Davet und Vano - Hörnchen - 188 n.d.A.

  • Davet und Vano - Hörnchen - 188 n.d.A.


    Als La Caille auf die Mouette zurückkehrte, machte er sich umgehend auf den Weg zu Silvano. Der 1. Offizier befand sich in seiner Kajüte. Davet schlenderte durch die Kabine von Silvano und musterte dabei das geordnete Chaos, das er stets hinterließ. Davet begrüßte Silvano mit einem Knuff und umarmte ihn dann fest und innig, bevor er ihn küsste.


    „Da bin ich wieder“, grinste Davet breit.
    „Willkommen Daheim. Und?“, grinste Silvano genauso breit zurück.


    „Alles Bestens. Ich hab Theo mitgebracht“, antwortete Davet glücklich.
    „Freut mich für Dich“, sagte Vano.


    „Ich war eine ganze Zeit lang weg, gibt´s was Neues?“, fragte Davet neugierig.
    „Ja gibt es Schatz. Nebenbei ich hätte Dir böse sein können. Du fährst einfach ohne mich weg. Wurde mir das nicht einmal vorgehalten?“, flötete Vano.


    „Das ist nicht zu vergleichen Schnuckel. Du bist einfach für irgendwelchen Plunder losgezogen und hast Dich in Gefahr gebracht. Wenn ich darüber wütend geworden bin, dann doch wohl zu Recht. Ich glaube die Diskussion hatten wir schon oft genug. Vano für etwas Wichtiges hättest Du jederzeit gefragt überall gemeinsam mit mir hinfahren können. Das weißt Du doch“, lachte Davet leise.


    „Gefragt...
    Mit Dir gemeinsam...
    Aha...


    Aber nur mit Erlaubnis von Dir und mit Dir oder?“, grinste Silvano gut gelaunt.


    „Wie sonst?“, fragte Davet mit Unschuldsblick Retour.
    „Ich weiß nicht ob ich schmollen oder gerührt sein soll. Ich glaube ich tendiere zu gerührt“, kicherte Vano.
    „Lassen wir den Quatsch Vano. Ich liebe Dich und ich habe Dich tierisch vermisst. Bring mich auf den neusten Stand“, bat Davet und nickte Richtung Hängematte.


    „Da gibt es eine Menge zu berichten“, gab Silvano zurück und die beiden machten es sich in der Hängematte gemütlich.


    „Ich bin ganz Ohr. Was ist passiert?“, fragte La Caille.
    „Jeder hat wieder seine Kajüte bezogen und eingeräumt. Die Arbeit ging gut voran. Das Schiff ist wieder Tipp-topp abgedichtet. Das Dock hat sich für die Mouette gelohnt. Aber das kannst Du Dir gleich selbst anschauen, wenn Du Lust hast“, freute sich Silvano.


    „Machen wir gleich gemeinsam und ein bisschen habe ich mich schon umgesehen. Ohne Hinweis hätte ich auch gewusst, dass Du hier wohnst. Alles liegt quer Beet irgendwo herum, Plunder, Karten und Bücher, Bücher und nochmals Bücher. Hast Du wie üblich auch Bücher auf dem Klo gebunkert?“, lachte Davet und knuffte Silvano erneut.
    „Kennst mich doch“, prustete Silvano gut gelaunt und boxte Davet zurück.


    „Jaja, all die Bücher wo man nur noch ein oder zwei Seiten lesen muss. Dass kann man ja schnell machen, wenn man auf dem Klo sitzt oder was weiß ich wo. Du Vano, warum werden dass immer mehr Bücher in all den Ecken statt weniger Schätzchen? Ich sollte Dir ein Bücherregal schenken. Genau. Das merke ich mir, dann habe ich für Dich schon das passende Neujahrsgeschenk“, grinste Davet.
    „Dankeschön, aber ich habe schon ein Bücherregal. Wobei ich kann es ja für Exponate verwenden – das ist der Plunder von dem Du geredet hast Davet“, antwortete Silvano gut gelaunt und spielte mit Davets langen Haaren.


    „Du könntest das Bücherregal allerdings auch für Bücher verwenden. Jetzt nur so ein Tipp von mir“, lachte La Caille.
    „Langweilig“, gibbelte Mancini.


    „Langweilig vielleicht, aber wesentlich sicherer für Deine Mitbewohner. Wie oft ist schon jemand über Deine Büchertürme gestolpert? Na komm schon, sei lieb und räume Deine Bücher ins Regal“, gurrte Davet, verkniff sich ein Lachen und küsste Vano.
    „Meine Mitbewohner sind Fou Fou und Du Schatz. Und Fou Fou ist noch nie über meine Bücher gestolpert, ich schwöre es. Gut ein Punkt für Dich. Ich werde alle Bücher einräumen, die ich nicht lesen möchte. Bei den anderen ist das wirklich so. Ich habe sie fast durchgelesen und es fehlen mir nur noch einige Seiten. Dafür muss ich sie doch nicht ins Regal räumen. Zudem weiß ich so nicht, welches ich noch zu Ende lesen muss“, gab Silvano zu bedenken.


    „Silvano, Du weißt nicht was Du noch zu Ende lesen musst? Du bist ne Marke. Lies ein Buch doch einfach mal komplett von Anfang bis zum Ende durch. Dann stellst Du es ins Regal und weißt genau wo es ist. Falls Du dann was wissen willst, kannst Du sofort nachschlagen. Du weißt auch so, wo jedes Deiner Bücher ist. Wobei, naja vielleicht ist meine Idee doch nicht so gut. Komm her. Man was hab ich Dich vermisst“, sagte Davet und drückte Silvano fest an sich. Vano erwiderte die Umarmung und drückte Davet ebenfalls an sich.


    „Wobei was Davet hm?“, fragte Vano.
    „Ohne Dein Bücherchaos würde mir was fehlen, überhaupt würde ich Dein Chaos und Deinen Plunder vermissen“, grinste Davet.


    „Du schenkst mir doch sogar Deko, den braunen getöpferten Hund aus Ton zum Bespiel, den Du mir extra mitgebracht hast. Mir würde es fehlen, wenn Du Dich nicht aufregst, wenn ich mal kurz etwas erledigen möchte und Dich dafür verlassen muss. Von daher, dass passt schon. Hast Du Theo gefragt, ob er anheuern will? Oder kamst Du nicht dazu?“, hakte Silvano liebevoll nach und machte es sich an Davets Seite gemütlich.


    "Doch ich kam dazu“, antwortete Davet schmunzelnd.
    „Sehr schön. Und was hat er gesagt?“, hakte Silvano nach.


    „Er hat ja gesagt Silvano", grinste Davet.
    "Dann ist doch alles gut", gab Vano zurück.


    "Vano wegen uns beiden, ich meine es ist ein Unterschied ob man verknallt ist, oder jemanden von Herzen liebt. Man sieht jemanden und weiß, dass es passt. Ich habe Dich damals an Bord kommen sehen und war direkt total in Dich verschossen. Und Du mochtest mich auch, gib es zu. Es war jedes Mal wunderschön, wenn wir uns heimlich getroffen haben. Anstrengend, super und wunderschön. Und jetzt ist es einfach klasse, wir verstehen uns erstklassig. Ich bin rundum glücklich mit Dir Vano. Du verstehst schon was ich meine“, erklärte Davet.
    „Ich verstehe Dich vollkommen“, grinste Vano.


    „Ich hab Dich total vermisst Kleiner", flüsterte Davet Silvano ins Ohr.
    "Ich weiß, ich Dich auch Wuschel", flüsterte Vano zurück.


    "Dich haben Deine Eltern einfach abgegeben, mich hat mein Alter vor die Tür gesetzt, als ich zur See fahren wollte. Aber wir beide lieben uns, wir beide lieben die See und Schiffe und wir halten immer zusammen. Was gibt es besseres mein Kleiner? Wir beide haben etwas, was wir vorher nie hatten. Ich gebe Dich nicht wieder ab“, sagte Davet leise.
    „Wir sind alle auf die eine oder andere Art Verlorene Davet. Wir beide haben uns gefunden. Alle Seelen die zusammen gehören spült die große See der Zeit zusammen. Wir holen uns nur zurück, was jedem von uns zusteht. Glück“, gab Silvano zurück.


    „Stimmt, sehr schön ausgedrückt. Jetzt zu Dir. Was war hier los während meiner Abwesenheit?“, fragte Davet.
    „Einiges. Die beiden Landratten Od und Tirad haben sich gefunden. Od hat sich um die Abdichtung der Mouette gekümmert und Tirad ist ihm dabei zur Hand gegangen. Dabei sind sich die beiden näher gekommen. Sie sind ein Paar und passen erstaunlich gut zusammen.


    Eines Morgens habe ich mit Od gequatscht und mir ist aufgefallen, dass sein Kinn durchlöchert war. Ich habe ihn darauf angesprochen und gefragt ob ich ihn verarzten soll“, gibbelte Vano.


    „Durchlöchert? Was hat der Kerl angestellt?“, prustete Davet.
    „Denk mal scharf nach. Tirad hat ziemlich scharfe Hörnchen auf dem Kopf. Wenn Od die Verletzungen unterm Kinn hatte, kannst Du Dir vorstellen wo Tirad war als er Od die Verletzungen zugefügt hat. Versehentlich, wie Od mir versicherte“, lachte Vano.


    „Hörnchen? Vorstellen? Ich kann mir gar nichts vorstellen. So weit reicht meine Vorstellungskraft nicht Vano. Wir sollten das Ereignis unbedingt authentisch nachstellen“, schlug La Caille breit grinsend vor und schälte Vano langsam aus der Kleidung.
    "Abgemacht, wer ist der Typ mit den Hörnchen?", fragte Mancini und küsste Davet.


    "Du", prustete Davet.
    "War sowas von klar", lachte Vano.