Blutrote See - Kapitel 1 - Der Urlaubsantritt

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    Kapitel 1 - Der Urlaubsantritt


    Linhard von Hohenfelde
    Ciel und Linhard hatten es endlich geschafft, der Urlaubsantritt war gekommen. Aber ohne sich von seinem Vater zu verabschieden, wollte Linhard nicht in den Urlaub davon fliegen. Also nahm er Abschied von seinem Vater, dem einzigen Vater den er je gehabt hatte - Paps Brandur.


    Brandur von Hohenfelde
    "Ist es schon an der Zeit? Ich sollte mir eine Beschäftigung suchen, um mich von deinem Fortbleiben abzulenken. Habt ihr eure Diener dabei und eure Leibwächter? Wer gewährleistet euren magischen Schutz?"


    Linhard von Hohenfelde
    "Ehm ja es ist soweit, Du musst Dich bitte um Max kümmern, er benötigt einen Freund. Nein wir reisen ohne unsere Diener und Leibwächter, aber ich nehme Aquilla mit. Ja keine Ahnung, wir beschützen uns selbst, wie immer".


    Brandur von Hohenfelde
    "Wie immer?" Brandur zog die Brauen hoch. "Das letzte Mal hattet ihr mit Parcival und Alexandre zwei der machtvollsten Magier Souvagnes an eurere Seite, nicht zuletzt auch meine Wenigkeit und Jules. Des weiteren Bellamy und Boldiszàr. Wollt ihr wirklich zu zweit reisen? Max ist mir bereits ein Freund, mein lieber Linhard, nur leider sehr beschäftigt. Vielleicht sollte ich ihm einfach mal einen Überraschungsbesuch zu Feierabend abstatten."


    Linhard von Hohenfelde
    "Das solltest Du, jemand wie Du benötigt Freunde Papa. Gerade nachdem was alles passiert ist. Und jemand wie Max auch, solche Leute haben wenige echte Freunde und Ihr beide mögt Euch doch. Ja das stimmt, aber diesmal machen wir Urlaub Paps, da wird fast nichts passieren, außer dass ich mir einen Sonnenbrand hole und etwas entspanne. Pass auf meine Verrill auf ja?".


    Brandur von Hohenfelde
    Brandur seufzte betrübt. "Ich werde lernen müssen, loszulassen und dir zu vertrauen. Du bist ein erwachsener Mann und hast es lange genug geschafft, für deine Sicherheit zu sorgen, ganz im Gegensatz zu mir, der gleich zwei Mal starb. Ich werde sowohl auf Verrill als auch auf Max ein Auge haben, wozu hat man zwei. Wo ist dein Gepäck, ich sehe keins."


    Linhard von Hohenfelde
    "Öhm ich habe noch gar nicht gepackt, ich wusste ich habe was vergessen. Scheiße, echt wozu habe ich keine Leibdiener? Doppelte Scheiße, die habe ich ja Verrill geliehen, damit ihr nichts passiert. Wenigstens ans Packen hätten die mich erinnern dürfen. Ja Du kannst mir vertrauen Paps, so wie ich Dir vertraue. Ich werde Dir was Schönes mitbringen. Und Verrill auch, ich habe mir gedacht, von überall wo ich war bekommt sie ein kleines Mitbringsel. In einer Schatzkiste mit Erklärung woher es stammt. Wenn sie sich nicht hinaus in die Welt traut, dann muss die Welt wohl zu ihr kommen. Achte gut auf sie und unser Kleines. Manchmal ist sie etwas unvernünftig, vor allem wenn sie wütend ist. Und bitte, gleich was passiert, lass nicht Benito in ihre Nähe. Sie hasst und fürchtet ihn und das zu Recht. Er hatte das gleiche Interesse an Verrill wie Alastair an Dave und Ansgar. Er hat sie "untersucht". Pass bitte gut auf sie auf und auf Dich natürlich auch", bat Lin liebevoll.


    Brandur von Hohenfelde
    "Benito?" Brandur guckte interessiert. "Ein Heiler, der zum Fürchten ist? Hört sich interessant an. Ich sollte mit dem Mann sprechen. Natürlich gebe ich auf mein Schwiegerkind und mein Enkelchen acht, wohin denkst du. Wann startet ihr? Jetzt?"


    Linhard von Hohenfelde
    "Ich glaube schon, ja. Wir wollten frühzeitig aufbrechen und Ciel hat die Erholung mehr als nötig und ich auch. Aber sage das Verrill nicht, sie ist im Moment ein bisschen anstrengend. Aber lieb wie immer, nur eben sehr nah am Wasser gebaut und sehr schnell wütend. Aber ich denke das ist das Kind. Das macht ihr zu schaffen. Ja Benito ist nicht dass, was er zu sein scheint Paps. Ich glaube Verrill, aber für einen freien Kopf benötige ich mal fünf Minuten für mich, nicht falsch verstehen", bat Lin.


    Brandur von Hohenfelde
    "Dann bleibt mir nur, euch gute Reise zu wünschen und einen schönen Urlaub." Brandur rang sich ein dünnes Lächeln auf. "Pass auf dich auf, mein Kleiner."


    Linhard von Hohenfelde
    "Ja Du auch", sagte Lin schlicht und umarmte seinen Paps so feste, als wollte man sie für immer trennen. Dabei drückte er sich liebevoll an ihn und vergrub sein Gesicht an Brandurs Brust. "Du weißt was Du mir bedeutest, kein Pssst während ich weg bin, klau keine Knochen, pass auf Dunwin auf und lass ihn nicht sterben, tritt Archibald in den Arsch falls er wieder auftaucht und hüte die Familie in meinem Namen. Ich vermisse Dich jetzt schon", erklärte Lin mit erstickter Stimme.


    Brandur von Hohenfelde
    "Keks, mein Kleiner", sagte Brandur liebevoll und drückte seinen großen Jungen an sich. Einen Moment lang erinnerte er sich daran, als Linhard ihn das erste Mal gedrückt hatte und sie sich das Codewort Keks ausgedacht hatten. "Ich werde mich zu benehmen wissen. Ganz großer Keks." Er löste sich sanft von seinem Sohn und schaffte es, die hohenfeldsche Maske aufrechtzuerhalten und einen freundlich-ernsten Gesichtsausdruck zu wahren. "Dann ab mit euch zweien! Und macht keinen Blödsinn."


    Linhard von Hohenfelde
    "Aber dafür ist doch Urlaub da Paps, um brutalen Blödsinn zu verzapfen. Gut bei uns klingt das anders", lachte Lin. "Ich liebe Dich auch, Keks Paps. Falls Du möchtest, kannst Du in unserer Wohnung wohnen. Ach und erinnere Verrill an ihre Rosenfinken, nicht dass sie die vergisst. Oder kümmere Du Dich bitte. Ich bring Dir was mit, was nekrotisches", prustete Lin.


    Brandur von Hohenfelde
    "Das muss man als Vater sagen, auch wenn man weiß, man war einst selbst nicht besser und Blödsinn gehört zu Leben dazu. Mein Vater hat es gesagt und auch du wirst diese Worte in den Mund nehmen. Ein paar namhafte Knochen oder Leichname wären ganz nach meinem Geschmack, aber ich bin nicht sicher, was das Gesetz dazu sagt, fremdländische Kadaver einzuführen." Er trat einen Schritt zurück. "Bis bald, Xavier."


    Linhard von Hohenfelde
    "Nichts glaube ich, Knochen sind vom Zoll ausgenommen. Vermute ich mal. Bis bald Papa", sagte Linhard, drückte seinen Vater noch einmal fest, liebevoll und herzlich und küsste ihn auf die Stirn. "Bis ganz bald", sagte er glücklich und machte sich auf den Weg zu Ciel.


    Brandur von Hohenfelde
    Brandur blieb mit ernstem Gesicht stehen, bis sein Junge aus dem Sichtfeld verschwunden war. Dann zog er sein Taschentuch heraus und tupfte sich die Augen trocken, ehe er nach seinem kleinen Bruder Dunwin sehen ging.


    Linhard von Hohenfelde
    Linhard klopfte bei Ciel an die Tür und betrat das Quartier. "Hallooooo Ciely? Wo bist Du? Bitte nicht im Schrank", kicherte Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Die Tür ging schwungvoll auf und Ciel schritt abmarschbereit in Reisekleidung, mit federgeschmücktem Dreispitz und mit einem großen Rucksack auf dem Rücken an ihm vorbei hinaus. Er trug bequemes und feldtaugliches Schuhwerk. An seinem Gürtel hing sein Säbel. "Wir können! Wo ist deine Tasche?"


    Linhard von Hohenfelde
    "Scheiße! Schon wieder vergessen, gerade hat mich mein Vater noch daran erinnert. Gehen wir bei mir vorbei und ich schmeiß schnell was in den Beutel. Du siehst gut aus Ciel. Komm Aufbruch, ich freue mich. Worauf freust Du Dich am meisten?", fragte Lin aufgekratzt und gab den Weg in sein eigenes Quartier vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel hakte ihn ein und zog ihn in die andere Richtung. "Ich habe mir schon gedacht, dass du wieder an nichts denkst und habe für dich mitgepackt. Worauf ich mich am meisten Freue? Auf Ruhe! Einfach die Füße hochlegen und Fünfe gerade sein lassen. Keine Nekromanten, keine Enthauptungen. Stille und Frieden, innere Einkehr. Eins sein mit Ainuwars Schöpfung, im Einklang mit sich und der Welt. Und worauf freust du dich?" Er griff an seinen Mantelhalter und setzte Linhard ebenfalls einen Dreispitz mit Unmengen von Federschmuck auf den Kopf. "Ohne Hut geht man in Souvagne nicht auf Reisen."


    Linhard von Hohenfelde
    "Oh man, dass ist total knorcke von Dir, Dankeschön", freute sich Linhard. "Nun ich freue mich darauf, noch mehr zu entdecken. Ich kam mein Leben lang ja nicht groß rum. Und wenn ich unterwegs war, dann meist nachts und nicht gerade auf Entdeckungsreise. Und das möchte ich nachholen. Ich bin neugierig und gespannt auf alles. Etwas Entspannung kann ich auch gebrauchen, dass gebe ich zu. Zumal Verrills Zustand nicht nur an ihren Nerven zerrt, aber weder sie noch das Würmchen können was dafür. Ich freue mich aber auch darauf sowas wie neue Pflanzen zu sehen, oder Steine die ich nicht kenne und das was ich mitnehmen kann, werde ich mitnehmen um ihr eine Freude zu machen. Und ich werde alles Neue aufschreiben, Du weißt ja das Greg sowas mag. Dann hat er ein Reisetagebuch zum stöbern. Und ansonsten hoffe ich, dass wir uns auch ein bisschen beschnuppern und nicht mehr so angiften. Tja wir haben schon einiges durch oder? Allein das Haus und der Keller, kein Mensch hätte uns das je geglaubt. Aber es hätte auch vermutlich keinen anderen als Dich interessiert Ciel".


    Ciel Felicien de Souvagne
    "So etwas sollte jeden Staatsmann interessieren, ob Royalist oder Demokrat", erwiderte Ciel ernst, während er in Richtung der Stallungen zusteuerte. "Nekromantie ist kein Kavaliersdelikt, Nekromanten sind Schwerverbrecher. Die Naridier werden an ihrer Nekromantie ersticken, so wie die Rakshaner und hoffentlich hält der Wall, wenn es so weit ist. Wir beide streiten doch gar nicht mehr. Ich habe dir sogar meinen Hut geschenkt und dir frische Unterhosen eingepackt. Wir werden es uns vor dem Kamin gemütlich machen und nach Wolframs Gemüsegarten schauen. Da fällt mir ein, hast du inzwischen etwas wegen der Leichen in der Vorratskammer unternommen?"


    Linhard von Hohenfelde
    "Ich nicht, aber sicher die Fliegen und die Maden, die sind bei sowas ganz fix. Zudem wird es doch langsam kälter, der Gestank müsste sich schon verzogen haben. Tja was soll ich Dir zu Nekromantie sagen? Sie war immer ein Teil meines Lebens, obwohl ich nie über Magie gebot. Sie ist ein Teil unserer Familie wie unser Wappen. Sie ist ein Teil worauf unsere Macht in Naridien beruhte, zeitgleich ist sie so etwas wie ein Schild. Jeder fürchtet die Nekromanten, wie man sieht zu Recht. Dennoch wird ihnen nicht Einhalt geboten. Im Namen der Freiheit und des freien Geistes, sterben also andere die nicht in der Lage sind sich zu wehren. Dann könnte man auch Hühnchen vor dem Schlachten sagen, hättet Ihr Euch nur gewehrt. Das gleiche sind normale Bürger für Nekromanten, Schlachtvieh. Jeder Nekro der Dir etwas anderes erzählt lügt oder hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Der gute Nekro ist genauso eine mythische Gestalt wie rosafarbene Einhörner die Parfüm furzen. Wobei da würde ich ehr an das Einhorn glauben. Selbst mein Vater Ansgar ist nicht gerade harmlos. Jedenfalls war er nicht harmlos als Nekromant. Das er umschulen möchte glaube ich ihm. Er hat am eigenen Leib erfahren, was es heißt diese Form der Magie geradezu anzubeten. Aber mal ehrlich unter uns beiden, hatten Ansgar und Dave das nicht bereits als Kinder als man sie derart schändete? Warum war das überhaupt möglich? Darüber habe ich nachgedacht Ciel. Und weißt Du warum das überhaupt alles möglich war? Wegen der Nekromantie! Wegen der Grundeinstellung die jeder Nekro eingeimpft bekommt. Nur Magier, nur Nekromanten sind lebenswerte und achtenswerte Geschöpfe. Alles was mit Dir auf Augenhöhe sprechen kann. Alles andere ist Arbeitsmaterial. Es hat sich nicht gewehrt, es konnte sich nicht ausreichend wehren - und? Der Grundtenor war stets bei uns, es gibt kein Gut und Böse, es gibt ausschließlich Interessenkonflikte. So handelt sogar Veyd als Banker. Er denkt dabei wie ein Nekromant. Du möchtest ein neuen Ghul, der andere möchte nicht sterben. Weder gut noch Böse, Ihr beide habt nun ein Interessenkonflikt. Du wirst als Nekro vermutlich den "Meinungsaustausch" gewinnen und ihn ins Ableben befördern um Deinen Ghul zu bekommen. Und falls die Magie versagt hatte unsere Familie Leute wie mich und die Düsterlinge. Wo die Magie versagt wird das Messer im Dunkeln gezückt. Du siehst also um mal etwas weiter auszuholen, Nekromantie ist gar nicht nur nur Magie! Es ist eine Lebenseinstellung, fast so etwas wie eine Religion, eine Überzeugung, eine Lebensart. Osmund von Wigberg, Du hast ihn kennengelernt, scheint von Grund auf wie ein guter Mensch. Aber wehe Du streitest mit ihm. Er hat nicht die geringsten Skrupel Dich sofort zu töten. Er meint es nicht mal Böse, dass ist das Perverse, er kennt nur diese Lösung. Auch wenn das jetzt plump klingt, keiner aus unserer Familie handelt plump. Sie sind raffiniert und hinterhältig, aber letztendlich sind sie niemals einen Schritt bei all ihrer Intelligenz weitergekommen. Die Antwort auf alle Probleme war stets MORD. Einzig und allein das wie, darin unterschieden sich die Personen und die Kreativität. DAS Ciel, dass ist die wahre Nekromantie - der Tod des Mitgefühls, der Tod des eigenen Geistes und Deiner Seele. Und ja, die Rakshaner sind schon am Ersticken, etwas dass den Naridien noch bevorstehen wird. Im vorgeschobenen Namen der Freiheit verschonen sie die Nekros. Dabei verschonen sie niemanden, oder dulden jeden gleichberechtigt. Sie fürchten die Nekros. Stell Dir den Bund von Leuten wie Osmund und zig anderen Nekros vor, vom Lehrling bis zum Lich. Die rotten sich auf einem Friedhof zusammen, oder jeder sucht einen anderen auf, dann gute Nacht. Das ist Feigheit, Angst, die kritische Masse ist überschritten Ciel.


    Ein zwei oder drei Nekros kann man vielleicht als Land noch aufhalten. Aber die Masse die in Naridien lebt, würde sofort den Aufstand proben. Gib denen 48 Stunden und Naridien wird vom Rat der Lich regiert. Es ist also ein Stillhalten, ein Verharren in Angst. Wie das Karnickel vor der Schlange in der Grube. Der Rat ist noch an der Macht, weil sich die Nekros nicht für so etwas interessieren, so lange man sie in Ruhe ihre Spielchen spielen lässt. Aber wehe Du ziehst den Blick von einem Nekro auf Dich. Du weißt was es heißt, in den Blick eines Nekros zu geraten. Du weißt was es bedeutet, wenn ein Nekro meint, Du bist sein persönlicher Nemesis - dann Ciel wirst Du sterben, wenn Du nicht so eine Macht wie Du hinter Dir hast. Das ist es, worunter Naridien leidet, Schiss, Todesangst und Feigheit. Das wollte ich nur mal gesagt haben. Ich denke viel, ich sag sowas nur sehr selten. Und bei uns hätte ich es nie gesagt, meine Verwandten hätten mich damals dafür getötet. Vermutlich hätte man nicht einmal feststellen können woran ich gestorben wäre, an den 48 Giften oder den 32 Messern im Körper für den Frevel so über die heilige Nekromantie zu reden", sagte Lin und küsste Ciel auf die Stirn. "Danke für den schönen Hut und das neue Leben", grinste er schief.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Niemand wird dich hier anrühren, Lin. Du stehst unter dem besten Schutz, den Souvagne zu bieten hat. Nun gut, zumindest gilt das für die Zeit, die wir noch im eigenen Land weilen. Danach sind wir auf uns allein gestellt, was, wie ich zugeben muss, etwas Einsiedlerisches hat, wie die Bettelmönche, welche allein und in asketischer Weise durch die Bärenberge ziehen. Sprich, hättest du nicht Interesse, deinen Beitrag zu leisten mit gelegentlichen Vorträgen in meiner Akademie der Flamme des Wissens? Du kennst die Nekromantie von innen, hast intimste Kenntnisse und hast überlebt. Deine Erfahrungsberichte könnten wunderbar abschreckend sein. Der Hut steht dir gut, du solltest ihn öfters tragen. Und würdest du eine magische Ausbildung genießen, wüsstest du, dass das Rot der Federn mit meinem Blut versetzt ist und auf Vampire eine abschreckende Wirkung hat.« Er blinzelte freundlich und machte eine einladende Bewegung in Richtung von Aquilla- »Fertig gesattelt zum Abflug!«


    Linhard von Hohenfelde
    Linhard nahm den Hut ab und betrachtete gerührt die Feder. "Dankeschön, dass bedeutet mir viel. Ich werde sie in Ehren halten, ich habe leider nichts Gleichwertiges, was ich Dir zurückgeben könnte als Zeichen dass ich Dich lieb habe. Das Angebot ehrt mich, aber ich bin kein Magier. Ich würde die Magie vermutlich in meinem Blut weitervererben, die Blutlinie ist stark in uns. Aber ich selbst bin ein Purie, wie mir Millionenfach in meinem Leben gesagt wurde. Also da bin ich mir ganz sicher, daran ließen sie niemals auch nur den geringsten Zweifel. Ja ich weiß, ich unterstehe dem Schutz der Krone. Und ich würde Euch genauso beschützen, denn Ihr seid ebenso meine Familie geworden. Ihr alle, dass meine ich so. Ihr seid mir näher als so mancher aus meiner Geburtsfamilie mir je sein könnte. Und das meine ich aus tiefstem Herzen und als Kompliment. Ich hoffe das weißt Du", sagte Lin freundlich. Er blieb vor Aquilla stehen und streichelte sie. "Sie ist wunderschön oder? Auf ihrem Rücken haben ich mich das erstemal frei gefühlt. Nein Quatsch ich lüge. Im Knochendrachen, da habe ich mich das erste Mal frei gefühlt und wir sind all dem Dreck einfach davon geflogen. Mit ihr war es das zweite Mal und ich konnte den Flug bestimmen. Das war was besonderes. Ich liebe sie sehr", grinste Lin und schwang sich in den Sattel. Er reichte Ciel die Hand um ihm hinaufzuhelfen. "Hoch mit Dir".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du brauchst mir nichts zurückzugeben Lin, du schenkst mir diesen Urlaub. Urlaub!« Ciel lachte erleichtert, etwas, das man sehr selten bei ihm sah. Das letzte Mal hatte er gelacht, als er mit Dreaux in Ehveros unter Drogen gestanden hatte und das war ein halbes Jahr her. Er ergriff Linhards Hand und ließ sich hinauf helfen. Er schnallte sich vorschriftsgemäß fest. »Ich meinte ja auch, dass du Theorie anbringen solltest, einfach eine Vorlesung pro Semester als Erfahrungsbericht, damit sie erkennen, warum Nekromantie verboten wurde. Aber das ist nur ein Vorschlag gewesen.« Er hielt sich an Linhard fest. »Quennel, der Hahn von Parcival, wird uns folgen. Ich habe ihn nach einem toten Freund von Parcival benannt.«


    Linhard von Hohenfelde
    "Ja vielleicht macht das die Schüler auch etwas zugänglicher sich nicht als Magier über die anderen Menschen zu stellen, sondern sich als jene zu sehen die ihre Gabe für ihre Mitmenschen einsetzen sollten. Sie sind nicht besser Ciel, sie sind einfach nur anders. So wie Verrill, so wie jeder doch eigentlich einzigartig ist. Ich werde mal alles niederschreiben und Du wirfst einen Blick drauf, ob man so etwas vortragen kann. Das ist vielleicht meine Chance etwas beizutragen. Und wenn nur einer sagt, der Bursche hat doch Recht. Nur zu, wäre doch schade um das schöne Tier gewesen. Und Parcival wird auch nicht nur ein Arschloch gewesen sein. Ich glaube er war überhaupt kein Arschloch, er war eine Marionette, weil er sich das wünschte, was sich doch eigentlich alle Menschen wünschen, wenn sie mal in sich hineinhören - jemand der sie liebt. Er hat leider nur aufs falsche Pferd gesetzt. Die Frau hat ihn nicht geliebt, sondern manipuliert. Und wer war Quennel?", fragte Linhard neugierig und ließ Aquilla abheben. Das Drachenhuhn gewann schnell an Höhe und stieß einen Schrei aus, wie sie es oft tat, wenn sie sich auf den Flug freute. Linhard streichelte ihren starken Hals. "Wo ist eigentlich Wolfi? Scheiße ich wollte nach meinem Bruder geguckt haben. Wir hatten uns versöhnt und ich möchte dass es so bleibt. Dass wir Brüder und Freunde sein können", sagte Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Wollen wir noch einmal zu ihm gehen?", fragte Ciel. "Ich weiß über Quennel kaum mehr, als dass er ein Bekannter von Parcival war und ein weiterer Geliebter meiner Großmutter. Leider starb auch er eines gewaltsamen Todes." Ciel blickte hinauf zum Himmel, wo graue Wolken einander jagten. "Parcival war ein großer Mann. Und ich werde nie anders von ihm sprechen."


    Linhard von Hohenfelde
    "Ja das war er, ich habe ihn nur kurz kennengelernt, aber er schien Prinzipien zu haben, einen trockenen Humor und das Herz am rechten Fleck. Und gerade solche Leute verfangen sich allzuleicht in einem Spinnennetz Ciel. Sie selbst spinnen keine und glauben nicht, das andere es tun. Auf gewisse Weise war er wie Nathan, zu gut und zu gutgläubig. Er hat bis zum Schluss auf seine Liebe gehofft, ob er der Frau noch glaubte? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass er sie noch geliebt haben muss. Dein Vater weiß das genauso wie wir Ciel. Aber Max hatte da eine Entscheidung zu treffen, ein alter Weggefährte oder sein eigen Fleisch und Blut. Gleich wie groß, stolz, gut und mächtig ein Mann sein kann, würde er das Leben von Verrill oder unserem Kind bedrohen, ich würde keine andere Antwort kennen als die Deines Vaters. In anderen Dingen bemühe ich mich andere Antworten zu finden. Maßvolle, verhältnismäßige und ich bemühe mich zu verstehen. Aber es gibt Dinge, da hört jedes Verständnis auf. Und ich denke dass wusste ebenso Parcival. Denn er hat sich gegen die Attacke von Maximilien nicht einmal gewehrt und das hätte er sicher gekonnt. Mir kam es fast so vor, als war er froh, dass es vorbei war. Die Wahrheit war endlich nach all der Zeit ausgesprochen und auch wenn seine Zeit damit abgelaufen war, es war gesagt. Das Schauspiel hatte ein Ende. Vielleicht war er es müde für eine Frau zu lügen und zu morden die er liebte und er nichts zurückbekam. Wer kann es ihm verdenken? Aber er hätte sprechen können, vorher. Er hätte nicht nur sich das Leben gerettet. So eine Antwort hättest Du vor einem Jahr nicht vor mir gehört und ich hätte sie nicht zu geben gewusst. Nicht mal das so etwas möglich wäre Ciel. Nein Wolfi war krank und soll sich erholen. Ich bringe ihm was mit, ihn jetzt noch strubbelig machen ist nicht gut", sagte Lin. "Wohin wollen wir eigentlich, ich flieg einfach los", lachte Linhard.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Du meinst ... es war Selbstmord?", fragte Ciel schockiert. Er war danach eine Weile erst einmal sehr still, während Aquilla flog und Quennel in einigem Abstand folgte, bis Ciel sich wieder zusammenriss. "Urlaub im Tal oder Urlaub auf dem Schiff? Die Wahl liegt bei dir."


    Linhard von Hohenfelde
    "So etwas in der Art... ja. Wenn ich einen übermächtigen Gegner angreife, der Du bist, ist das eine Form von Selbstmord. Ich begehe Selbstmord an Dir. Du hast Leibwächter, die Garde, Du hattest Dave dabei und Deinen Vater. Und Dein Vater war bei Ainuwars Eiern verdammt schnell und präzise, dass muss ich Dir mal sagen! Hut ab vor Deinem Papa, Du kannst stolz auf ihn sein. Aber ich denke ja, so wie Parcival all die Jahre benutzt wurde von Deiner Oma und Maximiliens Mutter, hat er Euch ein einziges Mal benutzt um dass alles zu beenden. Was hätte er sonst tun sollen? In Schande selbst Selbstmord begehen? Andere mit hineinziehen die nichts dafür können? So ist der Orden frei von seinen Altlasten und so starb er durch die Hand vom Duc. Dem Mann dem er selbst die Familie nahm, er gewährte ihm letzte Rache und hielt seine Leute heraus. Kann es etwas ehrvolleres und größeres geben? Ihr missversteht ihn Ciel, völlig. Er hat bereut, darum tat er genau das. Er dachte wie ein Schwertmeister und nicht wie ein Magier. Wir fliegen zum Schiff, ich möchte es auch einmal sehen", freute sich Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Dann auf nach Norden, zur See«, rief Ciel und freute sich. »Langsam komme ich in Urlaubsstimmung. Ich werde mich vielleicht sogar Sonnen, wenn die Sonne nicht zu stark scheint. Parcival gehört ein Denkmal errichtet, aber da wird Papa anderer Meinung sein. Vielleicht baue ich ihm eins mit unbestimmten Namen, nicht direkt ihm gewidmet, zumindest nicht offiziell. Er sagte, er wäre gern mein Großvater gewesen ... das hat mich tiefer berührt, als Papa lieb ist. Mir fehlte mein Großvater immer sehr, genau wie mein Onkel. Und mir hatte der Gedanke gefallen, dass in Wahrheit Parcival mein Opa ist ... und noch lebt und all die Zeit über mich wachte.«


    Linhard von Hohenfelde
    "Das hätte mich auch gefreut für Dich und für mich auch. Wenn einer da wäre, egal wie weit weg, den ich nie kennenlernen würde. Aber einer der mich kennt und gerne hat, dem ich nicht scheißegal gewesen wäre. Jemand der vielleicht eine Träne vergossen hätte, wenn ich gestorben wäre. Dem Einzigen dem in meiner Familie mein Tod vielleicht nahe gegangen wäre, war mein Pferd. Ich denke nicht, dass Ansgar da groß Brühe drum gemacht hätte. Er wäre vielleicht einen Moment traurig gewesen, aber bestimmt auch auf gewisse Art erleichtert. Keine Gefahr mehr für seinen Sohn Anwolf. Wobei Wolfi für die Sicht nichts konnte, ebensowenig wie Ansgar und Dave und alle vor ihnen. Sie waren nur zu blind, zu dumm und zu ängstlich das Spiel zu unterbrechen dass ihnen Dunwolf aufgezwungen hat. Drum verstehe ich gut Deinen Wunsch. Und das hätte doch was gehabt, ihr hättet Euch den Thron ergaunert, ich steh auf sowas", kicherte Lin. "Aber das habt Ihr nicht und Du musst eines bedenken, Dein Vater hätte sicher auch gerne seinen Vater behalten. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber bei Euch scheinen die Frauen nur die Kinder zu kriegen und die Väter kümmern sich um die Kinder. Sie sind männliche Mamas und das was sie nicht leisten können oder wollen leisten die Ammen. Ist Euch das mal aufgefallen? Greg sieht seine Mutter nie, ich weiß nicht warum. Aber so ist es, aber Max sieht er oft und sie gehen nett miteinander um. Sieht er seine Mutter auf dem Flur heißt es "Ich grüße Euch Mutter" und er geht weiter ohne eine Antwort abzuwarten, aber mit Max geht er ganz anders um. Warum macht Ihr das? Ich meine ich verstehe den Erhalt der Linie, dass tun wir auch. Nur kann man doch trotzdem etwas nett miteinander umgehen. Bei uns war es so, es wurde nach Magie und Stand geheiratet am besten aus der Sippe. Dann hieß es Kinder zeugen wie wild und sich eine Geliebte suchen, da man ja auch wen fürs Herz wollte. Ich hab Deinen Bruder als Geschäft geheiratet Ciel, kein Geheimnis. Ich hab mich selbst für meine Familie verkauft, damit sie frei sein konnten. Und ich dachte, wenn es nur ein bisschen so sagt wie Greg sagt, habe ich zwar einen Mann und hoffentlich einen Freund. Ich hab nie dran gedacht einen Mann zu heiraten oder zu vögeln. Aber das ich mich mit Greg so verstehen würde, daran hätte ich nie geglaubt. Und nun an das andere schon gar nicht, ich wusste nicht, dass es Personen wie ihn gibt. Ja ich fühle mich auch in Urlaubsstimmung, ich quatsche wie ein Wasserfall. Sag wenn ich Dir auf den Sack gehe", kicherte Lin.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du gehst mir nicht auf die Nerven und auf den Sack schon gar nicht. Ich freu mich, wenn du dich freust. Schau, da vorne sieht man schon das Meer. Warum das Verhältnis meiner Brüder zu ihrer Mutter so unterkühlt ist, kann ich dir nicht sagen. Das frag sie am besten selbst oder ich frag das mal. Mit meiner verstehe ich mich sehr gut und ich möchte behaupten, auch mein Vater steht ihr sehr nahe. Du vergisst deinen zweiten Vater Brandur. Er hätte sicherlich um dich getrauert.«


    Linhard von Hohenfelde
    "Ja das hätte er, er ist für mich mein einzig wahrer Vater. Ansgar ist was aufgetaut, er versucht es. Das erkenne ich an, aber trotzdem hat es sich mein Leben lang Scheiße angefühlt. Auch wenn es mir keiner glaubt und ich sicher keine Heulsuse bin, aber immer allein zu sein, fühlt sich an wie körperlicher Schmerz. Und sich wie ein Gebrauchsgegenstand anfühlen macht es nicht besser. Klar kann man mir damit kommen, ich hab nicht durchgemacht, was sie durchmachen mussten. Ja entschuldige, ich habe das weder gewollt noch verursacht. Und ich denke dass ist auch kein Grund mich so zu behandeln. Oder? Vielleicht wäre es sogar ein Grund gewesen, mich normal zu behandeln, nicht wie einen hirnamputierten Krüppel. Wer hat denn allen den Arsch gerettet? Wer hat sie hierher gebracht? Wer ist ein Teil der Krone? Jaaaa der Krüppel ist das, das Nichts, das Arschloch, der Purie. Sollen sie nochmal was sagen...", knurrte Lin stinksauer. "Hier oben kann man sich gut auskotzen. Ich hab Verrill gefragt, aber er hat mich nur giftig angeguckt, dass ich dachte, ich frag nicht weiter nach. Dein Paps liebt Deine Mutter sehr. Ich weiß es und sie liebt Max. Wie sie miteinander umgehen und Deine Ma ist echt knorcke. Sie ist lieb. Ich mag sie, sie ist irgendwie nah... meine Ma war... Ansgars beste Freundin und Abnickgenossin, für das was er sich so in seinen Sturschädel gesetzt hatte. Scheinbar brauchte er immer ein ist in Ordnung so, und sie gab es ihm. Wofür er sie dann überhaupt brauchte, ist mir schleierhaft. Dafür hat sie ihn dann ganz ohne Nicken in den Arsch getreten, scheinbar für mich. Heuchlerin, ich hab die nie gekratzt", erklärte Lin und kratzte sich die Stoppelfrisur. "Ich glaube meine Haare wollen nachwachsen. Das Meer sieht schön aus. Die Azursee ist das, ich habe nachgeschlagen. Ich habe versucht alles über Souvagne zu lernen. Was ich mir noch gemerkt habe ist, Ihr liebt Vögel, Hähnchen und Äpel und Ihr rotzt gerne. Warum rotzt Ihr?", lachte Lin und ließ Aquilla aufs Meer hinaus fliegen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Weil es so Brauch ist«, sprach Ciel mit der Miene eines Aristokraten, zog geräuschvoll die Nase hoch und rotzte in weitem Bogen vom Rücken des Flugtieres aus ins Meer. »Wie der Brauch entstand, dafür gibt es viele Legenden. Meine Mutter mag dich übrigens auch sehr.« Er strich Linhard mit dem Finger über den stoppeligen Nacken. »Fühlt sich schön an. Meine wollen nicht so recht, es ist ein weicher Flaum, der immer wieder ausfällt. Am besten, ich finde mich damit ab und rasier sie einfach weg. Alles andere wäre lächerlich. Dass du deiner Mutter egal warst, glaube ich nicht. Sie hat ihr Leben für dich riskiert. Sie lebte in der selben Familie wie auch du und alle anderen. Schau, da hinten ist unser Schiff!«


    Linhard von Hohenfelde
    "Das Rotzen ist Brauch? Wie kann denn so ein Brauch entstehen? Und hat jeder von Euch permanent genug Spucke um auch Rotzen zu können? Wobei ich glaube Jules hat immer genug, der spuckt ständig. Dankeschön, dass freut mich, dass Deine Ma mich mag", als Ciel ihm über den Nacken strich genoss Lin das Gefühl. Es sicher anders gemeint, als es sich anfühlte, aber seine letzten Streicheleinheiten waren doch schon etwas her. "Warum fällt Dir der Flaum denn immer wieder aus? Du musst da mal einen Arzt fragen, aber bloß nicht Benito. Der zieht Dir sonst die Kopfhaut ab um zu untersuchen, was es mit Deinen Haaren auf sich hat. Fühlt sich schön an, mach es nochmal. Ja ich sehe dass Schiff. Wir gehen vorsichtig runter. Wir sind gleich da", freute sich Linhard.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel kraulte Linhard sanft mit den Fingerkuppen den Nacken. "Die meisten Bräuche hatten einst einen sehr pragmatischen Grund, der aber in Vergessenheit geriet. Der Brauch wird zur Eigendynamik und bisweilen trägt er bizarre Früchte. Jules ist ein Fall für sich, er bringt damit seine Verachtung für alles nichtsouvagnische zum Ausdruck - und inzwischen rotzt er gemeinsam mit einem Rakshaner. Benito ist für mich erst einmal unten durch, aber der Heiler der Choucas erschien mir sympathisch und fähig. Ich werde ihn einfach fragen, wenn wir dort sind." Das Drachenhuhn kreiste und ging immer weiter nieder, gefolgt vom Drachenhahn.


    Linhard von Hohenfelde
    Linhard genoss die Streicheleinheiten von Ciel, sie taten ihm gut. Vorsichtig und behutsam ließ er Aquilla landen, wobei ihn die Mannschaft und ein grimmig blickender Offizier entgegenstarrten. Als der Mann Ciel erkannte, entspannte er sich. "Dann gehst Du lieber hier zum Arzt, wozu zu Benito? Ich habe auch unseren Haus-Heiler für Verrill abgeordnet. Und ansonsten hätte ich Pavo gebeten. Auch ein sehr guter Heiler, er rettete meinem Onkel das Leben", sagte Lin und schnallte sich ab. Er ließ sich von Aquilla rutschten und half Ciel beim Absteigen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel ließ sich helfen und als seine Feldstiefel das Deck berührten, zog er den Rucksack nach und rückte seinen Hut zurecht. Aufmerksam blickte er sich um, wer ihn bergrüßen würde.


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Der erste Offizier trat Prince Ciel und Prince Linhard entgegen. "Eure Majestät ich heiße Euch und Eure hoheitliche Begleitung an Bord der Choucas willkommen. Da Ihr Gepäck dabei habt, gehe ich Recht in der Annahme Ihr wünscht zu bleiben oder zu reisen? Wir haben keinen Kurs gesetzt, wären also einsatzbereit. Der Käptn hat die Schicht an mich abgetreten, ich vermute er ist zur Zeit nicht ansprechbar. Möchtet Ihr ihn sprechen? Dann werde ich nach ihm schicken lassen Majestät. Ihr seid uns stets willkommen", sagte Jaques höflich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel warf Jaques seinen Rucksack vom Gewicht eines vollen Kartoffelsacks zu. "Danke, Jaques. Ich beabsichtige mit meinem Schwager gemeinsam auf diesem Schiff zu urlauben! Wir benötigen eine komfortable Zweimannkajüte. Capitaine Silvano braucht nicht gestört zu werden. Ist Bellamy noch hier? Zunächst würde ich mich gern einrichten und dann mit dem Heiler sprechen. Oh und das zuständige Schiffshimmelsauge würde ich gern vorgestellt bekommen für schnelle Nachrichten."


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques fing den Rucksack auf und hängte ihn sich über die Schulter. "Ich werde unverzüglich eine der Gästekajüten für Euch vorbereiten lassen Eure Majestät. Euer Leibwächter Bellamy befindet sich noch an Bord, genau wie sein Bruder Broldiszar und Euer Diener Ferrau. Das Himmelsauge Herr, ist nicht mehr an Bord. Wir wissen nicht wo es abgeblieben ist. Es war plötzlich einfach verschwunden. So leid es mir tut, ich kann Euch nicht einmal sagen,wann der Mann genau verschwand. Aber das erinnert mich daran, dass wir für die kurze Kommunikation einen neuen Magier an Bord anwerben müssen. Eventuell könntet Ihr uns dabei behilflich sein. Oder möchtet Ihr die Kajüte des Himmelsauges? Diese wäre bereits völlig vorbereitet", schlug Jaques vor. "Ihr könnt unseren Heiler jederzeit sprechen Majestät, er ist in der Zeit von 04:00 Uhr bis 12:00 Uhr, dann von 14:00 Uhr bis 18 Uhr in seiner Heilstube. Ansonsten klopft und er wird Euch auch außerhalb der Sprechzeiten helfen. Es kann sich auf einem Schiff jederzeit ein Notfall ereigenen, wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt. Folgt mir, das Gästequartier ist sicher für Euch angenehmer, ich gehe Recht in der Annahme Ihr wünscht eine Toilette", sagte Jaques und führte Ciel und Linhard ein Deck tiefer.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Oh, ich bin einiges gewöhnt auszuhalten. Der ewige Regen beim Errichten des Nordwalls und die Kälte haben das Leben sehr unkomfortabel gemacht. Mein lieber Schwager jedoch ist allzeitigen Luxus gewöhnt. Ferrau ist nicht mehr hier an Bord, es sei denn, er kann sich teilen. Nie hätte ich ihn allein hier bei den Beißern auf dem Schiff zurückgelassen. Er genießt seinen ganz persönlichen Urlaub im Palast. Das Himmelsauge verschwindet auf offener See und das Verschwinden eines Passagiers bleibt unbemerkt! Jaques, Sie müssen die Organisation an Bord drastisch verbessern!" Ciel verzog die Brauen minimal und folgte dem ersten Offizier.


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques neigte ehrerbietig das Haupt und führte Ciel unter Deck. "Eure Majestät Ihr habt Recht. Nur leider ist es noch schlimmer, ich kann Euch nicht sagen, ob der Mann bei Landgang verschwand und nicht zurückgekehrt ist. Das geschieht öfter, bei jenen die noch nicht ein Jahr Meer auf dem Buckel haben. Die ewige Nässe, die permanente Bewegung, die Weite, manche halten es nicht aus und verdrücken sich. Das Himmelsauge könnte uns auch im Hafen verlassen haben. Eine Schlägerei und er liegt in der Gosse, besoffen ins Hafenbecken gestürzt, eine Dirne nicht bezahlt, auch das ist möglich. Oder der Mann ist bei Nacht und Nebel über Bord gegangen. Landratten die sich die erste Zeit an Bord befinden, passieren die absonderlichsten Dinge. Vor allem wenn sie vorne am Bug scheißen Herr, da sie etwas Frischluft wünschen, ist schon so mancher seiner braunen Fracht hinterher gestürzt und des Nachts ersoffen. Darum bitte geht des Nachts nicht allein über Deck und nähert Euch nicht der Verschanzung. So heißt die Reeling auf Kriegsschiffen, da diese verschanzt ist. Ihr könnt dahinter Deckung suchen. Aber Reeling könnt Ihr ebenso dazu sagen. So hier wären wir. Wir haben stets zwei Offizierskabinen frei, die als Gästequartiere dienen. Ihr befindet Euch direkt unterhalb der Kapitänskabine. Richtet Euch ein, etwas weiter vorne findet Ihr die Kabine des Heilers. Sie ist ausgeschildert. Falls Ihr Schwierigkeiten haben solltet, ich schaue nachher noch einmal nach Euch. Jetzt macht es Euch erstmal gemütlich. Falls Ihr Hunger habt, findet Euch in der Kombüse ein. Diese befindet sich genau unter Euch, also ein Deck tiefer. Ich führe Euch nachher einmal herum, damit Ihr einen Überblick bekommt. Habt Ihr noch Fragen? Ansonsten muss ich zurück auf Schicht", sagte Jaques freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel guckte weiterhin sehr seriös, als der erste Offizier seine haarsträubende Theorie zum Verbleib des Himmelsauges zum besten gab. "Ich werde sicher mein hoheitliches Heck nicht über den Bug hängen", sagte er ganz entgegen seiner vorherigen Behauptung, dass Linhard es sei, der den Luxus benötigte. Er betrachtete sich die Kajüte und freute sich über die Kojen darin, die den Offizieren anstelle von Hängematten zur Verfügung standen. "Gefällt es dir hier, Lin? Sie können getrost wieder an die Arbeit gehen, Jaques, danke für den Empfang. Wir finden uns zurecht. Stellen sie meinen Rucksack bitte hier hin." Er zeigte eine Stelle nahe einer der Kojen.


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques stellte den Rucksack vorsichtig ab, da er nicht wusste ob etwas Zerbrechliches darin war. Das der Prince ihn geworfen hatte, sprach dagegen. Aber vielleicht wusste der Prince auch, was ein Seemannsrucksack wog und hatte sich einfach auf die Fähigkeiten seiner Seeleute verlassen. "Nein dass sollt Ihr auch nicht Herr, schaut", sagte Jaques und zeigte Ciel kurz die Toilette hinter der kleinen Tür. Der WC Bereich war sehr klein und eng, aber er hatte eine Toilette und musste sein Geschäft weder auf einem Nachttopf noch über der Reeling verrichten. "Ich wünsche Euch einen angenehmen Aufenthalt und verabschiede mich", sagte Jaques freundlich und ging wieder an seine Arbeit.


    Linhard von Hohenfelde
    Linhard schaute sich gut gelaunt um und hockte sich in die freie Koje. "Hier lässt es sich wirklich leben. Klein aber fein und wir haben eine Toilette. Ob er uns verarschen wollte? Man sagt doch Seemänner erzählen Seemannsgarn, also lügen gerne. Wer kackt über die Reeling? Also ich käme nicht auf die Idee. Gut wobei, vielleicht in großer Not oder wenn man es nicht besser weiß? Ein Schiff ist eine Welt für sich sagt man Ciel. Was weißt Du über die Seefahrt? Ich weiß nichts. Möchtest Du gleich zum Heiler gehen wegen Deinen Haaren?", fragte Linhard und streckte sich lang auf der Koje aus. "Hm unser erster Urlaub Schwager! Vielleicht ist das Himmelsauge wirklich geflohen oder geflohen worden. Aber der Offizier war nett", grinste Lin. "Er hat einen witzigen Bart", kicherte er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Geflohen worden? Linhard, wir sind auf souvagnischem Boden, entspann dich. Lass deine hohenfeldschen Verschwörungstheorien in der Tasche. Der Mann wird einfach unerlaubt nach Hause zurückgekehrt sein, das ist nichts Ungewöhnliches, wie Jaques sagte. Meine Haare fallen inzwischen seit einem Monat aus, auf den einen Tag mehr oder weniger kommt es auch nicht an." Ciel zog seine Schuhe aus - wobei er merkte, wie seltsam es war, wenn Ferrau das nicht tat - und streckte sich ebenfalls lang. Er atmete genüsslich durch. "Über die Seefahrt weiß ich genau genommen gar nichts. Aber ich werde es lernen. Ich wünsche dir einen schönen Urlaub, Schwager!", verkündete er feierlich.


    Linhard von Hohenfelde
    "Du hast Recht wir sind in Souvagne, egal ob am Land oder auf See und all die Männer hier sind unsere Männer, einschließlich ihres obersten Befehlshabers. Unsere Soldaten, sie würden uns beschützen und das tun sie ja auch. Dafür fahren sie ja zur See. Wenn der Bursche sich wirklich einfach verdrückt hat, ist dass dann nicht Fahnenflucht als Soldat? Wobei, er gehört ja schon zu den Himmelsaugen. Keine Ahnung, sie benötigen aber einen neuen Magier, dass wäre wichtig. Auch für uns. Ja wir werden es gemeinsam lernen. Du ich habe vor, von allen Orten die wir besuchen und was wir so finden und entdecken Paps und Verrill etwas mitzubringen in einer Schatzkiste. Bist Du dabei? Verrill freut sich bestimmt. Aber jetzt wünsche ich Dir erstmal eine gute Nacht, schlaf schön und träum was Schönes Schwager. Auf unseren Urlaub", sagte Lin liebevoll und mummelte sich in die Decke.

  • Ciel verbrachte ungezählte Stunden damit, einfach nur zu schlafen. Das sanfte, kaum merkliche Wogen des Kriegsschiffes, das beständige Knarren des Holzes und die durch die Kajütentür gedämpften Stimmen der Matrosen wiegten ihn in einen festen, traumarmen und erholsamen Schlaf.


    Ciel war glücklich.


    Als er aufwachte, fehlte ihm im ersten Moment jedoch sein Leibdiener, der ihm einen guten Morgen wünschte, ihm die Schuhe brachte und ihm bei der Körperpflege und dem Ankleiden half. Was Ferrau wohl gerade tun würde? Hoffentlich ließ Ferrau es sich daheim richtig gut gehen, denn er war mindestens genau so erschöpft wie sein Herr, auch wenn er es natürlich überspielte. Dass Ciel ihn im Palast zurückgelassen hatte, lag nicht nur daran, dass er im Urlaub mit Linhard zu zweit sein wollte, ein wenig Privatsphäre in dem Leben, in dem man so gut wie keine Privatsphäre hatte. Auch im Urlaub würde Ferrau sich nicht erholen können, so lange Ciel bei ihm war. Und Ferrau hatte einen Packen Erholung bitter nötig.


    Ciel setzte sich auf, wusch sich eigenhändig am Waschtisch und kleidete sich in Wechselkleidung. Auch für Linhard legte er frische Sachen raus, während er seine Schmutzwäsche in einen Korb legte. All diese kleinen Handgriffe waren für ihn alles andere als alltäglich und er genoss sie. Er warf noch einen rückversichernden Blick auf Linhard, der ebenfalls schlief wie ein Stein, dann setzte er seinen Dreispitz auf und stapfte hinaus an Deck, um sich zur Kombüse zu begeben. Er genoss den herrlich deftigen Fischeintopft des Smutje und während er löffelte, fiel ihm etwas ein.


    Sie hatten Marcello vergessen.


    Das kam davon, wenn der Leibdiener Urlaub hatte und einen nicht mehr an seine Aufgaben erinnerte! Ciel schmunzelte über sich selbst, löffelte seinen Eintopf aus und ging zu Silvano, der endlich wieder aus den Tiefen des Bugraumes aufgekreuzt war, was immer er da so lange getrieben hatte.


    "Ich verabschiede mich für einen Tag. Ich werde zurück nach Beaufort fliegen und Chevalier Marcello de Chevrette abholen. Heute Abend werden wir wieder zurück sein. Bitte lass meine Schmutzwäsche waschen, sie liegt in einem Korb in meiner Kajüte, da ich nicht weiß, wohin damit. Wenn Linhard aufwacht, geselle ihm bitte Sacha oder einen anderen Mann seines Alters von gutem Wesen an die Seite. Linhard ist jemand, der freundschaftliche Kontakte zu Gleichaltrigen braucht, aber von selbst nur mühsam auf jemanden zugehen kann. Bis heute Abend!"


    Ciel setzte sich auf Quennel und ritt im Fluge zurück nach Beafort, wo er im Palast nach Marcello fragte, bis er ihn fand.


    "Ich hoffe, Sie haben bereits gepackt, Chevalier de Chevrette", sprach Ciel höflich. "Andernfalls beauftragen Sie bitte einen Diener, damit wir in Bälde abreisen können. Unser Ziel ist die Kriegsbrigg Choucas. Ich denke, Ihre Gesellschaft wird Linhard und mir den Urlaub an Bord versüßen. Sind Sie soweit?"


    Ciel wartete, bis der junge Chevalier reisefertig war, ließ ihn auf den Cockatrice steigen und kontrollierte, ob er auch gut angeschnallt war, ehe sie zu zweit zurück zur Choucas kehrten. Als die Sonne unterging, sahen sie erneut die Kriegsbrigg Choucas, sie lag wie ein dunkler Riese vor dem Abendrot, von sanften Wellen umwogt.

  • Marcello

    hatte schon Angst sie hätten ihn vergessen. Er hatte extra gefragt ob er dass Schiff auf eine Fahrt begleiten durfte. Der Captain hatte andere Sorgen, aber der Prinz hatte an ihn gedacht. Das freute Marcello. Seine Sachen war gepackt. Er hatte sie direkt zusammengesucht, nachdem der Captain zugestimmt hatte. Drum ging das abreisen ganz schnell. Marcello musste nur seine Klamotten packen und schon konnten sie los. Der Prinz war mit seinen Cockatrice gekommen um ihn mitzunehmen. Marcello griff schnell seine Sachen und verabschiedete sich von seine Familie am Hof. Dann reiste er mit dem Prinz ab. Sowas wie den Flug hatte Marcello noch nicht erlebt. Kein Wunder, dass jeder so ein Tier haben wollte, er selber hätte auch gerne eins nach dem Erlebnis.

    „Danke das hoff ich auch. Ich hatte meine Sachen schon gepackt als der Captain meine Mitreise erlaubte. Wir werden viel neues kennenlernen. Ich hoffe, dass ich viele Erfahrungen im Umgang mit dem Schiff mitnehme. Sie zu entwerfen ist was anderes, als es auf dem Meer zu erleben Prinz. Ein Schiffsbauer muss viel bedenken. Das Schiff muss so gebaut sein dass es schwimmt. Dass es bei hohen Seegang nicht sinkt. Dass es sich wieder aufrichtet. Es muss gut für die Mannschaft und den Steuermann zu bedienen sein. Es muss so handlich wie möglich sein. Unsere Schiffe sind gut Herr, sonst würde eure Familie von uns keine Schiffe kaufen. Als gute Werft ist es unsere Pflicht, immer auf dem neusten Stand zu sein und unsere Schiffe zu verbessern.
    Ich hoffe ich bekomme auf der Fahrt viele neue Ideen und die Besatzung gibt mir gute Tipps. Von Anfang an werde ich denen sagen, dass die mit jede Idee zu mir kommen können. Das sind die Leute die unsere Schiffe zum fahren bringen. Mal sehen was sie für Verbesserungsvorschläge haben. Ich möchte die Sicherheit weiter erhöhen und die Bequemlichkeit an Bord.
    Sind die Mannschaften zufrieden, dann leisten die Männer bessere Arbeit und unser Schiff ist noch effektiver. Aus allen Erfahrungswerten möchte ich ein eigenes Schiff entwerfen. Mein Plan war ein Schiff Alleskönner. Das Schiff soll schnell, wendig, sicher und bequem sein. Dazu soll es gut bewaffnet sein und genug Platz für Ladung haben. Ihr könntet das Schiff für eure Marine kaufen Prinz und wir statten es mit genug Waffen aus. Eine Reederei oder ein Händler könnte das gleiche Modell kaufen. Das würde weniger Waffen tragen, dafür kann er mehr Stauraum benutzen. Meine Idee ist rauszufinden, wo wir beim Bau Platz im Innern einsparen können für mehr Waffen. Oder wo wir mehr Platz im Innern schaffen müssen für die Mannschaft und deren Bedürfnisse und die Fracht. Das könnte eine kleine Formänderung sein die schon viel ausmacht. Darüber möchte ich mir an Bord nachdenken und die Mannschaft befragen. Habt ihr Ideen, dann erzählt die mir bitte. Es kann sein, dass euch auch was auffällt. Ich bin für alle Ideen offen. Ich hoff der Captain hat genauso Lust über Verbesserungen zu sprechen. Ich freue mich, dass ich euch und Prinz Linhard begleiten darf.“

    Der Cockatrice flog bis die Sonne unterging. Das Bild unter ihnen war herrlich. Der Himmel hatte sich rot verfärbt und dass Schiff lag dunkel im Wasser. Marcello beschloss dieses Bild aus seiner Erinnerung einen Zeichner in Auftrag zu geben. Das würde er sich in seine Stube in der Reederei hängen. Ein Ausflug gemeinsam mit dem Prinz und er begann so schön.

    „Das sieht traumhaft aus.“

    Dann waren sie endlich an Bord. Marcello war stolz darauf, dass er persönlich von dem Prinz abgeholt wurde. Jedes Abschnitt von der Reise würde er aufschreiben. Er stieg von dem Cockatrice und nahm sein Gepäck.

    „Wo müssen wir hin Prinz?.“

  • Silvano hatte gerade wieder das Deck betreten, als der von Prince Ciel abgefangen wurde. Der junge Prince informierte ihn darüber, dass er sie für einen Tag verlassen würde, um Chevalier Marcello de Cheverette abzuholen.


    Vano hatte dem jungen Spross der de Cheverettes nur zu gerne erlaubt, an einer Fahrt mit der Choucas teilzunehmen. Er kannte alle Stärken und Schwächen seines Schiffes und genau darum schien es Marcello zu gehen. Die Cheverette Werft war die Heimat- und Geburtsstätte der Choucas, folglich hätte Mancini die Bitte eh nicht abgelehnt.


    Das sich Prince Ciel derart um seinen Kameraden kümmerte, freute den Kapitän. Die Voraussicht zeigte einmal mehr, dass der Prince kein Sesselfurzer, sondern ein Mann der Tat war. Er machte sich Gedanken um seine Kameraden. Silvano ging davon aus, dass der Prince eine gute Truppführer gewesen war. Er behielt wie er selbst das Wohl der Mannschaft und des Einzelnen im Auge.


    Silvano bestätigte mit knappen Nicken, dass er dem Wunsch nachkommen würde und schaute Ciel noch einen Moment hinterher, als dieser mit seinem gewaltigen Vogel wieder abflog. Ein stolzes, schönes Tier, fand Vano.


    Einen Augenblick später suchte er Sacha auf und teilte ihm mit, dass er der persönliche Ansprechpartner der beiden Princen war und sich um Linhard kümmern sollte. Prince Ciel war momentan abgereist.


    Sacha war ein zuverlässiger Matrose, stets loyal und fleißig. Silvano verdankte ihm vermutlich sein Leben. Genau wusste er es nicht, er hatte nie danach gefragt, wer ihn damals nach dem Unglück auf der Mouette aus dem Wasser gefischt hatte. Denn er wusste nicht, wie er darüber denken sollte. Heute freute er sich, dass er noch lebte. Er genoss das Leben, die Choucas, die Liebe von Boldi und die Aussicht auf die blutigste Rache die er sich vorstellen konnte.


    Damals als er ertrank, hatte er es einfach hingenommen. Er starb dort, wo er sich stets wohl gefühlt hatte auf dem Meer. Und es gab nichts wofür es sich noch zu leben lohnte, denn sein Mann war einige Minuten vor ihm gestorben. Jedenfalls hatte er damals so gedacht. Damals in seiner ersten Trauer, wobei er nicht einmal getrauert hatte, er war erfüllt gewesen von Unglauben und einer absoluten Leere.


    Davet - tot.
    Mehr musste er nicht wissen.
    Er hatte mehr gesehen, als er sehen wollte.
    Er hatte alles gesehen.
    Wie sein Mann aufgeschlitzt wurde, wie seine Gedärme aufs Deck der Mouette klatschten.
    Wie ihm die Waffe aus der Hand in seine Innereinen fiel.
    Sein letzter Blick hatte ihm gegolten, sein sich brechender Blick - eine letzte Botschaft, eine Warnung.


    Falls Sacha ihn gerettet hatte, schuldete er ihm einen großen Dank. Damals als er im Krankenbett auf der Mouette aufgewacht war, hätte er ihn wohl für die Rettung gewürgt. Wobei die Rettung aus Freundschaft und Loyalität erfolgte, dies zu bestrafen war genauso frevelhaft, wie sich dermaßen aufzugeben, wie er es getan hatte.


    Silvano schüttelte die trüben Gedanken ab, knuffte Sacha kurz und verzog sich in seine Kajüte um sich frisch zu machen. Sobald der Prince zurückgekehrt und die Vorbereitungen getroffen worden waren, würde die Choucas abreisen und Richtung Farisin in See stechen.

  • Linhard hatte so gut geschlafen wie seit langem nicht mehr. Das letzte mal, dass er so erholt, tief und fest geschlafen hatte, war im Knochendrachen bei seinem Paps Brandur und in Wolframs Haus. Beides Orte wo er wusste, dass ihm dort kein Leid geschehen konnte.


    Lin rieb sich müde die Augen und stellte fest, dass das minimale, sanfte Schaukeln blieb. Er erinnerte sich, sie waren auf dem Schiff und hatten ihren Urlaub angetreten. Lin wälzte sich auf die Seite, streckte sich lang aus und schaute sich in der Kajüte um. Ciel war verschwunden. Nun weit konnte er nicht sein, dachte sich Linhard und grinste.


    Gemächlich zog er sich an, steckte seine Rauchstangen ein und machte sich auf den Weg zum Deck. Oben angekommen musste er er erst einmal die Augen gegen die Helligkeit zusammenkneifen. Die Luft roch angenehm frisch und salzig. Ein leichter Wind wehte, aber sie rührten sich nicht von der Stelle.


    Linhard schlenderte zur Reeling und schaute in die Tiefe. Das Wasser wirkte dunkel, ein bisschen bedrohlich fand er, aber trotzdem gefiel es ihm. Es hatte etwas, was sich mit ihm vergleichen ließ. Lin zündete sich eine Rauchstange an und machte es sich an der Reeling bequem. So wartete er auf seinen Schwager Ciel.

  • Kranker Heiler

    Conni betrat eilig die Kajüte des Kapitäns und grüßte. Silvano musterte ihn mit schräg gelegtem Kopf, aber da fing Conni auch schon an zu erzählen.

    „Käptn unser Heiler benötigt einen Heiler, Fran ist krank. Mon Dieu er reihert sich die Seele aus dem Leib. Ich habe schon versucht ihm etwas zu geben, aber nichts hat geholfen“, erklärte Costantino.
    „Was hat Francois zuletzt gegessen? Sind andere ebenfalls betroffen? Seit wann ist er krank? Lass die letzte gekochte Mahlzeit umgehend über Bord gehen. Eine Portion wird aufgehoben, zwecks Untersuchung. Falls sich weitere Maaten krank melden, erstatte mir umgehend Bericht, ich suche Fran auf. Einen Ersatzheiler an Bord zu haben, ist wirklich keine schlechte Idee“, grübelte Vano laut und deutete Conni an, aufzubrechen.

    Der Kapitän der Choucas folgte umgehend seinem 8. Offizier nach draußen, suchte aber nicht wie dieser die Kombüse auf, sondern die Heilstube. Fran saß blass auf dem Behandlungsstuhl und hielt sich einen Eimer unter die Nase. Vano knuffte ihn ganz sanft zur Begrüßung und strich ihm die Haare nach hinten, damit er sie sich nicht im eigenen Erbrochenen einsaute.

    „Du machst Sachen Fran, also wie kann ich Dir helfen? Leite mich an, ich mixe Dir genau das zusammen, was Du gegen die Übelkeit benötigst. Was hast Du zuletzt gegessen, dass es Dir dermaßen hochkommt? Dass müssen wir für den Notfall wissen“, sagte Vano und blieb neben Francois stehen.
    „Danke fürs Vorbeischauen Vano, es liegt nicht am Essen. Ich habe mir vorhin schon was gemacht, aber ich muss etwas warten. Es nützt nichts, wenn ich die eigene Medizin wieder ausspeie. Conni hat mir auch etwas gegeben, dass hat etwas geholfen. So langsam beruhigt sich mein Magen wieder“, antwortete Fran matt.

    „Woran liegt es dann? Du wirst ja wohl nicht auf Deine alten Tage seekrank geworden sein. Oder hast Du Dir einen Bazillus eingefangen? Frische Luft wird Dir gut tun Fran. Komm mit, wir stellen uns an die Reeling und Du lässt Dir den Wind um die Nase wehen, falls Du kotzen musst, Kopf einfach über die Reeling halten. Und nimm den Eimer mit, ehe es hier nachher stinkt. Davon wird Dir auch nicht besser. Auf geht’s, ab auf Deck“, befahl Vano freundlich.
    „Was eingefangen ist passend. Das wäre zu kompliziert das zu erklären, aber es ist nicht ansteckend, sonst hätte ich es schon gemeldet. Ja gute Idee lass uns an Deck gehen“, stimmte Fran zu.

    Silvano hakte ihn unter und nahm ihm den Eimer ab. Draußen drückte er ihm einen Matrosen in die Hand, mit dem Befehl den Eimer zu leeren und zu säubern. Mancini stellte sich gemeinsam mit Fran an die Reeling und beide schwiegen einträchtig eine Weile. Fran ging es etwas besser, er hatte nach einigen Minuten auch wieder Farbe im Gesicht.

    „Rum!“, sagte Vano grinsend und reichte Francois die Primdose.
    „Rum?“, fragte Fran Retour und lehnte per Handzeichen den Kautabak ab.

    „Na Du bist wirklich krank, ist sogar welcher mit Vanillegeschmack. Rum wird Dir helfen. Gönn Dir zwei große Becher, langsam nicht auf Ex. Am besten warm, dass räumt den Magen auf und beißt alles aus“, schlug Silvano vor.
    „Nein, weder Rum noch Tabak für mich die nächste Zeit. Lass gut sein Vano, ich versuche es mal ohne die Muntermacher, vielleicht geht es mir dann besser“, antwortete Francois müde.
    „Besser? Dir wird es hundeelend gehen, aber wo Du erstklassigen Rum bekommst weißt Du. Mein Angebot steht“, grinste Mancini und legte Fran einen Arm um die Schulter.

    Einen Augenblick später hielt Francois jemand einen dicken Zwieback vor die Nase.

    „Mon Amour für Dich, iss den Zwieback schön langsam Fran“, sagte Conni fürsorglich.
    „Danke, das könnte passen“, freute sich Fran und ass den Zwieback so langsam wie möglich.

    „Soll ich Dir einen Rum holen Mon Cher? Dann wird es Dir besser gehen“, bot Costantino an.
    „Er möchte weder Kautabak noch Rum, er fastet was Muntermacher angeht“, warf Silvano ein.


    „Mon Dieu seit wann? Was soll der Unfug? Vielleicht rührt Deine Übelkeit daher, wenn Du Deinen Körper so malträtierst“, schlussfolgerte Conni.

    Fran starrte mit nichtssagendem Gesicht Silvano an und nickte Richtung Conni.

    „Was? Wo er Recht hat, hat er Recht“, lachte Vano.

  • Erste Sorgen im Urlaub


    Ciel Felicien de Souvagne
    Inzwischen hatte Ciel gelernt, dass die Kajüte des Heilers immer offen war, außer wenn er gerade einen Patienten hatte. So drehte er den Griff und trat ein. »Francois«, grüßte er förmlich. »Ich möchte dich gern sprechen.« So steif die Ansprache auch war, der Prince, dessen Stirn von Falten durchfurcht war, wirkte aufrichtig besorgt, als er den Heiler musterte. Francois hatte sich in letzter Zeit die Seele aus dem Leib gekotzt und langsam wurde es Zeit, darüber zu sprechen.


    Francois Grimard
    Fran machte wie üblich eine einladende Geste. "Nur zu komm herein, was ist los? Womit kann ich Dir helfen. Und warum heute so steif?", schmunzelte Fran. "Es ist doch nicht irgendetwas vorgefallen, oder Du hast Dich verletzt?", fragte der Heiler besorgt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schloss hinter sich die Tür. »Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Was man von dir nicht behaupten kann. Du erbrichst dich mehrmals am Tag und siehst noch kränklicher aus als gewöhnlich. Du bist hier der Heiler, wie lautet deine Selbstdiagnose?« Ciel konnte sich nicht verkneifen, Francois - Arbettini - auf den Bauch zu schauen.


    Francois Grimard
    "Die Diagnose lautet, ich habe mir vermutlich etwas eingefangen... von Dir... jedenfalls gehe ich davon aus. Deshalb keinen Tabak, kein Rum, kein Alk, keine Stimmungsaufheller, kein Maschzeug und was hier so rumgeht um sich den Feierabend oder das Schichtende zu versüßen. Ob es stimmt, weiß ich nicht ich habe es nicht überprüft. Aber falls es stimmt, falls Du Sorgen hättest... ich verlange nichts von Dir. Ich... hm. Also nur Du kommst in Betracht, ich habe nie mit wem anderes geteilt was wir hatten. Falls Du deshalb fragst...", flüsterte Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Darf ich?«, fragte Ciel und ohne auf die Antwort zu warten, setzte er sich neben Francoi, schob die Hand unter sein Oberteil und und legte sie ihm sanft auf den Bauch. Er spürte nach dem Blutfluss. Francois hatte einen niedrigeren Blutdruck als sonst und einen beschleunigten Puls ... mehr noch. Zu seinem eigenen Herzschlag gesellte sich der eines winzigen, schlagenden Herzchens. Ciel schloss die Augen und umarmte Francois. »Du trägst unser Kind in dir. Ich weiß, dass es unseres ist, du bist kein Herumtreiber. Und es gibt Dinge, die weiß man einfach mit Gewissheit. Das ist unser Baby.« Es war so etwas Natürliches, fast schon Alltägliches, dass jemand schwanger war - doch festzustellen, dass das eigene Kind im Begriff war, heran zu reifen und bald das Licht der Welt zu erblicken, war noch etwas ganz anderes. Es kam so unerwartet, so ungeplant, ganz anders, als das Kind eines Prinzen eigentlich entstehen sollte. Und doch fühlte es sich gut an, zu wissen, dass er Vater wurde.


    Francois Grimard
    Francois umarmte Ciel liebevoll und küsste ihn zärtlich auf den Mund. "Ja es unser Baby. Du siehst ergriffen aus, es freut Dich. Was mich freut, genau wie die Botschaft. Etwas ahnen, ist nicht wissen. Wobei ich es wusste, vermute ich. Keine eindeutige Ansage für einen Heiler. Ich dachte ich hätte es gespürt, als es soweit war, aber das ist eigentlich nur Einbildung. Was wünscht Du Dir bezogen auf unser Kind? Ich werde vermutlich Deine Hilfe benötigen, wenn ich es entbinde. Kannst Du mir dabei helfen, sprich assestieren?", fragte Fran und goß ihnen beiden einen Tee ein.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nahm Francois` Gesicht zwischen die Hände, während sie küssten. »Du brauchst dir keine Sorgen machen wegen der Versorgung des Kindes oder deiner. Ihr beide werdet vollumfänglich abgesichert und die letzten Schwangerschaftswochen und zumindest die erste Zeit nach der Entbindung wirst du im Palast wohnen. Ich kann und werde dir bei der Entbindung beistehen, aber auch Alexandre wird das und Dantoine. Fran, Arbettini, mein Tinchen. Ich möchte dich gern meinem Vater vorstellen. Und mit Silvano werden wir auch sprechen, da er in absehbarer Zeit eine Vertretung für dich organisieren muss. Fühlst du dich zu diesen Gesprächen imstande?«


    Francois Grimard
    "Ich schulde ihm mehr als ein Gespräch Ciel, er soll die Wahrheit erfahren. Er war mir immer ein Freund, weißt Du? Als Kabir, als Francois, er ist ein anständiger Kerl. Aber genauso einer wie ich, den man einmal zuviel geschlagen hat. Er hat die Wahrheit verdient. Es rührt mich, dass Du das sagst. Zuerst hatte ich gedacht, Du wärst wütend oder enttäuscht falls Du davon erfährst. Ich hörte Dein Vater ist ein ziemlich umgänglicher Mann, er soll es wissen. Muss ich im Palast irgendetwas beachten? Außer dass man mich nicht sieht? Nein, dass war... vergiss es", grinste Fran und lachte leise. "Nochmal muss ich etwas wissen, außer mich zu benehmen? Wir müssen rechtzeitig bescheid sagen, damit die Mannschaft abgesichert ist. Kennst Du einen Heiler, den Du empfehlen könntest? Und wir benötigen einen neuen Bordmagier. Ich bin stolz dass Du mich Deinem Vater vorstellen möchtest. Eine Frage, was hast Du Dir nach der Entbindung erhofft? Du gehst gut an die Sache heran, Du freust Dich. Was hast Du geplant? Ich habe ehrlich gesagt gar nichts geplant, bis auf den Umstand, wie ich die Entbindung zur Not alleine hinbekomme. Und meine Antwort war darauf ziemlich düster - gar nicht. Ich hätte Conni oder Vano vorher eingeweiht und sie um Hilfe gebeten", gestand Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Für was für einen Halunken hältst du mich? Durch mein Geschwisterchen Verrill weiß ich sehr gut, welche Probleme du bekommen kannst und vermutlich auch wirst. Weder dir noch unserem Kind darf mehr als verhinderbar geschehen. Der Heiler, den ihc dir empfehle, ist Dantoine Brassac. Erschrick nicht, er ist der Bruder von Benito, ist jedoch völlig anders. Auch Verrill ist bei ihm in Behandlung. Ja, ich freue mich. Zuerst hieß es, dass Verrill womöglich von mir schwanger sei und als sie es doch nicht war, war das entgegen aller Vernunft ein herber Schlag für mich. Es war, als ob mein Kind gestorben sei, obgleich es nie existiert hatte. Und nun wurde mein Wunsch auf eine verblüffend ähnliche Weise doch Realität. Du brauchst im Palast nichts zu beachten, bleib einfach bei mir. Was mit uns beiden geschehen soll, das möchte ich mit meinem Vater abwägen. Ich selbst war lange Zeit ein Bastard und würde meinem erstgeborenen Kind dieses Stigma gern ersparen. Aber was ich wünsche, ist nicht immer der beste Weg. Mein Vater ist ein sehr umgänglicher Mann, er wird uns gut beraten. Möchtest du erst zu ihm oder zu Silvano?«


    Francois Grimard
    "Ich halte Dich doch nicht für einen Halunken. Aber Angst hat schon so manchen zu den seltsamsten Handlungen getrieben, einschließlich mich. Eines Tages war es mir zuviel und ich bin einfach weggelaufen. Das Dumme war nicht, dass ich weglief. Das Dumme war, dass ich es so spät tat und dass ich Verrill nicht beschützt habe. Ich hätte sie mitnehmen sollen. Jedenfalls bis man ihr geglaubt hätte. Irgendetwas hätte ich tun sollen. Aber ich hatte einfach nur Angst und ich bin nicht geplant weggelaufen. Ich hatte nur das dabei was ich am Leib trug und das was ich gelernt hatte. So floh ich in einen Tempel und lebt dort. Lernte dort, fing ein neues Leben an. Kopflose Flucht ist dumm und feige. Es tat mir später im Herzen weh, als ich mir bewusst machte, was ich angerichtet habe. Oder besser gesagt, was ich unterlassen habe. Darum schrieb ich ihr oft. Habe es aber selten abgeschickt, drum gib ihr bitte den Brief. Wobei, wir könnten ihr den Brief gemeinsam geben, falls Du magst. Dass würde mich sehr freuen. Lass uns zuerst zu Silvano gehen. Übernimmst Du die Führung des Gesprächs? Ich bin ein bisschen aufgeregt", gestand Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Tu das. Gib ihr den Brief persönlich. Ciel erhob sich und bot Francois an, ihm beim Aufstehen zu helfen und bot ihm anschließend seinen Arm an. »Wer war es, der dich geschlagen hat?«, fragte er beiläufig. Er stolzierte mit Francois an der Seite zur Kajüte von Silvano, wo er hämmerte. Er kam nicht umhin, Stolz zu empfinden, seine schwangere »Frau« an der Seite zu führen, auch wenn Francois alles andere als weiblich aussah. Es spielte keine Rolle, er war es, auch, es war ein Teil von ihm. Alles andere waren nur Oberflächlichkeiten.


    Francois Grimard
    "Vail Banaudon, mein ehemaliger Besitzer", antwortete Fran ehrlich und nahm die Hilfe beim Aufstehen gerne an. Francois legte Ciel beim Laufen einen Arm um die Schulter, da dies wegen dem Größenunterschied für ihn angenehmer war. Liebevoll streichelte er ihm dabei über den Nacken. Vor der Tür zu der Kapitänskajüte blieben sie stehen und Ciel hämmerte dagegen. "Er müsste da sein, kann sein, dass es etwas dauert. Manchmal legt er sich etwas hin, Augenpflege", schmunzelte Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciels Gesicht bekam einen ungewohnt gesund aussehenden rosigen Teint, als Francois den Arm um ihn legte. »Im Palast sollten wir nicht so nebeneinander her schreiten, bis alles geklärt ist, aber hier auf der Choucas ist es in Ordnung.« Er räusperte sich. »Gut, es ist angenehm.«


    Silvano de Mancini
    Silvano räkelte sich wie eine Katze, setzte Foufou auf den Boden und schaute sich einen Moment suchend um. Er hatte seine Kleidung einfach über den Schreibtisch geworfen. Nun, Chaos war auch eine Form von Ordnung und immerhin wusste er ja schließlich wo alles lag. Wenn er lang genug suchte. Grinsend schaute er nach Boldi, aber konnte seinen Mann nicht entdecken. Vermutlich hing der gemeinsam mit seinem Bruder im Bug ab und guckte den Schlitzaugen beim Schrubben zu. Wieso nicht? War ziemlich unterhaltsam und er hatte auch seine Vorteile davon. Die Arashi sorgten dafür, dass Boldi stets guten Appetit hatte. Wobei sich Vano fragte, wieso eigentlich. Er überlegte kurz, wo er zuletzt Patrice gesehen hatte, als ihn Foufou mit der Pfote kratzte und zur Tür lief. `Genau es hat geklopft´, gähnte Vano und tapste müde zur Tür. Er öffnete und schaute auf Fran... und den Prince. Vano grinste von einem Ohr zum anderen und machte eine einladende Geste. "Kommt rein", sagte er, gab die Tür frei und zog sich an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel marschierte hinein. Komplizierte Sachverhalte erklärte man am besten so einfach wie möglich. »Ich muss dir drei Fakten mitteilen«, begann er und wartete, bis die Tür verschlossen war. »Erstens, Francois erwartet ein Kind. Zweitens, ich bin der Vater. Drittens, Fran ist die Mutter. Bitte organisiere eine Vertretung für ihn.«


    Silvano de Mancini
    Silvano legte zeitgleich mit Foufou den Kopf schief, was Fran grinsen ließ. Mancini band sich die Haare zusammen und legte seine Augenklappe an, blieb aber ansonsten bis auf Unterhose und Hemd unbekleidet. "Langsam, was habt Ihr genommen? Und wann lässt die Wirkung wieder nach? Was redet Ihr da? Das ist nicht witzig und wir haben auch nicht Schalktag oder sowas. Zeig mal Deine Zähne", bat Vano misstrauisch.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Wieso sollte ich dir meine Zähne zeigen?«, fragte Ciel aufgebracht. »Sie sind bestens gepflegt, vielleicht nicht ganz so gut, wie wenn mein Leibdiener sie mir putzt, aber auch mir sind die Grundbegriffe der Hygiene nicht fremd. Dir aber offenbar ist das Wissen fremd, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Man kennt gemeinhin Mann und Frau, einige kennen auch jene, welche sich in den Kleidern des anderen Geschlechts gewanden oder Kastraten, welche sich von einem Heiler alles nehmen ließen, um Ainuwar möglichst nahe zu sein - oder gegen ihren Wunsch gewaltsam entmannt wurden. Es gibt noch viele andere Formen von Geschlechtsidentitäten, einige davon sind soziale Rollen, andere sind physiologischer Natur und nicht immer passt eines zum anderen. So erfüllt Fran die soziale Rolle als Mann perfekt und so kommt niemand auf den Gedanken, dass unter der Kleidung vielleicht eine ganz andere Natur sein könnte, als er nach außen trägt.«


    Silvano de Mancini
    "Das ist nur ein Spruch um zu hören, ob Deine Zähne grün sind, wie die des Klabauters. Manchmal erscheint er als bekannte Personen um einen zu necken, sagt man. Ich verstehe was Du sagst, es gibt zig Dinge zwischen Himmel, Erde und See. Manche erklärlich, andere nicht, aber das heißt nicht dass es sie nicht gibt. Und selbst wenn es nur zwei Geschlechter gäbe, es gibt zig Formen von Liebe und Begehren, ich begehre Männer, war schon immer so. Wo wir beim Thema sind. Bist Du eine Frau? Ich meine die Frage ist überflüssig, wenn Du schwanger von seiner Majestät bist, aber ich verlange es aus Deinem Mund zu hören. Und ich will wissen, weshalb die Aufmachung und was Du auf meinem Schiff wolltest. Mir ist durchaus bewusst, dass man sich manchmal verkleiden muss, um zu bekommen was man sich wünscht. Nun was heißt manchmal Francoise - richtig ja? Ich wäre nicht was ich bin, ohne Maske und Du vermutlich auch nicht. Du wärst weder Heiler, noch Schiffsarzt, denn Du wärst weder in den Genuss der Ausbildung gekommen, noch auf ein Schiff", warf Vano ein.


    Francois Grimard
    "Ich bin weder Frau noch Mann, ich bin Mann und Frau in einem, eine Hermaphrodit. Oder verständlicher - ein Zwitter. Und nein Francoise ist falsch, so heiße ich nicht. Mein Name ist Arbettini, Du kennst mich, ich bin keine Gefahr für Dich, dass war ich nie. Denk nach Eliot", sagte Fran und setzte den Hut und auch die Brille ab. Er öffnete seine langen, schwarzen Haare und trat so nah auf Vano zu, dass sie sich von Angesicht zu Angesicht anstarrten. "Kabir ist der Name, den Du früher verwandt hast. Und ja, ohne Maske wäre ich nicht was ich heute wäre. Unsere Wege trennten sich und wie Du immer sagst, die See hat uns wieder zusammengebracht. Du bist fast gestorben damals. Kurz nach Dir wurde ich abgeholt von einem Heiler namens Vail Banaudon. Keine Adoption sondern Aneignung. Er und Benito - ein anderer Heiler hatten ihre Freude an meiner Natur. Ich floh in einen Tempel. Ich lernte was ich heute beherrsche und dort war ihnen meine Natur gleich. Es störte niemanden dort. Die einen nannten mich Bruder, die anderen Schwester, andere einfach Fran. Den Name habe ich mir selbst gegeben, ich fand er klang gut und er klang nach Freiheit. Als ich meine Ausbildung abgeschlossen hatte, arbeitete ich noch eine ganze Weile dort. Und ich arbeitete dort sehr gerne. Ich hörte dass die Marine Heiler sucht. Unter anderem die Brigg Choucas und ein Käptn Mancini führt sie. Ich wusste das Du es bist Eliot, denn Mancini hat Dich adoptiert. Ich wusste damit dass Du noch lebst und dass Du es genau wie ich geschafft hast. Also bewarb ich mich, fremd und vertraut zugleich. Ich wollte Dich nicht täuschen, ich wusste nur nicht wie Du reagierst. Aber ich weiß wie Du drauf bist und das Du ein anständiger Kerl bist. Und Du warst schon immer mein Freund, Eliot und Kabir genauso wie Vano und Fran oder?", fragte Fran nervös.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Als Silvano seinen Tonfall verschärft hatte, hatten Ciels blaue Augen hatten einen stechenden Ausdruck angenommen. »Für den Fall, dass Fran hier an Bord nicht mehr willkommen ist, hat er bereits eine feste Bleibe. So viel dazu. Vail Banaudon würde ich gern kennenlernen. Wo finde ich diesen Mann?«


    Silvano de Mancini
    Silvano schaute Fran unumwunden ins Gesicht, allerdings nicht ruhig, da er seinen Kopf bewegen musste um alles zu erfassen. Er ging einen Schritt zurück, musterte Fran erneut und nahm ihn dann einfach in den Arm. "Du hättest mich nicht täuschen müssen Kab... Fran. Es zählt der Name, dem man sich selbst gibt", erklärte Vano freundlich und band Francois die Haare wieder zusammen. "Er ist hier willkommen, ich hatte etwas anderes vermutet. Wobei, eine Frau die den Knochenjob auf sich nimmt und unter 149 Kerlen lebt, hätte ich wohl auch kaum vor die Tür gesetzt, sondern... auch Scheiß drauf", sagte Vano und drückte Fran fester. "Du weißt dass ich Dich nicht fallenlasse, wir sind Maaten, waren wir immer", sagte Mancini gerührt. "Ich kenne den Kerl nicht, beantworte ihm die Frage Fran. Und was machen wir jetzt mit Dir? Kannst Du arbeiten? Erklärt auch Deine wilden Kotzorgien", grinste Vano, was auch Fran grinsen ließ.


    Francois Grimard
    "Noch kann ich arbeiten, aber falls jemand richtig schwer verletzt worden ist und geschleppt oder gewuchtet werden muss, muss jemand mit anpacken. Vail Banaudon lebt in Mancini, er ist ein Heiler dort vor Ort. Falls er dort noch lebt, könntest Du Deinen Vater bitten einzuschreiten. Er forscht an Patienten, jedenfalls an Personen wie mir. Dazu gehören einige, die sich mit den Informationen austauschen. Du könntest ihn bitten herauszufinden, mit wem er im Briefkontakt steht. Oder zu wem er sonst kollegialen Kontakt hat. Macht Dein Vater das für Dich? Ansonsten könnte vielleicht auch der Vater von Ciel einschreiten, weil dafür sind Heime schließlich nicht da, dass man sich frei die Versuchskaninchen holt. Zudem wird das Heim von Deinem Vater geführt, er sollte wissen, was manche da so treiben. Normal ging da wohl jeder davon aus, dass der Kerl mich mitnimmt und mir Brot und Lohn gibt, als Helfer. Aber das tat er nicht. Nun als ich begriff was ich bin, begriff ich auch, dass man besser die Schnauze hält. Aber Du hast sie auch immer halten müssen, drum hätte ich es Dir sagen sollen", erklärte Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nicht nötig«, mischte Ciel sich ein. »Ich werde mir selbst vor Ort alles anschauen. Du, Fran, hebst überhaupt keine Patienten mehr, auch nicht mit Hilfe! Du lässt dir fortan alles heben, was mehr als 5kg wiegt, und wenn es ein Korb mit Schmutzwäsche ist. Des Weiteren wirst du keinen Weichkäse mehr essen und kein rohes Fleisch, ebenso keine rohen Eier, keinen rohen Fisch und keine Rohmilchprodukte. All dies kann unser Kind umbringen. Am besten, du sprichst dazu mit einer Hebamme. Möchtet ihr noch etwas miteinander klären? Ansonsten würden Fran und ich uns einige Zeit verabschieden. Wir reisen nach Beaufort.«


    Francois Grimard
    "Hier an Bord gibt es keine rohen Produkte, damit niemand erkranken kann, was Durchfallkrankheiten und sowas angeht. Alles ist abgekocht und zubereitet, bis auf Obst und so etwas. Aber ich werde es auch nicht außerhalb essen, versprochen. Danke für die Warnung. Nun ich könnte einen Matrosen an die Seite gestellt bekommen, der genau diese Dinge für mich macht, spricht Schleppen und so weiter. Ich bringe Dir was aus Beaufort mit, verzichtest Du einige Tage auf mich? Also gewährst Du mir Landgang Käptn? Wenn ich zurück bin, müssen wir uns um Dein Auge kümmern, damit Du keine Probleme hast, bevor wir ankommen", erklärte Fran und setzte Ciel seinen Hut auf.


    Silvano de Mancini
    "Landgang gewährt Doc. Sei vorsichtig, Du weißt auf Land federt nichts und jeder Sturz ist schmerzhaft. Bring mir was Nebel mit, wenn Du schon auf Land rumgeisterst, oder was Leckeres aus dem Palast, sie werden da sich etwas mit mehr Umdrehungen haben. Ein Talisman für Dich, damit Du wieder den Weg zurück zur Choucas findest. Sie navigieren wie wir nach Magnetismus, aber für die Schildkröte ist der Süden, was für uns der Norden ist. Wir finden uns in der Mitte. Hier für Dich", sagte Vano und kramte einen Anhänger aus seinem Kleiderschrank. "Sie passt auf Dich auf und der Prince wird das ebenfalls tun. Komm zurück, bleib nicht an Land. Du bist wie wir ein Salzbuckel und keine Landratte. Falls Du Dich anders entscheidest, lass es uns wissen. Zumindest mich, Conni und Jacki. Wir werden Dich vermissen. Für Dich, etwas das mir viel bedeutet", sagte Vano und drückte Fran und hing ihm den Anhänger um den Hals.


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    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel rückte sich den Hut zurecht. »Danke, wir verabschieden uns hiermit. Denk an den Vampir.« Er nahm Francois mit zu Quennel und half ihm sehr umsichtig beim Aufsteigen. Noch mehr als bei Ferrau kontrollierte Ciel, dass sein Reisegefährte gut angeschnallt war. Ferrau ... Ciel biss sich auf die Unterlippe. Hoffentlich gab das keinen allzu schlimmen Krach. Ciel schnallte sich ebenso an und sie starteten. »Was hat es mit der Schildkröte auf sich, Tini?«, wollte er wissen.


    Francois Grimard
    Fran drückte Vano kurz und fest an sich. "Mache ich, versprochen. So oder so kehre ich zurück. Entweder um zu bleiben oder um Lebewohl zu sagen. Danke für den Talisman, pass auf Dich auf. Wobei Boldi hat schon ein Auge auf Dich Vano. Grüß ihn und die Jungs von mir. Ich schließe mich Ciels Worten an, bis bald", sagte er und folgte Ciel nach draußen zu dem großen Drachenhahn. Als er sicher auf dem Tier saß und gestartet waren, hielt sich Fran zusätzlich an Ciel fest. "Meeresschildkröten bringen Glück, jedenfalls glauben wir daran. Sie besitzen einen natürlichen Kompass und finden immer nach Süden. Drum tun wir ihnen nichts zu leide und wenn wir eine sehen, wird das ein guter Tag. Wir grüßen sie, den Wanderer der Meere. Geboren um im Ozean zu wandern, so sagt man. Deshalb schenkten ihr die Götter, den inneren Kompass. Und sie soll mich zurück zur Choucas führen, wie Du ja gehört hast. Sie ist aus Knochen geschnitzt und sie gehörte seinem ersten Mann. Soweit ich weiß, trug er eine Meeresschildkröte auf dem Oberarm und diese um den Hals. Seeleute, Ihr Aberglaube und ihre Bildsprache. Unsere Symbole von Freundschaft, Zusammenhalt und vielem mehr Ciel", erklärte Fran. "Möchtest Du sie nachher mal sehen?", fragte der Doc.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Die Schildkröte? Aber die habe ich doch schon gesehen", meinte Ciel irritiert. "Es sind zweifelsohne sympathische Tiere. Wegen Boldi muss ich auch mit meinem Vater reden ... er hat eigentlich nichts an Bord zu suchen."


    Francois Grimard
    "Dann sag das mal Vano, er wird Boldi mit Zähnen und Klauen verteidigen, auch wenn er sonst eine friedliche Natur ist. Solange man keine Schuppen hat. Ja Schildis sind sympatisch und sie fressen Quallen, die weniger sympatisch sind. Mal eine abbekommen? Ich wurde mal mit einer beworfen als wir am Strand waren. Ich wollte sie Dir von nahem zeigen, damit Du sie betrachten kannst, wie schön geschnitzt sie ist. Nun vielleicht sollte Dein Vater in Erwägung ziehen Boldi an Vano zu verkaufen. Leg doch ein gutes Wort für ihn ein. Er hatte Deinen Vater doch schon einmal gefragt", bat Fran. "Ist Boldi denn sonst wichtig für Euch? Oder für Dich? Was ist mit seinem Bruder Bellamy, der ist auch bei uns an Bord", erinnerte Fran und lehnte sich glücklich an Ciel an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel biss sich auf die Finger. "Der hat da noch weniger was verloren!", keifte er und ließ den Hahn sofort scharf wenden und mit einem Bauchrutscher schlitternd auf dem Deck landen. "Warte hier, Fran." Ciel stapfte extra laut die Treppe hinab und trampelte zum Bugraum. Er hoffte, dass der Lärm sein Erscheinen deutlich genug ankündigen würde, dass alle unzüchtigen Aktivitäten, sofern in der Durchführung begriffen, eingestellt wurden. Er klopfte sehr laut. "Bellamy", rief er fordern.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy schreckte auf und wach schlagartig hellwach. Er verpackte sein bestes Stück geflissentlich und deutete Robere an sich zu verstecken, samt seine Beißer-Brut. Belly stapfte zur Tür, blieb darin stehen und grinste Ciel entwaffnend an. "Boss, Hoheit, es ist so schön Euch wieder zu sehen. Lasst uns ein Stück laufen", sagte der Ex-Palaisin und hakte Ciel unter um ihn direkt vom Bugraum wegzuschleifen. "Ich habe hier die ganze Zeit auf Euch gewartet. Wo ist Ferrau hin?", fragte Bellamy freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel machte einen langen Hals, um über Bellamys Schulter in den Bugraum schauen zu können, aber bevor er etwas erkennen konnte, schliff sein Schwertmeister ihn durch das Schiff nach vorn zur Treppe. »Ferrau ist zu Hause, in Sicherheit«, erwiderte er biestig, weil er ohne Not herumgezerrt wurde. »Und hören Sie damit auf, das ist nicht gut für das Leder meiner Schuhe.« Ciel erinnerte sich daran, dass er Kampfstiefel trug, aber auch diese konnten schließlich unnötig abgeschliffen werden. »Sie riechen, wann waren Sie sich das letzte Mal waschen und warum sind sie vom Warten derart verschwitzt?«


    Bellamy Bourgeois
    "Herr Ihr wirkt etwas verkrampft, was ist denn nur los mit Euch? Wann ich mich das letzte Mal gewaschen habe? Puh, dass ist schon eine Weile her, wann ging ich denn an Bord? Vorne im Bug da prallt immer die Sonne drauf, da ist total heiß unter Deck. Aber ich war da gerne, da fühlt man sich so gut wie in einer Sauna. In einem Dampfbad Herr", erklärte Belly grinsend.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Sie riechen nach Sex, das ist los, das ist sehr unangenehm, da ich mich mit ihnen an der Seite nun im Palast zeigen muss! Das ist unter aller Sau, Bellamy, pflegen Sie sich künftig wieder besser! Sie haben hier keinen Urlaub, sondern Dienst! Und darum werden Sie mich nun auch nach Beaufort begleiten."


    Bellamy Bourgeois
    "Das kann nicht sein, ich hatte keinen Sex. Ich habe mir vielleicht ein oder zweimal Erleichterung verschafft, aber völlig allein in legitimer Handarbeit Herr. Da könnt Ihr doch nicht sagen ich hätte Sex gehabt. Sogar mein Bruder der neuerdings meint Seefahrer zu sein, ließ mich auf dem Trockenen sitzen. Aber ich könnte mich mal wieder rasieren und waschen, da habt Ihr Recht. Seid nicht böse auf mich Herr", bat Belly.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel blieb abrupt stehen und verpasste Bellamy eine schallende Ohrfeige. "Belügen Sie mich nie wieder", zischte er. "Ich bin mit einer sehr guten Nase gesegnet oder geplagt, je nachdem. Ich weiß, wie Sex riecht! Ich habe ihnen nicht Ihren malträtierten Hintern gerettet, um mich von Ihnen veralbern zu lassen."


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy rieb sich die Wange und schaute betreten zu Boden. "Verzeiht mir Herr, ich wollte Euch nicht kränken oder bloßstellen. Es kommt nicht wieder vor, dass ich mich dermaßen gehen lasse", entschuldigte sich Belly bei Ciel. "Ich weiß, was Ihr für mich getan habt. Das vergesse ich Euch nicht", fügte er an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Was Sie im Bugraum oder anderswo treiben oder ob Sie mal einen Tag stinken, ist mir mehr oder weniger gleich. Aber dass Sie mich belügen, das nehme ich Ihnen krumm!« Beleidigt stolzierte Ciel vorneweg.


    Bellamy Bourgeois
    "Wartet Herr, Ihr habt Recht. Wir waren immer ehrlich und aufrichtig zueinander. Nun ich hatte zwar keinen Sex im üblichen Sinne im Bugraum, aber es gab dort immer ein nettes Stelldichein, wo ich zugeschaut habe. Und dabei habe ich selbst Hand angelegt. Es war ein angenehmer Zeitvertreib, wobei ich wirklich die Zeit vergessen habe. Ich hätte Euch nicht belügen dürfen", gestand Belly ein.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Nein, das hätten Sie nicht", sprach Ciel verärgert, nicht gewillt, sich so einfach besänftigen zu lassen und marschierte weiter. "Dabei hatte ich eine Überraschung für Sie. Die bekommt nun jemand anders."


    Bellamy Bourgeois
    "Verdient Herr", stimmte Bellamy zu und musterte den Doc der auf dem großen Drachenhahn wartete. "Er begleitet uns?", fragte Bellamy freundlich.


    Patrice Vertcuis
    Pascal hatte vom Krähennest aus gesehen, wie der Cockatrice über das Meer in Richtung Küste flog. »Nein«, hatte er gekeucht und dann die Stirn an den Mast sinken lassen. Von aller Welt und Ainuwar verlassen. Und in dem Moment drehte das mächtige Tier um und landete erneut. Pascal schickte ein Stoßgebet hinauf zum Zeitlosen und kletterte, so schnell er konnte, die Wanden hinab. In dem Moment hörte er die Stimme von Bellamy nahen. Sofort glaubte er, wieder dessen Körper im Mund zu schmecken und schob einen Schwall Speichel mit der Zunge zwischen den Lippen hervor. Er ließ es einfach hinunter laufen und rannte zu Francois, der auf dem Cockatrice saß. »Nimm mich mit«, flehte er, während er panisch in Richtung Treppe schaute, wo erst Ciel mit einem Dreispitz auf dem Haupt und dann Bellamy erschien.


    Francois Grimard
    "Ja schnell komm her, mit ab unter den Mantel. Die lausigste Tarnung aller Zeiten, aber besser als nichts. Ich werde nachher mit Ciel reden. Kriech rein und hock Dich hinter mich, bete zum Klabauter, dass er Dir hold ist und den Bruder von Boldi ablenkt", flüstere Fran und reichte Patrice eine Hand um ihn schnell nach oben zu ziehen auf den gewaltigen Vogel. "Beeil Dich, dass ist vielleicht Deine einzige Chance. Hier werden sie Dich kaputt spielen, wenn sie Dich erwischen. Jaques, Conni und ich haben für Dich gelogen. Vano hat Dich beschützt, aber wenn die Arashi Dich in die Finger bekommen war es dass. Mach schnell", flüsterte Fran.


    Patrice Vertcuis
    Pascal kletterte hinauf, kroch rücklings unter den Mantel und bemühte sich, sich so gut es ging darunter zu verstecken. "Danke für alles, Fran." Er hielt Francois dürren Körper fest umklammert und hörte nicht auf zu beten, in der Hoffnung, dass der Patrice in ihm seine Klappe hielt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel starrte auf den Mantel, unter dem sich einer der drei Leibgardisten von Unitè B versteckte, die sich widerrechtlich auf dem Schiff befanden. "Hören Sie auf mit dem Unfug, Patrice", sagte er, während er sich vor Francois anschnallte. "Sie dürfen selbstredend mitfliegen. Sie sind der einzige der Drei Faulpelze, der freiwillig zu seinem Dienst zurückkehrt. Bellamy, setzen Sie sich hinter Patrice."


    Costantino Marchesi
    Costantino gesellte sich nach einiger Zeit zu ihnen und reichte Fran eine große Flasche hoch. "Mon Amour für Dich, ich habe mit Vano gesprochen, er sagte mir was los ist. Was stinkt denn hier wie frische Walkotze? Nimm das mit und... der Gestank wird immer schlimmer, mon Dieu was ist das? Treibt da ein Kadaver? Schau mal... Nimm das mit, es wird Dir helfen. Es wird Dich stärken, ich hätte glaube ich vorher auch einen Schluck nehmen sollen. Pass auf Dich auf Mon Cher, pass gut auf Euch beide auf Franny", sagte Conni und tupfte sich die Augen. "Meine Augäpfel stehen in Flammen", keuchte er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nahm die Flasche für Francois entgegen. "Danke, mon chou. Was ist das?"


    Costantino Marchesi
    "Medizin für Fran und Fran", lächelte Conni tapfer, während er Bellamy musterte wie eine Ausgeburt des Abgrunds. "Wie kann man nur dermaßen stinken?!? Überall um uns herum Wasser Du Schwein und Du stinkst wie der letzte Stiefel", keuchte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Was für Medizin?", wollte Ciel misstrauisch wissen, aber als er Costatino lästern hörte, musste der Prince sich mühsam das Lachen verkneifen. "Belly, Sie haben die Rüge des achten Offiziers vernommen. Nun schnallen Sie sich endlich an."


    Costantino Marchesi
    "Das ist Saft aus Sanddorn, Honig und anderen guten Sachen. Wenn man entkräftet ist, hilft das sehr gut. Ihr könnt vorher gerne probieren, es ist kein Alkohol drin. Mon Cher Prince, Mon Amour Fran, gehabt Euch wohl und gute Reise", sagte Conni freundlich und machte Platz damit sie starten konnten.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Danke, Conni", sagte Ciel gerührt. Offenbar hatte der achte Offizier bereits erfahren, was Sache war.


    Bellamy Bourgeois
    "Ich habe es vernommen und er hat Recht, aber das Wasser ist kalt und dort unten war es schön warm. Ich werde mich Zuhause ausgiebig baden Herr", sage Bellamy und hockte sich hinter Patrice. "Du reist ab?", fragte er leise.


    Patrice Vertcuis
    Pascal machte sich im ersten Moment stocksteif, als Bellamy hinter ihm saß. Er redete sich ein, dass er in Sicherheit war. Zwei Plätze vor ihm saß der Prince. Dennoch dauerte es, ehe er antworten konnte. "Ja", sagte er so fest wie möglich.


    Bellamy Bourgeois
    "Wieder zurück nach Hause nicht wahr?", fragte Bellamy und strich ihm mit zwei Fingern den Rücken entlang nach unten. "War eine schöne und erholsame Zeit hier an Bord Patti, vielleicht siehst Du Deine Freunde bald wieder", grinste Belly.


    Patrice Vertcuis
    "Möge der Abgrund dich und sie alle holen", antwortete Pascal erstickt. "Wir reisen zum Palast und der Duc erwartet meinen Bericht." Er musste sich über die Nase wischen.


    Bellamy Bourgeois
    "Du wirst schön still sein, sonst erwartet Dich noch etwas ganz anderes Patrice. Deine krankhafte Fantasie ist ja nicht zu ertragen", säuselte Belly.


    Patrice Vertcuis
    "Bellamy", sagte er mit zitternder Stimme. "Womit wollt ihr mir noch drohen, hm?"


    Francois Grimard
    Fran drehte sich zu Bellamy um. "Seine Fantasie wäre dann auch meine, also lass den Mann in Ruhe. Du hattest Deinen Spaß, er steht unter meinem Schutz. Denk dran, Du sitzt ganz hinten, da wäre ich nicht so vorlaut. Lass ihn einfach in Ruhe, mehr will er nicht", knurrte Fran.


    Patrice Vertcuis
    Pascal ließ die Kopf gegen den Nacken des Heilers sinken und atmete ruhig durch. Er versuchte, den Mann, der hinter ihm saß, auszublenden. Der Cockatrice stieß sich ab und brachte sich mit kräftigen Flügelschlägen in die Höhe. Als Pascal voller Erleichterung ein letztes Mal zu dem Abgrundschiff hinabblickte, sah er Tekuro. Der kam aus dem Rumpf des Schiffes hinaufgestürmt, als ob er gespürt hätte, dass sein wertvollstes Spielzeug sich aus dem Staub machte. Tekuro brüllte ihm wütend etwas hinterher, er tobte auf dem Deck des Schiffes und fluchte seiner entschwindenden Beute hinterher. Als der Cockatrice sich trotz allem weiter entfernte, sank Tekuro kraftlos auf die Knie. Pascal drehte sich wieder nach vorn und blickte über die Schulter des Heilers in Richtung Ufer.


    Francois Grimard
    Francois hielt sich mit einem Arm an Ciel fest, mit der anderen Hand ergriff der die Hand von Patrice oder vielleicht sogar Pascal? Er konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, wer gerade hinter ihm saß. Aber gleich wer es war, beide Männer verdienten Rettung und nicht das Schicksal, was ihnen in Tekuros Händen blühen würde. Nur über ihr weiteres Schicksal mussten die Götter entscheiden. Denn Pascal war Besitzer dieses Körper, er war die Seele, die dort hineingeboren war. Francois wusste nicht, ob Patrice tatsächlich nur eine Rolle war, die sich zu fest manifestiert hatte und so ein Überbewusst sein wurde, oder ob Pascal möglicherweise sogar besessen war. Dann konnte ihm kein Heiler der Welt mehr beistehen, er benötigte einen Nekromanten. Aber was es auch war, sie mussten den Mann mit den zwei Seelen in seiner Brust ersteinmal von seinem Foltermeister fortbringen, erst dann war eine Heilung möglich. Ihn selbst erwartete ebenfalls eine schwere Zeit. Ciel war an seiner Seite und vielleicht auch Verrill und möglicherweise, wer konnte dies schon sagen - auch Pascal.

  • Geburtstagsgeschenk für Max - ein Enkel/Patrice Flucht



    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel war froh, dass sein Vater so positiv auf die Neuigkeit reagierte, dass er erneut Großvater werden würde. "Ich habe jemanden kennengelernt, als ich auf der Choucas war. Nun wirst du zurecht einwenden, dass an Bord von Kriegsschiffen keine Frauen gestattet sind und dennoch war sie da. Sie wartet vor der Tür. Wenn du möchtest, stelle ich sie dir vor."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Nun manchmal sind Passagiere an Bord von Kriegsschiffen, aus welchen Gründen auch immer. Meist wenn wichtige Personen von A nach B reisen müssen. Es gibt schließlich auch wichtige Frauen, nicht so wichtig wie unser eins Ciel, aber immerhin wichtig. Oder einem Ehemann sehr wichtig, wie Deine Mutter. Hole sie rein, es geziemt sich nicht, seine Frau warten zu lassen Kleiner. Gerade bei so einem Anlass", sagte Max gut gelaunt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel trat vor die Tür. Sehr nervös bot er dem einen Kopf größeren Francois seinen Arm an. "Mein Vater empfängt uns beide."


    Francois Grimard
    Fran schaute auf Ciel herab, aber nur aufgrund des Größenunterschiedes. Den Duc zu treffen war schon etwas, was nicht jedem vergönnt war. Wobei jeder Bürger Souvagnes den Duc aufsuchen konnte und durfte. Dennoch wer sah schon einmal zu Lebzeiten den höchsten Mann des Landes? Wer sprach jemals mit dem Großherzog? Und nun besuchten sie ihn in seinem Privatgemacht. Fran war ziemlich nervös und er kam sich schlagartig vor, als wäre er gekleidet wie der letzte naridische Penner aus der Gosse. Just in diesem Moment verstand er Vano und Conni, was es mit ihrem Tick auf sich hatte. Aber dafür sich zu baden und zu schminken war es zu spät. Zumal er nicht wusste wie es funktionierte. Vermutlich sah er danach noch schlimmer aus als vorher oder der Duc hielt es für eine Beleidigung und ließ ihn rauswerfen... aus dem Quartier... aus dem Palast... aus dem Land nur weil er zu dämlich war sich die Augen zum umranden. Seine Hände waren dafür ruhig genug, sie waren so ruhig dass er Leute operieren konnte, aber um sich zu schminken vermutlich nicht. Er hätte Conni nach diesem Unfug fragen sollen, als er noch Zeit dazu gehabt hatte. 10 Jahre hätte er üben können sich zu bemalen und jetzt fiel es ihm ein! Wunderbar. "Lass uns reingehen", sagte Fran und räusperte sich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel bot seinen Arm etwas nachdrücklicher an. »Nimm meinen Arm. Ich möchte dich bitte hineinführen. Ich weiß, dass ich nicht sehr hoch gewachsen bin und es unbequem für dich ist, aber wenigstens für die paar Schritte wirst du es ertragen.«


    Francois Grimard
    "Entschuldige, ich bin total nervös", sagte Fran und nahm Ciels Arm. "Geht das so, oder bekommt Dein Vater gleich einen Schreck? Ich frage nur so seltsam, da ich noch nie vor Deinem Vater stand und es ehrlich gesagt auch nie vorhatte. Gehe nicht zu Deinem Herrn, wenn Du nicht gerufen wirst. Na gut, er hat nach mir gerufen, aber ich fühle mich gerade so schäbig, dabei trage ich ordendliche Kleidung. Ich glaub das ist normal, gehen wir", sagte Fran und schob sich die Brille zurecht.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du siehst gut aus und mein Vater versteht, dass wir gerade ganz andere Dinge haben, die uns im Kopf herumgehen als die Ausgestaltung deines Äußeren.« Ciel musste sich zwingen, weiter zu atmen, als er Francois vor das Bett führte, wo Maximilien im Schlafanzug in seinen Kissen saß. »Vater, ich möchte dir Francois Grimard vorstellen, Schiffsheiler der Kriegsbrigg Choucas unter Kapitän de Mancini. Fran, vor dir sitzt mein Vater Duc Maximilien Rivenet de Souvagne.«


    Francois Grimard
    Francois verneigte sich vor Maximilien, wie es sich gehörte. "Eure Majestät, es freut mich Euch kennenlernen zu dürfen", sagte er freundlich.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Die Freude ist ganz meinerseits. Ciel erklärst Du mir bitte den Umstand, dass Du den Schiffsarzt mitgebracht hast? Oder soll ich raten?", schlug Max freundlich vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel blinzelte verdutzt, da er doch angekündigt hatte, wen er hereinholen wollte. »Francois ist, wie gesagt, die Mutter meines Kindes. Er ist von gleicher Natur wie Verrill und wird dir ein wundervolles Enkelchen schenken. Ich wollte seine Besonderheit nicht mit wehenden Bannern verkünden, da es ein sensibles Thema ist, und nahm an, die Ankündigung, ich würde dir die Glückliche vorstellen, würde genügen. Verzeih bitte, ich wollte dich nicht veralbern.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Ich habe den Zusammenhang nicht begriffen Ciel und ich fühle mich nicht veralbert. In diesem Falle, heiße ich Dich doppelt willkommen und Du hast Dich vor mir nicht zu verbeugen Francois. Ich weiß welche Bürde Deine Natur ist. Die anderen Menschen machen sie dazu. Leider tat ich dies auch, da ich Verrill vor allem beschützen wollte. Nur war mein Schutz falsch gewählt, ich lehrte sie zu schweigen. Aber etwas zu verschweigen, bedeutet ihm etwas Sonderbares geben, ihm einen Makel anzuhaften, der gar nicht existent ist. Willkommen in der Familie", sagte Maximilien freundlich und umarmte Fran, ehe er den Heiler von sich schob und ihn musterte. "Was habt Ihr beiden bezüglich des Kindes geplant?", hakte Max nach und deutete beiden an, ihm ins Wohnzimmer zu folgen, wo er es sich gemütlich machte. "Setzt Euch zu mir", bat er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel führte Francois mit sich ins edel eingerichtete Wohnzimmer seines Vaters, wo sie sich gemeinsam an den Tisch setzten. Ciel nahm Francois` Hand mit den langen Spinnenfingern, da dieser sichtbar nervös war. »Wir haben noch gar nichts geplant, außer, dass Fran die letzten Wochen der Schwangerschaft und die erste Zeit danach hier im Palast wohnen wird. Für den Rest wollte ich mir gern deinen Rat holen. Wie du weißt, bin ich in Ehedingen bisher nicht sehr erfolgreich gewesen ... darum möchte ich es gern von vornherein vernünftig planen und alles mit dir besprechen. Den schwierigsten Teil haben wir diesmal schon vorher vollzogen und das auch noch mit ungeplantem, aber sehr willkommenem Erfolg. Welche Möglichkeiten gibt es nun für uns und welche Vor- und Nachteile bieten sich?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Vielleicht hat es gerade deshalb so gut geklappt Ciel, weil Ihr beide überhaupt nichts geplant habt, sondern einfach Euren Spaß hattet. Man kann leider nicht alles planen und auf Bestellung lässt sich kein Kind zeugen, das wird zu einem Krampf und glaube mir, ich weiß selbst wovon ich da spreche. Erst einmal die rechtliche Seite für Euch beide. Du bist von mir völlig anerkannt, ergo ein de Souvagne. Ob Du oder Gregoire ein Kind zeugt, das Kind wird ein de Souvagne. Er oder sie gehört somit der Großherzoglichen Familie an und hätte im Zweifelsfall Anrecht auf den Thron. Ich sage im Zweifelsfall, da vor Euch - sprich Dir und Greg, die Kinder des Kronprinzen in der Rangfolge stehen. Würde Dreux kinderlos bleiben oder keine Söhne zeugen, würde Gregoire ebenfalls nur Töchter zeugen und wäre Dein Sohn Thronfolger nach Dreux ableben. Zur Verdeutlichung. Ansonsten die Reihenfolge wie folgt, Dreux seine Söhne allen voran sein Erstgeborener, dann Gregoires Söhne allen voran sein Ältester, dann Deine Söhne allen voran Dein Ältester. Greg und Du ihr könnt heiraten wen Ihr möchtet, da Ihr nicht der Kronprince seid. Den Thron wird Dreux besteigen. Dennoch seid Ihr Teil der Krone. Ob Du Francois heiraten möchtest, ist Deine persönliche Entscheidung. Sprichst Du Dich dagegen aus, musst Du eine Regelung mit Fran finden was das Kind betrifft. Das Kind, Euer Kind, ist ein de Souvagne. Es gehört zu uns. Er kann hier bei Dir leben als Dein Partner, oder er kann leben wo immer er mag, aber das Kind lebt hier. Das ist der Ist-Stand", erklärte Max freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel drehte sich zu Francois um. »Da hörst du es. Mein Vater kennt sich in solchen Dingen am besten aus und kann es unkomplizierter erklären als ich. Das Kind wird als Teil der Krone im Palast leben. Aber wo lebst du? Möchtest du nach der Entbindung und einer Zeit der Erholung zurück zu deinem Dienst auf der Choucas oder ziehst du das Leben bei Hofe vor?«


    Francois Grimard
    Fran hörte sich genauestens an, was der Duc erklärte und dachte über das Gesagte gründlich nach. "Nun also gleichgültig wie ich mich entscheide oder Du, unser Kind ist und bleibt ein Teil der Krone. Das heißt auch, falls ich es nicht schaffen sollte, wäre es abgesichert und nicht familienlos und würde im Heim landen. Das Kind gehört also offiziell zu Dir Ciel, die Frage ist ob ich ebenfalls dazu gehöre. Als Mutter schon, aber wo ich lebe und ob ich es aufwachsen sehe, ist die entscheidende Frage. Ich habe nie am Hof gelebt, ich war früher einige Male am Hof aus anderen weniger schönen Gründen und ich habe keine Erfahrung so zu leben. Mein Beruf ist mir sehr wichtig, aber ich könnte auch hier praktizieren. Muss unser Kind am Hof leben? Ich meine Eure Scholle ist das ganze Land. Wenn es in Neufville leben würde, wäre es immer noch in Souvagne, ebenso wie wenn es in Beaufort lebt. Alles hier ist Euer und damit wäre es doch auch bei Euch. Ich möchte nur sagen, vielleicht könnten wir ja nicht direkt im dicksten Hoftrubel leben, falls ich das nicht ertrage. Ein Versuch ist es wert, allerdings möchte ich vorher bis kurz vor der Entbindung weiter arbeiten dürfen. Mit dem passenden Schutz, dass mir nichts geschehen kann. Ein Kollege an meiner Seite wäre mir sehr wichtig, auch für mich selbst und unserem Kind. Und Majestät, wir benötigen einen Bordmagier. Also wir benötigen einen weiteren Heiler und einen neuen Bordmagier, dass wollte ich noch erbeten haben. Wegen dem Kind wäre mir wichtig, dass wir uns nah sind Ciel", erklärte Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »In einem Heim landen?«, wiederholte Ciel und seine Stimme wurde zum Ende hin schrill. »Das ist das zweite Mal, dass du mich als einen Unmenschen siehst! Was treibt dich dazu, so eine schlechte Sicht auf mich zu haben? Unser Kind ist auch mein Kind! Vor allem mein Kind, rechtlich betrachtet! Ich werde es lieben und behüten und ich werde meinen alten Erzieher Gaston mit seiner Erziehung beauftragen, sobald es alt genug ist. Ich bin sicher, er wird die Geste zu schätzen wissen. Aber warum sollte unser Baby nicht bei Hofe leben? Hier hätte es seine Halbgeschwister, die Kinder von Verrill und Dreaux!«


    Francois Grimard
    "Ich denke nicht so gegen Dich Ciel, ich denke generell immer misstrauisch. Ich möchte einfach nicht, dass so etwas passiert. Du versprichst es mir, ich glaube Dir. Das es am Hofe aufwachsen soll, gefällt mir. Ob ich am Hofe leben kann, wird sich zeigen. Das es hier Verwandte hat und eine erstklassige Ausbildung ist klar, nimm mir das doch nicht übel. Es ist nicht so leicht umzudenken, aber ich gebe mir Mühe", versprach Fran und knuffte Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel grinste etwas schief. »Schon gut, ich muss selbst auch umdenken. Du bist anders aufgewachsen als ich, siehst die Welt mit anderen Augen. Ich hatte immer materielle Sicherheit und war von einer Schar Leibgardisten umgeben. Unser Kind wird dies auch sein. Am liebsten wäre mir, du würdest die gesamte Schwangerschaft hier im Palast verbringen, vom heutigen Tage an, aber das wirst du nicht wollen. Ich möchte dich aber auch nicht gegen deinen Willen an einem Ort festhalten, so lange das Risiko überschaubar und berechenbar bleibt. Stattdessen werde ich dich einfach begleiten, Linhard und ich wollten ja ohnehin an Bord bleiben. Vater, kannst du einen Heiler erübrigen? Dantoine ist ja leider schon hier gebunden. Wir werden uns nahe sein, Fran ... aber wie nahe ist dir angenehm?«


    Francois Grimard
    "Das hast Du schon gemerkt wie nah, sonst wäre ich nicht schwanger", lachte Fran und drückte Ciel liebevoll. "Den Rest finden wir am besten während der Reise heraus. Ja wir beide sind völlig unterschiedlich aufgewachsen, Du musst lernen etwas mit meinen Augen zu sehen und ich mit Deinen. Und es würde mir wirklich viel bedeuten, wenn wir die Reise zur Insel gemeinsam fortsetzen. Danach bleibe ich hier bei Dir, versprochen", erklärte Francois und schaute sich nach etwas zu trinken um. Fabien stellte ihnen Tee und Kaffee auf den Tisch und verzog sich dann schnell wieder.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Da Dantoine und Benito vor Ort sind, würde ich Euch meinen persönlichen Leibarzt mitgeben - Florismart Provencher, ein überaus fähiger Mann und Heiler. Er wird Euch zur Seite stehen. Was den Magier angeht, werde ich mich mit den Himmelsaugen in Verbindung setzen. Sobald Ihr auf das Schiff zurückkehrt habt Ihr einen Heiler und Magier dabei. Und zur Not wird mich Dein Lehrmeister beschützen Ciel", sagte Max liebevoll.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Falls Ihr ansonsten eine Ausnahme von der Regel macht, würde ich vorschlagen, dass Ihr vielleicht statt Florismart Sophie Rochon mitnehmt. Sie ist die Leibärztin von Natalie und hat schon einige Geburten begleitet", warf Max noch ein.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Die Reise zur Insel? Zu welcher Insel denn?«, fragte Ciel neugierig. »Insel hört sich traumhaft an ... am Strand auf einer Liege faulenzen, nicht in der prallen Sonne, sondern im Halbschatten unter Bäumen. Ausspannen, während sich am Strand leise die Wellen brechen. Als Himmelsauge nehmen den faulen, nichtsnutzigen und törichten Remy mit!«, frohlockte Ciel schadenfroh. »Möchtest du einen Arzt oder eine Ärztin dabeihaben, Fran? Danke, dass du uns solch für euch wichtige Heiler zur Seite stellst, Vater.« Ciel war sehr gerührt und drückte seinen Vater. Dann betrachtete er Fran von der Seite. »Lieben wir uns eigentlich?«, fragte er.


    Francois Grimard
    Fran schmunzelte Ciel an. "Liebe, keine Ahnung, verliebt ja. Also wir reisen Farisin an, wir waren bereits einmal dort und wollten die Insel karteographieren. Silvano möchte sie erneut anreisen, denn damals kam es zu einigen Schwierigkeiten. Sobald wir auf dem Weg sind und bei den Vorausläufern der Inseln angekommen sind, denn es sind genau genommen zwei Inseln, werden wir auch schon baden gehen können. Dort gibt es viele Sandbänke und das Wasser ist wie überall klar. Eine schöne Gegend, aber auch im seichten Gewässer, oder wenn die See spiegelglatt ist, gehen wir manchmal baden. Für die weniger Gewandten werden geflochtene Leitern herabgelassen, um den Ein- und Ausstieg zu erleichtern. Die Geübten springen von Bord und klettern an der Bordwand auch wieder ins Schiff. Ich nutzte die Leiter, weil soviel Kraft habe ich nicht in den Armen um so klettern zu können, dazu gehört schon einiges an Kraft in den Armen und Fingern. Aber das sieht Du schon allein daran, wenn die Matrosen oder andere Offiziere Wallnüsse mit den Fingern knacken, statt mit einem Nussknacker. Die haben mehr Kraft in den Händen, als man denen zutraut. Und sie können lauter rufen, als einem lieb ist. Sogar Conni, auch wenn man es kaum glaubt. Also wenn wir Spiegel glatte See haben, können wir auch baden gehen, wenn Du magst. Ist sehr schön, aber auch kalt. Ich warne Dich vor", freute sich Fran.


    Francois Grimard
    "Die Frage, fast vergessen. Eine Frau können wir nicht als Heilerin mit an Bord nehmen. Vano könnte sie als Passagier dulden, aber als Besatzungsmitglied würde die Mannschaft auf die Barrikaden gehen und es würde sich keiner von ihr behandeln lassen. Also wenn dann bitte den Heiler und Remy von uns aus", grinste Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Papa, kennt Florismart sich mit Schwangerschaft und Geburt aus?«, wollte Ciel wissen. »Für den Notfall. Auch eine Amme sollte an Bord sein! Fran, wir brauchen ein zweites Schiff, welches uns begleitet, welches voll auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist! Eine fahrende Heilstube mit Heilern und Heilerinnen, Hebammen, Ammen ... und Priestern! Wir brauchen auch einen Geistlichen an Bord, damit Ainuwar Segen mit uns ist, Aberglauben hin oder her.«


    Francois Grimard
    "Einen Pfaffen? Silvano wird niemals einen Priester an Bord dulden, er hält nichts von Geistlichen. Keiner hält etwas von Geistlichen, kein Seemann. Priester bringen Unglück, ebenso wie Frauen. Eine Amme könnte uns begleiten, als Dein Gast. Sie wäre Gast wie... ehm unsere letzte Frau an Bord die unser Gast war. Die hat auch niemanden gestört. Bis auf Jaques. Und Conni. Und den Koch. Und einige Matrosen. Aber sonst kaum wen. Sie haben sie gut im Auge behalten. Aber die Idee mit dem zweiten Schiff ist sehr gut, es wäre wirklich von Vorteil, wenn uns ein weiteres Schiff begleiten würde zur Unterstützung. Sowas ist immer sicherer, kennst Du den ehemaligen Ausbilder von Silvano? Ein sehr erfahrener Kapitän, wenn man den Aussagen glaubt. Und Vano lügt selten, niemals was erbrachte würdige Leistungen angeht. Oder von Jaques der Bruder James, ebenfalls ein Kapitän, noch nicht ganz so lange dabei wie Vano, aber auch ein erfahrener Mann und genau wie Jaques absolut umgänglich. Falls Du Interesse hast, könnten wir mit ihm und seiner Großfamilie einen Tag des Neujahrsfestes mitfeiern. Ich habe jedes Jahr dort mitgefeiert, es war wunderschön. Jaques hat 11 Brüder und 3 Schwestern. Die Brüder haben mindestens eine Ehefrau, meist mehrere und einen Stall voller Kinder. Sie haben ein großes Herrenhaus, aber das ist rappelvoll mit Leuten. Und seltsamerweise, obwohl man sich da förmlich auf die Füße tritt, haben alle ständig blendende Laune und kommen miteinander aus. Conni und Vano haben auch immer mitgefeiert und Vano hing oft mit James zusammen. Denk mal drüber nach, würde mich sehr freuen, ich würde ungerne drauf verzichten. Zurück zum zweiten Schiff, ein zweites oder ein drittes wäre super. Bedenke, wir hätten auch deren Ärzte und Magier dabei und deren Mannschaft", schlug Fran gut gelaunt vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Wie heißt der Ausbilder?«, wollte Ciel wissen. »Keinen Geistlichen an Bord? Was für eine ainuwarslästerliche Einstellung ist das? Dann werde ich eben einen fahrbaren Tempel mitnehmen, der uns hinterherfährt! Ein Tempel der Heilung, vollgerappelt mit Mönchen, Priestern und medizinischem Personal, eigens für dich und unser Kind«, sinnierte Ciel und dann blitzten seine Augen. »Und Silvanos Ausbilder wird die Ehre haben, dieses Schiff zu führen. Wenn Silvano ihm vertraute und der Mann aus Silvano einen solch fähigen Kapitän zu machen imstande war, dann wird er für deinen Schutz gerade gut genug sein.«


    Francois Grimard
    "Der Ausbilder von Silvano heißt Kapitän Rene Lothair de Brisay, einen Mann den er mehr schätzt als seinen Vater. Nun jedenfalls bis vor kurzem, ich denke seine Meinung bezüglich seines Vaters hat sich gewaltig geändert. Aber von Chevalier de Brisay hat Silvano eine extrem hohe Meinung. Auf ihn lässt er nichts kommen, ebenso wenig wie auf seinen ersten Mann. Also das zeigt wie sehr er ihn verehrt. Nun warum das so ist, kann ich Dir leider nicht sagen, nur dass es so ist. Das Du Dich so um mich sorgst rührt mich. Nimm doch Heilmagier mir, aber bitte nicht Benito. Oder doch! Benito, er könnte uns doch begleiten", schlug Fran freundlich vor. `Und er fällt über Bord, wo die Bullenhai kreisen und um ihm zu helfen, gießen wir Schweineblut ins Wasser und drücken den Fischen die Daumen´, dachte Francois.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Rene de Brisay, ich werde mir den Namen merken und auf den Mann zukommen. Benito ist ungeachtet seiner moralischen Fragwürdigkeit ein sehr fähiger Mann. Wenn das dein Wunsch ist, wird er uns begleiten. Mein Vater sagt stets, jeder hat eine zweite Chance verdient. Geben wir Benito die Möglichkeit, zu beweisen, dass er sich die Rüge zu Herzen genommen hat und bereit ist, sich zu ändern. Ich freue mich, dass du es ebenso siehst, Fran«, sagte Ciel freundlich. »Und dass du bereit bist, ihm seine schweren Fehltritte zu vergeben. Oh, da fällt mir ein ... Papa weiß gar nicht, wovon wir sprechen. Papa, möchtest du erfahren, was Benito getan hat? Oder soll ich die Schreckensbotschaft für einen anderen Tag aufsparen als deinen Geburtstag?«


    Francois Grimard
    "Er hat mich misshandelt, er hat Menschenversuche an mir durchgeführt, wie an Eurer Tochter Verrill Hoheit. Er hat uns missbraucht, er hat unsere Körper auf unlauterte Weise erforscht. Er hat Gewebeproben aus uns geschnitten. Ich war das Vergleichsobjekt zu Eurer Tochter. Deshalb erinnert sich Verrill an mich, aber nicht in meiner Gestalt, sondern in der wie ich ihr von meiner Jugend erzählte, damit sie die Angst und die Schmerzen übersteht, als er mit Metallstäben in ihrem Unterleib herumstocherte als sie ein vierjähriges Kind war und ich war damals 19 Jahre alt. Vorher hatte ich das Vergnügen mit einem anderen Heiler, der genauso interessiert war an der menschlichen Abnormität die Verrill und ich darstellen. Und jede seiner Handlung hat er fein säuberlich notiert, es war ihm gleich wie sehr jemand weinte, bettelte oder um Gnade flehte. Bestenfalls gab es eine Sedierung, aber nicht um die Schmerzen zu lindern, was die Ergebnisse verfälschen würde, sondern damit wir die Schnauze hielten Hoheit. DAS ist Benito, ein fähiges Monstrum, aber ja er soll seine Chance haben", sagte Fran so leise un beherrscht, dass man darin mehr Hass hörte als in jedem gebrüllten Wort.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel hielt Francois Hand und drehte langsam den Kopf zu ihm, zu ihr. »Tinchen«, sagte er in einem aufwallenden Beschützerinstinkt. »Dir wird nie wieder jemand etwas antun. Nie wieder. Du bist jetzt bei mir. Ich mag nicht immer einfach sein, aber eines kann man mir nicht nachsagen: Dass ich den Schwur von Schutz und Schirm gegen Treue und Loyalität nicht ernst nehmen würde. Ich nehme ihn geradezu akribisch genau. Wir werden auch Alexandre de la Grange mit auf die Reise nehmen. Der Mann ist eigenwillig und weiß den Unsympathen herauszukehren, doch du könntest, was magischen Schutz anbelangt, seit Parcivals Tod kaum in besseren Händen sein, auch wenn er eine andere magische Disziplin für sich gewählt hat. Papa, was sagst du zu alldem? Und wie viel darf Arbettini ... also Fran ... über meine Kunst erfahren? Sie weiß bereits, woher die Narben stammen, aber kennt nicht jeden Aspekt unserer Macht.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien hörte sich mit steinerner Miene die Ausführungen von Fran an und nickte seinem Sohn beipflichtend zu. "Er wird Dich nie wieder anfassen, niemand wird Dir jemals wieder so etwas antun. Das verspreche ich Dir, Du hast mein Wort und sprich mich mit Namen an, da Du nun zu uns gehörst. Du stehst unter dem Schutz der Krone. Er hat sich an einem unschuldigen Kind vergangen, er hat sich an meinem Kind vergangen. Wie weit steht Ihr zusammen? Wenn Ihr Euch soweit vertraut, dass Ihr solche Dinge besprecht, solltet Ihr auch den letzten Schritt wagen und Ja sagen. Kläre Deine Partnerin auf, damit sie begreift wie wichtig und mächtig Alexandre ist. Und vielleicht möchte er Euch auch gerne freiwillig begleiten. Das würde dem Mann gut tun, er könnte zudem einige Schüler mit auf die Reise nehmen, wenn Ihr plant mit mehreren Schiffen loszuziehen. Wir könnten es als offizielle Forschungsreise ausrufen, damit wäre es völlig legitim, Kriegsbriggs zu entsenden und sogar im Tross Zivile Versorgungsschiffe", schlug Max vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Das wäre sicher auch in Silvanos Sinne«, freute sich Ciel. »Und wenn nicht, muss er sich eben irgendwie damit arrangieren. Alexandre ist nicht nur ein machtvoller Heiler«, fuhr Ciel nun sehr ernst fort, »sondern er ist in der Lage, Verstorbene zu neuem Leben zu erwecken. Ich spreche hier nicht vom elenden Dasein als Untoter, sondern von wirklichem Leben. Des weiteren ist er fähig, Vampire und Ghule mit einem Fingerzeig marionettengleich fremdzusteuern. Mehr noch, er kann ihre Seele aus dem Körper reißen und unwiderbringlich in die Tiefen der Trias schleudern. Ein von ihm demontierter Untoter wird nicht mehr zurückkehren, auch nicht in neuer Gestalt. Aus diesem Grunde genießt Alexandre die höchste Gunst der Krone, er ist unsere Lebensversicherung. Und nun auch die deine. Er pflegt seine Kauzigkeit, lass dich davon nicht abschrecken. Ignoriere es am besten einfach und sei dir bewusst, dass er tief in seinem Inneren doch ganz anders ist. Er liegt mir sehr am Herzen. Darum sieh es mir bitte nach, wenn ich bisweilen seine Nähe suche. Die beiden neuen Novizen mitzunehmen ist eine ausgezeichnete Idee«, freute sich Ciel. Dann wurde sein Gesicht erneut ernst. »Würdest du mich denn überhaupt heiraten wollen?«, fragte er Francois unsicher. »Du kennst mich noch nicht sehr lange und ich bin bisweilen anstrengend. Das erträgt nicht jeder. Und mir ist wichtig, dass wir uns für solch einen Fall gut verstehen ... dass es keine Pflichtveranstaltung um des Kindes willen wird. Dem Kind wird es so oder so an nichts mangeln.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Wenn ich kurz einhaken darf Ciel, welcher Kapitän der die See liebt, ist nicht davon zu überzeugen auf Entdeckungstour zu fahren? Da müsste man ihn wohl kaum überzeugen müssen, zumal er nicht allein fährt, sondern mit einer Flotte. Er hat nicht nur die Ehre, sondern auch den Auftrag der Krone. Er forscht in unserem Namen, sprich Dich mit ihm ab und erteile ihm offiziell den Auftrag. Lass die Choucas von zwei weiteren Kriegsschiffen begleiten und falls gewünscht und erforderlich von mindestens einem zivilen Schiff für alles andere was ihr so benötigt für die Erforschung der Insel. So sind die Heiler nicht nur an Bord um zu heilen, sondern auch um neue Heilmittel zu entdecken und zu erforschen. Such einige Gelehrte aus, die dafür passend sind, sie werden das vierte Schiff stellen oder auf die drei Briggs verteilt. Da sie "Gäste" sind, ist das Geschlecht gleichgültig. Ich denke Kapitän Mancini wird diese Gunst zu schätzen wissen und die Ehre zu deuten. Und richte ihm aus, was am 06.10.203 proklamiert wurde, bezüglich der Kinder der Agenten der Autarkie. Ebenso unterrichte bitte davon Boldiszar und Bellamy. Die restlichen Kinder werden von den Himmelsaugen aus dem Archiv noch herausgesucht und ausfindig gemacht. Ich denke Du wirst ebenso Spaß an der Mission haben", grinste Max.


    Francois Grimard
    "Damit muss er sich nicht arrangieren Ciel, Vano wird sich ein Bein ausfreuen. Jemanden wirklich zurück ins Leben holen? Das ist das, wovon jeder aufrichtige Heiler träumt, den Tod selbst zu besiegen. Ich werde dem Mann mit größtem Respekt begegnen, gleichgültig wie er sich gibt. Manche tragen Ihr Herz nicht auf der Zunge Ciel. Vielleicht verstehe ich mich sogar gut mit ihm, von Heiler zu Heilmagier. Das er Vampire töten kann, gefällt mir. Wir haben da so ein Problem an Bord... Du kannst Dich so oft Du willst in seiner Nähe aufhalten. Du bist ja trotzdem in meiner, Du vergisst das der Platz an Bord begrenzt ist, gleich wie groß er zu sein scheint. Ja ich würde Dich heiraten wollen. Ich bin auch nicht immer einfach, Du kannst gerne Conni fragen. Meist bin ich zugeknöpft und etwas zu ernst. Wo die anderen rumalbern, mache ich mir Sorgen. Wo die anderen feiern, warne ich vor Verletzungen und so weiter. Aber die Jungs nehmen es mit Humor und ich manchmal auch. Das hat nichts mit dem Kind zu tun, sondern damit wie Du mich behandelt hast, einfach absolut... lieb", antwortete Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Weil ich dich auch sehr lieb habe, Tini«, sagte Ciel sanft und küsste Fran. »Und wenn wir von der Reise zurückkehren, wird hoffentlich wahrhaftige Liebe daraus erwachsen sein. Ich werde große Freude daran haben, die Heilkunst anderer Völker zu erforschen! Mein erstes ziviles Großprojekt, von der Akademie der Flamme des Wissens und dem in der Planungsphase befindlichen Projektes Sub-Souv abgesehen. Gut, mein drittes ziviles Großprojekt. Es fühlt sich großartig an, ich bin bester Dinge! Es ist so viel angenehmer, auf friedlichem Wege sein Land voranbringen zu können als mit dem Schwert. Ich wollte gerade fragen, ob ich Unitè B mitnehmen kann ... aber die sind noch mit Massimo auf Lichjagd. Zumindest teilweise.« Er überlegte kurz. »Papa, es gibt noch mehr Probleme. Aber die werde nicht ich dir mitteilen, dass darf Patrice machen, der vor irgendwo im Korridor wartet. Ich habe ihm gesagt, es würde dauern und du seist heute nicht mehr zu sprechen, aber er bestand darauf, dort auszuharren, anstatt sich bis dahin ein Zimmer zu nehmen oder in die Therme zu begeben.« Ciel erhob sich und hielt dabei weiter Francoises Hand fest, um ihm beim Aufstehen behilflich zu sein. »Ich möchte Bellamy gern die frohe Botschaft verkünden gehen, Papa. Die Geste von dir ist wunderbar und ein Schritt in eine neue, bessere Richtung nach dem Tod dieser giftigen alten Frau. Danke für dein offenes Ohr, deinen Rat und deine Freude an unserem Kind. Wenn ich dir einen Rat geben darf, schick Patrice einen Diener vorbei, der ihn in einen Zuber stopft und ihn sich ausschlafen lässt, notfalls mit medikamentöser Hilfe, bevor du mit ihm sprichst.«


    Francois Grimard
    "Ich hoffe auch, dann hätte ich das erste Mal eine eigene Familie, außerhalb der Choucas. Eine eigene Familie ist was sehr schönes, drum haben wir uns gerne an Jaques geklemmt, er hat genug davon, dass es für alle reicht. Ich glaube mit ihm kann keiner gleich ziehen, wobei ehr mit seinen Eltern wohlgemerkt, aber mit Dir würde ich planen", grinste Fran und ließ sich hochziehen. "Ich Danke für die freundliche Aufnahme in die Familie Maximilien und wir werden unser Bestes geben. Wir sagen Patrice bescheid, ich glaube er kann nicht warten. Es ist sehr wichtig und er ist sehr verstört. Dankeschön für alles", sagte Fran freundlich.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Gerne und viel Spaß Euch beiden, gutes Gelingen, grüßt mir Eure Lieben, wer immer das auf dem Schiff oder sonst noch wo sein mag. Und Ciel pass gut auf Deinen Gefährten samt Baby auf, Du weißt wie wichtig das ist. Sie soll sich nicht überanstrengen, notfalls zwing Deinen Schatz zum Urlaub und zur Erholung. Und denk daran, ausreichend gute Nahrungsmittel mitzunehmen. Schick Patrice hinein, ich empfange ihn", sagte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel runzelte die Stirn und bereute, Maximilien überhaupt darüber in Kenntnis gesetzt zu haben, dass Patrice wartete. »In Ordnung«, bestätigte er. »Lass es dir heute noch gut gehen, lass dir von dem Gardisten nicht den Tag vermiesen. Keine Meldung kann derart wichtig sein, dass dein Geburtstag ausfallen müsste, es sei denn, es beträfe die nationale Sicherheit oder unsere Familie. Bis bald, Papa.« Ciel führte Francois hinaus. Sie gingen an der Sitzgruppe vorbei, wo Patrice mit der Stirn auf den Unterarmen schlief. »Mein Vater empfängt dich«, raunzte Ciel, worauf Patrice sofort wach wurde und losstiefelte. Ciel schüttelte den Kopf über die ungelenke Gangart. Ein Gardist sollte mehr Schneid an den Tag legen. »Bellamy ist sicher noch in der Therme. Möchtest du mich begleiten oder dich ausruhen? Wir reisen bald wieder ab - nachdem ich dich auch noch Ferrau vorgestellt habe und wir den Brief an Verrill überreicht haben. Oh und Benito holen wir auch noch ab.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Bis bald Kleiner, ich passe auf und genieße den Tag. Heute Nachmittag reiten wir in die Stadt, falls Deine Mutter mitkommen möchte kann sie das. Ansonsten gehe ich heute Abend zu ihr", sagte Max freundlich und verabschiedete die beiden. Er freute sich über das Glück dass Ciel gefunden hatte. Irgendwie war es für Maximilien ein gutes Zeichen, ein Zeichen Ainuwars, dass er Ciel einen Menschen wie Verrill an die Seite gestellt hatte. Mehr Hinweis konnte ein Gott kaum geben, als dass dies normal war und diese Gabe zu ihnen gehörte und kein Makel war. Fabien gesellte sich zu Max und gemeinsam warteten sie auf Patrice.


    Francois Grimard
    "Verkünden wir zuerst Bellamy die frohe Botschaft, dann gehen wir zu Deinem Ferrau und erzählen ihm alles. Danach gehen wir zu Verrill und ich rede mit ihr und danach reisen wir ab, mit Benito. Ja er wird auf der Choucas beweisen, ob er verstanden hat Ciel, dass wird er", sagte Fran und streichelte Ciel liebevoll den Nacken. "Mir ist kotzschlecht und ich bin heiß auf Dich", lachte Francois leise. "Ich begleite Dich ins Bad", grinste er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schmunzelte. "Wir haben heute abend alle Zeit der Welt füreinander, wenn du möchtest." Er nahm Francois mit in die Therme. Er nahm sich heraus, als einziger Gast vollständig bekleidet hineinzumarschieren und unter den Badegästen nach Bellamy Ausschau zu halten.


    Francois Grimard
    Fran küsste Ciel und machte keuchend auf dem Absatz kehrt, da es ihm einfach viel zu warm in den Räumlichkeiten war. "Ich warte draußen, dass ist mir zu dampfig hier, bis gleich", sagte Fran und verließ die Räume.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy trieb gut gelaunt in einem großen Zuber und nur sein Gesicht schaute aus dem Wasser. Heiß und dampfig ließ er es sich gut gehen und genoss das ausgiebige Bad. Das was Ciel von Bellamy sah, war erfreulich. Er schien rasiert zu sein und sonst sah er auch schon wesentlich sauberer aus. Kein Wunder er weichte auch schon lange genug ein.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel tauchte plötzlich neben ihm auf und schaute ihm ins Gesicht, er trug sogar noch seinen Dreispitz. »Guten Tag. Wie ich sehe, haben Sie sich meinen Rat zu Herzen genommen. Sie sehen gleich viel gepflegter, gesünder und schmeichelhafter für das Auge aus. Ich möchte Ihnen eine frohe Botschaft überbringen, mein lieber Bellamy.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy öffnete ein Auge nach dem anderen und starrte Ciel mit seinen extremen himmelblauen Augen an. "Ich fühle mich auch schon wie ein neuer Mensch, oder wie zwei. Wie man es nimmt, ich habe gut gegessen. Was möchtet Ihr mir sagen Herr?", fragte Belly freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Die Agenten der Autarkie wurden posthum rehabilitiert und ihre Kinder erhalten ihre vollständige Erinnerung zurück. Die Anstifterin der Morde, die nicht länger meine Großmutter ist, wurde hingerichtet. Als Wiedergutmachung wurden alle Kinder der Agenten der Autarkie in die Freiheit und in den Stand des Nennadels erhoben. Ich hoffe, Ihnen mit dieser Botschaft eine Freude gemacht zu haben, Chevalier Bellamy Bovier." Ciel lächelte warmherzig zurück, was er nur selten tat. Aber er freute sich aufrichtig, dass diese Ungerechtigkeit endlich aufgedeckt worden war und was sein Vater getan hatte, um den Kindern ihr Schicksal zu erleichtern.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy setzte sich schlagartig auf und wischte sich das Wasser aus den Augen. "Das... das ist... genial. Vielen Dank", sagte er entgegen seiner sonstigen Art gerührt und umarmte Ciel felsenfest. "Mein Bruder dann ebenso, er ist nun ein freier Mann und von Adel. Ich glaube ihn wird die Nachricht sogar noch mehr freuen als mich und mich haut sie schon aus den Socken. Er kann heiraten Herr, er kann mit seinem Mann eine eigene Familie gründen. Sich Kinder anschaffen, ich kann sie besuchen und denen so lange auf die Nerven gehen, bis die Kurzen fragen wann Onkel Bellamy endlich wieder verschwindet", lachte Belly und tauchte gut gelaunt unter.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel guckte kurz etwas brüskiert, als ihn der klatschnasse, nackte Bellamy umarmte und einige Badegäste sich neugierig umdrehte, aber auf der anderen Seite war es schön zu sehen, wie der grantige, bisweilen bösartige Bellamy sich derart freute, dass er vor lauter Glück auf einmal derart herzlich war. Ciel legte ihm kurz die Hand auf den nassen Rücken, drückte ihn einen Moment an sich und schob ihn dann mit vornehmer Miene in den Zuber zurück. »Die Vorstellung, einen ganzen Haushalt voller Kinder zu sehen, von denen alle schwarzhaarig und blauäugig sind und die bereits mit der Babyrassel die großen Nachbarjungs verhauen, gefällt mir. Sie werden Ihren Bruder und seine Familie besuchen können, aber wie sieht es mit Ihnen aus? Hegen Sie nun ebenfalls Gedanken, sesshaft zu werden?«


    Bellamy Bourgeois
    "Aber nein, das schöne an anderer Leute Kinder ist doch, sobald sie anfangen zu nerven, kann man sie denen zurück in die Arme drücken, sich auf den Heimweg machen und in Ruhe die Nacht verbringen. Ich weiß nicht mal ob sich Boldi Kinder anschaffen wird, ob er das überhaupt möchte und wie Vano dazu steht. Aber falls er möchte, dann soll er es tun. Er ist ein guter und hochanständiger Kerl, er hat es sich verdient. Das hätte ich auch gesagt, bevor ich wusste das er mein Bruder ist, denn so war er schon immer. Ich wünsche den beiden das Beste, aber was zu ihnen passt, passt nicht zu mir. Ein ganz ähnliches Gespräch hatte ich schon mit Boldi. Tja wer weiß, ob ich je sesshaft werde, aber jetzt noch lange nicht. Ist noch was hin, wenn überhaupt Herr. Aber Boldi hat sein Glück gefunden. Er ist sesshaft nur eben dabei unterwegs. Boldi ist ein Chevalier, der kleine Boldi", lachte Belly.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich versuche, nicht selbstsüchtig zu sein, doch manchmal hege auch ich eigennützige Wünsche. Einer davon ist gerade in Erfüllung gegangen - dass sie mir als Schwertmeister erhalten bleiben. Ich freue mich für Sie und die anderen Agentenkinder und ich freue mich auch für mich. Gönnen Sie sich noch ein paar freie Stunden. Fran und ich haben noch einiges zu erledigen. Heute Abend fliegen wir wieder ab.«


    Bellamy Bourgeois
    "Na dann haben wir beide doch was wir wollen, Ihr Euren Jäger und ich meine Jagd. Ich wünsche Euch viel Spaß und Danke Euch aufrichtig für dieses Geschenk. Sobald wir wieder an Bord sind, werde ich es Boldi erzählen. Danke auch in seinem Namen und dem Namen meines Schwager, wenn ich so dreist sein darf".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Sie dürfen«, erwiderte Ciel. »Aber danken Sie nicht mir, sondern meinem Vater. Bis heute Abend!« Ciel blinzelte ihm freundlich zu und verließ die Therme, um Ferrau die Botschaft zu verkünden, dass er erneut heiraten würde. Dabei war ihm nicht ganz so leicht ums Herz zumute, wie bei der letzten Hochzeit.

  • Ausheulen bei Papa



    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Nachdem Patrice vom Schiff geflohen war, war Tekuro einige Zeit nicht er selbst. Er wütete, fluchte, schlug gegen die Wände und trat gegen die Ladung, bis ihn einer der Offiziere scharf zurechtwies. Boldiszàr, der sich besorgt zeigte, wurde mit der Anschuldigung abgespeist, dass er es eh nicht verstehen würde. Tekuro war in den Bugraum zurückgestapft und hatte angefangen, das Nest zu vergrößern. Er hatte es immer wieder umsortiert, die Leinenbahnen ausgewickelt und erneut zusammengelegt und das mehrmals hintereinander. Er stand da und starrte grimmig auf sein Werk. Dann trat er dagegen, wühlte sich hinein und kam für Stunden nicht mehr hinaus. In seinen Armen hielt er etwas, was er bei sich unter dem Leinen versteckte.


    Kazrar
    Kazrar eilte zu seinem Sohn und schaute ihn erschüttert an. So von der Rolle hatte er Tekuro noch nicht erlebt. Er hockte sich zu seinem Sohn ins Nest und streichelte ihm sanft über den Kopf. Vorsichtig legte er ihm etwas in die Hand. "Alt und wertvoll. Sie haben ihn mir gelassen und ich habe ihn eingesteckt. Nimm ihn, er gehörte meiner Mutter, dann mir und nun Dir. Er ist aus der Heimat, er soll Dir dienen. Vielleicht tröstet er Dich ein bisschen und Du erzählst mir, was mit Dir los ist Tekuro Chud", bat Kaz und legte Teku etwas in die Hände.


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    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro nahm den eisernen Kamm entgegen und betrachtete ihn mit verquollenen Augen. Unter der ausgebreiteten Schwinge eines Vogels, vielleicht eines Pfaus, waren die Zinken geformt. Der andere Flügel und der Rumpf des Vogels bildeten den Griff. Tekuro hatte viel zu kurze Haare, als dass ein Kamm sich lohnen wurde, aber er drückte ihn an sich und strich mit dem Daumen darüber. »Wunderschön«, fand er. »Ist das Eisen? Du hast nun keinen Kamm mehr. Also kämme ich dich ab jetzt. Papa ...« Tekuros Gesichtsausdruck wechselte einige Male zwischen abgründiger Wut und tiefer Verzweiflung hin und her. »Patti ist abgehauen! Er ist mit Ciel zum Palast zurückgekehrt!«


    Kazrar
    "Es ist Silber Tekuro Chud und der Vogel ist ein Feuervogel, ein uraltes Wesen aus den Legenden. Nur leider sind diese Legenden nicht wahr. Niemand der unschuldig in der Schlacht fiel, erhebt sich wieder. Vielleicht nur dieser Vogel, wenn es ihn wirklich gibt. Lass Dir Deine Haare schön langwachsen mein Sohn, damit Du sie damit kämmen kannst. Meine müssen noch etwas wachsen. Wie hat dieser hinterhältige Patrice das überhaupt geschafft? Hat er dem Princen alles berichtet? Hier gilt das Wort von Einauge, Boldis Sklaven. Wie konnte der Prince ihn stehlen?", knurrte Kazrar aufgebracht.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich weiß es nicht, Papa ... sie sind einfach weggeflogen. Belly hat sie begleitet. Ich hoffe, er bringt mir Patti zurück! Was soll ich sonst machen? Ich hab mir Mühe gegeben, dass er zu einem guten Sklaven wird, damit es ihm gut geht. Was hab ich falsch gemacht, Papa, was?«, rief er aufgebracht und rollte sich wieder ein. Dann rollte er sich wieder auf. Kazrar konnte sehen, dass sein Mund blutverschmiert war. »Ein Feuervogel ist ein gefallener Krieger? Du sagst, er kann sich nicht mehr erheben? Doch, das geht. Wir haben es bewiesen. Man muss dem wahren Gott dienen. Dem Ältesten. Wenn er gnädig ist und ihm die Opfer gefallen, erhört er einen. Keine langen Haare für mich, Papa. Bei mir sieht das schwul aus.«


    Kazrar
    "Das sieht nicht schwul aus, sondern gut. Sehe ich schwul aus? Wobei Du mit schwul wohl tuntig meinst und das ist ein Unterschied. Ich bin schwul, Du bist schwul. Conni ist sicher hetero aber total eine Tucke, mit der Schminke und dem Gehabe, wobei ich glaube das ist nur eine Art von allem anderen abzulenken. Aber Du weißt was ich meine. Ich glaube der Mann kann auch ganz anders und entgegen seiner Schminkerei knallhart werden. Aber das verbirgt dieses Zeug im Gesicht, wie bei einem Hofnarren, oder das Lächeln daheim. Das Pokergesicht in Naridien, die Maske hier in Souvagne entweder als Gesicht oder per Schinke im Gesicht, das Lächeln in Arashima - es ist das Gleiche. Wir waren zu nett! Verflucht Archibald hatte Recht. Wir waren zu gütig, zu gnädig, zu liebevoll. Er hat uns eine lange Nase gedreht. Und wie lang! So lang", stöhnte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich bin nicht schwul«, raunzte Tekuro. »Und bei dir sehen die Haare gut aus. Zu dir passt das. Conni ist ein Jäger, Papa. Das habe ich schon lange erkannt. Und Mako noch viel eher. Er hat ihn sich als Mentor gewählt. Aber Conni war eine faule Sau und hat ihn nichts gelehrt. Aber auf ihn achtgegeben. Jetzt ist Mako erwachsen und kehrt heim zu seiner Familie. Wie holen wir Patti zurück?«, fragte Tekuro besorgt. »Ich will ihn wiederhaben!«


    Kazrar
    "Das ist ganz einfach, wir fragen Archibald, der weiß sowas!", sagte Kazrar und rüttelte Archibald wach. Missmutig musterte ihn der Vampir und fletschte kurz die Zähne als Drohung, ehe er sich gähnend aufsetzte. "Hör zu Archibald, Patrice ist geflohen, er ist mit Prince Ciel zurück zum Festland geflogen. Bellamy war dabei. Wie bekommen wir unseren Sklaven wieder?", fragte Kazrar nervös.


    Archibald von Dornburg
    Archibald kratzte sich ausgiebig das Kinn und dachte angestrengt nach. "Ich hole ihn zurück und demnächst passt besser auf Eure Sklaven auf. Zudem ich glaube ich habe Euch was zum Thema Erziehung gesagt. Kazrar ich hätte gedacht, Du weißt es besser. Ich werde Euch Nathan anvertrauen und gnade Euch Gott, wenn er nur eine Klage äußert! Man kann Euch wirklich keine Minute allein lassen, aber gut, was wäre ich für ein Zirkelmeister, würde ich auch nicht aus der Scheiße angeln. Wann sind die beiden aufgebrochen? Welche Tageszeit haben wir? Wie weit sind wir vom Land entfernt?", fragte Arch.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Es ist helllichter Tag«, rief Tekuro wütend. »Er ist am helllichten Tag einfach abgehauen! Dein Nathan bleibt heil, Archi. Dein Sklave. Was willst du haben, dafür, dass du Patti heimholst? Zirkelmeister? Du meinst, die Beißer sind ein eigener Zirkel geworden? Was ist mit der Baronin und dem Ring der Menschenfresser in der Himmelsröhre?«


    Archibald von Dornburg
    "Wir haben unseren eigenen Zirkel gegründet, wir werden uns ein eigenes Heim schaffen. Wir benötigen weder die Baronin noch, noch den Obenza-Zirkel. Was nicht heißen soll, dass wir undankbar wären, aber nun wir stehen auf eigenen Füßen und so soll es bleiben. Wir müssen den Ältesten zurückholen. Ich verlange gar nichts dafür, außer dass Du ihn dann vernünftig erziehst", erklärte Arch.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Aber ich will dir was geben. Es ist viel Arbeit für dich. Ich weiß was! Ich spende dir was von meinem Blut. Zur Stärkung.« Er wischte sich seinen eigenen blutigen Mund ab und setzte sich auf. »Einen eigenen Zirkel, das find ich geil. Belly muss mitmachen, aber der ist genau so abgereist. Ich mag nicht, wenn sie alle abhauen. Künftig werd ich Patti besser erziehen. Ich ertrag nicht, dass er weg ist. Das ist wie ... ich weiß nicht ... ich hab ihn doch gebissen, ihn gestreichelt und geschont! Ich versteh das nicht.«


    Archibald von Dornburg
    "Du hast ihn verhätschelt und Du bist weich zu ihm gewesen. Wenn er Dich nicht fürchtet, kommt sowas dabei heraus. Ein scharfer Blick muss genügen, dass er sich einscheißt. Aber Patrice hat Dich an der Nase herumgeführt wie einen alten Ochsen. Ich habe Euch gewarnt, dass er mit Euch den Molli macht. Wolltet Ihr hören? Nein. Was soll ich da machen? Hach ich muss Dir mal Dave zeigen, damit Du verstehst wie gute Arbeit aussieht. Erschreck Dich aber nicht vor ihm", sagte Arch.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ja, zeig ihn mir. Ich will alles lernen, was du und Papa wisst. Seit ihr jetzt eigentlich zusammen? Dann bist du mein Stiefvater oder was?« Tekuro musterte Archibald. »Warum sollte ich mich vor deinem Sklaven erschrecken? Ich habe keine Angst.«


    Archibald von Dornburg
    "Na weil er so alt und heruntergekommen aussieht. Er ist keine Ahnung wie alt. Super alt jedenfalls, er sieht total verrottet aus. Ich erschrecke mich ja jedes Mal selbst, aber er fürchtet sich immer noch, so wie es sich gehört und er würde gehorchen, wenn ich das von ihm verlange. Und das weiß er selbst, drum fürchtet er sich umso mehr. So war die Vereinbarung ja. Und da wir nun eine Familie sind über Kaz und mich und Nori und Dich, werdet Ihr meinen kleinen Liebling hüten. Du siehst ja selbst wie wichtig einem jemand sein kann, der einem so sehr am Herzen liegt. Du hast es leider versaut Tekuro. Aber ich werde Dir helfen und ihn auf Spur bringen. Na dann mach mal den Arm frei", bat Archibald.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Dave, der Ghul ... den will ich sehen«, sinnierte Tekuro, während er seinen Ärmel hochkrempelte. »Da ist Nathan echt die bessere Wahl. Danke, für deine Hilfe, Mann. Das vergesse ich dir nie.«


    Archibald von Dornburg
    "Keine Ursache, dafür hat man Familie... wobei, nein dafür hat man einen Zirkel. Wobei unsere Familie anders ist, als meine Geburtsfamilie hoffe ich", sagte Archibald freundlich und biss zu. Er grub Tekuro die Zähne bis zum Anschlag in den Arm und trank voller Genuss und Gier. Tekuro spürte wie ihm zeitgleich warm und kalt wurde. Und wie es ihn auf übernatürliche Weise erregte, so von Arch gebissen zu werden.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro quollen fast die Augen aus dem Kopf. »Du solltest ... mit einem Messer ... SCHEIßE!« Er packte Archibald erregt am Genick und zerrte ihn an sich heran, dann wurde er vor Wolllust durchgeschüttelt. "Kacke ...", stöhnte er.


    Archibald von Dornburg
    Archibald streichelte Tekuro liebevoll über den Kopf und Nacken, während er fester zubiss um an mehr Blut zu kommen. Tekuro spürte wie er schwächer wurde und dass ihm kalt wurde. So blass wie er vermutlich aussah wurde Kazrar vor ihm und starrte die beiden total entgeistert an, ehe anfing zu kreischen.


    Kazrar
    Kazrar keischte auf, wie von Sinnen zerrte er an Archibald um diesen von seinem Sohn wegzuzerren, ehe dieser zu einer blutleeren Leiche wurde. Und wer war Schuld an diesem ganzen Unglück? Patrice dieser verdammte Sklave. Kaz musste feststellen, dass Archibald immer noch über die gleichen Kräfte verfügte wie früher. Gut er vermutlich auch. Da Archibald nicht losließ, schlug Kazrar ihm mit aller Gewalt einen Handkantenschlag ins Genick. Schlagartig ging bei Archibald das Licht aus und der Vampir stürzte wie gefällt zu Boden. "Teku? Archi?", fragte Kaz besorgt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Mit einem seligen Grinsen und nasser Unterhose sank Tekuro in sich zusammen. Schlaff schlug er in dem Nest auf, dass er für seine Familie gebaut hatte, damit sie alle gemeinsam darin liegen konnten. Unter ihm lag die Schiffskatze, die er in seiner Trauer angefressen hatte. Sie sah fast genau so aus wie jenes Tier, welches mit seinem Fleisch damals Boldiszàrs Leben gerettet hatte. Er dachte an Boldiszàr, seinen Bruder. An Mako und Tanuki. Tekuro hörte entfernt die Stimme seines Vaters, die ihn rief. Kazrar. Tekuro hatte das Gefühl, nun gehen zu dürfen. Seine Stimme zu hören ließ das Grinsen von Tekuro zu einem Lächeln werden, ehe sein Herz aufhörte zu schlagen.


    Kazrar
    Kazrar stürzte an Deck und rannte wie wild umher. "Der Heiler! Wir benötigen einen Heiler!", kreischte er aufgebracht.


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques musterte den durchdrehenden Arashi. "Das haben wir von Anfang an gewusst, aber schön dass es Euch jetzt klar wird, wo der Heiler auf Landgang ist. Er kommt aller Voraussicht nach in ein zwei Tagen wieder. Bis dahin dürfen Eure Problemchen noch vorhanden sein. Zurück unter Deck und reiß Dich zusammen Mann!", bellte der erste Offizier.


    Kazrar
    Kazrar starrte den Kerl durchdringend an, aber gleich wie schnoddrig der Kerl tat, er sah es in seinen Augen, er war genauso einer wie sie. Nur anders, dieses ganze Schiff war anders und doch wie sie! Kaz schenkte Jaques noch einen feindseeligen Blick dann rannte er wie von der Tarantel gestochen nach oben und stürzte in die Kajüte des Kapitäns. Zeitgleich schoss ein pelziger schwarzer Blitz auf ihn zu und weiße Zähne gruben sich in die Wade des Arashi. "Beim Abgrund ruf Deine Ratte zurück und hilf mir! Tekuro ist tot! Tot! Mein Sohn ist tot!", schrie Kazrar aufgebracht und zerrte an dem Hund, der seinerseits knurrend an Kazrars Bein zerrte.


    Silvano de Mancini
    Mancini wälzte sich zum zweiten Mal an diesem Tag aus der Hängematte und starrte Kazrar an. "Fou Fuß", befahl er seinem Hund. Fou zerrte noch einige Mal um zu demonstrieren wer hier das Sagen hatte, wem ließ er offen - ob Vano oder Kaz, und trottete dann zurück zu seinem Herrn und bezog mit hochgezogenen Leftzen Stellung. "Wie gestorben? Ein Unfall oder was? Rede Mann!", bellte Vano so dass Kaz die Ohren klingelten.


    Boldiszàr
    Boldiszàr sprang aus der Hängematte. »Nein!«, brüllte er und rannte wie von Sinne unter Deck. Er rempelte jeden zur Seite, der in seinem Weg stand. Wie ein Stier mit gesenkten Hörnern preschte er hinab in den Bugraum, wo Tekuro leblos mit einer angefressenen Katze lag. Der Anblick versetzte Boldiszàr einen Stich, der so tief war wie ein Lanzenstoß quer durch sein Herz. Er analysierte in Sekundenschnelle die Situation, um eine Wiederbelebung einzuleiten und entdeckte die offenen Schlagadern am Unterarm und den blutigen Mund von Archibald. »Der Vampir war das«, brüllte Boldiszàr aufgebracht. »Wir können Robby nicht mehr helfen, es war alles umsonst!« Er nahm seinen toten Bruder in die Arme, drückte sein Gesicht in das schwarze Haar. »Es war alles umsonst«, wiederholte er unter Tränen und weinte hemmungslos.


    Kazrar
    Kazrar stürzte Boldiszwar hinterher und nahm Boldi und Teku fest in die Arme. Auch er weinte hemmungslos. "Es muss einen Weg geben. Der Älteste, er kann ihn retten. Es ging alles so schnell, es war so dumm. Wir haben nicht nachgedacht!", stöhnte Kaz und streichelte Tekuros Kopf.


    Silvano de Mancini
    Einige Minuten später betrat Silvano in Begleitung von Jaques den Bugraum. Beide schauten sich argwöhnisch um. Während Silvano Boldi tröstend streichelte, hob Jaques die tote Katze auf. Silvano nahm sie ihm ab und schaute sich Monsieur Klaue genau an. "Er hat die Bordkatze getötet, er hat das das Unglück auf sich gezogen. Verabschiedet Euch von ihm Boldi. Ich lasse ihn in Tuch einnähen und wir bestatten ihn auf See", sagte Vano traurig.


    Boldiszàr
    »Lass mich mit der scheiß Katze in Ruhe«, heulte Boldiszàr und vergrub sein Gesicht an Tekuro. Tekuro war noch warm und weich, er fühlte sich an, als würde er noch leben. Um nichts in der Welt würde Boldiszàr seinen Körper jetzt schon herausrücken.


    Silvano de Mancini
    "Ich meinte Deinen Bruder Boldiszar und nicht Klaue", sagte Vano sanft. "Er kann nicht an Bord bleiben und verfaulen. Ich denke das möchtest Du auch nicht".


    Boldiszàr
    Boldiszàr sah Silvano wütend an, als dieser davon sprach, sein Bruder würde verfaulen. Dann wechselte er einen Blick mit Kazrar. »Wir beide werden die Totenwache halten«, sagte er so gefasst wie möglich, doch er konnte nicht verhindern, dass ihm weiterhin die Tränen liefen. »Du bist der Vater, du entscheidest, wo er bestattet wird. Auch Sacha muss davon erfahren. Wenn du es erlaubst, werde ich mich seiner annehmen, als wäre er mein eigener Sohn.«


    Silvano de Mancini
    "Ich habe ihn nicht getötet Boldiszar, ich trage daran keine Schuld. Einen Tag kann ich Euch geben, mehr nicht. Auch wenn ich wünschte es wäre anders. Ihr gedenkt dem Toten, ich den Lebenden hier. Zudem kommt es drauf an, wann er starb. Soweit ich weiß, gibt es Heilpriester oder Magier die Vampirismus heilen können. Falls das stimmt und kein Märchen ist. Fran hätte es beantworten können, aber Fran ist nicht hier. Folglich müssen wir damit auskommen was uns zur Verfügung steht und das ist Segeltuch und die See", gab Vano zu bedenken.


    Kazrar
    Kazrar nickte Boldiszar dankbar zu. "Er ist gerade gebissen worden. Schuld war Patrice, er ist geflohen und hat ihn so zurückgelassen. Er bat Archibald um Hilfe und dieser wollte sich stärken. Sollte sich stärken und dann biss er zu, es kann doch nicht sein, dass er dafür sterben muss. Ich lebe um meinen Sohn sterben zu sehen? Wo ist da die Gerechtigkeit? Es ist Unrecht dass man alles tat, damit jemand lebt nur damit er dann vor den eigenen Augen und in den eigenen Armen stirbt", keuchte Kazrar.


    Boldiszàr
    »Einen Tag«, wiederholte Boldiszàr und nickte. »Den brauch ich. Lass uns bitte allein, Vano.«


    Silvano de Mancini
    Vano nickte knapp und deutete Jaques an, dass sie gehen würden. Jaques ließ seinem Käptn den Vortritt und warf einen letzten Blick auf Kaz, Tekuro und Boldiszar, ehe er Silvano nach oben folgte.


    Kazrar
    Kazrar schaute ihnen kurz hinterher, ehe er Boldiszar den Kamm zeigte. "Den habe ich ihm vorhin noch geschenkt. Wie kommen wir an so einen Heiler? Meinst Du das schaffen wir? Und meinst Du, dass entspricht der Wahrheit? Wieso ist er kein Vampir geworden? Oder ist er einer und wacht noch auf? Was sollen wir tun Boldiszar?", fragte Kaz verzweifelt.


    Boldiszàr
    Boldiszár schluckte und versuchte, für einen Moment seine Ruhe wieder zu erlangen. Er hielt Tekuro noch immer fest in den Armen und ließ ihn nun so vorsichtig in das Nest zurücksinken, als würde er noch Schmerzen spüren. »Warum fragst du das nicht den Experten da«, raunzte er und stieß Archibald an, den er am liebsten in Scheiben gehackt hätte. Doch ihm war bewusst, dass er danach gemeinsam mit seinem Bruder den Nexus durchwandeln würde. Und einen Moment fragte er sich, ob es ihm das nicht wert war.


    Kazrar
    Kazrar packte Archibald und schüttelte ihn wach. Zeitgleich knallte die Tür auf und Linhard marschierte nach unten. Der Arashi starrte den Naridier schockiert an und musterte dann Boldi hilfesuchend.


    Linhard von Hohenfelde
    Lin musterte sie eisig und schaute auf den Toten. "Ihr habt 24 Stunden Zeit ihn zu heilen, danach verreckt er völlig und wird als Vampir wieder aufstehen. Dank Herrn Dornburg. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Sein Sklave namens Sklave biss mich und ich bin so gerade mit dem Leben davon gekommen, da mich mein Drachenhuhn rettete! Und alles nur weil er seinen Sklaven bei Wolfram im Haus vergessen hatte und der ausgehungerte Kerl wie von Sinnen war und mich anfiel! Er ist tot, Aquilla hat ihn totgebissen. Und Eurer Kumpel ist es auch bald, wenn er nicht zu einem Heiler kommt. Dass ich weder dem Dornburg helfe, noch Euch Menschenfressern ist klar. Die Mannschaft oben macht sich bereit, falls Ihr Zicken macht. Das Zugeständnis diesen Mann zu retten, gilt allein Boldiszar. Er nennt ihn Bruder, der Kapitän bat mich um Hilfe. Das ist die einzige Hilfe die ich Euch gewähren kann. Ihr habt kein Drachenhuhn, wir haben keinen Heiler. Betet dass Ciel schnell zurück ist, damit er überlebt. Oder noch einfacher - bittet den Kapitän unter vollen Segeln zurückzusetzen. Irgendwas von 12 Knoten sagte er bringt das Schiff, dass sind umgerechnet 22 km/h hat er gesagt. Ein Pferd im Galopp vielleicht nicht ganz, aber schnell genug. Im Hafen von Cheverette oder Mancini gibt es Tempel, ergo Heiler. Das ist mein Beitrag", sagte Linhard und verzog sich wieder nach oben.


    Boldiszàr
    Boldiszàr blickte Kazrar an, nachdem der Prince wieder verschwunden war. »Er wird als Vampir aufwachen? Hab ich das richtig verstanden?« Mit seinen kurzen dicken Fingern strich er seinem Bruder über die Stirn, die langsam auskühlte. Der tiefe Schmerz kehrte zurück, als er spürte, wie der Tod sich in Robere ausbreitete. »Das bedeutet, wir müssen ihn nur 24 Stunden lang irgendwo verstecken ... Silvano gestand uns einen Tag zu. Was geschieht, wenn Robby als Vampir aufwacht? Werden sie ihn töten? Archibald darf auch leben, wieso mein Bruder nicht?«, rief Boldiszàr aufgebracht.


    Kazrar
    "Ich vermute er könnte innerhalb von 24 Stunden gerettet werden als Mensch? Oder wie meinte er es? Dass musst Du Deinen Kerl fragen, keine Ahnung was mit ihm los ist. Einen Tag, gab er uns. Vielleicht tötet er uns dann alle hier. Mich, Teku, Arch, Arbo, Nori... ich weiß es nicht. Warum hat er sonst die Mannschaft mobilisiert? Die werden den Bug räumen und sich das Schiff zurückholen, das befürchte ich. Wir haben doch keinen von ihnen angegriffen. Arch hat meinen Sohn angegriffen wir uns also selbst. Ich verstehe es nicht. Also was machen wir nun? Verhandeln, dass er uns an Land bringt?", fragte Kaz.


    Boldiszàr
    Boldiszàr wischte sich über die Augen und überlegte. »Wache über ihn. Ich rede mit Vano.« Boldiszàr fiel es schwer, den Blick abzuwenden und zu gehen. Auf halbem Weg im Unterdeck wurde er erneut von einem Heulkrampf geschüttelt, der ihn in die Knie zwang. Die Gedanken, die ihm dabei durch den Kopf gingen, waren unerträglich. Robby war von Anfang an ein Teil seines Lebens gewesen und es fühlte sich an, als hätte eine Spaltaxt sein Leben halbiert. Boldiszàr stemmte sich hoch wie ein alter Mann und stapfte weiter, bis er in Silvanos Kajüte stand. »Vano«, sagte er heiser. »Kann Robby innerhalb von 24 Stunden wieder zum Leben erwachen? Oder wird er bei einer sogenannten Heilung einfach sterben? Und wieso hast du die Mannschaft mobilisiert?«


    Silvano de Mancini
    Vano musterte Boldi mitfühlend. "Boldi ich weiß wie Du Dich fühlst, glaub mir... ich weiß es. Du missverstehst mich. Die Mannschaft wird den Bug räumen, der Vampir ist eine Gefahr. Und Dein Bruder wird eine Gefahr werden, sobald er aufwacht. Sogar für Dich, verstehst Du? Er ist dann nicht mehr die Person die Du kanntest, er ist... etwas anderes. Gut vermutlich hätte ich Davet auch unter den Umständen behalten wollen und es sogar getan. Du liebst ihn sehr, ich verstehe das. Soweit mir Linhard sagte ja. Ich weiß nur dass, was ich so aufgeschnappt habe. Das besagt, dass man 24 Stunden Zeit hat, nach dem Biss eines Vampires geheilt zu werden. Das muss schließlich einschließen dann wieder zu leben. Der Logik halber würde ich sonst nicht von einer Heilung sprechen. Ja... so ist dass...", sagte Vano und kraulte Foufou.


    Boldiszàr
    Boldiszàr blickte Silvano lange an. »Nein«, sagte er schließlich. »Völlig absurd. Wenn er mehrere Stunden ohne Atmung und Herzschlag herumliegt, bedeutet Heilung nur, dass er kein Vampir wird! Es bedeutet nicht, dass er wieder lebt, wie soll das gehen? Ich habe die Wahl, Robby endgültig gehen zu lassen oder ihn als Vampir zu behalten. Sag mir, was ich tun muss, um dich nicht in die Scheiße zu reiten und dann hilf mir!«, flehte er.


    Silvano de Mancini
    "Warum glaubst Du mache ich das? Um Dir zu schaden? Ich helfe Dir bereits. Du möchtest ihn behalten? In Ordnung, dann belassen wir ihn dort, wo er ist. Dort ist kein Sonnenlicht, er wird erwachen und ein Vampir werden. Er wird Blut benötigen, irgendwer.... wird Blut spenden müssen für Robere. Falls Du das sein möchtest, wir haben keinen Heiler an Bord. Auch wenn ich mich damit wiederhole, ich sage es lieber noch einmal. Also entweder nimmt Dir dann Conni Blut ab, oder wir laufen Gefahr, dass Du auch infiziert wirst. Ich wollte sie eigentlich fragen, ob sie uns bei unserem Kampf unterstützen. Aber das nimmt so langsam groteske Züge an. Das Böse siegt, wenn man es mit dem Guten übertreibt. Ich habe ihn nur von Bord getreten, damit Du ihn nicht verlierst. Und das Ende vom Lied ist, Du verlierst ihn hier an Bord. Sollte uns zu denken geben, oder mir. Er wird vorne im Bugraum bleiben und dort seine Verwandlung oder wie man das auch nennt durchleben. Danach werden wir ihn bei der Anlandung von Bord schicken. Falls er oder die anderen Ärger machen... das lasse ich offen ich möchte Dir nicht drohen, aber Du weißt,dass ich Dich, mich und meine Leute schützen werde", sagte Vano traurig.


    Boldiszàr
    »Er wird mein Blut kriegen«, sprach Boldiszàr erleichtert. »So viel wie er braucht. Die Beißer sind ein Trupp von Menschenfressern, natürlich sind sie grotesk! Robby hat mich ernährt, als ich am verhungern war und nun ernähre ich ihn. Du brauchst den Bug nicht räumen zu lassen. Er wird auf mich hören, das hat er immer getan. Und dann lassen wir ihn und seine Familie, so wie von dir vorgeschlagen, am nächsten Hafen ihrer Wege gehen. Danke, Vano. Weißt du, gut und böse waren mir immer recht gleichgültig. Ich kenne nur Freunde und Feinde. Und ich behaupte nicht, dass meine Freunde immer auf der guten Seite stehen. Was geschieht mit Sacha?«


    Silvano de Mancini
    "Das ist Deine Wahl Boldi, ich kann dazu nichts sagen. Im Zweifelsfall werde ich mit Dir die Konsquenzen tragen müssen, falls Du Dich infizierst. Gut, wenn er auf Dich hört, werde ich den Bug nicht räumen lassen. Aber das warten wir ab bis es soweit ist und ob er überhaupt wieder aufwacht. Ich weiß nicht was ich Dir wünschen soll Boldi, aber da Du ähnlich wie ich tickst, wünsche ich Dir, dass er wieder aufwacht und Du ihn zurück bekommst. Sacha gehört zu uns Boldi, Ihr bekommt ihn nicht", sagte Vano freundlich. "Ich werde ihn nicht den Beißern überlassen, er war stets treu und loyal, dass sind wir auch".


    Boldiszàr
    Boldiszàr nahm seinen Mann in die Arme und küsste ihn voller Erleichterung. "Ich werde ihnen Bescheid sagen. Robby wird wieder aufwachen! Er muss einfach! Ich bleibe diese Zeit bei ihm, bitte versteh das. Er hat Tage und Wochen an meinem Bett gewacht, als niemand sonst sich um mein Leben oder Sterben scherte. Danke noch mal." Er stapfte zurück in den Bugraum, um Kazrar zu informieren.


    Silvano de Mancini
    "Ich verstehe es doch, dass habe ich von Anfang an. Sonst wäre er nicht hier Boldi. Er hat Dich durchgebracht, wo Du am verhungern warst, so wie mich Mancini damals. Geh zu ihm. Ich folge Dir, sobald ich die Schicht an Jaques übergeben habe. Bis später Knubbel. Ich bringe Dir nachher Verpflegung mit. Sei trotzdem vorsichtig", bat Vano und strich Boldi über den Rücken, als dieser die Kajüte verließ.

  • Silvano gesellte sich zu Boldiszar in den Bugraum und stellte ihm etwas zu Essen und eine Flasche Rum an die Seite. Der Rum war eine der besten Flaschen die man erwerben konnte. Dunkelbraun, fast die Farbe von Kaffee und über 10 Jahre gereift, versprach schon seine Optik einen wunderbaren Genuss. Es war ein Getränk für besondere Anlässe, in Freude wie in Trauer. Was die Flasche und somit auch Boldiszar Vano wert war, konnte sich der Boldi damit denken.


    Mit nicht zu deutendem Blick musterte Silvano Tekuro, der blass und kalt in einem Nest aus Segeln lag.


    Der Vampir hat Dir Deinen Bruder genommen, jenen Mann der bereits seit Deiner frühsten Kindheit Dein Bruder war. Unabhängig Eurer tatsächlichen Verwandtschaftsverhältnisse.


    Als Du auf der Schwelle des Todes gestanden hast, hat er Dich zurück ins Leben geholt. Er hat Dich versorgt, beschützt und gefüttert. Dafür schulde ich ihm etwas. Ohne seine Rettung hätten wir beide uns niemals wiedergefunden. Jedenfalls nicht auf dieser Seite des Nebels.


    Aber hiermit ist meine Schuld abgegolten.


    Ich verstehe Deine Wut und Deine Trauer bezüglich Deines Bruders und ich nehme Dir Deinen Ton und Deine Wort nicht übel. Dennoch erinnere ich Dich daran, dass Klaue und ich nicht den Tod von Tekuro verschuldet haben. Du kannst Deine Wut gerne an mir auslassen, aber nicht an einer alten Seele, die ihr Leben lang dieses Schiff beschützt hat.
    Manche Tode sind ewig Boldiszar, der von Davet, der von Klaue, irgendwann meiner…


    Aber Dein Bruder wird sich von den Toten erheben im Gegensatz zu anderen.
    Wirklich verloren hast Du ihn also nicht. Lass Dir das zumindest einen Trost sein.


    Welche Gefahr von einem Vampir ausgeht, hat uns Tekuros Begleiter vor Augen geführt.
    Eigentlich war es mein Ansinnen, die Beisser im Tausch für die Rettung darum zu bitten, mich im Kampf zu unterstützen. Aber das Risiko das von den beiden Vampiren für meine Leute ausgeht ist zu hoch. Wie ich versprach, werden wir sie bei der nächsten Anlandung von Bord gehen lassen, gleichgültig wo das sein mag.


    Sie werden die Choucas verlassen Boldi.


    Es ist allein Deine Wahl, ob Du die Choucas wählst, oder die Beißer. Ich stelle Dich vor keine Wahl Boldiszar.
    Aber Dein Bruder wird Dir eine Wahl aufzwingen. Das steht fest.


    Wie immer Deine Wahl ausfallen mag, ich bin bei Dir Boldiszar.
    Mit meinen Gedanken und meinem Herzen immer“
    , erklärte Vano liebevoll und küsste Boldi auf seinen zerstörten Mundwinkel.

  • Kazrar war Boldiszar unendlich dankbar für seine Unterstützung. Der alte Arashi wusste nicht wo ihm der Kopf stand. Er fühlte sich, als würde er Kopf- und Herzlos in der tosenden See dort draußen treiben. Und am liebsten hätte er sich von ihr zurück ins Vergessen spülen lassen. Dahin woher er einst gekommen war, nachdem ihn die Hohenfelde-Söhne so hinterhältig ausgeschaltet hatten. Sein letzter Gedanke als er ging, war Tekuro gewesen. Dann war ins Reich des Vergessens davongetrieben, bis sein Sohn ihn wieder in die Welt der Lebenden rief. Nur um sie selbst nach so kurzer Zeit später wieder zu verlassen.


    Kaz fragte sich, warum es seinem Sohn und ihm nicht vergönnt war, gemeinsam zu leben. Das Schicksal hatten ihnen beiden immer wieder Steine in den Weg gelegt. Scheinbar reichten Felsen nicht aus, so dass ihnen das Schicksal ein ganzes Bergmassiv vor die Füße warf. Oder besser gesagt zwischen sie beide um sie für immer zu trennen. Kazrar wollte und würde das nicht akzeptieren.


    Seinen Sohn zu verlieren schmerzte ihn schlimmer als jede körperliche Pein. Das ganze wurde noch gekrönt von dem Umstand, dass es Archibald gewesen war, der ihm seinen Sohn aus den Händen und aus dem Herzen riss.


    Archibald, der nach Tekuros Geburt geschworen hatte, diesen kleinen Wurm niemals anzurühren. Und gleich was geschehen würde, er würde nach ihm suchen, wenn er 21 Jahre alt war. Dann würde er ihn zurück nach Hause bringen, zurück zu Kazrar, zurück zum Zirkel. Das hatte Archibald auch getan, er hatte Tekuro gerettet, er hatte ihn in die Sicherheit und Obhut des Zirkels geführt.


    Mehr noch, er hatte ihm von seinem Vater berichtet und ihn als sein eigenes Mündel angenommen um ihn als Jäger auszubilden und ihn als Mentor anzuleiten.


    Und genau jener Archibald hatte nun in seinem verschlafenen Schwachsinn seinen Tekuro angefallen und ausgesaugt! Ihm das Leben aus den Adern gezogen wie guten Wein und Tekuro hatte dabei noch glückselig vor sich hingelächelt. Kazrar war schlecht geworden vor Sorge, er hatte noch zugeschlagen, den alten Vampir von seinem Sohn fortgerissen. Seinen einstigen Meister mit einem Handkantenschlag niedergestreckt. Er hätte für seine Dämlichkeit und seinen Frevel ganz anderes verdient gehabt. Und dennoch, nichts hatte etwas genützt. Das was der Kapitän neben ihm fürchtete, konnte Kazrar nur hoffen. Tekuro lag hier in der kalten Umarmung des Todes und Kaz konnte nichts weiter tun als hoffen und beten, dass sich sein Sohn genau wie er ein zweites Mal erheben würde.


    Er wusste nicht, viel, aber er hoffte dass der Kapitän dieses Schiffes Recht hatte – dass alle Seelen wieder zusammengespült wurden im großen Meer der Zeit die zusammen gehörten. Liebevoll bettete er den Kopf seines Sohnes in seinem Schoss und streichelte ihn. Er sah fast aus, als ob er nur schlafen würde. Die Kälte seiner Glieder strafte diese minimale Hoffnung lügen. Kaz küsste Tekuro auf die kalte Stirn. Er wartete, so wie er es seit dem Anbeginn von Kazrars Wanderschaft getan hatte.

  • Erwachen



    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro spürte im Schlaf ein ansteigendes Durstgefühl. Je stärker es wurde, umso mehr zog es ihn zurück in die Sphären des Wachens, zumindest fühlte es sich so an. Sein Mund war trocken, aber seine Glieder wollten bewegt werden. Seine geschlossenen Augenlider zuckten, wenig später seine Finger. Der Durst wurde unerträglich und vermischte sich mit einem stechenden und schier unerträglichen Hungergefühl. Er brauchte jetzt etwas deftiges, eine schwere Suppe vielleicht, viel Flüssigkeit mit Leben drin ... Blutbrühe mit Blutwurststückchen. Besser noch, pures Blut. Der Wunsch an frisches, noch körperwarmes Blut wurde derart intensiv, dass er begann zu sabbern und in diesem Moment wachte er endgültig auf. Er lag auf dem Rücken, sein Kopf war auf die Beine seines Vaters gebettet, der von oben auf ihn hinabsah. Tekuro blinzelte mehrmals. »Papa«, schnurrte er verliebt, aber seine Kehle war so ausgetrocknet, dass seine Stimme heiser war.


    Kazrar
    Kaz brachte keinen Ton heraus, denn die Kehle des Arashi war genauso zugeschnürt, wie die seines Sohnes. Aber nicht Blutdurst, sondern Rührung und unendliche Dankbarkeit ließ einen Kloß in Kazrars Hals entstehen. Als er sich endlich gefangen hatte, lächelte er seinen Sohn liebevoll an. Ein gequältes und dennoch aufrichtiges Lächeln. "Du bist zurück! Wir hatten solche Angst um Dich Tekuro, kleiner Wanderer. Nun auch ein Wanderer zwischen den Welten", flüsterte Kazrar und küsste ihn erneut auf die Stirn. "Wie fühlst Du Dich?", fragte Kaz besorgt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Hungrig, Papa. Ich bin weit gewandert, aber jetzt bin ich wieder bei dir. Du siehst geschafft aus. Du musst was essen und am besten jagen.« Er setzte sich auf und seine Arme und Beine waren so steif, dass er sie kaum bewegen konnte und eiskalt, ohne dass er fror. Er schluckte ein paar Mal und entdeckte seinen Bruder, der mit einer Flasche sehr teuer aussehendem Rum dasaß. »Boldi«, sagte er glücklich und blickte sich weiter um. In dem Moment wurde er von einer Umarmung von der Seite schier zerquetscht und eine Alkoholfahne umwehte ihn. »Naaah«, protestierte Tekuro. Er und Boldiszàr hatten sich im Leben noch nie umarmt und nun fing der damit an, kaum, dass er besoffen war und Tekuro mal eine Weile reglos herumgelegen hatte. Er wartete, bis Boldiszàr endlich mit seiner Anwandlung fertig war, der ihn dermaßen fest drückte, dass Tekuro ganz anders wurde. »So, das reicht.« Er schob ihn weg, so dass der besoffene Boldi auf dem Hintern im Nest landete und sah sich weiter um. Alle waren da. Tekuro erhob sich wackelig und ging steifbeinig zu Nori. Er streichelte über ihren Bauch, der sich trotz der Kleidung mit seinen eiskalten Fingern für ihn übermäßig heiß anfühlte. »Wie geht`s dir? Und wie geht`s Tanuki?«


    Kazrar
    Kazrar starrte seinen Sohn wie vom Donner gerührt an. "Spürst Du nichts?", fragte er entgeistert.


    Nori
    Nori schaute Tekuro mit einem derart ernsten Blick an, wie er ihn zuvor noch nie an der jungen Frau gesehen hatte. Eine Mischung aus Wut, Trauer, Unglauben und unendlicher Erleichterung. "Uns geht es gut, aber wie geht es Dir? Mein Vater hat Dich versehentlich getötet. Aber den Ältesten sei Dank, bist Du wieder aufgewacht. Wir müssen Dich mit Blut versorgen. Nicht dass Du verhungerst. Mach Dir um uns keine Sorgen Tekuro, aber das Sonnenlicht ist ab heute Dein Feind und Du wirst trinken müssen. Blut Tekuro Du bist ein Vampir", erklärte Nori fast feierlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich spüre extremen Hunger, Papa!«, sagte er nervös. »Oder Durst. Auf Blut! Mir ist richtig schlecht vor Hunger. Wir sollten jagen gehen. Ein Vampir?« Tekuro sah sich nach Archibald um. Als er Archibald entdeckte, war mit einem Mal seine gesamte Erinnerung wieder da. Er war ein Vampir! Ein verfluchter, verdammter Vampir! »ARCHI«, brüllte er wütend. »Was hast du getan!«, schrie er wütend. »Versehentlich?«, wiederholte er Noris Worte. »Eher dreht Asamura sich rückwärts! Hast du meinem Vater nicht was geschworen? Ein scheiß Vampir, der nur Blutsuppe säuft und sich am Tag in irgendeinem Winkel verkriechen muss! Ich!«, wütete er.


    Nori
    Nori grinste ihr messerscharfes Grinsen. "Ja und für immer jung und so unheimlich gut aussehend, dass es verboten ist Tekuro Chud", lachte sie leise.


    Archibald von Dornburg
    Archi schaute Tekuro an und zuckte mit den Schultern. "Ich musste dafür bitten und betteln. Dir habe ich versehentlich im Halbschlaf Unsterblichkeit geschenkt! UNSTERBLICHKEIT ROBERE MOREAU, TEKURO CHUD! Den Segen der Ältesten, die einzige mögliche Form für immer auf dieser Welt zu wandeln. Ich hätte dafür gemordet, gelogen, betrogen und verraten... gut habe ich auch, aber für andere Dinge. Lassen wir das mal außen vor. Aber Du hast keine Ahnung, was Du für ein Glückspilz bist und nun flennst Du wie ein kleines Mädchen, weil was? Warum? Du wolltest selbst ein Vampir werden und hast mich darum gebeten! Gut ist vielleicht war früh gekommen, stellt Dir vor es war einfach gut gemeint. Niemals wieder wird der Zahn der Zeit an Dir nagen! In der Blüte Deines wundervollen und nun auch beendeten Lebens wurdest Du für immer konserviert. Weißt Du was ich dafür gegeben hätte mit 30 Jahren konserviert worden zu sein? Hab ich ja gerade schon als Randnotiz erwähnt. Du wirst nie altern, Du wirst niemals sterben, Du wirst niemals krank, Du wirst Generationen kommen und gehen sehen, Du wirst Deinen Trainingsstand für immer halten. Was also ist Dein Problem Tekuro? WAS?", fragte Archibald scharf.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Dass ich noch nicht fertig war mit der Familienplanung! Meine Eier sind jetzt nutzlose Anhängsel! Ich wollte weitere Beißer zeugen, damit unsere Familie wächst. Du kannst gut reden mit deiner eine Million nachkommen, die du überall gesät hast. Und Papas Eier sind auch nicht seine echten Eier, das originale Erbgut von Kazrar ist auch verloren! Wir müssen Tanuki und Mako mit ausreichend geeigneten Frauen zusammenbringen. Mako ist alt genug, er muss anfangen! Papa und ich können es nicht mehr. Wobei, Papas neuer Körper ist auch super. Nur eben nicht der Echte, ich hatte damals auf Geschwister gehofft, wo ich es erfuhr.« Er setzte sich neben Nori und er legte den Arm um sie. »Nur ein Tanuki ... schöne Scheiße. Tut mir leid, Süße.« Ihm knurrte der Magen und er sah zu dem anderen Vampir. »Mein Leben lang war ich gewohnt, meinen Hunger zu unterdrücken. Aber das ist grad echt hart. Arch, wo krieg ich Blut her?«


    Archibald von Dornburg
    "Schon mal was von Adoption gehört? Deine Eier funktionieren noch einwandfrei, nur kannst Du eben keine Kinder mehr zeugen. Dafür lass es halt krachen ohne Angst. Du sieht wirklich immer nur das Schlechte im Leben. Wie kann man nur so destruktiv sein? Wenn Dir das Leben Zitronen reicht, mach daraus Limonade. So lautet doch ein Spruch. Auf einmal wenns um Blut geht angekrochen kommen. Da oben laufen soweit ich weiß 142 potenzielle Spender herum, geh doch einen aussaugen! Aber schau nach ob nicht Tag ist, besser lass wen nachschauen. Hey ich kann nichts dafür, ich musste es tun. Ich habe meine Familie ausgelöscht, aber ich musste der Welt eine Familie von mir hinterlassen. Kinder die wie ich sind. Dein Freund ist besoffen bis unter die Schädeldecke", erklärte Arch lächelnd.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ja toll, Adoption, was für eine Verschwendung! Ich wollt eigene Kinder, in denen das Blut der Chuds weiterlebt! Boldi aussaugen? Geht`s noch?«, fauchte Tekuro. »Saug du doch deinen ach so tollen Natty aus. Sonst wird er alt und verrottet wie Dave, der Ghul.« Boldiszàr guckte seinen vampirisierten Bruder sehr schief an und sehr glücklich. Er hatte tatsächlich keinerlei Angst hier inmitten der Truppe von Menschenfressern und Vampiren. Er hatte vollstes Vertrauen in Tekuro und das würde Tekuro nicht enttäuschen. »Ich muss nach oben, ich halt den Hunger nicht aus. Oder mir muss einer was spenden, aber ohne Biss. Wie kann ich eine Fledermaus werden?«


    Archibald von Dornburg
    "Das werde ich auch, sobald Nathan bereit dafür ist und rede nicht so über meinen Mann. Das war nur ein Spaß mit Deinem Bruder. Würdest Du jetzt von ihm trinken, würdest Du genauso besoffen von seinem Blut wie er bereits ist. Verwandele Dich, denk einfach so fest Du kannst an eine Fledermaus und Du wirst die Gestalt wechseln Kleiner. So hat es bei mir funktioniert", sagte Arch freundlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro konzentrierte sich, aber nichts passierte. Er stellte sich eine herumflatternde Fledermaus vor, aber noch immer regte sich nichts. »Ich hab zu großen Hunger. Wenn mir keiner was spendet, muss ich rauf. Kommst du mit?«


    Silvano de Mancini
    Vano knuffte Boldi und deutete ihm an aufzustehen. "So wenig wie jemand Deinen Mann anrührt, rührt hier irgendwer meinen Mann an. Sollte das geschehen ist die Person tot. Jeder von Euch ist dann tot, aufgeschlitzt, ausgeweidet und als Girlande um den Hauptmast gewickelt. Nur das wir uns verstanden haben", erklärte Silvano freundlich. "Boldi steh bitte auf, wir gehen", sagte er liebevoll zu seinem Schatz, stand auf und reichte ihm die Hand. "Ihr lebt durch seine Gnade, vergesst das nicht, sonst vergesse ich mich", warnte Vano.


    Archibald von Dornburg
    Arch hielt Tekuro seinen Arm hin. "Trink einen Schluck aber nicht zuviel. Danach konzentriere Dich erneut. Stell Dir vor wie eine Fledermaus aussieht. Wie sie sich anfühlt. Wie Du Dich als eine anfühlen würdest. Klein, warm, weich, pelzig. Ein Geschöpf der Nacht, Du kannst fliegen, Du bist ein kleiner Blutsauger, Du wirst hören können wie nie zuvor und genauso riechen. Aber das schönste ist das Fliegen. Stell es Dir vor", sagte Arch.


    Boldiszàr
    Boldiszàr verstand fast nichts und guckte dermaßen schief, dass er alles doppelt sah und die doppelte Sicht wackelte auch noch hin und her, schob sich zusammen zu einem Bild und wieder auseinander. Er grunzte etwas Unverständliches, griff Silvanos Hand und zog sich auf seine Beine, die unter ihm wackelten als seien sie aus Gummi. Er legte den Arm um Silvano, torkelte zur Seite und riss ihn quer durch den Raum mit sich, bis sie an die Wand stießen. Dann fiel ihm auf, dass die Flasche noch herumstand. Tekuro drückte sie ihm in die Hand. Boldiszàr hob sie, prostete ihm zu und nahm mehrere Schlucke.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro schaute Archibald misstrauisch an. Dann biss er ihm kraftvoll in den Unterarm und saugte. Das Blut des anderen Vampirs war eiskalt. Aber es schmeckte hervorragend. »Scheiiiiße«, schnaubte Tekuro nach einigen genüsslichen Zügen mit blutverschmiertem Mund. »Wieso macht das einen so geil?«


    Archibald von Dornburg
    Archibald musterte Boldiszar der kaum noch Herr seiner Sinne wahr. Da wurde er schon von Tekuro gebissen. "Weil es Deine wahre Natur ist, darum", gurrte Arch nicht weniger erregt als Tekuro und strich ihm zärtlich über den Nacken.


    Silvano de Mancini
    Silvano nahm Boldi die Flasche ab und verkorkte sie. Er steckte sie in die Seitentasche seines Rocks und wuchtete sich Boldi über die Schulter. "Wunderbar", murmelte er leise und schleppte seinen Mann ächzend die Stufen hinauf. Als er den Bugraum verließ, stieß Boldi mit den Kopf an die Wand. "Verzeihung Schatz", entschuldigte sich Vano und wuchtete Boldi um, so dass er ihm wie ein totes Schwein längs über die Schulter hing. "Man hast Du ein Gewicht, hätte ich eigentlich wissen müssen", schnaufte er, als er Boldi in die Kajüte wuchtete. Dort legte er ihn behutsam auf dem Boden ab und setzte sich einen Moment auf Boldis Bauch um zu verschnaufen. "Sonst liebe ich jedes Gramm Schwungmasse an Dir, aber zum Schleppen bist Du eindeutig nicht gebaut. Echt nicht", sagte Vano und strich sich über die Stirn. "Wie gehts Dir?", hakte er nach.


    Boldiszàr
    "Wiiieda gud", lallte Boldiszàr und grinste sabbernd. Das Andonnern seines Kopfes hatte er entfernt mitbekommen, aber er spürte momentan keine Schmerzen. "Gimma die Flllasche."


    Silvano de Mancini
    "Moment", sagte Vano und reichte Boldiszar eine Flasche, aber nicht die gewünschte Rumflasche. "Nimm davon einen Schluck und halt Dich von hungrigen Vampiren fern Schatz. Ich kann Dich nur warnen. Setz Dich langsam auf, sonst musst Du kotzen. Geht mir jedenfalls immer so. Na komm, Hand her", bat Vano.


    Boldiszàr
    »Ich koddsss nich«, versprach Boldiszàr und ließ sich langsam hochziehen. »Robby tut mmmir nichs. Is mein Brudda.« Er nahm die Flasche und trank. Ihm war gleich, was es war.


    Silvano de Mancini
    Der Inhalt schmeckte scheußlich, denn es war eine Flasche voller Glaubersalz. Vano setzte sich an Boldis Seite, um ihm Haltzu geben. "Das ist Deine Meinung Boldi, aber Du bist besoffen und voreingenommen. Ich warne Dich zu Deinem Besten. Ich hab Angst um Dich und darum dass Du mit ihnen mitgehst", sagte Vano leise.


    Boldiszàr
    Der bittere Geschmack schüttelte Boldiszàr durch. »Isss das ... dieses Scheisssssmittel?«, fragte er und schaute in die Flasche hinein. »Ich geh nich weg ... ich geh nich weg, Vannnno.«


    Silvano de Mancini
    "Das sagen die meisten Boldi und dann gehen sie doch, auf die eine oder andere Art. Ich bin selbst schon fast zweimal gegangen. Damals war es gleich, war kein Verlust, weder für die Welt, irgendwen noch für mich. Heute sieht das anders aus. Also reiß Dich bitte zusammen was den Vampirhaufen angeht. Du weißt wo die Toilette ist", schmunzelte Vano und hockte sich an seinen Modelltisch und fing an sich zu schminken.


    Boldiszàr
    Boldiszàr verspürte noch nicht den Drang, die Toilette aufzusuchen. Mit einiger Mühe stemmte er sich auf die Beine. Er torkelte zu Silvano, fegte mit der Hand die Schminke vom Tisch, so dass sie quer durch den Raum flog, packte seinen Mann und presste ihn rücklings an die Wand. Schielend, aber unverkennbar zornig starrte Boldiszàr Silvano an. »Du hassssd auch was verprochn. Lassi Scheissse.«


    Silvano de Mancini
    Vano musterte Boldi nervös mit schräg gelegtem Kopf. "Ich... ich wollte mich nur beruhigen und wir können uns nicht beide besaufen Boldi. Was soll ich machen?", fragte Vano und legte Boldi vorsichtig eine Hand auf die Schulter um ihn zu beruhigen. "Ich will Dich nicht ärgern oder wütend machen, ich weiß wo ich es nicht darf, es war nur um runterzufahren und nachzudenken. Nicht böse sein, geh auf Klo", bat Vano.


    Boldiszàr
    »Schmink wen anners«, motzte Boldiszàr, wischte mit der Faust Silvanos Gesicht wieder sauber und drückte ihm seinen Schwanz gegen den Schritt. Dann bekam er große Augen, stieß sich ab und rannte zum Klo.


    Silvano de Mancini
    Vano setzte an etwas zu erwidern, als Boldi ihn mit der Faust abschminkte. Für einen Moment wusste er nicht wie er reagieren sollte, oder was Boldi tun würde. Aber er tat was er immer tat, vom Besten ausgehen. Und falls er eine gelangt bekam, war das eben so. Er hatte sein Wort gebrochen, nicht Boldi. Wie Boldi es meinte war einen Augenblick später klar, als er im seinen Ständer in den Schritt presste. Vano wollte sich als Erwiderung an ihn drücken, als Zeichen dass er ihn genauso wollte, dass es ihm leid tat, dass er nicht gehorcht hatte. Aber da guckte ihn sein Mann schon mit Kuhaugen an und stürmte zum Klo. "Ich sollte Abführmittel nach dem Sex verteilen...", flüsterte er musste dann leise lachen. Aber zur Sicherheit lachte er in seinen Ärmel, er wollte seinen Mann nicht bloßstellen.


    Boldiszàr
    Nach einigen Versuchen, wieder zur Kajüte zurückzukehren, die jedes Mal darin geendet waren, dass Boldiszàr wieder zurück aufs Klo gerannt war, schien sein Bauch sich so weit beruhigt zu haben, dass er es wagte, wieder zu Silvano zu gehen. »Nich lustig«, sagte er. Zu seinem tiefen Bedauern spürte er, wie er nicht weiter betrunken wurde, sondern im Gegenteil auszunüchtern begann. »Du kannst mich schminken, wenn dich das beruhigt«, schlug er vor.


    Silvano de Mancini
    "Verzeih mir, ich wollte Dir nicht dumm kommen hörst Du?", sagte Vano und hockte sich im Schneidersitz auf den Boden und zog Boldi mit sich. Er sammelte seine Schminkutensilien auf und fing an Boldi zu schminken. "Danke, aber einmal werde ich mich noch schminken müssen und zwar dann, wenn wir auf die Insel gehen. Ich trete ihnen nicht privat gegenüber, sondern geschminkt. Bleibst Du bei mir? Oder bei Deinem Bruder? Was sollen wir mit ihnen machen? Sie wirklich von Bord schmeißen? Am liebsten sage ich Dir ganz ehrlich würde ich sie töten weißt Du?", sagte Vano während er Boldis Gesicht weiß grundierte. "Aber ich weiß was Dein Bruder Dir bedeutet und warum ich ihn zuerst verschonte. Ihm würde ich nichts antun, wegen Dir. Aber die anderen haben doch ein Ei am wandern, die sind doch nicht richtig im Kopf. Ich habe Angst um Dich und Du hängst noch mit diesen Pissern ab", murmelte Vano und hob Boldis Kopf behutsam mit zwei Fingern an und zog ihm eine Umrandung um die Lippen, ehe er sie mit Farbe füllte und sein Werk musterte und weiter schminkte. "Ich wollte sie um Unterstützung bei den Krokos bitten, aber wie, wenn sie sich sogar wie Ratten gegen sich selbst richten? Sie werden sich auch gegen uns richten. In einer Welt, auf einer Insel wo jeder Dein Feind ist, da kannst Du keinen Feind in den eigenen Reihen gebrauchen. Nun dass kann man nie, nicht wahr?", sagte Vano und schminkte Boldi smokey Eyes. "Ich werde Dich auch einmal in Kriegsbemalung schminken, wenn Du möchtest. "Wie fühlst Du Dich nun? Besser? Du hast eine Flasche für 200 Taler ausgesoffen", grinste Vano und küsste Boldi liebevoll auf den Mund und leckte sich dann über die Lippen. "Ich mag den Geschmack", schmunzelte er.


    Boldiszàr
    »Wenn du Robby tötest, tötest du mich, Vano«, sprach Boldiszàr ruhig und ließ sich brav schminken. »Ich mein das so hart, wie ich das sage. Ich tu mir nichts an, so einer bin ich nicht. Ich lieb dich sehr, Vano. Ich würd verstehen, wenn du eifersüchtig bist. Ich lieb ihn auf andere Weise als dich, aber ich lieb ihn nicht weniger. Du bist mein Mann und mein Geliebter, mein Schiff, das mich endlich abgeholt hat und mit dem ich bis zum Ende weiter reisen will. Robby ist mein bester Freund, mein Kamerad, mein Bruder, der Tage und Wochen in jeder nur möglichen Minute am Fußende meines Bettes saß und wachte. Wir wurden für mehr als 10 Jahre unseres Lebens auseinandergerissen und das war der Abgrund. Ich bleibe bei dir, du bist mein Mann und dir gebührt der Vorzug, wenn Robby einen anderen Weg geht. Aber wenn du Robby umbringen lässt, dann sind wir geschiedene Leute.«


    Silvano de Mancini
    Vano schaute Boldi ernst an und küsste ihn dann fest mit Zunge. "Ich bin nicht eifersüchtig, wieso sollte ich eifersüchtig sein? Du liebst mich, dass weiß ich Schatz. Ich habe nicht Angst, dass Du mit Robere durchbrennst, ich habe Angst, dass er Dich tötet. Oder dass er Dich auf andere Art bequatscht und Du trotz Liebe gehst, das hat nichts mit Eifersucht zu tun. Du musst keine Angst um ihn haben, ich tue ihm nichts und ich lasse ihm auch nichts antun, sonst wären sie schon tot. Sie leben wegen Dir, besonders Teku. Und wegen Dir habe ich ihm auch geholfen. Ich töte schließlich auch nicht Bellamy oder was weiß ich wen, die Eltern von Davet oder sowas. Aber Du verkennst die Situation in der ich stecke. Ich sehe welche Gefahr Tekuro momentan für Dich ist und ich darf nicht handeln. Das heißt ich bin zur Untätigkeit verdammt, ich kann nur zuschauen. Mir sind die Hände gebunden und ich hoffe dass Du Recht hast und er auf Dich hört. Gut warum sollte er nicht, wo er es sonst immer getan hat? Aber irgendwann ist immer das erste Mal Boldi und dass soll nicht gerade bei Dir sein. Mir geht es nur darum Dich zu beschützen, mit allen Mitteln. Mir geht es nicht darum anderen wie Tekuro zu schaden. Ich weiß was er Dir bedeutet. Du könntest genauso eifersüchtig auf Davet sein, bist Du das?", fragte Vano und legte die Schminksachen beiseite und strich Boldi die Haare nach hinten. "Sag mal", bat er.


    Boldiszàr
    »Ich bin nicht eifersüchtig auf Davet. Ich würd ihn gern kennenlernen. Ihn hätte ich gern als Freund und Kamerad an Bord gehabt. Solche Menschen gibt es viel zu wenig und auch Robby ist einer von ihnen, auch wenn er lieber seine schlechten Seiten raushängen lässt. Ich weiß zu schätzen, dass du ihn verschonst. Ich versteh deine Bredouille. Deine Sorge um die Mannschaft und um mich. Aber mir wird nichts geschehen, so lange Robby was bei den Beißern zu melden hat. Was sie brauchen, ist Arbeit. Sie gammeln da unten den ganzen Tag und die ganze Nacht im Bugraum, langweilen sich und kommen auf dumme Gedanken. Das ist bei Unitè B nicht anders. Teilweise waren das echt üble Kerle, aber die Arbeit bei der Garde, die Verantwortung, die Disziplin und Kameradschaft haben aus ihnen anständige Männer gemacht. Mit Ecken und Kanten, aber jedem einzelnen von ihnen würde ich mein Leben anvertrauen. Das selbe würdest du vermutlich von deiner Mannschaft sagen. Lass die Beißer teilhaben, sperr sie nicht weg, isolier sie nicht. An Bord sind genügend Männer, die Blut spenden könnten für die zwei Vampire oder zumindest für einen, wenn du Archibald, den Massenmörder, rausschmeißen willst. Je nachdem, wie gut die Beißer anpacken und sich einbringen, wirst du sehen, ob sie als Kameraden im Kampf taugen. Für Robby bejahe ich das ohne zu zögern, aber auch Kazrar macht einen guten Eindruck.«


    Silvano de Mancini
    "Gut nachgedacht und von hinten nach vorne die Segel gehisst. Oder wie Du sagen würdest, das Pferd verkehrt herum aufgezäumt. Spielt aber keine Rolle, solange das Ergebnis stimmt. Man merkt dass Du ein Truppführer bist. Pass auf ich übernehme Deine Vorgehensweise komplett. Passt es, bekommen sie ihre Chance und ich korrigiere meine Meinung. Wobei meine Meinung über die Personen nicht schlecht ist, ich schätze sie nur als Gefahr ein. Hat nicht mit ihnen persönlich zu tun, sondern ist einfach eine beurteilung der Sachlage. Aber es ist schon wahr, jemandem der Langeweile hat, fallen die dümmsten Dinge ein. Ich bin genauso, kurzum mich eingeschlossen. Pass auf, sobald wir verheiratet sind, werde ich Dich als Offizier ausbilden. Das Zeug dazu hast Du. Nur der Unterschied ist, Du kannst Erster werden oder sogar Kapitän. Aber für den Käptn benötigst Du einen Adelstitel. Den hast Du dann. Du weißt wofür, frag nicht nach, zu Deiner Sicherheit. Und ja ich weiß, notfalls segeln wir gemeinsam durch den Abgrund, aber lass mir da meinen Kopf bitte. Und wenn wir gemeinsam 300 Jahre alt werden, wunderbar nur möchte ich Dich trotzdem abgesichert wissen. Würde Davet noch leben, hättet Ihr Euch beide blendend verstanden und ich hätte zwei so Klugscheißer als Ehemänner, denen ich diene", lachte Vano und küsste Boldi.


    Boldiszàr
    Boldiszàr setzte sich auf. »Bist du fertig mit Schminken? Kann ich mich mal im Spiegel angucken? Wenn die Beißer gefährlich sind, kann das gut sein für uns - denn umso schlechter ist es für die Lederhandtaschen auf Firasani. Auch die Mannschaft der Choucas gefährlich. Wär sie es nicht, wären sie als Besatzung eines Kriegsschiffes fehl am Platz. Ich brauch keine Absicherung, ich kümmere mich um mich. Aber wenn es dir was bedeutet, dann sichere mich ab. Aber lass dich deswegen nicht zu Dummheiten verleiten. Mach die Krokos fertig, räche Davet und ich bin dabei an deiner Seite. Aber schmeiß dein Leben nicht weg. Wir haben noch so viel zusammen vor. Ich lieb dich, Vano. Und ich brauch dich. Und es tut mir leid, dass ich die 200-Taler-Flasche fast am Stück runtergekippt habe. Ich geb dir das Geld dafür.«


    Silvano de Mancini
    "Ach Knubbel, Du missverstehst die Bedeutung eines Geschenks. Ich hab Dir die Flasche geschenkt, weil ich sie Dir gönne. Ich ging allerdings davon aus, dass Du sie Dir in aller Ruhe schmecken lässt. Aber das war mein Fehler, so wie Du isst, so trinkst Du auch. Ich genauso. Ergo, Du in Rekordzeit und ich im Schneckentempo. Du gibst mir gar nichts dafür. Du kannst mir aber gerne mal einen ausgeben. Wohl wahr, zahnlose Haie auf einem Kriegsschiff wären wohl sehr fehl am Platz. Ich lasse mich zu gar nichts verleiten, außer vielleicht etwas härter zu kämpfen als üblich, da es um die Ehre meines ersten Mannes geht. Wie mein Vater schon sagte, er hätte nicht gewollt, dass ich für ihn verhungere. Und ich vermisse Dich ja schon, sobald Du nur im Bugraum rumgeisterst und mich vernachlässigst. Was meinst Du würde ich Dich drüben auf der anderen Seite des Nebels vermissen hm? Zwei dermaßen vermissen geht nicht Boldi, dafür liebe ich Dich zu sehr, als dass ich Dich allein und schutzlos zurücklasse. Außerdem habe ich mit Dir den anderen Spaß am Leben wiederentdeckt, Du weißt schon den zu zweit. Damit meine ich jetzt nicht nur Sex oder so. Damit meine ich einfach zu zweit zu sein, sich gerne zu haben, sich nah zu sein, alles zu teilen, einander beistehen und ja auch Sex. Warte ich hole Dir einen Spiegel", sagte Vano und stand auf. Er kramte einen Moment und reichte Boldi dann einen Handspiegel. "Du hast wunderschöne Augen, absolut blau", schnurrte Vano.


    Boldiszàr
    »Den anderen Spaß zu zweit, das Miteinander, das kann man auch mit Freunden haben, wenn es wirklich gute Freunde sind. Was ist mit Jaques, Francois und Conni? Ich finde, ihr vier geht genau so miteinander um. Besonders Jaques ist mir sympathisch. Wobei manche auch mit ihren Freunden schlafen. Ich nicht, aber ich kenn das von anderen. Keine Ahnung, was dann der Unterschied zu einer Beziehung sein soll, außer, dass man die Verantwortung scheut.« Boldiszàr beäugte sich im Spiegel. Er drehte den Kopf hin und her. »Gefällt dir das so?«, wollte er wissen.


    Silvano de Mancini
    "Ja das stimmt, manche teilen in Freundschaft die Koje, aber das ist nicht meins. Nenne mich prüde in der Angelegenheit, aber Sex ist für mich etwas Intimes, dass ich nicht einfach so mit jemanden haben kann und ich kann es auch nicht als Waffe verwenden. Ich muss für ihn wirklich was empfinden. Gut Du könntest sagen, wie lange hast Du mich gekannt um mir einen zu lutschen? Offiziell ein paar Stunden, aber ich habe mich Hals über Kopf in Dich verknallt. Faktisch kennen wir uns schon immer, also 39 Jahre. Jaques, Conni und Fran, sind meine Wahlfamilie Boldi. Mit ihnen kann ich das auch haben, bis zu einem gewissen Grad. Der letzte minimale Schritt fehlt. Ich würde jederzeit neben Jaques pennen, aber ich würde nicht auf im pennen, auch wenn nichts läuft. Ich würde mich nicht ankuscheln oder sowas. Knuddeln oder so im Suff ist was anderes. Aber ich würde mich nicht auf seinen Bauch legen, ihm den Arm um den Hals schlingen und seine Brust als Kopfkissen benutzen. Ist kein Sex, ist aber absolute Vertrautheit. Ich bin immer davon ausgegangen dass Conni und Fran öfter mal miteinander die Kissen zerwühlen, aber das haben sie nicht. Sie haben quasi nur gelabert, Pyjamaparty gemacht und nicht mal gemeinsam in einem Bett geschlafen. Wenn hat Conni auf dem Boden gelegen oder im Stuhl. Ich weiß nun warum, aber Conni wusste es nicht und hat es trotzdem akzeptiert. Ich glaube dass gehört noch ehr zu einer Freundschaft, auch ein nein zu akzeptieren, als ein Ja zu genießen. Wie hättest Du zu Davet gestanden würde er noch leben? Wie zu einem Bruder? So wie ich zu Bellamy? Dein Bruder ist eine schräge Marke. Du gefällst mir so, aber Du müsstest auch passend gekleidet sein. Aber ganz ehrlich, ungeschminkt siehst Du besser aus. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber es ist eine Tatsache. Dabei bist Du ein richtig hübscher Kerl, hohe Wangenknochen, markantes Gesicht, hammerblaue Augen, Knubbelnase... aber ungeschminkt bist Du meiner", grinste Vano.


    Boldiszàr
    »Ich glaub, ungeschminkt passt besser zum Gardisten Boldi, den du kennengelernt hast. Schminken ist anderen Leuten vorbehalten, bei solchen wie mir wirkt es lächerlich, auch wenn es gut gemacht ist. Manche sagen, die reinste Form von Liebe ist ohne Sex. Prince Ciel sagt so was immer. Manchmal stimmt das. Wie bei Conni und Fran vermutlich oder dir und Jaques. Oder auch Robby und mir. Auf der anderen Seite ist man niemals jemandem so nah, wie wenn man miteinander schläft. Keine andere Handlung kann mit ein und demselben so unterschiedliche Dinge ausdrücken. Sex kann innigste Verbundenheit sein, aber auch eine der grausamsten Waffen, um einen Menschen zu zerstören. Ich kann zum Thema nicht viel aus erster Hand beitragen, da ich alles nur von Beobachtungen und vom Hörensagen kenne. Ich hab immer gern zugeschaut, wie mein Bruder Bellamy, das haben wir gemeinsam. Richtig harten Sex zu sehen, macht mich unheimlich scharf und dabei gönn ich mir gern selber eine Runde Handarbeit oder nehm die Eindrücke mit in meine Kammer und erinnere mich genüsslich daran. Aber ich selber könnte wohl auch niemanden gewaltsam nehmen, der das nicht will. Ich hab ein schlechtes Gewissen wegen Patti. Er hat zwar versichert, dass er es will, aber sah es so aus, als ob er das genießt? Er versteckt sich seither.«


    Silvano de Mancini
    "Du es ist ein Unterschied ob Du leidenschaftlich durchgeackert wirst, oder brutal. Leidenschaftlich ist es wenn man mal etwas härter zur Sache geht, oder recht schnell, weil man einfach dermaßen Lust drauf hat. Aber gegenseitig brutal zueinander sein? Mir kann keiner erzählen, dass er diese Form tatsächlich genießt. Ich bin langsam wenn ich ein Genussmensch bin, dann will ich so langsam und so lange wie möglich etwas davon haben, auch beim Sex. Aber das heißt nicht, dass ich keinen Spaß an einer anderen Nummer habe und die im Bug war erstklassig von Dir. Und Du magst es vielleicht auch nicht nur im Zeitraffer, aber machst es ja trotzdem für mich mit. Und ich hoffe es gefällt Dir trotzdem. Ich denke man muss völlig anders gestrickt sein, um jemanden das antun zu können. Ich war schon oft genug wütend auf Dich, Du sicher auch auf mich. Aber ehrliche Ansage könntest Du mich schlagen? Ich könnte Dich nicht schlagen. Dein Bruder würde zuschlagen, hast Du ja an Arbogast gesehen. Bei meinem allerersten Mal oder besser gesagt bei dem Versuch meines allerersten Mals, habe ich mich ziemlich blöde angestellt. Er hätte ihn mir am liebsten einfach einmal richtig reingeschoben, damit nun... damit ich es hinter mir habe, sage ich es mal so. Hat er auch nicht gekonnt. Und ich könnte auch niemals so mit Dir umgehen, wo ich wüsste ich füge Dir bewusst Schmerzen zu. Warum soll ich das tun? Ich liebe Dich, ich möchte dass es Dir gut geht, dass Du Spaß hast, dass Du Dich bei mir wohlfühlst, dass Du es Dir bei mir gemütlich machst. Könntest Du das dann noch? Vorhin hatte ich Schiss vor Dir, aber trotzdem oder gerade deshalb ging ich davon aus, dass Du mir nichts tun würdest. Du könntest es, ohne Frage. Aber warum solltest Du? Oder warum sollte ich? Beim Sex wird man eins, dass ist die größte Form von Nähe Boldi. Körperlich eins zu werden. Patrice hatte überhaupt keinen Spaß daran, die haben ihn abgerichtet, den Mist zu sagen. Ich war leider mit mir selbst beschäftigt und er gehört Tekuro. Patrice versteckt sich nicht, er ist geflohen und zwar zurück zum Palast", antwortete Vano und fing an Boldi abzuschminken.


    Boldiszàr
    »Ich weiß nicht, ob es Leute gibt, die Schmerzen genießen. Man sagt, es gibt sie, aber ich kenn keinen, der so tickt. Es sei denn, Patti so. Ob ich dich schlagen könnte? Nein. Gegen die Wand drücken, anbrüllen, packen, rumwerfen, wenn es mal nötig wäre, um dich zur Vernunft zu bringen. Aber ich könnte dich nicht schlagen und das ander noch viel weniger. Ich glaub, wenn ich das auf die Weise versuchen würde, wie Belly und Robby zu Patrice waren, würde ich schlapp machen. Obwohl ich das Zusehen genieße. Aber es ist was anderes, die Verantwortung dafür, was da passiert, auf andere abzuschieben. Wenn es um eine Gruppenstrafe ging, die so auszusehen hatte, dann war nicht ich der Coutilier, sondern Robby. Patti abgerichtet? Wie, abgerichtet? Du meinst, weil Robby sein Vorgesetzter ist oder was?«


    Silvano de Mancini
    "Das habe ich gemerkt, aber Du hattest ja auch Recht. Mehr als das, denn Fran ist nicht hier um mir notfalls zu helfen. War blöde von mir, also habe ich Deine Art mich zur Vernunft zu bringen, verdient. Du hast es für meine Augenhöhle getan", grinste Vano und wurde dann ernst. "Wenn Fran zurückkommt, lass ich es zunähen. Du musst mich dabei festhalten, versprich mir das. Wegen Patrice, den haben sie nicht als Gardist abgerichtet, sondern als Nutte Boldiszar. So wie man Sklaven und Zwangsnutten abrichtet. Sie tun es so lange mit ihm, bis er sich völlig selbst aufgibt. Einreiten nennt man das. Manche sterben dabei. Und wie ich von einigen hörte in manchen Ländern gibt es auch Häuser, wo man die Männer so kastriert, dass sie nicht mehr zeugen können. Mann und Frau schneidet man die Zungen heraus. Damit sie nicht plaudern, wenn Du bei der Nummer irgendwas wichtiges ausgeplappert hast. Menschen sind Monster, sagte Fran einmal. Das sie das sind wissen wir. Kennst Du einen Nekromanten? Dann könnten wir unsere Eltern mal beschwören lassen, was meinst Du? Ich würde sie gerne mal sehen", sagte Vano nachdenklich.


    Boldiszàr
    »Ja, für deine Augenhöhle«, wiederholte Boldiszàr ernst. »Einmal reicht. Zunähen? Von mir aus. Fran wird schon wissen, was er macht. Ich werd für dich da sein und dich halten, aber hinterher brauch ich wieder eine Flasche Schnaps. Und du vorher, sonst erträgst du das nicht. Wenn das mit Patti stimmt ... dann ist es gut, dass er abgehauen ist. Er ist jemand, der durch sein Aussehen provoziert, obwohl er sich ganz normal benimmt. Ich werd mir was für ihn überlegen, mal mit ihm reden. Vielleicht kann er in eine andere Einheit, aber vielleicht will er nun ganz weg von der Leibgarde, dann helf ich ihm, eine neue Stelle zu bekommen. Scheiße gelaufen, das hab ich unterschätzt. An Nekromanten kenne ich nur Brandur von Hohenfelde, den Vater von Prince Linhard. Unsere Eltern ...« Boldiszàr schloss kurz die Augen. »Warum sollte Brandur das für uns tun?«


    Silvano de Mancini
    "Patrice könnte auf einem Schiff dienen, soll ich mich mal für ihn umhorchen? Nun warum er das tun sollte? Keine Ahnung, warum denn nicht? Wir achten doch auch auf seinen Sohn, er hat es bei uns gut und vielleicht macht er es einfach, wenn wir ihn bitten. Oder ihn dafür bezahlen. Ich habe keine Ahnung, was so etwas kosten könnte, aber wir könnten ja mit ihm reden. Ich erinnere mich gerne an unsere Eltern. Wie wir da am Strand Spaß hatten, Limo getrunken haben. Dein Vater sah aus wie Du. Voll der Bulle von einem Kerl, ein riesige Kante. Aber gut, damals war ich klein und er schien mir so groß. Aber das spielte alles keine Rolle, denn ich fühlte mich einfach gut und geborgen. Es war einfach wunderschön und so sollte es sein. Du schuldest mir noch 10 Strohhalme. Und ich erinnere mich gerne an meine Mutter, wie sie Wäsche aufhing... der Anfang vom Ende Boldi. Und ich erinnere mich gerne an die Szene wo mein Vater Dich tröstete. Er war noch größer als Dein Vater und er hatte eine Matte wie Davet nur in blond. Er war so blond wie ich, ich möchte mit ihnen so gerne reden. Ich weiß nicht ob Brandur das für uns tut, aber fragen kostet nichts. Und falls er nein sagt, könnten wir Jules fragen, ob wir weitere Erinnerungen sehen dürfen", schlug Vano vor.


    Boldiszàr
    »Patrice ist ein guter Mann. Er braucht viel Anleitung, ist nicht gerade selbstständig, aber er tut, was man ihm aufträgt. An Bord eines Schiffes wird er sich vermutlich als erstes einen Ersatz für Robby suchen. Aber wenn er diesmal an jemanden gerät, der das nicht ausnutzt, könnte er auf einem Schiff vielleicht gut aufgehoben sein. Du kannst dich ja mal umhören. Ich schulde dir noch viel mehr als nur zehn Strohhalme, Vano. Ich hab dir alles Mögliche dafür geklaut, wenn du mich geärgert hast. Oder hast du dich nie gefragt, warum deine Glasmurmeln immer weniger wurden? Die mit Einschlüssen wollte ich immer haben und ich hab sie gehortet wie Edelsteine. Wenn wir mit unseren Eltern reden, kann es sein, dass wir sie hinterher nicht wieder gehen lassen wollen. So wie Robby seinen Vater. Hast du das mitgekriegt? Kazrar war tot, aber Robby hat es geschafft, ihn wieder zu erwecken. Vielleicht ... er sagte, dass der Älteste das für ihn tat. Der Lich. Wenn wir umkehren, zurück zum Hafen ...«


    Silvano de Mancini
    "Der Typ kann Tote zurückholen? Jeden Toten? Vielleicht sollten wir ihn retten, bevor er tot ist. Sich selbst wird er kaum zurückholen können! Dann hätte ich gerne unsere Eltern zurück, alle beide. Was würdest Du tun, würde ich meinen ersten Mann zurückholen? Was wäre dann? Keine Ahnung, ob ich damals wusste ob Du mir etwas anderes weggenommen hast Boldi. Aber wenn ich es wusste, habe ich es Dir gegönnt. Er könnte bei Rene oder bei James dienen, er war Gardist, er wäre dann See-Soldat. Das hieße für ihn, genau dass was er benötigt. Er hat Befehle eins zu eins zu befolgen. Wir können ja mal mit ihm reden, sollten wir die Chance haben. Ich habe früher immer Schiffe gebastelt, daran kann ich mich erinnern. Warte ich gebe Dir was. Keine Ahnung wie Du zu Plunder stehst, aber ich liebe ihn", sagte Vano und kramte etwas aus einer Kiste. "Das sind wir, für Dich", schmunzelte er.


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    Boldiszàr
    »Die sind niedlich«, fand Boldiszàr und betrachtete die kleinen Treibholzschiffe. »Ich sammel manchmal unnützen Kram. Wie die geklauten Murmeln. Muscheln, schöne Schnüre ... lauter Zeug, was keine Sau braucht. Andere würden es als Müll bezeichnen. Die Schiffchen gefallen mir, die hätte ich dir als Kind vermutlich auch geklaut. Danke, Vano.« Er gab ihm einen feuchten Kuss. »Robby schwört, der Lich kann Tote zurückholen! Willst du ihn selber fragen? Ich will auch meine Eltern zurück und deine! Papa und Mama ... meinen großen Bruder habe ich zum Glück noch und den kleinen ebenso, auch wenn er jetzt ein Blutsauger ist. Davet ... also was Davet betrifft ... er ist ein Kamerad. Ich tu alles für meine Kameraden, das weißt du. Wie ich mich fühlen würde, weiß ich nicht. Aber ich würde ihn akzeptieren.«


    Silvano de Mancini
    "Genau wie ich, ich sammele auch alles, was ich schön finde. Oder was mir wer schenkt. Muscheln wirst Du tausende sammeln können. Hättest Du sie mir geklaut und wärst erwischt worden, hätte ich gesagt ich hab sie Dir geschenkt, damit es keinen Ärger gibt. Ich kann ja ruck zuck neue machen. Du darfst auch hier dekorieren. Mit der Ordnung habe ich es nicht so, hatte ich noch nie. Aber Du darfst hier was hinstellen, nur bitte nichts im Weg, weil sonst mach ich einen Satz drüber. Hier steht zwar viel rum, aber ich weiß wo es auf dem Boden steht und muss nicht gucken. Wie ich mich fühlen würde weiß ich auch nicht, nur dass ich Euch beide von ganzem Herzen liebe. Ja wir sollten Tekuro fragen, dass ist wirklich was Wichtiges. Wobei ich da ehrlich gesagt nicht weiß, wie ich mich verhalten sollte. Im Grunde kenne ich meine eigenen Eltern gar nicht. Das hört sich vielleicht schäbig an, aber so ist es doch. Fragen wir ihn komm Schatz", sagte Vano und stand auf. Gemeinsam mit Boldi ging er zurück zum Bugraum.


    Boldiszàr
    »Warte, ich nehm mir vorher Blut ab. Robby wird Knast haben.« Boldiszàr nahm eines von Silvanos Gläsern, zückte sein Messer und setzte sich selbst einen Schnitt, bei dem er leise fluchte. »Ein Heiler hätte das besser gekonnt, du brauchst echt mal einen Ersatzheiler.« Nachdem er das Glas befüllt hatte, machte er sich mit der unverletzten Hand und den Zähnen einen Druckverband. Er führte Silvano zurück in den Bugraum, während er das volle Glas in der Hand trug. »Ich geh zuerst rein.« Er klopfte und öffnete die Tür. Er schaute nach Robere, doch da kroch nur eine schwarze Fledermaus in einem Klamottenberg über den Boden, die von allen angeschaut wurde. Als Boldiszàr eintrat und sie ebenfalls anglotzte, verwandelte sie sich in einen nackten Robere, der ihm das Glas aus der Hand riss und es gierig aussoff.
    »Danke, Mann, du hast mich gerettet«, ächzte Robere.
    Boldiszàr runzelte die Stirn. »Eh du wieder Scheiße baust. Vano hat eine Frage an dich. Sei lieb.«
    Robere grinste ganz kurz. »Bin ich doch immer.«


    Silvano de Mancini
    Silvano stellte sich neben Boldi und schaute sich gespannt die Fledermaus und deren Verwandlung an. "Zweierlei. Erstens ein Angebot zum Frieden. Ihr unterstützt uns an Bord und während des Feldzuges auf der Insel, dafür seid Ihr weiterhin unsere Gäste. Zweitens habe ich gehört, dass der Lich Tote erwecken kann. Stimmt das? Falls ja, was benötigt er dafür?", fragte Vano rundheraus.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ja, das kann er«, sagte Tekuro andächtig. »Was er benötigt, sind Opfergaben. In Form von Schmerzensschreien und Angst. Der Älteste nährt sich davon. Er hilft jenen, die ihm dienen und ist sehr großzügig. Wenn ihr wollt ... dann lebt in seinem Sinne. Verdient euch Zähne. Und ihr bekommt, was ihr euch wünscht. Ich arbeite gern an Bord, aber ich kann nur noch nachts. Und ich brauch regelmäßig Blut zu trinken, sonst verhunger ich oder saug wen aus, ohne dass ich es will. Dieser Hunger ist noch schwerer zu ertragen, als normaler Hunger und ich bin niemand, der Hunger schätzt.«


    Silvano de Mancini
    "Schmerzenschreie und Angst? Die kann er haben. Wie wäre es mit ungefähr 70.000 Toten? Die kann ich dem Alten bieten. Dafür verlange ich die Eltern von Boldi, meine und meinen ersten Ehemann zurück. Wird er das für den Preis leisten? Gut, mir ist gleich welche Schicht Du schiebst. Wir werden Dir Blut organisieren, dafür wirst Du Dich friedfertig verhalten. Noch einmal wegen dem Ältesten, sonst benötigt er nichts? Außer Opfer? Nichts ist gut, aber ich meine, was noch?", fragte Vano misstrauisch.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Eigentlich nur, dass man ihn ehrt und in seinem Sinne lebt. Also den schwachen Schmerz und Kummer bringt. 70 000 Tote? Dafür erweckt er dir eine ganze Stadt wieder zum Leben«, ächzte Tekuro. »Aber ihr habt ihn nicht an Bord gelassen, er ist allein in dieser versifften Hafenstadt!«


    Silvano de Mancini
    "Ja weil dieser verdammte Massimo mein Schiff versenken wollte, weil der Lich angeb-lich an Bord ist. Na wunderbar, da hätte er auch an Bord sein können! Wobei... hm... doch nicht, was manchen wir, der Prince wird vermutlich was dagegen haben, dass sein Nemesis auf dem Sonnendeck flaniert. Super, wieso komme ich immer in so Schwulitäten? Treue oder Eltern zurück? Treue oder Schiff gerettet? Treue oder Ehemann? Ist doch nicht normal. Jedenfalls werden wir Euch Arbeit zuteilen und die wird auch erledigt. Dafür werdet Ihr Euch vermutlich besser fühlen, ausgelastet und die anderen sicherer. Bis auf die Frau, die bleibt hier. Wegen dem Ältesten reden wir. Boldi lass uns zurückgehen in die Kajüte. Danke Teku", sagte Vano und ging vor.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Nori muss auch hierbleiben«, meinte Tekuro. »Sie trägt mein Kind in ihrem Leib. Sie darf nicht schwer schuften, aber ich arbeite für sie mit.« Er zog seine Kleider wieder an und setzte sich neben seinen Vater, der immer noch sehr blass aussah, weil er um ein Haar seinen Sohn verloren hatte. Tekuro kuschelte sich an ihn an und döste vor sich hin.


    Kazrar
    Kazrar umarmte seinen Sohn felsenfest und drückte ihn so hart an sich, dass man meinte er wollte ihn zerquetschen. Aber er hatte nur Angst, ihn erneut zu verlieren. "Nori kann hier Kleinigkeiten erledigen, dann kann Ihr niemand was nachsagen. Schlaf mein Sohn. Schlaf. Du wirst die Heimat eben bei Nacht kennenlernen, aber Du wirst sie kennenlernen, ganz gewiss", flüsterte ihm Kazrar zu.

  • Seit einer geraumen Weile stand einer der Neuankömmlinge allein auf dem Deck rum - Chevalier Marcello de Chevrette. Sacha wartete, ob einer der Offiziere sich um ihn kümmern wollte, aber die hatten alle gerade zu tun. Also ging Sacha selbst zu dem jungen Chevalier.


    "Willkommen an Bord der Choucas, Chevalier. Ich bin Sacha, einer der Matrosen. Ich bin für die Versorgung von unseren Gästen zuständig. Möchtet Ihr zuerst in der Kombüse eine Stärkung zu sich nehmen oder Euch schon einmal eine Kajüte aussuchen? Euch steht eine Offizierskajüte zu, die sind geräumig und gemütlich. Sie unterscheiden sich kaum von einem Gästezimmer an Land. Ihr könnt aber auch erst einmal in der Kajüte etwas essen, bis einer der Offiziere Zeit für Euch hat, unser Smutje kocht vorzüglich und vor allem reichhaltig."

  • Marcello

    schaute sich auf dem Schiff um. Es war riesig und die Werft von seine Familie hatte es gebaut. Die Offiziere waren am rumwirbeln und die Matrosen genauso. Alle hatten zu tun und er kam sich ein bisschen verloren vor. Marcello wusste nicht, ob er ohne Erlaubnis alles angucken durfte. Drum wartete er ab und schaute sich auf Deck um. Marcello stellte sich an die Reling und streichelte das Holz. Es war gutes Holz und seine Handwerker hatten es gut verarbeitet. Das Schiff war schon einige Jahre alt. Das der Captain es liebte und die Mannschaft konnte er sehen. Es war sehr gepflegt. Marcello wartete. Ein junger Matrose kam an und begrüsste ihn. Sacha hiess er und war sehr nett.

    „Hallo Sacha ich bin Marcello, dass reicht, du musst nicht Chevalier sagen. Solang die anderen am arbeiten sind, will ich niemand stören oder im Weg stehen. Ich möchte zuerst meine Sachen in meine Kabine bringen. Meine Familie baut diese Schiffe, ich kenne die Grösse von den Kabinen. Trotzdem würde ich gerne alles sehen. Falls du Lust hast, kannst du mir das ganze Schiff zeigen. Ich bin nicht nur Gast, ich werde hier genauso arbeiten. Ich notiere alle guten Ideen für zukünftige Schiffe. Damit ihr das noch angenehmer und leichter habt an Bord. Also wenn du eine Idee hast, raus damit ich schreib sie auf.
    Was zu essen klingt gut. Mein letztes Essen war heute zum Frühstück. Ich würde gerne in der Schiffsküche essen. Was gibts denn heute zu essen? Ich bin das erste mal selber auf einen unserer Schiffe. Den Captain kenne ich schon, wer sind die anderen Sacha?.“

    Marcello freute sich, dass Sacha sich Zeit für ihn nahm und mit ihm quatschte.