Blutrote See - Kapitel 13 - Klärungsbedarf

  • Sorgen um Francois


    Francois Grimard
    Francois lag im Bett und las etwas, während Ferrau die restliche Wohnung auf Vordermann brachte und aufräumte. Als Ciel die Gemächer betrat, eilte er auf ihn zu und umarmte ihn fest. »Fran blieb im Bett, weil sie noch was müde ist. Ich habe ihr ein schönes Buch hingelegt und ihr Tee gekocht. Jetzt geht es ihr besser, sie fühlt sich nicht mehr so schlapp«, erklärte Ferrau, während Fran gut gelaunt den Kopf schüttelte. »Er hat gesagt, man muss mindestens zwei Liter Tee am Tag trinken. Sag unserem Ferrau mal, dass man das nicht zum Frühstück erledigt haben muss. Komm ein bisschen zu mir Ciel«, bat Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel knuddelte Ferrau zur Begrüßung. Diesen Mann musste man einfach knuddeln. Er fragte sich, warum er früher noch nicht auf den Gedanken gekommen war, als Ferrau noch unter Dreaux gedient hatte. Vermutlich, weil man ihn da kaum zu Gesicht bekommen hatte, da er sich meist vor seinem launischen Herrn versteckte. Ciel zwickte ihn mit den Zähnen in das Kinn mit dem Dreitagebart. »Immer wieder eine Freude, dich zu sehen. Schön, dass du dich so lieb um Tini kümmerst. Trotzdem muss ich dich für eine Weile in deine Kammer bitten. Tini und ich müssen etwas besprechen.«


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau drückte Ciel fest und liebevoll und grinste Fran an, ehe er seinen Schatz losließ. »Ich bin in einer Stunde wieder da, macht Euch keine Gedanken. Ich bring Euch nachher was Leckeres mit«, versprach Ferrau, gab Ciel frei und kniff ihm kurz liebevoll in den Po, ehe er verschwand.


    Francois Grimard
    Fran legte das Buch beiseite und klopfte neben sich aufs Bett. »Na los, komm her Ciel. Was möchtest Du besprechen? Komm in meine Arme«, flötete Fran gut gelaunt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel kroch zu Francois ins Bett. Auch sie bekam eine liebevolle Begrüßung. Ciel küsste sie und strich ihr durchs Haar. Er legte sich jedoch nicht zu ihr, sondern setzte sich im Schneidersitz zu ihr aufs Bett. »Ich habe nachgedacht«, sprach er wie so oft. »Über dich. Und über Benito und diesen anderen Horror-Heiler mit den schlechten Zähnen. Ich muss dir eine persönliche Frage stellen. Ich hatte sie dir schon einmal gestellt, aber ich bin mir bei deiner Antwort rückblickend nicht so sicher, ob du mir die Wahrheit gesagt oder aus Scham vielleicht geschwiegen hast. Ist einer der beiden dir auf eine nicht medizinische Weise zu nahe getreten?«


    Francois Grimard
    Fran stützte sich auf und setzte sich dann Ciel im Schneidersitz gegenüber. Sie schaute ihm in die Augen, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn lange und liebevoll. »Ich belüge Dich nicht. Sie haben mich nicht mit ihren Körpern geschändet Ciel. Sie haben mich mit medizinischem Besteck geschändet. Mich und Verrill, es muss kein Körper sein um Dir Schmerzen zuzufügen. Wie kommst Du denn drauf, dass ich Dich bei so etwas intimen belügen würde? Zweifelst Du mein Wort an?«, fragte Fran verunsichert.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich kam darauf ... weil Onkel Davet sich um dich sorgte. Ich vermag aber nicht zu sagen, wie er auf den Gedanken kam. Wir sprachen darüber, wie unterschiedlich die uns bekannten Heimkinder mit ihren Schicksalen umgehen. Der eine kann an keinem vollen Teller vorbeigehen, ohne davon zu essen, der nächste isst überhaupt nichts mehr, der dritte frisst Ungeziefer vor aller Augen und du ... an dir scheint alles spurlos vorübergegangen zu sein. Das erscheint zumindest ungewöhnlich.«


    Francois Grimard
    »Wie kommst Du denn darauf? Du bist mir einer, ich habe Dir doch erzählt, wie ich verliehen wurde. Nein ich bin vielleicht niemand der sich aus Kummer vollstopft und ich verstecke mich auch nicht vor der Welt indem ich Zuhause bleibe. Ich verstecke mich in mir selbst. Bei meinem Mantel schlage ich selbst den Kragen hoch und zieh den Hut ins Gesicht. Das was geschehen ist, kann ich nicht ändern. Und ich kann die Menschen nicht ändern. Ich kann nur selbst einfach ein wahrer Heiler sein, wo andere nur heucheln. Mehr kann ich der Welt nicht geben. Mir reicht das kleine Glück, das Wissen dass ich helfen kann, will und werde, wo es mir möglich ist. Und dass ich einen guten Ehemann gefunden habe und in so einem Luxus leben darf. Davon hätte ich niemals geträumt. Meine Heilstube war für mich mein Luxus. Und die Maaten gesund und munter zu halten meine Aufgabe die mich glücklich machte. Ich war frei, ich hatte ein Zuhause, ich war glücklich. So sollte es bleiben und drum habe ich mich versteckt. Kann man das nicht verstehen?«, fragte Fran sanft.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nein«, antwortete Ciel ehrlich. »Ich kenne noch jemanden, der sich in seiner Kleidung verbirgt und nach außen hin gefasst wirkt und mit seiner grausamen Vergangenheit seinen Frieden gemacht zu haben scheint. Nur weiß ich bei ihm, dass ihm schlichtweg nichts anderes übrig bleibt und er ein Meister darin ist, seinen Schmerz zu verdrängen. Dennoch ist er da, schwelend wie Glut unter scheinbar erkalteter Asche. Wie sieht das bei dir aus? Ist da wirklich nichts, was in dir brennt?«


    Francois Grimard
    »In mir brennt keine Wut Ciel. Ich bin nicht wütend, ich bin maßlos enttäuscht und ich habe Angst. Enttäuscht wie ein Mensch der Heiler ist und anderen helfen soll, so mit anderen umgehen kann. Enttäuscht, dass ein zweiter mitspielte, als wäre es normal. Enttäuscht, dass niemand im Heim fragte woher meine Wunden sind, als ich selbst nicht wagte es anzusprechen. Enttäuscht von jenen die das Heim beaufsichtigen. Und traurig, dass es so kam, dass sich niemand zuständig fühlte, wo sich doch sonst jeder für jeden Unsinn zuständig fühlt. Und ich habe Angst, dass es noch mehr da draußen von denen gibt die ihre Finger und Instrumente in andere bohren, rein zu ihrem perfiden Vergnügen, aus Wissgier die nur noch perverse Gier ist. Aus Spaß am Schmerz. Es ist die Pflicht eines Heilers Schmerz und Krankheit zu bekämpfen Ciel, nicht sie zu verbreiten. Sie verdrehen ihr Wissen, weil sie selbst Verdrehte sind. Warum werden sie nicht gejagt und aufgeknüpft? Sie töten Ciel und niemand kann es ihnen nachweisen. Du hast keine Ahnung wie effektiv ein Heiler töten kann. Aber das ist nicht seine Aufgabe, es sei denn zur Erlösung. Aber auch dieses Urteil steht uns nicht zu. Denn es ist nicht unser Leben über das wir dort richten würden. Was mich auch umtreibt ist manchmal die irrationale Angst aufzuwachen. Manchmal denke ich, ich wache auf, war weder jemals auf der Choucas, noch gibt es Dich und ich blicke wieder in dieses alte, faltige Gesicht und er schreibt auf was ich in meinen von Drogen verursachten Träumen erlebt habe und ob sich das mit normalen Menschen deckt. Oder das er zurückkommt und mich nachts holt, während Du schläfst und mich fortbringt... und es beginnt von vorne. Das ist das was in mir ist. Enttäuschung, Traurigkeit, Angst, aber Wut? Nein. Ich bin nicht wütend«, flüsterte sie.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Wie kann ich dir die Angst nehmen?«, fragte Ciel besorgt, rückte nah an sie heran, nahm sie in seine Arme und zog sie an sich. »Ein Leibwächter? Einen Bellamy, der nur für dich allein da ist, auf dich achtgibt und sonst keine Pflichten hat, um sich ganz auf dich konzentrieren zu können? Von wem träumst du, von Benito oder seinem Kollegen? Vater hat noch nicht erfahren, was in dem Heim geschah ... aber er wird es erfahren. Damit dem ein Ende gemacht wird, was woanders noch stattfindet. Komm, meine Süße.«


    Francois Grimard
    »Einen Leibwächter?«, echote Fran und dachte darüber nach. »Wäre er auch bei uns, wenn wir schlafen? Ich sehe weder keinen der beiden, ich sehe ihre Hände und Besteck, aber ich weiß das sie es sind. Ich höre sie flüstern und lachen, während ich nackt bin. Warum ich immer nackt bin weiß ich nicht, ich versuche mich zu bedecken, aber es ist nichts da. Muss der Leibwächter wissen was geschah? Doch dass muss er, damit er versteht was ich denke und was ich fürchte. Lache bitte nicht, aber in Connis Nähe fühlte ich mich immer sicher, wenn ich die Choucas verlassen musste. Und dann betrog er uns. Hat er uns betrogen Ciel? Antworte mir ehrlich. Ja Dein Vater soll es wissen, aber auch der Chevalier de Mancini muss es wissen. Jeder der mit dem Heim zu tun hat, muss er fahren was sie dort taten. Oder einfach zuließen, sie taten selbst nichts. Sie taten gar nichts, überhaupt nichts. Was für einen Leibwächter würde ich bekommen?«, fragte Fran hoffnungsvoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du kannst ihn dir aussuchen. Du könntest sogar eine Frau wählen, wie meine Mutter. Ich bin mit meinem Bellamy sehr zufrieden und könnte heulen bei dem Gedanken, dass er Urlaub hat. Aber ich habe mich um eine Vertretung gekümmert. In der Hoffnung, dass diese den Posten antreten wird. Ich werde versuchen, die Beißer zu rekrutieren«, antwortete er glücklich. »Einen besseren Personenschutz kann man sich nicht wünschen. Auch Unitè B wird fortan allein mir unterstehen. Sie schützen damit auch dich. Vielleicht ist auch einer von ihnen für dich die richtige Wahl? Conni hat uns verraten, ja. Ich habe mit meinem Vater darüber gesprochen. Zu keiner Zeit und unter keinen Umständen war ihm erlaubt, mich zu narkotisieren!«


    Francois Grimard
    »Eine Frau, witzig Ciel, wirklich witzig. Die wird gleich mitentführt. Wenn ich schlafe bin ich dann beunruhigt, dass man der Frau was zu Leide tut. Toll, ich wollte schlafen und weniger Sorgen haben und nicht noch Angst um meine Leibwächterin, Ferrau, Dich, Baby und mich. Die Liste sollte kürzer werden, wenn der Leibwächter da ist. Kann ich Domi haben?«, fragte Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Domi? Aber er ist kein Leibwächter - er ist Henker! Natürlich macht er Eindruck ... also ja, wenn du es wünschst, steht er zu deiner Verfügung. Das heißt, ich muss mit Papa darüber reden, er hängt sehr an seiner D-Lösung. Du musst nur wissen, dass er in seinem Bereich sehr gut ist, nur ist er kein Krieger, sondern Scharfrichter.«


    Francois Grimard
    »Eben, jeder kennt und fürchtet ihn. Er muss nur grimmig neben unserem Bett sitzen. Wer wagt es sich dann noch hier rumzuschleichen. Und hier schleichen Leute. Ich weiß es. Ich... lache nicht ja, aber ich habe heute welche hinter den Wänden gehört und sie gingen irgendwohin. Sie sind wohl weg...«, sagte Fran stockte und schlug sich die Hand vor den Mund. Sie starrte zur Wand, dann Ciel an mit riesigen Augen. »Da... da war wirklich was! Ferrau hat es sicher auch gehört, ich bilde mir das nicht ein, auch wenn es so klingt ja? Also sie... Ich sollte den Mund halten«, sagte Francois, räusperte sich und grinste Ciel entschuldigend an. »Nun ist Domi verheiratet? Dann geht es nicht, falls er alleine lebt, dann ja. Ich hätte nie von Conni gedacht, dass er Dich betäubt, ich hätte aber gerne gewusst wieso er das getan hat. Das sieht ihm nicht ähnlich, da er Dich sehr mochte. Er fand Dich drollig sagte er, Du hättest einen niedlichen Kohlkopf. Wieso hast Du Bellamy denn Urlaub gegeben? Das geht so nicht. Wir haben hier Ängste und Sorgen und er macht Urlaub. Wer vertritt ihn denn? Sowas müssen wir regeln Ciel«, bat Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Gut, dann sprechen wir mit meinem Vater, aber ich glaube nicht, dass er etwas dagegen einzuwenden hat. Hoffe ich zumindest. Domi ist verheiratet, aber er spricht nicht sonderlich glücklich von seiner Ehe. Was mit Conni los ist, verstehe ich einfach nicht ... wir hatten uns gut verstanden und ich fühlte mich wohl in seiner Nähe. Wir unterhielten uns sehr gut und dann ...« Ciel schüttelte bekümmert den Kopf. »Dann baute er Blödsinn und nun sitzt er im Verlies. Er kann von Glück reden, dass Unitè B gerade im Außendienst unterwegs ist. Ja - hinter den Wänden waren Wächter. Ich habe sie abziehen lassen, da sie mir einmal zu viel Dinge an meinen Vater herangetragen haben, die diesen überhaupt nichts angehen.«


    Francois Grimard
    »Wächter? Hinter den Wänden und ich dachte ich drehe so langsam aber sicher Rad? Sag mal geht es Deinem Vater gut mich so zu erschrecken? Das ist nicht witzig. Ehrlich nicht, ich habe ja schon mitbekommen, dass er einen seltsamen Humor hat, aber das geht zu weit. Das sage ich ihm auch, gleich nachdem er mir Domi gestattet hat. Warum krabbeln die da rum? Sollten Dich mich erschrecken oder was? Gibt es das, Dein Vater macht der sowas öfter? Conni hat Dich sehr gemocht, er mag Dich sicher immer noch. Wollen wir ihn mal besuchen? Aber das mit Deinem Vater verstehe ich nicht. Ich werde mich nachts mal bei ihm einschleichen und unters Bett legen. >>Maaaaaxxx... Max hörst Du mich? Ich bins... Mama...<< mal sehen wie er auf seine eigenen Witze reagiert«, murmelte Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich habe schon versucht, mit Conni zu reden«, murrte Ciel betrübt. »Er sagte einiges, aber irgendwie doch gar nichts. Dann sprach ich mit Papa über ihn und der war auch nicht besser. Ich wünschte, Bellamy wäre hier, der würde Conni schon zum Reden bringen.« Ciel seufzte. »Gut, ich werde es ein weiteres Mal versuchen. Die Leute in den Wänden dienen unserer Sicherheit und darum überwachen sie uns auch beim Beischlaf, auf der Toilette und bei allen anderen Dingen, die niemanden etwas angehen. Sie sind nun fort!«


    Francois Grimard
    Fran musterte Ciel und musste losprusten. »Entschuldige bitte, ich dachte gerade etwas anderes. Ja aber es war auch unheimlich. Wenn man so etwas nicht weiß. Warum wird einem das nicht gesagt? Jeder hätte doch gedacht, entweder bilde ich mir das ein oder jemand veräppelt mich. Dein Vater wusste, dass Conni Dich betäubte? Was hat er denn nicht über Conni sagen wollen?«, fragte Fran verdutzt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Conni ist wohl einer unserer Schatten. Da du zur Krone gehörst, darfst du von ihnen wissen. Sie wachen im Verborgenen über uns. Aber Connis Rolle wollte mein Vater mir nicht so recht offenbaren, er war nur wütend, dass dieser mich betäubte! Warum Papa uns davon nicht in Kenntnis setzte? Damit wir uns nicht beklagen, natürlich«, murrte Ciel. »Er hat manchmal eine Paranoia. Vermutlich ein Nachlass seiner scheußlichen Mutter und ihrer Intrigen.«


    Francois Grimard
    Fran drückte Ciel fest an sich. »Und ich wollte ihn noch mit seiner Mutter ärgern. Tja er meinte es also gut und hat uns heimlich beschützt. Etwas zu heimlich, denn es wurde unheimlich. Deshalb kam Conni auch ohne Probleme in den Palast und ich damals nicht. Mich haben sie ausgefragt am Tor. Er spazierte hinein, wobei das passt auch nicht. Er war einfach locker und ich bin das nicht. Was ist hinter den Wänden alles Ciel? Du Schatz, falls ich Domi nicht bekommen kann, wen soll ich dann nehmen? Sollen wir uns darüber nicht gleich auch Gedanken machen? Wen würdest Du mir empfehlen?«, fragte Francois und streichelte Ciel liebevoll den Rücken.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Jemanden von Unitè B. Das sind ausnahmslos gute Männer und wunderbar unfreundlich. Oder«, Ciel überlegte, »wenn die Beißer zustimmen, in meinen Dienst zu treten, wäre einer von ihnen als dein Leibwächter denkbar. Von angenehmem Gemüt und des Kämpfens fähig wären beispielsweise Sacha und Patrice und beide sind keine Menschenfresser, sondern nur zufällig mit den Beißern verbandelt. Warum Conni einfach reinspazieren konnte, wissen die Götter allein - oder mein Vater, der mich anschweigt«, ärgerte Ciel sich.


    Francois Grimard
    »Patrice? Oh Ciel Patrice hat seine eigenen Probleme, glaube mir. Er benötigt mehr Rettung und Hilfe als wir alle zusammen. Ärgere Dich bitte nicht, ich werde mit Conni reden und normalerweise lügt und schweigt er mich nicht an. Sacha war einer von uns, ein Maat, ein Matrose. Guter Mann, jung, hart und taff, dass kann ich Dir sagen. Ihm nimmt keiner die Butter vom Brot. Er hat Vano einst das Leben gerettet, er hat einen Bullenhai im Wasser getötet, also ihm würde ich unser Leben anvertrauen ohne zu zögern Ciel«, sagte Fran und drückte Ciels Kopf an seine Schulter, und streichelte ihm den Nacken.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Es ist deine Wahl, wenn mein Vater nicht auf Domi besteht.« Ciel zog Francois noch fester an sich. »Meine süße kleine Arbettini ... aber Sacha wird der bessere Kämpfer sein.«


    Francois Grimard
    »Das ist er, ich weiß dass er kämpfen kann. Und wir kennen uns bereits und sind einander vertraut. Was meinst Du, wärst Du mit Sacha einverstanden? Ich möchte Dein Einverständnis haben, bevor ich Deinen Vater frage. Wir müssen ihm dann mit den besten Waffen ausstatten. Die hat er an Bord auch, aber die gehören zum Schiff. Er benötigt eigene. Und ich möchte, dass er hier bei uns lebt, wenn er dem zustimmt. Warum sollte er nicht? Hier hätte er ein Zimmer, auf dem Schiff Manschaftsquartier. Aber das stört nicht weiter, es müssen nur die Kameraden stimmen. Hier bei uns hat er mehr Platz, vielleicht lockt ihn das«, schlug Fran vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Und seine Familie wäre auch in der Nähe, wenn die Beißer zustimmen«, gab Ciel zu bedenken. »Ich finde, dass er eine angenehme Gesellschaft ist und ich denke, bei ihm wärst du in guten Händen. Auch Ferrau braucht sich vor ihm nicht zu gruseln, er ist manchmal eigen. Den Diener Jerome kann er zum Beispiel überhaupt nicht leiden, obwohl er ein freundlicher und umsichtiger Mensch ist.«


    Francois Grimard
    »Jerome, der Mann mit dem riesigen Mund? Ja Ferrau sagt er sieht aus, als wollte er einen beißen. Er freut sich,wenn er ihn etwas scheuchen darf. Aber hier übernachten soll er nicht. Da ist Ferrau recht eigen. Aber warum auch nicht? Er meint es lieb und möchte, dass wir auch keine Angst haben. Ferrau ist eben ein schüchterner Mensch und das müssen wir akzeptieren«, sagte Fran liebevoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Akzeptieren? Tini, ich finde ihn entzückend in seiner Art. Ich unterstütze ihn sogar in seinen Eigenheiten, wie dass ich ihm Jerome zum Herumkommandieren überließ, damit er an Selbstbewusstsein gewinnt. Trotzdem ist es manchmal drollig und bisweilen komisch.«


    Francois Grimard
    »Das konnte ich doch nicht wissen. Ja er ist drollig und manchmal kann man über seine Sorge nur den Kopf schütteln. Er wollte mir ein Kleid stricken lassen, damit ich es weich Zuhause habe. Wie einen Schlafanzug in ganz lang hat er mir erklärt. Ich weiß nicht was ich davon halten soll, aber das er überhaupt über so etwas nachdenkt, zeigt doch wie wichtig Du ihm bist. Weil er sich für mich mitsorgt und auch für unser Baby mitdenkt«, antwortete Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel zog ein verliebtes Gesicht und drückte sich ins Kissen. »Oh, mein Ferrau ... du solltest auf ihn hören und dir das Strickkleid fertigen lassen. Das hört sich kuschelig an. Und Ferrau und ich lassen uns ebenso einen Schlafanzug stricken. Dann sind wir alle drei kuschlig. Ferrau ist ein wundervoller Mensch. Er kann durchaus auch bocken, aber er meint es stets gut. Vielleicht heirate ich ihn doch irgendwann, wenn ich seine Niedlichkeit nicht mehr aushalte«, schmachtete er. Ciel setzte sich wieder auf und half auch Fran, sich zu erheben. »Komm, ich helfe dir beim Anziehen und dann statten wir Conni einen Besuch ab. Ich hoffe, dass es mit den Beißern und mit Sacha klappt. Danach muss ich wieder zu meinem Onkel, denk bitte mit daran. Er wartet, darauf, zu erfahren, was du zu meinen neuen Ohrringen gesagt hast, die er mir gestochen hat.« Ciel blinzelte Francois freundlich zu. Er war froh, dass seiner Tini Davets Befürchtungen erspart geblieben waren.


    Francois Grimard
    »Wir drei ganz kuschlig? Ja wir alle drei sollten uns bestricken lassen, eindeutig. Ich werde Dich daran erinnern, zu Deinem Onkel zurückzukehren. Übrigens sehr schöne Ohrringe und erstklassig gestochen. Ganz sauberer Schnitt. Ich werde auf Deine Ohrläppchen achten. Wie Du magst, für mich gehört Ferrau schon längst dazu, Euch gibt es nur im Doppelpack«, sagte Fran glücklich und stand auf. Sie zog Ciel vorsichtig mit hoch und beide machten sich auf den Weg zu Conni. Der nach der Inhaftierung sicher nicht mehr ganz so störrisch war.

  • Besuch bei Conni im Verlies


    Ciel Felicien de Souvagne
    Die Absätze von Ciels Schnallenschuhen hallten durch den dunklen Gang, als er die Treppe hinabstieg. Vor ihm ging ein Gardist mit einer Fackel. Muffiger Verliesgeruch schlug ihnen entgegen. Einige Gefangene machten in ihrer Verzweiflung Geräusche, die an Tiere erinnerten, andere flehten und streckten die Hände durch das Gitter. Die meisten jedoch sagten überhaupt nichts mehr, denn mit ihnen wurde nicht gerade zimperlich umgegangen, wenn sie die Aufseher nervten. »Hier ist der Lump«, murrte der Gardist. »Aber ich hab keine Ahnung, ob der jetzt schon verhört wurde. Das müsste ich nachfragen.« Er hielt Ciel die Tür auf, so dass der Prince eintreten konnte. Hinter ihm verschloss er die Tür und blieb in Sicht- und Hörweite stehen, so dass Ciel gefahrlos mit dem Delinquenten sprechen konnte. »Mon chou?«, fragte Ciel.


    Costantino Marchesi
    Conni hockte in einer Ecke auf dem Boden, die Beine angezogen und den Kopf auf den Knien abgelegt. "Hier bin ich, wo sollte ich auch anders sein Mon Chou. Mich erwartet sicher der Block. Er war nicht einmal hier, kein einziges Mal. Falls er überhaupt weiß, dass ich inhaftiert wurde. Aber das muss er wissen. Was soll ich davon halten? Oder er sitzt selbst noch, hat vielleicht schon den Kopf verloren. Irgendwann musste es so kommen", murmelte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Silvano hat ganz eigene Sorgen und es steht nicht in seiner Macht, dich vor dem Block zu bewahren. Leider sträubst du dich ja noch immer dagegen, die Wahrheit zu sagen.« Ciel schob mit dem Fuß das Stroh zusammen, dass als Bett diente und setzte sich auf das spärliche Häuflein. »Was ist nur in dich gefahren, dass es so weit gekommen ist?«, fragte er traurig.


    Costantino Marchesi
    "Mon Cher so etwas nennt man Freundschaft und es hatte zwei Gründe. Ich wollte Silvano helfen und ich wollte Dir helfen. Das kannst Du glauben oder überprüfen lassen. Ich habe es nicht böse gemeint. Aber das spielt keine Rolle, denn getan habe ich es trotzdem, nach dem Grund fragt niemand. Ich wollte nicht, dass Du in die Kampfhandlungen kommst. Auch für Vano und für Dich. Oder was meinst Du?", fragte Conni und schaute Ciel unverwandt an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schüttelte den Kopf. »Möchtest du immer noch nicht mit der ganzen Wahrheit rausrücken? Muss es jedes Mal mit einer Zwangsauslesung durch einen Geistmagier enden? Komm her, mon chou.« Er legte den Arm um Conni. Es sah aus wie eine freundschaftliche Geste, diente aber vor allem dazu, dass sie sehr leise miteinander sprechen konnten. »Inzwischen habe ich einiges mehr über dich herausgefunden«, sagte Ciel und streichelte Costantinos Schulter.


    Costantino Marchesi
    Conni lehnte sich an und genoss die Geste, auch wenn sie vermutlich anders gemeint war. Er schüttelte unmerklich den Kopf, als Zeichen dass er nicht ausgelesen werden musste. "Nein so muss es nicht enden, Du kannst mich fragen was Du fragen möchtest. Ich werde antworten. Was hast Du herausgefunden? Und was möchtest Du wissen? Ich dachte es interessiert Dich zu wissen, warum ich Dich ausgeschaltet habe. Nun nicht wirklich, ich schicke Dich nur schlafen Mon Cher, mehr nicht", sagte Conni etwas verzweifelt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel lehnte seinen Kopf auf den von Costantino. »Du sagtest, um mich zu schützen. Ich war bereits im Krieg, Conni. Ich habe mit 15 ein Heer als Feldherr gegen die Rakshaner geführt. Der Grund erscheint mir daher fadenscheinig oder zumindest albern. Wenn noch mehr dahinter steckt, was sollte dies sein, hm? Mein Vater hat ein wenig über dich erzählt und bestätigt, dass du ein Schatten bist. Er sprach von einer Klinge der Dunkelheit. Ich konnte aber nicht herausfinden, ob dies nur eine Metapher ist oder ein Geheimorden oder was auch immer. Bitte erzähl mir, wer du wirklich bist oder zumindest ein paar Worte mehr.«


    Costantino Marchesi
    Conni legte den Arm um Ciel und kraulte ihm die Flanke. "Die Klingen der Dunkelheit sind Waffen Mon Cher. Menschliche Waffen, die bereit sind zu töten und dabei zu sterben, sollte es der Auftrag erfordern. Meist werden sie auf sehr gefährliche Ziele angesetzt. Ziele die sehr schlau sind. Ziele die merken, wenn sich etwas verändert. Dann wenn ein Schatten nicht mehr reicht, wenn Deine letzte Handlung ist jemanden zu töten indem Du ihn mit in den Tod reißt, dass ist eine Klinge der Dunkelheit. Und einer von ihnen bin ich", antwortete Conni ehrlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Und dein Ziel war Silvano - aber du hast es nicht über dich gebracht, ihn aufzuhalten?", fragte Ciel und schloss die Augen. Er fühlte sich schon wieder viel zu wohl in Costantinos Nähe. "Und ihr seid ein Orden oder ist das nur eine Berufsbezeichnung?"


    Costantino Marchesi
    "Mein Ziel war Silvano, falls er sich gegen die Krone richtet, also gegen einen von Euch und ich dachte er hätte vor Dich auf Farisin zu töten. Und ja ich brachte es nicht über mich, ihn zu töten. Die Klingen sind kein Orden, es sind ausgewählte Schatten, die den letzten Schritt gehen. Ein Teil des Ordens der Schatten, eine Unterabteilung Mon Chou. Aber er wollte Dich nicht töten, er wollte die Farisin töten. Im Grunde, dass ist ja das Dumme, will er niemanden töten, sondern einfach nur seine Lieben behalten! Das versteht nur keiner. Aber seit er im Dienst ist, ist er unter Beobachtung, da ein Himmelsauge ihn für gefährlich hielt. Für einen möglichen Verräter. Ihn direkt zu beschneiden und von allem abzuschneiden wäre zu auffällig. Ihm jede Möglichkeit zu nehmen, von vornherein würde seinen Unmut und sogar seinen Hass schüren. Also ließ man ihm dass, was er am meisten liebte, das Meer und die Schiffe. In der Hoffnung, dass er Ruhe gibt. Das tat Vano auch bis zu dem Tag als Davet starb. Da meinte Parcival das wäre das wahre Gesicht von Vano. Ich hätte ihn sehen wollen, wenn man ihm die einzige Person nimmt. Das stimmt nicht Mon Cher, aber frag Vano dann war Davet die einzige Person auf der Welt die ihn haben wollte und liebte. Jemand bei dem er nie Angst haben musste, das er sich umdreht und sich wandelt. Der ihm ins Gesicht sagt, das war falsch, geh ich will Dich nicht mehr sehen. Er war alles für ihn, er war sein Zuhause. Das erklärte ich Dir. Das es nicht stimmt ist wahr. Aber Silvano kann das nicht sehen. Oder konnte es nicht sehen, er scheint es langsam zu begreifen, dank Boldi. Aber damals begriff er nur eines - alles was er hatte, alles was sein Leben ausmachte töteten die Farisin. Also wird er jeden einzelnen von ihnen so abschlachten, das sie in der Summe als Volk seinen Schmerz nachempfinden. Und dann folgt er Davet. Er wollte nie der Krone schaden, er diente Euch immer gern. Und er war stolz auf sein Schiff, er liebt sie. Wie ich sagte Mon Cher, er ist nicht böse, er ist tief verletzt und er wird sich damit ins Unglück stürzen und andere auch. Er kann nicht hören. Fran sagte ihm schmink Dich nicht, wegen dem Auge. Er hört nicht. Denkst Du Mon Amour, da hört er wenn ich sage, das war eine Person, ein Mann, ein Farisin und er ist längst tot? Das er tot ist, weißt Du. Dein Waffengürtel ist aus seiner Haut und er raubte Dir Dein Auge! Es ist doch schon vorbei, Du hast Deinen Mann gerächt. Aber ein Leben war nicht genug, es sind noch andere Echsen da draußen, Echsen die andere Männer und Frauen holen und andere so zurücklassen wie ihn. Seelenwaisen nennt er sie. Und das lässt er nicht zu. Er tötet proforma, er beschützt die Leute die sonst Witwen und Waisen werden könnten. Verstehst Du es? Aber er tötet nicht Dich, Deine Brüder, den Duc - niemals! Gleich was Parcival sagte, gleich ob er eine Klinge für ihn anforderte. Ich bin die Klinge, aber ich sah, dass Parcival log!", erklärte Conni traurig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Was war der Anlass, der dazu geführt hatte, dass man ihn als gefährlich deklarierte? Der Grund, warum du ihm auf dem Fuße folgen solltest. Zudem muss es einen Grund gegeben haben, wieso du annahmst, dass er mich töten will. Und auch dann bliebst du untätig. Du erscheinst mir sehr passiv oder du schweigst dich noch immer aus. Niemand braucht zaghafte Klingen. Würde ich Bellamy auf Silvano hetzen, der Mann würde keinen Tag überleben. Und du willst einer der Besten sein?« Ciel hob fragend die kahlen Brauen.


    Costantino Marchesi
    "Ich dachte es bis zu dem Moment, wo er sagte er hat einen speziellen Auftrag für mich. Da dachte ich, bitte tue das nicht. Aber dann befahl er mir, Dich zu betäuben, damit Du uns nicht in die Quere kommst. Und da begriff ich, dass er auch diesmal nicht versucht hat Dir zu schaden. Das war nur meine Angst. Er wollte Dir nie schaden, er wollte nur dass Du den Angriff verschläfst und ich war einverstanden damit. Ich dachte, dann ist es vorbei und er hat seinen Willen. Dann wird er heilen und der sein, der er sonst ist. Du solltest ihn zur Neujahrsfeier sehen Mon Chou oder wenn er einfach mit all seinen Leuten in der Taverne sitzt. Er ist ein guter Kerl nur sehr verloren. Was der Anlass war? Nichts! Die Aussage von Parcival war der Anlass. Er gab den Hinweis dazu, dass man ihn besser dermaßen überwacht, dass man zur Not gleich einschreiten kann. Das Wort dieses Mannes hatte Macht. Er war der oberste des Ordens der Himmelsaugen Mon Chou. Aber wer er wirklich war, das erfuhr ich später und ich wusste, dass alles von ihm nur eine Lüge war. Er fürchtete doch nicht den kleinen Kapitän Silvano, den Waisenjungen, den wütenden Witwer, das ist lächerlich! Er fürchtete das Erbe von Mercer. Das fürchtete er, einen Mann den er ermordet hatte! Wenn er Dich wirklich hätte töten wollen, wäre Silvano tot. Soviel Einschätzung musst Du mir zutrauen. Wenn Du Jahrzehnte mit einem Mann lebst, kennst Du ihn. Geht es Dir nicht so? Wenn jemand sagt, Dein Kammerdiener wollte dies oder das, dann weißt Du ob er das überhaupt könnte. Silvano kann das nicht. Er drohte es Dir sogar, er muss anders handeln. Tat er es? Nein! Er ließ sich verhaften. Was sagt das? Parcival hat mehr als nur gelogen Mon Chou, er hat gehofft, das Silvano ein Fehler begeht und ich sofort handele. Dann wäre er ihn los. Wir sind keine Mörder, die man schickt für jemand der unbequem ist. Wir sind der verlängerte Arm vom Gesetz, nur dunkel und im Schatten liegend. Ich renne nicht rum mit einer Liste wo 40 Leute drauf stehen und steche einen nach dem anderen ab Mon Cher".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Dann beantworte mir doch bitte die Frage, warum du nicht versucht hast, Silvano davon zu überzeugen, dass er anders handeln muss? Wie man es dreht und wendet, du hast einen Prince vergiftet. Du kannst es schönreden und es betäuben nennen, aber was ist das anderes als eine Form der Vergiftung? Mon chou, du hast nicht sehr weise gehandelt«, antwortete Ciel bedauernd. »Mein Vater ist erbost. Du behauptest, der verlängerte Arm des Gesetzes zu sein und übertrittst es selbst. Parcival glaubte ich auch zu kennen und hätte ihm nie Böses zugetraut. Ich kannte ihn sehr viele Jahre und wir haben gemeinsam manche Schlacht geschlagen.«


    Costantino Marchesi
    "Ich habe es versucht ohne Erfolg, ich hätte härter zu ihm sein müssen. Das gebe ich zu. Mitleid ist vielleicht eine schlechte Angewohnheit in unserem Beruf, aber eine die uns davor bewahrt zu schnell zum Messer zu greifen. Ich kann meinen letzten Zug nicht ungeschehen machen Mon Cher, aber ich kann ihn jederzeit setzen. Ich hätte seinen Hintern zum Heiler schleifen müssen, gemeinsam mit Fran und Santo. Taten wir es? Waren wir hart und unnachgiebig? Nein. Wir haben vor uns einen gebrochenen Mann gesehen, bestehend aus Haut und Knochen, dessen einzige Tätigkeit war um seinen verstorbenen Mann zu trauern. Er tat nichts außer heulen und hassen, er aß nicht, er verhungerte bis Fran genug hatte und da wenigstens so hart war ihn zu fixieren und zu ernähren. Was hättest Du getan? Fran der schwächste und freundlichste Kerl unter uns, war der härteste Mann in seiner Entscheidung. Nicht wirklich hart, sondern konsequent. Hättest Du Silvano so gesehen, dann hättest Du auch einen Auftragsmörder anheuern können, einen Wurm zu zertreten. Und ja ich habe Dich vergiftet, aber nicht zum Tode, sondern zum Schlaf. Du hättest Dich schlimmstenfalls bepisst und beschissen, aber gestorben wärst Du nicht. Wie kannst Du das von mir denken, wo Fran mein Freund ist? Wo Du doch mein Freund bist..."


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schüttelte den Kopf. "Ich denke nicht, dass du mich tödlich vergiftet hättest. Auch ich habe Menschen betäubt die mir sehr viel bedeuten. Aber ich hätte mir das nicht angesehen, bis Silvano Haut und Knochen ist und alle mit sich in den Abgrund reißt. Auf welche Weise auch immer, aber ich hätte gehandelt. Und nun sitzt du hier im Todestrakt.« Ciel zog ihn fest an sich heran. Eine Weile schwiegen sie. »Erzähl mir was von dir«; bat Ciel schließlich. »Ich habe dich als Conni die Klinge der Dunkelheit erlebt und als Conni der Geck. Beides betrifft nur deinen Beruf. Wer warst du davor? Was brachte dich dazu, ausgerechnet eine solche Laufbahn einzuschlagen?«


    Costantino Marchesi
    "Ja nun wird mein Kopf rollen, da ich einen zerstörten Mann nicht völlig zerstören wollte für einen Verräter. Wer ich bin? Nun mein Name ist korrekt und ich wollte ganz ähnlich wie die meisten auf der Choucas gerne zur Marine. Meine Eltern leben ein gutes, aber bescheidenes Leben. Und mich interessierte die Marine. Man kann natürlich auch anders zur See fahren Mon Chou. Aber ich wollte mehr sein als nur auf dem großen Wasser und Fische an Land ziehen. Und so ging ich zur Marine und lernte. Ich war nicht dumm, ich war fleißig und ich hatte Freude an meinem Beruf und so trat eines Tages mein Vorgesetzter an mich heran und sagte ich sollte mich bei Hofe melden. Das tat ich und lernte das Oberhaupt der Schatten kennen. Sie boten mir an ein verdeckter Ermittler zu werden, für die Sicherheit Souvagnes Augen und Ohren offen zu halten. Jederzeit bereit zu sein, einen von Euch zu beschützen, solltet Ihr in meiner Nähe sein. Ich war nur ein kleines Licht, ein Späher Mon Cher. Aber ich machte meine Sache gut und so stieg ich weiter auf. Und wurde älter und hatte keinen Anhang. Keine Frau, keine Kinder, keinen Mann, keinen Hund, nichts. Die besten Voraussetzungen für eine Klinge. Und als die Zeit reif war und sie sahen, wie ich mich in der Schlacht schlug und wie ich mit dem Messer umging, wurde ich nicht nur im offiziellen Dienst mehr, sondern auch in meinem inoffiziellen Dasein. Ich wurde eine Klinge. Man wies mir einen Meister zu und ich lernte, was man als Klinge zu lernen hat. Tränke, Gifte, Waffen, alles heimlich, aber nicht alles tödlich. Denn der Tod ist der letzte finale Schritt den wir jemanden schicken. Manchmal reicht es, wenn eine Person etwas verpasst, verschläft, versäumt und schon hast Du auch erreicht was Du wolltest. Conni privat ist eigentlich so uninteressant wie sein Name. Er mag seinen Geck, er mag sich schminken, denn eigentlich hat er sonst nichts anderes. Wie wohl viele Soldaten, Gardisten und Büttel. Der Beruf ist Berufung, er ist unser Lebensinhalt. Nun vielleicht nicht ganz, mir bedeuten meine Freunde viel und ich bin gerne mit ihnen zusammen. Nennenswerte Hobbys habe ich nicht und alleinstehende Interessen die nicht mit einem meiner Berufe zu tun haben leider nicht. Ich bin ein Marineoffizier, ich bin ein Schatten und ich bin eine Klinge - das ist es was ich bin. Und meist gut gekleidet und geschminkt. Nur im Moment wohl nicht", warf Conni ein.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nun, ich finde dich nicht uninteressant und ich mag deinen Namen. Wer ist dieses ominöse Schattenoberhaupt? Ich will ihn sprechen. Ich will wissen, was er als Koryphäe seines Fachs zu deinem Verhalten sagt. Ich möchte dich nicht auf dem Block sehen, Conni, aber weder ich noch mein Vater findet derlei lustig. Du bist unsere Klinge, nicht die von Silvano. Wie alt bist du überhaupt?«


    Costantino Marchesi
    "Nun Mon Cher ich möchte auch nicht auf dem Block landen. Ich bin 39 Jahre alt, meine Eltern sind Arridano Marchesi und Corette Marchesi, geborene Dube. Meine Eltern stammen aus Lanteigne, dort leben sie an der Küste. Ich glaube die meisten von uns haben Salzwasser in den Adern anstatt Blut. Mein Vater war Seemann genau wie unsere Matrosen, aber seine Knochen machten nicht mehr mit. Er hält sich eine kleine Herde Schafe auf den Salzwiesen und er bekommt immer ein Drittel meines Soldes. Sie kommen aus, aber ich weiß wie schwer es ist von der Viehzucht zu leben. Und mein Vater ist ein stolzer Mann, er würde nicht zu seinem Lehnsherrn gehen und um neue Tiere bitten. Drum lege ich etwas für ihn zur Seite. Familie Mon Cher, die Mannschaft aus der wir aus den Tiefen emporsteigen um auf den Schiffen fahren zu können. Mein Traum war es immer zur See zu fahren, navigieren zu lernen, auf der anderen Seite war das sehr teuer. Aber mein Vater hat es mir mit seiner Hände Arbeit finanziert. Er hat dafür geschuftet, er ist dafür in die Wanten geklettert und er hat dafür sich so manche Verletzung zugezogen. Und als es soweit war hatte ich Angst vor meiner eigenen Courage Mon Dieu. Mein Vater gab mir eines mit auf den Weg, ein Schiff ist im Hafen sicher, aber dafür sind Schiffe nicht gemacht. Du musst Dich schon was wagen, Du bist jung, Du bist hart, Du bist taff. Denn eine Familie bleibt Dir immer, die Mannschaft und eine Liebe bliebt Dir immer, die See. Das sagte mir auch Vano stets. Das Oberhaupt der Schatten ist Yanis Cairatte Mon Chou", antwortete Costantino.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du kannst so edelmütig sein und so vorausschauend handeln und dann machst du wiederum solch einen Blödsinn. Du hättest es viel geschickter aufziehen und ich fragen können, ob du mich betäuben darfst, um mich anzuschauen - und im Gegenzug anbieten, dass ich das selbe bei dir tun darf. Dann hätte ich all die Ereignisse verschlummert und mich auch noch darüber gefreut. Nur eines verstehe ich noch nicht - wenn du solch ein Profi bist, warum bin ich zu früh erwacht? Und wo finde ich Yanis?«, fragte Ciel und spielte gedankenverloren mit Costantinos Fingern. »Wenn ich dich hier heraushole, was dann?«


    Costantino Marchesi
    "Damit es ein Ende hat, darum bist Du zu früh aufgewacht. Damit Du ihn zur Ruhe bringst. Damit Du dafür sorgst, dass er zum Heiler geht und wenn er dann gesund zurückkehrt. Dann handelt er logisch, überlegt und gut für uns alle, für seine Mannschaft und er wird den Feind vernichten. So zog er blind vor Hass in die Schlacht. Sogar davon ausgehend, dass er nicht zurückkommt, Hauptsache sie sterben alle. Er tat was eine Klinge tat, er wollte die Farisin mit sich in den Tod reißen. Hast Du mal versucht zu schauen, wenn Du zu lange geweint hast Mon Cher? Dein Blick ist voller Tränen getrübt. Er ist bereits blind. Deshalb bist Du zu früh aufgewacht, um den Job zu erledigen, den ich selbst nicht übers Herz brachte. Ich weiß nicht was dann, dass entscheidet Dein Vater seine Majestät", gestand Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Aber warum zum Henker redet niemand mit mir über solche Dinge? Warum hast du mir nicht einfach gesagt, dass du mit deinem Demonai am Ende bist? Conni, bin ich solch ein Unmensch? Sonst lachen sie gern mal über mich, nennen mich den kleinen Prince und bei solchen Dingen scheinen auf einmal alle von Furcht ergriffen als sei ich dieser abscheuliche Lich persönlich!« Ciel war gekränkt, bestürzt und traurig. »Wo ist dieser Yanis zu finden. Die Überwachung von Silvano wird vermutlich ein Ende nehmen, genau wie die der anderen Agentensöhne. Mein Vater deutete so was an. Du bist dann arbeitslos. Darauf bezog sich meine Frage, was danach mit dir geschieht. Keine Wünsche, Hoffnungen, Träume?«


    Costantino Marchesi
    "Niemand lacht über Dich, Dein Ruf ist tadellos. Du bist bekannt als zuverlässiger Streiter aber auch als gütige Hand. Allerdings noch mehr als Moralapostel und deshalb fürchtet man Dich. Dass Du wie der Läuterer entscheidet, weil man gegen Ainuwar handelte, landet man auf dem Block. Ob Du das je getan hast, weiß ich nicht. Aber das es stimmt dachte ich nach der Nummer mit dem Tempelschiff. Was sollte ich sagen? Entschuldigung Hoheit, könntet Ihr bitte mit meinem Kapitän sprechen der gerade eine Massenvernichtung vor hat, da ihm vor lauter 14 jährigem Kummer sehr unwohl ist? Kurzum er ist zu Tode betrübt und möchte die Echsen einäschern? Nebenbei bemerkt, hat er Recht, sie sind extrem gefährlich. Leider ist sein Vorhaben genauso gefährlich, denn wir segeln da gerade im Blindflug rein und sitzen auf einem Pulverfass voller Waffen, Kampstoffen und und und, weil wir alles was dort lebt pulverisieren werden? Könntet Ihr einmal kurz mit ihm sprechen? Was hättet Ihr gesagt? Ihr hättet mir ein Wort geglaubt, oder doch und dann... dann wäre ich für Silvano der Verräter gewesen. Er hätte mich am Mast aufknüpfen lassen oder er hätte mir die Kehle durchgeschnitten. Ich wünschte einfach, wir könnten wieder in See stechen und alles wäre gut. Vano wäre unser Kapitän und er wäre glücklich mit seinem Boldi und seinem Davet. Er bewacht unsere Grenzen, wir sind seine Mannschaft. Wir sind seine Familie. Sie sind meine Familie und Freunde. Oder wir fahren gemeinsam auf die Forschungsreise die Ihr vorhattet, Du, dieser Lin, Dein Schwiegervater. Und wir entdecken viele neue Dinge, schreiben es für die Nachwelt auf. Das vergessen viele Mon Cher! Der Seemann ist nicht nur auf See, er entdeckt neues, bereist fremde Länder und bringt Erfahrung, Erinnerung und Wissen mit heim. Vielleicht auch Andenken. All das, dafür reist Du ja".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich habe in meinem ganzen Leben ... noch nie jemanden auf den Block geschickt«, antwortete Ciel so gefasst wie möglich. »Die einzigen Kreaturen, die ich momentan gern genau dort sehen wöllte, sind eine Derya, die einen Freund von mir aus Perversion verstümmelte und diesen widerwärtigen Lich. Sogar die Beißer erhalten ihre Chance! Oh, ich muss mit Kazrar sprechen«, fiel ihm ein. Dann schaute er wieder ernst. »Zugegeben, ich lege hohen Wert auf Moral. Irgendwer muss es ja tun! Aber ich bin niemand, der aus Fanatismus Todesurteile verhängt. Ich bin froh um jedes, das sich vermeiden lässt. Und ich habe ein kleines Faible für soziale Experimente. Also ja, du hättest mich genau das bitten können und das nächste Mal wirst du genau das tun, sofern es für dich ein nächstes Mal gibt. Wo ist Yanis, jetzt zum dritten Mal?«


    Costantino Marchesi
    "Das freut und beschämst mich zu gleich. Weißt Du, ich wollte nur dass Vano gesund wird. Dass er dann mit Eurer Erlaubnis diese Echsen vernichtet und nicht im Alleingang. Es muss keine Selbstmordaktion sein um diese Kreaturen zu vernichten zum Wohle aller. Stell Dir vor unsere Armada würde da aufschlagen. Ein Tag und die Insel wäre Geschichte. Und das unter seinem Kommando. Das versuchte ich ihm zu erklären. Aber er behauptet stur, er ist nicht krank. Irgendwann antwortete er gar nicht mehr darauf. Er änderte seine Meinung zu seinem Vorgehen, seit er Boldi hat. Er hat ihn abgesichert, er hat alles getan dass Boldiszar danach ein gutes sicheres Leben hat. Boldiszar hat nicht begriffen, was Vano da tat! Er bereitete seinen Mann auf die Zeit nach ihrer Ehe vor mon Dieu! Sollte ich sagen Boldi schau hin, Dein Mann wird gehen und das was er Dir geben kann, gibt er mit warmen Händen, wie die Krone neuerdings übergeben wird? Das is sein Letztes ich liebe Dich? Dafür wäre ich gestorben Mon Cher, ich schwöre es! Das ist etwas wo ich mich nicht einmischen darf. Stelle niemals den Mann von Vano in Frage. Er ist sehr umgänglich, aber er dachte immer in harten Bahnen. Ein einziges Mal habe ich etwas in Frage gestellt was Davet gesagt haben soll. Er ließ mich durch die Daggen gehen, 50 Schläge - für Lästerung der Toten. 50 Schläge Mon Chou, ich verstand ihn nicht, aber ich tat es nie wieder. Ich sprach nie wieder in seiner Nähe von seinem Mann. Da soll ich Boldi das sagen? Ich soll Boldi grundlos ansprechen? Nachher meint er noch ich versuche zu flirten und seinen Mann zu stehlen. Vermutlich hätte er mich ausgeweidet. Er verteidigt seine Männer ohne Rücksicht. Du hast seine Männer nicht in Frage zu stellen, Du hast sie nicht zu kritisieren, Du hast sie nicht anzuflirten, Du hast sie nicht anzufassen, das ist sein Mann und das ist privat. Und wenn Du das nicht verstehst, erklärt er es Dir. Und so ist er leider umgekehrt. Wenn Boldi etwas sagt, hinterfragt er es nicht. Was soll ich sagen? Ich liebe ihn trotzdem als Freund, als Maat, als Bruder. Hat er je etwas zu meiner Neigung gesagt? Hat er je etwas gesagt, wenn ich jemanden über die Schulter mit auf die Choucas nahm? Nie. Er hat die Fronten geklärt Mon Chou. Aber das alles spielt keine Rolle, ich wollte Boldi bitten rede mit ihm. Aber ich wollte nicht das Tau schmecken. Ich habe gehofft, dass Du mich nicht drauf festnagelst Mon Chou. Hier im Palast, er arbeitet hier verdeckt Mon Chou. Der Obermeister von uns ist Ferrau", sagte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ferrau?«, kreischte Ciel dermaßen, dass der Gardist vor der Zelle neugierig hin und her schlurfte, in der Hoffnung, noch mehr zu hören, bis Ciel ihn mit einer unwirschen Geste wieder auf Abstand schickte. Er packte Costantino an den Schultern. »Du veralberst mich! Ferrau kann unmöglich ... er hat in der Bordwand festgesteckt, er ist über den Sims des Palastes von einem Fenster zum nächsten geturnt wegen Kuchen für mich, er, er, das kann nicht sein!«


    Costantino Marchesi
    "Doch der Leibdiener Eures Bruders Gregoire! Ich schwöre es!", keuchte Conni und löste sich vorsichtig aus den Händen von Ciel. "So glaubt mir doch! Weil er besonders beschützt werden muss, darum stellte der Duc ihn persönlich ab um ihn zu bewachen. Seit er weiß was Benito tat. Sollte Benito sich Gregoire nähern, wird er sterben", erklärte Conni nervös.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ferrau ist mein Leibdiener! Meiner!« Ciel wurde böse. »Er war auch nie der von Gregoire, der hatte einen Zerbino und den hat er verschenkt! Seither dümpelt er in einem Keller vor sich hin, kaum der richtige Ort, um einen Orden anzuführen. Oder meinst du seinen neuen Diener Gaston?«


    Costantino Marchesi
    "Ich bin durcheinander, der füllige, alte, völlig harmlos aussehende Mann Mon Chou. Stimmt Ferrau war ja der Klemmi. Verzeiht mir, meine Gedanken sind durcheinander", stöhnte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Furchtbar witzig«, fauchte Ciel und ließ Costantino wieder los. Er ging zur Tür und winkte den Gardisten heran, den er gerade eben verscheucht hatte. Der schloss ihm auf und ließ ihn heraus. Hinter Ciel verschloss er die Tür wieder. Ciels Herz trommelte und er rieb sich die Nasenwurzel.


    Costantino Marchesi
    Conni verzog sich wieder in seine Ecke und nahm die Haltung ein, die er auch inne hatte als Ciel die Zelle betreten hatte. Mit Hundeblick schaute er den Princen an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Hör auf so zu schauen«, mahnte Ciel und hob den Zeigefinger. »Niemand anderes als du selbst trägt Schuld daran, dass du nun dort sitzen musst. Ich lasse dich nun allein mit deiner mangelnden Courage und all deiner Unprofessionalität!« Er senkte den Zeigefinger, hob die Nase und marschierte den Zellentrakt entlang wieder nach draußen. »Bleiben sie mir vom Leib«, fauchte er den Gardisten an, der nichts getan hatte, als im selben Abstand wie zuvor mit der Fackel seinen Weg zu leuchten. Ciel beeilte sich, hier heraus zu kommen. Er war froh, als er wieder im Palast war. Dort stützte er die Hände an die Wand und atmete einige Minuten ruhig durch. Dabei gab er sich große Mühe, nicht an Costantinos ängstlichen und flehenden Blick zu denken. Dann straffte er seine Haltung, marschierte weiter zu Gregoire und klopfte dort.


    Gregoire Verrill de Souvagne
    Gaston eilte beschwingt zur Tür und öffnete sie mit einem freundlichen Lächeln. "Herr Euer Bruder ist hier, er ist schon von der Reise zurück!", rief Gaston. "Lass ihn rein Gaston", rief Verrill zurück und ging Ciel breit grinsend entgegen. "Brüderchen", schnurrte sie und drückte ihn liebevoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel küsste Verrill liebevoll auf die Wange. »Du siehst ja heute besonders zauberhaft aus, woher die gute Laune?«, erkundigte er sich. »Ich muss dir deinen Gaston für eine Stunde entführen, kannst du ihn so lange entbehren?«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    "Ja ich habe einen ganz besonderen Mann kennengelernt, Tazio. Der Duca von Ledvicco und wir hatten eine Menge Spaß. Er war hier unser Gast Ciel, er ist noch ganz jung und er wird es genauso schwer haben, wie es einst Vater hatte. Ich hoffe er ist wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt. Ich habe mit Vater gesprochen, falls sie Hilfe benötigen, werden wir ihnen beistehen. Was möchtest Du denn von Gaston? Und wo ist Lin?", fragte Verrill.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ja, ich hatte Tazio mit dem Cockatrice aufgesammelt und hergebracht. Er war sehr erschöpft und wortkarg, drum habe ich ihn erstmal mit einem Diener baden und was essen geschickt. Und ich habe ihn natürlich verpasst, als er damit fertig war«, stöhnte Ciel. »All der Ärger nur wegen Silvano und Conni«, knurrte er. »Wo Lin ist, kann ich dir nicht sagen, irgendwo muss er herumgeistern, auch er war bei der Heimreise dabei. Ich möchte mit Gaston nur kurz was besprechen.«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    "Tazio wirst Du bestimmt noch kennenlernen. Er war nur erschöpft, verzeih ihm das. Er ist alles andere als wortkarg, er ist charmant, witzig und klug. Dann nur zu, entführe Gaston. Wir sehen uns später. Soweit ich weiß, ist Dein Übeltäter heute morgen direkt Richtung Stadtzentrum und ist brav in den verordneten Tempel gegangen. Conni ist im Kerker Ciel", erklärte Verrill, drückte ihn kurz und verzog sich wieder ins Wohnzimmer. "Bist später Ihr Lieben ich lese noch was und schreibe was für Tazio raus", rief Verrill fleißig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel spürte einen Stich der Eifersucht und sah Verrill etwas giftig hinterher. Dann wandte er sich Gaston zu. »Wo kann ich dich ungestört sprechen? Oh, ich weiß es. In meinen Gemächern. Dort habe ich alle doppelten Wände leergeräumt, dort sind wir auf jeden Fall ungestört. Bitte folge mir.« Ciel gab den Weg vor und schaute als erstes, wo Francois und Ferrau sich herumtrieben.


    Gaston - Yanis Cairatte
    Gaston folgte Ciel in seine leeren Gemächer. Eine Notiz lag von Fran auf dem Tisch "Wir sind bei Dantooine und bald zurück. Ferrau begleitet mich", stand dort in großen klar leserlichen Lettern. Ciel sah, dass Fran extra sauber und groß geschrieben hatte, er hatte wohl Bedenken, dass Ciel sonst seine Schrift nicht lesen konnte. Gaston schaute sich neugierig um, faltete die Hände freundlich über dem Bauch und wartete geduldig ab.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schloss ab und ließ den Schlüssel stecken, so dass man von draußen nicht hereinkam, ohne zu klopfen. »Setz dich bitte«, sagte er freundlich. »Kennst du einen Yanis Cairatte?«


    Gaston - Yanis Cairatte
    Gaston setzte sich und lächelte Ciel freundlich an. "Ja natürlich, das bin ich", sagte Gaston ohne Umschweife. "Was benötigt Ihr denn? Sprich welche Form der Hilfe?", fragte Gaston freundschaftlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel lehnte sich überrascht in seinem Stuhl zurück. »Endlich einmal jemand, der nicht um den heißen Brei herumschleicht. Danke dafür. Ich benötige Hilfe bei Costantino! Genauer gesagt, bei der Einschätzung dieses unsäglichen Mannes. Ich fürchte, ich bin nicht ganz neutral. In seiner Gegenwart bin ich wahlweise erbost, wenn ich daran zurückdenke, dass er mich über zwei Tage einfach betäubt hat, zudem ohne zu wissen, ob ich irgendwelche Allergien habe, oder ich schmelze dahin, weil er mon chou sagt! In jedem Fall fällt es mir schwer, meine Vernunft walten zu lassen und er benannte dich als Oberhaupt der Schatten der Krone. Darum möchte ich deinen Rat einholen.«


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Wir wachen über Euch, dass ist unsere Aufgabe. Der erste von uns war Leon Labrie, er rief den Orden ins Leben. Aber Leon war weit mehr als dies, wie man so schön sagt. Nun das klingt für mich Prince, als wärt Ihr ein klein wenig in Conni verliebt. Conni ist eine gute Seele. Manchmal etwas zu weich für eine Klinge. Aber eine Klinge muss biegsam sein, zu starr, zu harter Stahl bricht. Und ein Tod ist endgültig. Mit diesem Wissen ist es nicht leicht, jene Aufgabe zu erfüllen. Und wenn die letzte Hürde fallen muss, weiß man es ist der eigene letzte Weg. Ich bin im Grunde nur der Mann, der die Person aussucht und schickt. Unsere Aufträge erhalten wir selbst von den Himmelsaugen oder vom Duc. Ich ordne also keine Klinge an, falls Ihr das befürchtet habt. Die Schatten hingegen beordere ich. Wir arbeiten überall, versteckt und wenn Ihr einen von uns braucht, sind wir da. Manchmal sogar sehr nah. Seht Euch Euren Bruder an. Das was Benito tat, war großes Unrecht und nun steht Verrill unter meinem persönlichen Schutz. Er hat eine Klinge an seiner Seite", erklärte Gaston freundschaftlich. "Fragt was Ihr über Conni wissen möchtet Herr", bat er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Verliebt?« Ciel überlegte. Dann nickte er. »Ich fürchte, das ist zutreffend. Hat aber nichts zu bedeuten, da ich mich scheinbar ohnehin in jeden dahergelaufenen Menschen verliebe, sobald der ein wenig freundlicher zu mir ist, als er es sein müsste. Costantino sitzt im Todestrakt. Ob dies nun ein Mittel ist, um ihn einzuschüchtern oder ob seine Hinrichtung tatsächlich geplant ist, kann ich nicht sagen. Ich möchte gern hören, was du dazu sagst, dass er mich betäubte, um Silvano in seinem Wahn zu schützen. Man könnte dies als Verrat werten.«


    Gaston - Yanis Cairatte
    Gaston faltete die Hände über seinen dicken Bauch und dachte lange nach. "Ich glaube ihm. Er ist ein sehr herzlicher Mensch und kein gnadenloser Mörder. Selbstverständlich kann er in seinem Beruf gnadenlos sein, ebenso Ihr. Wenn es die Situation verlangt. Hier spielen zu viele Faktoren mit hinein um ihn einfach als Verräter zu brandmarken Herr. Zuerst einmal die Freundschaft zu Silvano, den anderen Offizieren, der Mannschaft an sich. Dieses Schiff mit all den Leuten an Bord ist seine Familie. Der Kapitän der Vater, der das Machtwort spricht. Die Offiziere die Mütter die es umsetzen und die Mannschaft die Kinder die angeleitet werden. So ist die Erklärung von Conni und vielen anderen auch. So ist es auf fast allen Schiffen wo es gut läuft. Sie sind eine verschworene Gemeinschaft. Dann kommt Euer Besuch hinzu. Euch verehrt Conni tief und er hat Euch sehr gerne. Und da Ihr der Partner und nun sogar Ehemann von Fran seit, mag er Euch sogar noch mehr. Ihr macht seinen Freund der es immer schwer hatte, sehr glücklich. Das was er Euch gab ist DORMIR. Es ist ein Schlafmittel, ohne Nebenwirkung. Ihr kennt die Wirkung von Gras Herr? Gras könnt Ihr nicht überdosieren. Eine derartige Menge aufzunehmen ist nicht möglich. Im Gegensatz zu Alkohol. Mit Dormir dem Schlafsaft verhält es sich ähnlich. Es verlängert sich nur der Schlaf, nicht die Tiefe. Das heißt, gebe ich Euch drei vier Tropfen schlaft ihr dementsprechen drei vier Stunden. Würde ich Euch eine Flasche verabreichen, würdet Ihr so lange schlafen. Das Problem ist also nicht der Dormir, sondern dass Ihr dann nicht trinkt und Euch einnässt und einkotet. Ansonsten wacht Ihr mit dem Geschmack einer alten Socke auf der Zunge auf. Das ist der einzige Nebeneffekt. Falls Ihr meine Worte anzweifelt Herr, werde ich mich entkleiden, in den Zuber legen und ohne zu zögern eine ganze Falsche trinken. Und Euch dann in drei Tagen freundlich, putzmunter und etwas stinkend begrüßen", schmunzelte Gaston.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nein, ich kenne Gras nur als bodendeckende Gartenpflanze, da ich keine Drogen nehme. Die Freundschaft zum Zielobjekt darf nicht schwerer wiegen als die Treue zur Krone«, mahnte Ciel und hob schon wieder den Zeigefinger, um seine Worte zu unterstreichen. »Wenn meine Neutralität in Frage steht, suche ich mir den Rat eines Fachmanns, so wie jetzt. Wenn deine Klingen nicht mehr neutral entscheiden können, musst du ihren Arbeitsplatz häufiger wechseln, damit es nicht zu solch engen Bindungen kommt.«


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Da muss ich einwenden Herr, das Rotation bei Verwaltungsbeamten funktioniert, aber nur ein Freund kann einer Person so nahe kommen wie es eine Klinge muss. Entweder um diese Person richtig einschätzen zu können oder um gegen sie handeln zu können. Stellt Euch vor, dieser Mann wäre neu. Er würde niemals das gleiche Vertrauen genießen. Und die Treue zur Krone stand bei Costantino nie in Zweifel. Wie kommt Ihr zu dem Schluss Herr?", fragst Gaston.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Er hat mich betäubt und mir schien es, als wäre er sehr viel besorgter um Silvanos Wohlergehen als um die korrekte Ausübung seiner Arbeit."


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Ich verstehe, Ihr seid persönlich verletzt und enttäuscht von ihm und das aus gutem Grund. Gerade wenn er Euch ebenfalls als Freund bezeichnet. Was hätte er Eurer Meinung nach tun müssen? Silvano töten? Das wäre eine sehr überzogene Handlung. Der Mann tat im Grunde auch seinen Job, allerdings ohne Euer Einverständnis. Das war es was Silvano und auch Costantino fehlte. Die Courage Euch um Hilfe und Erlaubnis zu bitten. Hat dafür ein Mann den Tod verdient, so frage ich Euch?"


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Die Frage ist nicht so gestellt, dass ich neutral darüber nachdenken könnte", sagte Ciel leise. "Ja, ich bin enttäuscht, da ich ihn, wie gesagt, ebenfalls ein bisschen zu viel mag. Er tut so freundlich, gibt mir Kosenamen, streichelt meinen Kopf - und dann hintergeht er mich so! Ja, es mangelte ihm an Courage. Mehr noch an dem Einschätzungsvermögen, dass durch seine Untätigkeit etliche Souvagner bereits einen sinnlosen Tod fanden. Er hätte mit mir reden müssen oder meinetwegen mit Linhard oder Remy! Mir kann keiner erzählen, dass er sich nicht traut, Rammelprince Remy um ein Gespräch zu bitten."


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Erneut muss ich dort leider einhaken Prince. Euch anzusprechen ist leichter als Remy. Weiß es ein Himmelsauge, dann wissen es alle. Er tut nicht freundlich Herr, er ist zu Euch freundlich, da er Euch auch mehr mag als er sollte. Euch kommt es zu Recht vor, als wärt Ihr hintergangen worden. Aber in seiner Schwäche hatte er die Stärke es auffliegen zu lassen. Hat er sich damit nicht ohne ein Wort in Eure Hände begeben? Hat er damit nicht auf Euch, Eure Entscheidung, Euer Können und Eure Weitsicht vertraut? Andernfalls hättet Ihr durchgeschlafen Herr. Er wagte nicht mit Worten zu fragen, aber manche Fragen werden stumm gestellt. Ihr seid ein junger Mann und habt dennoch mehr gesehen, als so junge Augen sehen sollten. Ihr wisst selbst, dass man nicht alles über die Lippen bringt. Das er es hätte tun sollen, steht außer Frage. Er wie Silvano hätten Euch, Euren Vater oder Eure Brüder, oder sogar mich ansprechen können. Sie taten es aber nicht. Ihr habt gemeinsam mit Eurem Bruder Dreux und Eurem Vater Silvano bewiesen, dass seine Angst sich an Euch zu wenden unbegründet war. Ihr habt ihm gezeigt, dass Ihr selbst dann bereit seit ihm helfend zur Seite zu stehen, wo er selbst daran nicht mehr glaubte. Dafür sind Souvagner bekannt, unerschütterlicher Zusammenhalt. Nichts anderes tat Conni. Ich habe ihn von den Schatten und selbstverständlich als Klinge gestrichen. Aber er ist ein guter Mann, ein sehr guter Seeoffizier und ein erstklassiger Freund. Bedenkt dies bitte ebenfalls in Eurem Urteil", bat Gaston.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel verschränkte die Hände hinter dem Kopf und dachte nach. Dabei beobachtete er den Mann, der gar nicht Gaston hieß, sondern Yanis. »Mein Erzieher hieß auch Gaston«, stellte er scheinbar ohne Zusammenhang fest. Was heißt ›hieß‹, er ist nicht gestorben, er ist nur zu seiner großen Erleichterung nicht länger mein Erzieher. Die Schatten wissen alles über mich, oder?«, fragte er.


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Ihr meint die Wäscheklammern? Die hat er überlebt", lachte Gaston gut gelaunt. "Aber es war witzig, dass muss ich Euch lassen".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Wenn es nur die Wäscheklammern wären und die anderen Kinderstreiche ... aber ihr wisst auch über jene Scherze Bescheid, die ich mir als Erwachsener erlaubte, nicht wahr?«


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Ihr meint Eure Zeichnungen? Ja, darüber wissen wir Bescheid. Aber unsere Aufgabe ist es nicht Euch zu maßregeln, uns lustig zu machen, oder Euch zu belehren. Unsere Aufgabe ist es Euch zu beobachten um Euch zu bewachen. Gleich was Ihr tut, mit wem Ihr es tut, Ihr seid ein Mitglied der Krone. Wir sind die Schatten, wir sind einfach nur da Herr. Aber geratet Ihr in Gefahr, dann schreiten wir ein. Versucht jemand Hand an Euch zu legen, dann werden wir aktiv. Ist einer von uns in Eurer Nähe, wird er alles geben um Euch zu beschützen. Gleich in welcher Form, Hauptsache ist, wir schützen Euer Leben. Welche Hobbys Ihr habt, das ist Eure Privatsache. Solche Informationen sind bei uns sicher. Meint Ihr nicht auch, dass andere Menschen ganz ähnliche kleine Geheimnisse haben? Herr das was Ihr dort tut, dafür zahlen andere sehr viel Geld damit jemand Modell sitzt und sie zeichnen dürfen. Nur solltet Ihr Dormir verwenden. Das wäre mein persönlicher Rat an Euch. Ich würde Euch auch nur raten, wenn Ihr selbstgefährdendes Verhalten an den Tag legt. Wenn ich indiskret werden darf, Eure Entmannung hätte nie stattgefunden", sagte Gaston sanft.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel stellte den Ellbogen auf die Armlehne, stützte das Kinn hinein und starrte eine Weile vor sich hin. »Jetzt seit ihr jedenfalls aus dem unmittelbaren Umfeld meiner Gemächer verschwunden«, antwortete er trotzig. »Da ich nun von euch weiß, brauche ich nur meine Blutmagie zu bemühen, um euch aufzuspüren, solltet ihr euch nicht an die Anweisung halten. Natürlich verstehe ich die Relevanz eurer Aufgabe, aber auch ich habe das Bedürfnis, meine Geheimnisse auch tatsächlich meine Privatangelegenheit bleiben zu lassen. Eine letzte Frage. Ist Ferrau einer von euch?«


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Wenn das Euer Wunsch ist, halten wir uns daran. Ihr müsst das nicht überprüfen. Was wäre ich für ein Diener der Krone, wenn ich das nicht beherzigen würde Prince? Der Wunsch kam sogar von Eurem Vater, die Schatten wurden abgezogen was Euer Gemach angeht. Überprüft es ruhig, wenn Ihr dies möchtet Herr. Aber für mich hat Euer Wunsch Priorität, auch wenn ich mir dennoch stets Sorgen mache. Aber das ist nicht Euer Problem, sondern das meine. Dafür bin ich da und Ihr versteht uns, wie wir auch Euch Herr. Ihr wünscht einfach wirklich einmal für Euch zu sein. Schwer genug, ich verstehe dies. Nein Ferrau ist keiner von uns. Ferrau ist schlicht und ergreifend ein Leibdiener, wie Fabien, Zerbino, Jerome und wie sie alle heißen mögen. Gute, ehrliche, fleißige Männer, aber keine Schatten. Auch Nathan war kein Schatten und auch Eure Fran ist kein Schatten. Niemand in Eurer unmittelbaren Umgebung, der Euch täglich begegnet oder dient ist ein Schatten. Der einzige Schatten in Eurer direkten Nähe waren die Wächter hinter der Wand und auf der Choucas Costantino. Bei den Dienern arbeiten einige, vor allem in der Küche, damit nichts geschieht. Nur zu Eurer Information Herr. Und Euer Bruder Gregoire weiß dass ich neben seinem Diener auch sein Wächter bin. Das beruhigt ihn sehr und lässt ihn etwas ausgeglichener sein. Angst macht oft aggressiv Herr. Da sich die Seele auf die mögliche Verteidigung vorbereitet. Es war ein äußerst angenehmes Gespräch mit Euch, dass möchte ich anmerken", sagte Gaston.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Oh«, sagte Ciel tonlos, der den Seitenhieb mit der Küche verstand und nun wusste, wer Bellamys Eskapaden an seinen Vater weitergetratscht hatte. Er war allerdings beruhigt, dass Ferrau einfach nur sein knuffiger, liebenswürdiger und tapsiger Ferrau war. Der Gedanke, dass dies alles nur geschauspielert gewesen war, hatte ihn sehr geschmerzt. »Ich finde das Gespräch auch angenehm, besonders aufgrund deiner Offenheit. Bitte fertige mir eine Liste an mit allen Schatten. Ich muss darüber Bescheid wissen, sonst finde ich keine Ruhe mehr, seit ich von ihnen weiß. Vorerst kannst du wieder gehen und dich um deinen Herrn kümmern. Pass gut auf sie auf.«


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Herr Ihr könnt die Liste bei Eurem Vater sogar direkt einsehen, sie liegt unter Verschluss. Aber er wird sie Euch gewiss zeigen. Ihr wie Eure Brüder solltet von uns wissen. Nicht wegen Eurer Beunruhigung, sondern vielleicht beruhigt es Euch auch eines Tages, zu wissen dass einer von uns in der Nähe ist. Und wir allein sind es nicht, die ein Auge auf Euch haben Herr. Auch die Himmelsaugen, wachen so gut sie können über Euch. Dies alles geschieht um Eure Sicherheit zu gewähren, nicht um Euch zu gängeln. Denn die Macht liegt bei Euch. Wie dienen Euch im Hintergrund. Wie ein guter Leibdiener, der weiß wann es Zeit für den Tee seines Herrn ist. Die Zeit ist für Prince Gregoire jetzt. Ich danke Euch für das Gespräch und selbstverständlich passe ich gut auf sie auf. Es war mir eine Ehre Herr", sagte Gaston, stand auf und verneigte sich, ehe er aufschloss und das Gemach von Ciel verließ. Hinter sich zog er wohlweislich die Tür wieder ordentlich zu.

  • Ciel Felicien de Souvagne
    Ein Schemen verdeckte die Monde, als der weiße Cockatrice über den Nachthimmel . Die Matrosen, die nicht auf Landgang waren, legten die Köpfe in den Nacken. Das Schlagen der Flügel wehte ihre Haare durcheinander, als das große Tier auf dem Achterdeck landete. Der Wind verebte, Quennel legte die Flügel an und Ciel sprang behände von seinem Rücken. Er trug noch immer seine Seemannskleidung mit dem Kopftuch und dazu nun auch zwei goldene Ohrringe. Der so gekleidete Prince stieg die Treppe hinab aufs Deck und marschierte zur Kapitänskajüte. Denn dort sah er Tekuro, der vor der weiß gestrichenen Tür auf dem Boden saß, einen Rucksack neben sich liegend und ein finsteres Gesicht ziehend. »Komm mit runter in den Bugraum«, sagte Ciel freundlich. »Warum sitzt du allein hier draußen?«
    Tekuro starrte die Tür an. »Patti ist da drin«, antwortete er.
    »Gut, dass du es sagst. Den brauchen wir auch.« Ciel klopfte.


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Ciel hörte ein Knurren und Kratzen an der Tür, ehe ein Mann leise mit dem Hund sprach und die Tür öffnete. »Ah Eure Hoheit... willkommen. Was verschafft uns diesmal die Ehre Eures Besuchs?«, fragte Jaques ergeben, während Foufou neben ihm stand und die weißen Zähne hell in seinem schwarzen Gesicht schimmerten.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel äugte misstrauisch auf den schwarzen Pudel hinab. »Wenn er mich beißt, war das seine letzte Handlung«, entgegnete er schroff und gab sich Mühe, nichts anderes als den Mund zu bewegen. »Ich benötige Patrice für ein Gespräch im Bugraum.«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques lächelte freundlich. »Warum sollte er Euch beißen Herr? Solange Ihr Euch ruhig verhaltet und nicht herumfuchtelt ist Foufou der liebste Hund der Welt. Er ist schon alt, er kennt Euch nicht und da zeigt er eben, dass er wachsam ist. Wäre Euch ein schlafender Wachhund lieber? Wozu benötigt Ihr denn Patrice? Dem Mann geht es sehr schlecht und er hat bei mir Schutz gesucht. Ich glaube er ist ernsthaft krank und er wird auch gleich abgeholt. Jedenfalls was so ein Himmelsauge gleich nennt. Kennen keine Glasen, keine Zuverlässigkeit und klauen wie die Raben«, erklärte Jaques und rotzte aus.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ein klauendes Himmelsauge ist mir noch nicht untergekommen. Wobei ... wenn ich an Remy denke ... doch. Er klaut gleich ganze Personen. Was wurde dir gestohlen? Ich möchte mit den Beißern reden und dachte, Patrice gehört doch dazu.« Er versuchte, den knurrenden Hund zu ignorieren.


    Jaques Philipp de Dusoulier
    »Das sagt man bei uns so in der Familie. Wenn Du einem Himmelsauge die Hand gegeben hast, zähl die Finger nach. Die tragen Falken auf den Schultern und klauen wie die Raben. Die meinen die können alles einstecken. Kommt bitte rein und redet selbst mit Patrice. Aber bringt bitte nichts durcheinander, ich wohne solange hier, bis Silvano zurückkommt. Er kommt doch zurück oder? Remy hat meinem Bruder, Rene und der Aquila bescheid gegeben, dass sie zurückkehren sollen. Ich gehe davon aus, dass die Aquila hier anlanden darf«, erklärte Jaques freundlich und schob Foufou zur Seite der Ciels Hosenbein beschnüffelte.

    Ciel Felicien de Souvagne
    »Dieser gefährliche Hund hat Kazrar gebissen«, klagte Ciel an. »Bitte sperre ihn weg oder leine ihn irgendwo an!« Er schaute und fand Patrice in einer Ecke hinter lauter Gerümpel im sitzen schlief. »Patrice?«, fragte Ciel.
    Der wachte auf, sah ihn an und schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Doch«, beharrte Ciel. »Komm mit in den Bugraum. Ich habe für dich und die anderen Beißer ein Angebot.«
    Patrice rieb sich das Gesicht und stand auf. Mit resigniertem Gesicht stapfte er an Ciel vorbei, öffnete die Tür und ging einfach. Hinter sich klinkte er die Tür wieder zu. Ciel starrte entgeistert auf die geschlossene Tür. »Jedenfalls«, er räusperte sich, »kann ich noch nicht sagen, ob Silvano je wieder zur See fahren kann. Die Aquila kann jederzeit hier anlanden. Welches Problem hat deine Familie mit den Himmelsaugen?«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques schaute Patrice hinterher, aber ehe er etwas sagen konnte, war der man schon verschwunden. Seine ganze Gestalt war ein Zeichen voller Trauer. Seine Schultern hingen, genauso wie seine Mundwinkel. Jaques wusste nicht, ob die Beißer seine Rettung oder sein Untergang waren. Wohlmöglich sogar beides. Er atmete einmal tief durch und wandte sich dann an Ciel. »Keines, mein Vater war der Meinung, dass ihn mal ein Himmelsauge vor einer Ewigkeit auf seinem Schiff beklaut hat. Und so ist das ein geflügeltes Wort bei uns geworden. Ich hoffe Silvano kommt zurück, er ist einer von uns, er gehört auf sein Schiff und auf See. Wegen Patrice, achtet auf ihn. Er hat Beistand bitter nötig. Gut, falls es Nachfragen bezüglich des Hafenmeisters oder der Meisterei geben sollte, kann ich die Angelegenheit klären. Soll ich Euch in den Bugraum begleiten, oder kommt Ihr alleine klar?«, fragte Jaques freundlich und sperrte Foufou solange in die Toilette.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du kannst mitkommen oder hier oben bleiben, wie es dir lieber ist. Aber die Beißer sind doch anständige Leute, wenn man ruhig mit ihnen spricht. Wer sollte Patrice abholen? Ob Silvano wiederkommt, hängt nicht von mir ab, sondern ganz allein von ihm selbst. Er ist momentan in Behandlung in einem Tempel.«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    »Bis jetzt haben sich die Beißer an ihr Wort gehalten, dass kann ich bestätigen. Sie haben keinen der Mannschaft gefressen und sie haben keinen angegriffen. Sie bleiben im Bug vorne für sich und das ist mir recht. Lieber wäre mir noch, sie würden das Schiff verlassen. Aber ich weiß, was ihnen dann blüht und Vano gab sein Wort. Ich bin im Grunde nur die Amme für die Choucas, solange er weg ist. In einem Tempel? Nun dass sind gute Neuigkeiten Herr. Er lebt und er ist in Behandlung. Er wird zurückkommen, ich weiß es. Spätestens zu Neujahr kommt er zu uns, also zu uns nach Hause um zu feiern. Davon gehe ich stark aus. Wie geht es Fran? Danach nerve ich Euch auch nicht weiter mit meiner Fragerei«, grinste Jaques.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Oh, Fran geht es hervorragend! Er genießt die Fürsorge von Ferrau, ist damit aber auch etwas überfordert. Er möchte kein gestricktes Ringelnachthemd tragen, drum habe ich vorgeschlagen, wir tragen einfach alle drei eins.« Ciel blinzelte Jacques freundlich zu. »Wenn alles gut läuft, nehme ich die Beißer allesamt gleich mit und dann bist du sie los. Wenn der Mann kommt, der Patrice abholen sollte, schicke ihn zu mir. Sind die Cygnus, die Mouette und die Aquila schon in der Nähe?«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    »Das sind gute Neuigkeiten, dann kehrt hier endlich an Bord wieder Ruhe ein. Sie müssten jeder Zeit einlaufen. Die Witterung war gut, keine Flaute, kein Sturm, jedenfalls nichts dass ich von hier wahrgenommen hätte. Wenn sie unmittelbar nach Remys Information losgefahren sind, müssten sie jederzeit ankommen. Plus minus einer Stunde ungefähr. Meine Schätzung. Ein Kleid, nun da müsst Ihr viel Stricken, Fran ist groß. Ich freue mich ebenso auf die Rückkehr der Schiffe, vor allem der Cygnus. Kleiner Bruder bleibt kleiner Bruder«, schmunzelte Jaques.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Groß und schön«, schmachtete Ciel und ging in Richtung der Tür. »Kleine Brüder, große Brüder, sie sind alle sehr wichtig. Ich bin zum Glück der Mittlere, so dass ich mich an beiden erfreuen kann. Ich werde mal schauen, ob ich die Schiffe schon sehe. Man sieht sich!« Er ging nach draußen und bevor er sich in den Bugraum begab, stieg er noch einmal auf Quennel und zog mit ihm über die tintenschwarze nächtliche See, bis er die drei Schiffe fand. Er überlegte, auf welchem er wohl landen sollte und entschied sich für die Aquila. »Ai tegu iaia«, grüßte er in perfektem Rakshanisch. »Ich suche Bellamy. Ist er hier an Bord?«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Tara: Die Rakshanerin ging ohne zu zögern auf den großen Vogel zu und musterte Ciel. »Du suchst den Mann mit den himmelblauen Augen Vogelreiter? Er befindet sich in unserer Obhut. Er war in Sherkals Begleitung. Wo ist unser Kapitän? Der weiße Rakshaner, der See- und Sandläufer wo ist er? Wir hoffen es geht ihm gut. Ambar ist in großer Sorge, wir alle sind in Sorge um unseren Bruder. Auch Bevis vergeht vor Sorge und fürchtet sich vor diesem Wasser. Er sagt es wäre kein gutes Wasser, es verlangt viele Seelen. Wer seid Ihr? Dann lasse ich Bellamy rufen«, sagte Tara.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich bin Prince Ciel und der Freund dieses Mannes«, antwortete Ciel freundlich in der Muttersprache der Frau, da er wusste, dass Rakshanerinnen gewohnt waren, dass man ihnen mit Respekt begegnet. »Davet geht es gut. Er wohnt zur Zeit im Palast in Beaufort. Stell dir den Palast wie ein riesiges Zelt mit vielen Zimmern vor, groß genug, um die höchsten deines Volkes zu würdigen. Nur, dass dieses Zelt aus Stein erbaut wurde. Dort leben die Anführer unseres Volkes und Davet ist bei ihnen zu Gast. Mehr noch, ihm wurde selbst die Ehre zuteil, einer von ihnen zu werden, da er mit dem Obersten des souvagnischen Volkes verwandt ist.«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Tara: Die Rakshanerin dachte über die Worte nach. »Es freut mich für meinen Bruder, dass ihn die warmen Wüstenwinde zurück in seine alte Heimat geführt haben. Aber ich hoffe er vergisst seine Rakshanische Familie nicht. Natürlich vergisst man nie, wo die Wiege stand. Aber auch in der Ferne findet man manchmal ein Heimatland. Mein Bruder ist auf diesem Schiff Zuhause, wir fanden es einst wie ihn. Es war nur noch ein Schatten seiner selbst und nur Rakshor allein weiß, wie beide diese Tortour überdauern konnten. Wir sind unterwegs zu Eurem Land und werden Euren Hafen anreisen. Unserer Magierin wurde zugetragen auf den Wegen der Magie, dass wir willkommen sind. Das hoffen wir. Wir folgen den anderen Schiffen und hoffen das mein Bruder zurückkehrt. Zumindest muss er Ambar sagen, wie es nun weitergehen soll. Sein Mann ist hier ebensowillkommen, wie jeder andere Wasserläufer. Er hat eine Kabine, sagt ihm das Windreiter. Ich hole Euch Bellamy«, erklärte Tara, lächelte freundlich und machte sich auf den Weg. Ungefähr eine Viertelstunde später kam sie mit Bellamy im Schlepptau zurück. »Euer Freund Himmelsläufer«, sagte sie und schob Bellamy auf Ciel zu. »Dein Besuch«, grinste sie und ließ beide allein.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy schaute zu Ciel hoch und grinste ihn breit an. »Schön Euch zu sehen Herr, Ihr seht gut aus. Das Tuch steht Euch, aber seit wann tragt Ihr Ohrringe? Die sehen gut aus, dass muss ich Euch lassen. Ihr wirkt irgendwie erwachsener. Es tut mir leid, ich wurde auf der Insel zurückgelassen. Aber ich war in guter Gesellschaft, Sherkal hat auf mich aufgepasst«, grinste Bellamy breit.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel war so froh, Bellamy wohlbehalten wiederzusehen, dass er ihn fest umarmte, ungeachtet der Schmerzen in dem Ohr, dass zwischen ihnen zerdrückt wurde. »Du bist unverletzt. Ich hatte Horrorvisionen, was die Farisin mit dir anrichten. Keine Sorge, dein Urlaub wird nicht beendet. Dennoch brauche ich dich für ein Gespräch. Es geht um die Beißer. Wie wichtig ist dir Sherkal? Früher oder später werden eure Wege sich wieder trennen.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy drückte Ciel ebenfalls sehr fest an sich. »Ich möchte mich nicht von Sherkal trennen, im Gegenteil, er ist der erste Kerl bei dem ich das Gefühl habe er passt. Er ist verrückt, er ist wild, er lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen, aber er kann auch ganz sanft sein. Er hat grüne Augen... grün. Ich mag ihn... glaub ich«, grinste Bellamy total breit. »Was ist mit den Beißern? Haben die Burschen Ärger gemacht? Ich kann mit Teku reden, keine Sorge«, bot Belly an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich möchte sie rekrutieren«, antwortete Ciel und besah sich Bellamy. Er sah sein Gesicht lange an, dann lächelte er. »Entspannt, glücklich, zufrieden. Du siehst sehr erholt aus. Frag Tara, ob Sherkal dich begleiten darf, er tut dir gut. Ein Rakshaner mehr in Souvagne wird nicht schaden. Du bist nun kein Leibeigener mehr, du bist Chevalier und Sherkal könnte offiziell dir gehören, wenn jemand nachfragt.«


    Bellamy Bourgeois
    »Ich bin sofort wieder da«, grinste Bellamy und verschwand wieder unter Deck. Er suchte direkt Sherkal auf, rüttelte ihn wach und grinste auch ihn megabreit an. »Du musst mich begleiten. Wir haben eine wichtige Aufgabe auf der Choucas. Mein Boss möchte Dich unbedingt dabei haben und ich selbstverständlich auch. Sag Tara oder Ambar bescheid, dass Du mich begleitest und auf gehts!«, freute sich Bellamy und küsste Sherkal fest und verlangend. Keine Sekunde später war er auch schon wieder weg und trabte erneut auf Deck. »Er kommt gleich«, freute sich Belly.


    Sherkal fo-Azenkwed
    Sherkal war kein Langschläfer und sofort munter, als er Bellamy spürte. Er krallte ihn an seiner Kleidung fest, als er ihn küsste. »Ich begleite dich ans Ende der Welt«, quietschte er. »Und dort fick ich dich.« Bellamy entwand sich seinem Griff und verschwand schon wieder. »Keinen Sinn für Romantik«, bedauerte Sherkal, setzte sich auf und wickelte seinen Turban. Ohne konnte er sich nicht blicken lassen. Im Gehen verstaute er die losen Enden ordentlich, ehe auch er an Deck erschien. »Tara«, krähte er. »Unsere Wege müssen sich leider trennen! Die Ferne ruft, die Sehnsucht auch und Belly die geile Sau erst recht! Ich zisch ab. Du siehst mich nie wieder.« Er griff Bellamy an den Hintern und knetete ihn durch bis runter auf den Knochen. »Schööön«, seufzte er in einem Tonfall und mit einem Blick, als hätte er ein paar Kräuter zu viel inhaliert.


    Bellamy Bourgeois
    Tara: Die 3. Offizierin musterte Sherkal und grinste von einem Ohr bis zum anderen. »Nur zu, wenn die Winde der Lust Dich von uns treiben, wer bin ich, Dich aufzuhalten? Nicht dass Du uns noch platzt vor Lust und Wonne. Pass auf Dich und Deinen Mann auf Sherkal, und lege ihm die Knochen um, damit sich die Reise auch lohnt. Ich werde Ambar informieren, er übt sich gerade darin die Kurse aufzuschreiben. Er ist schon beim dritten Wort. Ich glaube er benötigt bald eine Pause. Seine Finger sind diese Kunst nicht gewöhnt. Bevis muss ihn ablösen. Gute Reise Sherkal und gut Stich«, lachte Tara umarmte Sherkal und verpasste ihm dann einen Stoß. »Beeil Dich, das Leben ruft«.


    Sherkal fo-Azenkwed
    Sherkal umarmte sie zurück. »Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Tja, hättest du mein Flehen erhört, wäre ich vielleicht geblieben, aber ich war dir ja nicht gut genug. Oder Ambar ist besser. Vielleicht hätt ich auch ohne Schleier rumlaufen sollen. Leb wohl, Schwester. Vielleicht komm ich ja doch mal wieder, aber nicht ohne ihn hier!« Er gab Bellamy einen klatschenden Klaps auf den Allerwertesten. »Wir können, Spitzmaus«, schmachtete er und sah Bellamy verliebt an.


    Bellamy Bourgeois
    Tara: »So ist es ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Und eine Frau wird ihm sagen, was genau das ist«, lachte Tara und drückte Sherkal zum Abschied. »Wir werden Dich immer im Herzen behalten und die Ruhe genießen ohne Dich Sherkal«, kicherte sie und schlenderte mit einen verführerischen Hüftschwung davon.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy packte Sherkal am Turban und drehte dessen Kopf zu sich und küsste ihn fest zur Begrüßung. »Das hier ist Sherkal, unschwer zu erkennen Ciel. Wir haben uns auf Farisin kennengelernt. Die Echsen haben uns nichts getan, gut wir waren auch nicht draußen. Wir haben in der Kuppel ausgeharrt und der Geruch vom Blut hat sie wohl abgehalten. Und wir haben uns die Zeit vertrieben, bis der Abrückbefehl kam«, erklärte Belly und seine Finger gruben sich in den Hüftspeck von Sherkal. »Komm wir müssen aufbrechen, solange die Gelegenheit günstig ist«, grinste er stolz.


    Sherkal fo-Azenkwed
    »In einer Woche werden sie vor lauter Langeweile und Faulheit untergegangen sein mit ihrem Kahn!« Er presste sich an Bellamy. »Aber nicht du. Du nicht. Du bist ein anständiger und fleißiger Mann und weißt meinen Tatendrang zu schätzen. Du liebst mich dafür, nicht wahr? Und ich liebe dich.« Er griff ihm an die Eier. »Und wie«, schmachtete er. Seine Augen wanderten nach oben und sahen in die blauen Augen von Bellamy. »Nicht wahr?«, fragte er rückversichernd und etwas leiser als sonst. »Ist doch so. Oder? Oder etwa nicht?« Seine Finger krabbelten an seiner Kleidung entlang hinauf und er legte die Hände die Wangen dieses Almanen, die inzwischen ganz schön stoppelig geworden waren. »Doch! Du musst!«, rief er besorgt.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy griff nach oben, packte mit felsenfestem Griff die Handgelenke von Sherkal und nahm dessen Hände von seinem Gesicht. Er drehte ihm die Arme synchron auf den Rücken, so dass der Rakshaner gezwungen war einen Schritt nach vorne zu machen und den Rücken durchzubiegen, damit seine Schultern nicht schmerzten. Bellamy blieb genau stehen wo er war, und presste seinen Schritt gegen den von Sherkal. Er spürte wie es in der Hose von Bellamy tobte und in der gleichen Intensität brannten seine Augen. »Die Frage ist fast eine Beleidigung, fast Sher, rate nochmal und benutz dabei Dein Rohr nicht Deine Augen oder Ohren. Fühl, was fühlst Du? Will ich Dich oder was?«, fragte Bellamy. Bevor Sherkal überhaupt antworten konnte, presste ihm Bellamy schon dermaßen hart die Lippen auf den Mund, dass es sich fast wie ein Biss anfühlte. Schlagartig gab Bell Sherkals Arme wieder frei. Allerdings gruben sich die Finger von Belly dann mit Gewalt in seine Arschbacken und pressten Sherkal noch fester an seinen Schritt. »Rate!«, befahl Bellamy ihm heiser ins Ohr, zerriss ihm die Hose und streichelte genüsslich Sherkal Rosette. »Raten Sherkal«, gurrte der ehemalige Palaisin.


    Sherkal fo-Azenkwed
    Sherkal quiekte unmännlich auf, als ihm die Arme derart verdreht waren, doch Bellamy hatte wohl in den letzten Tagen bemerkt, dass Schmerzensschreie und Lustschreie bei Sherkal ein und das selbe waren. Würde man ihm ein Schwert durch den Leib jagen, würde er vermutlich mit einem Orgasmus aus dem Leben treten, der seinen Mörder mehrere Meter nach hinten schoss. »Ich dich auch, Bell«, stöhnte er und ein Sabberfaden lief aus seinem Mundwinkel. Zwischen ihren Hüften klemmte mehr als nur ein hartes Rohr. »Unsere Schwänze lieben sich auch!«, stellte er fest, nur um erneut weiche Knie zu bekommen. »Ich will nie wieder einen andern Schwanz«, gurrte er.


    Bellamy Bourgeois
    »Das will ich auch hoffen, den eines verspreche ich Dir, ich reiß dem anderen sein Ding ab und serviere es Dir als Currywurst! Das ist dann Deine Schuld wenn Du fritierten Schwanz fressen musst. Wir lieben uns von Kopf bis Fuß! Das hinter mit ist Ciel unser Prince!«, erklärte Bellamy und deutete mit dem Daumen hinter sich auf den jungen Mann, der auf einem gewaltigen Vogel saß, während er Sherkal den Hals beknabberte. »Wir müssen aufbrechen, dort haben sie auch viele Kabinen, komm«, stöhnte er ihm ins Ohr.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ganz recht«, warf Ciel ein, dessen Gesicht überhaupt nicht mehr bleich aussah. »Kommt, ihr beiden. Bellamy möge bitte derjenige sein, der hinter mir sitzt.« Er musterte Sherkal beunruhigt. Er war sich ziemlich sicher, dass es sich hier um jenen Mann handelte, der Khawa einst geplagt hatte, bis dieser ihn abschoss, um sich einen alten kauzigen Souvagner zu krallen, der ihm offenbar das kleinere Übel zu sein schien. Gegen Sherkal war vermutlich jeder das kleinere Übel. Insgeheim fragte er sich, wie lange Bellamy den Kerl ertragen würde.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy nahm hinter Ciel Platz und umarmte ihn um den Bauch um sich festhalten zu können. »Setz Dich Sherkal und gurte Dich fest, nicht das Du aus hoher Höhe ins tiefe Wasser fällst, dann wäre Dein Rakshanischer Name Plumps«, lachte Belly und knuffte seinen Kerl.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel spürte am Steiß Bellamys Liebeserklärung an Sherkal und versuchte, sie zu ignorieren. Sherkal schwang sich behände auf den Cockatrice, schnallte sich fest und Bellamy gleich noch ein zweites Mal. Er seufzte glücklich, als er saß. Ciel schloss einen Moment die Augen und zählte rückwärts von zehn. Dann ließ er den Cockatrice starten. Der Flug dauerte zum Glück nicht lange. Bald sah er den Hafen von Chevrette und dort die gewaltige Choucas.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy deutete nach unten. »Schau das ist das Schiff von meinem Schwager, also dem Mann von meinem Bruder. Dem Burschen den Deine Tara Wasserläufer nennt. Hier werden wir mit den Beißern reden. Das ist eine Gruppe von... seltsamen Kerlen mit komischer Religion. Sie beten einen Opa an, der ständig auf der Flucht ist. Frag nicht wieso. Wir wollen sie rekrutieren. Du bleibst auf dem Vogel Sherkal. Keine Widerrede!«, befahl Bellamy.


    Sherkal fo-Azenkwed
    »Und wieso?«, stänkerte Sherkal. »Leute, die einen Laufopa anbeten! Die will ich sehen!« Er feixte.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy drehte sich dermaßen schnell zu Sherkal um, dass es ihm so vorkam als hätte er schon immer so gesessen oder konnte seinen Kopf um 180 Grad drehen. »Weil ich Dir das gesagt habe und weil das nicht witzig ist. Gehorche oder lebe eine Woche ohne Sex!«, drohte Bellamy und hoffte, dass die Drohung echt klang und Sherkal nicht auf die Beule in seiner Hose achtete.


    Sherkal fo-Azenkwed
    »Dann fick ich auch eine Woche lang nicht mit dir«, konterte Sherkal selbstbewusst. »Das hast du dann davon.« Er guckte ihn von unten mit seinen grünen Augen an, als er feststellte, dass es eine sehr qualvolle Woche werden würde. »Na gut«, sagte er versöhnlich. »Ich bleib hier sitzen.«


    Bellamy Bourgeois
    »Das ist eine gute Entscheidung für uns beide, ich hätte es keine Stunde ohne Dich ausgehalten. Ich meine das gut mit Dir, gehorche in Ordnung? Ich erkläre Dir später warum. Jetzt musst Du mir vertrauen Sherkal«, bat Bellamy liebevoll und küsste ihn erstaunlich sanft, ehe er sich vom Drachenhuhn gleiten ließ.


    Sherkal fo-Azenkwed
    »Ich warte ganz brav«, versprach Sherkal sehnsuchtsvoll und zog seinen Schleier wieder zurecht. Er pfiff ein Lied und schaukelte mit den Füßen, während er sich die Zeit damit vertrieb, die durchtrainierten almanischen Seemänner zu beobachten. Hin und wieder seufzte er dramatisch, wenn ihm dabei der Gedanke an Bellamy durch den Kopf schoss.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel war erleichtert, als sie endlich wieder abgestiegen waren. »Was für ein merkwürdiger Mensch«, stellte er leise fest und ging mit Bellamy zum Bugraum. Wie immer trat er ein, ohne anzuklopfen und schaute sich neugierig um. »Kazrar?«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy legte Ciel die Hand auf die Schulter und drückte sie kurz. »Er ist wild und anhänglich. Eine verrückte Kombi, aber er ist meiner Herr. Ihr werdet ihn mögen lernen. Ganz sicher«, sagte Belly zuversichtlich und folgte Ciel ohne zu zögern in den Bugraum.


    Kazrar
    »Wir sind hier vorne«, sagte Kaz und setzte sich etwas aufrechter hin um Ciel zu empfangen. »Wo wir immer sitzen. Kommt nur her«, sagte er freundlich und stubste Tekuro an, dass er sich etwas ordentlicher hinsetzen sollte. Ciel war es, der ihnen ermöglichte hier zu bleiben. Und er konnte auch die Überfahrt nach Arashima aushandeln.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro gab derweil einen merkwürdigen Anblick ab. Er versuchte, Patrice für den Inhalt seines Rucksacks zu begeistern, als wäre dieser ein kleines Kind. Der jedoch beachtete ihn überhaupt nicht. »Patti spinnt wieder«, rief er schließlich wütend, gab ihm einen Tritt, spuckte ihm hinterher und schmiegte dann seinen Kopf trostsuchend an den seines Vaters. Er rieb sich langsam an ihm wie eine Katze, ehe er endlich der Aufforderung nachkam und im Sitzen Haltung annahm. Ihn nervte der Prince, er wollte sich lieber der Erziehung seines Sklaven widmen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel setzte sich Kazrar gegenüber hin. »Ich habe mir etwas zur Hochzeit von meinem Vater wünschen dürfen«, begann er in freundlichem Tonfall, das Fehlverhalten von Tekuro für diesen Moment ignorierend. »Ich habe mir gewünscht, die Beißer rekrutieren zu dürfen. Was hältst du von diesem Gedanken?«


    Kazrar
    Kazrar streichelte seinem Sohn beruhigend über den Kopf, während er Ciel aufmerksam zuhörte. »Der Gedanke gefällt mir. Ihr seid ein Abenteurer nicht wahr? Euch interessiert die weite Welt, Ihr wolltet doch auf Forschungsreise gehen. Dem war doch so. Leider liegen wir nun im Hafen. Wird die Reise noch stattfinden Prince? Und falls ja, sind wir dann dabei? Ihr und wir? Wir hatten uns sehr auf die Reise nach Arashima gefreut mit dem alten Lockenkopf. Ihr könntet auch etwas weite Welt vertragen Herr. Und wir wären genau die richtige Gruppe um Euch zu begleiten. So würden wir Euch auch woanders hin begleiten. Was stellt Ihr Euch denn genau vor? Mehr als für diese Zeit auf dem Schiff oder nur auf dem Schiff?«, fragte Kaz neugierig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »In Souvagne gilt das Prinzip einer feudalistischen Gesellschaftsordnung. Entsprechend meiner Idealvorstellung würdet ihr in meinen persönlichen Besitz übergehen. Niemand könnte euch mehr etwas anhaben, denn über mir steht nur noch mein Vater. Man würde euch eure menschlichen Schwächen nachsehen, wenn ihr euch fortan an das Gesetz haltet. Ich hatte mir überlegt, dass wir einen Weg finden, dass ihr eure Neigungen legal ausleben könnt, zum Beispiel an zum Tode verurteilten Schwerverbrechern. Natürlich würdet ihr auch ein Gehalt bekommen, Unterkunft ... und ja, ich würde euch überall mit hinnehmen, auch auf die Forschungsreise.«


    Kazrar
    Kazrar musterte Ciel aus schmalen Augen. »So und was wenn wir dann kündigen wollen? Dann passiert was, wenn wir Euer Eigentum sind? Tekuro was heißt das, was der Prince da sagte? Es klingt für mich, als bietet er uns an, Sklave zu werden«, sagte Kaz um jedes Wort bedacht.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro leckte seine Lippen. »Wir können ... dann nicht gehen. Ich gehöre schon dem Duc und Patti gehört ihm auch. Wir würden dann stattdessen seiner Hoheit Prince Ciel gehören. Für mich und Patti würde sich gar nichts ändern. Außer, dass wir uns nicht mehr so oft im Palast die Beine in den Bauch stehen. Sondern mehr reisen. Der Prince reist viel. Kämpft viel. Außeneinsatz. Belly gehört Prince Ciel schon und man sagt ... er bekommt ... manchmal was zum Spielen. Sklaven wären wir nicht, aber Leibeigene. Eine Vorstufe davon. Hat aber auch Vorteile, unser Herr kümmert sich um den ganzen Verwaltungskram.«


    Kazrar
    Kazrar nickte und schaute Ciel an. »Eure Erklärung dazu. In Naridien gibt es freie Männer und Sklaven. Frei bedeutet nicht immer ein gutes Leben, Deine Mutter könnte es Dir erklären Tekuro. Arkan wusste wie schwer es ist, frei von allem zu sein. Erklärt es mir Prince Ciel, dann werde ich antworten«, bat Kaz.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Dein Sohn hat es im Wesentlichen bereits erklärt. Als Leibeigene entfällt zum Beispiel die Pflicht, Steuern zu zahlen, die zahlt der Herr. Ich bin niemand, der seine Leute gängelt, ich möchte behaupten, dass es Tekuro und Patrice bislang an nichts mangelte. Bellamy gehört mir zu meinem tiefsten Bedauern leider nicht mehr, er ist ein freier Mann, mehr noch, ein Mann von Stand. Ein Chevalier. Ihn könnt ihr auch fragen, wie das Leben in meinem Dienst ist, oder Boldiszàr. Treue und Loyalität gegen Schutz und Schirm, so lautet das gegenseitige Versprechen. Eure Treue gegen meinen Schutz. Anstelle des Lebens als Gesetzlose, Ausgestoßene, Heimatlose. Jeden von euch würde ich aufnehmen, mit Ausnahme von Archibald von Dornburg und dem Lich, den ihr den Ältesten nennt.«


    Kazrar
    »Das klingt anders als Sklave, es klingt wie ein Elternteil. Jedenfalls fast. Wie steht es mit Nahrung und einem Dach über dem Kopf? Mit Waffen, Kleidung und all das was wir benötigen? Erhalten wir das ebenso von Euch? Und wird mein Sohn dann nicht länger geächtet sein?«, fragte Kaz.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »All das bekommt ihr gestellt. Zu jeder Zeit, so lange das gegenseitige Versprechen gilt. Wenn euch etwas fehlt, wendet ihr euch an mich und dann werde ich sehen, ob es Sinn macht, euch dies besorgen zu lassen. Und bisweilen gibt es Boni.« Er nickte kurz in Richtung von Bellamy. »Dein Sohn war nie geächtet, Kazrar. Er sollte nur aufgegriffen werden, da er sich unerlaubt von seinem Bestimmungsort entfernt hatte. Das war schon alles. So etwas kann ich nicht dulden, da ich mich auf euch verlassen können muss.«


    Kazrar
    »Dann ist es abgemacht, ab heute stehen wir füreinander ein«, sagte Kaz und reichte Ciel die Hand zur Besiegelung der Vereinbarung. »Bis jetzt habt Ihr Euer Wort gehalten und wir das unsere. Auf einen gemeinsamen Neuanfang«, sagte Kazrar.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Sehr schön, ich freue mich«, antwortete Ciel. Er ergriff Kazrars Hand und drückte sie. »Auf einen gemeinsamen Neuanfang. Wenn jemand sich über euch beklagt, soll er sich vertrauensvoll an mich wenden, das dürft ihr ihm sagen. Ich werde euch ein Erkennungszeichen fertigen lassen, eine Kette, damit ihr euch ausweisen könnt.« Er lächelte und trat wieder einen Schritt zurück. »Begleitet mich bitte in den Palast. Mein Cockatrice wartet auf dem Achterdeck.« Er ging vor, sehr zufrieden mit dem Verlauf des Abends.


    Kazrar
    Kaz reichte seinem Sohn die Hand und zog ihn auf die Beine. »Mama wäre mit der Entscheidung einverstanden, er weiß dass Freiheit frei von allem sein kann. Frei von Essen, Nahrung, Unterschlupf, einfach allem. Komm mein Sohn, begeben wir uns in die Hände von Prince Ciel, der Älteste hat uns in seinen Schoß geführt. Er wird bald folgen«, sagte Kaz glücklich. Er folgte dem Prince nach draußen, begleitet von Nori und Arbogast. Archibald blieb einfach im Nest sitzen und schaute der Gruppe gut gelaunt nach, während er Nathan kraulte.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Mama Arkan«, sagte er wehmütig. »Er muss mitschweben, ja? Da kann ich euch mein zu Hause zeigen. Die Baracke von Unitè B, die Mannschaftsquartiere. Und unser Spielzimmer.« Er grinste kurz. Dann griff er nach Patrices Haaren und zog ihn daran auf die Füße. »Du kommst auch mit, hast du gehört! Lieb sein, Patti. Ganz lieb, ja? Keine Zicken und keine Spinnereien. Ich wollt dir was schenken. Wo ich weiß, dass du das magst. Ist im Rucksack. Kriegst du, wenn du lieb bist und nur dann. Sonst gibt`s was anderes«, grollte er und schubste ihn gegen die Wand. Er griff nach der Hand seines Vaters und händchenhaltend folgte er Prince Ciel, seinem neuen alten Herrn, zurück nach Hause und doch in eine andere Zukunft, als erwartet.

  • Neues Nest



    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wartete vor der Tür, bis sich die Versammlung endlich auflöste. Er hätte auch im Raum sitzen bleiben können, aber ihm war nicht danach. Als Davet hinauskam, krallte er ihn am Ärmel. »Einen Moment, Onkelchen, ich bringe dich gleich zu den Beißern. Ich muss nur noch etwas mit Papa klären.« Er wartete, bis alle draußen waren außer Maximilien, dann schlüpfte er herein. »Hast du einen Moment Zeit? Ich habe mit Yanis gesprochen ...«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien musterte Ciel wohlwollen. Ihr Familiengespräch war friedlich verlaufen, sogar sehr schön. Er hoffte dies blieb so. "Nur zu, komm herein. Worum geht es?", fragte Maximilien seinen Sohn.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Um die Liste«, sprach Ciel. »Die Liste mit allen Schatten. Yanis sagte, ich könnte jederzeit Einsicht nehmen, was aber voraussetzt, dass ich ihren Aufenthaltsort kenne. Zeigst du sie mir bitte?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Natürlich, folge mir", sagte Max und gab den Weg vor. In der Amtsstube betraten sie einen Nebenraum, in dem ein großer Tresor stand. Maximilien legte seine Hand auf die Fläche und seltsame Zeichen flammten auf, ehe er den Drehmechanismus betätigte und die Kombination eingab. Der Tresor entriegelte mit einem dumpfen Klang und Max zog die schwere Tür auf. Er schaute kurz durch die Bücher und reichte dann eines davon Ciel. "Bitte. Du kannst es aber nicht mitnehmen, ließ und gib es mir wieder Ciel. Es bleibt hier verwahrt. Es darf nicht in falsche Hände geraten", sagte Max liebevoll und strich seinem Sohn über den Kopf. "Bald ist Deine Perücke fertig", sagte er freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wuchtete das schwere Buch auf einen Tisch und schlug es auf. »Ich werde sie nur zu besonderen Anlässen tragen. Das Tragen des Kopftuches hat dafür gesorgt, dass meine Kahlheit mich nicht länger stört.« Sein Zeigefinger glitt über die Zeilen des Inhaltsverzeichnisses, ohne sie zu berühren. »Auf welchen Seiten finde ich die Schatten hier am Hof?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Unter P wie Palast Ciel. Mich schmerzt es Dich so gerupft zu sehen. Das klingt vielleicht ziemlich oberflächlich, aber es ist das Gegenteil Kleiner. Sehe ich Dich wie ein gerupftes Huhn, dann sehe ich was dieses Schwein Dir angetan hat. Und ich frage mich so langsam, wieso bei Ainuwar Ansgar so langsam ist. Ob es daran liegt, dass der Ur-Lich und er Verwandte sind? Wenn er bis nächsten Freitag den Lich nicht getötet hat, verlange ich seinen Kopf auf einem Spieß. Ich bin ein geduldiger Mann und ich bin garantiert nicht ohne Gnade. Aber zwischen Gnade, Freundlichkeit und mich verarschen lassen ist ein Himmelweiter Unterschied. So schwer kann das nicht sein diesen Lich zu finden. Du bist leider permanent über ihn gestolpert. Was soll Ansgar groß tun? Nichts! Ihn aufspüren, die Himmelsaugen bündeln ihre Macht und er nutzt sie um den Lich zu töten. Hat er Glück überlebt er, falls nicht ist das bedauerlich, aber er wusste um das Opfer. Und so langsam frage ich mich, mit wem er im Bunde ist. Falls er dazu zu schwach ist, hätte er uns das sagen müssen. Aber so wie ich ihn kennengelernt habe, ist er zwar krank, aber er wurde doch geheilt. Und zwar von Dir. Und das ist der Dank? Eine Woche hat er noch, dann ist meine Geduld zu Ende und er spricht mit Domi. Was genau suchst Du Kleiner?", fragte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich will wissen, wer Bellamy und Boldiszàr überwacht - und ob wir noch mehr Agentensöhne samt verborgenem Anhang hier haben.« Er blätterte herum. »Anschließend wünsche ich zu erfahren, wer alles auf Silvano angesetzt wurde.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Na das hättest Du mich auch so fragen können! Das waren Costantino Marchesi, achter Offizier und Anacleto Pagnotto, zweiter Offizier und das Bordhimmelsauge Valentin Anoullaut. Das weiß ich, da ich letztens nachgelesen habe. Bellamy und Boldi wurden von Patrice mit überwacht. Zusätzlich wurden sie von Benoit Houssonier überwacht", erklärte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Von Patrice? Nun, dann nimmt der seine Aufgabe sehr ernst. Er hat es alles andere als leicht in diesem Umfeld. Wer ist Benoit Houssonier? Welche Qualifikationen haben die Genannten, alles Klingen der Dunkelheit oder gewöhnliche Schatten?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Es sind Klingen der Dunkelheit, da Belly, Boldi und Vano die Söhne der Agenten der Autarkie Redelsführer waren. Alle anderen Agentenkinder werden von reinen Schatten bewacht. Benoit ist ebenfalls eine Klinge Ciel. Allerdings werde ich die Klingen abziehen. Die traurige Tatsache ist, es bestand kein Grund die Agenten zu vernichten, es besteht kein Grund ihre Kinder zu überwachen. Das hätten wir mit Parcival tun sollen und mit meiner Mutter. Eine fortgesetzte Überwachung zeigt Misstrauen wo keines angebracht ist oder jemals war. Wir bestrafen sie damit weiterhin für eine Lüge. Die Lüge des Verrates der Agenten. Warum möchtest Du das wissen Ciel?", fragte Max und nahm ihm das Buch ab.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel hielt das Buch fest. »Weil ich es eben wissen möchte. Und ich war noch nicht fertig. Was bedeutet, sie werden abgezogen? Was passiert mit ihnen?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien ließ das Buch los und überließ es seinem Sohn. "Das ist doch klar Ciel. Das heißt ich pfeife sie zurück und sie werden ihrem üblichen Job nachkommen. Sie werden die drei nicht mehr überwachen. Oder möchtest Du dass sie es weiterhin tun? Falls ja warum Kleiner?", fragte Max besorgt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Silvano auf jeden Fall. Was bedeutet, sie gehen ihrem üblichen Job nach?« Er blätterte weiter in dem Buch und schaute, ob er ihm bekannte Namen fand.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Ciel fand einige Namen von Bediensteten im Hof und im Palast die er schon gehört hatte, als zuverlässige und gute Diener, Pagen, Beiköche und so weiter kannte. Sie alle waren Schatten, dazu da ihn und alle anderen der Krone mit ihrem Leben zu verteidigen. Maximilien legte ihm eine Hand auf die Schulter, ehe er zufasste und Ciel in seine Arme zog. "Was läuft da zwischen Dir und Silvano de Mancini? Warum soll er überwacht werden? Erzähl es mir und rede nicht um den heißen Brei Ciel. Wir haben uns heute so gut verstanden, belassen wir es doch dabei. Bedenke der Mann gehört schon halb zur Familie durch Davet. Also bevor er es jemals ganz tut, sag mir bitte was los ist", bat Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel ließ ab von dem Buch und ließ sich von seinem Vater drücken. »Das war mir eine Nummer zu heftig, was er da abgezogen hat, das ist alles. Sollen wir für einen einzelnen Mann die Sicherheit der Bevölkerung riskieren, vielleicht sogar unserer Familie? Er hat mich schon einmal vergiften lassen - beim zweiten Mal wache ich vielleicht nicht mehr auf. Er wurde Jahrzehnte überwacht. Warum stört es dich, dass es fortgesetzt werden soll?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Du interpretierst schon wieder zu viel hinein Ciel. Mich stört gar nichts, ich habe Dich lediglich gefragt, warum Du ihn weiterhin überwacht haben möchtest. Dein Grund ist verständlich, nachvollziehbar und Du gehst vor. Du bist mein Kind, auch wenn Du es scheinbar nie begreifst, ich liebe Dich. Er wurde sein Leben lang bewacht, da wird ein Jahr oder zwei Jahre länger nicht schaden. Mein Gedanke war, die Überwachung einzustellen, da wir sie für mögliche Verräter wie ihre Väter hielten. Oder ehr, Verräter in Spee wenn sie je herausfinden wer sie sind. Aber nicht mal ihre Väter waren Verräter, darum werde ich die Schatten und Klingen abziehen. Außer jene von Silvano. Und so lange Boldi an seiner Seite ist, werden Boldi und Bellamy ebenfalls immer noch mit unter Beobachtung sein. Von daher etwas Überwachung bleibt dann auch für die beiden. Ich lege es in Deine Hand, ab wann die Bewachung eingestellt werden kann Ciel. Ein Zeichen meines Vertrauens und Wohlwollens an Dich und meiner Liebe", sagte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Einverstanden", freute Ciel sich und drückte seinem Vater einen Kuss auf die Wange. "Wer ist Benoit Houssonier, ich möchte wissen, wie er aussieht. Dann muss ich zu Onkel Davet, er wartet. Patrice, Conni, Anacleto, Benoir und Valentin werden also weiterhin auf ihren Posten bleiben?"


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Wie gesagt, wenn Du das möchtest, ja. Sprich am besten auch mit Davet. Er hat 14 Jahre gewartet. Er muss nicht morgen heiraten. In 14 Jahren kann sehr viel geschehen. Manche Menschen ändern sich, manche nie. Das sollte Davet herausfinden. Mit wem ist er da verlobt. Boldi hat weise und hat voller Liebe für seinen Mann gesprochen. Das glaube ich ihm, aus seiner Perspektive. Aber aus diesem Blickwinkel kann Silvano nicht so viel anrichten, wie ein de Souvagne. Allein mit seinen normalen Befugnissen, hat er großen Handlungsspielraum und Macht. Deshalb Entmündigung auf Zeit. Und nebenbei, Boldi strich garantiert seinem Mann die Finanzen. Dass muss er ja, aber Entmündigkeit heißt zudem, Silvano sollte keine Waffe tragen. Man überspitzt gesagt, dem Psycho die Geldkatze nehmen aber das Schwert lassen ist keine gute Idee. Benoit ist einer der Hofgardisten, ein alter Hase. Schwarzer Schnauzer, Glatzkopf, Du erkennst ihn sofort", sagte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Schnauzer«, murmelte Ciel entrückt, als er einen Moment lang an Parcival dachte. Dann guckte er seinen Papa plötzlich mit zusammengekniffenen Augen an. »Auf der Choucas gab es kein Bordhimmelsauge. Alle Arbeiten geistmagischer Natur musste Remy übernehmen.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Wie da gab es kein Himmelsauge? Jedem Kriegsschiff ist für die schnelle magische Kommunikation ein Himmelsauge zugeteilt. Das hat nichts mit der Überwachung von irgendwem zu tun. Auf jedem Schiff ist eines. Wo war das Himmelsauge als Du an Bord warst?", fragte Max misstrauisch.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Nirgendwo! Ich hatte nach ihm gefragt, aber mir wurde gesagt, es sei keines da."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max schaute seinen Sohn total verdutzt an. "Ja jetzt mal langsam Ciel. Wie ich Dir sagte, ist auf jedem Schiff ein Himmelsauge. Wenn er nicht da ist, der Bordmagier, dann kommt er zurück. Oder es kommt ein neuer an Bord. Wo ging das Himmelsauge hin, weshalb kam es nicht zurück?"


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel überlegte. "Desertiert ... in einem Hafen. Sagte mir Jaques."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Wäre gut zu wissen in welchem Hafen. Zudem müsste dass jedes Himmelsauge wissen. Sekunde bitte mein Kleiner", bat Maximilien. Er ging kurz vor die Tür. "Fabien hol mir sofort Remy her, wir benötigen seine Hilfe", erklärte Max und Fabien eilte davon um einige Minuten später mit Remy wieder zu kommen. "Remy wir benötigen Deine Hilfe, komm rein. Kontaktiere für mich das Himmelsauge Valentin Anoullaut", sagte Max.


    Remy de Remuer
    Remy kaute schnell herunter - er hatte sich ein paar Shrimps für unterwegs in einer kleinen Dose mitgenommen - und setzte sich auf einen Stuhl. Er lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Sein Gesicht entspannte sich und seine Hände sanken ruhig in seinen Schoß. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich endlich wieder vollständig mit den Himmelsaugen verbinden durfte. Sein Gesicht bekam einen rosigen Schimmer und es sah aus, als ob er einschlief. Dann entstand langsam eine Falte zwischen seinen Augenbrauen. Das Lächeln erlosch. Sein Kopf zuckte wie in Alpträumen und sein Gesicht verzog sich voller Qual. Er kämpfte sich mit sichtlicher Mühe zurück in sein Bewusstsein. »Da ist ein Loch in der Physis, wo Valentin hingehört. Er fehlt!« Remy griff nach einem Taschentuch und wischte über seine Augen. »Ich habe mir die Erinnerung zeigen lassen, die anderen haben es gespürt ... haben mir alles gezeigt. Er war in seiner Kajüte und hatte große Schmerzen, als er ging. Eisen zerteilte seinen Körper. Es fühlte sich kalt an. Von hinten, er sah niemanden kommen, wollte gerade zu Bett gehen. Valentin ...«, schniefte Remy.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max starrte zuerst Remy an und dann Ciel. "Wo genau wollte sich Valentin hinlegen? In seiner eigenen Kajüte? Oder war er irgendwo bei wem Fremdes für ein Schäferstündchen? Und jemand hat ihn gepackt, so dass er ihn nicht sah und dann war es schon zu spät? Die Person muss ihn von hinten eiskalt erwischt haben, oder wissen wie man einen Magier ausschaltet. Was genau hast Du gespürt Remy? Ich möchte Dich nicht quälen, aber das ist wichtig? Wurde er erstochen?", fragte Max.


    Remy de Remuer
    »Uns ... ihm wurde der Kopf zur Seite gedreht, so stark, dass er keine Luft mehr bekam. Er versuchte zu atmen, aber es ging nicht und sein Genick war auf Anschlag gedreht, es tat extrem weh. Und dann glitt auf einmal eine Klinge durch seine Kehle. Das ging ganz schnell und er bekam wieder Luft - durch die Halsöffnung. Er stürzte auf den Boden, so dass er nicht sehen konnte, wer das gewesen war. Es ging alles zu schnell, sonst hätte er es spüren können. Aber all das dauerte nicht einmal eine Sekunde! Dann lag er da und das Leben rann rot aus seinem Hals. Es tat nicht lange weh, dann wurde es dunkel und kalt ... und dann war da nur noch ein Loch, wo Leben sein sollte, ein Loch in der Schwarmseele.« Remy rieb sich das Gesicht.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "So schaltet man feindliche Wachen aus, damit sie nicht Alarm schlagen können. Wenn das auf der Choucas geschah, war das einer der Mannschaft. Einer der Besatzung 142 Matrosen, 8 Offiziere und ein Kapitän stehen unter Verdacht. Und jeder dort ist geschickt mit dem Messer. Das müssen Seemänner sein, sie haben auch immer eines dabei. Weil man sich stets von Tauwerk befreien können muss. So hat es mir Davet erklärt, als wir uns lange unterhalten haben an unserem ersten Abend. Was sagst Du dazu Ciel?", fragte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel goss ein Glas Wasser an und reichte es Remy, der es dankbar annahm und davon trank. »Fragen wir Anacletto, er ist der zweite Mann, der mit der Sicherheit betraut war. Oder besser noch - Conni. Denn der ist vor Ort. Mich ärgert, dass die Mannschaft sich mitschuldig macht durch ihr Schweigen. Jacques behauptete, Valentin sei desertiert.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Leute die gemeinsam Ihr Leben riskieren halten dermaßen zusammen Ciel. Aber alles hat seine Grenzen, vor allem wenn es um die Gesetze geht. Sie sind es die unsere Gesetze durchsetzen. Sie haben nicht ihre eigenen zu schreiben. Sie sind unsere ausführende Hand. Conni könnte es wissen", stimmte Maximilien zu und deutete Remy an sich zu setzen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Kommst du mit, Papa, oder soll ich Conni allein befragen?«, fragte Ciel, während Remy sich im Stuhl versuchte, zu beruhigen, indem er durchatmete und Wasser trank.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Ja lass uns in den Kerker zu Conni gehen, dass ist doch alles sehr suspekt. Vermutlich war es Conni aus reiner Boshaftigkeit", grübelte Max und knuffte Ciel grinsend.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du machst dich über mich lustig«, murrte Ciel und gab dann den Weg vor. Remy flüchtete und Ciel vermutete, in die Arme seiner Frau. Er versuchte, nicht daran zu denken, als er sich von den Gardisten erneut zu Connis Zelle führen ließ. »Mon Cher?«, fragte er und streckte sein Gesicht durch die Gitterstäbe.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Nur ein bisschen Spaß, na komm", flüsterte Max seinem Sohn ins Ohr und musterte mit grimmigem Blick Conni der in der Zelle hockte und sich ganz in eine Ecke verkrochen hatte.


    Costantino Marchesi
    "Mon Chou geht, wir haben uns nichts mehr zu sagen", schneuzte sich Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Doch, haben wir. Weißt du, wohin euer Bordhimmelsauge verschwunden ist?"


    Costantino Marchesi
    "Oui er ist desertiert und fort war er", knurrte Conni stinksauer.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Er wurde ermordet", sagte Ciel. "Warum hast du so schlechte Laune, hm?"


    Costantino Marchesi
    "Ich bin nicht gerne eingesperrt ohne Nahrung und Getränk und scheiße in einen Eimer Mon Cher, ich fühle mich unwohl. Ich habe doch nichts verbrochen, außer Euch ein wenig betäubt. Ihr hattet es mir ja im Grunde erlaubt", erklärte Conni und funkelte ihn wütend an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich hätte es dir erlaubt - wenn du gefragt hättest und ich dich anschließend auch betäuben dürfte«, stellte Ciel richtig. »Lenke nicht ab. Wusstest du, dass das Himmelsauge ermordet worden ist?«


    Costantino Marchesi
    "Ja ich habe es weggeschafft", antwortete Conni leise.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Oh Conni!" Ciel rieb sich über das Gesicht. "Komm her."


    Costantino Marchesi
    Conni trat vorsichtig an die Gitterstäbe und strich sich verlegen über seinen drei Tagebart, ehe er vor Ciel stehen blieb. "Mon Cher", sagte er leise.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel griff durch das Gitter und zog Costantino zu einer einarmigen Umarmung an sich heran. »Warum macht ihr nur solchen Unfug«, sagte er traurig. »Ich wollte deinen Kopf vom Block ziehen, aber du machst es mir wirklich nicht einfach.«


    Costantino Marchesi
    "Weil alles drunter und drüber ging. Weil Massimo befohlen hat unser Schiff zu versenken. Es war als richteten sich alle gegen uns und wir hatten doch nichts getan außer im Hafen zu liegen. Das ist kein Verbrechen. Er hätte den Lich töten können, aber er beschuldigte uns, wir hätten ihn an Bord. Die Beißer ja, sie waren an Bord, der Lich niemals Mon Cher. Und da ging es los", flüsterte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel streichelte kurz Costantinos Seite, dann löste er sich wieder von ihm und wandte sich seinem Vater zu. "Was nun?", fragte er ratlos.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max legte Ciel einen Arm um die Schulter. "Stimmt das, hat Massimo genau das befohlen? Wir müssen wissen wer das Himmelsauge ausgeschaltet hat und weshalb", erklärte Max ruhig. Auch wenn er dabei sichtlich Mühe hatte, denn Conni müffelte gewaltig. Aber hier ging es um mehr, als üble Gerüche, die waren das kleinste Übel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel stank nun nach Conni, aber das störte ihn nicht. Er war Alexandre gewohnt und der war zu ganz anderen Stinkorgien fähig und stank obendrein noch mit Absicht, um Leute auf Abstand zu halten. "Nein", verteidigte er Massimo. "Ich kenne nicht mehr den genauen Wortlaut, aber Nein! Er betonte sogar mehrfach, dass dem Schiff nichts geschieht, wenn sie anlanden!"


    Costantino Marchesi
    "Mon Cher, dass stimmt so nicht! Er befahl uns zu versenken, ohne Grund hätte wir nicht abgelegt. Uns erreichte eine Nachricht von einem Davy - wir hätten es wissen müssen. Sie lautete: Eine wichtige Information an alle. Prinz Ciel, die Lich Gruppe ist unten am Hafen von Cantillion. Wir wollten sie gerade stellen, sie sind an uns unbemerkt vorbeigezogen. Leider sind die ziemlich clever. Prinz Ciel ich rufe als Palaisin alle im Hafen liegenden Kriegsschiffe und die Besatzungen zusammen. Die sollen auf ihre Schiffe aufpassen, dass sich die Feinde nicht an Bord schleichen. Falls die schon wen beschwatzt haben, soll die Besatzung die Feinde festnehmen.
    Melville schick alle Büttel runter zum Hafen um Schiffe zu verteidigen und die Gruppe festnehmen zu lassen. Der Lich und Archibald sind zu töten, der Rest der Gruppe muss festgenommen werden. Aber nicht nur die Feinde befinden sich am Hafen, sondern auch Boldiszar, der Truppführer der Unite B. Was der bei den Feinden verloren hat, kann ich euch nicht sagen. Ich vermute, dass er seinen Kamerad Robere auf eigene Faust verfolgt hat oder ihn retten wollte. Jedenfalls ist er bei der Gruppe.
    Dave du bist ein Geistmagier mit vierten Rang. Du kannst auch die Nichtmagier erreichen. Dave informiere alle Captains der Kriegsschiffe über die Gruppe. Sag denen, dass die Feindgruppe festgenommen werden soll und sag denen dass für Archibald und den Lich ein schon ein Todesurteil besteht. Warne die Captains alle vor, dass die bloss nicht den Lich oder die anderen an Bord lassen. Falls das schon passiert ist, sollen die von den Lich Abstand halten.
    Da die Feindgruppe am Wasser ist und sich absetzen kann muss der Lich jetzt vernichtet werden. Dave sag den Himmelsaugen und deinen Bruder Ansgar bescheid. Die müssen jetzt den Lich angreifen. Die Himmelsaugen müssen jetzt ihre Kraft bündeln und Ansgar muss den Lich jetzt angreifen, nicht das der sich absetzt. Wir dürfen den nicht entkommen lassen.
    Jules du hast alles mitgehört, jeder Magier informiert bitte soviele andere Magier wie er kann. Dave du musst die Captains informieren, die Büttel und die Garde. Am besten informierst du auch das Militär. Versuch bitte auch die Captains unterwegs zu erreichen. Wenn der Feindgruppe gelingt ein Schiff zu stehlen, müssen die anderen wissen was los ist. Dann können die das Schiff abfangen. Notfalls muss das Schiff versenkt werden, damit der Lich im Meer ersäuft. Er darf nicht davon kommen. Sonst fängt das ganze Grauen woanders an Dave. Aber wem sag ich das, ihr alle wisst das vor allem ihr Prinz Ciel.
    Und Dave warne die anderen auch vor deinen Verwandten Osmund. Der ist zwar abgezogen, aber wohin wissen wir nicht. Nicht dass sich der alte Sack da noch reinhängt und mit der Feindgruppe ein Bündnis eingeht. Seid vorsichtig und bitte beeilt euch. Ich werde mit meine Truppe sofort der Feindgruppe verfolgen. Ich hoffe wir haben es bald überstanden. Wünscht uns Glück... Sollte sich also die Feindesgruppe bei Ihnen am Schiff einfinden, verwehren Sie der Truppe den Zugang unter allen Mitteln. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass sich ein Lich - also ein Nekromant der mächtigsten Stufe unter ihnen befindet. Diese Person ist in der Lage einen Menschen oder sogar einer Gruppe binnen Sekunden Leben zu rauben und zu töten! Bei der gesuchten Person handelt es sich um den Ur-Lich Freiherr Dunwolf von Hohenfelde, ca. 350 Jahre alt, was für seine Macht sprechen dürfte. Vermeiden Sie jede Konfrontation, gehen Sie keinen Kampf ein, die Person ist tödlich bewaffnet zu bewerten - Ihre Magie ist tödlicher als jede bisher dagewesene Ausprägung der Nekromantie. Halten Sie Sicherheitsabstand ein. Sollte sich die Gruppe bei Ihnen vor Ort befinden, erstatten Sie Meldung über Ihr Schiffs-Himmelsauge. Ende der Mitteilung´. Und das war wo Silvano die Anker lichten ließ und wir sind aus dem Hafen geflohen Mon Chou", erklärte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "NOTFALLS, sagte er", rief Ciel. "Und nachdem das Schiff abgefahren war, betonte er, dem Schiff würde nichts geschehen, wenn es umkehrt. Natürlich muss er notfalls Konsequenzen ziehen! Glaubt ihr, ihr hättet Narrenfreiheit? Mon chou, was ist nur los!"


    Costantino Marchesi
    "Vano bekam die Wut, weil er seine Choucas bedroht sah, da versteht er keinen Spaß. Und er war sehr erbost über Massimo. Mon Chou ich weiß es doch nicht, alles wirbelte durcheinander wegen diesem Lich", stöhnte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Nein, wegen Silvano! Und ihr alle habt euch anstecken lassen von diesem ... diesem Irrsinn. Agentensöhne, ich hätte es von Anfang an wissen müssen. Es liegt ihm einfach im Blut. Der arme Valentin." Ciel schüttelte missmutig den Kopf. "Und DU hast das unterstützt!"


    Costantino Marchesi
    "Ja das habe ich, weil er mich auch stets unterstützte. Er war mir immer ein Freund. Was soll ich nun tun? Ich will nicht sterben, das ist etwas anderes als im Dienst zu fallen, oder im Kampf als Offizier. Ich habe Euch doch nur betäubt", flehte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich weiß es nicht, ich habe hier einen eiskalten Killer, einen Meuchler vor mir, der den Leichnam eines ermordeten Adligen ins Wasser warf, einen Prince belog, diesen betäubte und dauernd mon chou sagt." Ciel war mit seinem Demonai am Ende. Unglücklich blickte er seinen Vater an. "Was soll man mit so jemandem machen?"


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Wir schicken ihn in die Erzmienen, für 20 Jahre. Das ist eine gute und gerechte Strafe. Danach sei er von jeder Schuld frei, was das ständige Mon Chou angeht. Mein Sohn hat keinen Kohlkopf. Danach entscheiden wir über den Mord", schlug Max vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel bekam rote Wangen. "Das mon chou ist ein Kosename ... und ich finde es charmant."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Das war auch nur ein Scherz. Möchtest Du ihn bestraft wissen oder möchtest Du ihn befreit wissen? Das frage ich Dich jetzt ein einziges Mal als Vater und drückte dann beide Augen zu, wenn es sein muss. Als Dein Hochzeitsgeschenk. Aber das passiert nie wieder. Falls Du es nutzen möchtest", bot Max an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel zögerte. "Beides", sagte er dann. "Ich würde mir wünschen, dass er frei kommt, aber dennoch sollte er Gelegenheit bekommen, über sein Verhalten reflektiert nachzusinnen und es wieder gut zu machen. Valentin war ein guter und treuer Untertan und die Himmelsaugen und seine Familie vermissen ihn. Das kann man nicht einfach ignorieren. Dennoch möchte ich nicht, dass Conni etwas geschieht."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Straflos kommt er nicht davon, die Strafe fällt nur privat aus, entweder zahm oder heiß wie eine Fritöse Ciel. Das Strafmaß setzt Du fest, ich überlasse es Dir. Wir können Conni nicht frei sprechen und Valentin verdammen, nur weil Du Conni magst. Aber Conni hat Valentin nicht getötet. Er hat ihn entsorgt. Demzufolge ist er ein Mittäter aber kein Mörder. Die Strafe sollte also hart sein, aber ihm auch eine zweite Chance geben. Valentin hat keine Möglichkeit auf eine zweite Chance, aber er ist auch nicht jener der ihm alles nahm. Drum möchtest Du privat über ihn richten? Dann sei Dir das gestattet", sagte Max freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nickte. "Das möchte ich. Aber ich benötige etwas Zeit, um darüber nachzudenken. Ich bin traurig und enttäuscht. Von dir, Conni und von Silvano. Eine Frage, Papa ... wer überwacht eigentlich das Treiben der Schatten?"


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Das ist eine gute Frage, sie arbeiten zusammen mit den Himmelsaugen. Es ist keine Überwachung, sondern ein Arbeiten Hand in Hand. Dann sei es Dir gestattet. Geh zu Silvano und rede mit ihm. Stell das klar. Er soll den Mund aufmachen. Er kann Davet auf Knien danken dessen Verlobter zu sein", bat Max und drückte Ciel. "Wiedergutmachung sollte Conni leisten, gleich in welcher Form. Und falls Silvano nicht reden mag, frag Davet oder Boldi. Gleich was sie wissen, er wird sie beschützen wollen. Traust Du Dir das zu?", fragte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich möchte Conni gern mitnehmen. Dann wird Silvano sehen, wofür er die Wahrheit sprechen soll. Für das Gute. Für nichts als das Gute."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Eine hervorragende Idee und dann sieht er auch, was man mit zuviel Loyalität anrichten kann. Denk an die Beißer, Tekuro, Boldi, Vano und und und. Nimm Conni mit und rede mit dem Mann. Und falls er Dir dumm kommt, Du kannst jede Vereinbarung mit Boldi treffen oder in letzter Instanz weise ich eine an. Wir haben geurteilt er ist krank. Das ist er. Wir können aber auch urteilen unheilbar, dann fällt die Rübe. Wie weit will er für seine Ziele gehen? Wie weit? Zumal Davet noch lebt, er müsste damit etwas zur Ruhe kommen. Rede mit dem Mann, denn er sprach sonst gut von Dir Ciel", sagte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wies den Gardisten, der sie heruntergebracht hatte, an, die Zelle aufzuschließen. Das Gitter öffnete sich. "Komm, Conni", sagte er freundlich. Und dann zu seinem Vater ganz leise und mit sehr dankbarem Blick: "Danke."


    Costantino Marchesi
    Maximilien nickten seinem Sohn zu, während sich Conni an sie wandte. "Ich werde Dich begleiten Mon Cher, er wird reden. Und Danke für alles, an Euch meine Herren", sagte Conni und folgte Ciel auf dem Fuße.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel bot Costantino seinen Arm an und hielt unterwegs einen Diener an, der dem ehemaligen Gefangenen etwas zu Trinken gab, da er angedeutet hatte, Durst und Hunger zu haben. Erst, nachdem Conni Gelegenheit gehabt hatte, so viel er wollte zu trinken, klopfte Ciel an der Tür der Repräsentantensuite und trat dann ein und schaute sich neugierig um, was gerade getrieben wurde.


    Silvano de Mancini
    Silvano saß am Schreibtisch und blickte auf, als Ciel eintrat, während Boldiszar immer noch im Bett lag und den versäumten Schlaf nachholte. "Eure Hoheit", grüßte Silvano und schaute Conni an, "Achter", fügte er an. "Womit kann ich Euch helfen?", fragte Vano und legte die Feder beiseite.


    Davet la Caille
    Einen Augenblick später betrat Davet die Suit und warf einen Blick über die Gruppe. "Alles in Ordnung bei Euch?", fragte er freundlich, weckte Boldi und legte Silvano ein Päckchen in die Hand. "Das ist von Boldi und mir, damit Du durchhältst. Worum geht es?", fragte Davet und setzte sich dazu.


    Silvano de Mancini
    "Ich weiß noch nicht worüber sie mit mir reden möchten", antwortete Vano ehrlich und packte vorsichtig sein Geschenk aus.


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    Gerührt betrachtete er den Kristall und drückte ihn an seine Brust. "Dankeschön Ihr beiden, ich werde durchhalten versprochen. Der ist echt super", freute sich Vano und betrachtete ihn sich mit absoluter Neugier. Conni blinzelte Ciel zu.


    Boldiszàr
    Ciel rückte für Costantino einen Stuhl zurecht und deutete ihm an, sich zu setzen. Mit einem freundlichen Blick empfing er seinen Onkel. Ciel nahm ebenfalls Platz, während Boldi sich im Bett auf den Bauch wälzte, sich das zerknautschte Gesicht rieb und von dort aus dem Geschehen folgte. Er konnte sich nicht entsinnen, Silvano irgendein Geschenk ausgesucht zu haben, aber wenn Davet sagte, dass es von ihnen beiden war, hatte das wohl seine Richtigkeit. "Für deine Plundersammlung", fügte er der Widmung von Davet hinzu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Guten Abend«, grüßte Ciel, nachdem alle das Geschenk bewundert hatten. »Conni und ich möchten gern mit dir, Silvano, über das verschwundene Himmelsauge Valentin sprechen. Um es kurz zu machen: Ich weiß, dass der Mann nicht desertiert ist. Die anderen Himmelsaugen haben seinen Tod gespürt und mir ist bekannt, wer sein Mörder war.« Ruhig blickte er eben jedem Mörder in das entstellte Gesicht. »Wisse eines, Silvano. Auch meine Geduld findet ihre Grenzen. Wisse aber auch, dass es nicht der Wunsch nach Vergeltung ist, der mich erneut zu dir trieb. Was ich mir wünsche, ist dass dieses ganze Knäuel aus Lügen, Hass, Intrigen und Vergeltung ein für alle Mal entwirrt wird, und zwar restlos. Deine Maaten waren dir treu und sie wären dir in den Abgrund gefolgt. Conni hat aufgrund seiner Loyalität dir gegenüber dem Abgrund bereits in den aufgerissenen Schlund geschaut. Er kommt aus dem Todestrakt«, sagte er leise und der Gedanke an Costantinos Tod versetzte ihm einen Stich. »Dies ist nicht, womit Treue vergolten werden sollte. Oder irre ich da?«


    Silvano de Mancini
    "Kommt in unser Schlafzimmer Boldi, Ihr seid meine Schätze", freute sich Vano und schaute Ciel an, dabei legte er den Kopf schief um ihn sich genau anschauen zu können. "Nein dass ist es nicht, damit habt Ihr Recht. Ihr kennt beziehungsweise kanntet mein Ziel, ich schwor meinen Mann zu rächen. Aber so einfach war das nicht möglich. Meine Mannschaft war mir stets treu, meine Treue und Vergeltung ist, ich sage Euch die Wahrheit", erklärte Vano und stellte den Kristall auf den Tisch. "Um mein Ziel zu erreichen, musste ich lügen. Jede Lüge zog eine weitere Lüge nach sich. Und irgendwann war es ein Gespinst aus tausenden Lügen, Intrigen, Seilschaften um die Dinge zu bekommen die ich benötige und um uns dahin zu bekommen, wohin ich musste. Ich habe dem Himmelsauge die Kehle durchgeschnitten, als ich hörte, dass er mich die ganze Zeit über bewacht hat. Das er mich und mein Leben ausspioniert hat. Mag sein dass ich es einfach leid war, immer nur der jenige zu sein der reagiert. Da habe ich agiert, ich bin ihm zuvor gekommen, ich habe ihn getötet. Ich weiß wozu Himmelsaugen fähig sind. Er wusste nicht wozu ich fähig bin und so starb er bevor er meinen Boldi ermorden konnte. Und ehe er meinen Schwur verhinderte. Nein ich wünsche nicht dass Conni für meine Entscheidungen stirbt. Und es tut mir in der Seele weh, dass er dort saß. Sagt mich von Boldi los, ich habe den Mord begangen, bevor er mein Vormund war. Ihn trifft keine Schuld. Ich teile Euren Wunsch, dass Knäul aus Lügen zu entwirren. Wenn es nach mir ginge, könnten wir es auch verbrennen und uns auf die Wahrheit einigen. Das wäre schön und es würde einiges leichter machen. Es gibt nichts zu beschönigen, ich war es. Ich habe dem Mann auf meinem Schiff die Kehle durchgeschnitten. Ein Todesurteil gefällt und vollstreckt", antwortete Vano für seine sonstige Art erstaunlich leise.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nicht nur das Morden ... auch die Lügen müssen ein Ende finden«, sprach Ciel ernst. »Lügen vergiften jedes Zusammenleben. Einen Mann, der die Krone belügt, kann nicht zu unserer Familie gehören. Denn eine solche Verantwortung erfordert auch das nötige Verantwortungsbewusstsein. Es geht also um mehr als nur um deine Rehabilitierung. Es geht auch um den Segen meines Vaters bezüglich einer möglichen Hochzeit. Vielleicht ist das dir Ansporn genug.«


    Silvano de Mancini
    "Das ist ein Ansporn, aber dermaßen hoch habe ich meine Anforderungen gar nicht gestellt. Meine war, dass es einfach einmal vorbei ist mit kämpfen müssen. Gleich ob mit Wort oder Waffe, dass es irgendwann einmal gut sein würde. Und das wäre es auch geworden. Mein Plan war mit Boldi in ein Hausboot zu ziehen in Ledwick. Und dort ein Geschäft aufzumachen. Ich weiß nicht ob Du mich verschont hast um mir zu helfen, oder ob Du mich verschont hast um mich lebendig zu bestatten. Trifft erstes zu, könntest Du mir einen Vorsprung geben", schlug Silvano vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich möchte, dass du wieder gesund wirst, dass es dir gut geht und du glücklich sein kannst", antwortete Ciel, "ohne dass dafür Blut fließen muss. Welcher Art stellst du dir den Vorsprung vor?"


    Silvano de Mancini
    "Am besten so einen, dass ich Ledwick erreiche, bevor ich dingfest gemacht werde. Oder reden wir aneinander vorbei? Weshalb bist Du hier? Als Freund? Oder seid Ihr als Herr hier? Dann um mich zu verhaften? Frage ich doch einmal so rum, was habt Ihr mit mir vor? Bevor ich aus dem Land fliehe", sagte Vano und zuckte die Schultern. "Man kann alles von zwei Seiten betrachten, mindestens. Und bei so etwas möchte ich Euch nicht falsch verstehen", erklärte Vano und musterte Davet und Boldi. "An mir lag es nicht, dass Blut fließen musste. Glaubt mir das, mich hätte es gefreut, wäre es nicht nötig gewesen. Ich möchte auch gesund werden, vielleicht heilen dann auch die Körperlichen Wunden und werden Narben. Ich hoffe es", gestand Vano Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Wir reden aneinander vorbei", bestätigte Ciel. Er betrachtete lange Silvanos Gesicht. Der Mann war noch zu krank, um vernünftig mit ihm reden zu können. Er hörte Dinge, die Ciel weder gesagt noch angedeutet hatte. Vermutlich hatte es darum auch zu der verhängnisvollen, überstürzten Handlung von Silvano kommen können - er hatte Massimos Befehl völlig falsch verstanden. Ciel dachte nach, aber er wusste nicht, was er sagen sollte, um Silvano zu beruhigen, ohne dass dieser wieder eine List und einen verdeckten Angriff witterte. Also erhob er sich wieder und rückte seinen Stuhl ordentlich zurecht. Er bemerkte, wie Boldiszàr vom Bett aus jede seiner Bewegungen beobachtete, aber auch Silvano genau im Auge behielt. Er fürchtete die Eskalation so wie jeder hier im Raum. "Ich bin nicht dein Feind, Silvano", sagte Ciel. "Bitte besuche weiterhin den Priester im Tempel. Das ist schon alles." Er bot Costantino seinen Arm an und verließ den Raum wieder.


    Davet la Caille
    "Bleib hier Ciel, komm bitte her", bat Davet freundlich und gab ihm ein Zeichen, dass er zurück kommen sollte. "Stell Dir vor, was Ciel gerade gesagt hat, hätte Boldi gesagt oder ich. Hättest Du es hinterfragt? Hättest Du Angst Vano? Er bietet Dir Hilfe an. Boldi sagte Dir bereits, dass Ciel und die Krone Dir helfen möchte. Das hat er getan und Du hast die Hilfe angenommen. Wir hier nicht in der Tanzschule, eine Schritt vor, zwei zurück Schatz. Ciel gehört zu mir und mir vertraust Du wie Boldi. Boldi sagte Dir auch, vertrau ihm. Dein Kopf ist noch auf Deinen Schultern und er ist mit Conni hier und nicht mit der Garde. Er ist ein kluger, kleiner Bursche. Meinst Du er spaziert hier herein, bei einem Offizier und einem Leibgardisten die vielleicht stinkig werden? Er ist Mitglied der Krone aber kein Gott. Auch er blutet, wie Du. Und genau dass ist sein Ziel, das Bluten soll aufhören. Du machst mit ihm, das Gleiche wie mit Santo. Die gereichte Hand beäugst Du so lange misstrauisch, bis Dein Gegenüber sie resigniert zurückzieht. Zuhören ja? Eine Order von Boldi und mir. Geh zu ihm hin", bat Davet.


    Silvano de Mancini
    Silvano verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Davet schmunzelnd an. "Nein Boldis Wort hätte ich nicht angzweifelt. Habe ich nie, werde ich nie. Ebenso wie Deines, aber das hat nicht mit verletzt oder geheilt zu tun, sondern mit Vertrauen. Ich bin nicht verrückt, ich bin verirrt und ich finde den Weg nicht zurück. Das ist zu schwer zu erklären. Aber Du hast Recht, was Du sagst ist logisch und selbst wenn es das nicht wäre, vertraue ich Euch. Von vorne Ciel, was schlägst Du vor soll ich tun? Ich besuche den Tempel, für Boldi, Davet und für mich. Gesund und glücklich klingt gut, dass wäre ich gerne", sagte er umgänglich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich schlage vor, dass du damit aufhörst, ein Netz aus Lügen und Schweigen um dich zu weben - und deine Maaten zu deinen Werkzeugen zu machen. Hart gesprochen hast du Connis Treue ausgenutzt. Du wusstest, er würde nie gegen dich aussagen. Er wäre für dich auf den Block gewandert. Besser gesagt, für deinen Wahn. Denn das bist nicht du. Ich weiß, dass du anders bist und ich möchte daran glauben, dass du gesund wirst.«


    Silvano de Mancini
    "Ja dass stimmt, ich habe sie genau wie die Choucas zweckentfremdet und missbraucht. Für meine Zwecke, die nicht mal wirklich für mich waren. Vielleicht waren sie es doch, denn ich denke kaum, dass Davet gewollt hätte, dass ich meine Mannschaft dafür gefährde. Das Ziel erreichen ohne Gefährdung von Schiff und Mannschaft, dass ist die Aufgabe eines Kapitäns. Manchmal muss man was riskieren, sicher. Aber ich habe sie auf eine Todesfahrt geschickt, für jemanden den ich für tot hielt. Weil ich ihn nicht sterben lassen konnte. Und wie zum Hohn oder vielleicht zur Erhörung ist er noch da. Gut beschrieben, wenn ich an die Farisin denke, bin ich ein anderer. Weil ich sie hasse und fürchte. Aber ich kann nicht nur von Hass und Furcht leben, dass hat mir Boldi gezeigt nach 14 Jahren. Und ich will ihn nicht verlieren. Ich hätte ihn auch verloren, wenn ich gegangen wäre. Drum gehe ich nicht, drum plante ich um, anders. Verstehst Du das? Ich werde nicht mehr schweigen und ich werde Dich nicht mehr belügen. Zudem tue ich das im Tempel auch nicht, wenn ich erzählen muss. Es ist manchmal befreiend, etwas aussprechen zu dürfen. Manchmal ist es danach besser, manchmal schmerzt es mehr als vorher. Aber das vergeht, sagt der Heiler. Man muss die Wunden wieder aufschneiden, damit sie richtig zusammenwachsen. Ich hoffe dass es stimmt, ich wünsche mir nichts weiter als ein gutes Leben gemeinsam mit Boldi und Davet auf See. Und den Tod der Farisin, sonst nichts", schmunzelte Vano. "Ich weiß wie das klingt, aber glaube mir, sie haben sich nicht grundlos so festgefressen".


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Wenn du es wirklich willst, wirst du gesunden", sprach Ciel freundlich. "Das hat mein Lehrer mir mit auf den Weg gegeben. Wille und Verstand sind die mächtigsten Werkzeug des zivilisierten Menschen. Ich möchte dich nicht länger aufhalten, es war anstrengend für dich. Ich möchte nur, dass du siehst, was fast geschehen wäre." Er nickte in Richtung von Costantino. "Erhol dich gut. Komm, Conni. Suchen wir dir ein Quartier. Oh und Davet - die Beißer sind im Gesindeflügel, einfach durchfragen. Es wird Zeit, dass Tekuro aus dem Palast kommt, ich spüre, wie es ihm geht. Und ein mürrischer Vampir ist niemand, den ich unter dem selben Dach wissen möchte."


    Silvano de Mancini
    "Das wollte ich immer Ciel. Ich dachte der Tod der Farisin würde es bewirken, dass der Schmerz dann vorbei wäre oder nicht mehr so stark. Es tut mir aufrichtig leid Achter, ich lasse mir eine Wiedergutmachung einfallen. Ich kann mir denken was Du getan hast und genauso warum. Er wäre sonst nicht aufgewacht. Du hast Ciel aufwachen lassen, damit ich aufwache. Auch das sagte Boldi. Wir bringen gemeinsam die Beißer wohin auch immer. Ich denke Boldi ist sicher gerne dabei und ich beteilige mich. Ich weiß nicht warum Du mir die Chance gibst, sogar zum zweiten Mal, aber ich werde sie nutzen. Und so wie es mich Davet lehrte, einem anderen ebenso eine solche Chance geben. Das Gute weitergeben. Pass auf Dich auf Ciel, falls wir uns vorher nicht mehr sehen, sehen wir uns zur Neujahrsfeier bei den Dusoliers. Grüß Kab von mir. Ich werde Dein Geschenk zu würdigen wissen Ciel", sagte Vano ehrlich und packte den Kristall in seine Umhängetasche. "Gehen wir Boldi, Davet", bat er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Weil ich das Gute wünsche", sagte Ciel. "Aber ich weiß selbst, wie schwierig Gut und Böse manchmal zu unterscheiden sind und die Existenz von Graustufen macht es nicht einfacher. Ich werde die Grüße ausrichten. Bis bald." Ciel lächelte.


    Costantino Marchesi
    Conni nickte zustimmend. "Wer sonst, wenn nicht er Vano? Wer sollte Dir helfen? Du schaffst das mit Deinen Männern und Deiner Mannschaft. Mach was man Dir sagt und mach keinen Unsinn Käptn. Viele verlassen sich auf Dich. Wir sehen uns gewiss vorher noch. Jetzt muss ich mich frisch machen, ehe ich festklebe. Gutes wollen und Gutes bewirken ist beides nicht leicht. Aber eines kannst Du mit Gewissheit sagen, wenn Ciel nicht gnädig war, wer dann? Du bist krank, nicht böse. Sie zu dass Du gesund wirst. Du bist nicht umsonst blond Vano", sagte Conni und hakte sich bei Ciel unter. "Lass uns gehen Mon Chou. Die Drei haben zu tun und ich muss mich waschen. Danke für alles, ich weiß nicht was ich sagen soll. Danke ich schulde Dir mein Leben Mon Dieu", seufzte Conni und stützte sich bei Ciel ab.

  • Neues Nest Teil 2 - Der Rübenhof



    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro führte die Beißer und den neuen Anhang aus dem Palast heraus. Es war noch immer Nacht, so dass es gefahrlos möglich war. Seine Kopfschmerzen wurden an der frischen Luft erträglicher, waren aber immer noch heftig. »Das hier ist die geheime Bank, die jeder kennt«, erklärte er, als sie an jener vorbeikamen. »Wenn man sich draußen trifft, dann hier an dieser Bank. Belly hab ich hier manchmal getroffen, wenn ich rauchen gegangen bin. Und er mich. Oder Boldi. Archi hat hier auch auf mich gewartet, wo er mir die Kiste mit deinen Habseligkeiten gebracht hat. Und mit euren Schädeln.« Er zischte. »Scheiße! Die ist noch auf dem Schiff! Das müssen wir alles noch abholen.«


    Kazrar
    Kazrar schaute seinen Sohn an. Der Kommentar die Sitzmöglichkeit betreffend war doch schon sehr befremdlich. Es musste Tekuro enorm schlecht gehen, was seine Kopfschmerzen anging. "Die geheime Bank... die jeder kennt. Ist das nicht ein Widerspruch mein Sohn? Wie kann sie geheim sein, wenn sie jeder kennt? Nun es soll mir Recht sein, es ist bestimmt nur eine Metapher. Geht es Dir gut? Ja die Bücher, die Tagebücher, die Schädel. Die Bergung und Rettung im alten Herrenhaus. Der Älteste. Wie kommen wir an den Ältesten? Wir müssen unsere Habseeligkeiten von Bord holen. Wieso kommen wir immer wieder auf dieses Schiff zurück? Was ist damit los? Was hat es damit auf sich? Was will uns der Älteste sagen? Und warum blieb Archibald dort? Gut wegen Ciel. Aber ich meine methapysisch", grübelte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Der Älteste ist in Macini. Wir kommen nicht an den ran ohne Ciels Erlaubnis, wir sind in seinem Dienst. Schon vergessen? Wir müssen den Ältesten auf uns aufmerksam machen. Ein öffentliches Opfer oder so«, grübelte er. »Mir tut der Kopf weh und ich könnte kotzen, mich würgt`s dauernd. Irgendein verdammter Infekt. Wusste gar nicht, dass ich tot noch einen kriegen kann. Die Bank heißt so! Jeder nennt sie ›die geheime Bank‹, aber jeder weiß, was damit gemeint ist. Vielleicht, weil sie zwischen den Büschen versteckt ist. Jedenfalls haben sich an dieser Bank ganze Dramen schon abgespielt. Etienne hat sich wegen dem Spalt zwischen den Brettern dauernd die Eier verkühlt und war Dauergast bei Benito. Komischerweise ist das nur ihm passiert. Zu dumm zum Sitzen.« Tekuro führte die Gruppe weiter zu einer Ansammlung flacher Bauten, die funktioneller aussahen als der übrige Palast. »Das hier sind die Baracken. Hier wohnt die Leibgarde. Das da ist unsere.« Er zeigte auf jene, auf deren Front ein riesiges B aufgemalt war. »Hier geht`s zum Baderaum.« Er öffnete die Tür und ließ sie eintreten. »Hier, sechs Zuber. Passen zwei Mann rein. Entweder man teilt und plaudert nebenbei oder man nimmt dann halt das Dreckwasser vom anderen. Das da ist meiner. Ist gemütlich, nach `nem Dienst bei eisigem Wetter im heißen Wasser wieder aufzutauen.«


    Kazrar
    Kazrar schaute sich alles genau an und legte Tekuro einen Arm um die Schulter. "Also ist das nur ein blöder Eigenname. Schade ist das der Älteste in der Stadt Mancini steckt und nicht im Kapitän. Stell Dir nur vor, wie gut wir es dann hätten. Wobei eigentlich doch nicht. Auf der anderen Seite verzapft der Mann ständig soviel Chaos, dass der Älteste wahrscheinlich zu Tränen gerührt wäre bei so viel Tatendrang und Einsatzeifer. Ich glaube er ist einer von uns und weiß es nur noch nicht. Wo ist Bellamy schon wieder abgeblieben? War er vornhin nicht noch da? Tekuro, jetzt zu Deiner Baracke, ich muss sagen es gefällt mir hier außerordentlich gut. Ein eigenes Gemeinschaftshaus mit Baderaum und sogar Zubern. Du hast es gut getroffen, aber dennoch warst Du ohne Familie. Jene die hier lebten, dass waren Deine Familienmitglieder. Sie haben Dich aufgefangen und gehalten, als Du aus dem Heim kamst. Hier hast Du Halt gefunden und ebenso Dein Bruder Boldi. Gleich wenn es die letzte Hütte wäre, sie würde mir allein deshalb etwas bedeuten. Sie ist Dein Zuhause und ich bin stolz, dass Du mir dieses Zuhause zeigst mein Sohn. Auch ich werde Dir unser Zuhause zeigen und dies war wirklich eine kleine Hütte. Gefüllt mir Liebe und Wärme aus einem Feuer. Aber die Geschichte erzähle ich Dir ganz ausführlich ein anderes Mal. Denn Feuer ist etwas besonderes. Nun zu diesem Etienne, das sich jemand verkühlt kommt vor. Aber noch schlimmer ist es, wenn die Klöten zwischen die Bretter also durch die Ritze rutschen. Glaube mir, dass möchte kein Mann erleben oder mit ansehen. Dein Etienne muss gelitten haben", stöhnte Kaz mitfühlend und drückte Tekuro zwei Finger fest gegen die Schläfen. "Das hilft normalerweise", sagte er aufmunternd.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro legte den Arm um Kazrars Hüfte. »Bei mir hilft das irgendwie nicht ... scheiße, ich bin echt krank! Oder Ich hab Archibalds Migräne wiedergefunden, die der verloren hatte. Das hier war jedenfalls mein zu Hause, ja. Komm, ich zeig dir das Herzstück.« Er führte das Trüppchen in den Gemeinschaftsschlafraum. »Das ist das Mannschaftsquartier. Da drüben gibt es noch einen Aufenthaltsraum mit Tisch und Stühlen, aber die Tür stand eigentlich meistens offen. Boldi hat da hinten auch noch eine kleine Schreibstube.« Er trat zwischen die Betten, die sich an der blanken Wand entlang reihten. »Boldis Bett.« Er klopfte auf die Matratze. »Von hier aus hat er uns alle liebevoll beschnarcht. Mein Bett.« Er klopfte auf das daneben. »Und das von Patti.« Er zeigte auf das Nächste. »Ich lag in der Mitte zwischen ihnen. In das eine Ohr wurde reingeschnarcht, in das andere reingeraschelt, weil Patti immer gelesen hat. Das hat mir gefallen.« Er lächelte kurz.


    Kazrar
    Kazrar blieb mitten im Raum stehen, so als wüsste er nicht wohin er sich wenden sollte. Aber das war flasch. Denn der Arashi ließ den Gesamteindruck des Raumes auf sich wirken, versuchte ihn mit den Augen seines Sohnes zu sehen. Die Gemeinschaft, die Kameraden, die Familie, ein Nest, sie alle lebten, lachten, liebten und schliefen hier. Die alltäglichen Geräusche, die Geräuschkullisse der Nacht, die für geübte Ohren die Sicherheit des Nests versprach. Hier ein geflüstertes Wort, ein unterdrücktes Lachen, ein Gähnen, eine über Papier kratzende Feder wenn Gedanken zu Blatt gebracht wurden, das leise Stöhnen eines Kameraden der sich selbst aushalf, der Wachhabende der über sie alle wachte, hier ein Schmatzen, da ein Grunzen, das Licht Tageszeit abhängig. Vielleicht hier und dort einige Öllampen. Gute Lampen, mit guten Öl? Oder waren es solche Lampen wie in Arashima? Die gleichermaßen Licht und Ruß spendeten? Die den Gestank von Walfett in den Raum brachten und der für ihn zum Geruch des eisigen Winters und der Liebe seiner Familie geworden war. Das Fett, dass die kleinen Flammen der Nacht fütterte. Oder hatten sie hier die guten Öle, die kaum oder gar nicht rußten? Kaz schaute sich nach den Kleinigkeiten um, die für andere bedeutungslos waren, aber die einem einsamen Herzen alles bedeuten konnten und die man mit nur einem einzigen Wort zusammenfasste - "Zuhause", sagte er liebevoll.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Zu Hause«, bestätigte Tekuro und setzte sich auf sein altes Bett. Er strich über das Kissen. Alles lag noch so, wie er das Bett zum letzten Mal gemacht hatte. »Willst du mal probeliegen? Dann siehst du, was ich gesehen habe. Patti, leg dich auch mal in dein Bett, damit Papa das weiß.« Patrice gehorchte und machte es sich auf der Decke bequem. Tekuro wurde von einem Anfall von Nostalgie heimgesucht, als er ihn dort so liegen sah.


    Kazrar
    Kaz legte sich neben Tekuro und schaute zuerst zur Decke, ehe er sich Patti zuwandte. Er schenkte Patrice ein Lächeln und drehte sich dann so, als ob er zu Boldi schauen würde. "Hier hast Du zwischen Deinen Brüdern gelegen und nun bist Du in ihren Schoß zurückgekehrt. Mit Patrice, mit den Beißern und sogar mit mir. Dies war ein gemütliches Zuhause Tekuro, ich freue mich für Dich, dass nicht alles nur Schmerz und Leid war mein Sohn. Dass hätte ich nicht ertragen. Auch Boldi ist zurückgekehrt in den Palast. Alles findet sich, die Macht und die Gnade des Ältesten erstaunt mich immer wieder", sagte Kaz gerührt.


    Davet la Caille
    Es klopfte kurz an den Türrahmen. "Boldi ist hier, aber so alt bin ich nun auch wieder nicht", schmunzelte Davet, der Boldiszar und Silvano in den Raum schob. "Ich grüße Euch Beißer. Ihr habt es Euch bei Silvano im Bugraum gemütlich gemacht gehabt, Ihr hattet dort Euer Nest eingerichtet. Ciel hatte die Idee Euch wieder ein eigenes Nest zu gönnen für Eure kleine spezielle Familie. Da komme ich ins Spiel, ich habe noch einen kleinen Hof übrig. Es ist nichts Außergewöhnliches, aber es ist ein gutes Stück Land, mit einem Haus und einer kleinen Scheune. Ich selbst kann den Hof nicht bewirtschaften und ehrlich gesagt kann ich ihn auch nicht gebrauchen. Ich fahre zur See, ich bin kein Bauer. Jedenfalls seit einer Ewigkeit nicht mehr. Also mein Angebot, Ihr erhaltet von mir den Hof. Ihr müsst dafür nichts weiter tun, als ihn in Stand zu halten. Wohnt darin, haltet das Haus in Schuss und sauber. Was Ihr zum Leben benötigt bekommt Ihr von Ciel, oder vom Acker am Haus. Je nachdem wie gut Ihr Euch mit Ackerbau und Viehzucht auskennt. Habt Ihr Interesse oder nicht? Einmaliges Angebot, wenn auch kein Palast", schmunzelte Davet.
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    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ja klar«, rief Tekuro, bevor irgendwer etwas anderes sagen konnte. »Machen wir! Wann und wo? Schenkst du uns den Hof oder kriegen wir den zur Pacht, wenn ja, wie viel willst du haben? Boldi, leg dich mal kurz in dein Bett, bitte. Ich will Papa zeigen, wie ich hier gelegen habe. Er soll sehen, was ich sah.«


    Boldiszàr
    Boldiszàr tat ihm den Gefallen. Er kroch, wie er es immer tat, auf allen vieren über das Bett bis ganz nach oben. Dort ließ er sich mit einem lautstarken Grunzen auf den Bauch fallen, so dass ein Fuß und beide Hände heraushingen.


    Davet la Caille
    "Weder noch, ich leihe ihn Euch einfach, so lange wie Ihr ihn haben möchtet. Ich möchte nur nicht, dass das Haus verfällt. Also erfüllt es mit Leben, lebt drin, macht was Ihr wollt nur reißt es nicht ab und verwüstet den Acker nicht. Sobald ich einiges geklärt habe, oder weiß wohin mich meine Reise verschlägt sage ich Dir genaueres. Kehre ich zurück auf See, schenke ich Dir den Hof. Ich benötige das Stück Land dann nicht. Bleibe ich, benötige ich es vielleicht", erklärte Davet.


    Boldiszàr
    "Ich will ein unbegrenztes Besuchsrecht", forderte Boldiszàr von seinem Kissen aus.


    Silvano de Mancini
    Silvano legte sich neben Boldi und schmiegte sich an. "Das ist Unsinn Calli, falls Du hierbleibst, wohnst Du bei uns oder im Palast. Wäre das nicht möglich, würdest Du eher unter einer Brücke schlafen als hier. Also schenk Tekuro den Hof. Halt nicht an etwas Negativem fest. Für Dich war der Hof der Abgrund. Niemand hält sich da freiwillig ein Zimmer frei. Und wenn alle Stricke reißen, kannst Du immer, jederzeit, ohne jede Frage bei Santo wohnen. Gib den Hof ab, zuviele Altlasten Süßer", bat Vano.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Bei uns wäre er so oder so in guten Händen. Du kannst uns jederzeit besuchen, Boldi. Jederzeit. Tag und Nacht."


    Davet la Caille
    "Wohl wahr Vano. Also schaut Euch den Hof an und entscheidet ob Ihr ihn haben wollt. Dann lasse ich ihn direkt auf Euch überschreiben. Dass kann der Hofmarschall sicher direkt und reicht es weiter. Und ich denke das Besuchsrecht sollte für beide gelten, nicht nur für Boldi", warf Davet ein.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Wenn Boldi `nen Anhang mitschleppt, klar kann der dann auch rein." Tekuro zuckte mit den Schultern.


    Silvano de Mancini
    Vano setzte sich auf und blinzelte Davet zu. "Ich kenne Dich eine Ecke länger. Die drei guten Erinnerungen an Deinen Onkel, kannst Du so verwahren. Du verrätst niemanden damit, die haben Dich verraten vor einer Ewigkeit. Eigentlich schon vor Deiner Zeugung. Sie werden aus dem Hof Ihr Nest machen, genau das Gegenteil von dem was die Hütte zu Deiner Zeit war Davet. Glaub es mir. Und was Dich angeht Tekuro, ich habe gerade für Dich vor meinem Mann gesprochen. Ich bin garantiert nicht irgendein Anhang. Ich bin Boldiszars Ehemann und daran wird sich auch nichts ändern. Ob Dir das in den Kram passt oder nicht. Versuch uns auseinander zu bringen und Dein letztes Problem ist ein Hof. Dann such Dir eine letzte Ruhestätte. Sowas", knurrte Vano stinksauer.


    Davet la Caille
    "Keine Sorge, er ist schon in Behandlung. Er geht in den Tempel und ist schon ein völlig neuer Mensch. Normalerweise würden Dir jetzt schon die Frontzähne fehlen oder die Eier hingen am Haken. Stell besser nie Boldi oder ihre Ehe in Frage", grinste Davet.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Ich sag doch gar nichts dagegen", knurrte Tekuro. "Ich mein nur, falls Boldi mal wen anders anschleppt, dann kann der natürlich auch mit rein."


    Boldiszàr
    "Damit meinst du sicher Davet und Bellamy", half Boldiszàr aus. "Weil sonst brauch ich niemanden anschleppen, der nicht Vano heißt."


    Silvano de Mancini
    "Ehrlich, ständig habe ich diesen Wicht aus der Scheiße gezogen. Ich habe ihn ins Meer getreten, damit er seine bucklige Verwandtschaft retten kann! Ich habe mir damit die Scheiße ans Bein getackert! Dann habe ich ihn im Bug mit seiner Mischpoke wohnen lassen! Wieder die Scheiße ans Bein getackert! Dann kam der Glatzenprince und stiefelte rum und ich kam in Erklärungsnot! Wieder die Scheiße ans Bein getackert! Und wofür? Weil Boldi Dich liebt als seinen kleinen Bruder! Deshalb stand ich Dir bei, aus Liebe zu meinem Mann. Aber das ist wohl echt die Undankbarkeit schlechthin. Und Boldi kann es nicht ausstehen, wenn Du so über ihn sprichst. Sei froh dass Du mit ihm verwandt bist, echt so langsam aber sicher werde ich hier total aggressiv und dabei wollte ich nur helfen!", knurrte Vano.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Was regst du dich eigentlich gerade auf?", fragte Tekuro. "Ich geb dir gleich Mischpoke! Pass auf, was du sagst! Boldi kann mitbringen, wen er will. Das hast du nicht vorzuschreiben. Auch dich kann er mitbringen. Aber ich lass mich nicht ankacken! Oder meine Familie beleidigen!"


    Davet la Caille
    Davet musste sichtlich darum kämpfen nicht loszugackern wie ein Huhn. "Vano komm runter, na los. Er wollte nett sein und hat sich bescheiden ausgedrückt. Du bist überempfindlich wegen der Verhandlung und der Farisin-Sache. Aber dafür kann doch Tekuro nichts. Nicht mal der "Glatzenprince", denn dank ihm und Boldi kannst Du noch überempfindlich sein. Tekuro sieht schon, dass Du ihm beigestanden hast. Du hast doch gerade eben sogar für ihn gesprochen. Leg doch nicht jeden Mist auf die Goldwaage Blondie. Und Du Tekuro, schütte nicht noch Öl ins Feuer. Mischpoke heißt die vom eigenen Volk - ergo es heißt Familie. Genau wie Ohana. Das ist nicht mal ein Schimpfwort. Beruhigt Euch wieder. Schaut mal Du möchtest Boldi jederzeit sehen Tekuro, da Du Deinen Bruder liebst. Vano möchte ihn beschützt wissen, da er ihn als Ehemann liebt. Ihr seid Schwager - eine Mischpoke, klar? Was soll das Ganze? Wollt Ihr nun das Nest sehen? Dann kommt mit. Ansonsten zickt Euch an, aber ohne Boldi und mich. Wir gehen dann gemütlich in der Stadt einen heben und essen was. Überlegt es Euch, ob Ihr nicht lieber weiter zusammenhaltet oder Euch mal zusammenrauft anstatt so einen blödsinnigen Kleinkrieg zu führen. Eifersüchtig? Du Tekuro wirst Deinen Bruder nicht verlieren und Du nicht Deinen Ehemann. Oder wollt Ihr die Rollen tauschen? Also. Kommt Ihr mit oder lasst Ihr es?", fragte Davet in aller Seelenruhe.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Tauschen? Vano kann nicht Boldis Bruder sein. Er hat ihn nicht durchgebracht als Kind. Das war ich. Ohne mich gäb`s keinen Boldi mehr. Und ohne den Prince keinen Vano. Die Idee mit dem Tausch ist ja mal Blödsinn. Wenn Vano an meiner Stelle wäre, würde er sich um Patti kümmern müssen und das geht auch nicht." Er setzte sich auf und streichelte seinem Vater den Bauch. "Wir möchten den Hof gern sehen und wir machen da nix kaputt. Mischpoke klang wie ... ja, wie Scheiße oder so was."


    Silvano de Mancini
    "Tut mir leid Tekuro, ich hab es in den falschen Hals bekommen. Ist nicht mein Tag, oder meine Woche, Jahr, Jahrzehnt, was auch immer. Ich habe keine Lust zu streiten oder die Zicke zu geben, Davet hat Recht Du bist mein Schwager. Boldi hat Dich nicht grundlos zu seinem Bruder ernannt. Ohne Dich gäbe es ihn gar nicht mehr, dass ist wahr. Ich hätte also keinen Ehemann ohne Dich. Ich bin mies drauf und hab es an Dir ausgelassen. Scheiß Zug von mir, tschuldige", sagte Vano freundlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Schon gut", brummte Tekuro. "Ich hab es blöd ausgedrückt und dich auf dem falschen Fuß erwischt. Wieso geht`s dir scheiße?"


    Silvano de Mancini
    "Also wenn ich es mal ganz erzählen soll, dann erzähle ich es Dir bei einer oder zwei Flaschen Rum vor dem Kamin an einem schönen Abend. Die Kursfassung ist, ich wollte Davet rächen und Boldi beschützen. Jeden Souvagner, vorrangig Boldi. Jeder steht für eine gewisse Person ein, die er liebt. Meine ist Boldi. Ich musste den Angriff abbrechen, weil Ciel vorher erwacht ist. Und daraus entwickelte sich ein Rattenschwanz ohne Ende. Unter anderem dass ich wegen Befehlsverweigerung angeklagt wurde. Dreifacher - mehr muss man nicht zählen, es wäre mein Todesurteil gewesen. Aber Prince Ciel sprach für mich, Boldi sprach für mich und das Urteil lautete - Behandlung. Ich darf mein Schiff behalten, ich werde meinen Beruf behalten, ich werde meinen Stand behalten, ich bin entmündigt und ich werde irgendwann wieder gesund sein und ich rege mich tierisch auf... und weiß nicht wieso. Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht... ich habe keinen Grund! Vielleicht weil ich gedacht habe, wenn alle Farisin endlich bestialisch abgeschlachtet wären und die Insel in ihrem Blut getränkt wäre, dann würde ich gesund werden. Dann würde ich nicht ständig Schmerzen haben. Aber selbst dass, haben sie mir erlaubt. Das heißt sobald ich wieder gesund bin. Nunja sind wir ehrlich mit 150 Mann 70.000 Echsen anzugreifen ist schon eine Hausnummer, aber ich habe 2943 von ihnen abgeschlachtet und wir verloren dabei 49 Mann. Sag mal einer ich hätte es nicht drauf. Das hat aber keiner von Euch gehört", grinste Vano und zuckte entschuldigend die Schultern. "Ich weiß es nicht, ich glaub ich bin einfach noch durcheinander, es tut mir echt leid. Ich gebe Dir einen aus", bot Vano an.


    Patrice Vertcuis
    »Du hast rund 32,7 Prozent deiner Mannschaft verloren«, warf Patrice besorgt ein. »Die Farisin nur 4,2 Prozent.«


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du bist wütend, weil du in Behandlung musst«, vermutete Tekuro. »Und weil du dir jetzt eingestehen musst, dass du die ganze Zeit Scheiße gebaut hast. Den Prince fickt man nicht, lass dir das gesagt sein. Echt. Du hast Schwein gehabt, dass es nur ein Tempel ist und nicht der Block. Ein Priester und nicht der Domi.« Tekuro stellten sich die Nackenhaare auf. »Wo ist Belly eigentlich?«


    Silvano de Mancini
    "Vom logischen Standpunkt aus betrachtet, war es ein Himmelfahrtskommando und ich habe die 49 Maaten auf dem Gewissen. Mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln hatte ich nicht die geringste Chance. Hätte ich die Lage für einen Kollegen einschätzen sollen, der genau das vorhat hätte ich ihm gesagt Dir fehlen 11 Schiffe. Hast Du sie, hast Du eine Armada, löschen wir sie aus und zwar so, dass wir da mit heiler Haut rein und auch wieder rausfahren. Jedenfalls sollte das der Plan sein, auch wenn er natürlich nicht zu bewerkstelligen ist. Schutz der Mannschaft und des Schiffes, Risiko wo nötig aber so gut es geht minimiert. Aber ich dachte nicht mehr logisch, ich dachte gar nicht, ich hab nur gehasst und vor Hass gekotzt. Du hast absolut Recht und eine bessere Sicht auf meine Lage als ich. Man sollte sich immer mal ein Stück rausnehmen um es von einiger Entfernung aus zu betrachten, dann geht es leichter. Aber ich hab so tief in der Scheiße gesteckt, dass ich gar nichts mehr sah. Weder die Lage, noch meine Leute, noch mein Schiff und schon gar nicht mich. Und dann kam Boldi und zog mich aus der Scheiße und ich sah wieder etwas. Aber ich sah nicht klar. Das wird aber, dass wird die Behandlung bringen. Über die Behandlung bin ich nicht wütend. Ich war skeptisch, aber es hilft. Nein den Prince fickt man nicht, gut gesprochen. Ich habe es versucht, ich hab mir eine blutige Nase geholt. Und was tat er? Reicht mir ein Taschentuch und schickt mich zum Heiler. Wenn das keine Loyalität verdient, was dann? Ich bin wütend weil ich Angst habe denke ich. Bellamy war doch mit angereist. Wo soll er denn sein?", fragte Silvano und drückte sich fest an Boldi.


    Boldiszàr
    »Der war vorhin noch mit in deiner Kammer«, erinnerte sich Boldiszàr. »Ich glaub, der und Sherkal warten dort.« Er umarmte Silvano von hinten und küsste seinen Nacken. »Du brauchst keine Angst haben. Ich bin da. Davet ist da. Also ist alles bestens. Wir schaffen das. Und dann beziehen wir die fette Dschunke und das kleine Hausboot.« Er zog Silvano fest an sich heran.


    Silvano de Mancini
    Vano grinste gut gelaunt bei dem Kuss. Das Versprechen hingegen ließ ihn lächeln, so dass Boldiszar seine Grübchen sah. Er drehte sich zu seinem Mann um, schlang ihm die Arme um den Hals und küsste ihn lange und fest. Er legte all die Liebe hinein die er für Boldi empfand und drückte dann seine Stirn gegen die von Boldiszar. "Das tun wir, wir packen das", raunte er ihm ins Ohr und biss sanft hinein. "Ich würde Dir gerne einen lutschen, aber das verschieben wir auf später Boldi. Die Dschunke wird in Ledwick liegen. Ich muss mit Ciel reden, damit er mir einen Kontakt zum neuen Duca herstellt. Ich werde mich so gut benehmen, dass er seine Hilfe und Fürsprache nicht bereut. Unser neues Nest und nun muss Teku sein Nest bekommen. Du wolltest ihnen noch anbieten mit auf der Dschunke leben zu dürfen. Solltest Du Dir noch etwas für die Dschunke wünschen, musst Du es mir sagen", bat Vano leise, küsste Boldi erneut und stand auf. Dabei zog er seinen Mann mit hoch. "Auf zum Hof und Euer Nest. Ich bin selbst neugierig, ich war noch nie dort", gestand er.


    Boldiszàr
    Boldi grunzte überrascht, als Silvo verkündete, ihm einen blasen zu wollen und bekam spontan einen Ständer. Den versteckte er, indem er ihn an Silvano drückte. »Ledwick war ich noch nie. Soll ja hübsch da sein, mit Palmen und allem. Für die Dschunke wünsche ich mir eine Sauna für den Winter. Und ein Badehaus mit Zubern, damit man auch mal im warmen Wasser baden kann. Und einen Knast, falls wir mal wen verknacken müssen.« Als Silvano ihn hochzog, musste er sich seine Hose richten, ehe er normal stehen konnte. »Davet muss den Weg vorgeben.« Er wandte sich Tekuro zu. »Wollt ihr da auch mit drauf wohnen, auf der Dschunke? Die ist fett wie eine schwimmende Stadt und muss voll werden.«


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro gab den Blick weiter und sah seinen Vater an. "Wollen wir?"


    Davet la Caille
    "Ihr müsst es ja nicht permanent, aber so habt Ihr immerhin zwei Orte. Dass kann manchmal sehr nützlich sein. Ihr könnt mal etwas anderes sehen wollen, oder Ihr benötigt wirklich einen Unterschlupf. Wer sucht Euch dann auf hoher See? Und wir reden hier von den vier Meeren Tekuro, nicht von der Azursee. Von dort aus kommt Ihr überall hin auf Asamura, sogar nach Arashima", erklärte Davet und man hörte ihm an, wie sehr er die Seefahrt genoss.


    Kazrar
    Kazrar lächelte seinen Sohn an und nickte. "Warum sollten wir denn ein Zimmer im Hause Deines Bruder ablehnen? Das wäre nicht nur unhöflich, dass wäre unverschämt Tekuro. Du bietest ihm das Gleiche an und scheust Dich? Ja wir nehmen gerne das Zimmer, aber wir werden nicht immer an Bord sein. Die Heimat anzureisen wäre mein Traum, ich wünsche mir sehr Tekuro einmal die Heimat zu zeigen. Und vielleicht interessiert sie Dich ja auch Boldi. Dann würdest Du sehen, woher Tekuro stammt, wo sein Vater aufwuchs und seine Großeltern glücklich waren. Es würde mich sehr freuen Euch Arashima zeigen zu dürfen. Das würde mir viel bedeuten, wenn Tekuro die Heimat an der Seite seines Bruder, seiner Schwager und mit seinen eigenen Kindern erkundet. Damit wäre der Kreis geschlossen. Jedenfalls fast, es fehlt nur mein Arkan, aber vielleicht finde ich da noch einen Weg", sagte Kaz.


    Silvano de Mancini
    "Ich liebe Dich Knubbel, ich vermisse Dich und Deinen Geschmack", flüsterte Vano Boldi ins Ohr. "Ich würde mir Arashima gerne mit Euch anschauen. Zudem der Weg ist das Ziel, schon die Reise dahin reizt mich ohne Ende. Ich wäre dabei", freute sich Vano und legte Boldi einen Arm um die Hüfte, so wie er es seit ihrem ersten Treffen auf der Choucas gerne tat um jedem zu zeigen, wem Boldi gehörte.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Arkan ist weggeschwebt", beschwerte Tekuro sich. "Du warst die ganze Zeit bei mir als Geist. Wo ist er? Ich vermisse ihn. Ich will ihn hier haben, bei uns. Kannst du ihn rufen, Papa? Arkan braucht einen Leib ... dann kann er nicht mehr wegflutschen. Gut, wir nehmen das Zimmer. Ich scheue mich nicht, ich wollte wissen, was du sagst. Du bist mein Papa, also. Arashima, das wäre es", sinnierte er und betrachtete Mako, der sich alles ansah, während die anderen sprachen. "Wenn wir alle zusammen da hin fahren ... wäre es das Schönste. Die Beißer. Unitè B. Und Boldi-Vano-Davet, die irgendwas eigenes sind."


    Boldiszàr
    "Wenn du mich vermisst, sag das doch einfach. Wir machen es uns dann gemütlich, sobald wir unter uns sind. Richtig gemütlich." Er legte seinerseits den Arm um Silvanos Schultern und drückte ihn an sich. "Ich lieb dich auch." Er küsste ihn innig auf den Mund, so dass ein Speichelfaden zwischen ihnen herunter tropfte.


    Silvano de Mancini
    "Das wäre wirklich wunderschön, wir sind ein Familienzweig von Euch und Eheleute Teku", sagte Vano liebevoll und wischte Boldis zärtlich den Mund sauber. "Nachdem wir Teku den Hof gezeigt haben, ziehen wir zu meinen Eltern für einige Tage. Du wirst Leala lieben Boldi. Beide Leala und Santo freuen sich schon die ganze Zeit auf Dich. Abgemacht wir machen es uns richtig gemütlich. Ein Morgen ohne Morgengruß ist Folter", gibbelte er.


    Boldiszàr
    "Du musst mich nur wecken", lachte Boldiszàr und kniff ihn in den Hintern, während er ihn noch einmal küsste und vollsabberte. "Freu mich auf deine Eltern. Lass uns aufbrechen, sonst sind wir hier noch ewig."


    Kazrar
    "Dann machen wir es doch genau so wie Tekuro es vorschlug. Und nehmen wir Ciel mit, er forscht gerne, er hat uns ebenfalls immer beigestanden, das ist dann unser Zeichen des Dankes. Ich hätte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass er uns nach all dem beistehen würde. Ich habe mich in diesem Mann getäuscht, wie in so einigen Männern. Und ich muss sagen zu unserem Glück habe ich das. Ich war bei Euch, weil der Älteste da war Tekuro. Ich war bei meinem Beschwörer. Arkan wird in der Nähe von Brandur sein. Wenn wir auf dem Schiff sind, werden wir ihn mitnehmen. Brandur muss das möglich machen. Irgendwie. Ansonsten besuchen wir ihn so oft, bis er das macht. Er wird schon sehen, so leicht geben wir nicht auf. Auf zum neuen Nest, Boldi hat Recht!", freute sich Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Ciel mitnehmen?" Tekuro schnaubte amüsiert. "Wir sind seine Leibeigenen. Aber gut, nehmen wir ihn mit. Der kann allerdings auch eine ziemliche Sackratte sein. Aber das magst du ja. Brandur wird unsere Geißel, wenn er nicht spurt. Und Belly muss auch mit."


    Davet la Caille
    "Na ihn zu wecken wirst Du wohl hinbekommen, wobei manchmal ist das schon schwierig. Siehst Du niedlich aus wenn Du schläfst? Dann wird das mit dem Wecken nichts", lachte Davet und gab den Weg vor. Er führte die Gruppe der Beißer hinaus aus dem Hof und sie liefen eine ganze Weile durch Beaufort. die Häuser waren bunt, viele waren nicht nur farbig gestrichen, sondern waren auch mit handbemalten Mustern verziert. Es war dunkel, aber dennoch herrschte ein reges Treiben auf den Straßen. Im Gegensatz zu manchen kleineren Orten war die Hauptstadt gut beleuchtet. Büttel gingen ihre Runden, Nachtwächter ebenso. Einige Stände hatten auch Nachts auf und bildeten einen kleinen Nachtmarkt der sich die Straßen entlang zog. Für all jene, die so spät nach Hause kamen, dass es keine andere Einkaufsmöglichkeit gab. An einem Fressbudenstand hielt Davet kurz an und kaufte für jeden einen Süßkuchen, ehe sie die Außenbereiche von Beaufort erreicht hatten. Sie gingen gut eine Dreiviertelstunde, dann erreichten sie den Hof. "Hier ist es. Der ehemalige Rübenhof von meinem Onkel. Er gehört Euch, ich hoffe er bringt Euch mehr Glück, als er mir gebracht hat. Ein Neuanfang für Euch und den Hof", sagte Davet und knuffte Tekuro.


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    Kazrar
    "Ja dass weiß ich Tekuro und es ist nur freundlich, wenn wir ihn nach all der Hilfe fragen. Oder nicht? Du veräppelst Deinen Vater", lachte Kaz und drückte ihn. "Wir fragen Ciel einfach, mehr als nein sagen kann er nicht. Und Brandur wird die Flötentöne lernen, wenn er nicht gehorcht", sagte Kaz und blieb dann vor dem kleinen Hof stehen. Er stopfte sich den Rest des leckeren Süßkuchens in den Mund und starrte das kleine Häuschen an. Schnuckelig war das Erste was ihm dazu einfiel. "Es sieht schnucklig und gemütlich aus. Danke Davet, dass wird ein gutes Nest. Ich spüre es, es ist klein aber fein und drinnen müssen wir schauen wie wir es uns aufteilen können", freute sich Kaz, packte Teku an den Schultern und schüttelte ihn glücklich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro ließ sich durchschütteln, bis Kazrar fertig damit war. Dann küsste er ihn und schrumpfte in seinen Händen in sich zusammen. Tekuros Klamotten fielen zu einem leeren Häuflein zusammen. Einen Augenblick später huschte eine Fledermaus durch den Nachthimmel, düste durch den Schornstein und sah sich innen wie außen alles an. Nach einigen Minuten kehrte Tekuro zurück und nahm wieder seine menschliche Gestalt an. Er betrachtete Davet für seine Verhältnisse freundlich, auch wenn sich an seiner Mimik kaum etwas änderte. Man hörte nur an seiner Stimme, dass er glücklich war. »Danke auch von mir. Die Beißer vergessen nie etwas. Nie, was man ihnen antat und nie, was man ihnen Gutes tat. Du bist ein Freund der Familie, Davet. Wir halten den Hof in Ordnung. Er hat so schöne Ecken, da kann man lauter Nester bauen, wenn mal einer seine Ruhe will. Ich will das nicht, aber Arbo vielleicht oder Nori oder ihr, wenn ihr zu Besuch seid.«


    Kazrar
    Kazrar zuckte erschrocken zusammen, als sein Sohn in seinen Händen zu verschwinden drohte, bis er begriff, dass sich dieser in eine Fledermaus verwandelt hatte. Er zog ein langes Gesicht und musste dann peinlich berührt grinsen. "Sagt bitte nichts dazu", kicherte er leise und wartete auf Tekuros Rückkehr. Den Worten seines Sohnes konnte er sich nur anschließen. "Tekuro hat es passend ausgedrückt Davet, Danke. Auch wenn Du es nicht als Dein Heim siehst bei uns wirst Du immer ein Heim haben. Wir Beißer halten zusammen - immer!", sagte Kaz.


    Davet la Caille
    Als Tekuro durch den Schornstein flog, kam er unten Ruß verschmiert wieder heraus. Das Häuschen war klein, aber liebevoll eingerichtet. Alles hatte seinen Platz. Die Luft roch abgestanden, es hatte schon lange niemand mehr gelüftet und die Spinnen hatten hier ihr Paradies gefunden. Sie hatten ein wahres Kunstwerk aus weißen Fäden erschaffen. Aber die Tage dieses Gespinnstes waren gezählt. Schon bald würden hier ganz andere Raubtiere als die winzigen Achtbeiner Einzug halten.


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    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro schaute seinen Vater besorgt an. »Alles gut? Innen war es schön. Ein einziger, riesiger Raum. Holz, dunkler Dachstuhl über vielen Sitzmöglichkeiten. Da ist ein Esstisch mit sechs Stühlen. Ein Arbeitstisch voll alten Unterlagen. Ein riesiges, kuschliges Bett. Das ist für Nori, es gehört ihr und Tanuki. Ich habe auch einen kleinen Tisch gesehen mit einer gepolsterten Bank. Und der Boden ist ebenfalls aus dunklem Holz, mit verstaubten Teppichen, die man vielleicht waschen kann. Oben hängen Kronleuchter aus Geweihen. Ein altes Bücherregal war da auch, stand hinter dem Schreibtisch. Es wird uns da gut gehen. Wir sind alle immer zusammen. Keine Wände, nur wir und sehr viel Platz zum Kuscheln «, sagte er glücklich. »Schade, dass Belly das nicht sieht. Sieht nicht, wo er auch immer ein Plätzchen hat.«


    Davet la Caille
    "Bei Deiner Beschreibung klingt es ideal und dass ist es für Euch auch. Ich hatte dort als Kind nie einen Rückzugsort für mich. Mein Onkel oder mein Vater haben immer gesehen was ich getan habe. Für ein Kind nicht gerade schön, da möchte man auch mal fünf Minuten für sich alleine sein. Ich wünsche Euch das Beste", sagte Davet freundlich.


    Silvano de Mancini
    "Schauen wir einmal hinein. Du möchtest sicher draußen warten", sagte Vano und drückte Davet seinen Kautabak in die Hand. "Für die Nerven. Möchtest Du die Bücher nicht behalten von denen Tekuro sprach?", hakte Vano nach. Davet nahm den Tabak, drückte Vano einen Kuss auf die Stirn und schüttelte den Kopf, so dass seine Locken wippten. "Wie Du magst Wuschel", gab Vano liebevoll zurück, verschränkte seine Finger mit Boldis und zog ihn zur Tür. "Nach Dir Teku".


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Tanuki wird es lieben", bestimmte Tekuro. "Weil er es nicht anders kennen wird. Und weil wir es auch lieben. Mako liebt es auch. Arbo liebt es, Nori liebt es und Patti kann da spielen. Und am Wichtigsten: Papa liebt es. Keine Wand wird uns trennen, keine Tür unsere Blicke abschneiden. Wir gehören zusammen, Davet. Wir müssen so leben, sonst gehen wir zugrunde. Ich war allein, so was von allein. Das reicht mir für mein restliches Leben." Er griff nach der Hand seines Vaters und drückte sie fest.


    Boldiszàr
    Boldiszàr betrat mit den anderen das Gebäude. Es war, wie Tekuro es beschrieben hatte, nur extrem staubig. "Das würde mir auch gefallen", meinte er, als er sich umsah. "Hier ist man gern zu Gast. Ist doch gut, dass der Hof so eine Wendung nimmt. Von der Folterkammer zum heimischen Nest." Er strich mit den Fingern über den verstaubten Tisch und nickte. "Ja, das ist schön hier. Bisschen putzen und dann geht es nicht gemütlicher. Unitè B wird euch helfen. Dann ist das ruckzuck erledigt."


    Davet la Caille
    Davet umarmte Tekuro und nickte. "Das verstehe ich besser als Du glaubst. Ich war mit zwei Leuten absolut alleine, die mich zugrunde richteten. Der eine weil er mich totschlagen wollte, der andere weil er es zuließ. Beide sind tot, Euch gehört das Haus. Ihr werdet ihm eine ganz andere Bedeutung geben. Das macht Ihr bereits jetzt schon", antwortete Davet, ließ Tekuro los und nahm sich einen großen Batzen Kautabak. "Nur zu - es ist Euer", forderte er Teku auf.


    Kazrar
    Kazrar strich Tekuro über den Rücken und nickte auf Davets Worte. Dann betraten sie alle, bis auf Davet, den Hof. Boldi hatte Recht, ebenso Tekuro. Es war urgemütlich und man hatte alles im Blick. "Wer immer hier lebte wollte es so. Alles im Blick, kein wirklich toter Winkel. Sitzt man irgendwo sieht man in den Raum hinein, die Möbel hat ein Krieger aufgestellt. Wer sein Haus betritt ist sofort in seinem Visier und vermutlich tot. Ein Mann mit Weitsicht. Schutz für sich, Überwachung für die Mitbewohner. Danke Boldi, dass ist eine sehr gute Idee. Mehrere Hände und die Arbeit ist schnell getan. Du bist wie Teku schon sagte, jederzeit willkommen. Sei unser Gast wann immer Du magst", bot Kaz glücklich an.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro klopfte Davets Rücken, als dieser ihn umarmte, einen misstrauischen Blick in Richtung Silvano werfend, ob dieser gedachte, ihm in den Rücken zu springen. Nicht jeder mochte es, wenn der Partner einen fremden nackten Mann umarmte. Er zog sich wieder an und folgte den Beißern. »Der Mann, der das baute und einrichtete, war schlau und wachsam. Wir machen es genau so. Wir passen auf. Ich lieb dich, Papa. Willkommen im neuen Nest.« Er küsste ihn liebevoll auf den Mund, wobei er darauf achtete, ihn nicht mit den Zähnen zu verletzen. »Unser erstes ... richtiges zu Hause. Das uns wirklich gehört. Wo uns keiner rausschmeißen kann. Unser ... Nest.« Er blinzelte mehrmals, als er sich umsah. »Scheiße ...« Er musste etwas abseits gehen.


    Kazrar
    "Es ist schon gut mein Sohn, ich kenne das. Wir sind unter uns, Familie. Ja unser Nest, Dein erstes eigenes Nest. Nur für Dich und uns. Schlau war er, dass muss man ihm lassen. Zieh Dich bitte wieder an, nicht dass die anderen neidisch oder heiß werden", bat Kazrar und schaute sich neugierig in dem Haus um.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Ich bin doch schon wieder angezogen", murrte er, während er seine Augen mit dem Ärmel trocken rieb. "Scheiß Staub hier." Er zeigte auf eine freie Stelle. "Da kommt unser Nest hin. Genau da, gegenüber der Tür. Dann sehen wir sofort, wenn jemand kommt. Wir behalten alles genau so bei wie der Vorbesither. Nur das Bett von Nori und Tanuki ... da schieben wir was vor. Das Bücherregal vielleicht. Und wir anderen, wir bewachen." Er lächelte. "Jetzt, wo du einen Körper hast ... könntest du mir ein Brüderchen basteln."


    Kazrar
    "Staub Teku", lachte Kazrar und drückte seinen Sohn an sich. "Das alles ist unser Nest und ja! Ja ich werde Dir einen Bruder basteln. Arkan und ich werden ihn gemeinsam mit Euch aufziehen. Mit dem Fleische von Ansgar werden wir ihn füttern, sobald er feste Nahrung zu sich nehmen kann. Das er mit Zähnen aufwächst mein Sohn!", weinte Kaz gerührt und küsste Tekuro innig. "Das was Archi Dir nahm, gebe ich Dir zurück", schwor Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Unsere Familie wird wachsen ... und wir werden ewig sein", ergänzte Tekuro den Schwur um seinen eigenen.

  • Marcello


    beobachtete das Treiben auf dem Schiff. Der Prinz war mit einigen Leuten abgereist. Der Captain war dabei und es sah nach Ärger aus.
    Marcello ging zu Jaques. Er fragte sich warum der ihn ignorierte. Sie waren ein paar Tage im Hafen. War hier der widerwärtige Lich? Der konnte sich überall rumteiben. Besser sie holten die Brücke für die Besatzung ein.
    Am Tag schlich ein Lich nicht rum hoffte Marcello. Er folgte Jaques in die Kabine.


    "Hallo. Hast du Zeit? Es ist kaum einer auf dem Schiff. Lass uns zum Hafen gehen und was trinken und gemütlich schwatzen. Ich lad dich ein.
    Hast du was von den anderen gehört? Was wurde aus den Beissern und dem Captain?
    Gibts Was neues wegen dem verfluchten Lich?"


    Marcello schnappte sich ein Stuhl und setzte sich zu Jaques. Er wusste nicht wie er an ihn rankam. Schwatzen sie gerade, lief der schon wieder weg zu arbeiten. So wurde das nichts. Er musste ihm zeigen was er wollte.


    "Jaques wie lange bleiben wir hier? Wir sind in Chevrette. Schick die Choucas zu uns in die Reederei. Dann bekommst sie beim Warten den Rammsporn. Du kannst ihn vorher angucken. Die Mannschaft ist weg. Du kannst solange bei mir wohnen bis das Schiff fertig ist. Das Geschenk hat mein Vater versprochen. Das wird den Captain freuen, sobald er zurück ist.
    Kann sein, dass wir direkt los müssen, wenn der zurück kommt. Dann ist sein Schiff fertig und noch besser ausgerüstet.
    Was sagst du? Wollen wir sie rüber bringen? Wir wohnen bei der Reederei. Du kannst die Schiffe sehen. Aber sie muss im Trockendock. Darum kann keiner an Bord bleiben.
    Ich kűmmer mich um dich und deine Unterkunft."


    Marcello wartete nervös ab was Jaques sagte.

  • Marcello betrat die Kapitänskajüte, erzählte direkt aufgeregt los und setzte sich ihm dann gegenüber. Jaques Blick wanderte dabei von Marcellos Gesicht langsam herab und bliebt an dessen Schritt hängen.


    "Weder was von den anderen, noch vom Lich oder vom Kapitän gehört Marcello. Wir bleiben so lange vor Ort bis unser Kapitän zurückkehrt oder ich anderslautende Befehle erhalte", erklärte der erste Offizier gelassen.


    Die nächsten Worte schien er mit Bedacht zu wählen.


    "Du lädst mich zu Dir nach Hause ein? Was das bedeutet ist Dir klar?", fragte Jaques und rutschte so nah an Marcello heran, dass sie sich da fast berührten.


    Der Blick des ersten Offiziers hob sich wieder und er schaute Marcello unverwandt in die Augen. Was er in Marcellos Blick fand, war mehr als eine Anmache. Er sah Gefühl gemischt mit Geilheit. Sein eigener Blick wurde sanfter und er schenkte seinem Gegenüber ein kurzes Lächeln.


    "Es ist Dir klar. Die Einladung zu Dir nach Hause nehme ich an. Danke. Schicken wir die Choucas ins Trockendock, damit machst Du Silvano eine Freude. Solange sie im Dock ist, kannst Du mir bei Euch alles zeigen.


    Eine Einladung auf einen Umtrunk.
    Eine Einladung zu Dir nach Hause.
    Du kümmerst Dich um mich und meine Unterkunft.
    Du kannst es ruhig aussprechen, es gibt keinen Grund nervös zu sein, meist bin ich ziemlich umgänglich.


    Nebenbei, ich habe schon lange keinen Rammsporn mehr gesehen Marcello. In der Verpackung sieht Deiner jedenfalls ziemlich vielversprechend aus", grinste Jaques.


    Er beförderte von Silvano eine Rumflasche zu Tage, stellte sie gemeinsam mit zwei Bechern auf den Tisch und goss ihnen großzügig ein.


    "Auf unseren feucht-fröhlichen Trockendock-Urlaub", prostete Jaques Marcello gut gelaunt zu.

  • Marcello


    musste blöd grinsen. Er trank den Rum mit einem Schluck aus.


    "Klar ist das klar. Sonst hätte ich dich nicht eingeladen. Das klingt voll unfreundlich. So meine ich das nicht. Ich soll dass aussprechen was ich denke. Gut mach ich. Ich mag dich sehr Jaques, drum hab ich dich eingeladen. Du bist niedlich wenn du grinst. Ich mag deinen Backenbard. Meine Familie ist immer noch am Hof vom Duc. Keine Ahnung wie lange mein Vater da bleiben will. Wir haben sturmfreie Bude. Sobald die zurück sind hoch ich die mal wegen dem Einsatz. Falls die überhaupt darüber geredet haben.
    Ich arbeite sonst im Geschäft und mach die Buchhaltung. Ob dich das interessiert weiss ich nicht. Für dich ist das sicher furztrocken. Sobald mein Vater in Ruhestand geht, wrede ich die Reederei übernehmen. Dann hock ich nur noch im Bürostube als Sesselfurzer. Das ist kein schlechter Beruf, aber spannend ist was anderes. Drum hab ich mich gefreut, als ich euch begleiten durfte. Dass die Reise so schnell zuende geht, damit hab ich nicht gerechnet. Wenigstens bin ich mal mit einen unserer Kriegsschiffe mitgefahren. Für dich ist das normal, dass ist dein Job aber für mich war das was besonderes. Ich hatte ganz schön Arschpumpen als wir vor Farisin lagen. Dass geb ich zu. Aber spannend war das trotzdem. Sag das bloss nicht meinen Vater der rastet aus. Der vergisst, dass der selber mal jung war. Ich zeig dir unsere Fertigungshallen, da kannst du sehen wie Schiffe gebaut werden. Viel zu kümmern hab ich nicht für die Unterkunft. Unser Haus steht schon und du wohnst bei mir.
    Von dem Lich nichts mehr zu hören ist ein gutes Zeichen. Jeder könnte der Lich sein. Vom Captain werden wir sicher bald was hören. Er hat doch noch sein ganzen Zeug hier. Muss der das nicht mitnehmen? Das Missgeschick mit dem Logbuch musst du dem noch gestehen. So ein Unglück auch.
    Das Schiff von deinen Bruder liegt doch hier auch. Du kannst die Schiffsunterlagen doch ihm geben, dann musst du die nicht mitschleppen. Der verwahrt die bestimmt für dich auf. Ich unsere Reederei wird nichts geklaut, aber solche Unterlagen bleiben nicht an Bord. Ich kann dir packen helfen und wir bringen es zu deinen Bruder. Ich war noch nicht an Bord der Cygnus. Sie stammt auch von uns, unsere Werf hat sie gebaut."


    Marcello füllte Rum nach und stiess mit Jaques an. Er trank seinen sofort aus. So nah wie Jaques sass wurde Marcello ziemlich warm. Vielleicht lag das auch am Schnaps den er wie Wasser soff. Seine Hände fühlten sich schwitzig an. Als Jaques ihm genau in den Schritt geguckt hatte, fühlte er noch was ganz anderes. Marcello schaute sich in der Kajüte um. Hier gab es kein Bett. Das war schade.


    "Meinen Rammsporn kannst du sogar ausgepackt sehen. Dafür musst du nur mitkommen. Genau auf unseren feucht-fröhlichen Trockendock-Urlaub."

  • Jaques tätschelte Marcellos Oberschenkel, leerte seinen Becher und stand auf. Er packte die wichtigsten Seekarten, das neu angelegte Logbuch, sowie die persönlichen Unterlagen von Silvano in eine Seemannskiste und verschloss sie.


    "Das bei Euch nicht gestohlen wird, davon gehe ich aus. Erstens wäre das schlecht für Euren Ruf und der Dieb dürfte wohl auch nicht mehr lange bei Euch arbeiten, geschweige denn leben. Betrügen kann man ein einziges Mal, sagt mein Vater immer. Wenn man sich nicht mehr auf die Reederei verlassen kann, dann dürfte man auch keinen Fuß auf eines der Kriegsschiffe setzen.


    Gute Idee übrigens die Sachen bei James zu lagern. Wir bringen sie direkt zu ihm, dann kannst Du Dir gerne die Cygnus einmal anschauen. Sie ist kleiner als die Choucas, aber dass sollte nicht über ihre Fähigkeiten hinwegtäuschen. Danach können wir zu Dir aufbrechen, wenn Du magst. Es sei denn Du möchtest vorher noch einen in der Taverne heben.


    Ich wäre dafür, wir machen es uns gleich bei Dir gemütlich. Unabhängig davon, ob Du mir heute Deinen Rammsporn vorführen möchtest oder nicht. Halt mal die Kiste, die Seekiste von Vano nehmen wir ebenfalls mit. Das gäbe sonst Ärger, aber das versaute Logbuch verzeiht er mir. Wem ist noch nichts umgekippt? Ich bitte Dich Marcello. Wir sind auf See, da schwankt mal das ganze Schiff, folglich die Tische gleich mit. Ich bin sofort wieder da", sagte Jaques freundlich.


    Beim Rausgehen drückte er kurz Marcellos Schulter. Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, dann kehrte Jaques in die Kapitänskajüte mit seinem Seesack zurück. Er klemmte sich die Seemannskiste von Silvano unter den Arm, drückte die andere Marcello in die Hand und gab den Weg vor.


    "Abrücken", grinste er gut gelaunt.


    Mit seinem geschulterten Seesack auf dem Rücken und der Seemannskiste unter dem Arm machte er sich auf und lief einige Anlegestellen weiter, wo die Cygnus lag und fest vertäut war. Er bleib kurz vor der Cygnus stehen, rief nach seinem Bruder und als James sich nach draußen bequemte, betrat Jaques dass Schiff.


    "Was schreist Du hier so?", lachte James und drückte seinen Bruder zur Begrüßung.
    "Um mich bemerkbar zu machen, die Cygnus ist Deine Lady. Frage könntest Du die Sachen von der Choucas und die von Silvano solange bei Dir aufheben, bis sein Schiff zurück aus der Werft ist?", hakte Jaques nach.


    "Mache ich, ist kein Problem. Wohin des Weges? Brichst Du gleich auf, oder kommst Du noch auf einen Umtrunk rein? Und was ist mit der Choucas? Irgendwas nicht in Ordnung?", fragte James und musterte Marcello eindringlich.
    "Wir wollten direkt los, aber ich komme die Tage mal auf einen Umtrunk vorbei. Nein mit der Choucas ist alles in Ordnung. Sie wird nur abgeholt und ins Trockendock gebracht. Sie bekommt ihren versprochenen Rammsporn. Falls Vano sie sucht, sag ihm bescheid. Wobei er sich im Moment wohl noch von ihr fernhält", antwortete Jaques seinem Bruder.


    "So ist es leichter zu ertragen, Heimweh nach der Lady, sie vor der Nase stehen haben und nicht in See stechen dürfen ist ein verdammt fieses Gefühl. Falls er sich hier blicken lässt, bekommt er sein Plörren ausgehändigt und ich kümmere mich um ihn. Ich werde unser Himmelsauge veranlassen, dass er über den Trockendock aufenthalt umgehend informiert wird. Macht Dir kein Kopf darum. Viel Spaß Euch beiden, wir sehen uns", schmunzelte James.


    Jaques umarmte seinen Bruder fest.
    "Bis die Tage Kleiner", flüsterte er ihm zum Abschied ins Ohr.


    "Wobei warte, Marcello wollte sich noch gerne die Cygnus angucken, ist das gestattet Kapitän?", fragte Jaques.
    "Erlaubnis erteilt. Die Heilstube und meine Kajüte sind allerdings Tabu", grinste James, boxte seinen Bruder vor die Schulter und ließ die beiden wieder allein.


    Jaques drehte sich gut gelaunt zu Marcello um.


    "Du hast es gehört, auf gehts. Schau Dir an, was Du gerne sehen möchtest. Oder ich führe Dich rum, dass ist besser. Folge mir", bat er freundlich. Jaques kannte das Schiff seines Bruders, genau wie die Choucas und das seines Vater wie seine Westentasche.

  • Marcello


    grüsste den Bruder von Jaques und wartete bis die beiden sich unterhalten hatten. James sah sein Bruder sehr ähnlich. Auch er hatten einen Backenbard. Marcello fand ihn freundlich. Sie durften das Schiff erkundigen. Jaques führte ihn sofort herum. Er kannte sich aus. Das war das Zuhause von seinen Bruder.


    "Wieso ist dein Bruder Captain und du nicht Jaques? Hast du keine Lust auf ein eigenes Schiff? Was ist der Grund? Das Schiff von deinen Bruder ist sehr schön und gepflegt. Warum ist die Heilstube verboten und seine Stube? Seine Stube verstehe ich noch. Oder wollte er uns Seemannsgarn auf binden? ".


    Marcello ging absichtlich so nah neben Jaques, dass er ihn berührte. Als sie allein unten im Schiff Bauch waren, drückte Marcello Jaques gegen die Wand. Er griff ihn am Bard und küsste ihn.


    "Das ist die Erklärung für die Einladung."


    Marcello wartete was Jaques tun würde oder ob er eine gezimmert bekam.

  • Marcello verhielt sich ruhig, geradezu still, während er mit seinem Bruder James sprach, dafür beobachtete er sie beide mit Argusaugen. Irgendwie schien Cello Spaß daran zu haben, was ihm genau gefiel oder amüsierte, wusste Jaques nicht. Er hinterfragte es auch nicht weiter.


    Nachdem James ihnen erlaubt hatte, die Cygnus zu begutachten, führte Jaques Marcello herum. Sie beide hatten die ganze Zeit auf der Choucas ausgeharrt und es tat gut sich die Beine zu vertreten. Zudem kannte Marcello die Cygnus noch nicht.


    Während sie sich gemeinsam das Schiff anschauten, löcherte ihn Marcello mit Fragen. Entweder war er neugieriger als jede Schiffskatze oder er wollte ihn aus der Reserve locken. Beides war natürlich auch möglich.


    "Mein Bruder ist Kapitän, weil er ein eigenes Schiff unter Befehl hat. Ich bin zur Zeit Befehlshaber der Choucas. Richtig, ich habe kein Interesse an einem eigenen Schiff Marcello. Silvano und ich arbeiten schon seit einer kleinen Ewigkeit zusammen und wir sind ein gutes Gespann. Ein eigenes Schiff würde bedeuten, ich müsste die Choucas und alle an Bord die mir lieb und teuer geworden sind aufgeben, einschließlich Vano.


    Ein eigenes Schiff hat natürlich seinen Reiz, aber es wäre mir genauso fremd, wie die neue Mannschaft, meine Offiziere, meine Unterkunft. Ich bin ein Gewohnheitstier Marcello, ich möchte gar nicht die erste Geige spielen, sprich Kapitän sein. Als Nummer Zwei in der Hierarchie auf der Choucas bin ich vollkommen glücklich. Und genau darauf kommt es mir an.


    Ich hoffe nur, ich sehe sie alle wohlbehalten wieder, unseren Vano, Conni, Fran und all die anderen Nasen mit denen ich tagtäglich zu tun hatte. Ebenso die Choucas, die uns täglich sicher auf ihrem Buckel und in ihrem Bauch durch die Gegend schipperte. Ich vermisse sogar Klaue unseren alten Bordkater.


    Ein Duso Problem wie mein Vater immer sagte, wir schließen uns jenen, die wir mögen oder lieben zu eng an. Das mag sein, aber meine Eltern sind ebenso eine Ewigkeit verheiratet und ich glaube kaum, dass Paps darin ein Problem sieht. Die zwei lieben sich, dass kannst Du glauben. Ich habe im Grunde zwei Familien einmal jene meiner Wiege und einmal die der Choucas.


    Meine zweite Familie bricht mir gerade unter dem Arsch weg.
    Ich kann nichts weiter tun als abwarten und die Stellung halten.


    Die Choucas zu verlassen fühlt sich wie ein Messerstich an, aber sie geht ja ins Dock und wird aufgehübscht und nicht abgewrackt. Das würde ich mir nicht ansehen, nicht mal sturzbesoffen. Wenn Ihr das Mädel schon auf Land zieht, könntet Ihr gleich auch den Seepocken abkratzen und sie wieder ganz auf Vordermann bringen. Ich meine, das ist ein Abwasch.


    Die Heilstube ist verboten, da dort Medizin und dergleichen verwahrt wird, daran hat keiner was verloren und so etwas wird an Bord auch verschlossen verwahrt. An Land vermutlich auch. Darum ist die Heilstube Tabu. Und die Kapitänskajüte aus dem einfachen Grund, es ist die Privatwohnung von meinem Bruder. Er möchte da niemanden drin herumlaufen haben, was verständlich ist. Sollte er Dich einladen, kannst Du Dir seine Kajüte anschauen. Aber heute wird da nichts draus Marcello, er ist hier, aber hat keine Schicht, dass heißt er hat sich zum Schlafen hingelegt. James erzählt Dir kein Seemannsgarn", antwortete Jaques.


    Das Marcello die ganze Zeit so nah neben ihm ging, dass sie sich berührten störte ihn nicht. Sie hatten für später schließlich was ganz anderes vor und dabei waren sie sogar ineinander, statt nur nebeneinander.


    Kaum allein im Bauch der Cygnus drückte Marcello ihn gegen die Wand und küsste ihn. Einen Augenblick später, ließ Marcello wieder von ihm ab und schaute ihn mit einem nicht zu deutenden Blick an. Eine Mischung zwischen Lust und Scham? Erwartete er eine Bestrafung oder eine Erwiderung?


    "Keine Angst vor der eigenen Courage Cello", schmunzelte Jaques.


    Er grinste Marcello an, ließ den Seesack fallen und umarmte ihn um den Hals, ehe er ihn selbst lange mit Zunge küsste. Dabei zog er Marcello fest an sich und drückte sich ihm selbst entgegen. Der junge Cheverette fühlte sich alles andere als nach einem Buchhalter an. Worauf der Marquis aus war, spürte Jaques eine Etage tiefer und ließ ihn das gleiche spürten, indem er sich an ihn presste.


    Sie waren gleich groß, was Jaques gefiel und Marcello war ein ziemlicher kantiger Typ, alles im allem gefiel ihm der Kerl und seiner Familie würde er auch gefallen. Aber das spielte jetzt keine Rolle, Jaques hatte anderes vor.

    "Hier oder bei Dir?",
    raunte er dem Marquis ins Ohr.

  • Marcello


    war fertig mit den Nerven und glücklich.Der Kuss war die Erklärung für die Einladung. Jaques hörte nicht zu. Das war egal, denn er hatte ihn geküsst. Bestimmt war er genauso aufgeregt wie Macello selber. Er nahm Jaques fest in die Arme. Marcello streichelte über seinen Körper und umarmte ihn. Schwatzen wollte er nicht. Er wollte ihn festhalten und zeigen wie sehr er ihn mochte. Das Jaques ihn genauso mochte, fühlte er. Marcello befreite sich.


    "Das fällt mir schwer, aber bei mir. Zuhause stört uns keiner Jaques. Du hast nicht zugehört. Ist nicht schlimm, der Kuss war die Erklärung für die Einladung. Zu deine Frage. Saubergemacht wird die Choucas vorher. Wir können an einen dreckigen Rumpf kein Rammsporn befestigen. Das mit der Familie verstehe ich. Ich war nur kurz bei euch an Bord und mir hat das gefallen. Brechen wir auf. Ich freu mich auf dich. Ich dachte du zimmerst mir eine."


    Marcello nahm von Jaques den Seesack. Er ging den Weg zurück den sie gekommen waren. Dabeipasste er auf, dass Jaques bei ihm blieb.

  • Jaques stutzte und grinste dann breit, als Marcello tatsächlich ablehnte und lieber nach Hause wollte.


    "Nun mit allem habe ich gerechnet, damit nicht. Auf der anderen Seite hast Du völlig Recht, machen wir es uns bei Dir Zuhause gemütlich. Du hast erzählt, Deine Leute wären alle noch am Hof des Duc? Also, falls Du nicht die sturmfreie Bude total auskosten willst, könnten wir es uns ein paar Tage bei Dir gemütlich machen und dann ziehen wir um zu meiner Familie. Zu Neujahr bin ich eh immer bei meiner Familie, heißt Du bist herzlich eingeladen.


    Gut dann lass die Choucas einmal grundüberholen, schön reinigen und ihren Rammsporn bekommen. James weiß Bescheid, falls Vano widererwartend hier auftauchen sollte. Keine Ahnung ob, aber so langsam habe ich das Gefühl, dass ich die nächste Zeit zur Admiralität bestellt werden, zwecks Kommando auf der Choucas. Zuhause könnte ich meinen Vater fragen, ob er was munkeln gehört hat", überlegte Jaques laut und beobachtete Marcello der ihm den Seesack zum Schleppen abnahm und darauf achtete, dass er nicht verloren ging.


    Das er sich wesentlich besser auf diesem Schiff auskannte als Marcello sollte diesem klar sein, da er ihn herumgeführt hatte und nicht umgekehrt. Aber Jaques ließ ihm den Spaß, immerhin konnte er sich denken weshalb Marcello so aufpasste.


    Gemeinsam machte er sich mit Marcello auf den Weg zur Reederei. Der Weg war ihm bekannt, sie waren schon öfter hier gewesen. Ein Schiff fuhr nicht einfach so, ab und an musste es generalüberholt werden. Der Rumpf musste regelmäßig von Seepocken und anderen Anhaftungen gereinigt werden, da diese Passagiere Geschwindigkeit kosteten. Zudem wurde das Schiff gegen Holzwürmer versiegelt, kleinere Reparaturen wurden durchgeführt, große wenn sie nötig waren. Auch die Segel und das Tauwerk hielt nicht ewig, gleichgültig wie gut man es pflegte.


    Jaques freute sich auf die freien Tage in der Reederei und betrat sie gut gelaunt.


    "Dein Zuhause Marcello. Wo lang?", fragte er freundlich.