Die Kooperation und die Kühe

  • Die Kooperation und die Kühe



    Eliott Ploutenier hatte die Dorfgemeinschaft samt seiner Familie zusammengerufen. Seine Idee war schlicht und einfach, von der einfachen Ziegenhaltung wollten sie gemeinsam in die Milchkuhwirtschaft einsteigen. Ziegenkäse gab es an jeder Ecke im Land. Die Kuh des kleines Mannes, wurde die Ziege auch genannt. In jedem noch so kleinen Verschlag hielt man sich eine Ziege für Milch, Käse und auch Fleisch.


    Eliotts Traum war es in Kooperation mit der Dorfgemeinschaft eine Herde Milchkühe zu halten. Anbieten wollten sie Milch, Quark, Schichtkäse, Käse und Molke für die Schweinemast.


    "Titouan Siprez hatte vor einigen Wochen beim Hofmarschall vorgesprochen und den Duc zu uns ins Dorf eingeladen. Leute was soll ich Euch sagen? Der Duc hat seinen Besuch für kommenden Freitag zugesichert. Er wird persönlich in unserem Dorf erscheinen, um sich unsere Idee anzuhören und unseren Stall für die Kühe zu begutachten!", erklärte Eliott stolz.


    Ein erfreutes, aufgeregtes Raunen ging durch die Menge und Eliott musste für Ruhe sorgen. Die alte Lilou hob die Hand.


    "Wir können dem Duc doch kein einfaches Essen auftafeln. Ein Sonntagshuhn muss her! Mit wie vielen Mann kommt denn der Herzog? Dass müssen wir klären, wir brauchen Hühner!", sagte Lilou.


    "Zum Essen gehört auch ein gutes Getränk, die Herrschaften trinken Wein, also müssen wir uns zumindest einige Flaschen Wein besorgen", grübelte Margot.
    "Ach was, Bastien der alte Schluckspecht vom Puter-Paul hat mit eigenen Augen gesehen, dass der Duc im Wabbligen Walter war! Sogar persönlich! Gemeinsam mit seinem Liebdiener, einem anderen Diener und dem Henker und er hat Bier getrunken, wie die ganz normalen Leute. Stell sich das einer vor! Wir brauchen ein gutes, kräftiges Bier sage ich!", bestimmte Clement.


    "Und wir benötigen einen Sack besten Hafers! Stellt Euch nur vor, das Pferd vom Duc bekommt in unserem Stall eine Kolik. Bester Hafer muss her, bleibt was übrig können wir das an unsere Tiere verfüttern oder den Rest gegen anderes Futter tauschen", rief Paul begeistert.


    Eleonore erhob sich und deutete an, etwas ruhiger zu sein.
    "Leute! LEUTE! Ich habe von Pauline aus dem Nachbardorf gehört, dass sie von Elena des Ballardin-Hofes gehört hat, dass der Duc gerne Süßes isst! Wir müssen einen süßen Nachtisch zaubern!", sagte sie vehement.


    "Schokolade können wir doch nicht anschaffen, hast Du eine Ahnung was Schokolade kostet?!?", fragte Rymond entsetzt.


    "Das muss doch keine Schokolade sein! Der Duc weiß doch, dass wir uns keine Schokolade leisten können. Hätten wir alle das Geld für Schokolade, dann bräuchten wir seine Hilfe nicht für die Kühe!", fauchte der faltige Quentin Lochot, bekannt dafür nie ein Blatt vor den Mund zu nehmen, was die Dorfgemeinschaft loslachen ließ.


    "Ich werde Früchte schneiden und mit Honig einkochen, dass wird ihm schmecken. Süße Früchte isst jeder gerne und mit einem extra Löffel Honig wird das auch unseren Duc freuen. Süße Äpfel mit Trauben werde ich für ihn einkochen. Darüber ein paar geröstete Haferflocken, ebenfalls mit Honig. Das wird überzeugen, ich schwöre es Euch", erklärte Heloise, die beste Köchin des Dorfes.


    Michel sprang auf und meldete sich zu Wort.


    "Wir müssen den Weg ins Dorf mit Sand bestreuen, die Pferde der Hoheiten können nicht durch den Schlamm laufen. Auch die Dorfwege müssen wir mit Sand bestreuen, damit alles schön trocken ist. Das macht einen guten Eindruck!", rief er in die Runde.


    "Eine gute Idee, wir sammeln vom Feldrand Blumen und schmücken unser Dorf. Dann sieht der Duc wie sehr wir uns über seinen Besuch freuen und wie wichtig das für uns ist", stimmte Maelle zu.


    "Wir müssen Zimmer herrichten, falls die Herrschaften im Dorf übernachten wollen. Am besten in der Schenke, dort wird doch auch das Treffen abgehalten. So können sie nach dem Essen und den Verhandlungen noch etwas feiern und sich dann zur Ruhe begeben", schlug Ines vor.
    "Zur Ruhe begeben? Man versuchst Du schon wie die Herrschaften zu faseln? Du bist nur eine Schweinehirtin!", fauchte die Wäscherin Rose bissig.


    "Ruhe! RUHE!", brüllte Eliott bei dem Tumult der nun losbrach, weil jeder meinte eine Seite vertreten zu müssen, vorrangig die eigene.


    Nach einer halben Stunde hatten sich alle wieder beruhigt und machten sich frisch ans Werk. Es galt ein Dorf aufzuhübschen, die Wege mit Sand zu bestreuen und alles für die Ankunft des Ducs samt seinem Gefolge vorzubereiten, ihr Ziel stand fest - die Kooperation und die Kühe.



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