Willkommen 1080 n.d.A. - Tekuro und Bellamy
Es war mittlerweile Mitternacht. Teku hatte sich an Bellamy auf der Couch geschmiegt und schlief scheinbar. Vorsichtig nahm Belly den Arm von Teku zur Seite, den er ihn um den Bauch geschlungen hatte und wollte aufstehen.
„Wohin willst Du?“, fragte Teku und hielt Bellamy fest.
„Ich muss mal auf Klo“, flüsterte Belly.
„Musst Du nicht, bleib liegen“, antwortete Tekuro leise.
„Woher willst Du wissen ob ich muss?“, hakte Bellamy nach.
„Belly musst Du wirklich alles diskutieren? Du gehst nie nachts raus zum Klo. Du hockst morgens stundenlang auf dem Klo, als gehst Du den ganzen Tag nicht pinkeln. Also überleg Dir eine bessere Ausrede oder bleib einfach liegen“, flüsterte Teku gut gelaunt und kraulte Bellamy. Da musste sein Mann schon eine bessere Ausrede erfinden.
„Du kennst mich zu gut. Ich wollte kurz auf die Dachterrasse“, antwortete Bellamy ehrlich.
„Jetzt?!?“, fragte Teku baff.
„Ja. Bitte Tekuro“, flüsterte Belly ganz leise.
„Von mir aus“, antwortete Tekuro kopfschüttelnd. Er packte Bellamy fest, rollte sich von der Couch und ging mit ihm gemeinsam auf das Dach der Himmelslanze.
„Hier wären wir“, sagte Tekuro und schaute seinen Mann abwartend an.
„Danke Tekulino. Danke für alles…“, antwortete Belly und starrte zu den Sternen hoch.
Teku musterte ihn verdutzt.
"Wen oder was suchst Du?", fragte Theodor leise, während er rauchend an der Brüstung stand.
"Grüße und angenehme Nachtwache Theo. Ich suche niemanden von uns. Ich suche meine Familie, meine Eltern. Es heißt in der Neujahrsnacht sind die Grenzen der Sphären offen. Und wie jedes Jahr hoffe ich auf ein Zeichen von ihnen, für mich und meinen kleinen Bruder Boldi. Ich dachte vielleicht kann ich von hier oben was spüren, so nahm am Himmel. So nah an der Nacht selbst", antwortete Belly ehrlich und wurde in dem Moment von Teku umarmt.
Tekuro schmiegte sich felsenfest an ihn und wärmte Bellamy. Nicht mit seinem Körper, dies war ihm nicht mehr möglich, aber seelisch hielt er ihn fest umschlungen.
"Da muss ich Dich enttäuschen. Das geht leider nicht. Die Zeit, es ist zu lang her Belly. Ich hab selbst vor einiger Zeit versucht nach meinen Leuten zu spüren. Wobei ich andere Möglichkeiten haben als Du. Aber ob Du sie spürst oder nicht, ich hab mir einfach vorstellt, dass einige der Sterne meine Leute sind und geguckt haben.
Eine alte Legende besagt, wer einst ein Jäger war und fällt wird ein Schatten, ein Stern oder reist mit seinem Ältesten durch die Weiten des Nichts. Such Dir aus was Dir besser gefällt. Aber mach nicht zu lange, das letzte was Du gebrauchen kannst ausgerechnet heute eine dunkle Stimmung. Das Neujahr ist stets ein Neuanfang. Das alte Jahr ist vergangen, es wurde zu nichts, zur Schwärze. Auch wenn uns das neue Jahr genau so empfängt wie uns das alte Jahr verabschiedet - schwarz", antwortete Theodor rauchend.
"Er hat Recht Belly, ich möchte auf keinen Fall dass Du dunkle Gedanken hast. Was ist los?", fragte Teku und drückte Bellamy fest an sich.
"Ich dachte vielleicht kann ich in so einer schönen Nacht etwas von meiner Familie spüren. Ich habe es nicht aufgegeben und ich gebe nicht auf Antworten zu suchen Teku", sagte Belly und blinzelte die Tränen weg.
Theo neigte den Kopf, nickte beiden knapp zu und ließ sie allein. Dies war Bellys und Tekuros Moment, es ging ihn nichts an. Der Moment stand ihm nicht zu.
Teku wischte ihm vorsichtig das Gesicht sauber und küsste ihn sanft.
"Du musst gar nichts aufgeben. Glücklich mit mir?", fragte Teku liebevoll und legte seinen Kopf auf Bellamys Schulter ab.
"Mehr als das", stimmte Bellamy zu und küsste Teku auf den Mund.
"Siehst Du, ich hatte Recht. Neujahr mit allen wird Dir gefallen. Und Deine Eltern, wo immer sie sind, freuen sich für Dich mit. Sie gönnen es Dir von Herzen. Weißt Du, wir sollten wieder hinein gehen, uns ganz leise anziehen und in die Einkaufspassage gehen. Nach Klein-Arashi, da hat es Dir doch so gefallen. Für ein oder zwei Blut-Schlummertrunks. Komm Belly, ich lade Dich ein, dass gönnen wir uns jetzt. Unsere Mini-Party für eine Nacht. Guck mal, man kann unseren Atem sehen", grinste Teku und hauchte extra für seinen Bellamy in die Luft, so dass man den Atem sah.
"Wirklich lausig kalt und wir sind nur im Nachtzeug. Gleich sind wir unbeweglich", bestätigte Belly grinsend.
"Ja aber wir tauen wieder auf. Wir sind auch ohne Schuhe! Du und Deine mitternächtlichen Ideen", grinste Teku zurück, grabschte sich seinen Mann und lief mit ihm zurück ins Wohnzimmer.
"Fünf Minuten aufwärmen", bat Bellamy grinsend und kroch schnell auf die Couch unter die Decke.
"Wärm Dich auf solange Du magst", antwortete Tekuro und kroch direkt hinterher, "Hallo mein Hübscher".
"Hallo Du", schmunzelte Belly und mummelte sie beide ganz fest ein. Kaum waren sie schön warm eingewickelt, schlang Bellamy seine Arme um Teku und drückte ihn fest an sich.
"Wir können auch gemeinsam frühstücken gehen. Was sagst Du dazu?", bot Teku an und machte es sich an Bellys Brust gemütlich.
"Einverstanden, aber da trinke ich das Gleiche wie zum Schlummertrunk", freute sich Belly.
Teku biss in die Decke um nicht laut loszulachen.
"Wenn Du das wirklich trinkst, bekommst Du einen kompletten Verwöhntag. Mit allem drum und dran", flötete Tekuro.
"Ausgiebiges Frühstück ist klasse mit Verwöhntag und Ausflug", kicherte Belly.
"Ausflug?", hakte Teku gespielt misstrauisch nach.
"Ja wir fliegen durch den Park und Dein Bützel muss gebissen werden", lachte Bellamy.
"Mein Bützel wird gebissen! Vielleicht beiße ich Dich jetzt!", antwortete Teku und ließ seine Zähne aufblitzen.
"Wirklich?", fragte Belly gespielt unschuldig und drückte sich an Tekuro.
"Du wirst sowas von gebissen", gab Teku zurück und verkroch sich mit seinem Mann unter die Decke.
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