Souvagnische Seemannskultur

  • Souvagnischen Seemannskultur



    Als Seemannskultur bezeichnet man die in der Seefahrt herkömmlichen wie auch geschichtlich gewachsenen kulturellen Besonderheiten.




    Das Schiff und sein Name
    Die Seefahrt ist ausschließlich eine männliche Domäne (unabhängig anderer Behauptungen). Das Schiff selbst, ist unabhängig seines Namens weiblich und wird auch demzufolge so bezeichnet.
    Schiffsrümpfe haben immer schon an weibliche Formen erinnert, zudem ist in der Regel eine weibliche Galionsfigur bei einer rein männlichen Besatzung wesentlich beliebter als eine neutrale oder männliche Figur.


    Aufgrund dieser Tradition, wird den Schiffen größtenteils ein weiblicher Namen gegeben.
    Selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen, so dass ein Schiff einen männlichen Namen tragen kann, dennoch heißt es in Souvagne dann „die Prince Linhard Xavier de Souvagne Marquis von Hohenfelde“.



    ****



    Die Schiffstaufe
    Bei der Schiffstaufe erhält das Schiff beim Stapellauf seinen Namen. Hierzu wird feierlich eine Flasche Sekt am Schiffsrumpf zerschlagen und es bekommt seinen Namen verliehen.
    Normalerweise wird es erst danach vom Stapel gelassen. Ausnahmen bestätigen die Regel.



    ****



    Die Galionsfigur
    Die Galionsfigur ist das Bildnis des Schiffes, also das Abbild seiner Seele. Formen und Vielfalt der möglichen Galionsfiguren sind enorm, vorrangig werden in Souvagne aber Vögel bevorzugt, zum Beispiel trägt die Mouette – die Möwe logischerweise eine Möwe als Galionsfigur, wie die Choucas – die Dohle, eben eine Dohle als Galionsfigur ihr Eigen nennt.


    Dennoch findet man auch Chevalier, Reeder, Frauengestalten jeglicher Art, Fabelwesen wie Einhörner oder Meerjungfrauen aber auch andere Tiere wie Wölfe und Löwen als Galionsfigur vor.
    Die Galionsfigur ist der Talisman, der Schutzpatron des Schiffes. Man sagt von ihr hängt das Gelingen einer Reise ab.


    Die Beschädigung oder gar Zerstörung der Galionsfigur ist ein schlechtes Omen und deutet auf ein großes Unglück hin. Das Schiff sollte aufgegeben werden, das es damit zu einem Unglücksschiff wurde.


    Es gibt viele Seemannsgeschichten, die den Bezug der Mannschaft zur Galionsfigur und ihrer Macht wiedergeben.
    Eine der uralten Legenden besagt, als einmal ein Segelschiff nicht so lief, wie der Kapitän es sich wünschte, befahl dieser einem seiner Matrosen, der Galionsfigur – einem Rasseweib, mit dem Schrubber sanft über das Gesicht zu fahren und dabei zu sagen:


    Lauf, mein Mädchen, lauf! Im übertragenen, freundlichen Sinne von nun mach mal, oder komm aus dem Knick. Nach wenigen Augenblicken kam auch ein günstigerer Wind auf, und das Schiff machte gute Fahrt.


    Das Kriegsschiff Chevalier Tristan Jean-Luc de Dueraux führte eine Galionsfigur von großer Ähnlichkeit mit dem besagten maritimen Kriegshelden. Als das Schiff von seinem eigenen Kapitän im Jahre 150 n.d.A. vor Sturmfels versenkt werden musste, um nicht in die Hände des Feindes zu fallen, bestand die Mannschaft darauf, den alten Chevalier de Dueraux zu retten. Trotz heftiger Kämpfe wurde noch während des Kenterns die Galionsfigur abgesägt und in einem Boot an Land in Sicherheit gebracht.



    ****



    Schutzheiliger – Saint Tristan Jean-Luc de Dueraux
    Saint Tristan Jean-Luc de Dueraux ist der Schutzheilige/Patron der Souvagnischen Seefahrer, Schiffer, Fischer und Schiffbrüchigen.



    ****



    Seemannsgruß


    Seemannsgruß - Handelsschiffe
    Mit dem Wort dippen bezeichnet man den Seemannsgruß unter Handelsschiffen.
    Gegrüßt wird hier durch Niederholen und Wiedervorheißen der der Landes- bzw. Nationalflagge. Sämtliche Handelsschiffe haben gegenüber den Kriegsschiffen die Pflicht zum ersten Gruß!


    Handelsschiffe grüßen sich nur dann, wenn sie der gleichen Reederei angehören gehören oder wenn die Kapitäne der beiden Schiffe befreundet sind.


    Die Pflicht, zum ersten Gruß hat bei Vorbeifahrt:
    Das überholende Schiff gegenüber dem Schiff das gerade überholt wird.
    Das in Fahrt befindliche Schiff gegenüber dem vor Anker liegenden Schiff.
    Das auf der Ausreise befindliche Schiff gegenüber dem heimkehrenden Schiff.
    Hier wird der Heimkehrer, der eine beschwerliche, lange Segelschiffsreise hinter sich hat, von dem Ausreisenden geehrt.


    Der Seemannsgruß des Dippens wird niemals unter Kriegsschiffen erwiesen!
    Das Dippen leitet sich ursprünglich aus dem Streichen der Segel her, sprich dem Streichen der Flagge. Das Streichen bedeutet schlicht die Unterordnung, Unterwerfung, also Kapitulation vor dem Feind. Mit dem Streichen der Flagge wird das Schiff dem Feind übergeben.



    Seemannsgruß – Kriegsschiffe
    Der gebräuchliche Gruß zwischen Kriegsschiffen ist die Front!
    Die Front ist eine Ehrerweisung der Mannschaft auf Kriegsschiffen. Gewährt wird diese Ehre dem Kapitän/Kommandanten des eigenen Schiffes sobald er dieses in Uniform erreicht, Befehlshabern, Botschaftern und altehrwürdigen Schiffen.


    Kommen hohe Gäste an Bord oder verlassen das Schiff, wenden sich alle Mannschaftsmitglieder an Oberdeck der Person in Grundstellung zu – sie machen Front.


    Auf See werden alte und berühmte Schiffe auf der Steuerbord Seite überholt. Die Besatzung tritt nebeneinander in Passieraufstellung an die Backbordseite und grüßt das Schiff per Front.
    Begegnen sich zwei Kriegsschiffe auf See in Hörweite, bei Tageslicht, wird Front mit der Bootsmannpfeife gepfiffen. Dabei erweist das Schiff mit dem im Rang niedrigeren Kommandanten die Ehrerweisung zuerst.



    ****



    Die Beflaggung des Schiffes


    Flaggen – Handhabung und Symbolik
    Grundsätzlich ist jedes Schiff verpflichtet, die Flagge seines Landes während des Tages am Flaggstock zu zeigen. Sie wird bei Sonnenaufgang vorgeheißt sprich gesetzt und bei Einbruch der Abenddämmerung niedergeholt.


    Die Ausnahmen bilden Standarten von Staatsoberhäuptern, Admiralsflaggen sowie Kommandantenwimpel, diese werden von Mond und Sonne beschienen.


    Die Flagge auf halbmast bedeutet, dass man an Bord in Sack und Asche trauert, wenn der Kapitän des Schiffes verstorben ist. In dem Fall werden Takelage und Rahen bewusst in Unordnung gebracht.


    Die Flaggengala auch Flaggenschmuck genannt, wird bei festlichen Gelegenheiten gesetzt. Dabei werden die Signalflaggen aneinandergereiht längsschiff über die Mastspitzen/die Toppen gesetzt. Daher die Bezeichnung über die Toppen flaggen.


    Die Nationalflagge des Landes in dessen Gewässer sich das gerade Schiff aufhält, wird unter die Steuerbordsalinge des Großmastes gesetzt.


    Beim Einlaufen in den ersten eigenen Hafen kann eine Gala bestehend aus allen Flaggen der unterwegs angelaufenen Länder gesetzt werden.


    Das Abschiedssignal auf einem Schiff, das binnen 24 Stunden den Hafen verlässt, ist der blaue Peter - genannt Signalflagge P. Sie dient ferner dazu die Mannschaft aufzufordern, sich unverzüglich an Bord zu begeben.


    Die Hausflagge oder Reedereiflagge genannt, dient zuerst als Unterscheidungssignal, da sich die Segelschiffe oft ähneln. In diesen Reedereiflaggen sind meist die Anfangsbuchstaben der Reederei zu finden, Bildsymbole sind selten zu finden.



    ****



    Seefahreralltag oder Wissenswertes


    Kapitänskajüte
    Die Kapitänskajüte oder auch Kammer genannt liegt immer Steuerbord, denn diese Seite gilt als die gute Seite.



    Hängematte
    Die Hängematte ist der platzsparende Schlafplatz auf einem Schiff. Auf einigen Schiffen ist die Hängematte auf die Mannschaft beschränkt, Offiziere haben dort Schwingkojen. Man kann sich diese Kojen als offene Kisten vorstellen, die an Seilen hängen.



    Wache
    Eine Wache dauert auf See jeweils vier Stunden. Sie wird durch das Glasen der Schiffsglocke verkündet. Alle halbe Stunde erfolgt ein Schlag mehr, ausgehend von 12 Uhr mittags – 8 Glasen.
    Eine mögliche Ausnahme besteht in der kupierten Hundewache, die um Mitternacht – 8 Glasen beginnt und bis morgens um 6 Uhr – 4 Glasen andauern kann.



    Donnerstag ist Seemanns-Sonntag
    Der Seemanns-Sonntag ist der Donnerstag. An diesem Tag gibt es stets ein besonders gutes Essen, meist mit Vor- und Nachspeise, am Nachmittag gibt es Kuchen.



    Bootsmannpfeife
    Die Bootsmannpfeife ist eine Signalpfeife, die zur Weitergabe von Befehlen an die Mannschaft genutzt wird. Sie hat einen hohen, durchdringenden Ton, der selbst bei schwerstem Wetter noch in der Takelage des Fockmastes zu hören ist.



    Shanty
    Der Shanty ist Matrosengesang der beim Arbeiten gesungen wird.



    Meuterei
    Meuterei ist das Nichtbefolgen eines Befehls, gleichgültig ob von einem Offizier oder dem Kapitän erteilt. Meuterei wird ausnahmslos mit dem Tod bestraft.


    Ein Befehl, den Du ausführst, ist Dienst.
    Ein Befehl, den Du nicht ausführst, ist Meuterei!



    Durch die Daggen laufen
    Spießrutenlaufen auf Seemannart. Hierbei handelt es sich um eine Prügelstrafe mit einem ungefähr 80cm langen Tauende.



    Die Gräting aufriggen
    Die Gräting aufriggen bedeutete, dass ein Holzgitter an der Rigg hochgezogen wird, um einen Matrosen daran festzubinden und mit der neunschwänzigen Katze/Peitsche zu verprügeln. Die übliche Anzahl der Schläge bewegte sich zwischen einem Dutzend bis zu 500, wobei der Mann dann in der Regel von einem Kriegsgericht dazu verurteilt wurde, „durch die Flotte gepeitscht zu werden“. Dies kommt einem Todesurteil gleich.



    Kielholen
    Das Kielholen ist wohl die bekannteste seemännische Strafe unter Landratten. Mit Kielholen bezeichnet man das Durchholen unter dem Kiel auf See. Bei dieser Form der Bestrafung hängt die Überlebenschance davon ab, ob der zu bestrafende Seemann schiffslängs oder quer kielgeholt wird.
    Zudem ob man langsam am vorher unter dem Kiel durchgeholten Seil zieht, an dessen Ende der Seemann angeleint wird, dass der die Chance hat, selbst zu schwimmen oder zu tauchen und dadurch einen gewissen Abstand zum Rumpf einhalten kann. Oder ob man das Seil so schnell einholt, dass er keine Chance hat, Abstand zum Kiel zu halten.


    Entgegen der landläufigen Meinung ertrinken die Kielgeholten nämlich fast nie, sondern verletzten sich am Muschelbewuchs, der sich am Unterwasserschiff befindet. Beim schnellen Einholen des Seils, während der Seemann in Schiffslängsrichtung kielgeholt wird, ist das Kielholen tödlich. Er wird seinen schweren Schnittverletzungen erliegen. Beim langsamen Einholen des Seils, während der Seemann quer zum Schiff kielgeholt wird, ist die Überlebenschance um deutlich höher.



    ****



    Wettervorhersagen und Wetterweisheiten
    Wenn das Barometer auf hoher See verrücktspielt, vertraut kein Seemann auf die Wettervorhersagen so mancher selbsternannter Wetterfrösche. Nicht umsonst gibt es die Wetterweisheiten!


    Wenn das Seegeflügel bleibt am Strand,
    Gibt es schönes Wetter.
    Zieht sie aber weit ins Land,
    Pfeifen bald die Götter.


    Bei Tiefstand zeigt des Glases Klettern
    Vermehrte Kraft von Sturm und Wettern.


    Fällt das Glas wie Stein vom Turm,
    Dann kommt Sturm.



    ****



    Wahrheit und Legenden


    Augenklappe
    Entgegen der landläufigen Meinung sind Augenklappen bei der Seefahrt gar nicht so selten, ich selbst trage eine. Allerdings werden sie nicht nur zur Überdeckung von fehlenden Augen benutzt, sondern auch von gesunden Augen.


    Vor allem Piraten nutzen sie, um ihre Augen für die Nacht zu trainieren. Indem sie ein Auge auch tagsüber im Dunkel halten, können sie damit nachts besser sehen, so zumindest der Glaube.
    Tatsache ist, dass viele Seeleute auf einem Auge durch den Gebrauch des Gradstocks erblindeten. Mit dem Gradstock musste man die Sonne anvisieren, weshalb so mancher Seemann auf einem Auge erblindete. Ein Gradstock oder Kreuzstab, ist ein früheres astronomisches Instrument zur Winkelmessung und zur mittelbaren Streckenmessung. Es wurde vor allem in der Seefahrt und Astronomie verwendet. Der Jakobsstab war in der Vorläufer des Sextanten.


    Da auf einem Schiff oft schwere Helligkeitsunterschiede, zwischen den Lichtverhältnissen an Deck, in der prallen Sonne und den dunklen, kaum beleuchteten Räumen unter Deck bestehen, tragen viele Seeleute Augenklappen, um vor allem in kritischen Situationen sich die ansonsten recht lange Wartezeit zu sparen, bis sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt hat. Augenklappen sind somit keine Legende, sondern eine Tatsache.



    Holzbeine
    Auch Holzbeine sind keine Erfindung von einfallsreichen Landratten, um die Geschichten rund um die Seefahrt spannender zu gestalten. In der Souvagnischen Marine ist es üblich, verdienten wie kampfversehrten Seeleuten die Stelle des Smut/Schiffskochs zu überlassen. Das Holzbein entspricht somit auch der Realität und ist kein Mythos.



    Papageie und andere bunte Vögel
    Seeleute brachten von ihren Reisen in fremde Länder von je her gerne Vögel und andere exotische Tiere als mit. Vögel sind in Souvagne besonders beliebt und je exotischer ein Tier ist, umso teurer kann man es verkaufen. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich Papageien aufgrund ihrer Sprachfähigkeit.


    Auch an Bord sind sie gerne gesehen, sie setzten Farbtupfer, lernen zur Belustigung der Mannschaft sprechen und sind an Bord leichter zu halten als andere Tiere. Der Papagei auf so mancher Schulter ist damit auch real und keine Legende.



    ****



    Der Aberglaube


    Der Aberglaube ist bei Seeleuten weit verbreitet und keiner tut ihn mit einem Lächeln ab!



    Frauen und Priester an Bord
    Frauen an Bord bringen genauso Unglück wie Priester, aus diesem Grund werden sie besonders misstrauisch betrachtet. Trotzdem kam und kommt es immer wieder vor, dass man solche Personen auf dem Schiff befördern muss. Glücklich schätzt sich jeder Kapitän, der von diesem Unglück verschont bleibt.
    In der Geschichte der Seefahrt kam es schon öfter vor, dass sich Frauen an Bord befanden, die sich als Männer ausgaben, ebenso Priester als normale Männer.
    Andererseits ist es auf einigen Kriegsschiffen durchaus üblich, dass Frauen ihre Männer auf den Fahrten begleiten, ebenso wie sie als Passagiere mitreisen.



    Kratzen am Stag bringt Wind
    (Stag ist stehendes Gut, damit werden diejenigen Teile des Tauwerks bezeichnet, die als Absteifungen der Masten dienen. Der Name erklärt sich dadurch, dass diese bei Manövern meist nicht bewegt werden).



    Pfeifen
    Das Pfeifen mit dem Mund an Bord ist nicht erlaubt, man könnte dadurch Sturm heranpfeifen.
    (Wofür gibt es die Bootsmannspfeife?)



    Elmsfeuer
    Elmsfeuer bei Gewitter an den Toppen der Masten und den Spieren findet die unterschiedlichsten Deutungen. Sie reicht vom Feuerteufel/Schiffsbrand über Vorzeichen für gutes oder schlechtes Wetter bis zur Vorankündigung des nahen Todes eines Besatzungsmitgliedes.



    Freitag
    Der Unglückstag ist der Freitag. Freitags läuft man nicht aus dem Hafen aus, Sonntag ist immer der gute Tag.
    (Merke - Donnerstag ist Sonntag, Sonntag ist ein guter Tag z.B. zum Auslaufen, Freitag sollte man sich nichts Wichtiges vornehmen)



    Münzenwurf bei Fahrtbeginn
    Bei Fahrtbeginn werden Münzen über Bord geworfen, um eine gute Fahrt zu bekommen.



    Katzen bringen Glück!
    Katzen an Bord bringen Glück. Die Samtpfote an Bord unterstützt die Schiffshygiene und schützt die wertvollen, knappen Nahrungsmittel durch Beseitigung von Mäusen und Ratten.



    Flossen annageln
    Das Annageln einer Haifischflosse oder Walflosse am Klüverbaum sollten Kraft und Schnelligkeit auf das Schiff übertragen.
    (Als Klüverbaum bezeichnet man auf ein Rundholz das über das Vorschiff eines Segelschiffes hinausragt. Anders als der Bugspriet ist ein Klüverbaum theoretisch beweglich. Allerdings ist er in der Regel fest angeschlagen und kann nicht ohne weiteres entfernt werden).



    Sturmvögel
    Die Seelen von toten Seeleuten wohnen in Sturmvögeln wie Möwen.



    Klabautermann
    Der Klabautermann ist ein kleiner Kobold und solange er an Bord bleibt, macht das Schiff gute Fahrt. Der Klabautermann sorgt sich um sein Schiff und seine Anwesenheit beschützt das Schiff.
    Als guter Schiffsgeist warnt er meinst unsichtbar den Kapitän bei Gefahren. Es hilft zudem beim Schiffbau und beim Abdichten des Schiffsdecks.


    Meist treibt der Klabautermann unsichtbar an Bord seines Schiffes Schabernack. Er klopft, rumpelt und rumort, so dass man eigentlich immer von seiner Anwesenheit weiß, auch wenn man ihn nicht sieht. Generell macht er sich durch eine Handvoll Geräusche bemerkbar.


    Man sagt -Wenn er klopft, bleibt er, wenn er hobelt, geht er.


    Durch sein Erscheinen, zeigt er den möglichen Untergang des Schiffes an, ebenso zeigt sein Verschwinden vom Schiff großes Unheil an. Normalerweise wacht er über die Ordnung auf dem Schiff.


    So sanktioniert er schändliches Verhalten an Bord. Vorzeitiges Drehen der Sanduhr beim Glasen zur Verkürzung der eigenen Wache gilt als asoziales Verhalten. Bei rückfälligem Verkürzen erscheint der Klabautermann um den Seemann für sein asoziales Verhalten zu verprügeln.


    Nach einem alten Seemannsbrauch gehört auf jedes Schiff ein Huhn zur Abschreckung des Klabautermanns.


    Vom Aussehen her gleicht der Klabautermann einem Matrosen mit Hammer und Pfeife oder Seemannskiste. Er hat rote Haare und grüne Zähne.


    Zeigt er sich, so ist dies ein schlechtes Zeichen.
    Er verlässt das Schiff erst, wenn es untergeht.



    ****



    Seemannsgarn
    Erzählungen der Seeleute über ihre Erlebnisse, wobei dieser Begriff ausdrücklich für übertriebene oder Lügengeschichten steht.

  • Piraten Schnack


    Ebenso wie andere Seemänner haben auch Piraten ihre Kultur und ihre eigene Art zu sprechen. Heute gebe ich meinen Senf dazu und plauderte etwas aus dem Nähkästchen.



    ****



    Landratte - Pirat



    Allgemein
    Guten Tag - Ahoy
    Auf Wiedersehn- Ahoy
    In Ordnung, Verstanden - Aye
    Dahinten ist der Rettungsdienst/der Arzt – Heiler ist achtern
    Könnten Sie mir sagen, wie viel Uhr es ist? – Wie viel Glasen?
    Was kostet das? - Wieviel Taler? Was willste rauspressen?
    Wohin des Weges? – Wohin ziehen Dich die Winde?
    Willst Du Ärger bekommen? – Willst Du durch die Daggen laufen?
    Welcher Fraktion/Gruppe/Vereinigung gehörst Du an? – Unter welcher Flagge segelst Du?
    Mach doch was Du willst – Such den Himmelshaken
    Achtung, alle mal zuhören – Pfeifen und Lunten aus
    Er ist Tod – Er liegt bei den Fischen, ihn hat Davy geholt, er liegt in der Truhe
    Stimmt vollkommen! – Recht so!
    Von Wo? – Wo aus!
    Beeilt Euch – Im Schweinsgalopp
    Bereitet Euch vor – Macht klar Schiff
    Ich trinke noch einen – Ich kipp mir noch eins hinter die Binde
    Entschuldigung – gibt es nicht. Kein Pirat entschuldigt sich für irgendwas


    Bezeichnungen für Personen
    Kinder – Sprotten
    Junge – Flottenforz
    Anfänger- Süßwasserfischer
    Mann/Seemann/Matrose/Pirat - Salzbuckel
    Opa – alter Seebär
    Oma – altes Schiff
    Ängstlicher Seemann – Fliegender-Fisch
    Drückeberger/unfähiger Seemann – Gammelpäckchen
    Besserwisser – Klugschwätzer
    Langsamste Person im Trott – Ferkeltreiber
    Freund – Maat
    Barmädchen/leichte Mädchen – Wenches
    Mädchen – Gnomin, Pulvermädchen, kleine Piratenbraut
    Frau – Piratenbraut, leichtes Mädchen, Flintenweib
    Landbewohner – Landratte



    Bezeichnung für Berufe
    Adlige – Große Affen
    Arzt – Quacksalber
    Chef – Kapitän
    Dorftrottel – Nauke
    Kaufmann – Pfeffersack
    Koch – Smutje
    Musiker- Vorsänger
    Prostituierte – Dockschwalbe
    Wache/Büttel – Pavian


    Richtungen/Orientierung
    Backbord – links
    Steuerbord - rechts
    Seite von der der Wind kommt – Luv
    Seite wohin der Wind zieht – Lee
    hinten- achtern
    Vorderseite – Bug
    Hinterseite – Heck
    quer weg – dwarfs
    seitlich/90 Grad – quer ab


    Substantive
    Taschenuhr – handliche Glasenuhr
    Auge – Klüsen
    Bratwurst – Hafenlümmel
    Brille – durchsichtige Augenklappen
    Dudelsack – Gejaule
    Feuerzeug – Luntenzünder
    Fische – Außenbordskameraden
    Flasche – Buddel
    Fruchtsaft – Kujampelwasser
    Geschwindigkeit – Knoten
    Getränk – Plörre
    Gewinn – Prise
    große Welle – Kaventsmann
    Hau Ruck -Yo ho
    Horizont – Kim
    Märchen – Seemannsgarn
    Münze – Taler
    Nachricht – Flaschenpost
    Neuigkeiten – Küstenklatsch
    Pause – fufteln
    Portmonee/Geldkatze – Goldsäckchen
    Schlafzimmer – Koje
    schlechtes Essen/Restefrass – Hoppelpoppel
    Seil – Tau
    starkes Getränk - Donnerbräu
    Täuschung – Butterland (ähnlich wie in der Wüste die Fata Morgana)
    Toilette – Schiffsabort
    Uhrzeit – Glasen
    Uniformen – Affenjacke
    Vergnügen – Tingeltangel


    Verben
    besaufen – antütern
    betrügen – betakeln
    entladen – löschen
    flirten – betutteln
    herausfinden – ausklamüsern
    hochklettern – aufentern
    hoch ziehen – anhiefen
    weggleiten – driften
    misstrauen – das hat einen faulen Grund
    reden – palavern
    Routine – eingefahren
    schleichen/schleppen – warpen
    stilllegen/faullenzen – einmotten
    übergeben/brechen – Fische füttern
    zwingen – pressen



    ****

  • Seemannssprache


    Die als Seemannssprache setzt sich größtenteils aus Fachgegriffen und Fachformulierungen zusammen,
    die hauptsächlich von Seeleuten und den in der Schifffahrt beschäftigten Personen verwandt werden. Die Seemannssprache ist ein Teil der Seemannskultur.



    ****


    Seemannssprache


    A:
    Ahoi: Seemansgruß, wird sowohl bei der Begrüßung, als auch beim Abschied verwendet
    Achtern: hinterer Teil des Bootes
    Affenfaust: Knoten am Ende einer Wurfleine. Wird genutzt um besser eine Leine werfen zu können
    Affenfels: Spöttisch für Schiffe mit umfangreicher Besatzung
    Affenjacke: Spöttisch für Marineuniformen
    Alle-Mann-Manöver: Manöver, bei denen die komplette Crew antreten muss, auch wenn sie eigentlich Freiwache hat.
    Auf Kiel legen: Baubeginn eines Schiffes (ähnlich der Grundsteinlegung beim Haus)

    B:
    Back: Vorschiffsaufbau, oder klappbarer Esstisch
    Backbord: Linke Seite des Schiffes. Gegensatz von Steuerbord
    Bananenschwein: Fette Ratten, welche sich häufig in den Bananenkisten verstecken
    Bauernnach: Eine Nacht in der der Seemann, keine Wache halten muss
    Beaufortskala: Skala zur Bestimmung der Windstärke
    Beidrehen/beiliegen: Fahrtempo verringern und das Schiff so drehen, dass es wenig Windwiderstand aufweist (wichtig um bei Sturm nicht zu kentern)
    Bergfahrt: fahrt stromaufwärts
    Bilge: Unterster Raum eines Schiffes, wo es auch am kühlsten ist
    Black Jack: Bezeichnung der Piratenflagge, auch Jolly Roger
    Blauer Peter: Flagge die anzeigt, dass das Schiff in 24 Stunden in See sticht
    Blender: Schmugglerschiff
    Bootsmannstuhl/Seemannstuhl: Ein Brett, auf den der Seemann sitzt, wenn er an der Takelage arbeitet
    Brecher: Eine Welle deren Kamm bricht
    Breitseite: Gemeinsames Abfeuern aller Waffen auf einer Seite des Schiffes
    Bruttoregistertonne (BRT): Maßeinheit, wie viel ein Schiff laden kann
    Buddel: Flasche. Üblicherweise Rum
    Bug: Vorderer Teil eines Schiffes
    Bugnase: Oberstes Bugende
    Bugspriet: Lange Stange/Spiere, die über den Bug des Schiffes hinausragt. Meist ist dort auch das Segel angebracht

    C:
    Charter: Mieten eines Schiffes oder Erstellung eines Frachtvertrages
    Crew: Schiffsmannschaft

    D:
    Davit: Befestigung, an denen die Beiboote angebracht sind
    Davy Jones Locker: Seemannsgrab oder Grund des Meeres, Siehe auch Kiste des toten Mannes
    Deck: Ebene eines Schiffes, auf denen man laufen kann
    Der Alte: Abfällig für den Kapitän eines Schiffes
    Der Gast: Der Dämon
    Der Große: Spöttisch für den ersten Maat
    Dippen: Grußform zwischen Schiffen, bei denen die Flagge halb herunter geholt wird
    Dock/Kai/Pier: Anlegestelle für Schiffe
    Dockschwalbe: Umgangssprachlich für Prostituierte am Hafen
    Drei Schwestern: Drei aufeinander folgende Monsterwellen

    E:
    Einschiffen: An Bord des Schiffes gehen
    Elmsfeuer: Eine seltene elektrische Entladung bei Gewittern, wobei in den Toppen der Masten, den Spieren usw. kleine Flämmchen erscheinen
    Embargo: Ausfuhrverbot für Schiffe
    Entern: Manöver zur gewaltsamen Eroberung eines Schiffes
    Etmal: Zurückgelegte Strecke eines Schiffes von einem Mittag bis zum Nächsten

    F:
    Faden/Klafter: Längeneinheit auf See, um die Tiefe des Meeres zu bestimmen, 1 Faden entspricht ca. 1,82m
    Fall: Leine zum setzen der Segel
    Ferkeltreiber: Bei mehreren hintereinander fahrenden Schiffe, dass Langsamste
    Festmacher: Derjenige, der das Schiff am Dock befestigt. Ebenso die Bezeichnung des Taus das genutzt wird
    Feudel: Wischlappen
    Feuer: Leuchtende Seezeichen auf Wasser, wie Leuchttonnen oder Leuchttürme
    Fische füttern: Erbrechen, oder auch über Bord gehen
    Flaggenalphabet: Verständigung auf See mit Hilfe von Flaggen
    Flaggenparade: Feierliches Hissen oder Niederholen der Flagge
    FlüstertüteSprachrohr: Verstärker der eigenen Stimme, um von allen gehört zu werden
    Fock: Vorsegel der sich vor dem Mast befindet
    Fuchs: bei überanstrengten Augen nichtvorhandenes Land sehen (ähnlich der Fata Morgana)
    Fufteln: 15 Minuten Pause

    G:
    Galionsfigur: Unter dem Bugspriet angebrachte Figur, welche Glück bringt
    Gatt: Bezeichnung für Öffnungen/Löcher im Schiff
    Gieren: Vom ursprünglichen Kurs abkommen z.b. durch Wind, Strömungen, Seegang etc.
    Glasen: Gibt die Uhrzeit an Bord an, in Abhängigkeit der Schichten. Die Seeleute haben stets 4 Stunden Dienst und 4 Stunden Ruhezeit. Die Glasenuhr schlägt in jeder abgelaufenen Stunde einen Doppelschlag. Also insgesamt bis zu 4 Doppelschlägen. Danach beginnt die Wachzeit sowie die Uhrschläge wieder von vorne
    Gode Wind!: Seglergruß bei festlichem Anlass
    Grog: Heißgetränk, vorwiegend aus Rum und Wasser bestehend

    H:
    Hafenlümmel: Dicke Bockwurst
    Hänseln: Gemeine Rituale, um in die Mannschaft aufgenommen zu werden
    Havarie: Unglück z.B. Leck Laufen, Mastbruch etc.
    Heck: Hinterer Teil eines Schiffes
    Hein Janmaat: Durchschnittsmatrose, vergleichbar mit Hinz und Kunz
    Heuer: Lohn der Seefahrer
    Hoch und trocken: Aufgelaufenes Schiff aufgrund von Ebbe oder Sandbänken
    Hochzeit mit des Seilers Tochter machen: Todesstrafe, Gehangen werden. Der Seiler machte die Stricke an denen die Verurteilten hängen sollten.
    Hundekoje: Extrem kleine Koje für Matrosen
    Hundewache: Wache zwischen Mitternacht und vier Uhr

    I:
    Isobathe: Linie, die Orte gleicher Wassertiefen miteinander verbindet
    Isotherme: Linie, die Orte gleicher Temperaturen miteinander verbindet

    J:
    Jolly Roger: Bezeichnung der Piratenflagge. Herkunft aus dem souvagnischen. "Joli Rouge" was heißt "hübsches Rot". Die ersten Piratenflaggen waren Blutrot, meinst wurde die Quarantäneflagge (Rote Flagge) genutzt um andere auf Abstand zu halten
    Jumpen: Springen
    Jungfernfahrt: Erste Fahrt eines Schiffes

    K:
    Kabbelig: unruhige See, aufgrund von Seegang der aus zwei verschiedenen Richtungen kommt
    Kabelgatt: Bezeichnung für Lagerraum für Taue, Seile oder der Ankerkette
    Kabellänge: Nautisches Längenmaß. 1/10 der Seemeile ca. 185,2m
    Kappen: Schnelles durchtrennen von Tauen
    Kaventsmann: Große Welle/Monsterwelle
    Kiel: Wichtigster Teil eines Schiffes. Ähnlich der menschlichen Wirbelsäule
    Kielholen: Bestrafung in der Seefahrt. Das Opfer wird an einem Tau einmal quer oder längst unter dem Schiff durchgezogen. Endete fast immer tödlich
    Kielwasser: Fahrrinne eines Schiffes
    Kiste des toten Mannes: Bildhafte Sprache eines Sarges auf dem Meeresgrund, auch Davy Jones Kiste genannt
    Kimm: Linie des Horizonts
    Kleiner Bruder: kleiner Sturm, der dem großen Hauptsturm direkt folgt
    Kleiner Sack: Bezeichnung für kleinen Hafen
    Knoten: Einheit für die Geschwindigkeit eines Seeschiffes. Ein Knoten entspricht einer Seemeile. 1kn=1,852 km/h.
    Klabautermann: Meist ein gutmütiger Schiffskobold
    Kochsmaat: Gehilfe des Kochs
    Koje: Schlafkammer oder kleiner Lagerraum auf einem Schiff
    Kombüse: Schiffsküche
    Korb: Metallgestänge/Zaun, der verhindert, dass Matrosen ins Wasser fallen. Wird unterteilt in Bugkorb und Heckkorb.
    Krähennest: Ausguck am vordersten Mast
    Küstenklatsch: schneller Nachrichtenaustausch unter Seeleute durch Weitererzählen

    L:
    Landratte: verächtliche Bezeichnung für Landbewohner
    Lee: Wind abgeneigte Seite
    Luv: Wind zugewandte Seite
    Lenzen: Abpumpen von Wasser auf einem Schiff, z.B. bei Lecks.
    Liegeplatz: Ort andem das Schiff vor Anker liegt. Es schwimmt zwar noch, aber es fährt nicht. Daher liegt es.
    Löschen: Das Schiff entladen

    M:
    Mast und Schotbruch: „Viel Glück“
    Mittschiffs: Mittlerer Teil eines Schiffes zwischen Bug und Heck
    Mole: Künstlicher Wall an Land zum Schutz gegen Wellen
    Mütze voll Wind: Schwache Briese

    N:
    Nationale: Heimatflagge eines Schiffes
    Niedergang: Bezeichnung für die Treppe innerhalb des Schiffes
    Neunschwänzige Katze: Peitsche mit Neun verknoteten Riemen. Meinungsverstärker/zum Bestrafen einsetzen

    O:
    Odde: Landzunge ins Meer, häufig für Leuchttürme genutzt

    P:
    Peilung: Richtung eines Zieles/Objektes in Grad
    Pfeifen und Lunten aus: Befehl zum Beenden der Freizeit an Bord
    Pinne: Die Betätigung eines Ruderblattes auf Segelbooten
    Plattfuß: Die Wachaufteilung zwischen 16 und 20 Uhr. Erster Plattfuß geht von 16 bis 18 Uhr und der Zweite von 18 bis 20 Uhr. Diese beiden Kurzwachen wurden beim vierstündigen Wachrhythmus eingeschaltet, um zu vermeiden, dass dieselben Seeleute stets die gleichen Wachzeiten hatten.
    Polleraffe: Abfällig für Seemann der Deckbesatzung
    Poop: Hinterschiffsaufbau
    Pressen: Jemanden zu etwas zwingen oder gewaltsames Rekrutieren von Seeleuten. Meist werden diese in Schenken mit Alkohol abgefüllt, sobald sie erwachen sind sie bereits auf hoher See.
    Pullen: Rudern
    Purren: Wecken
    Pütz/Ösfass: Eimer auf einem Schiff, meist mit einem Seil am Henkel

    Q:
    !uerab: Seitlich des Schiffes

    R:
    Recht so: Ausruf, dass der aktuelle Kurs noch stimmt
    Reise, Reise: Seemännischer Weckruf mit zig Variationen
    Reiten, vor Anker reiten: Einen Sturm vor Anker abreiten/abwarten
    Reling: Geländer auf dem Schiff
    Riemen: Ruder
    Ruder: Drehbare Metallplatte, welche unter dem Heck angebracht ist, und die Richtung der Fahrt bestimmt. Begriff wird auch für das Ruderrad verwendet, mit dem man das Ruder von Deck aus bewegt
    Rumpf: Schiffsteil ohne Aufbauten

    S:
    Salzbuckel: Seemänner, welche viel Zeit auf dem Schiff verbracht haben
    Sawyer: Auf dem Wasser treibender Baumstamm, Gefahr für die Schifffahrt
    Seebär: Ein erfahrener Seemann
    Seelenverkäufer: Begriff für ein fahruntüchtiges Schiff, welches dennoch in See sticht/gestochen ist
    Sextant: Gerät zur Bestimmung der Position
    Schiffsfriedhof: Ort wo viele Schiffe auf dem Meeresgrund liegen
    Schlingern: Seitliches schaukeln
    Schot: Leine zum Einstellen des Windes
    Schott: Trennwand zwischen zwei Schiffsräumen
    Schwojen: Hin und herdrehen eines Schiffes, wenn es vor Anker liegt
    Shanty: Shantys sind Seemannslieder mit einem Refrain, der meist im Chor von der gesamten Crew gesungen wird. Sie helfen die harte und lange Arbeit auf dem Meer erträglicher zu machen und spenden Kraft und Mut für weitere Fahrten. Shantys werden meist vom Vorsänger vorgetragen und die restliche Crew singt nur bestimmte Passagen mit
    Smutje/Smut/Schmutt/Schmuud: Koch auf einem Schiff
    Stage: Alle Absteifungen in Längsrichtung des Schiffes
    Steuerbord: Rechte Seite eines Schiffes
    Steuermann: Erster Offizier und ständiger Vertreter des Kapitäns. Ist für die Navigation verantwortlich
    Stauerei/Löschen: Das Schiff entladen

    T:
    Takelage: Alle Schiffssegel
    Tide: Seemännische Bezeichnung für die Gezeiten wie Ebbe und Flut
    Tiefgang: Maß von der Wasserlinie, bis zum tiefsten Punkt des Schiffes
    Tonne: Schwimmendes Seezeichen, nicht zu verwechseln mit Bojen
    Topp: Höchster Punkt des Schiffes, meist die Spitze des Schiffsmastes

    U:
    Über die Planken gehen: Hinrichtungsform auf einem Piratenschiff. Dabei wird eine Planke über die Reling gelegt und der Verurteilte wird gezwungen mit gefesselten Oberkörper und Armen soweit zu gehen, bis er hinabfällt und ertrinkt. Kommt aber scheinbar nur selten zum Einsatz. (Dokumentiert ist in unseren Archiven nur ein einziger Fall.)
    Untiefe: Entweder sehr flache Wasserpassagen oder sehr sehr tiefe

    V:
    Vogelnavigation: Orientierung an den Vögeln. Vögel fliegen stets in Richtung des Landes
    Vorsteven: Vorderer Teil eines Schiffes

    W:
    Weißer Hund: Hohe Welle, die über das Deck hinweggeht
    Weiße Wand: Riesenwelle mit Schaumkrone
    Windjammer: Umgangssprachlich für große Segelschiffe
    Wo aus!: Frage an den Ausguck, wo Zeichen entdeckt sind

    X:
    Xebec/Schebecke/Chebeke: Segelschiff, vorwiegend von Piraten genutzt

    Y:
    Yawl: Zweimastiges Segelboot. Der hintere Mast ist dabei deutlich kleiner als der Vordere
    Yo-ho!: „Hau Ruck“-Ausruf


    Z:
    Zeug: Umgangssprachliche Bezeichnung für Bekleidung der Seefahrer. Alternativ auch genutzt für die Takelage.



    ****