Monique hakte sich bei Massimo ein. Als sie außer Hörweite waren, ließ Moni ihn bewusst nicht los, damit er sich nicht wieder grundlos aufregte. Sie wollte seinen Ärger so nicht stehen lassen, denn dieser Tag bedeutete ihm viel. Und Massimo bedeutete Monique viel, sie hatten sich zudem etwas versprochen und zwar sich redlich zu bemühen und auch Freunde zu sein.
"Ein Waffenstillstand ist ein guter Anfang Schatz. Ja gerne, lass und die Leibgarde samt Wachstube inspizieren. Aber vorher möchte ich mit Dir etwas besprechen Schatz, also geh langsam.
Was ist los mit Dir Massimo?
Möchtest Du mir das erzählen?
Wir haben uns beide versprochen uns um unsere Ehe zu bemühen und auch Freunde zu sein. Zweimal benimmst Du Dich so, als bedeutet es Dir nichts. Dass das nicht stimmt, weiß ich. Dass Dir Khawas Verhalten weh getan hat, kann ich mir denken, weil dies ein besonderer Tag für Dich war. Aber Du hast ihm Futter gegeben, indem Du Dich geärgert hast. Du kennst ihn doch und er kennt Dich, er weiß was Dich ärgert.
Und ich sage Dir ganz ehrlich, mir hast Du wehgetan mich einfach wegzuschicken, als wolltest Du mich los werden. Dass Du die Macht dazu hast, ist mir bewusst. Und dass Du Jules freimütig gestanden hast, in Nal verliebt gewesen zu sein, hört auch keine Ehefrau gerne, ebenso wie den Rest nicht.
Ich weiß, dass Du nur die Wahrheit gesagt hast. Aber sie tut meist besonders weh. Natürlich war unsere Ehe ein Handel, eine Vereinbarung und ich verstehe Dich, dass man nicht von heute auf Morgen für jemanden Leidenschaft verspüren kann. Allerdings hast Du mich ausgesucht Massimo. Selbst wenn Dein Grund gewesen sein sollte, überhaupt eine Frau zu haben, bin ich Deine Frau.
Und das Versprechen das wir uns gegeben haben auch Freunde zu sein, hat mir sehr viel bedeutet, weil ich weiß, wie anders es in einer Ehe laufen kann.
Ich habe diese Dinge über die Rakshaner nicht gesagt um Dich zu kränken oder zu verletzten. Ich habe vielleicht nicht auf dem Schlachtfeld gestanden Massimo, aber ich bin kein dummes Huhn, das blauäugig in die Welt schaut. Ich habe Deinen Körper gesehen und ich habe Dich angefasst. Um einmal bei Deiner Wortwahl zu bleiben, dass Du die Narben nicht vom Gemüseschnitzen hast, ist mir bewusst. Mir ist auch bewusst, dass Du mit Deinen Kameraden in die Schlacht gezogen bist um uns alle zu beschützen. Wäre das nicht nötig, hättet Ihr kaum Euer Leben riskiert Massimo. Das ist mir bewusst und dass Ihr dies für uns alle getan habt, dafür bin ich Dir dankbar. Jedem der dort draußen war.
Aber es ging mir doch nicht um alle Rakshaner, sondern um Khawa.
Ihm solltest Du eine Chance geben.
Du hast Recht, die meisten Menschen ändern sich nicht Massimo. Einige jedoch schon und zwar dann, wenn sie es tatsächlich wollen. Dazu hast Du selbst bis vor kurzem gehört Schatz.
Du hattest vor sesshaft zu werden, ein Haus zu kaufen, Dich mit mir niederzulassen und nicht mehr in die Fremde zu ziehen. Und was ist jetzt mit Dir los, dass Du so wütend bist?
Wobei Du bist gar nicht wütend Massimo, Du hast resigniert.
Ausgerechnet Du Massimo? Schatz es gibt hier nichts zum Aufgeben. Weder mich noch Jules, noch sind wir Schafe die nicht retten kannst. Wir benötigen keine Rettung und Du musst im Moment nichts und niemanden bekämpfen Schatz. Wir benötigen einen Palaisin und Du musst uns bewachen. Eventuell musst Du uns irgendwann beschützen, aber das ist nicht heute und nicht vor Khawa.
Und ich möchte Dich nicht an eine Albin verlieren, die bereits tot ist Massimo. In der Erinnerung sind jene die man liebte immer schöner, taffer, besser und was weiß ich noch alles. Wie soll ich mit so einer Frau konkurrieren? Du sagst, Du warst verliebt in sie.
Weshalb warst Du in sie verliebt?
Was hatte sie, dass Du anziehend gefunden hast?
Beantworte mir das bitte.
War sie so anders als ich?
Und falls ja, gibt es etwas, dass Du an mir anziehend findest?
Ich bin keine Kopie von Nal Massimo, ich bin einfach nur ich. Mehr kann ich Dir nicht bieten, aber von dem was ich bieten kann, gebe ich Dir alles von Herzen", sagte Monique liebevoll.
Sie strich ihrem Mann eine Haarsträhne hinter das Ohr, so wie er es sonst oft mit ihr machte, wenn sie sich nahe waren und streichelte ihm liebevoll den Arm.