Fühl dich gedrückt.
Viele Grüße
Sebastian
Fühl dich gedrückt.
Viele Grüße
Sebastian
Einundzwanzigster Eintrag
Man weiß gar nicht, wohin man die Instrumente zuerst richten soll, so viele verschiedene Phänomene von Interesse gibt es. Während sich jene, welche zur Vermessung von Felder gleich welcher Art dienen, auf den baldigen Aufprall und die Durchquerung des Phänomens vorbereitet werden, welches Növer nach ihrer Mutter den `Elenor-Kokon` benannt hat, haben die Teleskope unserer drei Raumschiffe die Kanten dieses Kokon genau abgesucht.
Stelle man sich die Konstellation in lediglich zwei Dimensionen vor, so sind die Grenzen des ebenfalls in einem gleichseitigen Dreieck realisierten Kokons an Ecken weit hinter den Sternen aufgehängt. Dort befindet sich jeweils eine Station von derartig gigantischen Ausmaßen, daß man sie von unserem Standpunkt aus gerade noch auszumachen versteht. Mit an Sicherheit geltender Wahrscheinlichkeit ist ihr Abstand zum jeweiligen Zentralgestirn, welchem sie zugeordnet wurden, identisch. Doch die dahin gehenden Meßwerte liegen erst später vor.
Fügt man dem nun die dritte Dimension hinzu, so erhält man zwei aufeinander stehende Tetraeder. An deren Spitzen, also oben wie auch unten, finden sich ebenfalls derartig große Bauwerke. Auf den ersten Blick scheinen sie vom Charakter her identisch zu den anderen dreien.
Verbindet man nun die Spitzen dieser beiden geometrischen Figuren, so schneidet die resultierende Gerade die zweidimensionale Fläche logischer Weise in ihrem Mittelpunkt. Es würde mich sehr wundern, sollte es an diesem Punkt nicht auch wieder eine Station geben, doch dort ist nichts. Wahrscheinlich aus dem einen Grund, da es sich bei diesem Bauwerk nicht um etwas handelt, daß eine solch gewaltige Funktion zu erfüllen hat, wie die fünf schon von uns beobachteten Stationen an den Außenkanten.
Vom in Ungnade gefallenen Nang stammt die Idee, eine weitere Station im sogenannten Baryzentrum der Konstellation zu suchen also - im gemeinsamen Schwerzentrum all der Körper hier. Widerwillig gewährte ich Beobachtungszeit zur Überprüfung dieser fragwürdigen Hypothese und sie hat sich in der Tat bewahrheitet.
Doch diese sechste Station muß einem etwas anderen Zwecke dienen, denn ihre Silhouette ist nicht deckungsgleich mit ihren Geschwistern.
Stoffströme!
So scheint es mir zumindest. All diese Einrichtungen regulieren, lenken und steuern scheinbar die Stoffströme ihrer Zentralgestirne.
Meine Hypothese ist dahingehend, daß die mittige Station eine aufnehmende Rolle trägt - beispielsweise von überschüssigen Teilchenmengen, während die anderen fünf eher bestehende Partikel zurückhalten und den Raum nach außen hin abgrenzen.
Der Ehrlichkeit halber muß ich jedoch gestehen, mir fällt schlichtweg nichts besseres dazu ein.
Ich benenne die äußeren Stationen jeweils nach Növer, de Rough, Nang, Fel und Al Arraza.
Die zentrale Station jedoch nach Herzwang, man denke dabei jedoch an unseren Gönner Helmut und nicht seinen beiden hier bei uns lernenden Verwandten.
Schon jetzt haben wir historische Ergebnisse erzielt!
Bald kann ich auch guten Gewissens die versiegelte Fracht öffnen...
Zwanzigster Eintrag
Wir sind nun schon einige Zeit aus dem Zwischenmedium ausgetreten.
Fast sofort danach haben wir die beiden Beiboote aus geschleust und auf einen Kurs gebracht, der uns selbst in Form eines möglichst großen gleichschenkligen Dreiecks in das System hinein bringt.
Schnell ist nämlich klar, daß wir trotz unserer enormen Distanz zum Zielstern eigentlich nur sehr knapp vor der Grenze dieses Systems ausgetreten sind. Diese besteht eigentlich aus dem Sternenwind des jeweiligen Zentralgestirns hier jedoch scheint dies anders zu sein. Doch es ist noch zu früh, darüber Vermutungen anzustellen.
Ein großer Teil der Mechanik der auf uns wartenden Himmelskörper - zumindest der größeren - war uns schon durch im Vorfeld abgeleistete Vermessungsarbeiten bekannt. Durch unseren Austritt konnten wir dieses Bild lediglich vervollständigen.
Jetzt jedoch beschleunigen wir noch einmal so stark wie möglich und zwar bis genau an dem Punkt, an welchem dem die Verzögerung spätest möglichst beginnen muß. Wenn wir über eines zur Genüge verfügen, dann ist dies Treibstoff.
Auf jeden Fall jedoch darf ich mit Fug und Recht behaupten: Mir ist noch nie eine so aufgeregte Astronomin untergekommen.
Ich hatte auch einen kleinen Durchhänger... doch wofür fährt man ewig schön monoton Zug
Viele Grüße^^
Sebastian
Neunzehnter Eintrag
Man möge es Aberglaube nennen, doch mir fällt auch kein besserer Grund für meine Auswahl unseres Ziels ein. Die irrationale Hoffnung mit dem Anflug des bescheideneren der beiden möglichen Ziele etwas für den weiteren Erfolg unserer Expedition zu tun. In Flugrichtung linker Hand lag der große der drei so einheitlichen Sterne, rechter Hand einer der beiden kleineren. Meine Wahl war auf zweiteren gefallen.
Ein Sprung ist niemals wie irgend ein anderer Sprung davor. Man überträgt zwar die Parsec zwischen den Sternen auf die Stärke eines Antriebs - Sprung-5 überwindet folgerichtig mit einem Sprung 5 Parsec - doch wer in Parsec denkt, der vergisst schnell all die kleineren Distanzen. Zum kleineren der beiden Sterne war es von uns aus etwas kürzer als zum größeren.
Direkt an den Systemrand hätten wir aber in keinem Fall erreicht. Dafür wäre ein Sprung-6 nötig gewesen obwohl wir diesen dann nicht ganz hätten ausreizen müssen. Es hatte seine Gründe gehabt, warum wir die Formation Spur der Tränen erforschten, die dazwischen lagen.
Uns blieben drei Möglichkeiten, endlich das Ziel unserer Reise zu erreichen:
- Ein erneuter Zwischenstopp
- Nach dem Sprungaustritt kurz vor dem Ziel einen erneuten Sprung durchzuführen. Doch alle Sprünge fesseln einen stets sieben Terra-Tage in dieses Zwischenmedium
- Nach dem Sprungaustritt ein schnellstmöglicher Einflug ohne Sprung in das System
Schon von Anfang an war die langsame, vorsichtige Annäherung an unser Zielgebiet vom Protokoll vorgesehen gewesen. Der spezielle Charakter, den das Dreigestirn astronomisch darstellte, umfasste nicht nur die drei die Formation bildenden Sterne. Wenn man es von hier aus betrachtete, wie es Növer, die Astronomin, schon die ganze Zeit über tat, offenbarte sich, daß auch von etwas... zwischen diesen Sternen... Strahlung ausging. Es machte sich ein weiteres Mal bezahlt, daß ich vor der FESAV auf das empfindliche, hochentwickelte Teleskop bestanden habe obwohl wir ja das Ziel aus nächster Nähe untersuchen würden.
Vor dem Sprungeintritt haben wir also so viel Fahrt aufgenommen wie nur irgend möglich. Entsprechend schnell traten wir in das Zwischenmedium ein, entsprechend schnell werden wir es wieder verlassen.
Dann bemühen wir uns um weitere, höchstmögliche Beschleunigung um die große, verbliebene Distanz so schnell wie möglich zu überbrücken. Spätestens dann gilt es die ersten konkreten Missionsziele für jedes unserer drei Raumschiffe festzulegen, jeweils auf Kurs zu kommen und entsprechende Bremsmanöver durchzuführen.
Gut, daß die verstärkte Personaldecke eine derartige Auftrennung nun guten Gewissens zulässt.
Növer´s Beobachtungen lassen vermuten, daß diese drei Sterne nicht nur eine Konstellation sondern eine... harmonische Einheit untereinander bilden. Sie emittieren alle ein bestimmtes Heliumspektrum, welches auch der zwischen ihnen und sie umfassende Raum aussendet. Er wird also aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem noch in unbekannter Weise angeregten Medium angefüllt sein.
Achtzehnter Eintrag
Während dem Sprung in unser Zielgebiet präsentieren mir de Rough und Nang ihre Ergebnisse:
Demnach haben die Fremden uns in den ersten beiden Nachrichten Willkommen geheißen und zu sich an die Station für das Auffüllen unserer Tanks sowie zu Wartungsarbeiten eingeladen.
Die zweite Nachricht unterschied sich von der anderen dadurch, daß ihr eine Schablone beilag, mit welcher man sie leichter hatte entschlüsseln können.
In der dritten Nachricht bitten sie uns dezidiert, die Station anzufliegen. Man hätte anhand der sich ausgeliehenen Technologie und mit dem Wissen von de Rough die nötigen Ersatzteile hergestellt und würde sich darüber freuen, uns helfen zu können.
Es war in etwa an diesem Punkt, an welchem sich Nang ein weiteres Mal als Lügner entlarvte, denn „ihm rutschte heraus“, diese Inhalte wären nichts Neues, er wisse um sie.
Dieses Mal gab ihn de Rough, was er verdiente und ich sah mit Anstand in eine andere Ecke...
Wieder waren dutzende und aberdutzende Wachperioden an Arbeitszeit verschwendet worden!
Noch dazu hätte ich sicherlich bei unserem letzten Aufenthalt in Tombstone eine andere Entscheidung hinsichtlich unseres nächsten Reiseziels gefällt, als direkt unsere Mission fortzusetzen.
Nun verfügen wir über kein Schiff mehr, um einen ordentlichen Erstkontakt herstellen zu können. Dafür wäre ein Aufenthalt in einer Werft nötig gewesen.
Man hüte sich übrigens vor einer all zu erzürnten de Rough!
Siebzehnter Eintrag
Wieder verbringen wir eine bemerkenswert lange Zeitspanne nicht mit unserer Mission. Doch die Höhlen sind nur all zu reizvoll. Wir trieben sie voran, wo es uns nur möglich war. Jetzt, im Nachhinein, hätten wir dabei deutlich gezielter vorgehen können. Ebenso hätte uns auffallen müssen, daß die Kolonisten in dem Maße ihr eigenes Engagement heruntergefahren haben, in welchem wir das unsrige mit immer mehr Eifer entfachten.
Das Resultat präsentiert sich in einer ganzen Reihe schöner Aussichtspunkte, die zu langen Betrachtungen und zum Verweilen in dieser fremdartigen, alten Kultur einladen, doch Fundstätten wurde keine einzige erschlossen.
Am Ende dieser Bemühungen - offensichtlich hatte der Vorsteher der Kolonie alles gewissenhaft geplant - präsentierte man uns eine Reihe von Funden, die man wohl zu einem früheren Zeitpunkt gemacht hat.
Darunter finden sich Alltagsgegenstände wie:
Metallenes Besteck und Kleider, Schmuck und Gefertigtes aus Glas, Teile von Zeichnungen auf Tierhäuten und Schrift, viel, viel Schrift.
Noch einmal verweist man uns auf die Theorie, daß die eigentliche Sensation in der Abwesenheit jeglicher Werkstätten, Fabriken oder dergleichen liegt. Diese Leute hier hätten andere Methoden für die Herstellung all dieser Dinge angewandt.
Ich verstärke die Crew um drei in der Raumfahrt erfahrene Kolonisten, die Hilfsarbeiten übernehmen werden.
Wenig besänftigt lasse ich die Expedition fortsetzen!
Sechzehnter Eintrag
Ich stehe in einer dieser Höhlen, welche die Kolonisten von Tombstone Prime durch die Gletscher treiben, seit dem wir damals die Idee gehabt haben, die archäologischen Städten hier auf diesem Wege zugänglich zu machen.
Durch gewisse Kniffe und Tricks mit Polituren, Wärme und dem raffinierten Einsatz von Lichtquellen lässt sich erahnen, in was wir hier stehen, denn auf diesem Wege werden große Strecken des Eises transparent:
Dies hier war einst ein zentraler Platz.
Er ist von hohen Mauern umgeben, die keine offensichtlich verteidigende Funktion hatten, denn sie sind schlicht aber dennoch schmuckvoll ausgeführt.
Innerhalb des mit großen Bodenplatten ausgelegten Hofes finden sich vier Pyramiden, deren Grundriß jeweils auf einem Rechteck basiert, welches nicht quadratisch ist. Sie sind allesamt parallel zueinander und in die gleiche Richtung orientiert. Auf ihren sichtbaren Seiten - sie präsentieren sich glatt - werden sie nur von wenigen Symbolen geziert. Diese können wir nicht vollständig erkennen, jedoch gleicht keines einem anderen.
Die Pyramiden tragen keine Spitzen, also auch kein Pyramidion, sondern einen Turm. Er scheint vergleichsweise klein zu sein. Vielleicht ist dies eine Vorrichtung, um etwas darin anzubringen, beispielsweise eine Laterne.
Bemerkenswert finden die Kolonisten die vollständige Abwesenheit von jeglichen Werkzeugen an allen Orten, die sie bis jetzt auf diese Weise untersucht haben.
Ich jedoch sehe keinen Grund für einen guten Handwerker nach getaner Arbeit das Werkzeug einfach hinter zu werfen.
Fünfzehnter Eintrag
Die ESP Oppressor präsentiert sich wieder funktionsfähig, doch sollten wir von einem all zu tiefen Abstieg in Regionen absehen, die großen Druck auf das Schiff ausüben können. Für das Aufnehmen von Treibstoff müssen wir nicht tief in einen Gasriesen hinab steigen, doch ob wir auch dies riskieren wollen?
Ich stehe vor der schweren Entscheidung für den Aufenthalt in einem Raumdock noch weiter zurück zu fliegen oder aber doch das Zielgebiet zu besuchen.
Unsere Vorräte an Nahrung sind hinreichend. Das Wasser wurde zum größten Teil auf Tombstone Prime mit solchem gewonnen aus Gletschereis ausgetauscht.
Mir ist es gelungen, Nang „zu knacken“. Er bestand darauf, de Rough zum folgenden Gespräch hinzuzuziehen. Im folgenden erzählte er uns all die Dinge, die ihn bedrückten.
Demzufolge haben die Bewohner dieses Gasriesens zunächst Kontakt zu ihm gesucht, doch er hat sich ihnen aus einer Furcht heraus verweigert. Dies hat auf einem der übersinnlichen Wegen stattgefunden, so hat es niemand sonst bemerkt.
Danach sendeten sie zwei Funksprüche in uns unbekannten Zeichen, die Nang, der gerade Dienst tat, zwar für sich selbst kopierte, für uns jedoch aus allen Systemen tilgte.
Erst zu einem Zeitpunkt danach haben die Wesen Kontakt zu de Rough gesucht, von der sie offensichtlich wussten, daß sie an einem essentiellen Problem arbeitete, aus welchem eine Gefahr für unser Schiff entstehen konnte.
Leider ging dieser erneute Erstkontakt ebenso schief wie all die Versuche davor.
Wiederum danach entwendeten die Wesen einen großen Teil unserer Technologie aus dem Hangar der Beiboote.
Ein dritter Funkspruch traf wesentlich später eintraf und wiederum fing Nang ihn ab, kopierte und löschte ihn.
Ich muß gestehen, spätestens an dieser Stelle wurde ich fast übermannt von dem Wunsch, Rie de Rough, die körperlich leidtragende dieser ganzen Chose, würde Nang endlich die physische Abreibung verpassen, die ein primitiver Teil in mir für diese Feigheit und den Verrat gerechtfertigt hielt.
Doch zu unser aller Überraschung blieb sie ruhig. Durch diese Ausführungen kamen scheinbar Erinnerungen zurück. Leider sprach sie über diese nicht.
Es stand außer Frage, Nang umgehend an die Wiederherstellung der Nachrichten sowie deren Analyse zu setzen. Vielleicht sind die Zeichensätze umfangreich genug, damit wir eine Sprache entschlüsseln können. Vielleicht lässt sich von den so erhalten Proben schon auf eine Bedeutung schließen.
Sollte dem nicht so sein, so hege ich die begründete Hoffnung, de Rough kann uns weiterhelfen.
Ich habe sie umgehend von den finalen Arbeiten abgezogen,
damit sie Nang unterstützt oder besser ihm auf die Finger schaut.
Ahd Nang, Schriftgelehrter und wie er es nennt `Magisch Begabter`, ist in seiner zweiteren Rolle unersetzbar. Die erste hätte ich selbst zur Not übernehmen können.
Ich rechne es ihm trotz allem hoch an, daß er sich uns nun doch offenbart hat. Sein Fehler hat ihn sehr geschmerzt.
Ha!
Ich glaube, im Vorwort der Zweiten Expedition reagiert er "etwas verschnupft" auf diese Anmerkungen des Herausgebers
Viele Grüße^^
Sebastian
Nur immer her damit
Tanken auf einem Gasplaneten
Es handelt sich um ein Standardverfahren, weswegen Sir Morton nur am Rande erwähnt, daß es passiert ist.
Ein klarer Nachteil dieses Tagebuch-Formats.
Ich habe jetzt die Antwort aus dem Traveller - Canon nicht im Kopf, also schreibe ich mal, wie es machen würde:
1. Suche nach einem Sturm, der groß genug ist und über möglichst wenig Wirbel verfügt.
2. Synchronisation der Raumschiffsgeschwindigkeit mit diesem Sturm.
3. Eintauchen in den Sturm. Nun befindet sich das Schiff in einer dichten Atmosphäre. Draußen ist es praktisch windstill.
4. Sammelapparatur ausfahren und aktivieren.
5. Sammeln während das Schiff gerade aus mit dem Sturm dahin fliegt.
Was mir noch aufgefallen ist:
Ich bin begrifflich unscharf... Planeten wie Neptun und Uranus sind Eisriesen. Sie bestehen zu großen Teilen aus Wasser, Ammoniak und Methan. Um daraus wiederum Wasserstoff gewinnen zu können, braucht es eine Reinigungsanlage / kleine Raffinerie und die haben sie nicht.
Astronomische Beobachtungen
Auch heutzutage reichen schon ein paar weiter auseinanderliegender Punkte um Bahnen zuverlässig bestimmen zu können. Ich bin da selbst immer wieder überrascht. Aber es ist schon so, daß ich solche Berechnungen noch nie selbst durchgeführt habe. Nur das kleine Etwas an Schulzeug.
Zusammenbruch eines Mannschaftsmitglieds
Da ist eine gewisse Wut / Enttäuschung darüber, daß sie vor ihrem Zusammenbruch nicht ordentlich Meldung abgegeben hat. Und dieser Umstand dann wieder die Mission in Gefahr bringt.
Viele Grüße^^
Sebastian
Vierzehnter Eintrag
Wir befinden uns in Tombstone. Der Sprung verlief problemlos. Tombstone empfängt uns sowohl mit Überraschung wie auch offenen Armen. Wir werden sehen, ob sich diese freundschaftlichen Bande auf eine Weise nutzen lassen, die unsere knappe Barschaft schont.
Kurz nach dem Eintritt in den Sprung ist de Rough geweckt worden und Stück für Stück in den aktiven Dienst zurück gekehrt. Man darf mit Fug und Recht sagen: Sie war über unsere Reparaturen nicht erfreut, „doch zumindest habt ihr nicht noch mehr beschädigt“.
Noch während wir uns mit den Beibooten in einen Orbit um Tombstone Prime schleppen, trifft ein kleiner Raumer im System ein. Ein Händler, der sich scheinbar ganz schutzlos hinaus wagt in dieses Niemandsland. So naiv waren noch nicht einmal wir, die wir dennoch fast das Opfer von Piraten geworden wären.
De Rough gelingt ist, einen gewissen Teil der Baugruppen, die wir nicht selber herstellen können, von diesem Händler zu erwerben. Ihr hierbei freie Hand zu lassen, stellt eine wunderbare Gelegenheit dar, den gerechten Zorn zu kanalisieren und damit hoffentlich zu lindern mit welchen sie uns überzieht.
Nang stürzt sich in die Arbeiten mit den Funden hier und unserer Datenbank. Zunächst erscheint sie fruchtlos. Je länger er keine Ergebnisse erzielt, desto mehr verstärkt er seine Bemühungen. Es muß ein schlechtes Gewissen sein, welches er besänftigen will.
Dreizehnter Eintrag
Die Wesen kamen zurück und zwar in bemerkenswerte Anzahl!
Sie haben in einer gemeinsamen Anstrengung mit den Antrieben ihrer Anzüge unser Schiff bis aus dem Gasriesen heraus gehoben!
Es fällt mir noch immer schwer zu glauben, was wir hier gesehen haben. Wie gut, daß es mir die zahlreichen erstellen holografischen Aufnahmen wieder und wieder bezeugen können.
Die Beiboote ziehen nun das Schiff mit meiner Konstruktion zum Sprungpunkt. Unsere Treibstofftanks sind bis oben hin gefüllt, wir können zu einem Raumhafen zurück springen und uns dort ordnungsgemäß abschleppen lassen.
Ein Zwischenstopp zur Aufnahme von Vorräten hat allerdings Priorität. Hierzu werden wir erneut das System Tombstone besuchen. Auch wenn die dort erzielten Preise höchstwahrscheinlich nicht zu unseren Gunsten ausfallen mögen.
Die Gelegenheit gilt es zu nutzen für den Abgleich der wenigen Funde, die die Kolonisten dort gemacht haben mit unser neuen Datenbank. Selbstredend werden wir diese auch selbiger hinzufügen.
Nang kann mir seit einiger Zeit nicht mehr in die Augen sehen. Genau genommen seit dem unsere neuen Freunde uns nach ihrem ersten Besuch wieder verlassen haben. Was hat er zu verbergen?
[...]und dann noch die sich anbahnende Schreibblockade... zusammengenommen taten sie ihr Übriges...
Neues Ziel für den NaNo: wieder anfangen zu schreiben
Nur kein Druck doch fühle dich gedrückt
Weist Du schon einen Weg entwickelt, mit einer solchen umzugehen?
Mir hilft es sehr, mich entweder ganz aus dem gewohnten Umfeld zu bringen zb mal eine lange Wanderung und eine Nacht im Hotel.
Oder sich ganz intensiv (binge) irgend etwas auszusetzen, was einem eigentlich nicht so gefällt. Dann will, dann MUSS der Geist irgendwo anders hin
Viele Grüße^^
Sebastian
Wird noch beschrieben, wie die Aslan aussehen? Ich bin ein Kopfkino-Leser und leide momentan etwas unter dem visuellen Vakuum. Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern, die Tagebucheinträge zu lesen macht Spaß.
Diesmal mochte ich besonders, dass sie sich mit den Aslan-Passagieren, die zunächst so sympathisch schienen, versehentlich Piraten an Bord geholt haben. Mir hätte jedoch gefallen, wenn du diese spannende Situation weiter ausgewalzt hättest, zum Beispiel, ob es Widerstand seitens der Piraten gab oder indem du schreibst, was der Aslan der Mannschaft davon hält. Ich finde es gut, dass sie nicht einfach getötet werden, sondern der Kommandant sehr professionell mit den Gefangenen umgeht.
Da hast Du vollkommen Recht.
Es ist so dieses Ding, daß der gute Sir die Meinung vertritt, der geneigte Leser würde derartiges "einfach wissen".
Deswegen gibt es auch keine Ausschnitte dieser schicken Sternenkarte mit der ich arbeite.
Ich hab das Problem jetzt eine Zeit lang hin und her gewälzt und werde über "Anmerkung des Verlegers" lösen, welche ich in Fußnoten packe.
Erläuterungen:
Die Amindii sind ein Volk von achtbeinigen Insekten. Ihr Körper besteht aus kleineren Gliedern, die sie folgenden Teilen zuordnen lassen: Kopf, Thorax, Abdomen. Bemerkenswert sind ihre großen Schneidwerkzeuge. Sie sind Pflanzenfresser. (Das ist ein Original-Traveller Volk)
Die Aslan sind eine künstliche Verbindung aus Löwen und Menschen. Vor über 300k Jahren wurde eine ganze Reihe solcher Klonrassen von experimentierfreudigen, seit damals ausgestorbenen Vorgängern - genannt "Ancients" - ausgesetzt.
(Das ist ein Original-Traveller Volk)
Die Vargr sind das Gleiche nur Hund mit Mensch kombiniert.
(Das ist ein Original-Traveller Volk)
Die Zhodani sind ein Volk, welches ebenfalls auf der menschlichen Schablone beruht. Doch sind sie schlanker und höher gewachsen. Sie haben spitze Ohren
(Das ist ein Original-Traveller Volk)
Petanni sind ein Volk kleiner, zierlicher ebenfalls spitzbeohrter Kreaturen, die zwei große, steinbockartige Hörner auf dem Kopf tragen. Wo es sie gibt, da beherrschen sie ihr Umfeld. Sie halten sich gerne Dienervölker.
Die pe//MI\\zo-Kooperative ist eher ein Volksverbund als ein reines Logistikunternehmen. Sie wird geleitet von Petanni.
Das Imperium der Menschheit ist das von der Ausdehnung her größte Sternenreich, doch bei weitem nicht das technologisch oder psionisch fortgeschrittenste und auch nicht das älteste.
Der Scout Service ist eine imperiale Institution, deren Ziel es ist, so viele Welten wie möglich zu besuchen, zu vermessen, statistisch zu erfassen.
Habe ich etwas vergessen?
Oh Gott, na das werden mal ein paar Fußnoten
Viele Grüße^^
Sebastian
Zwölfter Eintrag
Einige Zeit ist seit dem letzten Eintrag vergangen und es sind leider nur wenige Fortschritte feststellbar.
De Rough ist auf dem Weg der Besserung, doch sah Ar Arraza es für nötig an, sie in ein Heilkoma zu versetzen.
Die Vorräte gehen langsam zur Neige, ich denke über eine Rationierung nach. Doch es ist wie immer in einem solchen Fall: Bringt einen die Situation erst einmal an den Punkt, ernsthaft darüber nachzudenken, wäre der richtige Zeitpunkt für Maßnahmen schon viel früher gewesen. Doch besser spät als nie.
Die Hülle der Oppressor scheint die zusätzlichen Belastungen gut aufzunehmen. Ich erwäge, eine Vorrichtung zu konstruieren, mit welcher die beiden Beiboote das Schiff anheben können.
Elfter Eintrag
Wir haben uns diesen Schiffen oder Stationen genähert. Meinem Eindruck nach handelt es sich um letztere, doch können wir uns nicht sicher sein und wir konnten uns nicht für eine hinreichende Aufklärung nicht genug annähern.
Zunächst sind wir zu dritt hinab gestiegen, die beiden Beiboote gefolgt von der Oppressor. Als uns sehr kleine, aber leuchtende Einheiten entgegen flogen, haben wir sie wieder eingeholt und unsere Geschwindigkeit verlangsamt. Bald waren wir umgeben von einem Schwarm davon. Es handelt sich bei ihnen entweder um Kopffüßler in Raumanzügen oder um autonome Schiffe, die dieser Form nachempfunden sind. Ich tippe auf ersteres, denn Ahd Nang, unser Spezialist für alles Übernatürliche verweigerte sich renitent, mit diesen Wesen in Kontakt zu treten.
Sie waren uns nicht feindlich gesonnen, so haben wir die Beiboote wieder ausgeschleust. An ihrer statt kamen diese Wesen in Hangar und somit an Bord. Wir haben mit Standardschablonen versucht, den Erstkontakt herzustellen, sie jedoch entwendeten eine ganze Reihe von Technologie aus dem Hangar. Das Faszinierende daran war der Umstand, daß sie sich an alles und jeden anschmiegen, Bauteile und Körperformen ganz genau ertasten. Deutlich ernüchternder empfand ich den Umstand, bestohlen zu werden.
Irgendwann in diesem Zeitraum muß de Rough zusammen gebrochen sein. Wir fanden sie mit dichtem Schaum vor dem Mund und mit nur noch geringen Vitalzeichen auf dem Boden des Maschinenraumes liegend. Die sofort hinzugezogene Ar Arraza konnte sie stabilisieren und auf Station verlegen. Doch es scheint so, als müssten wir eine ganze Zeit lang ohne die Ingenieurin auskommen.
Dies kommt sehr ungelegen, denn wie die von ihr gerade geöffneten Hologramme ausgeben, hat der tiefere Abstieg in den Gasriesen für Probleme an unserem Antrieb gesorgt. Während wir mit dem Erstkontakt beschäftigt waren, konnte de Rough diese Umstände zumindest so weit eindämmen, daß wir nicht unkontrolliert in immer tiefere Schichten absanken. Die Amindii, welche zu dieser Zeit das Schiff steuerten, haben gar keine Störung bemerkt.
Wir haben uns nun auf einer Höhe stabilisiert, die es immer noch nicht möglich macht, diese gewaltigen... Konstrukte in Augenschein nehmen zu können. Doch hätten wir dafür auch gar keine Zeit übrig, denn wir kümmern uns um die nötigen Reparaturen.
Der Gasdruck in dieser Schicht der Atmosphäre ist deutlich zu hoch, als daß wir das Schiff ihm länger aussetzen dürfen. Wir müssen wieder an Höhe gewinnen.
Doch immerhin gibt es hier noch keine Stürme.
Die für die Arbeiten nötigen Handbücher habe ich schnell gefunden.
Es wird sicherlich einen Pedanten unter den Lesern dieser Aufzeichnungen geben, der - sollte ihn nur jemand fragen - jetzt sagen würde: „Eine gute Ablage ist das halbe Leben!“
Da sich zumindest ein Crewmitglied ständig um de Rough kümmern muß, müssen wir zwei Ausfälle verkraften.
Zehnter Eintrag
Die Spur der Tränen scheint uns nicht loslassen zu wollen.
Die Ergebnisse der Simulationen lassen nur Schlüsse zu, die uns nicht gefallen wollen, denn sie sind von allen Aspekten her höchst unglaubwürdig.
Tatsächlich muß es sich um ein zeitlich sehr begrenztes Ereignis gehandelt haben, zu welchem signifikante Mengen Masse aus diesen Gasplaneten entnommen worden sind. Signifikant in jenem Sinne, daß die daraus resultierenden Veränderungen sich über lange, lange Zeiträume auf die gesamte Dynamik der Planeten ausgewirkt hat.
Betrachtet man diese Massen dann prozentual zu diesen Gasplaneten, handelt es sich nur um Bruchstücke. Ich meine, derartige Entnahmen würden rein optisch nicht bemerkbar sein.
Allerdings führt die absolute Betrachtung diese Überlegungen ad absurdum.
Es gibt keine Flotten, die derartige Mengen Treibstoff verbrauchen. Es gab nie welche und es wird sie auch nie geben. Millionen Raumer? Und noch viele, viele mehr?
Wer mit solchen Vorschlägen an die Öffentlichkeit tritt, der wird zurecht verspottet!
Wir verwarfen all diese Überlegungen als phantastisch. Vielleicht würde jemand später einmal eine Story daraus machen?
Bevor die Oppressor das letzte System verlässt, füllen wir ihre Tanks in einem dieser Gasriesen.
Nach nur kurzer Zeit lassen sich gigantische Strukturen in etwas niedrigeren Schichten ihrer Atmosphäre ausmachen...
Neunter Eintrag
Noch immer untersuchen wir die Systeme der Formation `Spur der Tränen`.
Obwohl es hier keine oder lediglich die allgemeinen, nur schwer überhaupt zuordenbaren Spuren von Besiedlung gibt, die eine solche hinterlässt, wenn sie unendlich lang her sein muß, sind es die Gasriesen, deren Untersuchung Interessantes ergibt.
Auf den ersten Blick normal präsentiert sich die Dynamik der Planeten in den Systemen mit Gasriesen als leicht gestört. Irreguläre Abweichungen finden sich beispielsweise in den Resonanzen und ihren Bahnen um die Zentralgestirne.
Wir haben so viele astronomische Daten erfasst, wie nur möglich. Nun werten wir diese schon seit einiger Zeit aus und erstellen eine ganze Reihe von Simulationen, um diese Abweichungen zurück zu rechnen, sie zeitlich eingrenzen und dann quantitativ bestimmen zu können.
Ein Blick auf unsere Vorräte lässt dieses Verweilen zu.
Während die Berechnungen laufen, sammeln die, die momentan weniger zu tun haben, nun doch Proben, Artefakte und Fundstücke dieser Hinterlassenschaften uralter Vorgängervölker. So ergibt sich die Gelegenheit, zumindest eine übersichtliche Ausgangsbasis für spätere Bestimmungen anzulegen.
Achter Eintrag
Vier Sterne, die aus einem weiteren Abstand und dem passenden Winkel betrachtet wie der Umriß einer Schale wirken könnten, bilden die letzte Gelegenheit für ein Rast vor unserem eigentlichen Ziel.
Ich befasse mich also mit Sternbildern, ganz hypothetisch, von der Oberfläche eines Planeten aus betrachtet, von welchem ich gar nicht weis, ob es ihn gibt oder nicht.
Es ist die gedrückte Stimmung, die noch immer vorherrscht, nach dem wir uns scheinbar selbst das Herzstück unseres sozialen Zusammenlebens herausgerißen haben.
Vielleicht vergesse ich, von diesen schlechten Gefühlen abgelenkt, sogar das Öffnen unseres mysteriösen, versiegelten Stücks Gepäck. Es ist bemerkenswert leicht, enthält also zumindest schon einmal keine primitiven Datenträger.
Wir werden nicht direkt an oder in unser Zielgebiet springen. Vorsicht ist sicherlich angebracht.
Das namenlose System hier lasse ich oberflächlich untersuchen. Da wir hier genug Treibstoff von Gasriesen abernten können, verwenden wir dafür beide Beiboote sowie das Mutterschiff selbst.
Ich taufe diese Formation aus vier Sternen etwas sentimental `Spur der Tränen`. Sicherlich tragen nämlich die Gestirne selbst schon Namen auf den Karten des Scout Service oder anderen Imperialen Institutionen.
Zu meinem Leidwesen gibt die pe//MI\\zo-Kooperative
immer noch nicht ihr Karten heraus, auch nicht käuflich.
NACHTRAG:
Scheinbar hat uns diese Bande Krimineller moderate Mengen einer stimmungsaufhellenden Droge in die Nahrung gemischt. Nur kurz nach meinem letzten Eintrag pegelte sich die Grundstimmung aller Crewmitglieder auf einem von allen als normal empfundenen Niveau ein.
Entscheidende Hinweise auf diese Umstände stammten verblüffender Weise von den Amindii unserer Crew. So gut haben sich diese Insektenwesen schon auf die Psyche menschlicher Intelligenzen eingestellt.
Es wurden weder Manipulationen an den Nahrungsvorräten noch der Trinkwasseraufbereitung festgestellt.
Ar Arraza konnte in keinem einzigen Crewmitglied Rückstände feststellen.