• Monique hakte sich bei Massimo ein. Als sie außer Hörweite waren, ließ Moni ihn bewusst nicht los, damit er sich nicht wieder grundlos aufregte. Sie wollte seinen Ärger so nicht stehen lassen, denn dieser Tag bedeutete ihm viel. Und Massimo bedeutete Monique viel, sie hatten sich zudem etwas versprochen und zwar sich redlich zu bemühen und auch Freunde zu sein.


    "Ein Waffenstillstand ist ein guter Anfang Schatz. Ja gerne, lass und die Leibgarde samt Wachstube inspizieren. Aber vorher möchte ich mit Dir etwas besprechen Schatz, also geh langsam.


    Was ist los mit Dir Massimo?
    Möchtest Du mir das erzählen?


    Wir haben uns beide versprochen uns um unsere Ehe zu bemühen und auch Freunde zu sein. Zweimal benimmst Du Dich so, als bedeutet es Dir nichts. Dass das nicht stimmt, weiß ich. Dass Dir Khawas Verhalten weh getan hat, kann ich mir denken, weil dies ein besonderer Tag für Dich war. Aber Du hast ihm Futter gegeben, indem Du Dich geärgert hast. Du kennst ihn doch und er kennt Dich, er weiß was Dich ärgert.


    Und ich sage Dir ganz ehrlich, mir hast Du wehgetan mich einfach wegzuschicken, als wolltest Du mich los werden. Dass Du die Macht dazu hast, ist mir bewusst. Und dass Du Jules freimütig gestanden hast, in Nal verliebt gewesen zu sein, hört auch keine Ehefrau gerne, ebenso wie den Rest nicht.


    Ich weiß, dass Du nur die Wahrheit gesagt hast. Aber sie tut meist besonders weh. Natürlich war unsere Ehe ein Handel, eine Vereinbarung und ich verstehe Dich, dass man nicht von heute auf Morgen für jemanden Leidenschaft verspüren kann. Allerdings hast Du mich ausgesucht Massimo. Selbst wenn Dein Grund gewesen sein sollte, überhaupt eine Frau zu haben, bin ich Deine Frau.


    Und das Versprechen das wir uns gegeben haben auch Freunde zu sein, hat mir sehr viel bedeutet, weil ich weiß, wie anders es in einer Ehe laufen kann.


    Ich habe diese Dinge über die Rakshaner nicht gesagt um Dich zu kränken oder zu verletzten. Ich habe vielleicht nicht auf dem Schlachtfeld gestanden Massimo, aber ich bin kein dummes Huhn, das blauäugig in die Welt schaut. Ich habe Deinen Körper gesehen und ich habe Dich angefasst. Um einmal bei Deiner Wortwahl zu bleiben, dass Du die Narben nicht vom Gemüseschnitzen hast, ist mir bewusst. Mir ist auch bewusst, dass Du mit Deinen Kameraden in die Schlacht gezogen bist um uns alle zu beschützen. Wäre das nicht nötig, hättet Ihr kaum Euer Leben riskiert Massimo. Das ist mir bewusst und dass Ihr dies für uns alle getan habt, dafür bin ich Dir dankbar. Jedem der dort draußen war.


    Aber es ging mir doch nicht um alle Rakshaner, sondern um Khawa.
    Ihm solltest Du eine Chance geben.


    Du hast Recht, die meisten Menschen ändern sich nicht Massimo. Einige jedoch schon und zwar dann, wenn sie es tatsächlich wollen. Dazu hast Du selbst bis vor kurzem gehört Schatz.


    Du hattest vor sesshaft zu werden, ein Haus zu kaufen, Dich mit mir niederzulassen und nicht mehr in die Fremde zu ziehen. Und was ist jetzt mit Dir los, dass Du so wütend bist?
    Wobei Du bist gar nicht wütend Massimo, Du hast resigniert.


    Ausgerechnet Du Massimo? Schatz es gibt hier nichts zum Aufgeben. Weder mich noch Jules, noch sind wir Schafe die nicht retten kannst. Wir benötigen keine Rettung und Du musst im Moment nichts und niemanden bekämpfen Schatz. Wir benötigen einen Palaisin und Du musst uns bewachen. Eventuell musst Du uns irgendwann beschützen, aber das ist nicht heute und nicht vor Khawa.


    Und ich möchte Dich nicht an eine Albin verlieren, die bereits tot ist Massimo. In der Erinnerung sind jene die man liebte immer schöner, taffer, besser und was weiß ich noch alles. Wie soll ich mit so einer Frau konkurrieren? Du sagst, Du warst verliebt in sie.


    Weshalb warst Du in sie verliebt?
    Was hatte sie, dass Du anziehend gefunden hast?
    Beantworte mir das bitte.
    War sie so anders als ich?
    Und falls ja, gibt es etwas, dass Du an mir anziehend findest?


    Ich bin keine Kopie von Nal Massimo, ich bin einfach nur ich. Mehr kann ich Dir nicht bieten, aber von dem was ich bieten kann, gebe ich Dir alles von Herzen", sagte Monique liebevoll.


    Sie strich ihrem Mann eine Haarsträhne hinter das Ohr, so wie er es sonst oft mit ihr machte, wenn sie sich nahe waren und streichelte ihm liebevoll den Arm.

  • Massimo


    zog Moni an sich und ging was langsamer.


    "Ich war wütend und hab es an dir ausgelassen. Der Wilde hat mir einen eingetütet, dass war los. Und das ausgerechnet heute. Ich war gleichzeitig stinksauer und enttäuscht. Ich werde nicht jeden Tag Palaisin Moni. Aufgegeben hab ich, weil ich keinen Nerv mehr hatte. Ich mag nicht mehr streiten Moni.
    Wegen unsere Beziehung Moni, ich halte mein Versprechen. Ich werd dich nicht verlassen. Ich war wütend auf den Wilden und du hast es abbekommen. Das war fies von mir, entschuldige Moni. Wir werden uns ein Haus kaufen und wir sind sesshaft. Arbeiten muss ich trotzdem, dass geht nicht anders. Und die Arbeit ist eine Ehre. Nalcarya Rumaril war eine Lichtalbin die ich mit Komavan in eine Taverne kennengelernt habe. Ein Shezem bedrohte sie Kundschaft und verlangte eine Läuterung. Komavan hat sie ihm serviert. Nal und ich kamen ins Gespräch und verstanden uns gut. Wir sind gemeinsam abgereist und blieben zusammen. Sie wusste nicht, das ich in sie verschossen war. Ich hab nichts gesagt, aber Komavan hat das mitbekommen.
    Wo ist der überhaupt? Ich glaub ich hab ihn wieder vergessen.
    Moni du musst dich nicht mit Nal vergleichen. Ich war verschossen in die Lichtalbin, aber wir waren nie zusammen. Wir haben nie das Lager geteilt. Sie war nicht meine Freundin oder meine Frau. Sie war eine hübsche und harte Frau. Was ich Sie starb durch meinen Fehler.
    Klar war sie anders als du, sie war eine andere Person. Du stellst Fragen.
    Was ich an dir anziehend finde ist deine Haut und deine Haare. Mir gefällt dass du ohne Zeug im Gesicht gut aussiehst. Ich mag deinen Mund. Ich mag dass du dich nicht nur für Klamotten interessierst, sondern ein Hobby hast. Ich mag dass du dich über so kleine Fundstücke am Strand freust, obwohl ich nicht weiss was das ist. Ich mag dass ich mit dir lästern kann und du genauso viel Spass dran hast wie ich. Egal was ich für Scheisse schwatze oder wie ich vom Leder ziehe. Ich mag überhaupt gerne mit dir schwatzen. Nur manchmal weiss ich nicht worüber. Ich mags dass du dich überall mit hinschleifen lässt. Mir gefällts dass du nicht über mein Hobby lachst. Welcher Mann kocht freiwillig. Mir hat gefallen, dass du mich bedroht hast. Du hast Eier Moni, dass muss ich dir lassen. Du hast meinen Respekt und den bekommt keiner so leicht. Ich mags dass wir beide gemeinsam übernachten und ich mag es mit dir zu schlafen. Nur wie wir das machen, daran sollten wir feilen. Wir sollten Spass dabei haben.
    Die Ehe von uns beide war ein Geschäft Moni. Ich hab dich nicht ausgesucht, sondern mein Bruder. Seine Wahl hab ich nie bereut. Nur stelle ich mich ziemlich dusslig an, weil ich keine Erfahrung mit Beziehungen habe. Ich hatte nie eine. Drum behandele ich dich oft wie einen Kameraden. Seine Frau sollte man nicht so behandeln."


    Massimo rempelte seine Frau an und küsste sie.

  • Fabien eilte Massimo de la Cantillion entgegen und händigte ihm vom Duc die persönlichen Befehle aus.


    "Palaisin Comte Massimo de la Cantillion, ich soll Euch diese Befehle von seiner Majestät Duc Maximilien Rivenet de Souvagne persönlich übergeben. Sie sind von äußerster Dringlichkeit Herr", erklärte Fabien.




    Palaisin Comte Massimo de la Cantillion,


    Ihr erhaltet von unserer Person, Duc Maximilien Rivenet de Souvagne nachfolgend zwei Befehle, die dringender nicht sein könnten.


    1. Befehl:
    Die Nekromaten-Lichs Maghilia von Hohenfelde und Osmund von Wigberg sind sofort unseres Landes zu verweisen. Sollten sich die beiden Lichs weigern, ergreift Maßnahmen, dass diese auf andere Art und Weise unser Land verlassen mögen. Notfalls richtet sie!


    2. Befehl:
    Verfolgt und stellt die Gruppe "Die Beißer". Angeführt wird jene Kriminellen-Gruppe von Schwertmeister Junker Archibald von Dornburg. Begleitet wird dieser von einer Frau namens Nori, einem Mann namens Arbogast, Nathan Garcia (Ihr lest richtig), sowie Robere Moreau.
    Genau aus jenem Grund werdet Ihr die Unite B zu Eurer Unterstützung mitnehmen. Solltet Ihr weitere Unterstützung für nötig erachten, wählt diese nach Eurem Ermessen selbst aus. Die Unite B der Leibgarde ist Pflicht, da Robere in dieser diente. Alle Beißer sind gefangen zu nehmen, die Ausnahme bildet der Kopf der Bande - Archibald von Dornburg. Diese Unperson wurde von uns zum Tode verurteilt. Vollstreckt in unserem Namen das Urteil.


    Unsere besten Wünsche und unser Segen mit Euch Palaisin.


    Unterzeichnet:


    Duc Maximilien Rivenet de Souvagne


  • Massimo

    nahm die Botschaft entgegen und las sie durch. Danach rollte Massimo sie zusammen und drückte sie Moni in die Hand.

    „Sag unserem Herrn, ich kümmere mich sofort darum. Sobald die Aufgaben erledigt, erhält er eine Nachricht. Richte ihm aus, dass der zweite Befehl etwas länger dauern kann. Ich kann nicht schätzen wie lange die Jagd dauert“.

    Massimo ging den Weg zurück den er mit Moni gekommen war und packte Jules am Kragen. Er zog das Himmelsauge mit sich. Es ging um eine wichtige Aufgabe und Massimo freute sich diebisch, dafür Jules einspannen zu dürfen. Natürlich nahm er ihn mit, weil Jules wirklich ein sehr guter Kampfmagier und ein Himmelsauge war. Khawa damit eins reinzudrücken machte gleich doppelt so viel Spass. Mit Jules hatte er schon oft Seite an Seite gekämpft und sie waren ein gutes Team. Für beide Aufgaben brauchte Massimo Kameraden auf die er sich verlassen konnte. Und Jules verstand sich gut mit dem Truppführer der Unite B Boldi. Je mehr sich kannten und vestanden umso besser war das für die Einsatztruppe.

    „Für deine Spielstunde mit deinen Rakshaner hast du jetzt keine Zeit. Ich benötige dringend deine Hilfe in einer wichtigen Angelegenheit für unseren Herrn. Ein persönlicher Befehl vom Duc und ich hab freie Auswahl, wenn ich dafür einsetzte. Hol dein Pferd und triff mich vor der Wachstube der Leibgarde. Sobald ich die Männer informiert habe, brechen wir auf. Unsere Aufgabe ist zweigeteilt. Ich muss die abscheulichen Nekromanten Maghilia von Hohenfelde und Osmund von Wigberg des Landes verweisen. Wir müssen den beiden in den Arsch treten, damit sie Souvagne zügig verlassen. Der Duc besteht darauf, dass die Lichs verschwinden und ich bin ganz seiner Meinung.
    Der zweite Befehl ist schwerer umzusetzen. Es geht um eine Menschenjagd. Gejagt wird eine Gruppe die sich die Beisser nennt. Ihr Anführer ist Archibald von Dornburg. Er ist unterwegs mit Robere Moreau einem Gardisten der Unite B, Narthan Garcia dem Leidiener des Archiduc, einem Burschen namens Arbogast und eine Frau namens Nori. Wo sich die Gruppe befindet, müssen wir herausfinden. Frag deine Kollegen, ob irgendwer die Gruppe gesehen hat. Die meisten sind uns nicht bekannt, aber jeder von uns erkennt Narthan und einige werden auch Robere erkennen.
    Khawa begleitet uns, sag dem Kerl bescheid. Der Wilde kann sich direkt nützlich machen. Der muss nicht den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen und auf deine Rückkehr warten. Eigentlich wollte ich ihm keine Chance geben. Aber ich brache dich und dein Können. Zudem weiss ich was der Wilde drauf hat, auch wenn ich ihn nicht ausstehen kann. Also du wolltest eine Chance für ihn, dass ist sie. Danach sehen wir weiter. Falls du mir nicht glaubst, lass dir von Moni den Befehl zeigen. In einer Viertelstunde vor der Wachstube Jules.“

    Massimo machte sich sofort auf den Weg zur Wachstube. Er ging direkt zu Unite B wie es der Duc befohlen hatte. Der Palaisin schnappte sich Boldi und trat mit ihn vor die Unite B.

    „Grüsse Kameraden. Wer ich bin wisst ihr. Falls nicht, ich bin ab heute der persönliche Palaisin des Duc und damit euer oberster Vorgesetzter. Mein Name ist Comte Massimo de la Cantillion. Das muss euch als Vorstellung reichen, meinen Einstand gebe ich leider nicht mit eine Runde Bier, sondern wir haben direkt eine Aufgabe von unseren Herrn. Die Feier holen wir nach, sobald die Aufgaben erledigt sind.
    Zwei dringende Aufgaben liegen vor uns. Ich muss die Nekromanten Maghilia von Hohenfelde und Osmund von Wigberg des Landes verweisen. Wir werden den beiden in den Arsch treten, damit sie Souvagne verlassen. Der Duc möchte dass sie verschwinden, also sorgen wir dafür. Entweder sie gehen freiwillig, oder wir schicken sie zum Abgrund. Eindeutiger Befehl vom Duc.
    Der zweite Befehl ist eine Menschenjagd. Gejagt wird eine Gruppe die sich die Beisser nennt. Ihr Truppführer ist Archibald von Dornburg. Die Gruppe besteht aus folgende Mitglieder, Robere Moreau einem Gardisten aus eurer Einheit und meine Garde, Narthan Garcia dem Leidiener des Archiduc, einem Mann namens Arbogast und eine Frau namens Nori. Wo sich die Gruppe befindet, müssen wir herausfinden. Uns wird das Himmelsauge Jules de Mirault mit seinen zuverlässigen Raubvogel und sein elender Wilder Khawa begleiten. Jules habe ich aufgetragen, seine Kollegen nach den Beissern suchen zu lassen. Die meisten der Mitglieder der Beisser sind mir nicht bekannt und euch sicher genauso wenig. Aber jeder von uns kennt Narthan den Pinken und euch ist euer Kamerad Robere bekannt. Der Befehl lautet die Gruppe gefangen zu nehmen. Also bei der Festnahme kein falsches Mitleid. Wer Widerstand leistet, bekommt knallhart zu spüren warum ihr die Leibgarde des Duc seid. Die Ausnahme ist Archibald. Er wurde vom Duc zum Tode verurteilt und das Urteil werden wir vollstrecken. Rüstet euch mit Fernwaffen aus. Im Zweifelsfall wird bei einen Angriff jeder der Beisser erschossen. Wir vor denen, es sind Kriminelle. Ich gefährde keinen von euch unnötig. Im Bericht lief uns das Schwein ins Kreuzfeuer. Wir rücken in 15 Minuten ab, macht euch fertig.“

    Massimo ging zur Waffenkammer und schnappte sich zwei Repetierarmbrüste. Den Rest den er brauchte, hatte er immer bei sich. Er holte ihre Pferde und gesellte sich zu Moni. Er drückte seine Frau die Repetierarmbrust in die Hand.

    „Das Ding ist leicht zu bedienen und tödlich. Das ist eine Repetierarmbrust. Sie feuert ein Magazin von Armbrustbolzen. Im Gegensatz zu eine normale Armbrust musst du die nicht spannen. Es ist Goblintechnik. Diesmal sogar nützliche. Guck her. So entsicherst du die Armbrust. Getragen wird sie nur gesichert. Zückst du die, entsicherst du die Waffe sofort. Aber leg deinen Finger nicht auf den Abzug. Nicht dass du versehentlich einen Kollegen verletzt. Entsichert trägst du die Waffe nach unten gerichtet. Wenn wir wem auflauern trägst du die Waffe auf die Feinde gerichtet. Du hältst die Waffe so, dass du keinen der Kameraden vor ihr siehst. Falls doch, runter mit der Waffe. Du wirst in der Mitte der Gruppe reisen. Kommt es zum Kampf, ist dein Platz ganz hinten. Kommt einer der Feinde zu dir nach hinten, mähst du ihn um. Nichts sagen, nichts fragen, erschiessen. Und zwar sofort. Es interessiert dich einen Scheissdreck wer das ist und was er will. Du legst ihn um, sonst legt der dich um Maus. Denk dran, dass ist kein Spass. Eigensicherung geht immer vor. Unterwegs üben wir damit schiessen Moni. Die Unite B, Jules, Gufo und der Wilde werden uns begleiten.“

    Massimo freute sich über die Befehle. Er setzte Moni auf ihr Pferd und schwang sich auf sein eigenes. So wartete er ab.

  • Khawa musste mit ansehen, wie der Palaisin seinen Verlobten packte und brutal mit sich schliff. Leider durfte er nichts dagegen sagen, aber er dachte eine Tirade von wüsten Beschimpfungen und rakshanischen Flüchen, die Massimo hoffentlich empfangen würde. Niemand konnte einem verbieten, im Affekt gedanklich auszuticken, auch nicht gegenüber jemandem eines höheren Standes. Schließlich stellte man sich manchmal auch vor, wie man jemanden ermordete, aggressive Wunschvorstellungen waren normal, so lange es beim Wünschen blieb. Die Gedanken waren frei, zumindest hatte ihm bisher niemand etwas Gegenteiliges gesagt und für den Notfall würde Prince Ciel sich für ihn einsetzen. Khawa schimpfte sich alle Wut von der Seele.


    Kaum waren Massimo und Jules um die Ecke, schlich Khawa hinterher. Schleichen war ebenso wenig verboten; Ferrau tat es andauernd. Das Ziel war offenbar der Teil des Palastes, wo die Leibgarde ihren Sitz hatte. Warum Massimo dort hin wollte, war klar, er war der neue Oberbefehlshaber, aber warum nahm er Jules mit? Auf halbem Wege blieben die beiden unvermittelt stehen, Massimo grollte irgendetwas, gab Jules dann frei und ging allein weiter. Sofort flitzte Khawa heran, richtete Jules Kragen und kontrollierte, ob er Spuren am Hals hatte.


    »Was wollte der?«, fragte er besorgt. »Ich mach uns dann gleich erstmal einen Mokka.«

  • Mitten in der Mittagspause platzte der neue Palaisin herein. Boldiszàr wollte noch rasch herunterkauen, um ihn zu begrüßen, da packte Massimo ihn schon an der Schulter und zerrte ihn vor die Truppe. Zu zweit standen sie vor den verdutzt dreinblickenden Gardisten, die verstohlen ihr Essen zurück auf den Teller legten und aufmerksam nach vorne schauten. Sie alle waren gespannt, was ihr neuer Vorgesetzter zu sagen hatte und wie er so tickte.


    Boldiszàr war nicht einmal dazu gekommen sein Essen aus der Hand zu legen, er hielt noch immer sein belegtes Brot, während Massimo seine Ansprache hielt, und kaute schnell herunter, falls er auch was sagen sollte. Was der Palaisin da sprach, haute ihn jedoch fast aus den Latschen. Robby hatte ihm in den letzten Wochen genug Sorgen bereitet, indem er, ohne sich abzumelden, verschwunden war. Obendrein hatte Boldiszàr, der als Einziger einen Zweitschlüssel zu Robbys Quartier besaß, dort einen neu errichteten Altar mit zwei verbrannten Totenschädeln gefunden. Was das bedeuten sollte, erschloss sich ihm nicht, er hatte stillschweigend wieder zugeschlossen und den Umstand verdrängt. Nun war immerhin klar, wo Robby sich befand, aber seine Sorgen wurden dadurch nicht geringer.


    So schnell, wie Massimo gekommen war, verschwand er wieder. Einen Moment herrschte schockierte Stille in der Wachstube, dann redeten alle gleichzeitig durcheinander. In einer Viertelstunde sollte es schon losgehen und Boldiszàr hatte keine Zeit, diesen Vorschlaghammer von einer Information zu verdauen, so wenig wie sein Frühstücksbrot. Also verschaffte er sich gereizt Gehör.


    »Ruhe, ihr habt den Palaisin gehört«, schnauzte er. »Lasst alles stehen und liegen und macht euch bereit zum Ausrücken!« Er trieb sie aus der Tür und half nach, wo es ihm zu langsam ging. Er selbst rannte in die andere Richtung. So schnell ihn seine Füße trugen eilte er zum Coutilier der Unitè A, gab ihm eine Ultrakurzfassung der Ereignisse und die Anweisung, den Dienstplan neu zu strukturieren und Unitè B vom Dienst der nächsten Wochen auszuklammern. Er ging nicht davon aus, dass der neue Palaisin daran gedacht hatte. Dem Coutilier fielen in der Tat fast die Augen aus dem Kopf, als er erfuhr, das plötzliche Fehlen eines Viertels der Leibgarde irgendwie mit dem Dienstplan der Verbliebenen Einheiten ausgleichen zu müssen, aber da musste er jetzt durch, so wie sie alle.


    Anschließend rannte Boldiszàr noch beim Flügel von Prince Ciel vorbei, wo Bellamy seinen Dienst verrichtete, den er nach einigem Herumfragen auch fand. »Belly, ich rück mit der B aus«, sagte er gehetzt. »Kann ein paar Tage oder Wochen dauern, die Coutiliers wissen Bescheid und alles geht seinen Gang. Ich muss los, mach`s gut.«

  • Jules unterhielt sich gerade mit Khawa, als Massimo ihn am Schlafittchen packte und hinter sich her zerrte. Gufo kreischte protestierend auf und schlug mit den Flügeln. Jules beruhigte seinen großen Uhu und streichelte ihm das Brustgefieder, während er Massimos Ausführungen lauschte.


    „Massimo Du kannst mich ganz normal fragen ob ich Dich begleite. Ich hätte Dich auch die entsprechende Vollmacht vom Duc begleitet um Dir beizustehen. Zu Deinen Befehlen. Maghilia von Hohenfelde und Osmund von Wigberg leben beide zur Zeit in Irminabourg, auf der Scholle von Marquis Davard von Hohenfelde. Die Handhabe um beide des Landes zu verweisen, ist das Gesetz das Nekomantie verbietet. Ein Lich kann dem Verbot gar nicht nachkommen ohne zu altern und dann auszusehen wie Dörrobst. Folglich werden sie schon bei der Aufforderung eine andere Magieart zu wählen oder zu gehen, den Umzug wählen. Sie können sich für keine andere Magieart mehr entscheiden, denn damit würden sie sich für die Sterblichkeit entscheiden. Und glaube mir, ein Lich wählt so einiges, aber die Sterblichkeit sicher nicht.


    Hinter dem zweiten Befehl steckt eine lange und grausame Geschichte. Der letzte bis dato geführte Akt in der Geschichte war, dass sich Prince Ciel gemeinsam mit Prince Linhard der Dunkelheit im Herrenhaus von Hohenfelde gestellt hat. Du selbst weißt, was scheinbar in diesem Herrenhaus vor sich ging, Deine Schwester kam dort ums Leben. Wir alle, einschließlich des Ducs, gingen davon aus, dass es sich um eine persönliche Einstellung und Vorliebe der von Hohenfelde handelte. Sprich dass sie die Nekromantie anbeteten. Aber das Grauen reichte wortwörtlich wesentlich tiefer.


    Im Keller Herrenhauses hatte sich der Sippenbegründer gemeinsam mit seinen zwei Kompagnons niedergelassen. Dun-Haru-Mar der Gruß der Hohenfelde-Wigberg-Eibenberg Sippe begründet sich auf den drei Gründern genau jener Sippe. Und diese drei Personen lebten seit der Besiedelung Naridiens dort unten im Keller. Ein Nekromant auf grauenvolle Art und Weise als Geistwesen mit zwei Geistmagiern verschmolzen. Das Haus, es lebte wirklich, denn Dun-Haru-Mar hatten von dem Haus wie von einem Körper Besitz ergriffen. Die Selektion der Besten und Brutalsten, rief Dunwolf nicht ins Leben um seine eigene Familie vor dem Untergang zu bewahren. Auch dann wäre seine Art dies herbeizuführen grausam gewesen.


    Nein dieser Lich schuf sich eine Magische Melkanlage. Er sorgte dafür, dass nur die Stärksten und mit Vorliebe die mächtigsten Magier überlebten. Nekromanten bevorzugt, da er selbst einer war. Jeder der im Haus starb, ernährte auf diese Weise Dun-Haru-Mar, als Schlachtvieh. Jeder der im Herrenhaus Hohenfelde lebte und scheinbar dort die Macht hatte, war nichts weiter als Milchvieh das permanent von dem Lich gemolken wurde. Das Leid dass die Bewohner erlebten, die Intrigen die sie spannen um sich zu schützen, die Feinde zu vernichten und um ihre Zweige durchzubringen, nichts weiter als das Sahnehäubchen oben auf der Torte.


    Ein wunderbarer Zeitvertreib, eine endlose Theateraufführung für drei überalterte Magier, die vor Jahrhunderter Langeweile nichts mehr mit sich anzufangen wussten, als andere Menschen zu manipulieren und auf bestialische Art in den Tod zu treiben. Sie genossen jedes erlittene Leid, jeden zugefügten Schmerz. Das Haus war ihre Taverne mit Unterhaltungsprogramm. Wie Du stets gesagt hast Massimo, sie sind eine Familie voller abscheulicher Nekromanten. Aber nicht sie sind es, sondern ausschließlich ER – DUNWOLF. Denn er rief das Grauen aus purem Egoismus ins Leben.


    Prince Ciel wollte Prince Linhard einen Gefallen erweisen und ist mit ihm allein zum Herrenhaus gereist. Dort wollte er die Babys von seinem Vater Brandur abholen. Er wollte sie bei sich bestatten lassen. Und dabei entdeckten sie wohl tief unten im Keller ein Siegel. Prince Ciel und Linhard reisten ab und kamen mit einer Schar Leute zurück um das Siegel zu brechen. Vorher hatte er bei der Bergung der Babys eine Wesenheit, eine Etinität wahrgenommen. Sie verschwand in den Tiefen des Hauses. Das Siegel wurde nicht direkt gebrochen, sondern Prince Ciel hüpfte darauf herum und es überschlug sich, so dass der Prince in die Tiefe stürzte. Abgeschnitten von seiner Gruppe folgte er dem darunter liegenden Gang und er traf die Dunkelheit des Herrenhauses von Hohenfelde in Person – Dun-Haru-Mar.


    Die Wesenheit war eine Trinität aus drei verschiedenen Seele. Ein körperloser Geist, der sich das Haus als neuen Körper auserwählt hatte und dieses steuern und lenken konnte. Prince Ciel entdeckte überall Flaschen die mit gefangenen Seelen gefüllt waren. Dabei handelte es sich vermutlich um die Notfallrationen von Dun-Haru-Mar. Prince Ciel stellte das Wesen, aber es ließ sich von seinem Mut nicht beeindrucken. Es verhöhnte ihn. Aber Dun-Haru-Mar hatte die Rechnung ohne die Begleiter des Princen gemacht und ohne unseren Princen Ciel. Im Angesicht des Todes durch diesen uralten Lich zerstörte Ciel selbstlos alle Seelenflaschen die er erreichen konnte um die Seelen zu befreien.


    Dies brachte Dun-Haru-Mar dermaßen aus der Fassung, dass er scheinbar die Kontrolle über sich und das Haus verlor. Den anderen war es somit möglich in einen weiteren Raum einzudringen. Dort lagerten die lebenden Körper von Dun-Haru-Mar. Genannt der Fleischtempel oder die Gefäße. Linhard eilte seinem Schwager sofort zur Hilfe und stellte sich ebenfalls dem Geistwesen Dun-Haru-Mar, während Davard den drei lebenden Körpern die Köpfe abschlug. Ohne diesen weltlichen Anker, dass wissen wir beide als Geistmagier, erlosch dass Band das die Seelen hier in der Physis hält. Wir kehren schließlich nach einem Besuch im Nexus auch in unsere Körper zurück. Mehr noch, wir verlassen sie nicht ganz, sondern wir knüpfen ein Seelenband an unseren Körper, so dass eine winzige Essens von uns setzt mit ihm verbunden bleibt. Würden wir jede Verbindung mit unserem Körper aufgeben, würden wir sterben. Und genau dass taten Dun-Haru-Mar in diesem Moment.


    Die Gruppe reiste erleichtert zurück nach Souvagne. Hier mussten wir dann mit Entsetzen feststellen, dass Dun-Haru-Mar Prince Ciel im Kampf dermaßen schwer verwundet hatte, dass er magisch ausblutete. Er verlor permanent seine Lebensessenz, da ihm Dun-Haru-Mar ein Loch in die Seele gerissen hatte. Dies erlebte ich nun hautnah mit. Die Heilmagier Benito und Dantoine kämpften um das Leben von Prince Ciel. Davard spendete Ciel von seiner eigenen Lebensessenz um ihn am Leben zu erhalten. Als es dem Princen besser ging, sprich als er gerettet war, machten wir uns Gedanken um den Verbleib von Dun-Haru-Mar. Jeder wünschte sich eine Absicherung, eine Gewissheit, dass die Kreatur tot war.


    Massimo, es gab keine Absicherung.


    Ich spürte nach Haru im Nexus und fand ich nicht. Ich spürte nach Mar im Nexus und fand ihn nicht. Ebenso suchte ich beide in der Physis – nicht vorhanden. Das hieß, sie existierten überhaupt nicht mehr. Ein grauenvoller Verdacht breitete sich in unseren Köpfen aus – Dunwolf hatte die beiden benutzt um sich am Leben zu erhalten! Und so war es auch! Ich suchte Dunwolf im Nexus und der Kerl wehrte mich dermaßen hart ab, dass meine Seele regelrecht von dem Mentalschlag paralysiert war. Mir war kotzschlecht und ich musste mich übergeben. Ich kann von Glück sagen, dass er mich in seiner grenzenlosen Wut schlug und angewidert von sich stieß. Hätte er mich mental angegriffen und ausgesaugt, dann hätte er mir ebenfalls ein Loch in die Seele gerissen und mich absorbiert. Aber er war vermutlich zu wütend über die Tatsache, dass man ihm seine Nahrungsgrundlage entzogen hatte, um in dem Moment noch logisch zu denken.


    Dunwolf lebte also noch, oder besser gesagt er führte ein Halbleben. Ab dato verlief sich erst einmal seine Spur. Seine Spur wurde wiedergefunden, als der Neffe von Davard, Anwolf von Hohenfelde entführt wurde.


    Dafür verantwortlich war niemand anderes als die Beißer!


    Unter der Führung von Archibald von Dornburg, haben sie Anwolf vor dem Herrenhaus von Davard abgepasst und ihm Dunwolf in den Körper gepflanzt. Die Beißer flohen gemeinsam mit Anwolf, der nun der Fleischtempel, also das neue Gefäß von Dunwolf war. Wie sich herausstellte, betet Archibald von Dornburg diesen Dunwolf an. Er hält den Lich für einen Gott und bezeichnet ihn als den Ältesten. Scheinbar hat Archibald als Kind mit dieser Kreatur einmal gesprochen und kam zu der Überzeugung, dass dieses Wesen ein Gott sein musste. Laut Aussage von Linhard, geht Archibald sogar so weit anzunehmen, dass alle anderen bekannten Götter ebenfalls Älteste sind.


    Du kannst Dir also vorstellen mit welcher Vehemenz und mit welcher Loyalität Archibald diesem Dunwolf dient und wie sehr er ihn verteidigen würde. Allerdings liegt da auch die Schwäche von Dunwolf und Archibald. Linhard wie auch Brandur teilten uns mit, dass Archibald nur bis zu einem gewissen Grad loyal ist. Geht es darum alles zu verlieren, würde er nicht wie wir in Treue seinen Herrn mit dem eigenen Leben beschützen. Sondern im schlimmsten Fall würde er alle Fäden kappen, um selbst zu überleben. So ist er wohl erzogen worden. Und wenn er schon als Kind Kontakt zu diesem Lich hatte, wird ihn auch dieser auf seine Art geeicht haben.


    Soweit ich weiß Massimo, ist Archibald ein äußerst gefährlicher Gegner. Er ist ein Schwertmeister der offensiv kämpft und er ist ein Vampir. Das heißt, wenn wir gegen den Mann in die Schlacht ziehen, werden wir müde. Wir alle, gleichgültig wen Du mitnimmst, aber er wird nicht ermüden, jedenfalls nicht so wie wir Sterbliche. Er muss nicht einmal atmen! Das heißt, um so einen Kerl niederzuzwingen, ist Arbeitsteilung angesagt. Sonst ist es nur eine Frage der Zeit bis er jeden Einzelnen von uns demontiert. Wenn Du die Garde mitnimmst, müssen ihn zwei bis drei Leute ständig bekämpfen. Wir wechseln uns ab, wie eine Hatz bei einer Jagd. Es rennen nicht alle zeitgleich, so kämpfen bei uns nicht alle zeitgleich. Er hat es ständig mit zwei, drei frischen Gegnern zu tun, während ihn keiner ablöst. Und irgendwann wird bei ihm auch die Konzentration nachlassen, wenn ihm schon nicht die Puste ausgeht. Dann haben wir ihn. Notfalls müssen wir ihn bis zum Tagesanbruch beschäftigen und dürfen ihn nicht entkommen lassen. Dann wird die Sonne uns die Hinrichtung abnehmen.


    Allerdings frage ich mich, warum wir ihn sofort hinrichten sollen. Durch ihn könnten wir erfahren wo sich Dunwolf aufhält. Ob er einige Minuten eher oder später hingerichtet wird, spielt doch keine Rolle. Wir haben zwar keine Möglichkeit ihm mental zu schaden, aber seinem Begleitern können wir die Hirngrütze kochen. Möglicherweise erfahren wir auch schon durch das Verhör der Begleiter, wo sich Dunwolf aufhält und wir geben die Information an den Orden weiter. Arbogast ist zu verschonen, er wurde als Spitzel in die Gruppe eingeschleust und er wird von mehreren Himmelsaugen im Wechsel bewacht. Prince Ciel und Prince Linhard haben das angeordnet, er ist also einer von uns. Und Arbogast bat um das Leben von Robere. Aufgrund dieser Tatsache gehe ich solange von Roberes Unschuld aus, bis seine Schuld bewiesen wurde. Es ist durchaus möglich, dass Archibald Robere erpresst hat. Denn er hat auch versucht, an andere Personen des Hofes heranzukommen. Boldi soll versuchen an Robere heranzukommen. Eventuell können wir den Mann aus den Fängen der Beißer retten. Ebenso sollten wir mit Nathan verfahren. Ich vermute dass beide irgendwie von Archibald gezwungen oder erpresst wurden. Was wirklich geschah, klären wir danach in Ruhe bei einem Verhör würde ich vorschlagen. Laut Arbogasts Aussage wird die Gruppe zudem von einem Geist begleitet der sich Kazrar nennt. Dieser Geist wird ein Werk Dunwolfs sein, er ist der einzige Magier in der Gruppe.


    Das ist der Hintergrund zu Deinem zweiten Befehl, der erste hängt mit der Weitsicht von Prince Ciel zusammen. Zwei weitere Lichs, die zu so einem Problem heranwachsen könnten, benötigen wir ganz sicher nicht in Souvagne. Sollen sich die Naridier doch mit ihnen rumärgern. Scheinbar hat dort Nekromantie keinen üblen Ruf.


    Zu Deiner Aussage bezüglich Khawa, schön dass Du Dich dahingehend beruhigt hast. Was Khawa kann, kann er jederzeit beweisen und das wird er auch. Während unserer Zusammenarbeit erwarte ich ein entsprechendes Verhalten Deinerseits, Du wirst Gleiches auch von ihm erhalten Massimo. Wir treffen uns in einer Viertelstunde Abreise bereit vor der Wachstube. Bis später“, erklärte Jules.


    Das Himmelsauge nickte dem Palaisin knapp zu, als dieser Richtung Wachstube verschwand. Gerade als er zu Khawa zurückkehren wollte, war sein Schatz schon bei ihm, richtete seine Kleidung und fragte direkt was los war. Er bot Jules direkt einen „heilenden Mokka“ an, was Jules breit grinsen ließ. Der Chevalier umarmte Khawa fest und zwinkerte ihm zu.


    „Danke der Nachfrage, ja es geht mir gut, ist nichts passiert. Du wirst es nicht glauben, aber Massimo hat soeben zwei sehr wichtige Befehle erhalten. Und, jetzt spitz ganz genau die Ohren Böhnchen, er möchte dass wir ihn begleiten. Das werden wir auch. Die Befehle stammen direkt vom Duc und es geht um sehr viel. Ich hatte Massimo gerade in aller Ausführlichkeit den Hintergrund zu den Befehlen erklärt“, sagte Jules und ging gemeinsam mit Khawa sein großes Schlachtross Vernon holen. Er reichte Khawa das Halfter und küsste ihn lange und liebevoll.


    "Den Mokka müssen wir verschieben, aber ich denke unterwegs wird uns schon ein Ersatz einfallen", flüsterte Jules Khawa ins Ohr und gesellte sich zu Moni.


    „Massimo sagte, Ihr würdet mir den Befehl seiner Majestät aushändigen? Ich benötige ihn für meinen Begleiter, Ihr erhaltet den Befehl umgehend zurück Comtesse. Würdet Ihr ihn mir bitte ausleihen?“, bat Jules.


    „Gewiss Chevalier de Mireault“, antwortete Monique freundlich und reichte Jules den besagten Befehl.


    Jules nickte dankbar, entrollte den Befehl und las ihn sich durch. Er hielt das Schriftstück so, dass Khawa direkt mitlesen konnte. Dabei stand er rein zufällig so eng neben seinem zukünftigen Mann, dass sich ihre Flanken berührten.


    Jules verkniff sich ein Schmunzeln.

  • Massimo verschwand zuerst Richtung Jules und Khawa und schleifte den sehr verdutzten Chevalier heran, dann verschwand er schnurstracks in der Wachstube und kam einige Zeit später mit einer Armbrust für sie zurück. Er selbst hatte sich ebenfalls mit einer dieser Waffen ausgerüstet.


    Er drückte ihr die Armbrust in die Hand und erläuterte haargenau, wie man die Waffe benutzte und worauf man beim Umgang mit der Armbrust zu achten hatte. Moni hörte ihrem Mann aufmerksam zu und warte die ganze Zeit darauf, dass er grinste und seine Ausführungen als Scherz enttarnte.


    Massimo grinste nicht.
    Massimo scherzte nicht.
    Massimo erklärte ihr, wie sie Feinde zu töten hatte – kalt, gnadenlos, ohne jede Rückfrage.


    Die Armbrust in ihren Händen wog auf einmal Tonnen. Massimo nahm sie tatsächlich mit auf die Jagd nach diesen Beißern! Vorher hatte sie noch die Leibgarde neugierig inspizieren wollen, hatte sich vorgestellt, wie die Männer wohl in Aktion aussahen.


    Aber nun mit der gewaltigen und schweren Waffe in der Hand wurde ihr ganz mulmig. Vorsichtig sicherte sie die Waffe, da sie nicht versehentlich ihr Pferd erschießen wollte. Sie verfluchte sich innerlich für ihr großes Mundwerk, ihren Mann überall hin begleiten zu wollen.


    Vielleicht hätte sie Massimo deutlicher erklären sollen, wohin sie gerne mitkam und wohin besser nicht. Auf der anderen Seite hatte er sich auch beschützt, als sie mit dem Tross nach Ehveros gezogen waren. Monique schaute ihren Ehemann an und hang ihre Armbrust an den Sattel.


    Über dem Rücken wollte sie die Waffe nicht tragen, da sie Angst hatte, diese könnte trotz Sicherung losgehen. Sie hoffte, dass sie sich bei den Schießübungen nicht zu sehr blamierte und nicht versehentlich jemanden verletzte. Jules und Khawa gesellten sich zu ihnen und Moni begrüßte die beiden. Damit sich die drei nicht wieder stritten, vor allem nicht, wo Massimo eine dieser Schnellfeuerarmbrüste in der Hand hatte, legte Monique ihm einen Arm um die Hüfte.


    „Ich hoffe die beiden Nekromanten haben ein Einsehen und reisen freiwillig ab. Diese Beißer klingen sehr gefährlich Massimo, ich werde zur Sicherheit in Deiner Nähe bleiben“, sagte Monique und lächelte ihren Mann tapfer an.

  • Bellamy schaute perplex auf.


    "Ja alles klar ich weiß Bescheid, mach Dir keine Sorgen. Notfalls habe ich immer noch ein Auge mit auf die restlichen Truppen und kann die Coutiliers beraten. Pass auf Dich auf Boldi, ich erwarte Dich an einem Stück zurück.


    Ich will Dich nicht länger als nötig aufhalten, Du hast es eilig das sehe ich. Hier nimm das, manchmal bringen einen so Kleinigkeiten Glück oder wenden einen aussichtslosen Kampf doch noch zum Guten. Mein Miséricorde - mein Panzerbrecher", sagte Bell und drückte Boldi einen speziellen Dolch in die Hand.


    Der Miséricorde den Boldi gereicht bekam hatte eine schmale, spitze, vierkantige Klinge. Der Panzerbrecher war dafür gedacht, um zwischen Rüstungsfugen zu stechen. Deshalb hatte die Waffe keine Schneiden, sondern es handelte sich um eine reine Stichwaffe.


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    "Nimm ihn, er gehört Dir. Als Dankeschön für alles was Du für mich getan hast Boldi. Er knackt nicht nur Panzer, ein Stich in den Hals wirkt genauso Wunder. Wir sehen uns", sagte Bellamy und boxte Boldi vor die Schulter.

  • »Ich geb mir Mühe, vollständig zurückzukehren, und die Truppe muss genau so an einem Stück bleiben. Irgendwas stimmt mit Robby nicht, der spinnt rum. Er hat sich vom Dienst entfernt, ohne Bescheid zu sagen und in seinem Quartier liegen zwei verkohlte Schädel. Ich glaub, der hat einen Knacks weg von der öffentlichen Bestrafung. Ich hab Befehl, ihn gefangen zu nehmen - und abzuschießen, wenn er Widerstand leistet. Ich weiß noch nicht mal, was los ist, ich könnt grad im Strahl kotzen.«


    Dankbar nahm Boldiszàr den Panzerbrecher entgegen und verwahrte ihn griffbereit in die Nähe seines Dolchs. »Danke, Mann. Dies ist ein finsterer Tag.« Er knuffte Bellamy zurück, dann rannte er im Laufschritt zum vereinbarten Treffpunkt. 11 Mann von Unitè B standen samt ihren schwarzen Pferden bereit. Zusammen mit ihren schwarzen Rüstungen und dem komplett schwarzen Sattelzeug machte das Eindruck. Der zwölfte Gardist fehlte. Nie hatte Boldiszàr weniger Freude an einem Einsatz gehabt als heute.


    Chevalier de Mireault und Nervensäge Khawa hatten sich auch eingefunden, offenbar begleiteten sie den Trupp. Das war in Ordnung, die beiden konnten auf sich selbst achtgeben, aber die Frau von Massimo würde vermutlich noch zum Problem werden. Boldiszàr sagte dazu nichts, das stand ihm nicht zu.


    Er stieg auf seinen Hengst Poivre, der bereits für ihn gesattelt worden war. Aufmerksam blickte er den neuen Palaisin an und hoffte, dass dieser erklären würde, was überhaupt der Grund für den Einsatz war und warum sie diese Beißer samt Robby und Nathan überhaupt jagten.

  • Massimo

    besah sich seine Truppe. Sie waren vollzählig. Sie machten einen guten Eindruck und sahen fähig aus. Boldizar guckte fragend. Massimo konnte das verstehen, ohne Hintergrund war ein Auftrag schwer zu erfüllen. Aber das interessierte keinen. Genauso wurde der Befehl erfüllt, wenn es keine Erklärung dazu gab. Jules hatte genug Hintergrundinfos die für alle reichten. Und Massimo wollte seine Leute nicht im dunklen tappen lassen. Massimo ritt mit Foudre ein paar Schritte vor.

    „Jules du hast mir gerade ausführlich die Hintergründe für meine Befehle erklärt. Wiederhole sie für die Truppe. Die Truppe muss informiert sein, wie gefährlich die Leute sind, wie wir jagen. Ich übergebe das Wort an Chevalier Jules de Mireault.“

    Massimo verkniff sich sein Grinsen.