Beiträge von Tobi Mac Trizzle

    Einer der beiden Orks schaute ungläubig, als Tobi unerwartet vor ihnen vorbeihuschte. Ein dummes „eh“, ertönte aus dem riesigen Maul des stinkenden Orks. Der Andere hingegen war durch den Pfeffer geblendet und schon beschwerte er sich brüllend in orkischer Manier. „Dreckiger Dreckskerl!“
    Uglaag Barak war nicht gerade für seine Wortgewandtheit bekannt. Jedoch war er in anderen Dingen schlagfertig. So dauerte es nicht lange, bis die Faust den verdutzten Ork traf, der sich verwundert über den Goblin hatte beschweren wollen. Seine Worte konnte er aber nicht beenden. Er brachte nur ein: „Was zum….“ heraus, als die Faust seine Nase traf.
    „Das war ich nicht!“, schrie er wütend. Doch er ließ den anderen Ork keine Zeit zu antworten, sondern ließ auch lieber die Fäuste sprechen. „Madige Made!“, brüllte Ortuk Ratosh zurück. Schon entbrannte eine Schlägerei zwischen den Beiden. Der wahre Grund war für die beiden Orks nicht mehr vordergründig, da es bald darum ging, wer die dickeren Eier hatte. Sprich wer der Stärkere war.


    Der Schlägerei schlossen sich aber auch noch andere Orks an. Sie kämpften für die Seite, von der sie dachten, dass diese gewinnen würde. Auf diese Weise konnte man sein Ansehen in der Rotte gewinnen. Womöglich sogar sozial aufsteigen. Die Goblins in der näheren Umgebung schlossen hingegen eifrig Wetten mit einigen Tieflingen und Rakshanern ab. Sie witterten ein Geschäft, und kurz vor Feierabend war das für manch einen goblinischen Händler nochmal die Gelegenheit ordentlich Profit zu scheffeln. Der Großteil der Tieflinge schaute jedoch grimmig drein und sie standen wie unbeteiligte Pfeiler am Kampfplatz. Während die Düsterlinge schnell zwischen den Häuserspalten das Weite suchten, wie sie es immer taten, wenn eine Streiterei ausbrach.


    Tobi tat genau das, was er nicht tun sollte. Eigentlich hatte er fliehen sollen, da ihn seine ganze Familie immer noch durch die halbe Stadt jagte. Doch sein Coolness relativierten die Gefahr und den Stress mal wieder. „Passt schon“, dachte sich Tobis Gehirn. Also stellte er sich zur Seite und schaute amüsiert dem Kampf zu. Es war durchaus als Unbeteiligter auch nicht ungefährlich der Schlägerei zuzusehen, da die Orks auch sämtliche Gegenstände aus der Umgebung benutzten um sich zu prügeln. Nur Stichwaffen und Klingen jeglicher Art wurden nicht benutzt. Es sollte kein Blutkampf werden, sondern lediglich eine kleine Rauferei. Tobi positionierte sich ziemlich intelligent hinter einem stattlichen Tiefling. Dort war Tobi vor den wettenden Goblins verschont. Er war der Kultur der Chaosvölker vertraut, sowie es alle tazloggkanischen Goblins war. Daher wusste er, dass diese kleine Rauferei, die für Andere unglaublich gefährlich aussah, bloß ein kleiner lusiger Zeitvertreib zwischen Orks war. Im Grunde genommen eine andere Art von Kommunikation.


    Ein Zahn flog wenig später in hohem Bogen zu Tobis Richtung. Er hob diesen vom Boden auf und zeigte ihn Sanara, die wieder in seiner Nähe aufgetaucht war. Ihre Reaktion konnte der chaotische Goblin nicht ganz interpretieren. Es war auch schwer die Mimik und Gestik in so einem kleinen Gesicht wiederzuerkennen.
    „Hier hast nen Zahn. Bist doch ne Zahnfee“, sagte er lässig,wobei es abfälliger klang, als es in dem Moment gewollt war. Es handelte sich dabei um ein Vorurteil, den andere Völker gegenüber Feen hatten. Denn viele sahen Feen nur als Hüter der Zähne und Boten des Karies an. Eigentlich wurden Feen häufig nicht ernst genommen. Und obwohl Tobi ein sehr aufgeschlossener und kommunikativer Typ war, waren solche Vorurteile auch in ihm verankert. Vor allem, da er mit dem Volk der Feen keine Erfahrung sammeln konnte.
    Er schaute beiläufig auf den Kampf und meinte dann zu Sanara. „Ist doch lustig.

    Das Feuer breitete sich in einem rasend schnellen Tempo aus. Dabei wirkte die Chemikalie auf dem Boden, wie ein Brandbeschleuniger. Es heizte das Feuer zusätzlich an. Stichartig schoss die Flamme in die Höhe. Die trockenen und alten Holzdielen fingen sofort an zu brennen. Weder hatte man sie lackiert, noch hatte man die erste Etage irgendwie vor einem möglichen Feuer geschützt. So hatte das Feuer ungehindertes Spiel. Kalmos Element konnte sich ausdehnen und schon bald brannte der gesamte Dachstuhl.


    „Aaaah“, schrie Tobi. Er schrie Sanara bloß verwirrt an ohne etwas zu tun.
    Die Wunde waren durch Sanaras Heilzauber glücklicherweise geschlossen worden, doch er hatte immer noch Schmerzen. Viel Zeit blieb ihm nicht irgendwas gegen das Feuer zu tun, da mussten sie schon aus dem Gebäude fliehen. Tobi gelang es in einen Busch zu springen, der den Sprung aus der Höhe abfederte. Die Fee Sanara konnte natürlich flink durch die Gegend fliegen.


    Als sie unten ankamen, versuchte Tobi wieder auf cool zu tun. Er durchsuchte gerade seine Hosentaschen nach seinen Wertsachen, als plötzlich der Dachstuhl in die Luft flog und es in sich einstürzte.“Oh, verdammter Crap. Das wird ganz gar nicht gut“, sagte er bloß. Er hatte seinen üblichen, lockeren Slang und die läppische Aussprache, die bekannt für den goblinischen Dialekt aus Tazlogg war.
    Viel mehr konnte er aber nicht sagen, als sämtliche Gäste und das Personal (also Tobis Familie) aus der Taverne eilte. Ihre Blicke verhießen nichts Gutes.


    Wir müssen abhauen! Das überlebe ich nicht. Ich werde irgendwo in einer Gosse als Kanalarbeiter arbeiten müssen, um meine Schulden abzugleichen. Ich kann das nicht!
    Der 15 Jährige Goblin sah für sich keine Wahl. Innerhalb der kurzen Zeit konnte er auch nicht viel mehr nachdenken, und musste schnell entscheiden. Also entschied er sich zu flüchten und den Konsequenzen somit zu entgehen.


    „Schnell, wir müssen fliehen!“, zischte er zu Sanara.
    Unglücklicherweise hatte Tobi bis auf seinen Geldbeutel mit etwas Trinkgeld, einer Trinkflasche, einer Zigarre und einer kleinen Flasche Propensäure nichts weiter bei sich. Immerhin hatte der Goblin vernünftiges Schuhwerk und Kleidung an. „Wir müssen irgendwo hin. Ich weiß nicht wo.“


    Er rannte so als ob sein Leben davon abhängen würde. Zunächst flüchteten sie die Straße herunter. Unterwegs mussten sie an mehreren Verkaufsständen vorbei. Kurz vor Ende des Dalis (Freitag) wollten die Händler ihre Waren noch verkaufen und schrien wüst durch die Gegend. Stämmige Orks und Rakshaner versperrten die Gasse, als Tobi und Sanara diese erreichten.
    Dicht auf ihren Fersen waren Tobis Vater und sein ältester Bruder.
    „Sry, bro“, tippte er einen Ork an. Der schien ihn aber nicht zu hören oder Tobi aufgrund seiner Größe zu übersehen. Der 1m große Goblin war zu der Zeit noch in der Wachstumsphase und noch nicht voll ausgewachsen. Im Vergleich zu den teils 2m hohen Orks war er ein Winzling. Kein Wunder, dass er ihn übersehen konnte.


    Die Zeit den Ork nochmal zu bitten, zur Seite zu gehen, reichte nicht mehr aus.
    „Flieg irgendwo hin. Ich komme schon alleine zurecht“, rief er Sanara zu. Er selbst kriechte unterhalb der Beine des Orks hindurch und versteckte sich unterhalb des Waffenrocks des zweiten Orks, direkt dahinter.
    Ob er wohl ungesehen bleiben würde?

    Tobi hatte alle Teile gefunden, die er für sein Experiment brauchte. Um den besonders lässig Coolen zu spielen, zündete sich Tobi noch eine Zigarre an, die er unten im Keller gefunden hatte und piefte sie, während er alles vorbereitte.


    Zunächst erhitzte er einen Brennstab, indem aus einer Gaslampe ein Dampf austrat. Der dabei sehr stark entstandene Gestank wurde durch einen außenumliegenden Trichter, mittels einer Schlauchvorrichtung direkt auf die Oberfläche einer zweiten Apparatur zugeleitet. Während die erste Apparatur vor sich hin einen dunklen Rauch erzeugte, brachte Tobi die zweite Apparatur in Gang. Dazu kippte er unten in einen Auffangbehälter eine Flüssigkeit, während er ein dünnes Metallstreifen oberhalb positionierte, wo später das Omelett zubereitet werden sollte. Noch wartete er bis sich die perfekte Menge Ruß in der zweiten Apparatur befand, dann kippte er die zweite Flüssigkeit hinzu.


    Als der Knall ertönte, musste Sanara bestimmt das Schlimmste erwarten. Tobi fasste sich aber nur an die Haare, die nun etwas stärker zu Berge standen und wischte sich den Ruß von den Augen. Als nach ein paar Sekunden durch die kleine Öffnung oberhalb des Auffangsbehälters zischender Wasserdampf hinauskam, grinste Tobi. Er aschte kurz mit seiner Zigarre ab und pustete eine dicke Rauchwolke in die Luft.
    So gut hat es bisher noch nie geklappt, dachte er sich. Die Dampfzufuhr war absolut kontinuierlich. Als Tobi zudem seine Hand hinhielt spürte er mit seinem Tastsinn, dass die Temperatur auf vollkommen in Ordnung war.


    Tobi vergaß aber, dass er bereits jetzt das Ei für das Omelett verquirlen musste.
    "Verdammt, die Oberfläche wird zu warm," schrie er, als er nach einer Schüssel suchte.


    Um die verlorene Zeit wiederzugelangen warf er mit hohen Bogen die Eier in die Schüssel. Ein Ei landete auf den Fußboden. Die anderen zwei landeten in der Schüssel. Unbedacht verquirlte er die Eier mit der Schale, als er sein Missgeschick sah.


    "Kann doch nicht wahr sein!", schrie er.


    Derweil begann die dünne Metallplatte von unten zu glühen. Als Tobi schließlich nach vielen Handgriffen endlich die Eierschale aus der Schüssel hatte und die Eier auf die ungefettete Oberfläche verteilte, brannten sie nach kurzer Zeit sofort an, während Tobi den Schinken, die Paprika und die Kräuter hinzuholte. Noch schlimmer: Das Metallplättchen gab nach und brach über.


    "Katastrophe, gar nicht gut!", fasste er sich ungläubig an den Kopf.
    Er war unfähig zu handeln. Dieses Kupferplättchen hatte ihn ein halbes Vermögen gekostet. Genau genommen 2 Monatslöhne.
    Sofort kam er mit einem Eimer Wasser und kippte es vollkommen sinnlos und unbedacht sowohl über das verbrannte Omelett, als auch über die Appatur.


    Als das Wasser in den Auffangbehälter mit den Chemikalien gelangte, kam es erneut zu einer chemischen Reaktion. Das Ding flog im hohen Bogen aus der Verankerung, auf den Boden und verteilte auf den altem Holzboden de Chemikalien. Das Problem: Das nun entstandene Gemisch war ätzend und akalisch dazu. Tobi vollkommen verwirrt und chaotisch im Kopf griff natürlich zu aller erst instinktiv nach dem Auffangbehälter, um zu verhindern, dass noch mehr Flüssigkeit auf dem Boden verteilen konnte.
    Dabei gelangte aber etwas Flüssigkeit über seine Hand. Die Haut nahm binnen weniger Sekunden eine schwarze Farbe, bis sich die Chemikalie durch die dicke Hautschicht gefressen hatte und eine starke Verbrennung hinterließ. Zu allem Überfluss flog Tobi noch die Zigarre aus dem Mund und verursache nun mit dem chemikalischen Gemisch ein kleines Feuer auf dem Boden.


    "Aaaaaaaaah," schrie er verzweifelt.
    "Bring sofort Alkohol, Verbandszeug, Salbe aus dem obersten Schrank unten im zweiten Raum von links, nach der Küche her. Ganz rechts in der Ecke nicht weit von der Spüle. Ja, am besten. Ahhhh", er vergaß total, dass sie zu klein war Dinge zu transportieren.
    Schmerzerfüllt schreiend lag er dort.
    "Irgendwer muss das Feuer löschen!"

    Tobi schloss die Kellertür hinter sich, hielt darauf aber kurz inne, um nachzudenken. Der Goblin hatte vor mit irgendwelchen Sachen, die Tür zu versperren, sodass sie mehr Zeit hätten nach den Materialien zu suchen, die Tobi benötigte.


    Die erste Idee, die ihm kam war es nach Brettern, Nägeln und einem Hammer zu suchen, um die Kellertür damit zu verbarrikadieren. Als er aber schon Nägel und Hammer zusammengefunden hatte, fehlten ihm nur noch die Bretter. Doch diese waren gar nicht so leicht zu finden. Mit Gewalt riss er an einem Regal und brach damit ein Stück des Holzes ab. Sofort nachdem er das gemacht hatte, warf er die Sachen aber zu Boden und meinte:
    „Das ist crap!“


    Ihm schien es plötzlich zu aufwendig, extra Nägel in die Wand zu jagen, nur damit er kurzzeitig etwas mehr Zeit hatte, Materialen zu finden.
    Stattdessen suchte er in aller Ruhe etwas Anderes, um die Tür zu versperren. Er verlor immer mehr das Zeitempfinden. Tobi ging von Raum zu Raum holte immer wieder neue Sachen hervor und verwarf dann seine Idee. Zuletzt kam Tobi mit ein paar Seilen und sagte beschwichtigend zu Sanara, die sich scheinbar Sorgen machte: „Ich habs jetzt!“


    Doch just nachdem er die Seile hervorgeholt hatte, war er wieder unzufrieden mit der Idee. Ihm schien es zu kompliziert, die Seile dergestalt zu verknoten, dass man die Tür nicht mehr aufbekommen konnte.
    „Komm schon, Tobi!“, murmelte er. Es gibt doch bestimmt ne bessere Lösung, dachte er sich.


    Das Offensichtlichste fiel ihm erst als Letztes ein. Mit ein paar einfachen Handgriffen schleppte er eine Bank und einen Schrank an, um damit die Tür zu blockieren. Um den Effekt zusätzlich zu verstärken, klemmte er zwischen Bank und Tür einen Besen, der wie eine Querstrebe die erforderliche Kraft, die man benötigte, um die Tür zu öffnen, verdoppelte.
    „Easy“, meinte Tobi, als er endlich fertig war. Er grinste.


    Ganze 20 Minuten hatte diese Prozedur gedauert, als man plötzlich von der anderen Seite der Kellertür eine Stimme hörte. Sein Vater, der ehrenwerte Garilik, versuchte die Tür zu öffnen. Dabei traf er sofort auf den Widerstand der Möbel, woraufhin er brüllte und gegen die Tür pochte: „Mach sofort die Tür auf! Das gibt 2 Wochen Ausgangssperre und 3 Monate kein Taschengeld mehr!“


    Tobi grinste nur angestachelt von seinem jugendlichen Rebellentum. Zu Sanara zugewandt sprach er: „Jetzt haben wir mehr Zeit. Diese Kellergewölbe sind sehr groß. Bleib dicht hinter mir. Ich hab mich als kleines Kind hier verlaufen.“
    Vom Boden hob er einen Korb auf, den Tobi als Untersatz für seine Seilvorrichtung angedacht hatte. Zusammen gingen die Beiden in die dunklen Lagerräume, wobei Tobi an eine Fackel mitgenommen hatte.
    In manchen Ecken raschelte es, als die Beiden vorbeigingen.
    „Nur die Ratten“, versuchte Tobi Sanara zu beruhigen.


    Endlich hatten sie fast alle Sachen zusammen, die Tobi gesucht hatte. Doch der Dreispitz für den Schlauaufsatz fehlte noch. Ein kleines, metallenes Stück, was Tobi brauchte. „Ohne das geht es nicht“, meinte er bloß.
    Währenddessen hörte man, wie sein Vater die Möbelbarrikade durchbrochen hatte und sich nun auf dem Weg zu ihnen machte.


    „Da ist es!“, schrie Tobi glücklich. Er schien immer noch nicht gestresst zu sein, obwohl man hörte, dass der Vater immer näher kam. Stattdessen suchte er nach einem Ausweg, eine Möglichkeit aus dem Kellergewölbe zu kommen, ohne die Tür zu benutzen. Der Kamin!


    Noldil sei Dank kam der Jugendliche noch gerade rechtzeitig auf eine Idee. Mit dem Korb an seiner Brust haltend, so als er ob er mit einem Säugling auf der Flucht wäre, lief er um die Ecke. Nachdem er zweimal links abbog, kamen sie in einem verdreckten, völlig leeren Raum an. Hier endete ein alter nicht mehr aktiver Kaminschacht. Ein paar Bretter davor versperrten den Weg dorthin, die die Trizzles dort angebracht hatten, damit keine Diebe durch den Kaminschacht von oben ins Lokal gelangten. Denn obwohl der Kaminschacht von oben zugeschüttet worden war, waren Goblins dennoch äußerst kreativ, wenn es um Verbrechen ging.


    „Da hoch!“, jaulte er zu Sanara, als er drei Bretter mit den Händen wegriss und er Spalte frei gemacht hatte, damit er sich durchzwängen konnte. Die restlichen Bretter, schob er mit Gewalt etwas seitlich hinunter. Die Nägel waren nicht komplett fest, sodass die Bretter noch etwas beweglich waren, um damit die Lücke zu verdecken, wo die Beide hindurchgeschlüpft waren.


    Im Kaminschacht versteckten sie sich und warteten. Würde Garilik sie entdecken?

    Tobi grinste breit, als Sanara Interesse an seinen Kochkünsten zeigte. Normalerweise teilte niemand Tobis Begeisterung an Chemie und Technik. Innerlich machte er einen Luftsprung. Äußerlich schien er aber der ganz normale, lockere Goblin zu sein.
    "Geht klar. Ich zeig dir, wo ich immer abhänge," sagte er.
    Kurz musste er noch ein paar Bier zu einigen Gästen tragen, als er wieder zurückkam.
    "Kann losgehen."
    "Ich bin übrigens Tobi," meinte er und reichte ihr die Hand. Erst nachdem er das gemacht hatte, fiel ihm auf, dass sie gar nicht seine Hand schütteln konnte, und wie albern das wohl aussah.
    "Entschuldige...die Gewohnheit."


    Sie verließen den Schankraum über eine Schwingtür, und kamen dann in ein Treppenhaus aus, ohne dass sie die Küche hätten betreten müssen. Zum Glück lief keiner seiner ehrgeizigen Geschwister Tobi über den Weg, sonst wäre Tobis Vorhaben gescheitert. Denn seine Eltern mochten es nicht, wenn er in seiner Arbeitszeit seinen Experimenten nachging. Schlimm genug, dass er das schon in seiner Freizeit tat. Die Treppe knarzte laut bei einigen Stufen, als die beiden hochgingen. Sanara schien irgendetwas sagen zu wollen, doch Tobi unterbrach sie im Satz und ermahnte sie mit einem "Pssst" still zu sein.
    "Es ist wichtig, dass uns niemand hört," flüsterte er.


    Oben angekommen, schloss er die Tür hinter sich und verriegelte sie mit einem Bolzen. Unter anderen Umständen hätte man denken können, dass jemand etwas Böses im Schilde hatte, wenn er sich so geheimnisvoll verhielt. Bestimmt würde sich Sanara ängstigen, vorallem da Tobi auch noch die Tür hinter sich verriegelt hatte, könnte der Eindruck enstehen, er würde ihr etwas antun wollen.
    Tobis Körpersprache drückte aber nichts Böses aus. Man konnte ihm ansehen, dass er einfach nur was aufgeregt war und sich deswegen so seltsam verhielt.


    Kurz lauschte er an der Tür, um festzustellen, ob ihnen nicht jemand gefolgt war. Dabei erhob er den Finger, um Sanara zu ermahnen, nichts zu sagen. Nach etwa einer Minute des Wartens schien sich Tobi sicher zu sein, und er sprach wieder in normaler Lautstärke und die Worte sprudelten aus, wie aus einem Wasserfall:
    "Ich zeige dir jetzt eine neue Erfindung. Sie ist noch nicht ganz ausgereift. Ich nenne sie "den Verdampfer", Tobi kramte in den Schränken, warf mit Sachen durch die Gegend, während er weiter redete:
    "Das Prinzip basiert auf der Reaktion zweier Flüssigkeiten, die beim Zusammenmischen einen Dampf erzeugen. Unter thermischer Fluktuation kann ein stabiler Dampfzufluss erzeugt werden. Oberhalb des Auffangbehälters befindet sich ein Metallstreifen, welcher aufgrund seiner geringeren Dicke nahezu sofort erhitzt wird. Ein Omelett kann damit sehr fix zu bereitet werden, ohne dass man das Feuer zunächst schüren muss."
    "Faszinierend ist der Wechsel des Aggregatzustands, indem man zwei Flüssigkeiten zusammenkippt. Wie funkioniert das? Warum ist das so?", Tobi schien wie ausgewechselt. Der sonst lockere, und coole Typ redete fasziniert und leidenschaftlich von seiner neuesten Errungenschaft.


    Mittlerweile hatte er einige Bauteile zusammengesucht, aber es fehlten noch ein paar Sachen, bis die Apparatur funktionsfähig war. Sein Zimmer und Arbeitsplatz waren unaufgeräumt und vollkommen chaotisch. Weder Tobi noch andere Leute fanden etwas in diesem Chaos, daher war es nicht verwunderlich, dass Tobi ständig nicht die Sachen fand, die er suchte.
    "Irgendwo hier muss es sein. Oder...ich nehme alternativ was Anderes," meinte Tobi nachdenklich. Schon kam ihm eine Idee. Aber dafür musste er wieder runter.
    "Ich brauche ein paar Sachen! Kommst du mit? Oder?", fragte er die Fee.


    Sie musste inzwischen bestimmt schon vollkommen verwirrt sein. Tobi wartete noch die Antwort der Fee ab, und wollte dann die Tür öffnen. Erst nachdem er dreimal vergeblich an der Tür gerüttelt hatte, fiel ihm wieder ein, dass er diese doch abgeschlossen hatte.
    "Achja, stimmt ja. Der Bolzen!", grinste er.


    Nachdem die Tür wieder offen war, hastete er mit schnellen Schritten die Treppe runter. Dabei nahm er immer gleiche mehrere Stufen mit und machte weite Sprünge bis er unten angekommen war.
    Vollkommen vergessen und irrelevant war es nun, dass er eigentlich leise sein sollte. Tobi dachte nur noch an das Experiment.

    "Oh jeh!", da hatte er glatt die kleine Fee vergessen.
    Demütig verschränkte er die Arme als Zeichen der Entschuldigung. "Ist ja alles easy. Verstehe ich, dass du aufgebracht bist. Aber der Rakshaner ist wichtig. Ich bringe dir sofort ein Glas Limonade im Likörglas!"


    Chaotisch raufte er sich durch die Haare, blieb mitten im Gang stehen und schien nachzudenken. Man hörte nur ein kurzes "Ja, genau", als er plötzlich wieder weiterging und ein Likörglas aus dem Thekenschrank herausnnahm. Schnell, aber mit wenig Liebe presste er eine Zitrone aus, während die Fee ihm zuschaute.


    Tobi schien kurz innezuhalten, als die anfängliche Hektik wieder verflog und er wieder ganz der lockere, entspannte Typ wurde.
    Mit einer viel zu coolen Geste schob er das Glas rüber zur Fee, so als ob er ihr den edelsten Cocktail aller Zeiten zubereitet hätte. Etwas zeitversetzt, um ungewollt Aufmerksamkeit zu erhaschen, sagte er ihr locker:
    "Geht aufs Haus".


    Wie ein Möchtegern Profi warf er sich das Handtuch über die Schulter und schritt stolz zur Küche, um das Omelette zuzubereiten. Gerade als er eintreten wollte, schoss ihm aber noch eine Frage durch den Kopf.
    "Klassisches Omelett oder auf Tobi-Art?", fragte der Goblin neugierig.
    Er konnte die Fee gut leiden. Sie hinterließ einen postiven, ersten Eindruck auf Tobi.

    "Bleib mal cool, kleine Fee. Alles easy...," sagte er zu ihr, als sie sich schreiend beschwerte. Ihren kleinen Wutausbruch herunterspielend, strich sie sich ihr wunderschönes blondes Haar ladylike aus dem Gesicht. Solch eine Haarfarbe hatte Tobi noch nie gesehen und diese kleine Kreatur sah wahrhaft göttlich für ihn aus! Der Goblin schien recht begeistert und lächelte etwas verlegen.
    Seine schmierige Visage war dagegen ein Witz. Während er sie beobachtete, bemerkte er die feine und schöne Stoffkleidung der Fee. Bestimmt war sie vom edlen Blute, oder trugen alle Feen solch schöne Kleider?
    Erneut schaute er auf sich selbst herab und schien im optimischen Vergleich deutlich schlechter darzustehen. Aber das tat hier nichts zur Sache. Es ging ums Geschäft.


    "Eisgekült? Sowas gibts hier nicht," meinte Tobi.
    "Aber ich bringe dir ein kleines Likörglas, von wo aus, du besser trinken kannst. Natürlich zu einem Zehntel des üblichen Preises. Wir sind hier keine Geizhälse. Was die Speisen angeht empfehle ich...hmm", er überlegte.
    "Ähm...ich weiß gar nicht, was heute gekocht wird. Bis auf das Gash'mal habe ich heute noch nichts Anderes serviert. Aber für ein Teller Gash'mal kann ich dich nicht begeistern?"


    Tobi war immer noch ganz hinweg, sobald die Fee sprach. Diese liebliche Stimme und die zierliche Gestalt. Sie verbreitete direkt eine gute Laune! Er wartete also noch auf ihre Antwort bezüglich des Gash'mals und ging dann in die Küche, um sich zu erkundigen, was denn heute auf dem Speiseplan stand. Eine Speisekarte gab es im Mac's nämlich nicht. Meistens gab es zwei Tagesgerichte für Goblins, ein Tagesgericht für Orks und Rakshaner, sowie eine Tagesgericht für andere Völker.


    Unterwegs zur Küche wurde Tobi von einem Rakshaner blöd angemacht.
    "Heh, ich warte schon ne halbe Stunde. Rakshor wäre stolz wegen Eurer chaotischen Arbeitsweise, aber so langsam werde ich hungrig. Und ihr verspracht auch draußen meine Hyäne zu versorgen. "
    Tobi erschrak und antwortete demütig: "Ich habe dich total vergessen. Entschuldigt mich, ich werde mich umgehend darum kümmern."


    Der unorganisierte Goblin vergaß daraufhin aber, dass er eigentlich zuerst die Fee bedienen wollte. Sofort ging er daher in die Küche, um die inzwischen kalt gewordene Speise des Rakshaners abzuholen.
    Zum Glück bemerkte Tobi noch, dass diese kalt war. Er schob sie nochmals in den Ofen, wo sie sich etwas aufheizen konnte. Schnell ging Tobi dann hinaus, um das Hyänentier zu versorgen.
    "Ich warte...", murmelte der Rakshaner bedrohlich, als Tobi die Taverne verließ.


    Als er die Hyäne versorgt hatte, verschusselte er aber, dass die Speise schon zu lange im Ofen gewesen war. Angebrannt musste Tobi sie aus dem Ofen herausnehmen. "Oh oh, gar nicht gut," sprach er hektisch. Hastig versuchte er zu retten, was noch zu retten war, kratzte das Abgebrannte von der Speise ab und bot dem Rakshaner darauf die Speise an.
    Dieser bemerkte den angekokelten Geschmack noch nicht mal. Sein Hunger war zu groß, und in Rakshanistan kochte man definitiv noch schlimmer.


    Die kleine Fee saß derweil immer noch auf dem Trockenen. Was würde sie also machen?

    ~Diese Ereignisse spielen 10 Jahre zuvor, also im Jahr 190 n.d.A., in der exterritorialen Stadt Tazlogg, als Tobi 15 Jahre alt war. ~


    "Tooooooooooobi", hallte es durch den Flur.
    Oh verdammt!, war der einzige Gedanke, der ihm durch den Kopf schoss. So schnell wie möglich versuchte er die Sachen zu verstecken. Die Flamme zu löschen und den Rauchgeruch aus dem Raum rauszubekommen, indem er hektisch mit seinen Händen wedelte. Doch seine Mutter war schon da, bevor er fertig wurde. Auf dem Bett lag eine Apparatur, die zum Erhitzen von Speisen diente. Ein kleines Thermalgerät, das seltsame Geräusche machte, als man einen kleinen Brennstab hinein gab.


    "Was bei Noldils Namen treibst du hier? ", seine Mutter schien ganz verzweifelt. Sie schmiss die Apparatur aus ihrem Blickwinkel in irgendeine Ecke des Raumes und war ganz aufgebracht.
    "Wir brauchen deine Hilfe! Jede freie Hand dort unten wird gebaraucht. Eine Horde von Rakshanern und Orks treten uns den Laden ein, und du faulenzt hier. Machst sinnlosen Kram mit irgendwelchen unnützen Apparaturen!"


    "Ich hab zu tun!", schrie er genervt zu seiner Mutter.
    NIE LÄSST MIR MEINEN FREIRAUM. SIE IST ALLES SCHULD!
    "Lass mich!", schrie er und versuchte seine Mutter aus dem Raum zu schubsen. Doch diese wehrte sich und wich einfach zur Seite aus.


    Stur antwortete sie mit den belehrenden Worten einer Mutter: "Wir arbeiten und machen soviel für dich. Und zeigst dich kein bisschen dankbar!", sie unterstrich ihren Redefluss mit ihren Händen.
    "Du bist so ein Egoist! Du denkst immer nur an dich!"
    Tobi überlegte darauf etwas zu erwidern. Ja er hätte ihr viel zu sagen, doch traute er sich nicht, weil ihm nur Sachen Sachen einfielen, die seine Mutter verletzen würden. Das wollte er nicht.
    "Jetzt komm endlich!", sagte sie nur, als Tobi sich aus Protest auf den Boden hinsetzte und es sich bequem machte.
    Doch der aufmüpfige Teenager verzog nur genervt das Gesicht.


    "Ich komme gleich!", entgegnete er, als er am Boden krabbelte und die Sachen einsammelte, die seine Mutter in die Ecke geworfen hatte. Für ihn hatten diese kleine "Forschungsprojekte" viel mehr Bedeutung, als seine Eltern verstehen konnten. Es waren nicht nur "Freizeitbeschäftigungen", sondern für Tobi das Wichtigste derzeit im Leben, da er dort seine Neugier und seinen Ehrgeiz ausleben konnte, was er sonst nirgendwo schaffte.
    Für seine Eltern galten aber andere Dinge wichtig. Es war also ein typischer Eltern-Kind Interessenkonflikt.


    "Nein, jetzt!", rief die Mutter aufgebracht, sodass sich die Stimme überschlug. Sie wusste nicht weiter mit ihrem Sohn immer gab er nur Widerworte. Er war faul und drückte sich vor den häuslichen Plichten in der Gaststätte.
    Da sie nicht weiter wusste, verließ die Mutter darauf den Raum, und schlug die Tür hinter sich wütend mit solch einer Wucht zu, sodass sie dabei einen großen Lärm verursachte. Als sie runterging, hörte man, wie sie aufgebracht fluchte. Unten angekommen stand Tobis Bruder, der wegen des Lärms aus der Küche herausgeeilt war. Als er feststellte, dass es aber wieder um seinen nichtsnützigen Bruder ging, schüttelte er nur den Kopf und meckerte aufgebracht: "Wie er mit dir umgeht, ist nicht mehr normal. Aber man kann ihm sagen, was er will. Er ist zu faul."


    Als Tobi hörte, wie sein Bruder über ihn lästerte, motivierte ihn das dann doch, sein kleines Forschungsprojekt liegen zu lassen und in die Gaststätte zur Arbeit zu erscheinen. Er zog sich seine Schürze über sein Hemd, kleidete sich mit Schuhen an und nutze seine Handfläche, als eine Art Kamm, während er sich die Haare zurecht sortierte, sodass er halbwegs vorzeigbar war.
    Mit jugendlicher Leichtsinnigkeit sprang er ein paar Treppenstufen hinunter und ging dann geradeaus zur Küche hinein.


    "Ich bin jetzt fertig, wo kann ich helfen?," sagte Tobi, als er seine Mutter herumwuseln sah.
    Sie wies ihren Sohn darauf kurz ein und erklärte ihm, was er für heute zu tun hatte. Tobi hörte ihr aufmerksam zu und machte sich dann an die Arbeit, den Fußboden zu wischen, wo irgendwelche Gäste Bier ausgeschüttet hatten. Nachdem er fertig war, nahm er einzelne Bestellungen bei den Gästen auf. Zunächst mussten ein paar ungeduldige Orks bedient werden, die keine Sekunde auf ihr Bier und ihr "Gagsh'mal" (eine orkische Spezialität des Hauses - ein Eintopf mit Magen-Innereien eines Pferdes) sofort haben wollten.
    "Meine Herren, wartet. Mac's Gaststätte arbeitet so schnell wie möglich,", erklärte Tobi freundlich.
    "ICH WILL MEIN GASH'MAL UND DAS SOFORT!", schrie der Orkhäuptling Krashnok. Ein wahrlich unangenehmer Zeitgenosse, der sehr laut war und mit seiner gesamten Rotte hier versammelt war.


    Erst nachdem diese ungeduldigen Orks bedient waren, konnte sich Tobi um die übrigen Gäste kümmern. Eine Fee saß auf dem Bartisch, doch wurde sie von allen Leuten übersehen. Wegen des Lärms der Orks konnte man ihre Stimme auch nicht wirklich hören. Eher zufällig hatte ein Rakshaner neben ihr einen Kaffee bestellt, als Tobi die kleine Fee das erste Mal sah.
    Er war völlig aus dem Häuschen, da er Feen bisher nur für ein Märchen gehalten hatte. Dass es sie wirklich gab, erstaunte ihn doch sehr.
    "Holy! Wie cool ist die denn?", sagte er im tazloggkanischen Dialekt, als er sie sah.
    "Du bist ja fresh. Kann ich dir was bringen?", sagte er zu ihr.


    Die Fee schien etwas verwirrt von der Wortwahl zur sein. Erwartungsvoll guckte Tobi sie an.
    "Oh sry, kannst du überhaupt reden?"
    Oder sprach sie bereits, nur konnte man sie aufgrund des Lärms nicht hören?

    Kurzinfo


    Name: Tobi Mac Trizzle
    Volk: Goblins
    Fraktion: Das Chaos UND das Kaisho Abkommen
    (Erklärung: In der exterritorialen Goblinstadt Tazlogg lebt man gefährlich. Am Rande Rakshanistans gelegen kommen die dort lebenden Goblins häufig in Kontakt mit den Chaostruppen. Manch einen Tazloggkaner treibt dies in eine noch stärkere Feindschaft zu den Chaostruppen. Bei Tobi war es andersherum: Durch die geografische Nähe entwickelte er Interesse und Toleranz gegenüber den Rakshanern. Als Jugendlicher schloss er sich ihnen auch eine Zeit lang an, bis er sich schließlich wieder in Tazlogg niederließ)
    Alter: 25 Jahre
    Größe: 115 cm
    Statur: Schlank
    Beruf: (Experimenteller) Koch
    Herkunft: Exterritoriale Goblinstadt Tazlogg
    Derzeitiger Wohnort: Tazlogg
    Familienstand: Ledig
    Sprachen: Asameisch und Rakshanisch
    Der Sprachgebrauch in Tazlogg ist von einem starken Akkzent geprägt, was im Grunde genommen so klingt, wie wenn US-Amerikaner die deutsche Sprache sprechen.
    - Aus a wird "ey"
    - Aus e wird "i"
    - Das, sch, ch und h, sowie die Umlaute können nur sehr schwer ausgesprochen werden.
    -Doch die Goblins aus Tazlogg haben wegen ihrer weiten Entfernung zum Reich, auch eigene Wörter erfunden (klingt in etwa wie Denglisch): "cool - frazen - fresh - stylish - abcashen - trashig - gesnitched"



    Aussehen


    Tobi ist ein 25 jähriger Goblin, der äußerlich auffällt und sich individuell kleidet. Seine wüste Afro-ähnliche Frisur lässt ihn fast 10 cm größer wirken. Die lockigen Haare hat er in einem warmen Rotton gefärbt. Ebenso trägt er einen Unterbackenbart in dem gleichen roten Farbton. Von Schnurrbärten hält er nichts und gelegentlich hört man ihn schimpfen, wenn er eine Person sieht, die einen Schnurrbart hat.
    Mit seinen 1.15m ist Tobi durchschnittlich groß für einen Goblin. Er hat eine grüne Hautfarbe und ist von schlanker Statur. Seine Nase ist knubbelig und dick. Tobis Ohren hingegen haben eine Flügelähnliche Form. An diesen Ohren trägt er zwei Piercings, und ein Ohrring mit geweitetem Ohrloch.


    Tobi besitzt drei Leinenhemden und zwei Westen. Die Hemden haben eine weiß-besche Farbe. Die Westen sind in grau, mit braunen und schwaren Aufnähern. Bei kälteren Temperaturen besitzt er noch eine winterähnliche Jacke, aus Pelz. An Beinkleidung trägt er immer kurze "Dreiviertel-Hosen". Da drunter lange Socken, die er bis nach oben zieht.
    Zudem besitzt er noch Armschmuck, der aus braunen Lederarmbändern und Nietenarmbändern besteht. Auf seiner rechten Schulter trägt er, den Schulterteil einer ehemaligen Plattenrüstung. Ein Teil einer Rüstung, die er in einer Ruine der Tamjid fand, als er bei den Rakshanern war. Seine dicken Lederstiefel hat er von beiden Seiten mit jeweils drei herabstehenden Nägeln ausgestattet.


    Insgesamt sieht er durch seinen Kleidungsstil, dem Nieten-Armschmuck, den Piercings und den rot gefärbten Haaren, ähnlich wie ein Punk aus. Tobis Körpersprache ist absolut lässig. Auf viele Außenstehende macht er daher häufig den Eindruck, dass ihm alles egal sei, wodurch er durchaus auch viel Selbstbewusstsein ausstrahlt.



    Charakter und Mentalität


    Tobi Mac Trizzle ist extravaganter Charakter, der schnell anderen Leuten auffällt. Nicht nur aufgrund seines Aussehens, sondern auch weil er seltsam redet, ungewöhnlich locker drauf ist und fast jedes Problem kleinredet. "Die Zähne fallen dir aus? Ach, kein Problem. Das passt schon. Alles easy" - "Passt schon" und "alles easy", gehören zu seinen Lieblingssätzen.
    Er ist nicht übertrieben ehrgeizig, sondern lebt einfach locker vor sich hin. Dennoch ist er freiheitsliebend und verdient seine eigenen Brötchen. Er treibt ein selbstständiges kleines Projekt, was sich "Macs Express" nennt - "Asamuras erster Imbissexpress". Er ist sein eigener Chef und das ist auch das Einzige was er gut kann. Angestellte unter sich kann er nicht leiten. Ebenso wenig kann er als Angestellter in anderen Geschäften arbeiten.


    Tobi ist ein Goblin, der immer Veränderungen braucht. Deswegen ist "Macs Express" ein mobiler Wagen, den er immer dorthin stellen kann, wo er gerade möchte. Er möchte sich weder geschäftlich an einen Ort binden, noch privat oder in einer Liebesbeziehung.


    Bei seiner Tätigkeit als Koch, kennt der Goblin keine Grenzen und scheut kein Risiko. Warum also nicht Speisen mit experimentellen Verfahren kochen? Wie wäre ein Pfannenwender, der die Pfannkuchen mit einer Wurfvorrichtung direkt aus der Küche auf die Teller der Gäste befördert? Dadurch spart man sich den Kellner!
    Oder wieso nicht durch Mischen von Chloroform und Ethanol eine explosive, exotherme Reaktion herbeiführen, wodurch man zum Beispiel Speck anbraten könnte? Wieso muss jeder Kochprozess auf Verbrennung von Kohle oder Holz beruhen?
    Seine Kochkünste sind begehrt, aber gleichzeitig auch gefürchtet. Kaum eine Mahlzeit schmeckt wie die Andere. So kann es Beispiel es schon mal sein, dass der Gast ein völlig verbranntes Stück Fleisch bekommt, weil Tobi mit einem neuem Heizverfahren experimentiert hat.


    Der Goblin ist außerdem ein extrem aufgeschlossener und toleranter Zeitgenosse. Er sagt nicht immer alles, was er denkt, sondern hält sich durchaus schon mal mit seiner Meinung zurück, wenn er merkt, dass er dadurch einen Streit verhindern kann. Er ist interkulturell erfahren, insbesondere hat er gelernt mit den Rakshanern, sowie Orks klar zu kommen und sich anzupassen.
    Generell löst er Konflikte aufgrund seines diplomatischen Geschicks daher nur mit Worten, oder indem er sich anpasst, untertaucht oder versteckt. Das Kämpfen überlässt er den Anderen.


    Problematisch hingegen ist seine chaotische Organisationsstruktur. Meistens ist es so, dass er euphorisch Dinge anpackt und erst danach darüber nachdenkt oder sich einen Plan zurechtlegt. Das hat jedoch auch Vorteile, weil er dadurch ein hohes Improvisationsvermögen entwickelt hat und Sachen durch eigene Experimente erfunden und erforscht.
    Zudem ist er ein kreativer Kopf, der anders denkt und gelegentlich Dinge sagt und tut, die niemand erwartet.


    Vor Priestern hat er Angst und findet sie gruselig, wenn er ihnen begegnet. Insbesondere den Ainuwar-Priestern geht er aus den Weg, was auch mit seinem problematischen Verhältnis zum Altern zusammenhängt. Er ist zudem der entschiedenen Meinung, dass diese ganze religiöse Überzeugung nur Feinde verursacht. Für sich hat er inzwischen den Glauben an Rakshor gefunden, wobei Noldil eine zweitrangige Rolle spielt.


    Aber auch den Tod fürchtet er, wenn man ihn bedroht, würde er alles ausplaudern, da er nicht stur an irgendwelche Prinzipien festhält. Er ist durch Gewalt schnell einzuschüchtern.


    Zuletzt zu erwähnen ist auch, dass er mit dem Altern ein Problem hat. Er sorgt sich davor alt und eingesperrt zu sein. Seinen Körper nicht mehr so bewegen zu können, wie er möchte. Wenn der Geist versagt, und man als Individuum eben nicht mehr frei ist, sondern ein Sklave der Zeit geworden ist. Eingesperrt in einem veralteten Modell. Nur noch auf den Tod wartend.
    Daher verrät er seinen Geburtstag verrät er niemanden, da er diesen Tag hasst, da es ihn jedes Mal seine Ängste vom alt sein wieder vergegenwärtigt.



    Fähigkeiten


    Stärken und Schwächen
    + Gute Kochkenntnisse und Erfahrungen in der Gastronomie
    + Interesse an Chemie und Technik. Sowie ein wenig Wissen durch Experimente erworben
    + Hohes Improvisationsvermögen
    + Kreativität
    + Gutes räumliches Vorstellungsvermögen
    + Grundlegende handwerkliche Fähigkeiten
    + Diplomatisch und kompromissbereit in Konflikten
    + Reichlich Erfahrung im interkulturellen Austausch mit Rakshanern (und Orks)


    - Extrem Risikofreudig
    - Chaotisch, unsystematisch und unordentlich
    - Da er sich nur schlecht binden kann, hat er viele lockere Bekanntschaften, aber keine wirklichen Freunde. Das Verhältnis zu seiner Familie ist seit seinem 15. Lebensjahr auf Distanz (siehe Lebenslauf)
    - Ist nicht talentiert darin andere Leute zu leiten
    - Manchmal zu "locker" und leichtsinnig
    - Er kann weder lesen, noch schreiben und damit keine Bildung aus Büchern
    - Kein tiefgehendes Verständnis von Glauben und Philosophie
    - Lässt sich durch Gewalt schnell einschüchtern, vorallem da er keine kämpferischen Fähigkeiten zur Verteidigung besitzt


    Inventar


    Reiserucksack
    Kleidung & Pflege
    - Wechselkleidung (2 Hemden, 1 Weste, 1 Hose, 3 Sockenpaare, 3 Unterhosen)
    - 1 dicke Winterjacke
    - 1 Wolldecke
    - Waschlappen, dicker Lappen zum Trockenreiben
    - Rasiermesser
    - 1 Stück Seife, 1 Bürste


    Essen und Trinken
    - Trinkflasche
    - Eine hochprozentige Flasche Spiritus zur Desinfektion und selten zum Trinken
    - Proviant
    - Beutel mit Gewürzen
    - Beutel mit Geheimzutaten (vorher zubereitete Kleinigkeiten, die lange haltbar sind, wie Soßen auf Pulverbasis.)
    - Kochbesteck und Kochmesser
    - 1 Topf, 3 Behälter, 1 Pfanne, 1 Wok
    - Lappen zum Säubern
    -1 Feuerstein und Zunder


    Sonstiges
    - Geldbeutel (ein paar Goblinkronen, aber nicht der Rede wert. Er handelt meist mit Ware gegen Ware)
    - In einer hölzernen Schachtel: Ein paar Zigarren
    - Ein paar Chemikalien


    Im Mac Express
    Der Rest seines Besitzes also von ihm entworfene Kochmaschinen, ein paar andere Chemikalien und alles was er für seine gewerbliche Tätigkeit als Koch braucht (also vorallem ein guter Ofen) steht da drin. Der Mac-Express muss aber durch Körperkraft (Pferde oder starke Orks) bewegt werden. Er verfügt über keinen selbstständigen Antrieb. Tobi hat nicht das Geld (und auch nicht die Zeit) ein Pferd, ein Esel oder ein sonstiges Lasttier zu versorgen. Bei Bedarf fragt er daher einen Bekannten um Hilfe, oder bezahlt kräftige Männer zum Schleppen für ein paar Stunden.
    Der Wagen stellt in Tobis normalen Alltag sein Schlafplatz dar. Am Ende des Geschäftstages bewegt Tobi den Wagen selbstständig ein paar Meter weiter an eine Straßenecke, und übernachtet dort. Da er sich gut mit den Stadtwachen versteht und mit ortsansässigen Personen keinerlei Konflikte hat, wird er auch des Nachts nicht überfallen. Bisher kam dies nur einmal vor, und der Dieb wurde wenig später sogar von der Stadtwache gefasst.


    Eine Darstellung des Wagens siehe Link:
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    Lebenslauf


    Elternhaus & Kindheit
    Tobi Mac vom Clan der Trizzle wurde im Jahr 175 n.d.A. in der exterritorialen Goblinstadt Tazlogg geboren. Er war das fünfte Kind des Garilik Mac vom Clan der Trizzle und der Petaux vom Clan der Trizzle.
    Wie auch sein Vater, und dessen Vater vor ihm, und auch deren Vorväter bekam Tobi den traditionellen Zweitnamen "Mac" zusätzlich zu seinem Erstnamen.


    Tobis Vater besaß zu jener Zeit eine Gaststätte in Tazlogg namens "Mac's Gaststätte". Oder kurz einfach nur "Mac's" genannt. In diesem Gebäude lebten und arbeiteten die Kinder und die Familie. Als kleines Baby wurde Tobi von seiner Mutter und seinen älteren Geschwistern, vorallem von seiner 6 Jahre älteren Schwester Laloz behütet (weswegen er zu ihr ein besonderes Verhältnis hat).
    Als Tobi etwa 3 Jahre alt war und alle grundlegenden motorischen Fähigkeiten, wie das Laufen oder Sprechen beherrschte, half er bereits im Haushalt mit. Zunächst bei kleineren Aufgaben. Je älter er wurde, desto mehr Haushalts-, Koch- und Handwerkstätigkeiten wurden ihm jedoch gezeigt.
    Eine Schule besuchte er nie, da es sowas in Tazlogg nicht gibt.

    Das Verhältnis zwischen den Eltern und ihren Kindern war liebevoll. Die Arbeit in einem Gasthof für eine junge Familie ist zwar stressig und man hat wenig Zeit. Doch ebenso bereitete sie der Familie viel Freude. Neben den üblichen Stammgästen gab es eine wechselnde Schar von Reisenden aus Asamura. Denn Tazlogg stellt die letzte "zivlisierte Stadt" in dieser Ecke von Asamura dar.


    Tobi war als Kind äußerst verspielt und widerspenstig. Er machte lieber Quatsch, oder spielte mit den Nachbarskindern, als seinen ihm auferlegten Pflichten nachzugehen. Diese Disziplinlosigkeit und der Mangel an Autoritätshörigkeit ist bis heute prägend für seinen Charakter.


    Das Erwachsenwerden
    Als Tobi etwa 10 Jahre alt war, kam er aus Langeweile erstmal auf die Idee beim Kochen zu experimentieren. Dazu angeregt wurde er von einem weiblichen Gast, die chemische Kenntnisse hatte. Tobi zog nämlich an jenem Tag, wegen eines von seinen Eltern auferlegtes Hausarrest, ein besonderes trauriges und langes Gesicht, was die Frau bemerkt hatte und den Jungen schließlich darauf ansprach. Die Beiden unterhielten sich darauf eine Weile und die Frau erzählte ein wenig, was denn Chemie genau sei. Tobis Neugierde war entfacht.


    Und so war es, dass Tobi von nun an seine Freizeit lieber mit seinen Experimenten verbrachte. Zunächst nahm er sich all möglichen Gewürze, Flüssigkeiten und sogar Gegenstände aus dem Haushalt, die er finden kommte, um neuartige Speisen zu "erfinden". Er stellte dies relativ geschickt an, da er immer soviel vom Vorrat entnahm, dass es nicht auffiel. Später kaufte er chemische Substanzen auf dem Markt und probierte sich daran eine kleine Maschine zu erfinden.


    Natürlich kam er dadurch immer mehr in den Konflikt mit seinen Eltern. Immer wieder stellten sie sein Taschengeld ein, damit er zur Vernunft kommen sollte, um nicht seine Zeit mit solchen seltsamen Experimenten zu verschwenden.
    Tobi streikte dann irgendwann aus Trotz und half gar nicht mehr im Haushalt, was ebenfalls nicht Sinn der Sache sein sollte. Also gaben sie schließlich nach.


    Mit dem 14. Lebensjahr entwickelte sich erstmalig der Wunsch bei Tobi nach einem Abenteuer. Er wollte etwas von der Welt sehen. Mal was Anderes tun, als seinen Pflichten nachkommen zu müssen. Er wollte frei sein und auf niemanden mehr hören müssen. Dieser Wunsch wurde immer stärker. Verursacht durch einen speziellen Anlass (wird im RPG ausgespielt), schloss sich Tobi mit 15 Jahren einer Gruppe Rakshanern an.


    Gegenwärtige Situation
    Mit 18 Jahren kehrte er von den Rakshanern zurück und war inzwischen erwachsen geworden. Bei den Rakshanern hatte er Interesse an der Philosophie des Rakshors gefunden und betete seitdem zu ihm. Nicht nur zum Kaisho Abkommen, sondern auch zur Chaosfraktion fühlt sich Tobi seitdem zugehörig. Auch erwarb durch seine Reise interkulturelle Erfahrungen mit den Rakshanern und Orks.


    Gleich nach seiner Ankunft besuchte Tobi seine Eltern. Er erzählte er von seinen Plänen ein Imbisswagen namens "Mac's Express" zu betreiben. Doch das Verhältnis war seit seiner Abreise problematisch geworden. Mit Vorwürfen, Maßregelungen und Kritik wiesen sie seine Idee als "kindlichen Quatsch" ab. Auch seitdem hat Tobi den Kontakt zu seiner Familie nahezu eingestellt, da sie mittlerweile zu unterschiedlich geworden sind und seine Eltern ihn stets für alles kritisieren was er tut.