• Dave grinste Marcella an und verkniff sich ein Lachen.


    `Marcella entspanne Dich, sonst hast Du gleich Genickstarre. Du musst im Moment nur denken – nicht mehr und nicht weniger. Solltest Du dabei jedes Mal so ein Gesicht ziehen, weiß auch jeder ohne Gabe, dass Du gerade etwas versuchst. Vermutlich wird nicht jeder sofort daran denken, dass Du mental zu irgendwem Kontakt aufnehmen möchtest – Du siehst eher so aus als wolltest Du gleich in die Luft gehen.


    Um zu antworten musst Du Dich nicht anstrengen und Du musst nicht so explizit an meine Person denken, wobei es schon erstaunlich ist, was Du Dir alles von mir gemerkt hast. Aus dem Grund – Danke für das Kompliment.


    Nun zum wichtigsten Punkt – Deine Botschaft kam an.
    Kurzum ja ich höre Dich.
    Deine übermittelte Botschaft lautete Soleier sind gut gegen Kater.


    Nun meine Botschaft an Dich, beziehungsweise eine weitere Erläuterung. Sobald wir beide mental miteinander verbunden sind, bekomme ich mit was Du denkst und fühlst. Selbstverständlich ist es für mich leichter eine Botschaft zu empfangen, die Du mir bewusst zukommen lässt. Dennoch liegen Deine Gedanken und Gefühle wie ein offenes Buch vor mir, da Du nicht weißt wie Du etwas verbergen kannst oder wie Du einige Informationen schützt.


    Dies wirst Du lernen, sobald Du die eigenständige Kontaktaufnahme beherrscht. Solange Du keine Schutzmechanismen für Deinen Geist beherrscht, wirst Du zu keiner fremden Person Kontakt aufnehmen. Unter keinen Umständen.


    Du kannst zu mir, Varmikan, Wolfi oder auch Ansgar Kontakt aufnehmen. Gleichgültig was Du denkst, Du genießt mein Schutz und mein Vertrauen. Ich werde keine der Informationen missbrauchen die ich so erfahre. Ebenso verhält es sich mit den anderen Dreien.


    Jeder Geist hat von Natur aus einen kleinen mentalen Schutz. Stell es Dir wie eine Haustür vor. Die Tür muss nicht massiver Stahl sein um einen Eindringling fernzuhalten. Sie kann das dünnste Holz sein, dennoch wird sie einen Eindringling für eine kurze Zeit aufhalten.


    Öffnest Du von Deiner Seite aus die Tür, kann jeder ungefragt hineinspazieren. Also kennst Du eine Person nicht, öffnest Du weder die Haustür noch die Tür Deiner Gedanken.


    Falls Dich jemand angreift, in Deinen Geist eindringt und wir es widererwartend nicht sofort mitbekommen, schrei mental um Hilfe. Dazu musst Du Dich dann nicht an mich oder Wolfi oder sonst wen wenden, denn sobald schon jemand in Deinen Gedanken ist, ist er eingebrochen. Demzufolge kannst Du auch einfach in den Raum hineinschreien – sprich in den Nexus. Jeder Magier in der Nähe wird es hören, also auch wir.


    Ich werde die Person dann aus Deinen Gedanken schmeißen und Dich abschirmen. Es gibt so freundliche Magier die ihre Kontrahenten über ihre Novizen angreifen oder deren Familienangehörige angreifen. Drum halte Deine Gedankenwelt geschlossen Marci.


    Zu Deinen nicht offiziell gestellten Fragen. Ich war selbstverständlich wie jeder andere Mensch auch ein Kind, nur hatte ich in dem Sinne keine Kindheit, da ich mich von klein auf mit Lernen und solchen Dingen beschäftigen musste. Für uns gab es kein Spaß oder Spielen. Für uns gab es nur Pflichterfüllung und Leistung.


    Des Weiteren wurden wir von unserem Vater und Großvater nunja… misshandelt. Die Information ist nicht geheim und wer meinen Vater oder auch meinen Großvater kannte, der hätte Dir die Frage auch beantworten können.


    Ansgar hat Linhard und Wolfi nicht grundlos komplett von den beiden Widerlingen abgeschirmt. Alastair unser Großvater und Dunwin unser Vater durfte Lin und Wolfi zwar sehen, aber ich kann mich an keinen einzigen Moment erinnern, wo einer der beiden Ansgars Söhnen auch nur so nah gekommen wäre, dass er sie hätte berühren können. Zudem haben die beiden Widerlinge in einem anderen Bereich gewohnt als Fin und ihre Söhne, rein zum Schutz der Drei versteht sich.


    Alastair wäre Ansgars Familie vermutlich nicht angegangen, da er die Erbfolge und den Fortbestand der Familie mit Fin und seinen Söhnen sichert.
    Der gleiche Grund müsste genauso für Dunwin gelten. Weshalb sollte er Ansgars Kindern, also seinen eigenen Enkeln schaden. Allerdings kann man in unserer Familie nicht alles rational angehen.


    Manche von uns haben leichte „Erbprobleme im Blut“, draus resultiert ein etwas absonderliches Verhalten.


    Kurzum bei Dunwin hat Ansgar die Sache anders gesehen und ich stimmte seiner Sicht zu. Ein Mann kann auch in Dunwins Alter noch Kinder zeugen, sprich er wäre nicht zwangsläufig auf Ansgar oder mich angewiesen gewesen, als Erben. Er hätte uns ersetzen können.


    Und hätte er im Nachhinein noch einen Nebenzweig gegründet, hätte er vielleicht die Amtsabtretung an Ansgar per Unfall korrigiert sprich rückgängig gemacht. Hätte Dunwin seinen „Jüngsten“ dann mit allen Mitteln auf den Familienthron setzen wollen, hätte er Ansgar samt seiner Kinder und mich aus dem Weg räumen müssen.


    Aus dem Grund haben wir stets zu ihm einen Sicherheitsabstand eingehalten, bis zu dem Tag, wo Dunwin verstorben ist. Da waren wir selbstverständlich als seine Söhne an seiner Seite und erwiesen ihm die Ehre des letzten Geleits…


    Nun zurück zum Unterricht. Ich beende die Verbindung und Du nimmst zu mir von Dir aus Kontakt auf. Diesmal darfst Du Dich dabei konzentrieren, als ob Du auf dem Eimer hockst.


    Sobald Dir das gelungen ist, wirst Du versuchen zu Wolfi Kontakt aufzunehmen. Leg los Marci´, übermittelte Dave grinsend und brach zu Marcella die gedankliche Verbindung ab.

  • Marcella

    spürte dass sie rot wurde. Aber das verging schnell wieder, da Dave ihr erklärte wieso er ihre Gedanken lesen konnte. Alles was sie dachte konnte er sehen, wenn sie verbunden waren. Und es freute ihren Meister, was sie sich alles von ihm gemerkt hatte. Das hatte Marcella getan, weil sie Dave mochte. Er war jetzt sowas wie ihr Vater und Lehrer in einem, weil er ihr Meister war. Und sie gehörte zu seine Familie. Dave hatte es nicht nur gesagt, er hatte es sogar in ihren Vertrag schreiben lassen. Und den Vertrag hatte Wolfi geschrieben.
    Dave erklärte ihr, dass sie zu anderen Personen die keinen Kontakt aufnehmen durfte. Das konnte gefährlich sein. Marcella merkte sich das alles ganz genau. Sie wollte sich nicht ausversehen in Gefahr bringen. Drum gehorchte sie. Dave erlaubte ihr zu Varmikan, Wolfi und zu Ansgar Kontakt aufzunehmen. Mit Varmikan und Wolfi zu schwatzen traute sich Marcella. Mit Ansgar traute sie sich das nicht.
    Marcella beschloss, genau darum mit Ansgar zu schwatzen. Sie war kein Frosch, wenn Dave sagte sie sollte das tun, dann würde sie das tun. Genauso wie sie seine Warnungen beachten würde. Er sagte das ja nicht umsonst.
    Als Dave ihr sagte, warum er keine Kindheit gehabt hatte, verschlug es Marci die Sprache. Sie hatte Wolfi fragen wollen, warum die beiden Männer so gehasst wurden. Aber jetzt musste sie nicht mehr fragen. Dave hatte es ihr beantwortet. Von seinen eigenen Vater und Grossvater war er misshandelt worden. Dass er die beiden hasste, konnte sie gut verstehen. Und das Ansgar seine Söhne vor den widerlichen Verwandten beschützt hatte, verstand sie genauso.
    Marcella schaute zuerst Dave und dann Ansgar an. Ansgar sah nicht brutal aus, aber irgendwas machte ihr Angst an ihm. Er hatte etwas an sich, dass sie lieber vorsichtig war. Vielleicht weil er ein Nekromant war oder weil er so schnell wütend wurde. Und er wurde nicht nur wütend, er wurde rasend wütend wie sie gesehen hatte. Und trotzdem sah sie ihn jetzt anders. Vielleicht wurde er so schnell wütend um sich schnell schützen zu können. Marci beschloss mal mit Ansgar zu schwatzen, wenn er das zulassen würde. Warum sollte er nicht, er hatte sie sogar gegrüsst. Vielleicht schwatzte er mit ihr, wenn nicht dann war das nicht schlimm.
    Marcella hatte zuerst Angst gehabt ihren Friedenvorschlag zu nennen, aber jetzt war sie froh ihn genannt zu haben. Sie konnte nicht verstehen, wie ein Grossvater und Vater so mit seiner Familie umging. Und Marcella konnte sich nicht vorstellen, wie es war mit einen Vater zu leben der einen schaden und sogar angreifen wollte. Wie konnten Dave und Ansgar im selben Haus schlafen?
    Sie hatte immer gut geschlafen, wenn sie wusste dass ihr Vater zu Hause war. Nach einen Tag voller Arbeit hatte sich ihr Vater vor das Feuer gesetzt. Marcella gab ihrer Mutter und ihren Vater einen gute Nacht Kuss und hatte sich schlafen gelegt.
    Es war für sie schön zu wissen, dass jemand da war der Wache hielt. Allein im Haus hatte sie immer Angst gehabt. Das war ihr unheimlich. Bei Dave und Ansgar musste es umgedreht ein. Allein im Haus waren sie sicher froh und glücklich. Und war ihr Vater im Haus, dann hatten sie bestimmt Angst gehabt. Sogar seine Frau musste Angst gehabt haben vor diesen Mann. Marcella kannte es zum Glück nicht von ihrer Familie. Aber sie hatte genauso von Männern gehört, die ihre Frauen und Kinder schlugen, weil sie selber Versager waren. Sie hassten sich selber und schlugen dafür andere. Solche Widerlinge die schwächere und ihre eigene Familie schlugen sollten mit den Spaten erschlagen werden, dachte Marcella grimmig.
    Dave, Ansgar und Melisande hatten es richtig gemacht zu solch einem Schäger einen Sicherheitsabstand einzuhalten. Aber ein Familienoberhaupt erwischte einen vermutlich dann immer noch oft genug, um seinen Frust an andere auszulassen mit Schläge und Qualen.
    Marcella konzentrierte sich so fest sie konnte, denn sie wollte mit Dave Kontakt aufnehmen und ihm was nettes übermitteln.

    `Dave, dein Vater war abscheulich und Idiot. Ich mag dich.'
    Marcella lächelte Dave an.

    „Ich habe Dir eine Nachricht geschickt Dave. Ist sie angekommen?."

  • Dave beugte sich zu Marcella herüber und knuffte sie vor die Schulter.


    "Deine Botschaft kam an und lautete - Dave, dein Vater war abscheulich und Idiot. Ich mag dich. Meine Antwort - Danke dito Kurze", grinste Dave gut gelaunt.


    "Ich stimme Marcella nur teilweise zu. Dunwin war zwar abscheulich, aber leider kein Idiot, sonst hätte er eher umziehen können", warf Ansgar schmunzelnd ein und musterte seinerseits Marcella.
    "Gleichgültig Ans, die Botschaft war für mich und nicht für Dich. Zudem besser spät als nie. Marci schick Wolfi eine Botschaft. Und frage bitte nicht laut, ob er die Botschaft erhalten hat", gibbelte Dave.
    "Ich bin bereit Botschaften zu empfangen", lachte Wolfi, woraufhin Lin nur mit den Augen rollte.


    "Ansgar, ich benötigte Deine Hilfe bezüglich Kinder", sagte Dave.
    "Ich wusste es. Möchtest Du den Alben loswerden?", fragte Ansgar, völlig missachtend, dass Varmikan mit am Tisch saß.


    Varmikan blinzelte verstört und rutschte sicherheitshalber zu Dave, während er misstrauisch Timi beäugte.


    "Nein! Wir wollen gemeinsam ein Kind. Ich erspare mir eine passende Antwort! Hilfst Du mir ja oder nein?", knurrte Dave.
    "Gut, reg Dich ab, man wird ja noch fragen dürfen. Nimm nicht alles so persönlich! Du brauchst eine Frau, eine Amme, eine Kinderfrau und eine Zofe. Später einen Privatlehrer. Das ist alles", erklärte Ansgar.


    "Ihr hattet keine Amme", grübelte Dave.
    "Richtig. Erstens haben wir das nicht gewollt, zweitens ist meine Frau weiblich, sie konnte ihr Baby selbst stillen. Aber vor der Amme die es für Euch stillt und als Baby versorgt, benötigst Du eine Frau die es bekommt - sprich austrägt. Das sollte klar sein", grinste Ansgar.


    "Daran hab ich gar nicht gedacht...", antwortete Dave ernst, während ihn sein Bruder anstarrte als käme er von anderen Stern.
    "Dave, bei Menschen ist das wie mit Hunden. Zwei paaren sich, dann gibt es Welpen. Also pass auf...", setzte Ansgar an, was Dave losprusten ließ.


    "Danke, das weiß ich. Eine Möglichkeit wäre ein Kind zu adoptieren aus dem Waisenhaus", erklärte Dave.


    Ansgar musterte seinen Bruder mit versteinerter Miene.


    "Machst Du das absichtlich? Aus dem Weg geräumt, weil er sich zu Tode ärgerte? Gut das kam noch nie vor, damit gehst Du in die Analen der Familie ein.
    Dave!
    Du kannst doch kein Kind adoptieren!


    Theoretisch natürlich schon, aber praktisch solltest Du das unterlassen. Weißt Du was es für Eltern hatte? Wenn müsste es ein Junge sein, wegen der Erbfolge. Das wäre kein Problem, nur die Frage wäre dann, soll ein dahergelaufener Gemeiner in unsere Familie aufgenommen werden?


    Fairerweise für und wieder.
    Nein er ist nicht von Stand.
    Ja er wäre frisches Blut.


    Rein nach Zuneigung beantwortet, ich weiß nicht, ob man ein wildfremdes Kind lieben kann. Gernhaben eventuell, aber lieben?


    Ich kann Dir versichern dass ich Lin und Wolfi sofort geliebt habe, als ich sie das erste Mal auf dem Arm hatte. Aber ein fremdes Kind? Vielleicht ist es niedlich, aber das ist auch schon alles.


    Darum würde ich Dir zu einer Frau, sprich Leihmutter raten. Das Kind wäre tatsächlich Dein eigen Fleisch und Blut. Du wirst es lieben. Du musst Dich aber auch um es bemühen. Dein Kind hat mit großer Wahrscheinlichkeit die Gabe.


    Hat es die nicht, ist das schwer, das gestehe ich Dir. In dem Fall, kannst Du es noch so sehr lieben, einen Großteil dessen, was Dich selbst ausmacht, wird es nie begreifen können. Ihm fehlt immer die Hälfte der möglichen Sicht, ihm fehlt ein Sinn und zwar der sechste - wie die meisten Puristen unsere Gabe nennen.


    Ich liebe Lin, aber er ist eben benachteiligt. Das ist nicht gegen Dich gemeint Lin, sondern einfach ein Fakt.


    Du musst mehr denn je auf so ein Kind aufpassen.
    Und falls Du so ein Kind hast, schirm es komplett von der weiteren Verwandtschaft ab.


    Du hast mein Vertrauen Dave, Du kannst Lin jederzeit besuchen, er hängt hier ja gerade auch herum und ich erlaube es. Du bildest sogar Wolfi aus. Aber andere lasse ich nicht in seine Nähe, da sie den "Nichtmagischen-Bastard" vielleicht entsorgen wollen.


    Zum Wohl und Schutz der Familie, würden sie seine Entsorgung rechtfertigen.
    Denk darüber nach. Wenn Du ein Kind tatsächlich adoptieren willst, würde ich rein nach Logik sagen, sollte es ein Kleinkind und kein Säugling sein.


    Falls Du darüber nachdenkst ein Frostalb zu adoptieren, denk dran, dass sich Dein Mann hier schon rumquält, ein Kind hat es da nicht leichter", sagte Ansgar.


    "Danke. Nein ich dachte nicht an einen Frostalb, sondern einfach daran ins Waisenhaus zu gehen, zu schauen wer mich mag und den oder die nehmen wir mit.
    Ach ja... über eine Leihmutter haben wir auch nachgedacht",
    antwortete Dave.


    "Da bleiben oder eine Familie bekommen, jeder dort wird mitwollen Dave. Das ist wie das Armenhaus, wo die Alten ohne Familie hausen müssen, nur sind es dort Kinder", gab Ansgar zu bedenken.
    "Warum ist das so?", fragte Dave.


    "Weil sich niemand drum schert, die Familie ist das höchste Gut, diese Leute haben keine. Niemand kümmert sich drum, außer einige wenige. Eben jene die die Häuser unterhalten", antwortete Ansgar.
    "Ist das auf unserer Scholle? Wenn ja, warum kümmerst Du Dich nicht darum?", fragte Dave.


    "Oh das ist einfach. Es interessiert mich nicht. Diese Leute interessieren mich nicht. Es sind weder meine Leibeigenen noch meine Bediensteten. Jene die mir unterstehen, genießen meinen Schutz. Dienst und Gehorsam, gegen Schutz und Schirm.


    Wo kommen da jene Leute vor, die nichts für uns leisten? Warum sollte ich etwas für solche Leute leisten? Brennt mir die Kutte?


    Das ginge von unserem Geld ab.
    Sollen sie sehen, wo sie bleiben.


    Ich sehe da keinen Föderungsbedarf. Wer weich genug in der Birne ist, spendet was für die Häuser, wer nicht - nicht.


    Es ist doch ein Fortschritt das es die Häuser überhaupt gibt Dave. Ich müsste die Häuser nicht dulden. Landstreicherei könnte ich mit dem Block strafen lassen. Wären die Häuser ein Tabu, müssten die Alten und die Gören auf der Straße leben.


    Wie gesagt, Landstreicherei fällt unter Verbrechen, dass solltest Du wissen. Es geht nicht darum, dass einer auf der Straße schläft, sondern um die Konsequenz daraus, denn solche Leute auf der Straße würden unweigerlich stehlen, sie haben ja nichts. Folglich können sie nur durch Kriminalität ihren Lebensunterhalt bestreiten. Und wen können sie bestehlen?


    Unsere Bürger, das Gesinde, die Leibeigenen. Diese Personen unterstehen allerdings meinem Schutz. Die Häuser vermeiden Landstreicher und Tagediebe. Folglich können die Gören, Landstreicher und Alten sich doch glücklich schätzen in einem Waisen- oder Armenhaus zu leben, anstatt auf den Block zu wandern. Meiner Meinung nach ist das mildtätig genug.


    Willst Du so ein Kind Zuhause haben? Wer weiß, vielleicht schneidet es Dir nachts die Kehle durch", grinste Ansgar.


    "Ach was, das würde es nie. Du hast doch gerade selbst gesagt, es wäre nicht blutsverwandt. Es ist vermutlich nur arm, nicht irre und mordlüstern wie die bucklige Verwandtschaft", antwortete Dave gut gelaunt.


    Wolfi musterte Dave und seinen Vater und schaute dann seinen Bruder hilfesuchend an. Lin zuckte einfach nur die Schultern und drückte Wolfi noch einige Kekse in die Hand.


    "Nun der zweite Plan von uns war eine Leihmutter. Meine Wahl fiel auf Eloise. Ich habe sie noch nicht gefragt, aber ich gehe davon aus, dass sie mir den Wunsch erfüllen würde. Würdest Du Eloise bei Dir und Fin aufnehmen für die Zeit? Hier könnte sie sich ungewollt aufregen, was nicht gut für das Küken wäre. Und bei Euch wäre sie sicher... Du verstehst schon", erklärte Dave mit Unschuldsblick.
    "Sicher würde ich... aber ich stehe nicht drauf am Nasenring durch die Arena geführt zu werden Davy. Demnächst frag direkt - Du bist so umständlich wie Fin...", gab Ansgar zu bedenken.


    "Dafür liebst Du uns doch", lachte Dave.
    "Mich deucht Ihr habt einen an der Klatsche Davard", gab Ansgar grinsend zurück.


    "Das sollte Dich aber nicht daran hindern ihm zu helfen Paps", warf Anwolf ein, was alle losprusten ließ vor Lachen.

  • Marcella


    wollte mit Ansgar über Gedanken schwatzen, aber jetzt wo er sie genau anguckte, fühlte sie sich als würde sie schrumpfen. Oder wie eine welkte Blume zusammenschrumpeln. Er guckte nicht wütend oder drohend, aber sein Blick war ihr unheimlich. Als Ansgar sagte, dass er ihr nur etwas zustimmte, antwortete Dave für sie. Marcella selber hätte nichts dazu gesagt. Sie wollte nicht mit Ansgar streiten und sie traute sich nicht mit ihm zu streiten. Das war seine Meinung und sie hatten über seinen Vater geschwatzt. Deshalb galt seine Meinung.
    Dave gab ihr eine neue Aufgabe. Sie sollte Wolfi eine Botschaft schicken und danach schweigen, wenn sie die Botschaft abgeschickt hatte. Wolfi war bereit eine Botschaft zu erhalten, sagte er, was Marcella lustig fand.
    Aber als Dave dann mit seinen Bruder über das Kind redeten, wartete Marcella lieber ab. Sie durfte bei den Gespräch ihren Meister und sein Bruder nicht stören. Und Wolfi konnte ein bisschen auf seine Botschaft warten. Dave fragte sein Bruder was er von adoptieren hielt. Ansgar hielt gar nichts von fremde Kinder. Er sagte seine Meinung offen heraus. Er mochte keine Strassenkinder, er mochte keine Penner und er mochte keine Tagediebe. Er sagte dass diese Leute andere nur bestehlen wollten. Und das ihm nur seine Leute wichtig waren.
    Marcella sah das genauso. Wer bereit war für sein Essen zu arbeiten, der musste in ihren Land nicht hungern. Aber die Taugenichtse und Herumlungerer wollten gar nicht arbeiten, sie wollten von anderen ihre Taler leben. Sie waren faul, arbeiteten nicht und hielten nur die Hand auf. Manche von ihnen waren Wegelagerer und überfielen die kleinen Bauern und klauten die letzten Taler. Die Taler für die kleinen Leute so hart arbeiteten. Sie selber arbeiteten nicht, sondern waren widerwärtige Diebe und Halunken. Das Ansgar solches Dreckspack auf den Block schicken wollte, war Marcella nur recht. Jeder Herumtreiber sollte auf dem Block landen, damit er die unschuldigen fleissigen Leute nicht angreifen, bestehlen und ermorden konnte. Die Leute die so faul waren, dass sie selber für ihr Essen und ihr Heim nicht arbeiten wollten, hatten bei ihnen nichts verloren. Es war Pack, ganz faules Pack.
    Wenn die Bauern so einen Herumtreiber bei sich entdeckten, dann kamen die Männer zusammen mit ihren Mistgabeln und verscheuchten den Halunken. Denn einer war nie alleine. Einer kam gucken ob es was zu klauen gab. Dann holte er seine Dreckspackkollegen nach. Sie überfielen kleine Höfe, vergriffen sich an Mädchen und Frauen und töteten sogar die Alten. Ein guter Herr schickte sofort seine Leute damit die Halunken im Feuer, auf dem Block oder am Strick endeten. Die besten Leute töteten die Halunken sofort mit dem Schwert.
    Marcella überlegte, ob sie viele Halunken gesehen hatte in ihren Dorf. Nein, dass hatte sie nicht. Sie erinnerte sich nur an ein Viehdieb, den die Männer aus dem Dorf mit den Bütteln verfolgt hatte und dann angezündet hatte. Danach hatte es keine Viehdiebe mehr gegeben. Und eine Zündlerin hatte es einmal gegeben. Sie hatte eine Scheue von einen Nachbarn in Brand gesteckt. Daran erinnerte sich Marcella, weil sie so geschockt war, dass alles niedergebrannt war.
    Der Herr hatte gerecht entschieden. Die Zündlerin wurde ins Feuer geschmissen.
    Marcella fand das Ansgar hart sprach, aber so musste er denken, da er ein Herr war. Wenn er freundlich zu einen Halunken war, würde sich das herumsprechen und schon bald würde überall das Dreckspack herumlungern und die Leute überfallen und ermorden. So wussten sie, hier auf seinen Land erwartete sie der Tod. Das war gut, denn dann konnten die anderen in Ruhe leben.
    Aber wie er über seinen Sohn dachte, der keine Magie in sich trug, war nicht gerecht. Er tat so, als wäre Linhard krank oder sowas. Dabei war er völlig in Ordnung. Marcella wollte mit Linhard reden, wenn er noch ein bisschen länger zu Besuch blieb. Das würde ihn bestimmt freuen. Sie konnte ihm das Haus und die Schreibstube zeigen, dann würde er sich nicht ausgeschlossen fühlen. Sie musste es schaffen, dass Wolfi sie begleitete. Vielleicht konnte er dann freundlich mit seinen Bruder schwatzen. Das war eine gute Gelegenheit.

  • Dave mustere Marci, die wiederum Ansgar mustere und über ihn nachzudenken schien. Dass war schön und gut, aber sie hatte scheinbar ihre Aufgabe vergessen. Mit Ansgar konnte sie immer noch reden, oder die Gelegenheit nutzen und ihm ihre Fragen mental stellen.


    "Marci Du hast Deine Aufgabe vergessen. Schicke Wolfi oder von mir aus auch Ansgar eine Botschaft, zwecks Test und Übung. Na los, mach hin", forderte Dave seine Novizin gut gelaunt auf.


    Der Magier lehnte sich zurück und nahm Varmikan in den Arm. Dave war glücklich, dass Ansgar seinem Vorschlag zugestimmt hatte.

  • Marcella

    wurde rot als Dave sie ermahnte. Sie wollte nicht unhöflich glotzen und sie hatte doch nicht bummeln wollen. Sie hatte gewartet, da Dave und Ansgar was wichtiges besprochen hatten. Jetzt stand sie dumm da. Sie könnte es erklären, aber dann würde sie noch schlechter dastehen vor ihren Meister. Er würde denken, sie wollte sich rausreden. Dave hatte sie freundlich erinnert, trotzdem schämte sich Marcella. Sie konzentierte sich so gut sie konnte und dachte an alles, was sie sich über Wolfi gemerkt hatte. Alles was ihr zu ihm einfiel, daran dachte sie. Und bei Wolfi wusste sie sogar noch mehr als bei Dave.

    `Wolfi, frag deinen Bruder ob er mit uns das Haus besichtigen will. Dann können wir ein bisschen mit ihm reden und er fühlt sich nicht ausgeschlossen.´

    Marcella hoffte die Botschaft kam an. Neugierig wartete sie ab, ob Wolfi antwortete.

  • Wolfi musterte Marcella. Er hatte die Botschaft empfangen, aber für einen Moment hatte er nun das Problem seine Gefühle abschirmen zu müssen. Einerseits war die Bitte von Marcella völlig unverfänglich, andererseits spürte Wolfi kurz einen Stich der Eifersucht.


    Anwolf zwang sich dazu, seinen Bruder nicht anzuschauen. Keine zwei Sekunden später schalt er sich selbst für seine Dummheit. Was sollte er im Gesicht seines Bruders lesen? Linhard konnte gar keine Botschaft empfangen haben. Er sollte schließlich stille Post spielen und Marcellas Bitte weiterleiten.


    Ihn hatte es tatsächlich erwischt!


    Der junge Magier schaute nach einem Augenblick des Zögerns doch zu Lin auf. Sein Bruder erwiderte den Blick und zog fragend eine Augenbraue hoch. Wolfi grinste seinen Bruder an.


    "Die Botschaft von Marcella ist angekommen und ich soll Dich von Marci aus fragen, ob Du mit uns das Haus erkunden möchtest. Wir zeigen Dir hier alles und wir können dabei ein bisschen quatschen.


    Marcella kann dabei üben Botschaften zu verschicken. Vielleicht schickt sie ja diesmal Paps eine. Dann kann ich Dir auch mal zeigen wo ich arbeite? Hast Du darauf Lust?", schlug Wolfi vor.
    "Ich bin dabei Wolfi, auf geht´s", grinste Linhard.

  • Trampelnde Schritte näherten sich und kurz darauf erschien Urako in der Tür. Er erspähte einen Haufen Gäste in der Küche, ließ sich davon jedoch nicht verunsichern, grunze "Mahlzeit" und ging zum Ofen, um zu schauen, ob noch Kaffee da war. Auf seinem Rücken hing, todmüde, zerknittert und zerknautscht, Gasmi, den er egoistischer Weise ohne zu fragen aus dem Bett gezerrt hatte, um ihn mit sich herumzuschleppen. Urako vermisste seinen Mann. Er hatte in letzter Zeit viel Zeit mit Dave und Varmikan verbracht, da es viel zu klären gab und seinen eigenen Mann sträflich vernachlässigt un darum musste Gasmi es nun ausbaden und sich herumtragen lassen.

  • Dave musterte belustigt das Duo, dass die Küche betrat. Urako sah nicht gerade aus wie das blühende Leben, aber Gasmi auf seinem Rücken sah aus wie ein zerknautschtes Kissen.


    "Guten Morgen Urako und Gasmi, setzt Euch zu uns", bat Dave.
    Der Magier wartete ab, bis sich Urako mit Gasmi und seinem Kaffee gesetzt hatte.


    "Schön dass Ihr hier seid, ich möchte Euch meine Familie vorstellen. Das ist meine Mutter Melisande, das ist mein Bruder Ansgar und meinen Neffen Linhard kennst Du auch noch nicht. Ma, Ans, Lin - dass sind Urako und Gasmi", stellte Dave seine Verwandten vor.


    "Schön Euch beide kennenzulernen", sagte Melisande freundlich.
    "Hallo Ihr beiden", grinste Linhard.
    "Morgen", grüßte Ansgar und musterte Urako eingehend.


    `Ist das DER Urako?´, hakte Ansgar mental bei Dave nach und trank dabei einen Schluck Kaffee.
    `Ja... genau. Mit vollem Namen Prinz Puschel von Lyridime zu Phintias´, antwortete Dave auf gleichem Weg.


    `Du hast ihn als Geliebten? Dave Du scheinst das System nicht begriffen zu haben. Man heiratet den Hochgestellten und den Geliebten Bürgerlichen hält man sich nebenbei als Affäre, meist sogar im Haus, Dienerin, Bursche was weiß ich. Aber Du heiratest den Bürgerlichen und hältst Dir den Prinz nebenbei? Logisch geht anders´, übermittelte Ansgar.
    `Ansgar Du weißt, dass Varmi es weiß... das er es nicht nur erlaubt, sondern abgesegnet hat. Ich halte mir niemanden nebenbei. Ich empfinde was für ihn. Hast Du jemals nach einer anderen geguckt?´, fragte Dave.


    `Es ist Eure Beziehung Dave und was Dein Mann Dir erlaubt oder nicht, muss Varmikan selbst entscheiden. Aber er gewährt Dir verdammt viele Freiheiten. Dass kann sich schnell rächen, aber damit muss dann Varmikan klar kommen.
    Deine Angelegenheit Dave, liebe wen Du lieben möchtest, aber heule mir danach nicht die Ohren voll, falls Varmikan mit seiner eigenen Entscheidung doch nicht leben kann.


    Man sagt es gibt Hunde, die man nicht wieder anleinen kann, sobald sie einmal von der Leine kommen. Vor allem jene, die sonst in Ketten lebten. Ich weiß nicht, ob Varmikan sich selbst damit einen Gefallen getan hat, oder sich immens schadete. Vielleicht ist Urako für Euch auch eine wunderbare Ergänzung und Du hast eben zwei Partner, wo andere nur einen Partner haben.


    Ich würde keinen Dritten im Bunde dulden. Selbst bei der Vorstellung, ich würde eine zweite Frau wie Fin finden, würde ich nicht um sie werben oder Ihr Werben erhören. Ich habe bereits eine Frau mit der ich alles teile und die ich nicht zu teilen bereit bin. Es gibt keine andere Frau für mich. Sicher sehen einige Frauen gut aus, aber die interessieren mich nicht. Es gab nie eine andere neben Fin, sie bedeutet mir alles. Aber das ist kein Geheimnis´, gab Ansgar mental zurück.
    `Nun die beiden mir auch, Klingenohr und Puschel´, hielt Dave dagegen.


    Ansgar schüttelte gut gelaunt und schmunzelnd den Kopf.


    "Ihr seid also die beiden, die gemeinsam mit Dave heiraten?", fragte Lin neugierig.


    "Ja das sind sie. Urako habe ich ebenso gerettet wie damals Dave Linhard. Nur hatte er kein Reitunfall, sondern ein brennendes Luftschiff ist auf ihn gestürzt. Er war schwer verbrannt und brauchte lange Zeit, bevor er sich von seinen Verletzungen erholt hat. Hier hat er Gasmi kennengelernt, nun und unsere Zunft", erklärte Pavo freundlich.
    "Genauso war das", gähnte Gasmi auf Puschels Rücken und mummelte sich dort ein.


    "Beide Häuser gegenüber hast Du gekauft, in welches zieht Ihr oder splittet Ihr? Sprich Du und Varmikan in das eine und Urako und Gasmi in das andere?", fragte Ansgar neugierig.
    "Wir ziehen gemeinsam als Wohngemeinschaft genau in das Haus neben dem Geisterhaus Ansgar. Pavo und Dave sitzen abends oft auf der Treppe zu einem Feierabendbier, sie werden dann eine Treppe weiter sitzen. Das Haus gegenüber wird anders genutzt. Wie muss Dave Dir sagen, ich habe keine Ahnung", erklärte Varmi freundlich.


    "Ich habe mir darum noch keine Gedanken gemacht, aber ich dachte es schadet nicht, eine sofortige Ausweichmöglichkeit zu haben", antwortete Dave und nahm sich noch einen Kaffee.


    Er stellte den Becher zwischen sich und Varmi, so das der Frostalb mit von seinem Kaffee trinken konnte und lehnte sich wieder gemütlich an Varmikan an.

  • Urako wusste durchaus, wie man sich gegenüber Adligen zu benehmen hatte, doch nach wie vor weigerte er sich, entsprechende Umgangsformen anzuwenden. Immerhin waren die von Hohenfeldes als Privatleute hier und ihm auch nur mit ihrem Vornamen vorgestellt worden und überhaupt war das hier gar nicht ihre Scholle, also konnte er sich benehmen, wie er wollte. Er begrüßte sie, wie er Bürgerliche begrüßen würde, ging von einem zum anderen und drückte ihm die Hand, wobei er in der anderen seinen Kaffee hielt und Gasmi noch immer eingemummelt auf seinem Buckel hing und scheinbar versuchte zu schlafen.


    Er begann bei Ansgar als Familienoberhaupt der Gäste, der ihn intensiv musterte. Urako musterte zurück. Er sah seinem Bruder ähnlich. Seiner ersten Einschätzung nach würde mit Ansgar hervoragend zanken können. Er machte den Eindruck, als könne er ziemlich herumpulvern, wenn er wollte. Gerade aber grüßte er ihn mit einem lockeren "Morgen", also erwiderte Urako ein: "Morgen, Ans."


    Dann begrüßte er Daves Mutter mit: "Morgen, Meli." Sie wirkte ruhig und freundlich, genau wie Dave seine Mutter beschrieben hatte. Wahrscheinlich war eher Ansgar hier derjenige, der Stunk machen würde, wenn es darauf ankam.


    Zum Schluss begrüßte er Linhard, der die ganze Zeit sehr zurückhaltend war. "Morgen, Lin." Auch ihm gab er die Hand. Während sein Vater das anschließende Gespräch dominierte, schwieg der junge Mann. Für Urakos Geschmack schaute er die ganze Zeit etwas zu ernst drein, also setzte er sich mit Gasmi neben ihn, damit er mit ihm plaudern konnte, während sein Vater mit Dave über die Hochzeit sprach.


    "Auf welchem Weg seid ihr angereist?", stellte er eine unverfängliche Standardfrage.


    Es ging auch um die Häuser. Dave quatschte irgendwas von einer sofortigen Ausweichmöglichkeit und Urako musste sich zusammennehmen, jetzt nicht zu fragen, was er damit bitteschön meinte. Vielleicht würde er es selber erklären. Bis dahin würde Urako frühstücken. Er grabschte nach einem Brötchen und schnitt es sich auf, schmierte eine Hälfte mit Streichkäse für sich und eine für Gasmi, die er über seine Schulter nach hinten reichte. Dann schmierte er noch ein Brötchen für Lin und legte es ihm auf den Teller.

  • Melisande beobachtete gut gelaunt, wie sich Urako neben Lin setzte und seinen verschlafenen Freund und ihren Enkel mit geschmierten Brötchen versorgte.


    Gasmi biss herzhaft in das Brötchen dass Urako ihm hinhielt und verfehlte nur knapp Puschels Finger. Vorsichtshalber nahm er es seinem Mann aus der Hand und mampfte es langsam und genüsslich auf.


    "Das war lecker Puschel, ich möchte noch eins mit Schinken", gähnte Gasmi und küsste Urako liebevoll auf den Kopf, so dass Käsekrümmel in sein Haar rieselten.


    Gasmi nahm sich einen Schluck Kaffee von seinem Schatz und einige Tropfen landeten ebenfalls in Puschels Haaren. Gas störte dass nicht, er stellte den Becher wieder ab und legte seinen Kopf auf den von Puschel ab. So war das gemütlich!


    Überall redeten Leute, alle waren zusammen und er konnte auf seinem Puschel schlafen. Was konnte man sich mehr wünschen? Glücklich drückte Gas sein Gesicht in Puschels Haare.


    Um besser einschlafen zu können spielte Gasmi müde mit Puschels Ohren und schmiegte sich noch fester an, dabei kuschelte er mit Puschel. Gas beschloss, noch ein Stündchen zu schlafen, solange Puschel sich unterhielt. Für sein zweites Brötchen würde ihn sein Mann schon wecken.


    "Dankeschön", freute sich Linhard und ließ sich das Brötchen schmecken.
    "Wir sind mit unseren Pferden hier. Also nicht mit der Kutsche. Du kannst sie Dir nachher draußen gerne mal ansehen. Marcella, Wolfi und ich hatten vor uns das Haus anzuschauen, aber zuerst essen wir", grinste Linhard.


    Melisande freute sich für Linhard. Er schien Urako auf den ersten Blick zu mögen. Nun warum auch nicht? Der Tiefling war ohne Grund einfach freundlich zu ihrem Enkel und schenkte ihm Beachtung. Für Urako war Linhard nicht unsichtbar. Und für Ansgar sollte er dass auch nicht mehr sein. Sie mochte Urako auf Anhieb. Nicht nur zu Linhard, sondern auch zu Ansgar und ihr war er freundlich gewesen.


    "Schön Dich kennenzulernen Urako. So lernen wir Euch beide auch mal kennen. Ihr werden als zu Viert heiraten. Nun wie es aussieht, habt Ihr alles richtig gemacht. Ihr werdet aus Liebe heiraten, so wie Ans seine Fin", freute sich Melisande.
    "Ma dass wird ihn kaum interessieren", warf Ansgar ein.


    "Ich bin sicher, es interessiert ihn Ansgar, denn immerhin heiratet er auf Deinem Land und in Deinem Tempel", warf Meli gut gelaunt ein.
    "Der Tempel gehört, falls er denn einem Sterblichen gehört, Wolfi. Gedacht war er zu keiner Zeit für mich, mir gehört er nicht, sondern Ainuwar. Er ist ein Dankeschön für Wolfi... für diese Segnung", erklärte Ansgar und trank einen Schluck Kaffee.


    Melisande musterte Ansgar einen Moment tadelnd, ehe sie Urako die Hand tätschelte.


    "Der Tempel sollte ein Dank für Linhard und Wolfi sein, Deine beiden Jungs Ansgar. Das haben wir uns doch gerade versprochen. Lass ihn auch auf ihn weihen. Urako ist umgänglicher zu Deinem Ältesten als Du Ans", flüsterte Melisande.
    "Ma das ist wohl selbstverständlich. Zudem ich erläuterte warum der Tempel...", setzte Ansgar an und stockte.


    "Was Ansgar?", hakte Melisande nach.
    "Mein Argument dass ich gerade gedachte anzubringen ist Scheiße, kurzum für den Arsch! Vergiss was ich sagen wollte, dass hat keine Gültigkeit mehr. Du hast Recht. Wir haben uns vorhin was anderes geschworen Ma. Ich habe Dir was anderes geschworen Lin. Nun ich kann Dir vielleicht kein Brot schmieren, aber dafür denke ich mir was anderes nettes aus. Versprochen", schmunzelte Ansgar.


    "Laut den Einladungen Urako bist Du ein Fürstensohn? Woher genau stammst Du? Und wie und warum habt Ihr Euch für die Doppelhochzeit entschieden?", fragte Melisande neugierig. Sie nahm sich die Keksdose vom Tisch und teilte die Kekse gerecht für alle auf, einschließlich des fast schlafenden Gasmi.
    "Weil Urako für mich ein Bruder ist", warf Varmikan ein und grinste Puschel an.


    Gerade als Melisande allen Kaffee nachgeschenkt hatte, einfach um die Gemütlichkeit aufrecht zu erhalten, betrat eine fremde, blasse, hochgewachsene Frau mit dunkelblonden Haaren die Küche.


    Falls sich Urako und Gasmi fragten wer sie war, hätten sie schon anhand der Reaktion von Linhard, Wolfi und allen voran Ansgar erkennen können wer sie war. Lin und Wolfi grinsten gut gelaunt, während Ansgar aufstand und seiner Frau den Platz überließ. Als sie sich gesetzt hatte, nahm er sich einen anderen Stuhl und setzte sich genau neben Fingard.


    "Ein anberaumtes Familientreffen und Ihr habt mich vergessen? Ich solltet Euch schämen Jungs und damit meine ich alle", schmunzelte Fin und trank von Ansgars Kaffee mit.
    "Wir haben Dich nicht vergessen Schatz, wie kannst Du nur sowas von mir denken? Wir haben Dich bewusst übergangen Fin", grinste Ansgar.


    Fin schüttelte nur lächelnd den Kopf. Sie war die Scherze von ihrem Mann gewöhnt. Neugierig mustete sie Urako und Gasmi.


    "Ihr seid also das zweite Brautpaar. Schön Euch persönlich kennenzulernen. Es ist nicht mehr lang hin, bis zu Eurem Termin. Wie sieht es bei Euch aus? Dave - Varmi? Urako - Gasmi? Soweit alle Vorbereitungen getroffen? Hochzeitsroben, Geschenke und so weiter? Denkt gut nach, ansonsten macht Euch eine Liste. Nicht dass Ihr etwas Wichtiges vergesst", sagte Fin freundlich.


    "Danke der Nachfrage Fin. Ich habe schon alles zusammen, was ich benötige. Und Du Sternchen?", freute sich Varmi und streichelte Dave.
    "Ich auch, sogar samt der Geschenke", antwortete Dave und genoss die Streicheleinheiten.


    "Ich freue mich schon auf die Hochzeit. Ich bin gespannt wer alles kommt und vor allem wer noch lebt!", grinste Wolfi, was Ansgar und Dave grinsen ließ.


    "Da würde ich mal nicht grinsen! Als wir in Deinem Haus den toten Onkel Friedulin entdeckt haben, war das überhaupt nicht witzig. Der Mann war vertrocknet! Sowas darf auf der Hochzeit nicht passieren!", warf Gasmi von Urakos Rücken aus ein.


    "Onkel Friedulin ist tot?", fragte Meli schockiert.
    "Das sind die meisten Mumien Ma", lachte Ansgar.
    "Das ist doch widerlich. Wie konnte der Mann nur mumifizieren?", fragte Meli und schaute Fin fragend an.


    Fin zuckte nur die Schultern und schaute Ansgar an.


    "Das war so, Onkel Friedulin hatte sich auf dem Bankett noch verabschiedet und meinte er geht sich etwas zu Trinken holen. Danach haben wir ihn nie wieder gesehen. Wir wussten gleich, dass würde nicht gut ausgehen. Wer geht schon selbst? Und was war? Irgendwann hat ihn dann Gasmi aus einem Wandvorhang gepuhlt, als er zu Besuch war", erklärte Ansgar so trocken wie die Kekse die er aß.
    "Vielleicht liegt es an den seltsamen Wänden im Herrenhaus", überlegte Melisande.


    "Ganz bestimmt sogar. Noch wer Kaffee?", fragte Wolfi völlig ungerührt in die Runde.

  • Marcella

    hörte wie was angewalzt kam und schon standen die beiden Dämonen in der Küche, die ihr am ersten Tag soviel Angst gemacht hatten. Der pinke Urako trug dabei den schwarzen Gasmi auf den Rücken. Dave stellte seine Familie die beiden vor. Die Familie grüsste die beiden und Urako grüsste sie alle freundlich zurück. Ansgar schaute den Dämon dabei ganz genau an. Sie schwatzten über die Hochzeit und die Häuser und Marcella fragte sich, ob sie genauso zur Hochzeit eingeladen war. Einfach hingehen konnte sie nicht. Und ob sie danach fragen durfte, wusste sie nicht. Sie wollte das später Wolfi fragen. Ansgar und seine Mutter schwatzten über einen Tempel. Ansgar hatte ihn für Wolfi bauen lassen, aber Lin schien er oft zu vergessen. Das fiel ihm auf einmal beim schwatzen selber ein. Marcella hoffte für Lin, dass sein Vater es ernst meinte. Urako fütterte seinen Mann und Lin mit Brötchen. Marcella fand das total lieb von ihm. Gasmi blieb beim essen auf Urakos Rücken sitzen und sauste die Haare von seinen Mann ein. Den schien das nicht zu stören.
    Alle schwatzten miteinander, als eine Frau in die Küche kam, die Marcella nicht kannte. Sie war schlank und gross und sie ging aufrecht. Marcella konnte ihr Alter nicht schätzen. Die Frau sah sehr schön und edel aus. Sie machte einen lieben Eindruck. Marcella fühlte sich in ihre Nähe wie ein Bauerntrampel. Wolfi und Lin grinsten sie an und Ansgar machte ihr sogar Platz. So wusste auch Marcella wer sie war, es war Wolfis Und Lins Mutter. Ansgars Frau.
    Sie fragte warum sie niemand zum Familientreffen eingeladen hatte. Die Antwort von Ansgar war ganz schön frech. Jetzt wusste Marcella, woher Wolfi sein freches Maul hatte. Er kam ganz nach sein Vater. Marcella schaute sich Ansgar genau an. Wolfi würde später vielleicht ähnlich wie sein Vater aussehen, wenn er Ansgar sein Alter hatte. Sie waren sich sehr ähnlich. Für den Sohn galt es sich den Vater anzuschauen und für die Tochter die Mutter. Wenn Wolfi später so aussah, hatte er Glück. Ansgar war alt, aber er sah sehr gut aus. Und er war frech wie Dreck. Wolfis Mutter war eine sehr schöne Frau. Da hatten Wolfi und Lin Glück. Marcella versteckte ihr Lächeln hintere ihr Hand.
    Als die Dämonen und Wolfis Familie auf einmal über vertrocknete Verwandte schwatzen, die sie zufällig in ihrem Haus gefunden hatten, schaute Marcella Dave verwundert an. Sowas konnte doch nicht sein, das jemand einfach so vertrocknete.

  • Dave grinste Marcella kurz an.


    "Das mit Onkel Friedulin ist suspekt. Niemand kann mit Gewissheit behaupten, dass er loszog und verdurstete. Vielleicht zog er los, bekam einen Herzinfarkt, stürzte hinter den Vorhang und vertrocknete dort mit der Zeit. Im Haus ist es dunkel und trocken.


    Wäre ihm das gleiche Missgeschick unten im Labor widerfahren, dann wäre er vermutlich nicht mumifiziert, sondern verfault. Er war einfach ein Opfer der Umstände, sprich der Heizung.


    Denn sind wir doch mal ehrlich, vom Speisesaal bis zur Küche ist es ja nicht sooo weit. Wäre dem so, dann müssten ja auch alle Bediensteten auf dem Weg vertrocknen. Dass tun sie aber nicht, sondern sie servieren dass Essen oder räumen es ab.


    Wer weiß was tatsächlich mit Onkel Friedulin geschah. Möglich ist natürlich auch, dass ihn wer unterwegs hinterrücks ermordet hat. Wer weiß dass schon. Mit so einer seltsamen Aussage, selbst zu laufen und keine Dienerschaft zu benötigen, könnte er zum Beispiel einen Verwandten brüskiert haben.


    Möglich wäre auch, dass er einen Diener erzürnte, dieser um seinen Posten fürchtete und sich dann dachte, ehe so ein Gehabe die Runde macht, wäre es besser der gute alte Friedulin bekommt etwas pflanzlichen Nachtisch - kurzum er beißt ins Gras", erklärte Dave freundlich.


    "Nein dass traue ich keinem der unsrigen Domestiken zu. Niemand hätte die Hand gegen Friedulin erhoben. Möglicherweise jemand aus seinem eigenen Haushalt", schlug Ansgar vor.
    "Natürlich jemand aus seinem Haushalt Schatz! Wieso sollte einer der unsrigen Diener sich veranlasst sehen Friedulin zu meucheln um sein Auskommen zu sichern?", warf Fin ein.


    "Es gibt Dinge die sind einfach unerklärlich", gähnte Anwolf.

  • "Du krümelst, Gasmi", beschwerte sich Urako. "Ich darf mir dann wieder die Haare waschen, weil du mich einsaust."


    Er plauderte ein wenig mit Fin, die sich für ihre Einkäufe interessierte, während er nebenbei den anderen Gesprächen lauschte. Das Frühstück war ganz nach seinem Geschmack. Nachdem Lin sein Brötchen aufgegessen hatte, bekam er ein neues hingelegt, da er sich darüber gefreut hatte. Auch mit Melisande wollte er plaudern, doch als sie ihn darauf ansprach, dass er ein Fürstensohn war, hätte er sich fast an seinem Brötchen verschluckt.


    "Wer hat dir das gesagt?" Sein Blick wanderte herüber zu Dave, dem Einzigen, dem er davon berichtet hatte und der gerade die verschiedenen Theorien der Mumifizierung des Onkel Friedulin erklärte. Urako schickte ihm einen Schwall böser Gedanken, die er als Geismagier vielleicht als schmerzhaftes Pochen im Kopf wahrnehmen würde und ihn hoffentlich vor lauter Schreck zum Kotzen bringen würden.

  • Dave beantwortete Urakos bösen Blick mit einem freundlichen Schmunzeln. Die finsteren Gedanken des Tieflings blockte er ab und übermittelte ihm all die Liebe und Zuneigung die er für ihn empfand. Von der seelischen, optischen bis hin zur körperlichen her.


    Und welches Teil er besonders ansprechend, Glücksgefühle schenkend und erregend fand, ließ er dabei selbstverständlich nicht aus, sondern übermittelte es in sämtlichen Einzelheiten.


    Hätte Dave Urako unter den Lendenschurz gegriffen, ihn massiert und geleckt, hätte Puschel nicht annähernd so ein intensives Lustgefühl gemischt mit purer Zuneigung empfunden wie in diesem Augenblick.


    "Ich habe geplaudert Puschel, sei mir nicht böse. Ich musste es einfach Ma und Fin erzählen. Sei wieder gut mit mir, ich hatte nur vor ein klein wenig mit Dir anzugeben", grinste Dave verlegen.

  • Gasmi schaute Puschel von oben herab an, so dass er seitenverkehrt in dessen Gesicht starrte.


    "Wie soll ich denn krümeln Puschel hm? Ich krümele überhaupt nicht, sondern das Brötchen krümelt! Ich esse schon besonders vorsichtig, damit nicht so viele von den Krümeln in Deine Haare fallen. Du musst sie auch nicht extra waschen. Du machst Dir immer viel zu viele Gedanken.


    Da ich weiß, wie man sich ordentlich sauber hält, werde ich Dich gleich säubern. Dass kannst Du Dir für später merken, oder ich übernehme das. Du mit Deiner Wascherei. Ich habe auch schon versucht Dave und einigen anderen zu erklären, wie man sich richtig sauber hält. Scheinbar hört mir keiner zu.


    Ist etwas erst richtig und wichtig, sobald das aufgeschrieben wurde?
    Antworte nicht darauf, ich mache das.
    Nein ist es nicht!


    Deine Haare werden Dir noch ausfallen, wenn Du die ständig wäscht. Die werden ganz dünn und flusig. So langsam musst Du Dir angewöhnen mir zu vertrauen. Ich erkläre Dir sowas nicht zum Spaß Puschel. Du kannst krank werden, wenn Du meine Tipps nicht beachtest. Du hast zum Glück mich, ich passe immer auf Dich auf", sagte Gasmi liebevoll und küsste Puschel auf den Mund.


    Der kleine Düsterling legte das Brötchen zur Seite und machte sich daran die Krümel vorsichtig aus Puschels Haaren zu puhlen. Dabei sah Gasmi aus wie ein Äffchen, dass ein anderes lauste.


    "Na bitte, fast alle weg", grinste Gas.

  • Urako quollen fast die Augen aus dem Kopf, als zeitgleich ander Körperteile anschwollen und seine Schlafanzughose sich in ein Zelt mit einer einzigen Zeltstange verwandelte. Natürlich hatte er noch nicht den schweren ledernen Lendenschurz angezogen, der die Peinlichkeit wenigstens eine Spur weit verdeckt hätte. Er schwor sich, nie wieder einen Geistmagier mit fiesen Gedanken zu ärgern.


    "Entschuldigung angenommen", sagte er gepresst. "Eins zu Null für dich! Ich, äh, also in Caltharnae ...", versuchte er den Faden des Gesprächs wieder aufzugreifen, "da, also ist ein, ähm, Sumpffürstentum der Tieflinge ... sieht aus wie Alkena und dort, hm, ähm, also die Sitten da ... sind anders als im, äh, beim hiesigen Adel."


    Er gab es auf, seine Konzentration war hinüber.


    "Danke, Dave", funkelte er. "Ans, du kannst stolz auf deinen Sohn sein, er hat mich, also er, äh, hat mit seiner Geistmagie mich ... hat mich völlig durcheinandergebracht, weil ich ihm einen garstigen Gedanken geschickt habe. Ein guter Magier ist er und, äh, ein tüchtiger Mann. Für Varmi. Etwas, ja, etwas ungezogen manchmal."


    Gasmi putzte die ganze Zeit seinen Kopf, jetzt zog Urako ihn am Arm vor sich, so dass er mit dem Gesicht zu Urako gekehrt auf seinem Schoß saß und spürte, was da los war. Er erhob sich, wobei er Gasmi vor seiner Hüfte hielt, um nicht Daves Mama oder seine Schwägerin oder gar die arme Marcella wegen der Zeltstange in Ohnmacht fallen zu lassen. So viel Anstand hatte er dann doch.


    "Danke fürs, also fürs Frühstück", sagte er zum Abschied und trug Gasmi zurück in ihr Quartier. "Kritik angenommen", sagte er dann schmuzelnd, als sie im sicheren Flur waren. "Du also, hm, darfst mich von Kopf bis Fuß auf Düsterlingweise waschen. Aber gründlich!"

  • Marcella


    fand es in der Küche so langsam sehr gemütlich. Ihre Angst vor Timi hatte sie fast vergessen und Ansgar war gar nicht so bissig, wie er zuerst gewirkt hatte. Er war zwar frech, aber er konnte genauso nett sein. Auf einmal wurde von einen Onkel Friedulin geschwatzt, der im Haus umgekommen war. Er war vertrocknet. Dave erklärte, dass das an der Heizung gelegen hat. Marcella fragte sich wie hoch die Heizkessel dort heizten. Oder hatten die Familie in jeden Raum zehn Kachelöfen stehen, damit sich jeder wie in der Wüste fühlte? Dann wäre es besser immer Getränke dabei zu haben. Oder ihr Meister machte nur Witze.
    Der kleine schwarze Dämon ass auf den Rücken von seinen Mann und so sah er dann aus. Er war vollgeschmiert und gekrümmelt. Als er sich beschwerte, schob der kleine Dämon alles auf das Brötchen. Eine witzige Ausrede und Recht hatte er. Er selber wurde ja nicht porös und rieselte in kleine Teile in die Haare von seinen Mann, es war das Brötchen.
    Als Marcella den wahren Namen von den pinken Dämon erfuhr war sie ganz schön erstaunt. Er war ein Kronprinz, dass klang nach was sehr mächtigen. Er wurde ein bisschen wütend, als er fragte, woher sein Name bekannt war. Fin sagte nichts, Melisande sagte nichts, Dave war der Übeltäter weil er angeben wollte. Marcella lachte hinter vorgehaltene Hand. Ihr Meister war genauso frech wie sein Bruder. Ganz plötzlich fing der Kronprinz der Dämonen an zu stammeln und sein schwatzen wurde sehr nervös. Er griff sich seinen kleinen Mann hielt ihn vor sich und machte sich schnell aus der Küche davon. Marcella musste über den Pinken lachen, er war niedlich wo er stötterte und schnell flüchtete.