• Als Monsuta das Deck betrat leuchtete es im schein des Mondes. Seine Crew jubelte ihm zu und aus der Masse löste sich ein kräftiger, durchtrainierter Mann mit schwarzer Hose. Sein Oberkörper war mit Tätowierungen übersät. Über der Schulter trug er einen breiten Gürtel welcher auf dem Rückenteil eine Lasche hatte wo ein Krummsäbel hing. Die Haut des Mannes war durch die vielen Jahre auf See braun gefärbt. Einige Narben zierten ihn. Sein Name war Mortis und er war Monsutas erster Offizier. Mortis fiel auf die Knie und senkte den Kopf. "Erhebt euch Mortis " sagte Monsuta. Der Mann tat wie ihm befohlen wurden. Noch immer war sein Blick auf die dunkelbraunen Planken gerichtet. "Sagt an erster Offizier wie ist die Lage?" frage Monsuta leise das nur Mortis es verstand. Dieser wagte es immer noch nicht aufzusehen. "Wir haben das Ziel fast erreicht. Bei gutem Wind erreichen wir in ein paar Stunden das Ziel". Zufrieden schaute sich Monsuta um. Die Gesichter seiner Mannschaft waren gespannt. „Befehl den Männern die Segel zu hissen und Kurs zu nehmen, wenn sie das getan haben sollen sie sich um dem Hauptmast versammeln! Bring mir den Gefangenen und binde ihn an den Hauptmast. Ramnok soll sich bereit halten!“ mit diesen Worten wandte sich Monsuta um und ging in Richtung seiner Kajüte. Nun hörte er die Tiefe Bassstimme von Mortis wie sie schrie „Hisst die Segel! Bring die Gute auf Kurs!“.


    Monsuta stieß die beiden Holztüren zu seiner Kajüte auf und betrat sein Allerheiligstes. Hinter sich verschloss er die Türen wieder. Stolz blickte er in dem Raum um her. Ihm gegenüber vor dem großem Bleiglasfenster stand ein massiver Holztisch. Dieser war sehr kunstvoll verziert wurden. Die Füße der Tischbeine waren geschnitzte Totenköpfe aus dessen Münder sich Schlangen an den Beinen herauf schlängelten. Ihre aufgerissenen Mäuler wanden sich um menschliche Gliedmaßen. Die beiden linken hatten die Arme, die Beiden rechten die Beine. Der Mensch war Skelettiert und auf dem Brustbein war die eigentliche Platte angebracht wurden. Der Kopf war in den Nacken gelegt und die leeren Höhlen schauten zur Decke hinauf. Hinter dem Schreibtisch stand ein Stuhl. Dieser hatte eine halbrunde und sehr hohe Rückenlehne welche mit den Armlehnen verschmolz. Auch in diesem Stuhl fand man Totenköpfe. Wie beim Tisch waren auch die Füße des Stuhles als Totengesichter dargestellt. Jedoch wanden sich keine Schlangen aus den Mündern. Diese fand man an dem Armlehnenenden. Die Sitzfläche und auch die Rückenlehne waren gepolstert und mit rotem Leder überzogen wurden. Monsutas Blick schweifte in die hintere rechte Ecke neben dem Schreibtisch. Dort stand eine hölzerne Puppe, welche seine Rüstung trug. Seine alte Rüstung als er noch dem Volk der Arashi angehört hatte. Viel Frostalbenblut klebte an ihr. Erinnerungen an die glorreiche Zeit kamen in ihm auf doch er schüttelte sie ab. Sein Blick fiel auf die Kommode welche gute fünf Schritt vor der Rüstung an der Seitenwand stand. In den Schubläden befanden sich seine übrigen Kleidungsstücke. Auf ihr war ein Ständer befestigt welcher seine drei Schwerter trug. Sein Blick wechselte auf die gegenüberliegende Seite, auf das große für zwei Personen gedachte Himmelbett. Die Füße des Bettes glichen dem des Tisches, jedoch schlängelten sich die Schlangen nun die Bettpfosten hinauf und bogen oben in verschiedene Richtungen ab. Ihre Mäuler verbissen sich in der Mitte jeder Seite. Die blutroten Seidenvorhänge waren an den Pfosten befestigt. Die Matratze welche aus feinster Schafwolle bestand bescherte ihm einen ruhigen Schlaf. Die Seidenen Kissen waren aufgeschüttelt und luden auf ein Schläfchen ein. Noch nicht dachte er sich. Die Nacht ist noch jung. Die Hässlichen Holzdielen würden hoffentlich bald unter einem Teppich verschwinden. Diesen hatte er schon bei einem Händler bestellt. Er wandte sich zu der Kommode und schritt auf diese zu. Er betrachte seine Schwerter. Heute wurde er nur sein Waikizashi benutzen. Er nahm das Schwert, welches noch in der schwarzen Scheide steckte vorsichtig herunter. Dann zog er langsam die Klinge heraus. Mit seinem Daumen fuhr er über sie. Kein Schnitt! Die Klinge war für sein vorhaben nicht scharf genug. Aus der obersten Schublade der Kommode holte Monsuta einen Schleifstein hervor. Langsam und vorsichtig lies er den Stein über die Schneide. Nach einigen Minuten strich er mit dem Daumen über die Schneide. Ein Schnitt! Hervorragend! Er steckte die Klinge wieder in die Scheide und befestigte sie an seinen Obi. Ein Klopfen an der Tür lies ihn aufhorchen. Die gedämpfte seines ersten Offiziers drang durch das Holz „Käpt'n es ist alles vorbereitet!“


    Die Männer hatten einen Kreis um den Hauptmast gebildet. Als Monsuta hinaus trat bildete sich sofort eine Gasse an deren Ende eine Gestalt an dem Mast gebunden war. Sie hatte weißes Haar und bleiche Haut. Die Ohren waren Spitz, man hatte ihn entkleidet. Der einst so muskulöse Körper war abgemagert. Monsuta schritt langsam auf den Gebunden zu. Der Kopf hing herunter. Monsuta schaute sich in der Masse um und entdeckte Ramnok. Ramnok war ein Ork von normaler Größe und Statur. Sein schwarzes Haar hatte er sich zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Monsuta machte mit seinem Arm eine Bewegung in Richtung des Gefangen und Ramnock nickte und setzte sich in Bewegung. Endlich erreichte Monsuta das Innere des Kreises. Er blickte in die Minen seiner Crew. Jeder von ihnen wusste was jetzt kommen würde. Niemand wollte das erleiden was der Frostalb welcher gebunden und Splitterfaser nackt an dem Mast stand erleiden würde. „Ich sehe in eure Gesichter“ erhob Monsuta die Stimme und es wurde still. „Ich sehe Unsicherheit, Mitleid und andere Gefühle die hier fehl sind.“ keiner seiner Männer schaute ihn in die Augen. Zu groß war die Angst. „So was wie Mitgefühl verdient dieser Abschaum nicht! Sein Volk führte Krieg gegen meins! Sie ließen auch keine Gnade walten, noch ließen sie uns unsere Ehre. Versklavt haben sie uns!“. Er machte eine Pause um die Wirkung seiner Worte zu sehen. „Dieser Verräter wollte das Schiff, eurer Zuhause sabotieren es versenken! Dafür gibt es nur eine Strafe. Der Tod!“. Die Stille war erdrücken und doch genoss er die Macht. Er wandte sich Ramnock zu welcher bereits einen kleinen Hammer und eine Art Pflock in den Händen hatte. Die Spitze des Pflockes war schwarz wie die Nacht. „Ramnock beginn mit der Strafe der fünf Schmerzen und brenne ihn unser Zeichen ein!“ Der Ork trat auf den Gefangen zu, setzte die Spitze des Pflockes an den Oberarm an und schlug mit dem Hammer auf den Pflock. Nur leicht aber präzise. Die Lebensgeister des Gefangenen kehrten zurück. Jedoch schrie er noch nicht vor Schmerzen. Das würde aber bald kommen. Ramnock wiederholte diesen Vorgang nun immer wieder. Die schwarze Farbe würde unter der Haut bleiben. Mortis Stimme holte ihn aus seinen Gedanken „Käpt'n es gibt ein Problem!“. Monsuta atmete tief ein und nickte nur und Mortis fuhr fort „Wir werden das Ziel erreichen aber die Sonne wird dann schon aufgehen.“. Monsuta hob die Hand und Mortis verstummte. Dafür fing jetzt der Gefangene an zu seine Schmerzen zu äußern. Immer noch keine Schreie aber Unbehagen. Er versuchte dem Pflock zu entkommen doch die Taue verhinderten dies. Ramnock hatte bereits die Umrisse des Wolfskopfes mit dem ausgehängtem Unterkiefer fertig. Das Fell wurde eine Stunde dauern. Den Rest würde er einfach gestalten. Dies nahm noch mal drei Stunden in Anspruch. „Dann werdet ihr die Naitouruf solange führen und die Schiffe verfolgen, hisst die Flagge eines neutralen Händlers!“ Monsuta gefiel es zwar nicht das er gerade seine Pläne mit einem anderen teilte aber es war das notwendige Übel. Der erste Schrei ertönte von dem Gefangenem. Ramnock hatte begonnen den Totenkopf im Maul des Wolfes zu zeichnen.


    Fünf Stunden Später war das blutige Werk vollbracht. Der Gefangene hatte sein Zeichen auf der Brust und dazu noch Spiralen, Linien die sich am ganzen Körper entlangzogen. Ramnock machte diese Bilder oder besser diese Kunst schon fast sein ganzes Leben lang. Seine Schnelligkeit und Präzision war beeindruckend. Nicht nur bei seinem Handwerk. Niemand sonst beherrschte den Streithammer so wie er. Damals bei seiner Heuerung, er war einer der Ersten die Monsuta auswählte, hätte er ihn fast getötet. Aber genug in der Vergangenheit gereist, die Strafe war noch nicht zu Ende und die Zeit rannte. Verdammte Sonne. Irgendwann würde er es bestimmt länger als 5 Minuten aushalten. Das war sein Ziel. Der Gefangene hing nur noch am Mast. Das Blut war auf dem Boden verteilt. Smire würde ordentlich zu tun haben bald. Wo steckte eigentlich dieser fauler Hund schon wieder. Smire war das Mädchen für alles. Keine Erfahrung auf See doch für niedere Arbeiten gut. Ein Wimmern drang an sein Ohr und er blickte zu dem Frostalben der vergebens versuchte in der leichten Blutlache zu stehen. Monsuta erhob seine Stimme „Seht Männer was mit einem passiert der Verrat an uns begeht! Er wir gebrandmarkt, Doch dies ist noch nicht der schlimmste Schmerz der Fünfen.“ er schaute sich um. Nun stand der Gefangene genau hinter ihm. Mit einer schnellen Bewegung zog er sein Waikizashi aus der Scheide, drehte sich um hob die Klinge und ließ sie wieder nieder. Ein nasses Klatschen gefolgt von einem Schrei war zu hören.

    Sterbe in den Wellen

    oder


    lebe auf deinen Knien

  • Es war ein sonniger Morgen in Obenza. Reges Treiben herrschte auf den Märkten.
    Die ersten Händler standen bereits mit ihren Ständen an der Kaimauer und versuchten dort ihre Waren an die früh aufstehenden Kunden zu verteilen.


    "Frischen Kabeljau, bloß einen Handelstaler und 50 Kupferlinge das Stück!" - rief ein Fischersweib.
    "Salz aus dem fernen Sultanat", gellte ein Gewürzhändler in einer nasalen Stimmlage.
    "Austern und Krebse zum Spottpreis. Greift zu, solange das Angebot reicht", rief ein enthuiastischer Shezem, der mit seiner nassen Bekleidung den ganzen Boden voll triefte.
    Stimmen wie diese waren allgegenwärtig an diesem Morgen.


    Elosthriond hielt aber nichts von diesem Überangebot. Für ihn reichte bloß etwas Brot, Käse und Obst.
    Das Brot kaufte der Lichtalb vom erstbesten Stand, welcher sich direkt am Springbrunnen befand, wo er sich gegenwärtig befand.
    Der Verkäufer, ein Bäcker aus der Stadt, bedankte sich überschwänglich und wünschte einen guten Tag.
    "Die Ehre war mir beim Erwerb dieses Gutes nicht bewusst. Gleichwohl", Elosthriond schaute kritisch, "wünsche ich einen ebenso ansehnlichen Tag. Infiniatus Segen sei mit euch".


    Elosthrionds Ziel an diesem frühen Morgen war aber von ganz anderer Art.
    Denn der Lichtalb suchte schon seit mehreren Tagen erfolglos nach einem Schiff, was ihn ins ferne Arashi-Land, in die Hauptstadt Kagohiro, bringen könnte.
    Die Überfahrt ins Arashi Land war aber überaus gefährlich und kein Handelsschiff wagte momentan die Reise dorthin. Das lag am Krieg der kalten Fluten gegen die Raben-Norkara, aber auch an den vielen Freibeutern und den Arashi Rebellen, die auf offener See ihr Unwesen trieben.


    Und so ging auch Elosthriond an diesem Morgen erfolglos zum Hafenmeister. Dieser vermeldete ihm den neuesten Stand der angekommenen Schiffe und deren Zielorte. Leider war Kagohiro auch diesmal nicht dabei.
    Elosthriond verließ gerade den Hafen, als eine zwielichtige Gestalt plötzlich aus dem Dunklen trat und ihn ansprach. "Willst nach Kagohiro, hmm?", fragte der Fremde. Seine Zähne waren außerordentlich schief, und er stank nach Seetang und Fisch. "Ich kenne da einen Anlegeplatz für die etwas 'anderen Schiffe'", grinste er.


    Elosthriond verstand nicht Recht, was der Fremde mit diesem Wortlaut meinte, ging aber aufgrund seines Fischgestanks davon aus, dass es sich um Fischerboote handeln müsste. Er erklärte sich daher mit einem Nicken wortlos einverstanden und folgte dem Mann.
    Wenn der Fremde ihn hätte ausrauben wollen, hätte er dies ohnehin längst schon getan und so war der Priester ohne jeden Zweifel.


    Der Fremde führte ihn zu einem Anlegeplatz, wo ein Schiff anlag, dass ursprünglich mal eine Handelskogge gewesen war, aber mittlerweile zu einem Kriegssegelschiff umgebaut worden war.
    Elosthriond schaute kritisch hin und schüttelte bloß den Kopf. Vermutlich muss man dies neuerdings in den rauhen Arashi Gewässern so machen...diese Barbaren.
    Die Crew machte wohl augenblicklich Rast und nur ein paar vereinzelte Matrosen waren an Bord, die die Vorräte des Schiffes auffüllten und Fässer voll gefüllt mit mir Bier, Obst, Brot, Käse, geräucherten Schinken und anderen Sachen an Deck brachten.


    "Das ist das edle Schiff. Es ist kriegstauglich und stabil. Ich verkaufe eine Überfahrt für 50 Handelstaler - ich bin autorisiert vom Kapitän", erklärte der Fremde und zeigte Elosthriond eine gefälschte Vollmacht des Kapitäns. Schnell wollte der Fremde diese wieder einstecken, doch hatte er bei Elosthriond wohl jemanden erwischt, der ein Rechtsexperte war und sich die Vollmacht genauestens durchlas.
    Nach 2-3 Minuten meldete sich Elosthriond wieder und meinte: "Ohne jeden Zweifel. Ich akzeptiere hiermit."


    Er übergab dem Fremden das Geld, welcher sich bedankte und noch abschließend verkündete: "Abfahrt in 3 Stunden. Pünktlich da sein. Der Kapitän wird nicht warten!"


    Nach 3 Stunden kam Elosthriond zum vereinbarten Treffpunkt. Doch das Schiff war noch nicht abreisebereit, die Crew immer noch mit Aufräumarbeiten, Reperaturen und dem Verladen beschäftigt. Und so ging Elosthriond, daher mit seinem gesamten Hab und Gut, an Deck des Schiffes.
    Er erntete einige sehr verwirrte Blicke von Monsutas rar vertretener Crew. Elosthriond ließ sich von den Blicken jedoch nicht beirren, verlud sein Zeug in ei leeres Schlafquartier und zeigte dem einzigen Offizier, der momentan an Deck war, den Vertrag. Dieser schien des Lesens nicht mächtig zu sein und war eher von der dümmlichen Sorte. Er nickte bloß und ließ Elosthriond gewähren.


    Elosthriond zog sich daraufhin bloß in sein Quartier zurück und gönnte sich erstmal einen Mittagsschlaf. Er verschlief das Ablegen des Schiffes vollständig und wurde erst wieder wach, als sie auf offener See waren.


    Der Vertrag war rechtlich einwandfrei und so war Elosthriond nicht aufgefallen, dass er einem Betrüger und Fälscher zum Opfer gefallen war.

    "Ordnung ist das halbe Leben...die Rechtssprechung ist die andere Hälfte."
    - zitiert aus "Einleitung zum Rechtswerk IV des Infiniatus - Über die Irren und Wirren der menschl. Existenz", S. 2

  • Monusta betrat seine Kajüte. Diese Hinrichtungen schafften ihn und doch war er zufrieden mit sich und der Welt die dank ihm wieder einen Frostalben weniger hatte. Er schritt zu der Kommode und holte ein Tuch heraus. Dann wischte er das Blut von seinem Waikizashi, steckte es wieder in die Scheide, zog diese aus dem Obi und legte sie in die Halterung des Ständers. Er löste den Obi vorsichtig und schlug ihn ein bis er nur noch ein kleines handliches Quadrat war. Als nächstes glitt er aus dem Kimono und platzierte diesen über den Stuhl hinterm Schreibtisch. Die ersten Sonnenstrahlen kamen durch das Bleiglasfenster und kitzelten seine Haut. Es fang immer mit einem Jucken an. Bevor es zu brennen anfing zog er die schweren Vorhänge zu. Er schritt auf das Bett zu und legte sich hinein. Seine Augen wurden schwer und fielen zu. Die Dunkelheit umfing ihn.


    Monsuta erwachte durch die tiefe dumpfe Stimme von Mortis. Dieser fragte nach Erlaubnis die Kajüte zu betreten. Monsuta fuhr sich mit den Händen über sein Geicht, gähnte und sagte dann „Tritt ein!“. Langsam und vorsichtig öffnete sich eine der beiden Flügeltüren. Mortis trat ein den Blick gesenkt. Monsuta setzte sich auf. „Bring mir meine Yukata Mortis!“. Der erste Offizier eilte zu der Kommode, öffnete eine Schublade und holte das gewünschte Kleidungsstück hervor. Dann brachte er es seinem Käpt'n. Monsuta streifte sich es über. Dann schritt er zu den Vorhängen und zog sie zurück. Der Himmel war Blutrot. Ohne den Blick abzuwenden fragte Monsuta „Was veranlasst dich mich zu wecken obwohl es noch nicht Nacht ist?“. Monsuta drehte sich um. Mortis fiel auf die Knie. „Mein Käpt'n wir haben das Ziel erreicht. Es sind nach unserem Ausguck vier Begleitschiffe. Um genauso zu sein vier Frachter mit leichter Bewaffnung. Der Ausguck meldet das es sich um Bogenschützen handelt.“ antworte Mortis. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Frachter benötigten höchsten 10-15 Mann um sie zu steuern. Seine Crew bestand aus 80 Mann. Im Kampf würden 10 umkommen. „Also haben wir es mit fünf Frachtern zu tun?“ fragte Monsuta. Mortis nickte. „Erhebt euch wieder Mortis! Sagt an wie würdet ihr an meiner Stelle diese Übermacht angreifen und die meiste Beute herausschlagen?“ Sein erster Offizier erhob sich.
    Mit Verlaub Käpt'n“ sagte Mortis und fuhr fort „unser Schiff könnte es mit dieser Übermacht aufnehmen jedoch nur wenn wir das Zweite Deck benutzen. Die vier Begleitschiffe könnten wir versenken und das Ziel an sich würde wahrscheinlich stark beschädigt sein was ein Verkauf unmöglich machen würde. Jedoch sehe ich keine andere Möglichkeit.“ Monsuta gefiel diese Antwort nicht. Wenigsten drei Schiffe wollte er haben wenn nicht alle Fünf. Ein Frachter brachte 250 Gold ein. Selbst wenn er leicht beschädigt wäre würde er 125 Gold einbringen. Die Fracht Gewürze, Leinen, Planken, Eisenwaren, Leder und Lederwaren würden noch dazu vielleicht 500 Silberlinge einbringen. Dies deckte vielleicht die Reparaturkosten. Aber die Heuer nicht. Er musste so viele Schiffe wie Möglich entern lassen. Sie waren schon zu lange auf See und sein Durst wurde mit jedem Tag schlimmer. „Nun Mortis, sag Sukauto er soll nach Osten fliegen, dort findet er die van Blutar. Er soll Rasa mitteilen das es fette Beute gibt und ich ihre Hilfe benötige.“. Monsuta vernahm ein Schlucken seines ersten Offiziers. „Habt ihr Einwände?“ fragte er. Mortis schüttelte nur den Kopf und sagte dann leise „Nur Bedenken mein Käpt'n. Wir sind seit einigen Tagen bereits auf See und eurer Durst….“ Monsuta hob die Hand und Mortis verstummte. Er musste tief durchatmen. „Wie könnt ihr es wagen mich in Frage zu stellen?“ fragte Monsuta erzürnt „Ich sollte euch auspeitschen lassen… es ist euer Glück das ihr einer meiner engsten Vertrauten seid.“. Monsuta wandte sich Mortis zu. „ Geht nun und führt die Befehle aus!“ sagte er und Mortis wandte sich ab und ging.


    Es hatte weitere drei Tage gebraucht bis Rasa mit ihrem Schiff zu ihnen gestoßen war. Er freute sich sie wieder zu sehen. Ihr langes rotes Haar war trug sie offen und ihre grünen Augen schauten ihn an. Für ihn gab es keine andere Frau. Mortis stand neben ihr und schaute auf die Karte welche auf dem Schreibtisch lag. Monsuta atmete tief durch und begann dann zu erklären „Also wir haben das Ziel. Es handelt sich um einen Schoner, darauf befinden sich gut 100 Sklaven, die Begleitschiffe sind ebenfalls Schoner auf denen sich Waren wie Eisenwaren, Leder und Lederwaren und Gewürze befinden. Abgesehen von den Planken und den Bahnen von Segeln. Grob geschätzt bringen uns die waren 500 Silberlinge ein, die Sklaven vielleicht das dreifache aber eher genau so viel. Die Schiffe haben ein Katapult auf ihren Hauptdeck, welches nur eine kurze Reichweite hat. Ansonsten sind Bogenschützen die einzige Bewaffnung.“. Er machte eine Pause um seinen Zuhörern Zeit zu geben die Informationen zu verarbeiten. Es war Rasa die sich zu Wort meldete „Warum hast du mich dann kommen lassen? Mit denen würdest du auch alleine fertig werden.“ "Ja meine Liebste...“ antwortet Monsuta „Wenn ich sie alle samt auf den Grund schicken wollte, aber ich will die Schiffe! Mortis was ist die nächste Stadt mit Hafen?“. Mortis räusperte sich und sagte „Obenza mein Käpt'n!“. Monsuta schaute Rasa an und fragte „Kann deine Mannschaft schwimmen?“.


    Der Plan war perfekt. Zwei Fledermäuse landeten auf dem Deck des ersten Frachters. An den Schiffswänden kamen Ghule herauf gekletter. Die Mannschaft wusste nicht wie ihr geschah. Drei Männer mit Schwertern in der Hand kamen auf sie zu Rasa lachte. Er liebte dieses verrückte Lachen, kurz bevor es in einen Kampf ging. Die Bogenschützen zielten auf sie. Die Schwertkämpfer kamen näher. Rasa schnellte nach vorne und gab dem sich in der Mitte befindenden einen Faustschlag in die Magengrube. Monsuta tat es ihr nach und schnellte auf den Linken zu. Diesem versetzte er eine Kniestoß. Der Rechte hob sein Schwert und wollte es auf Rasa niederfahren lassen, diese griff ihn an seinem Handgelenk und verdrehte ihm dem Arm. Das Schwert fiel auf den Boden. Monsuta nahm seinen Gegner der nun vorgebeugt vor ihm stand in den Schwitzkasten, zog dessen Genick mit einem Ruck nach oben. Ein Knacken war zu hören. Schnell griff er nach dem Schwert und rammte es Rasas Opfer in den Rücken welches sofort zusammen brach. Sie revanchierte sich in dem sie ihr zweites Opfer ihm zuwarf und er seine Fangzähne in dessen Hals rammte. Der süßliche, metallische Geschmack drang in seinen Mund und erfüllte ihn mit Leben. Er spürte wie in Sekunden er sich regenerierte. Schade das es keine Zeit gab es zu genießen. Blitzschnell verwandelte er sich wieder in eine Fledermaus und flog mit kräftigen Flügelschlägen weiter. In der Mitte des Schoners nahm er seine menschliche Gestalt wieder an. Er war hinter einen Bogenschützen gelandet dem er gleich das Genick brach. In diesem Moment waren die Ghule über die Reling geklettert und stürzten sich in den Kampf Von den anderen Schiffen ertönten ebenfalls Schrei. Die Bogenschützen zogen sich zum Hinterteil und zum Steuerrad zurück. Da war er! Am Steuerrad! Der feindliche Käpt'n! Würde er fallen wäre es ein Kinderspiel. Die meisten kleineren Schiffe hatten keine Offiziere und so würde die Mannschaft kapitulieren. Vor ihm lag der Bogen er ergriff ihn und zog den Pfeil heraus. Er platzierte ihn auf seinen Daumen, Atmete tief ein, spannte die Sehne, ankerte an seinem Unterkiefer. Er nahm Ziel, atmete noch mal tief ein und lies den Pfeil fliegen. Er sah ihm hinter her doch ein Schmerz in seiner Schulter lenkte ihn ab. Einer Der Bogenschützen hatte getroffen. Verdammt das hatte er nicht gelernt. Lass nie deine Umgebung aus der Sicht. Monsuta griff den Pfeil und brach ihn laut schreiend ab. Dann zog er die Spitze aus seinem Fleisch. Schnell und präzise lief er auf den Schützen zu. Dieser legte erneut einen Pfeil ein. Jetzt zog er die Sehne nach hinten. Nur ein Stück noch. Die Sehne schnellte nach vorne und gab den Geschoss Geschwindigkeit. Monsuta drehte sich weg und lies den Pfeil ins Leere laufen. Dann sprang er auf den Schützen, riss ihn zu Boden und zerfetzte seine Kehle. Er soff das Blut. Dann hörte er von einem Mann „Gnade! Bitte Gnade!“. Langsam und mit blutverschmierten Mund richtete er sich auf. Die Waffen der Gegner fielen zu Boden. Rasa stand neben ihn. „Liebste lass deine Ghule die Überlebenden zusammen trommeln und aufs Deck bringen.“. Sie nickte nur.


    Mann hatte ihm seinen Kimono gereicht und er hatte sich ihn angezogen. Vor ihm knieten von Ghulen umringt an die 25 Mann. Die Arme hinter den Kopf. Er schaute in die Minen die voller Angst waren. Auf den anderen Schiffen war es nicht anders gewesen. „Ich sehe in eure Gesichter und sehe Angst!“ begann er zu sprechen „Diejenigen unter euch die meinen Sterben zu müssen erheben sich jetzt!“. Er schaute herum keiner erhob sich nicht wie bei den anderen Schiffen. Feiglinge! „Ich biete euch eurer Leben an. Ihr werdet bis wir in Obenza sind teil dieser Crew sein und das Schiff sein, dann könnt ihr eure Feigen Ärsche in den Gassen des Hafens verfrachten. Sollte gegen diese Gabe verstoßen werden, werdet ihr euch wünschen gestorben zu sein!“ Er drehte sich zu dem ersten Offizier um. Es war der von Rasa. Es war ein Skelett dessen Vorbesitzer wahrscheinlich ein bisschen zu verliebt war. Mann hatte die Knochen mit einem sonderbarem Metall überzogen. Die Höhlen starrten ihn an. „Ihr wisst was ihr zu tun habt, für die Befehle werden wir euch ein Fleischling zur Seite stellen.“ Nach drei Tagen erreichte der Konvoi Obenza!

    Sterbe in den Wellen

    oder


    lebe auf deinen Knien

  • Sie waren gerade aus der Stadt zurück gekehrt und wieder in See gestochen. Die leichte Priese schlug Monsuta ins Gesicht. Rasa hatte sich auf ihr Schiff wieder begeben und segelte nun gen Heimat. Eine einsame Insel welche zwar auf der Karte eingezeichnet war jedoch der keine größere Bedeutung zuteil wurde. Sie lag fast geradlinig zur Stadt Rogg'har. Dort war wie eine kleine Stadt in den Jahren entstanden. Eine Stadt die er regierte.


    Die Sonne versank gerade am Horizont und tauchte den Himmel in Farben die eine Schönheit besaßen welche er nicht in Worte fassen konnte. Rot wie Blut welches in Gelb tauchte und es zu einem Orange machte was kein Künstler hinbekommt. In Obenza hatten sie neue Männer an Bord genommen. Monsuta drehte sich langsam um. Hinter ihm stand keiner mehr. Wie bei Hinrichtungen hatte sich die Mannschaft kreisförmig um den mittleren Mast gestellt, den Hauptmast. Die Prüfungen sollten beginnen. Langsam und darauf bedacht erhaben zu wirken schritt er das lange Deck entlang und tauchte in der Masse unter. Seine Männer bildeten sofort eine Gasse zur Mitte des Kreises wo 30 Gestalten standen. Monsuta hatte die Mitte erreicht. Die Gestalten standen in einer Reihe aufgereiht da. Zuerst musterte er sie dann verschränkte er die Hände hinterm Rücken und schritt die Reihe entlang. Er begann zu sprechen „Ahoi ihr Landratten!“ begrüßte Monsuta sie „Ich bin erfreut das sich doch noch einige Männer finden ließen sich unserer Sache anzuschließen! Ich verspreche euch Freiheit und Reichtum und fordere nur Loyalität bis in den Tod von euch!“. Ein Jubel entfuhr der Stammmannschaft der jedoch auf ein Handzeichen von Monsuta endete. Während er gesprochen hatte hat er sich die Neuen genauer angesehen. Sie waren von unterschiedlichsten Rassen. Zehn Menschen waren dabei und auch Acht Zwerge. Er schritt weiter und fuhr fort in seiner Rede „Einige von euch sehen wie Kämpfer aus, andere wie Berater und wieder andere sehen so aus als ob sie hier Falsch wären. Der Koch freut sich über sie.“. Ein Lachen folgte auf diese Worte und wie zuvor verstummte auch die auf eine Handbewegung von Ihm. Derweil war er die Reihe weiter gegangen. Unter den Neuen waren Außer Menschen und Zwergen auch vier Goblins, sieben Orks und … ein sah er richtig? Ein Lichtalb! Die Götter mussten ihn lieben. Ansonsten würden sie ihm nicht so einen Spaß bereiten. Er hatte das Ende der Schlange erreicht drehte sich um und lief zurück . „DOCH BEVOR IHR EUCH EIN MITGLIED MEINER CREW NENNEN KÖNNT UND SAGEN KÖNNT IHR SEIT MIT MIR, MONSUTA SHINIGAMI, GESEGELT müsst ihr verschiedene Prüfungen absolvieren!“. Wieder ertönte ein Jubelschrei von der Crew. Dieses Mahl jedoch lies er es länger anhalten bevor er es wieder mit einer Handbewegung unterbrach. Sein Blick suchte Mortis welcher am Rand des Kreises stand, ein Schwert in der Hand. Monsuta nickte ihm zu. Mortis setzte sich in Bewegung und trat an Monsuta heran. Er rammte das Schwert in die Planken und trat wieder in den Rand des Kreises.


    Monsuta blickte in die Augen der Fremden. „Wer von euch hält sich für einen Krieger?“ fragte er in die Runde. Einige der Orks und Menschen und der Zwerge hoben die Arme. Auch ein Goblin meldete sich. Zehn der Neuen meldeten sich. Monsuta lächelte. Dann schaute er zu Mortis und hob die Hand in die Luft. Mit seinen Fingern zeigte er eine Vier auf. Mortis zog darauf sein Schwert aus der Scheide von seinem Rücken und rammte es neben dem schon in die Planken steckenden Schwert dann ging er zu anderen Crewmitgliedern und forderte sie auf ihre Schwerter abzugeben. Monsuta erhob die Stimme und sagte „Nun bildet einen Kreis um die Schwerter! Die anderen gehen in die Masse!“. Mortis hatte in des die Fünf Schwerter in den Boden gerammt. Die Neuen bildeten einen Kreis darum. Monsuta schritt langsam um den Kreis herum und begann zu erzählen „Nur vier von Euch werden in die Crew aufgenommen. Ich werde bis drei zählen und dann werdet ihr um dieses Privileg kämpfen! Und zwar mit und gegen mich! Fertig? Drei!“ Monsuta schoss vor und griff sich Mortis's Krummsäbel. Schnell drehte er sich um. Ein Mensch kam auf ihn zu gerannt und hatte bereits eines der Schwerter in Aussicht. Monsuta hob den Schwertarm und führte ihn von Links nach Rechts. Der Mensch blieb stehen und sein Kopf glitt langsam von seinem Körper. Dann sackte er zusammen. Jetzt waren es nur noch vier Menschen! Die ihm gegenüber standen. Er spürte die Erschütterung hinter sich und wandte sich um. Ein Ork erreichte die Schwerter und zog eines raus. Dann hob er es über seinen Kopf und rannte auf Monsuta los. Dieser schnellte nach vorne und hieb in die Magengegend des Orks. Mit einem Ruck zog er den Säbel seitlich raus, vollführte eine Drehung und rammte den Säbel in den Rücken des Orks dieser lies das Schwert fallen und sackte tot zusammen. Da waren es nur noch ein Ork. Inzwischen hatten die Menschen sich die übrigen Schwerter geschnappt und einen ihrer Kameraden ermordet. Der eine Ork der übrig war stand nun Monsuta gegenüber. Seiner Haltung nach wollte er ihn angreifen doch überlegte er noch wie er das am besten machen konnte. Monsuta wandte sich ab und sah wie die Menschen den Zwerg abschlachteten. Dann drehte er sich wieder um und sah zu dem Ork. „Enttäusche mich nicht!“ sagte Monsuta und warf dem Ork das Schwert zu. Dieser fing es verblüfft. Nun wanden sich die Menschen Monsuta zu. Der Ork trat an Monsutas Seite. Zwei gegen Drei. Das gefiel ihm. Er schnellte vor. Noch bevor der Mensch reagieren konnte hing er an seinem Hals und saugte ihm das Blut aus den Adern. Von ferne hörte er wie Metall auf Metall krachte, dann ein Schmerzensschrei und ein dumpfer Aufschlag. Dann schnelle Schritte. Er lies von seinem Opfer ab. Der Körper fiel schlaff auf den Boden. Der Ork hatte einen Menschen niedergestreckt. Wo war eigentlich der Goblin? Monsuta drehte sich um. Da war er und erledigte den letzten Zwerg. Es war vorbei. Ein Ork, ein Goblin, ein Mensch waren übrig. Zwei weniger als gedacht aber das verkraftete er schon „Genug!“ schrie er und die Kämpfer ließen von einander ab! Blutrausch ein wirkungsvolle Waffe. „Mortis wird sich um euch kümmern! Die anderen Neulinge vorgetreten!“ sagte er mit etwas erschöpfter Stimme. Aus der Masse kamen schritten zwei Crewmitglieder hervor die einen Tisch in den Kreis stellen. Ramnock trat ebenfalls aus der Masse. Monsuta schaute in die Augen der Verbliebenen die sich noch nicht bewährt hatten. „Wer von euch hält sich für Stark?


    Die zweite Prüfung näherte sich langsam dem Ende. Armdrücken mit einem Ork. Bis auf den Lichtalb, ein Goblin, und ein Mensch hatten sich alle für die zweite Prüfung gemeldet. Ramnok konnte seine Gegner gut einschätzen ob er eher zur Arbeit auf dem Deck oder in der Küche geeignet war. Der letzte Gegner ging zu Boden und Ramnok nickte. Deck also. Der Ork schaute zu Monsuta. „Diejenigen die für die Küche eingeteilt wurden wenden sich an Smire der Rest folgt Ramnok!“ sagte Monsuta und ging wieder in die Mitte des Ringes. „Die restlichen Drei vorgetreten.“ sagte er. Die Drei schritten vor. Er betrachte sie und fing an mit fester Stimme zu sagen „Die letzte Prüfung ist die schwierigste! Sie erfordert Köpfchen und Klugheit! Jener der sie überlebt wird wie eine Art Berater sein!“ Insgeheim hoffte er das es der Lichtalb wurde. Er sah interessant aus. Ein Goblin hatte er bereits kennengelernt und Menschen überlebten nicht lange. „Hört zu und sagt mir eure Antwort!
    Etwas, das alles und jeden verschlingt:
    Baum, der rauscht, Vogel, der singt,
    frisst Eisen, zermalmt den härtesten Stein,
    zerbeißt jedes Schwert, zerbricht jeden Schrein,
    schlägt Könige nieder, schleift ihren Palast,
    trägt mächtigen Fels fort als leichte Last.
    Was ist es?“

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    lebe auf deinen Knien

  • Im regen Treiben fiel die schwarz verhüllte Gestalt gar nicht auf. Anders als am Abend zuvor, wo sie im Gasthaus des Ortes ihren Auftritt hatte und dabei wie üblich mehr als genug Aufmerksamkeit hatte. Und der Wirt war ungemein großzügig gewesen, da er dank ihres Auftrittes zahlreiche Gäste zu bewirten hatte, und so einiges an Münzen in seine Tasche kam.
    So konnte auch sie mit gut gefülltem Münzbeutel weiter reisen.


    Wohin es gehen sollte wußte sie nicht so recht, einfach hinaus in die Welt, und so hatte sie sich blindlings vom Hafenmeister etwas empfehlen lassen. Doch da noch Zeit war , streifte sie ein wenig umher um sich die Gegend zu betrachten.
    Nu am Hafen angekommen, war sie etwas irritiert, da die Gestalten hier weniger vertrauenswürdig wirkten , und die Gegend etwas anders aussah, als sie es in Erinnerung hatte.
    Aber wer weiß, sie hatte es eilig, auf keinen Fall wollte sie das Schiff verpassen.
    Und so ging sie an Bord. Die Crew war so beschäftigt das sie nicht mal auffiel, also suchte sie sich eine ruhige Ecke, in welcher sie weder auffiel, noch störend im Wege stand.


    Erst als die Sonne langsam am Horizont versank, kam Leben auf das Schiff. Man versammelte sich an Deck, doch die Tänzerin hielt sich weiter im Schatten verborgen. Sie wollte beobachten um zu sehen was geschah.
    Die Manschaft stand, nicht etwas wild durcheinander sondern recht übersichtlich, was darauf hindeutete das der Käptn seine Crew gut im Griff hatte. Und da kam er auch schon.
    Ashaki runzelte die Stirn. Irgendwie erinnerte dieser sie an ihren Lehrmeister. Unter Umständen war er auch aus dem Volk der Arashi. Das würde heißen das er ein guter Kämpfer war. Vieleicht konnte sie ja von ihm noch etwas lernen, was ihr alter Meister, sie nicht mehr lehren konnte.
    Seine Rede war lang, mit Pausen in welchem die Crew ihm schreiend beipflichtete. Doch das wirklich interessante kam erst noch. Er forderte von den Neulingen einen Beweis, einen Kampf, das sie seiner Crew würdig waren.
    Ob sie sich auch melden sollte? Aber man würde sie vermutlich nur verspotten. EIne Frau wie sie und kämpfen. Andererseits würde ihr das einen Vorteil geben. Besser man wurde unterschätzt als überschätzt.
    Anderseits würde ihr Kantana sie vieleicht auch veraten. Aber dafür forderte es schon etwas Intelligenz.
    Und auf einem Schiff waren Frauen ohnehin meist die zweite Wahl.
    Wie dem auch sei, man würde sehen was passierte.


    So verfolgte sie aufmerksam die Kämpfe, vor allem auf dem Käptn lag ihr Blick. Und sie hatte Recht er war gut, sehr gut sogar. Und Ashaki bezweifelte das das was er da gezeigt hatte, wirklich alles war.
    Das Armdrücken hingegen langweilte sie mehr. sowas sah sie oft genug in diversen Taverne, und mithalten könnte sie da ohnehin nicht.


    Aber sie war nicht Einzige welche sich bisher nicht gemeldet hatte, aber auch für diese hatte der Käptn eine Aufgabe. Ein Rätsel. die junge Frau schmunzelte.


    "Die Zeit"


    erklang ihre melodische Stimme klar und deutlich und sie trat aus dem Schatten. Sie streifte den Umhang zurück worunter sie ihre übliche Reisekleidung trug. Die Füße welche nur leicht beschuht waren setze sie gleich wie eine Tänzerin, so leicht als würde sie den Boden nicht berühren. Jetzt wo sie ihren Umhang zurück gestreift hatte konnte man auch das Katana sehen, welches sie bei sich trug. Ein Schwert welches eindeutig der Machart von den Arashi war. Wie sollte es auch anders sein, war es doch das Schwert ihres Meisters.
    Das Gesicht war zur Hälfte unter einem hauchdünnen Schleier verborgen.
    Nur die schwarzen, dicht wimperumkränzen Augen sahen Monsuta ganz ohne jegliche Scheu an.


    "Eine interessante Aufgabe. Zugegebn der Kampf war auch interessant, aber ich würde mich nicht als Krieger bezeichnen."

  • "Ey, du stinkender Faulpelz. Gehts noch?", erklang die Stimme von Ramnok. Mit diesen liebreizenden Worten wurde der Priester aus seinem Schlaf entrissen und perplex schaute sich der Priester darauf um.
    Ach richtig, ich befinde mich in der Kajüte auf dem Schiff! sagte sich Elosthriond. Doch warum ist dieser Herr so unfreundlich? Dieser ungehobelter Kerl braucht dringend bessere Manieren!


    "Ich würde Sie bitten...," fing Elosthriond an, wurde aber mit in seinem unterbrochen, als ihn Ramnok vom Bett zerrte und ihn anschrie.
    "Halt deine Schnauze, du elende Made! Du bist hier an Bord des Kapitäns Monsuta und ich bin sein Unteroffizier..."
    Beim Schreien spuckte Ramnok den Priester versehntlich ins Gesicht, welcher dann mit dem Ärmel seiner weißen Robe die Spucke vom Gesicht abzuwischte.
    ... Und das ist meine Kajüte. Verpiss dich!"
    Ramnok packte ihm am Arm, mit dem Elosthriond sich noch eben die Spucke abgewischt hatte, riss die Tür auf und warf ihn mit diesen Worten aus der Kajüte.


    "Der Kapitän will, dass sich alle Neulinge sofort am Deck melden. Beweg deinen ekelhaften Hintern!", sagte Ramnok.
    Welch ein rüpelhaftes Benehmen! Ich glaube ich spinne!, wunderte sich Elosthriond. Erneut wollte Elosthriond etwas sagen, doch dann schon fing der Kapitän mit seiner Rede an. Also richtete sich der Lichtalb schnell auf und hörte der Rede des Kapitäns zu.


    Doch dieser redete wirres Zeug von Freiheit, Reichtum und Loyalität bis in den Tod. Rhetorisch nicht unbedingt der Meister seiner Künste. Das Reden sollte er anderen Leuten überlassen, dachte sich Elosthriond und schaute den Kapitän mit leicht aufgeblasenen und angewiderten Gesichtsausdruck an.


    Als Monsuta dann darauf zu sprechen kam, dass Prüfungen stattfinden würden und sie gegeneinander kämpfen sollten, wurde Elosthrionds Ausdruck immer herablassender und angewiderter.
    Was soll dieser Quatsch? Ich habe für die Überfahrt bezahlt. Ich werde hier keinen Finger krumm machen.
    Er räusperte sich und versuchte Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    "Entschuldigt aber...,". Doch man hörte ihm nicht zu. Stattdessen fingen die angesammelten Leute an, gegeneinander zu kämpfen.


    Bei Malgorions verfluchten Eiern!
    "STOPPT DIESEM WAHNSINN!," schrie der Priester. Er fuchtelte wild mit seinen Händen herum, doch wurde von den Crewmitgliedern des Kapitäns festgehalten und musste mit ansehen, wie sich vor seinen Augen Crewmitglieder gegenseitig umbrachten. Das war zuviel!
    Welch moralisches Graus!
    Elosthriond wurde ganz schummrig und er musste sich am Schiffsmast festhalten, um nicht nach vorne umzukippen.
    Er quasselte weiter, wurde aber vom Kapitän und den anderen Crewmitgliedern ignoriert. Man hörte ihm nicht weiter zu, denn der Kampf war für die Beteiligten viel zu spannend und so urteilte Elosthriond die Anwesenden, ohne dass sie ihm zuhörten.


    "Keinen Grund für dieses Unheil. Das entzieht sich allen Regeln unserer Herrn..."
    "Oh Allmächtiger. Womit strafst du meine unschuldige Seele. Ich war dir ein gehorsamer Diener. Das Tötungsdelikt, ohne Unbefangen, einfach so aufgehoben?


    "Ihr seid alle Mörder nach Gesetz. Nach dem Rechtswerk I des Infiniatus, Strafgesetzliche Begebenheiten §211, gilt das Tötungsdelikt. Genauer gefasst wird die mordende Person:
    Mörder ist, wer zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken..."


    In dem Moment war gerade die 2. Prüfung beendet worden. Und der Kapitän hatte die dritte Prüfung an die drei verbliebenden Anwesenden mitgeteilt. Das Menschenweib meldete sich zu Wort und löste das Rätsel. Elosthriond derweil murmelte irgendwelche unverständlichen religiösen Verse und betete zum Allmächtigen.


    Als es gerade absolut still wurde, schrie der Priester auf: "Ich fordere ein Schiedsgerichtverfahren. Ihr seid Mörder!
    Ich bin Priester und Rechtsgelehrter. Ich fordere euch auf den Gesetzen des Infiniatus unterzuordnen,"
    mit diesen Worten bekam Elosthriond endlich die Aufmerksamkeit von allen und so fuhr er fort.
    "Ich habe für diese Schiffsüberfahrt bezahlt. Man bürgte für meine Sicherheit!," Elosthriond holte das Vertragswerk auf und fuchtelte mit dem Papier vor dem Gesicht des Kapitäns herum. Dieser wollte was sagen, doch Elosthriond unterbrach ihn.


    "NEIN, DU SCHWEIGST," Elosthriond schaute ihn streng, wie ein Oberlehrer an und fuhr fort.
    "Wo sind wir erst mit der Gesellschaft, wenn Verträge keinerlei Gültigkeit mehr haben, sobald die Leistungen vom Vertragsnehmer eingefordert werden! Narretei und Willkür regieren dann...wie hier."
    "Der ehrenwerte...", Elosthriond schaute auf das Vertragspapier um den Namen zu entziffern. "Wilhelm Bröttler," las er vor.
    "Übergab mir dieses Dokument. Mit rechtskräftigem Eintreten. Und nun sagt mir, was hier vorgeht. Entweder bin ich einem Betrug zum Opfer gefallen, oder Ihr seid einfach nur der schlechteste Kapitän aller Zeiten."

    "Ordnung ist das halbe Leben...die Rechtssprechung ist die andere Hälfte."
    - zitiert aus "Einleitung zum Rechtswerk IV des Infiniatus - Über die Irren und Wirren der menschl. Existenz", S. 2

  • Was war hier los? Der Plan ging nicht auf! Er hasste es wenn alles durcheinander kam. Der Lichtalb ein Gottestreuer? Eine Blinde Passagierin welche das Rätsel löste? Ruhe musste er reinbringen. Der Priester schrie immer noch und betet Gesetzestexte herunter, die Mannschaft stand da und erwartete seine Befehle welche die Situation bereinigte. Mit seinem Kontaktmann in Obenzena musste er noch ein ernstes Wörtchen reden. Ein Priester! Auch wenn er gerne den geistlichen zuhörte und ihre Sicht verstehen wollte, doch dies dann in einem Tempel aber nicht auf seinen Schiff. Er schaute sich um. Das Mädchen stand da und wartete mit dem Katana in der Hand. Seine beiden Offiziere waren bereits wieder an deck gekommen. Schnell winkte er sie zu sich. Ramnok bedeutet er mit einer Handbewegung etwas zum fesseln und zum knebeln mit zu bringen. Dann wies er auf den Priester und Ramnok verstand. Mit schnellen Schritte eilte der Ork mit einem Seil in der einen Hand und mit einem Tuch in der anderen auf den Lichtalb zu. Zuerst fesselte er ihn. Er wehrte sich doch sollte er wissen das er gegen einen Ork keine Chance hatte. Jetzt verfiel der Priester in einen Zustand der Rage. Er verfluchte alle und jeden! Dann endlich knebelte ihn Ramnok und Ruhe trat ein. Die erstickten Schreie, Flüche vernahm fast niemand.


    Monsuta wandte sich zu dem Mädchen um welches ihn noch immer erwartungsvoll anblickte. „Entschuldige aber ich muss hier noch was zu Ende bringen bevor ich mich dir zuwende! Mortis wird dich in meine Kajüte bringen dort bereden wir alles!“ er wandte sich nun zu seinen Männern und sprach laut und deutlich so das jeder es verstehen konnte auch der Ausguck. „Wir haben eine Dame an Bord! Ich weiß wie einige von euch Hunde auf etwas Weiblichkeit reagieren! Doch sei gewiss sollte der Dame auch nur ein winziges Haar gekrümmt werden von euch Bastarden, dann erwartet euch nicht der Tod sondern der Schmerz!“ ein raunen ging durch die Menge. Diese Dummköpfe dachten wirklich das er sich mit dem Mädchen vergnügen wolle. Nein für sie hatte er andere Pläne! Nun wandte er sich dem Priester zu welcher auf den Boden gelandet war und sich wand wie eine Schlange. Monsuta grinste und ging in die Hocke. Dann flüsterte er „So ihr nennt mich Mörder und meine Mannschaft gleich auch? Ihr denkt das dieser Wisch den ihr von meinen Kontaktmann erhalten habt, euch eine Überfahrt gewährt?“ er holte Luft bevor er fortfuhr „Erstens ihr seid ab heute an ein Crewmitglied dieser Mannschaft und damit gelten für euch nicht die irdischen Gesetze sondern nur meine! Ergo werdet ihr für eure schändliche Tat bestraft. Zweitens vergesst euren Gott denn der beschützt euch hier nicht Pfaffe, es sind die ehrbaren Männer hier die euch vor anderen Piraten beschützen werden. Ihr werdet erst aus der Crew entlassen wenn ich das will oder einer eurer Götter euch zu einer Speise in die Astrawelt holt! Drittens Ihr werdet mir nie wieder den Mund verbieten und schon gar nicht vor meinen Männern! Euer Glück ist es das ich milde mit Neulingen umgehe die meine Regeln noch nicht kennen!“ Monsuta richtete sich auf und nahm einen kräftigen Zug frischer Meeresluft. Er schaute in die Runde und sagte dann „Männer! Wie ihr wisst bin ich gnädig wenn ein Neuling gegen die Regeln der See verstößt! So soll es auch mit diesem verirrten Subjekt sein welches euch als Mörder bezeichnet. Vergebt ihn denn er ist ganz freiwillig auf unser Schiff gekommen! Er soll 50 Peitschenhiebe erhalten um seine Schuld zu sühnen!“. Monsuta kniete sich wieder hin und sprach leise so das der Priester es nur hörte „Willkommen auf der Naitourufu!“. Dann schrie der Ausguck etwas von oben runter „Piratenjäger!“ Monsuta rannte schnell zur Vorderseite des Schiffes. Verdammt sie waren zu nahe dran! Ein Kampf war nicht mehr zu vermeiden. Er drehte sich um und schrie „BEREITMACHEN ZUM ENTERN!“

    Sterbe in den Wellen

    oder


    lebe auf deinen Knien

  • Es begab sich, dass Nyel, der Herr der Flüsse und der Meere, just in diesem Augenblicke unterhalb des Schiffes ruhte und sich die Zeit vertrieb, den Wesen an Bord zu lauschen. Er hörte die Streitereien und die schweren Kämpfe und er spürte den Hass, der durch die Schiffswand zu ihm drang. Das Gefährt fühlte sich für Nyel an wie ein Geschwür auf seiner nassen Haut. Der Kapitän höchstselbst verhöhnte gar die Götter! Auch wenn Nyel normaler Weise nicht feindselig gegenüber den Landwandlern war, das hier war ihm zu viel.


    Er suchte im Meer nach einer passenden Kreatur und fand den Weißen, der auf dem Meeresgrunde schlief. In seinem Rücken steckten die Stümpfe abgebrochener Harpunen und als Nyel in seinen Geiste drang, spürte er, dass die Ursache dieser Schmerzen in eben jenem Schiff zu finden war, das über ihnen trieb. Wenn das keine Fügung des Unergründlichen war! Nyel fuhr in den Weißen und legte sich in das Herz hinein, konzentrierte all sein Sein auf diese eine Stelle.


    Bu-Bumm.
    Bu-Bumm.
    Bu-Bumm.


    Jedes Zucken des mächtigen Muskels drang durch sein Inneres, bis er selbst dieses Zucken wurde. Von dort aus streckte er seine astralen Arme in die Flossen, die Beine in den Schwanz und den Geist in seinen Kopf. Auf diese Weise verband er sich fest mit dem Körper und der Seele der ahnungslosen Kreatur.


    Und so schuf Nyel sich das erste Mal eine fleischliche, sterbliche Hülle.

  • (auch den vorherigen Beitrag lesen!)


    Der Weiße schlug die Augen auf. Etwas war anders. Er fühlte sich ungewohnt klar im Kopf, begriff Dinge, die er nie zuvor begreifen konnte, erinnerte sich an Sachen, die er längst vergessen glaubte als spiele Zeit in seinem Dasein keine Rolle. Er sah nach oben und gegen das Licht der Wasseroberfläche zeichnete sich der dunkle Rumpf des Mutterwals ab, mit dem er einst gekämpft hatte. Er erkannte ihn sofort, unter tausend Rümpfen würde er ihn noch erkennen! Doch begriff er plötzlich, dass dies gar kein harter, steifer Wal war, sondern ein künstlich geschaffenes Objekt aus zusammengefügtem Holz. Die Landwandler waren keine Parasiten auf dem Rücken des hölzernen Giganten, nein, im Gegenteil, sie waren jene, die ihm erst Leben einhauchten!


    Er spürte weiteres Leben und sah sich um. Etwas weiter entfernt näherte sich ein zweites solches Objekt. Es hielt zielstrebig auf das erste zu, so direkt und so schnell, dass nur ein Angriff dahinter stecken konnte. Ein Mundwinkel des Weißen zog sich zu einem Lächeln auseinander. Jene, die ihm Schmerzen bereitet hatten, würden leiden. Die Wunden an seinem Rücken eiterten noch immer und behinderten jeden Atemzug. Er stieg mit kräftigen Flossenschlägen empor, immer schneller und katapultierte seinen Leib in einem Regen von Millionen Tropfen über die Wasseroberfläche hinaus. Sie glitzerten in einem leuchtenden Regenbogen. Was für eine Geschwindigkeit und Kraft er plötzlich hatte! Als sei er verjüngt worden! Fast fühlte er sich, als könnte er fliegen, so leicht war sein Leib! Klatschend landete er an Deck des Angreifers. Wasser spritzte unter ihm nach allen Seiten und das Schiff schwankte heftig. Die Augen des Weißen leuchteten wie zwei blaue Sonnen, als er die Mannschaft betrachtete. Die abgebrochenen Harpunen standen wie Stacheln von seinem Rücken ab.


    „Fürchtet euch nicht, ihr Piratenjäger“, sagte Nyel mit tiefem Bass durch den Mund mit den scharfen Dreieckszähnen, der nie zum Sprechen erschaffen worden war. „Ich, der Herr der Meere, werde euch helfen diesen Schandfleck da von meiner Haut zu tilgen.“ Er sprang in hohem Bogen zurück ins Wasser um den Angriff der Piratenjäger zu unterstützen.


    (Exkurs: Spontanes Chat-rpg, das an diese Handlung anknüpft)

  • Das Monster war besiegt? Das war es? Kein Duell auf Leben und Tod? Warum war es aufgetaucht? Ein Schrei der von seinem Ausguck kam riss Monsuta aus diesen Gedanken. „Sie kommen!“. Er spürte wie Panik in ihm aufstieg. Das durfte nicht sein. Verdammter Orden des Weißen Segel. Sie hatten es zur Aufgabe gemacht Piraten und alles was nicht in das Weltgefüge des Infinitus passte auszumerzen oder zu ordnen. Als ob das was bringen würde und wenn er an Götter glauben würde, wäre Rakshor der erste den sein Glauben gehören würde. Dieser verdammte Pfaffe. Begehrt auf und zitiert Gesetze die auf der See nicht gelten. Die See hat ihre eigenen Gesetze. Eine Hand berührte ihn an der Schulter und Mortis Stimme flüsterte „Ihr müsst entscheiden Käpt’n!“. Ein Zischen fuhr durch die Luft und etwas Schwarzes schoss durch, gefolgt vom Geräusch vom berstenden Holz und als Monsuta seinen Blick nach oben richtete sah er wie der Hauptmast brach und in Richtung Deck fiel. Fluchend verfolgte er den Flug des schweren langen Stammes. Die Takelage riss auf der einen Seite und die Seile peitschten durch die Luft. Schmerzensschreie mischten sich mit dem Aufprall auf dem Deck. Monsuta kniff seine Augen zusammen und spähte in die Ferne. Auf dem gegnerischen Schiff befand sich ein Doppelkatapult welches sogenannte Kettengeschosse abfeuern konnte. Entwickelt wurde es von Zwergen die damit die Höhlentrolle und andere Lebewesen bändigen wollten. Doch die Krieger besonders die Seefahrer erkannten den anderen Nutzen davon. „Zu den Waffen, lassen wir sie Eisen schmecken!“ rief Monsuta aus voller Kraft.


    Der Kampf um sein Schiff hatte damit begonnen das eines der Ordensschiffe seins gerammt hatte, sich es parallel zu seinem Gestellt hatte und mit seinen Ballisten noch eine Salve abgefeuert hatte. Danach flogen die Enterharken durch die Luft und krallten sich an der Reling fest. Einige Männer aus seiner Mannschaff versuchten die Harken zu lösen. Immer mehr Anhänger landeten auf seinem Deck. Sie schwangen sich mit Seilen durch die Luft. Zwar versuchten einige seiner Männer sie mit Pfeilen zu erwischen jedoch gelang ihnen dies nicht. Schwerter wurden gezogen und langsam kam Schlachtenlärm auf. Ein Mann schrie „Für die Ordnung, für Infinitus!“. Diese dummen Fanatiker! Glaubten sie wirklich an diese Scheiß den irgendwelche Pfaffen verbreiteten? Monusta zog sein Schwert und küsste die Klinge. Dann rannte er los mitten in die Masse rein.


    Ein Ritter des Ordens hob sein Schwert, Monsuta tauchte darunter ab und hieb mit der Schneide des Schwertes in die Körpermitte. Ein Ruck und es floss Blut. Der Mann sackte auf dem Boden zusammen, es würde nicht lange dauern und er würde durch die Bauchwunde verbluten. Zwei weitere Ritter umstellten ihn beide bereit anzugreifen. Einer vor ihm der andere hinter ihm. In diesem Moment traf Monsuta etwas am Kopf. Es war nass und kalt und sagte ihm dass die Situation sich nicht bessern würde. Der Wind nahm zu und pfiff nun stärker. Der Ritter welcher hinter ihm stand stürmte nach vorne das Schwert zu Stich bereit. Auch der Vordere rannte los. Schnell vollführte Monsuta eine Drehung, wich dem Stich des Hinteren aus griff dessen Handgelenkt und zog es nach vorne. Die Klinge fuhr butterweich in den vorderen Angreifer, in dessen Augen Erstaunen stand. Mit seinem eigenen schnitt Monsuta die Kehle des verblieben Angreifers durch. Dann hörte er eine ihm vertraute Stimme. „Es ist also wahr! Das Monster der Meere lebt!“ Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht und er drehte sich in die Richtung aus der die Stimme kam. Da stand er! In der Rüstung des Ordens gewandet, Das Schwert auf der Schulter abgelegt mit diesem überheblichen Grinsen auf den Lippen. Er musterte den jungen Mann mit den braunen Haaren und den schwarzen Augen die ihm auch seinen Namen eingebracht hatten. Früher als er noch Pirat war nannte man ihn den Raben. Den Vorboten des Todes. Dann war er von dem Orden geschnappt wurden und konvertierte. Nun jagte er Piraten. Monsuta machte eine Verbeugung vor dem Ritter und sagte mit Spott in der Stimme „Kenji der Rabe beehrt mein Schiff was für eine Ehre!“ Sein Gegner lachte auf und erwiderte „Das war mein alter Name, aber jetzt heiße ich anders…“ Weiter kam er nicht denn plötzlich fuhr ein Blitz vom Himmel und Donner grollte, und wie aus dem Nichts begann es zu schütten. Der Regen nahm die Sicht, er war wie ein Schleier der sich vor den Augen auftat. Chaos brach aus und ein Mann schrie nur noch „MONSTERWELLE“. Dann stand die Welt Kopf und Monsuta merkte nur wie es ihn von den Planken riss…

    Sterbe in den Wellen

    oder


    lebe auf deinen Knien

  • Unaussprechliches passierte...der Schrecken der Meere..ein Urgetier aus alter Zeit tauchte auf! Pater Elosthriond hatte schon einst von dem Weißen gelesen, hatte aber bis zu dem Zeitpunkt aber immer gedacht, dass es sich um eine Legende handelte und betrunkene Seefahrer einfach zu tief ins Glas geguckt hätten. Doch tatsächlich! Das Meeresungeheuer war real!
    Mehr noch hörte er plötzlich aufgebrachte Schreie der Schiffsbesatzung. "Piratenjäger", "Bereitmachen zum Entern", schrie der Kapitän einige Befehle durch die Gegend.


    "Du bist später dran," maulte der Ork und spuckte dem Priester ins Gesicht. Er fesselte den Priester an das Schiffsmast und holte seine Waffen hervor. "Sollen die Dreckskerle ruhig kommen!", rief er kampfeswillig.


    Elosthriond nutzte die Gunst der Stunde. Er versuchte zunächst sich aus den Fesseln zu befreien, indem er seine Hand drehte und wild an der Fessel zerrte ...Es war jedoch zwecklos!
    Der Ork hatte gute Arbeit geleistet und Elosthriond konnte ohne weiteres nicht die Fesseln lösen. Doch da kam dem Priester eine Idee. Zweifelsohne war sie nicht schmerzfrei, aber um sich aus den Fängen der Piraten zu befreien war der Priester bereit Schmerzen ertragen zu müssen. Denn Elosthrionds logischer Verstand sah ein, dass er von diesem Schiff dringend entkommen musste, sonst wartete auf ihn nur Folter und Tod.


    Mit Kraft und Müh gelang es Elosthriond sich auf sein rechte Handfläche zu setzen. Dabei musste er seinen Oberkörper leicht verrenken, damit er in die Nähe seines Gesäßes kam. Aufgrund dieses unnatürlichen Winkels war es leicht, das Handgelenk des rechten Arms zu brechen, was Elosthriond dann auch tat. Mit einem Schmerzschrei, der durch den Knebel aber stark gedämpft wurde, gelang es dem Priester nun, seine rechte Hand aus der Fessel zu befreien. Adrenalin strömte durch Elosthrionds Körper und er spürte innere Kräfte in sich erstarken, die er noch nie zu vor gespürt hatte. Es gelang ihm die Fessel am linken Handgelenk zu lösen. Er durchtrennte den Knebel und suchte nach einem Versteck, wo er sich vor dem Angriff der Piratenjäger verstecken konnte.


    In der Hektik achtete niemand auf den Priester, der sich aber auch unauffällig verhielt. Er öffnete ein Fass, welches mit Bier gefüllt war, und begab sich dort hinein, wo er auf das Ende der Schlacht warten wollte. Derweil zog sich der Weiße zurück in die Tiefe und die Piratenjäger stürmten das Schiff von Monsuta.


    Doch es kam, wie es kommen musste. Das Fass wurde durch die Einschläge des gegnerischen Doppelkatapults aus seiner Verankerung gelöst und geriet ins Rollen. Mehrere Minuten rollte das Bierfass quer über die Reling, überfuhr dabei einen Piraten und flog dann plötzlich ins Wasser. Elosthriond schlug hart mit dem Kampf auf dem Fassboden auf und verlor das Bewusstsein.


    Als er wieder zu sich kam, befand sich Elosthriond ganz wo anders. Er war mit dem Fass an eine Insel herangespült worden. Benommen fasste er sich an den Kopf. Er war völlig kraftlos und erschöpft. Sofort verlor er das Bewusstsein. Dunkelheit umgab sein Bewusstsein, bis Elosthriond viele Stunden später erst wieder aufwachte.


    Inzwischen war die Nacht eingebrochen und allmöglichen Insekten krabbelten über seinen Körper. In der Ferne hörte Elosthriond wilde Tiere aus dem Dschungel. Der Priester stank unausstehlich nach Schweiß, Bier und Dreck. Seine Augen gewöhnten sich auch langsam an die Dunkelheit. Und so versuchte der Priester sich zu erheben und nach einem Versteck zu suchen. Doch er schaffte keine 3m, da kippte der Priester wieder um...Unterbewusst hörte er noch eine Stimme, als er erneut in einen tiefen Schlaf fiel.

    "Ordnung ist das halbe Leben...die Rechtssprechung ist die andere Hälfte."
    - zitiert aus "Einleitung zum Rechtswerk IV des Infiniatus - Über die Irren und Wirren der menschl. Existenz", S. 2

  • Er wollte sie beschützen? Nun zumindestens klang es so und es kam recht überraschend für sie. Hatte die Feuertänzerin doch eher damit gerechnet nach dem ersten fassungslosen Moment ausgelacht zu werden.


    Ein spöttisches Schmunzeln umspielte einen Moment die verhüllten Lippen und blitze kurz in den dunklen Augen auf, dann verschwand es wieder als sei es nie dagewesen.
    Im Gehen glitt ihr Blick zu dem Priester. Sie bedauerte seine Missere, aber es war auch mehr als dumm von ihm gewesen , sich so auf einem schiff zu benehmen. Offenbar reiste er nicht viel und verstand die Gesetze außerhalb seiner Welt nicht.
    Die Tamjid hingegen tat es. Einer der Gründe warum sie den Kampf gelernt hatte. Den wenn ihr weiblicher Charme nicht mehr ausreichte oder gar Schuld an einer misslichen Lage war, half oft nur rohe Gewalt.
    Oder man versuchte am besten gar nicht erst in eine solche Lage zu kommen.


    Unten in der Kajüte des Käptn sah sie sich neugierig um. den Geräuschen auf dem Deck nach zu urteilen würde er noch eine Weile beschäftigt sein. Und da man sie allein gelassen hatte, konnte sie sich in aller Ruhe umsehen.
    Was sie auch tat. Zwar war Ashaki keine Diebin oder dergleichen, aber sie wußte das es durchaus wichtig sogar wertvoll sein könnte zu wissen mit wem man es zu tun hatte.



    Das klirren von Schwertern ließ sie aufhorschen. Irgendwas stimmte da nicht. Und besser war sie sorgte dafür das sie alles hatte um flüchten zu können. Ein paar Nahrungsmittel und ein Wasserschlauch war rasch gefunden , gesellten sich zu ihren eigenen Sachen in dem Sack welchen sie über die Schulter gebunden hatte. dem folgte ein Seil ein Fernrohr und ein Dolch. Essbares gab es kaum etwas hier, was sie ein wenig verwunderte aber nicht weiter Gedanken daran verschwendete.
    Plötzlich grachte es und das Schiff schaukelte stark. Ashaki stürzte und wäre fast einmal komplett durch die Kajüte geflogen hätte sie nicht im letzten Moment das Bein des festgeschraubten Tisches erwischt.
    Ein Sturm! dämmerte es ihr. Sie mußte hier raus und zwar rasch.


    Für ein Moment war das Schiff ruhig genug das sie sich wieder erheben konnte und zum Fenster taumelte. Das nächst beste sich greifend warf sie es mit aller Kraft gegen die Fenster welche bersteten.
    Sofort spürte sie die frische des Windes und hörte das rauschen des tobenden Meeres. Doch die Zeit drängt und sie stürzte sich hinaus in die tobende See.
    Von einer Welle erfasst zog es sie tiefer hinein und die Tamjid umklammerte ihren Sack und ihr Schwert fest während sie versuchte gegen die See anzukämpfen.
    Gerade noch schaffte sie es für einen Moment an die Oberfläche um nach Luft zu ringen, da sah sie aus den Augenwinkeln ein Fass auf sie zustürzen und dann war alles schwarz



    Das erste was sie wieder spürte war weicher Boden unter sich und salziger Geruch in der Nase. Langsam öffnete sie die Augen und setzte sich auf. Etwas Benommen wanderte ihr Blick umher. Vor sich sah sie die Endlosigkeit des Meeres und hinter sich, weiter Strand und daran Grenzend Bäume, hohe Palmen und tiefer gehend Büsche. Zumindestens soweit man in der Dunkelheit erkennen konnte.


    Sie waren eindeutig gestrandet, langsam etwas klarer im Kopf sah sie suchend nach ihren Habseligkeiten um. Nicht weit von sich entdeckte sie ihren Sack, doch wo war ihr Schwert. Panisch sah sie sich um. Dieses Schwert zu verlieren würde sie schmerzen. Unweit von ihr sah sie im Mondlicht etwas glitzern und zu ihrer Erleichterung stellte es sich heraus das es das gesuchte Schwert war.


    Jetzt war die Tamjid wenigstens so klug einen ihrer Wasserschläuche zu suchen und etwas zu trinken, den Flüssigkeit brauchte der Körper jetzt.
    Feststellend das soweit alles da war, ihre Kleidung, obwohl von feinerem Stoff, noch ganz und sie bis auf einige Kratzer , ein paar blaue Flecke und eine Platzwunde am Kopf unverletzt war, beschloß sie sich umzuschauen.
    Den Sack wieder auf den Rücken gebunden und das Katana in der Hand lief sie den Strand entlang. Viel erkennen konnte man nicht, sie würde auf den Morgen warten müssen um zu sehen wo genau sie war und was sich so an diesem Ort verbarg.
    Doch außer hier und da mal dem kreischen eines Tieres schien es Totenstille und es wirkte als wäre sie ganz allein.



    Plötzlich erstarrte sie und umgriff ihr Schwert fester. Unweit vor ihr bewegte sich etwas über den Strand. Es dauerte einen Moment bevor sie begriff das es eine scheinbar menschliche Gestalt war.


    "Hey"


    Rief sie doch die Gestalt fiel in sich zusammen. Rasch lief Ashaki hinüber und hockte sich neben die Gestalt. Vorsichtig selbige drehend, erkannte sie den Lichtalb vom Schiff.


    "Der Priester"


    Entwisch es ihren Lippen besorgt und überrascht zugleich. Vorsichtig schob sie ihren Sack unter seinen Kopf und zog ihr Hemd über den Kopf, darunter trug sie ein ein rotgold-farbenes bauchfreies Hemd. Normaler Weise trug sie ihren Sare darüber, aber wen interessierte jetzt wie sie aussah. Mit dem Stoff ging sie zum Meer und befeuchtete ihn.
    Zurück bei dem Priester wanderte das zusammen gelegte feuchte Hemd auf der Stirn des Lichtalb. die Hitze hatte ihm vermutlich sehr zugesetzt, ganz zu schweigen von der vorrang gegangenen Behandlung an Bord und dem Sturm der sie von dort weg trieb.
    Zumindestens nahm sie an, das es der Sturm war, der auch ihn von Bord gefegt hatte.


    Das Schwert wieder ergreifend stahl sie sich zum Rand des Dschungels. ihre bloßen Füße erzeugten keinen Laut auf dem weichen Boden, aber sie fand was sie suchte.
    Mit ein paar Ästen und Zweigen kehrte sie zurück an die Seite des Bewußtlosen. Mit flinken Finger hob sie ein Stück neben dem Alb eine Kuhle aus und ordnete die Äste und Zweige darin an.


    Andere hätten jetzt warscheinlich nach Feuerstein und Zunder gesucht, doch die Tamjid blieb still sitzen und starrte fast etwas abwesend auf den Holzstabel, bevor sie eine Hand hob und in jener eine Flamme erblühte, welche sie auf das Feuer warf.


    Zufrieden das nun ein kleines Lagerfeuer sie und den Priester wärmen würde, hockte sie sich wieder neben den Bewußtlosen. Jetzt im Schein des Feuers erkannte sie auch seinen Zustand. Am Kopf hatte er eine Platzwunde, und seine rechte Hand sah nicht sonderlich gesund aus. Es mußte eindeutig gebrochen sein.
    Sie handelte schnell. Rasch waren zwei kürzere Äste gegriffen und vorsichtig unter die Hand und das Handgelenk gelegt. Gut das der Alb noch ohnmächtig war den Ashaki achtete darauf das sich der Knochen möglichst gleich gerade befand, damit die Schiene welche sie im bastelte auch ihren Zweck erfüllte.
    Einer ihrer Schleier mußte als Verband herhalten.


    Zufrieden mit ihrem Werk nahm sie nun wieder neben dem Feuer Platz und nahm erneut den Wasserschlauch zur Hand, doch diesmal nicht für sich, sondern für den Priester, dessen Lippen sie mit etwas Wasser befeuchtete, bevor sie sich wieder zurück lehnte.
    In anmutiger Haltung saß sie da, die dunklen Augen aufmerksam auf den Lichtalb gerichtet während die Ohren mehr der Umgebung lauschten. Im Schein des Feuers blitzte das KAtana auf was sie griffbereit bei sich hilt. Auf der Klinge vermochte man ein Wort in asameisch eingraviert sehen. Für jene die asameisch kannten konnten das Wort "Ehre" lesen.


    So schob Ashaki geduldig Wache.

  • Regen perlte auf seine Haut und holte ihn aus der Finsternis. Sein Körper schmerzte und als er die Augen aufschlug dachte er, die Götter selbst hätten Krieg geführt. Feuer loderte um ihn herum. Schreie um Hilfe drangen an sein Ohr, Stöhnen ertönte vereinzelt. Er stand auf einen Teil eines Schiffes, ob es zu seinem gehört hatte wusste er nicht. Langsam kehrten die Erinnerungen zurück. Der Sturm, die Jäger, das Gefecht, die Riesenwelle die sie traf. Doch konnte er sich nicht erklären wie eine Welle so einen Schaden anrichten konnte. Langsam richtete er sich auf und sah sich um. Keines der Schiffe hatte es überstanden. Überall schwammen Trümmerteile, Fässer, Katapultstücke, Segel. Ein was fehlte jedoch. Wo waren die Leichen? Das Wasser war zwar Rot an einigen Stellen doch fehlten die Quellen die diese Färbung verursachten.


    Verflucht seien die Götter dachte er. Ein Schiff wie seines wieder zu bekommen würde Monate wenn nicht Jahre dauern. Und wie sollte er sich aus dieser Misere heraus winden. Schwimmen kam nicht in Frage, das Salz würde ihn einen qualvollen Tod bereiten. Das Verwandeln in eine Fledermaus und dann weg fliegen würde zu viel Kraft kosten. Weiter Überlegungen schossen durch sein Kopf und dann kam ihm die Erkenntnis! Warten! Er musste die Lage aussitzen. Das Meer lag fast still vor ihm und wurden nicht die brennenden Teile und die Trümmer darin herum schwimmen würde es ihm gefallen. Und dann traf es ihn wie aus dem Nichts. Seine Crew! Wer hatte überlebt… hoffentlich nicht viele, denen müsste er eine höherer Heuer bezahlen. Wo wurde er seine Verluste aufstocken können? Was war mit Mortis geschehen? Hatte er überlebt? Fragen über Fragen schossen ihm durch den Kopf. Die neue Erfindung mit dem Rohrkatapult war auch hin. Da bezahlt man ein Haufen Gold für Neuerungen und dann macht ein Sturm das ganze zu Nichte. Wütend blickte er zum Himmel und hob dann die Faust. Aus vollem Hals schrie er „Verflucht sollt ihr sein!“. Voller Trotz das keine Antwort kam setzte er sich hin. Der Priester war schuld. Seemannsregel Nummer 8: Nimm nie einen Geistlichen mit, (Gilt nur für Piraten). Verflucht dachte er, was wenn er hier für Wochen fest säße? Verhungern würde er oder im Salzwasser sich auflösen. Wie lange würde das Holz noch treiben? Er sah sich um. Vereinzelt nahm er durch den Rauch des Feuers weitere Überlebende war. Die würden für einige Wochen reichen, dachte er, doch was dann? Die Route war nicht gerade für Handelsschiffe bekannt. Andere Piraten würden ihn auch nicht aufnehmen. Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die Sonne! Er würde verbrennen. Es war zum heulen. Verflixt und zugenäht! Warum er? All die Jahre war alles gut gegangen. Und eine Monsterwelle soll das hier alles angerichtet haben, fragte er sich.


    Da ertönte von weiter weg ein Schrei. Er stand auf und versuchte was zu erkennen. Nun ertönte hinter ihm ein Schrei und als er sich umdrehte sah er nichts. Nun kam wieder ein Schrei von links. Die Schrei waren kurz aber voller Furcht. Was zum Verfluchten ging hier vor? Was passierte hier. Auf ein Mal ertönte ein Platschen und das Meer kam in Bewegung. Wellen ließen das Holz unter ihm Schaukeln. Verdammt konnte das sein? Nein das war nicht war! Wieder ein Schrei und dann noch einer. Verflucht dachte er und suchte nach einer Waffe doch nichts eignete sie. Dann eben auf die alte Weise Zähne und Klauen. Das Meer geriet immer mehr in Aufruhr. Die Schrei wurden mehr. Und da sah er sie. Die Finne! Sie glitt wie ein Schwert durch das Wasser. Narben zierten sie. Die meisten dürften von seiner Crew stammen dachte er sich. Also war der Sturm kein Zufall gewesen, auch die Welle war nicht zufällig gewesen. Es erklärte auch warum keine Leichen im Wasser schwammen. Das Vieh tauchte wieder unter. Nun konzentrierte er sich und spürte in seinem Mund wie die Fangzähne wuchsen, wie seine Fingernägel ein wenig länger wurden und seine Sinne schärfer wurden. Er spürte wie das Monster ihn umkreiste. „Komm schon!“ flüsterte er. „Komm schon!“ sagte er nun lauter und dann schrie er es „KOMM SCHON DU BASTARD!“. Nichts passierte. Plötzlich verlor er den Halt. Das Holz unter seinen Füßen schwand und irgendetwas hob es in Luft. Der Verfluchte Penner hatte ihn von unten attackiert. Er spürte einen Luftzug in seinen Rücken und hörte ein Schmatzen. Schnell verwandelte er sich in eine Fledermaus und flog höher. Unter ihm schnappte das Maul des Weißen zu und er landete mit einem Platschen im Wasser. Der Kampf um sein Leben hatte begonnen.

    Sterbe in den Wellen

    oder


    lebe auf deinen Knien