zepter tut, tue ich mit dem Zauberstab, im übertragenen Sinne. Denn ich wirke meine Magie mit den Händen, um dem Blutfluss zu spüren. Ich analysiere, wie es fließt, wo es Störungen gibt. Und ich bewahre und heile, indem ich mein eigenes Blut eigenhändig zum Opfer darbringe, um das Leben meines Patienten zu retten. Ein Bluthexer kann auch schwere Verletzungen heilen, so lange nur genügend Blut durch die Adern seines Patienten fließt - und genügend durch seine eigenen. Darum ist es wichtig, dass ich mir stets vor Augen führe, wofür ich dies tue, ungeachtet meiner eigenen Schmerzen, meiner Übelkeit und der körperlichen Folgen. Was hast du dir denn darunter vorgestellt, Papa? Um mich brauchst du dir keine Sorgen machen. Ich habe Ferrau. Der achtet auf alles.« Ciel nahm den Orangensaft und trank zwei Gläser in einem einzigen Zug. Er hatte danach immer noch Durst und trank ein Drittes.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien hörte Ciel aufmerksam zu und dachte über das Gesagte eine ganze Zeit nach. "Was ich mir tatsächlich vorgestellt habe, kann ich Dir gar nicht beschreiben. Ich hatte keine feste Vorstellung davon was Ihr bewirkt, sondern nur davon wie Ihr es erreicht. Und da vielen mir einige sehr unschöne Szenen ein, vor allem nach Deinem Wunsch der Selbstverletzung Ciel. Nun Gedankenspiele sind meist grausamer und brutaler als jede Realität. Setzen wir uns, na komm", sagte Max und zog Ciel mit sich auf eine der vielen Parkbänke. "Ich wollte Dir niemals Angst machen oder Dir wehtun. Aber ich muss Dir auch sagen, was Du zu verlieren drohst, wenn Du diesen Schritt gehst. Du erzählst mir von den Leuten die Du liebst, von Deinen Dienern, von den Personen die Du Dir als Diener wünscht. Du liebst Deine Familie, Du liebst jeden Einzelnen von uns, jeden Deiner Vertrauten. Aber Ciel, all das würdest Du verlieren, wenn Du in ein Sanatorium musst. Und bitte fange nicht wieder an zu mauern oder Dich zu fürchten. Ich sage das nicht als Drohung, nur als Erläuterung. Ich möchte Dich nicht einsperren. Ich wünsche Dir ein gutes, gesundes, freies und vor allem glückliches Leben. Sicher, mir ist auch bewusst, dass jeder das Glück in anderen Dingen findet. Dass muss ich als Vater akzeptieren. Aber Du musst als Sohn akzeptierten, dass es meine Aufgabe ist Dich zu beschützen. Mache es uns beiden doch nicht so schwer hm? Wie denkst Du heute über Deinen Wunsch? Bitte sei ehrlich Ciel", sagte Max und aß langsam weiter. Nicht weil er dermaßen hungrig war, sondern um seinen Sohn zu zeigen, dass dies ein absolut privater Rahmen war.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du willst mich einsperren«, wiederholte Ciel und sein Vorwurf war in diesem Zustand ziemlich zittrig. »Weil du nicht begreifst, wie wichtig ein scharfer Geist ist. Ich bin für einen Blutnekromanten des zweiten Grades schon furchtbar alt, Papa. Ich sollte bereits auf den Meistergrad hinarbeiten und habe noch nicht einmal meinen Abschluss. Ich bin der älteste Adept, den Alexandre je unterrichtet hat. Und spätestens mit dreißig werde ich rapide abbauen. Bis dahin muss ich mindestens den Meistergrad innehaben, besser noch, bereits Erzhexer sein! Aber ich habe zu viele Jahre versäumt ... Papa, ich muss diese Abkürzung gehen. Ich werde nicht sterben, wir haben Benito, wir haben Alexandre, die meine Wunden verschließen werden. Und wenn du es wünschst, hole ich dir Pomeroy zurück, deinen lieben Bruder Pomy oder sonst jemanden, den du vermisst! Wie wäre es mit ... Leon?«, fragte Ciel.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max starrte Ciel wie vom Donner gerührt an, legte den Kopf schief und schüttelte ihn ganz langsam. "Versuch es nicht so Ciel, dass ist ziemlich unfair. Du weißt wer Leon war, was er mir bedeutete, ich muss das trotzdem ablehnen obwohl ich ihn gerne wieder an meiner Seite hätte, genauso wie Pom. Aber lieber habe ich Dich an meiner Seite. Ich möchte Dich nicht einsperren, ich möchte Dir nur etwas erklären. Wir reden privat. Ich werde gar nichts tun, nur reden. Also wie soll sich dieses Opfer denn positiv auf Deine Ausbildung auswirken? Gehen wir davon aus Du tust es. Wieso ist das eine Abkürzung? Erkläre es mir. Leon... Du hast echt Nerven... und Du sagst Du wirst durchschaut hm? Du hast das genauso perfektioniert, wie wir alle..."


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Man vergeudet sehr viel geistige Energie in das Ignorieren von allen möglichen Trieben. Ich spreche hier nicht nur vom Sexualtrieb, sondern auch von der Gier nach den falschen Nahrungsmitteln, die Unlust, unliebsame Korrespondenzen zu führen oder verhasstes Waffentraining ... jeder Tag ist ein Kampf, den man gegen sich selbst führt. Aber keine andere Herausforderung kostet mich derart viel Nerven, nicht zuletzt wegen der Schmerzen, die ich darum leide. Wäre dieser Ballast nun fort - wäre ich ein völlig anderer Mensch. Ruhiger, beherrschter. Klüger. Und vor allem: Leistungsfähiger! Das ist der Gedanke dahinter, Papa. Niemals Frust. Niemals Enttäuschung, wenn man nicht leisten kann, was man von sich selbst erwartet oder was an Forderungen an einen gestellt wird. Oder umgekehrt - wenn der Körper etwas will, was der Geist verneint. Dieser Kampf wäre für immer vorbei. Ewiger innerer Friede. Reife. Weisheit. Das ist es, was den Meister vom Schüler unterscheidet.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Die Beweggründe kann ich nachvollziehen und es gibt keine andere Möglichkeit als Dir den Schwanz abzuschneiden? Sagen wir eine mildere Form um das gleiche Ziel zu erreichen?", fragte Maximilien und strich Ciel über die Wange.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »So halb«, räumte Ciel zerknirscht ein, da er seinem Vater nicht ins Gesicht lügen wollte. »Es gibt Pflanzen, die diesen Trieb unterdrücken, wie zum Beispiel Mönchspfeffer. Aber das ist nicht das selbe. Das ist ... billig. Der einfache Weg. Warte. Ferrau, bitte hole meine Zeichenmappe!«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Ferrau nickte knapp und eilte davon. "Ja oder es gibt Drogen die den Sexualtrieb abtöten, oder sagen wir mal vertreiben. Nimmst Du die Drogen nicht mehr, wirst Du irgendwann wieder Verlangen spüren. Auch so etwas gibt es. Aber ich verstehe schon, dass hat nichts mit Konsequenz oder Selbstbeherrschung zu tun", antwortete Max. Ferrau kam herbeigeeilt und reichte seinem Herrn die Zeichenmappe.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Danke, du kannst ein Stück in Richtung Buffet gehen, aber bleib in Rufweite." Ciel blätterte seine ganzen Schemata, Tabellen und Gedankenblasen beiseite und suchte seine Lieblingszeichnung heraus: Jene, für die der unwissende Alexandre Modell geschlafen hatte. Ciel zeigte sie seinem Vater.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Ferrau entfernte sich sofort, blieb aber in Rufweite und beobachtete seinen Herrn. Maximilien nahm die Zeichnung entgegen und musterte sie ausgiebig. "Anders, aber nicht abstoßend. Wobei er für seine Andersartigkeit nichts kann. Es wurde ihm aufgezwungen, es war kein Akt der Opferung, sondern des Raubes Ciel. Das weißt Du. Ich habe mit Deiner Mutter über Dein Vorhaben gesprochen, da ich mir ehrlich gesagt nicht mehr zu helfen weiß. Dein Wunsch und Deine Gedanken sind nachvollziehbar. Rein von der Logik, wenn ich mich darauf einlasse. Aber von der anderen Seite betrachtet, kann ich mir nichts Schlimmeres vorstellen, als Dich verletzt zu sehen. Dich, oder Dreux, Olivie oder Greg. Ich habe immer vermutet, dass Greg irgendwann mein Sorgenkind wird. Aber erstaunlicherweise war er es nie. Ich meine damit nicht Eure kleinen Neckereien und Streiche die Ihr gespielt habt. Ihr wart Kinder und das solltet Ihr ein wenig sein dürfen. Ich meine es bezogen auf seine Besonderheit. Du hingegen möchtest einen Teil Deines Körpers aufgeben. Und so wie ich es damals bei ihm verbot, würde ich es gerne Dir verbieten Ciel. Aber Du bist ein junger Mann, dass muss ich ebenso akzeptieren", sagte Max und reichte Ciel die Zeichnung zurück. "Was gedenkst Du nun zu tun? Überlegst Du noch oder steht die Entscheidung fest?", fragte Maximilien seinen Sohn.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich finde er sieht ... schön aus«, versuchte Ciel sein Empfinden zu erklären. »Siehst du die Vollkommenheit denn nicht, die in ihm liegt? Ja, es war Raub, aber er selbst spricht davon, wie viel besser es ihm seither geht. Es liegt eine übernatürliche Anziehungskraft in der Vorstellung, so zu sein wie er. Und den ganzen Ballast loszuwerden, aber so viel dafür zurückzuerhalten - Weisheit, innere Stärke, Leon oder meinen Onkel. Oder Opa. Ich habe ihn ja nie kennengelernt. Was ist eigentlich mit Oma geschehen, deiner Mutter?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien schüttelte belustigt den Kopf. "Du kannst es nicht lassen hm? Meiner Mutter ist gar nichts geschehen Ciel. Im Gegensatz zu Dir, hatte ich zu meiner Mutter sein sehr distanziertes Verhältnis. Es ist üblich dass die Kinder von Ammen aufgezogen werden. Damit verrate ich Dir nichts Neues. Zu unseren Vätern haben wir Souvagnes ein gutes Verhältnis, zur Mutter meist nicht. Besonders dann nicht, wenn es sich um die Erstfrau handelt, die einen eigentlich nur gebärt. Aufgezogen hat mich genau wie meinen Bruder eine Amme. Und wir beide waren die Söhne der Erstfrau, ebenso wie Dreux und Gregoire. Nathalie hat ein gutes Verhältnis zu unseren Kindern, aber es ist bestenfalls freundschaftlich, nicht mütterlich. Es liegt in den ganzen Umständen. Die wahren Mütter oder Mamas sind unsere Ammen. Folglich schmerzte mich der Verlust meines Bruder und Vaters sehr. Das meine Mutter noch lebte, war einfach eine Information. Wie wenn ich Dir erzähle der alte Chevalier Bernard Patrick Verttoits lebt noch. Deine Antwort wäre aha - und fragst Dich wer ist das? So ungefähr fühle ich bei meiner Mutter. Es ist für mich eine fremde Frau die mich einmal auf dem Arm hielt und die ich zu Neujahr sah. Pom und ich waren Brüder und Freunde. Er dachte sich so manchen Mist aus und ich zog mit, er war mein älterer Bruder, mein Vorbild und ich habe ihn von ganzem Herzen geliebt. Ebenso meinen Vater. Schau als ich die beiden verlor, hatte ich keine Frauen und keine Kinder. Ich hatte niemanden bis auf Leon. Verstehst Du nun seine Bedeutung? Ich war 17 Jahre alt und Leon war 78 Jahre. Was er an Lebenserfahrung und Weisheit besaß, hat aus mir den Mann gemacht der ich heute bin. Und so schlecht war seine "Erziehung" nicht oder? Ich vermisse alle drei noch heute. Alles andere wäre gelogen und ihrer nicht würdig Ciel".


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel betrachtete die Zeichnung und strich zärtlich mit den Fingern darüber, während sein Vater sprach. Dann legte Ciel eine Tabelle alchemistischer Elemente darüber und schloss die Mappe wieder. Er gab seinem Vater einen Kuss auf die Wange. »Leon hat allerbeste Arbeit geleistet. Ich möchte mich nun ein wenig hinlegen, Papa. Ach nein ... ich muss vorher noch zu meinem Meister. Ferrau, hilf mir mal bitte.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Dankeschön, dass hast Du lieb gesagt mein Kleiner. Versprich mir noch eines, tue nichts Unüberlegtes. Ich weiß Du hast ausreichend darüber nachgedacht, aber sage mir trotzdem vorher Bescheid. Bitte. Und falls Du es möchtest, sage bitte Dreux und vor allem Greg bescheid, sie sorgen sich ebenso wie ich oder Deine Mutter. Versprichst Du mir das?", fragte Max und küsste seinen Sohn auf die Stirn.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Ferrau eilte herbei um seinem Herrn beim Aufstehen zu helfen. "Ich bin hier", sagte er freundlich und half Ciel auf.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Versprochen, Papa.« Ciel zog sich an Ferrau hoch und strauchelte einen Moment. »Zur Kapelle im Schlossgarten, bitte.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Pass auf Dich auf", bat Max liebevoll und gesellte sich wieder zurück zu seine Frauen.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau packte Ciel und hielt ihn so fest wie er konnte. Er hoffte er tat ihm dabei nicht weh. Vorsichtig führte er ihn zur Kapelle. "Herr was möchtet Ihr denn hier? Möchtet Ihr Euch nicht lieber hinlegen und erholen?", fragte Ferrau besorgt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Später. Ferrau, was genau ist ein Sanatorium? Erklär mir, wie man dort lebt.« Ciel hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Er riss sich extrem zusammen, da er die Auswertung mit Alexandre noch durchgehen wollte.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau blieb wie angewurzelt stehen und starrte seinen Herrn an. "Das ist eine Einrichtung für Kranke Leute. Ein Sanatorium ist etwas, wo man sich erholt. Ein Krankenhaus. Aber das meint man meist damit nicht, sondern eine Irrenanstalt. Stellt Euch ein Krankenhaus und ein Gefängnis in einem vor. Einige Tempel haben solche Einrichtungen. Manche für Leute die schwermütig sind, andere für Leute die gefährlich für die Mitmenschen sind oder auch für sich selbst. Dort werden sie in einzelne Räume gesperrt, wo sie niemanden etwas tun können und man versucht sie zu heilen. Also ihre Seelen. Warum fragt Ihr danach?", fragte Ferrau ängstlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Weil mein Vater mich in eines sperren will«, antwortete Ciel.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau glotzte Ciel an, als hätte er in eine Zitrone gebissen. "Gehen wir weiter Herr", murrte er und zerrte Ciel hinter sich her.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel bockte und blieb stehen. "Und das ist alles, was dir dazu einfällt, du treulose Tomate?", erboste er sich. "Ich soll eingesperrt werden wie jemand, der den Verstand verloren hat!"


    Ferrau Du Trieux
    "Was habt Ihr da wieder verstanden HERR? Ihr kommt ganz sicher nicht in ein Sanatorium!?! Euer geistesgestörter Bruder vielleicht, aber Ihr ganz sicher nicht. Euer Vater meinte Gregoire den Schürhaken oder Dreux, Euch doch nicht. Kommt jetzt", sagte Ferrau zerrte an Ciels Arm.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Hältst du mich jetzt auch für nicht zurechnungsfähig?", keifte Ciel und blieb stehen wie ein sturer Ochse. "Es ist das, was er gesagt hat! Wörtlich! Und er bohrte darin herum, dass ich all meine Vertrauten dann verlieren würde. Und warum? Für meine Kunst! Die Kunst, die dir das Leben gerettet hat! Die Kunst, die Bellamys Leben gerettet hat! Er hält uns alle für geisteskrank dafür, was wir zu opfern bereit sind und du bist scheinbar auch nicht besser!"


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau blieb ebenfalls stehen und schaute betroffen drein. "Herr was redet Ihr denn da? Wie könnt Ihr so etwas von mir denken? Ich liebe Euch und bin Euch sehr dankbar, dass Ihr mich gerettet und aufgenommen habt. Mehrfach habt Ihr mich gerettet. Und ja vermutlich sagte Euer Vater so etwas. Aber glaubt Ihr seinen Worten allen ernstes? Ich bitte Euch, denkt doch nach! Ihr seid ein Mann der Logik. Hätte Euer Vater Euch einweisen lassen wollen, dann wäre das bereits geschehen. Aber er liebt Euch und wünscht, dass Euch kein Unglück geschieht. Und wenn Ihr mir dies nicht glaubt, was glaubt Ihr denn wie gut es sich macht, dass ein Sohn des Duc in der Irrenanstalt wohnt? Glaubt mir, da werdet Ihr ehr hier am Hofe weggesperrt. Es gibt hinter verschlossenen Türen bestimmt mehr Geheimnisse, die verborgen als gelüftet sind Herr. Kommt nun bitte", sagte Ferrau.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel packte Ferraus Schultern. Nicht sehr kraftvoll, da es ihm elend ging. Er starrte ihn intensiv an mit seinem bleichen, zerknitterten Gesicht, die Augen blutunterlaufen. Seine Finger griffen fester zu und seine Lippen zuckten, als kämpfe er um Worte. Dann schüttelte er den Kopf und wandte sich ab. "Bring mich bitte da rein. Und warte hier draußen. Oder schick Zerbino. Ist mir egal. Einer von euch soll dann hier auf mich warten."


    Ferrau Du Trieux
    "Herr hört auf Ihr macht mir Angst! Warum funkelt Ihr mich so an und redet über Sanatorien? Ihr seid doch nicht in Gefahr. Legt Euch bitte bitte endlich hin und kurriert Euch für einige Stunden aus. Der Blutverlust wird Euch geschwächt haben. Herr so hört doch", flehte Ferrau.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Weil mich niemand versteht", riefCiel. "Es ist, als würde ich mit einer Horde von Schwachsinnigen sprechen! Ich werde jetzt zu dem einzigen normalen Menschen gehen, den ich kenne!" Er ließ Ferrau stehen, wankte in die Kapelle und schlug die Tür hinter sich zu. Ferrau hörte, wie Ciel sie von innen verriegelte.


    Ferrau Du Trieux
    "Herr was macht Ihr denn da? Kommt bitte sofort wieder heraus!", brüllte Ferrau.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Doch Ciel kam erst eine gute Stunde später wieder zum Vorschein, sehr müde und schwach. Er schaute sich um, ob einer seiner Diener noch da stand, oder ob er allein in sein Quartier finden musste.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau stand immer noch vor der Tür. Als Ciel sie öffnete starrte ihn sein Leibdiener wütend an. "Was habt Ihr denn da drinnen gemacht? Euch hätte sonstwas passieren können in Eurem Zustand. Seid Ihr ohnmächtig geworden?", fragte Ferrau besorgt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich habe gebetet. Und jetzt bring mich bitte in mein Bett." Ciel hakte sich bei Ferrau ein.


    Ferrau Du Trieux
    "Herr Ihr bereitet mir Sorgen und Kopfzerbrechen. Na kommt, ich bringe Euch zu Bett und mache Euch eine schöne heiße Schokolade. Und dann ruht Ihr Euch endlich aus", sagte Ferrau und hakte Ciel vorsichtig unter. Er fragte sich, warum sein Herr nur so störrisch war, wenn es um seine eigene Gesundheit ging. Ferrau führte Ciel in sein Quartier, öffnete die Tür und zog ihn sanft hinein. Kaum dass sie in der Wohnung waren, entledigte Ferrau Ciel von seinen Kleidern. Er zog ihn aus und führte ihn zum Waschtisch, wo er ihn schnell aber gründlich reinigte und bettfertig machte. Erneut hakte er Ciel unter und geleitete ihn zum Bett. Auffordernd schlug er die Decke mit einem Zipfel zur Seite und deutete hinein. "Kommt Herr, macht es Euch gemütlich. Ich leiste Euch noch etwas Gesellschaft", bot Ferrau freundlich an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel ließ alles mit sich machen, ohne weiter zu bocken und sich in sein Bett bringen. Er war froh, als er endlich lag, seine Bewegungen waren inzwischen immer langsamer geworden. Er rutschte zur Seite und klopfte neben sich. "Du brauchst dir deinen Kopf nicht zerbrechen. Du würdest es nicht verstehen, ich gebe mir keine Mühe mehr, es irgendwem zu erklären, es macht nur allen Sorgen. Sei einfach da, wenn ich dich brauche. Übrigens habe ich die Prüfung bestanden. Fast volle Punktzahl und die paar Punkte hat er mir auch nur abgezogen aus Prinzip, da bin ich mir sicher."


    Ferrau Du Trieux
    "Herr redet bitte nicht für alle! Ich habe Euch immer verstanden und habe ich es nicht, so habe ich Euch dennoch beigestanden. Ja ich weiß was Ihr tut. Ihr rettet Leben und der Preis ist Euer Blut. Warum das so ist, weiß ich nicht. Ich vermute Eure Magie schlummert in Eurem Blut. Wenn andere das nicht verstehen, ist das so. Ich höre Euch zu und ich sorge mich nicht wegen Eurer Magie. Ich sorge mich, weil Ihr solche Dinge erzählt wie von einem Sanatorium und Euer Vater wollte Euch hineinstecken. Das wird er nicht, dafür lieben Euch Eure Brüder und Eure Frau zu sehr. Und zur Not würde ich sogar Nathan und Fabien anbetteln für Euch zu sprechen. Euer Vater war auch beruhigt, als Fabien letztens auftauchte. Erinnert Euch, er hat eine gute Wirkung auf ihn. Also werde ich mit Fabien reden", sagte Ferrau und deckte Ciel liebevoll zu. "Ihr seid doch alles was ich habe", flüsterte er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Hast du dich jetzt absichtlich nicht dazu gelegt, obwohl ich geklopft habe?", fragte Ciel mit zusammengekniffenen Augen. Oder hatte er sich diese Geste nur eingebildet? Hatte er vielleicht gar nicht geklopft, obwohl er es wollte? Heute war einfach nicht sein Tag. "Sie werden nicht für mich sprechen und du wirst es auch nicht. Sie werden alle meinem Vater zustimmen. Weil sie nicht verstehen. Niemand versteht. Aber ich werde nicht länger davon reden ... ich werde es einfach tun. Sobald die Zeit gekommen ist. Das Quartett, Ferrau, das Quartett!" Ciel wischte sich Schweiß von der Stirn. Er sah furchtbar aus. "Und bring mir noch was zu trinken!"


    Ferrau Du Trieux
    "Herr ganz ruhig. Ich habe mich noch nicht dazu gelegt, da ich Euch doch Euren Kakao aufsetzen wollte. Und gleich ob ich Euch verstehe oder ich, ich werde immer für Euch sprechen. Warte bitte und gebt mir einen Moment. Ich bin gleich wieder für Euch da. Mit etwas Warmen im Bauch, wird Euch gleich besser sein. Und dann lege ich mich auch zu Euch", sagte Ferrau geduldig. Er verschwand schnell in der kleinen Küchenkammer die für die Gemächer eingerichtet war und bereitete Ciel einen kräftigen Kakao zu. Er streute noch etwas Pulver darüber um es noch schmackhafter zu machen. So ging er zurück zum Bett und reichte Ciel vorsichtig den Becher. "Hier trinkt dass, es wird Euch gut tun", bat Ferrau und setzte sich ganz sanft neben Ciel ins Bett.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ach ... ach ja." Ciel setzte sich auf und ihm wurde sofort schwindlig. Er tastete nach der Tasse, umfasste sie mit beiden Händen und trank sie komplett aus. "Du würdest also für mich sprechen - selbst wenn ich mich entmannen wöllte?" Ciel gluckste, stellte die Tasse auf den Nachttisch und kuschelte sich in sein Bett.


    Ferrau Du Trieux
    "Ja, wenn es das ist was Euch glücklich macht?", antwortete Ferrau und nahm Ciel fest in die Arme. Er deckte ihn behutsam zu und drückte ihn an sich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel versteifte sich einen Moment, dann entspannte er sich. Er machte es sich an Ferrau geschmiegt gemütlich. Ihm war nach dem erneuten Blutverlust eiskalt und ihm war speiübel, aber so eingekuschelt konnte er sich wohlfühlen. "Ich revidiere meine Aussage ...", murmelte er, bevor er einschlief.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau küsste Ciel auf den Kopf und mummelte ihn schön ein, ehe er selbst durch die Körperwärme seines Herrn einschlief.