• Die Eiskrähe

    In tiefem Schweigen

    Sinkt meine Seele nieder

    Da, horch - die Krähe


    Eine Gruppe warm vermummter Menschen trotzt dem beginnenden Schneesturm. Flocken verfangen sich in ihrer Kleidung, sie bilden einen Ring. In ihrer Mitte hantieren sie an einem schlanken Baumstamm, der entrindet wurde. Kunstvolle Szenen zieren das Holz, Fellstreifen und Knochen hängen von der Spitze. Schaulustige stehen am Rand der Eisfläche, einige Soldaten sorgen dafür, dass sie auf Abstand bleiben. Hier in Arashima sehen so Volksfeste aus. Viel Grund zu feiern gibt es nicht im einsamen hohen Norden, und so wird jeder Urteilsspruch des Priesters festlich zelebriert.


    Ein Stück abseits von der Gruppe sitzt ein Mann allein in seinem Schlitten. Nervös schnalzt er mit der Zunge, eine Marotte, die er selbst kaum bemerkt. Zwischen dem dicken Schal und der Wollkapuze schauen nur seine schmalen, schwarzen Augen hervor, so dass den Zuschauern seine Jugend verborgen bleibt.


    Weiß trägt der Priester, weiß flimmert der Schnee. Weiß ist die Farbe des Bösen in Arashima. Und weiß ist an diesem unheilvollen Tag beinahe alles hier, denn der Winter hält das Land in seinen Klauen. Weiß ist die Eiskrähe, die von einem Schneehügel zu dem jungen Mann herüberschreit. Ihr Krächzen klingt wie das hämische Lachen eines alten Weibes. Der Schnabel des Todesboten reicht grinsend bis hinter die Augen. Eiskristalle haben sich in den langen Federn verfangen, die im Wind wehen wie ein Schleier. Sie ahnt, dass sie bald Menschenfleisch kosten wird.


    Der junge Mann vermag sie nicht zu verjagen, wie es sonst Sitte ist, um den Tod zu verscheuchen. Er versucht, das Lachen des Tieres zu ignorieren und schnalzt weiter vor sich hin.


    Doch wie kommt es, dass Ikuto Chud, der sich schon während der Jünglingsjahre als nervenstarker Robbenjäger einen Namen gemacht hat und während der kurzen Sommer auf einem Walfänger arbeitet, wo er sich mit den Monstern des Eismeeres misst, heute von solcher Anspannung geschlagen ist?


    Lassen wir Ikuto Chud persönlich zu Wort kommen, denn niemand könnte seine Geschichte besser erzählen, als er selbst.

  • Der Gletscher

    Ich wische mir die Flocken aus den Wimpern. Schneegestöber, wohin ich den Blick wende.


    Wegen des aufziehenden Schneesturms ist von der Anlage wenig zu erkennen. Als Zuschauer habe ich Ereignissen wie diesem schon beigewohnt und weiß, dass es sich um einen Trichter im Gletschereis handelt, der vom Schmelzwasser im Frühling jedes Jahr neu geformt wird.


    Doch nun ist Winter, erbarmungslos in diesen Breiten, tödlich außerhalb der Städte. Unter meinen Kufen - der Gletscher. Wie ein riesiger weißer Seestern quillt er während der Sommermonate zwischen fünf Gipfeln in alle Richtungen hinab. Zur einer Seite streckt er seine Arme in das Reich der Frostalben, zur anderen in das der Arashi. Das Tal zwischen den Bergen hat er vollständig verschlungen und gibt es auch in den wärmsten Zeiten nicht preis. Manche behaupten, dort würde einst eine prächtige Stadt gestanden haben, als das Klima noch milder war, doch niemand kann es überprüfen. Das Eis ist kilometerdick und hart wie Stein, das bewegliche Labyrinth der Gletscherspalten eine Todesfalle, die niemand betreten sollte. Man findet nur, was der Gletscher selbst preisgibt.


    Im Winter aber, wenn der Schnee seine weiche Decke über die Gletscherspalten legt, werden sie zu unsichtbaren Fallgruben. Niemand weiß, bis wohin das Gletschertier bei solchen Temperaturen zu kriechen pflegt oder was es dabei alles verschlingt. Manches gibt es im Frühling wieder frei, anderes behält es für immer für sich. Das Eis ist ständig in Bewegung, es arbeitet, knirscht, stöhnt. Unsere Lehren künden von der Verehrung dieses Gletschers, es gibt Rituale, die ihn besänftigen sollen, damit er nicht auch die übrigen Städte verschlingt. Auch Katagawara liegt an der Spitze eines Arms.


    Vielleicht sollte ich es in meiner Situation mit beten versuchen, aber mein Geist ist wie leergefegt. Ich starre stumm auf das, was vor mir liegt: Der Eistrichter formt den Beginn des Pfades der Wahrheit. Jeder Arashi kennt ihn, doch meine Perspektive ist neu:


    Heute bin ich nicht Zuschauer. Heute sitze ich in dem Schlitten.

  • Die Segelschlitten

    Die Segelschlitten erinnern an Boote auf Kufen, schlank und schnittig. Tatsächlich haben sie sich aus der Seefahrt heraus entwickelt. Auf dem Eis des Meeres oder eines zugefrorenen Flusses kann man mit ihnen im Winter atemberaubende Geschwindigkeiten erreichen. Der eigene Segelschlitten ist der Stolz eines jeden volljährigen Arashis.


    Wie viel er uns bedeutet, wird davon gezeigt, dass der Priester unsere Lebensgeschichte in unsere Masten schnitzt: Den Tag des Erwachsenwerdens, an welchem wir den Segelschlitten erhalten haben, die Hochzeit, später auch die Geburt der Kinder und Enkel, geschlagene Schlachten, erhaltene Ehrungen und vergleichbare bedeutsame Ereignisse. Die Ausbildung zum Priester ist gleichsam eine Unterweisung in der Schnitzkunst.


    Jagdtrophäen baumeln um den Mast herum, denn der Mast ist auch Zeichen der Mannbarkeit. Walrosszähne, Wolfstatzen, Walknochen und Skalps flattern an ihm im Wind. Diese Trophäen befestigt nicht der Priester, sondern der stolze Jäger oder Krieger selbst. An diesen und an der geschnitzten Biografie misst man die Ehre eines Arashi. Am Tag der Bestattung schließlich wird der Mast mit all seinen Trophäen über dem Grab aufgestellt, wo er bleibt, bis Wind und Wetter ihn verzehrt haben.


    Kein materielles Gut ist ein noch persönlicheres Objekt als der Mast des Segelschlittens, der so viel mehr ist als nur ein Fortbewegungsmittel, sichert er doch als einziges Transportmittel das Überleben der Familie.


    Taurig schaue ich auf den abgesägten Holzstumpf meines Schlittens, wo früher mein Segelmast gestanden hat.

  • Der Priester

    Es ist dunkel, der Winter faucht mir seinen eisigen Atem entgegen. Unter meinen Kufen lauert der Gletscher. Offiziell gibt es die Todesstrafe in Arashima nicht, aber noch nie ist jemand vom Pfad der Wahrheit lebend zurückgekehrt, dessen Überwindung jede Schande abwaschen soll.


    Ich blicke zu den anderen, die sich um meinen im Schnee liegenden Mast scharen und mit Niraya, dem Priester, über die geschnitzten Szenen und Trophäen diskutieren. Dass der Priester vollständig in die Farbe des Bösen gekleidet ist, soll dem Winter zeigen, dass dieser Mann sein Verbündeter ist. So soll das Gletschertier zum Gehorsam überlistet werden. Niraya ist fett und alt und liebt Schmuck, er sieht aus wie eine dicke Frau. Die Einwohner von Katagawara überhäufen ihn mit Opfergaben und schicken ihm ihre besten Ärzte. Weil er noch keinen Nachfolger gefunden hat, macht er sich unentbehrlich. Wenn sie ihren Priester verlieren, verlieren sie den Kampf gegen den Winter. Dann wird das Gletschertier unsere Stadt verschlingen.


    Nirayas Fäustling schließt sich um meinen Mast, was mir ein Zittern der Wut über den Rücken jagt. Er findet die Dreistigkeit, mir zuzulächeln. Ich sehe es an seinen schwarz umrandeten Augen, auch wenn der weiße Schal das übrige Gesicht verdeckt. Dieses Exemplar eines Priesters mag ich besonders wenig leiden - Niraya, der von sich behauptet, Sohn dieses Gletschers zu sein. Götterfürchtigkeit hin oder her, aber das geht zu weit. Wie soll ein Gletscher einen Menschen gebären? Doch die Narren aus meiner Heimatstadt schwören, er spräche die Wahrheit.


    Niraya ist auch derjenige, der mich bei meinem zweifelhaften Treiben erwischt hat. Sicher war es ihm eine Genugtuung, meinen Mast abzusägen. Dabei hatte ich einst geglaubt, wir kämen gut miteinander aus, trotz seiner Narretei und meiner Ungläubigkeit. Falsch gedacht, Ikuto ... du solltest nicht von dir auf andere schließen. Du hast Niraya nie etwas bedeutet.


    Mein Blick schweift weiter. Niemand ist gekommen, um mich zu verabschieden. Man kann es ihnen nicht verübeln, niemand möchte mit einem Verräter in Verbindung gebracht werden. Trotzdem tut es weh. Wir sind nicht mehr viele und ich kenne jeden Einzelnen.


    »Ikuto Chud, Sohn Arashimas«, tönt nun Nirayas Stimme so kalt wie der Gletscher, als er mein Urteil für alle hörbar spricht. »Die Götter haben entschieden, dass du deine Ehre verloren hast und in Schande von uns gehen wirst. Folge dem Pfad der Wahrheit, wie das Gesetz es verlangt, und kehre gereinigt zurück.«


    Die Helfer schieben mich mit vereinten Kräften an. Mein Schlitten setzt sich in Bewegung. Immer schneller wird die Fahrt, bis mein Gefährt sich von ihren Händen löst und rasant in der eisigen Röhre verschwindet.

  • Der Pfad der Wahrheit

    Die Kufen gleiten ungebremst über die vom Schmelzwasser vollkommen glatt geschliffene Oberfläche. Reflexartig greife ich nach dem Bremshebel, ziehe ihn bis zum Anschlag, doch ohne Schnee greift die Bremse nicht. Die erste Biegung kommt auf mich zu. Es ist unmöglich, die Fahrt zu verlangsamen. Durch das hohe Tempo werde ich von den Fliehkräften die Eiswand hinaufgetragen. Zwei Wimpernschläge später geht die Kurve genau in die andere Richtung, ruckartig werde ich herumgerissen und rase nun die andere Wand entlang. Hin und her, hin und her. Da ich kein Segel habe, werfe ich mich auf dem Schlitten von einer Seite zur anderen, um ihn notdürftig zu lenken. Ich bin dankbar für die abertausend Übungsstunden in der Wildnis während der Robbenjagd.


    Ich sehe Kurve um Kurve, folge Tunnel um Tunnel. Nach jedem kommt erneut Licht, doch irgendwann - nicht mehr. Ich fahre durch bleischwere Finsternis. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich an meiner Aufgabe scheitern werde.


    Doch kein Gewandheit wird mein Leben retten, es gab andere vor mir, die gute Fahrer waren und keiner kehrte je gereinigt zurück. Mein Mast wird verbrannt werden, denn das Vergessen ist die wahre Strafe für mein Vergehen. Mit der Überwindung des Pfades der Wahrheit vergisst das kollektive Gedächtnis alles: Meinen Namen, meine Herkunft, meine Taten. Auch die Untaten, was der eigentliche Sinn der Fahrt ist, die Chance für einen Neubeginn. Doch was soll das nützen, wenn niemand sie je überlebt?


    Eine Kurve, eine Höhlenöffnung mit hundert Eiszapfen wie Reißzähne, ich rase direkt darauf zu.


    Mit größter Not kann ich durch eine Lücke schlüpfen und fahre hinein in den Tunnel. Dann wird es vollständig dunkel, das Eis ist hier zu dick, um noch Licht durchzulassen. Ich kann nur anhand der Bewegungen des Schlittens erahnen, in welche Richtungen die Fahrt verläuft und hoffen, dass ich nicht an einem der baumgroßen Eiszapfen zerschellen werde oder mich mit meinem Gefährt überschlage.


    Dann plötzlich - Licht.


    Einem irren Impuls folgend muss ich lachen, als mein Schlitten - ein Segelschlitten ist er ohne Mast nicht mehr - auf etwas zurast, das wie eine Sprungschanze aussieht. Den Tod verhöhnend verhallt mein Gelächter ungehört im Sturm. Der Pfad ist zu Ende und ich fliege ... fliege ... fliege, auf ein tiefschwarzes Loch im Eis zu, das mein Grab werden wird. Kein Geschick kann hier noch etwas nützen. Die Kapuze und der Schal werden mir aus dem Gesicht gerissen, der Eiswind beißt in mein Gesicht, es ist unmöglich, die Augen länger offenzuhalten. Blind spüre ich die Schwerelosigkeit unter meinem geschändeten Gefährt. Gemeinsam werden wir zerschellen.


    Der Unfall ist unausweichlich. Ein Knall, ein Schlittern, ein Ruck, ein Schmerz.

  • Der Eispalast

    Ich hebe den Kopf, zittere am ganzen Körper. Die Sonne scheint durch die Eisdecke, ohne Wärme zu spenden. Wie lange war ich bewusstlos? Der Sturm ist vorüber. Wie ein blauer Palast erhebt sich zu allen Seiten der Gletscher. Die Sonne bricht sich, ein Regenbogen überspannt das Gewölbe. Nie habe ich etwas Schöneres gesehen als diesen ersten Anblick, nachdem ich glaubte, gestorben zu sein.


    Doch wie sagt man? Der äußere Schein ist nicht der Dinge Wesen. Das wird mir bewusst, als ich bemerke, woraus der Boden des Eispalasts besteht: Ein Gewirr aus Schnee, Eis und Holz. Das Ende des Pfades. Dies ist er - der Friedhof all derer, die den Pfad der Wahrheit vor mir befuhren.


    Mir ist so kalt, dass ich meine Hände und Füße nicht mehr spüre, doch es gelingt mir, aufzustehen.


    Der Schaden ist nicht zu reparieren. Mein Schlitten ist zerschellt, ein Anblick, der mich noch tiefer trifft als der Boden, über den ich zu gehen gezwungen bin. Dreimal verflucht sei Niraya! Als ob nicht jeder schon einmal Informationen an die Frostalben verkauft hätte in diesen schweren Zeiten. Ich kann nichts dafür, dass sie den Norden unseres Landes mit Krieg überziehen. Ich möchte überleben, das ist alles. Von Ehre hätte ich mir keine Jagdausrüstung kaufen und nicht auf Robbenjagd gehen können.


    Die Wut gibt mir neue Energie und ich schaue mich nach einem Ausweg um. Es scheint keinen zu geben, nur den beinahe senkrechten Eistunnel, aus dem ich kam und seine Fortsetzung, die noch tiefer in den Gletscher führt. Geräusche dringen dumpf zu mir empor. Man müsste schon ein Narr sein, um den Weg hinab ins Gletscherspaltenlabyrinth zu wählen, zumal es finster dort unten ist und ein seltsamer Geruch aus der Tiefe emporsteigt. Ekelhaft warm, als würde der Gletscher tatsächlich Eingeweide besitzen.


    Ich greife nach einem Paar geeigneter Holzstücke und versuche mein Glück in die andere Richtung, indem ich sie wie Eispickel verwende. Aber die Oberfläche des Gletschers erweist sich als zu hart. Immer wieder rutsche ich ab. Es bleibt nur der Tod hier im Eispalast oder der Weg nach unten.


    Ich drehe mich um und beginne den Abstieg in die Tiefe des Gletschers.

  • Stein im Eis

    Meine Pelzhandschuhe rutschen über die glatte Wand, während ich mich langsam durch die Finsternis arbeite. Meine Schritte setze ich vorsichtig in der ständigen Angst, auszurutschen und den Tunnel ungebremst hinabzuschlittern. Daran, dass ich einen Ausweg finden werde, glaube ich nicht. Aber welche Wahl bleibt mir, als diesen Weg zumindest zu versuchen? Mich zu den Toten zu legen, die bei ihren geborstenen, geschändeten Schlitten ruhen, ist keine Option. So ende ich nicht!


    Die einzigen Geräusche hier unten sind meine tastenden Schritte und mein Keuchen, und das gelegentliche Knacken des Eises über mir. Wie dankbar bin ich für die Lehrstunden im Kampf mit den Ungeheuern der Sturmsee. Mein Körper ist stark und ich kann meine Furcht bändigen, während ich weiter hinab steige. Doch Hoffnung gibt mir das nicht. Der Weg führt immer steiler nach unten, immer weiter hinab in das Dunkel, wer könnte etwas anderes damit verbinden als den Abstieg ins eigene Grab?


    Selbst die zunehmende Wärme spendet keinen Trost, sondern trägt den Gedanken an frische Kadaver mit sich. In der Tat stinkt es, was ungewöhnlich ist, denn der Gletscher sollte doch alle Verwesung unterbinden. Was mag dort unten modern? Und woher stammt diese widerliche Wärme?


    Das leise Schleifen unter meinen Fäustlingen ändert sich. Ich verharre, um zu tasten. Die Gletscherwand ist nicht länger gebogen wie ein Tunnel, sondern steigt hier vollkommen senkrecht empor. Ich ziehe einen Handschuh aus, um die Details zu befühlen, finde vertikale und horizontale Spalten, in die ich meine Fingernägel bohren kann. Eine von Raureif überzogene Mauer. Aufgeregt taste ich mich mit der nackten Hand weiter voran. Nach einer weiteren blanken Eisfläche kommt wieder ein Stück Stein. Der Rhythmus setzt sich fort. Dies ist keine Mauer, sondern ein Säulengang.


    Die Spuren der Zivilisation ermutigen mich. Nun spüre ich auch eine Treppe, die sich unter dem schwindenden Eis hervorschiebt. Ich kann dem Weg jetzt besser folgen, ohne die Gefahr, jeden Moment zu stürzen und unkontrolliert in die Tiefe zu sausen. Wenn es hier unten Reste menschlichen Wirkens gibt, so finde ich vielleicht auch etwas, das mir hilft, lange genug zu überleben, bis ich den Weg zurück an die Oberfläche gefunden habe.

  • Mein Herz sehnt sich nach Licht. Die Dunkelheit macht nicht nur die gewohnte Orientierung zunichte. Sie zehrt auch am Verstand. Meine Wahrnehmung beginnt mir Streiche zu spielen. Das Echo meiner Schritte gaukelt die Präsenz eines zweiten Mannes in der Finsternis vor.


    Keuchend verharre ich und lausche: Zeitverzögert endet der wiederhallende Schritt. Da ist niemand, nur der Schatten meiner Angst.


    Tastend setze ich den Weg in die Tiefe fort. Was hoffe ich überhaupt zu finden? Den Weg hinaus aus dem Gletscher? Doch ich steige immer weiter hinab und es gibt keinen Abzweig. Auf diesem Weg finde ich den Heimweg wohl nicht. Suche ich einen zweiten Überlebenden? Warum macht mir die Vorstellung, jemand sei außer mir noch hier, dann Sorgen? Warum gehe ich weiter?


    Mir wird klar, dass mich mit dem Licht auch alle Hoffnung verlassen hat. Ich gehe darum weiter, weil ich keine Wahl habe, als an Ort und Stelle zu sterben oder einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ich beginne zu begreifen, dass dies der letzte Weg von Ikuto Chud sein wird.

  • Für Zweifel ist kein Raum mehr: Licht liegt am Ende des Tunnels. Ein kränkliches Gelb, das muffig riecht. So leuchtet weder Feuer noch die Sonne. Dies ist kein gutes Licht. Den Abschluss des langen Treppenschachts bildet ein verwittertes Portal, dessen Reliefs ich hier am Ende der Dunkelheit gerade so erkennen kann. Als ich zurückblicke sehe ich, wie lang und steil sich die Treppe nach oben durch den Gletscher frisst. Tief, sehr tief muss ich hinabgestiegen sein.


    Wahrscheinlich bin ich nun am Grund des kilometerdicken Eispanzers angelangt, denn unter meinen Stiefeln liegt nurmehr blankes Gestein, ebenmäßig und den Gesetzen der Geometrie folgend, spuren der Zivilisation, die hier einst lebte. Arashi? Vermutlich ja, wer sollte es sonst gewesen sein? Doch einer frühen Kulturepoche entstammend, denn vertraut wirkt hier kaum etwas.


    Ich blicke nach vorn und trete durch das Portal in das kranke Licht.

  • Falsche Dämmerung

    Womit habe ich gerechnet? Welche Lichtquelle bildet solch eine abweisende, ungesunde Art der Beleuchtung? Das Gelb wirkt so unnatürlich, dass ich mir keinen Reim darauf machen kann, es erinnert mich weder an die Sonne, noch an die Sterne, noch an Feuer. Es gibt nichts, was in diesem eitrigen Gelb scheint. Nicht an der Oberfläche zumindest. Was ich nun sehe, ist zweifelsohne das Produkt einer kranken, verderbten Natur.


    Gelbliche Baumpilze von der Größe von Eisbergen überwuchern die alte Stadt. Die Oberfläche der pilzigen Schollen leuchtet in mattem Gelb. Ich sehe das Licht auf meinen Händen reflektieren, sehe den riesigen Schatten, den ich werfe und dessen Haupt sich in der Dunkelheit verliert. Das Licht entspricht in seiner Leuchtkraft der Glut eines heruntergebrannten Feuers. Es reicht nicht sehr weit, doch als ich näherkomme, kann ich alle Details meiner Umgebung gut erkennen.


    Meine Füße stapften durch weichen Mulch, wahrscheinlich eine meterdicke Schicht aus Resten alter Fruchtkörper, die aufgrund der Kälte nur langsam verrotteten. Trotzdem ist es hier unten wärmer als oben im Gletscher. Eis finde ich in diesem Hohlraum keines, nur das in dieser Tiefe lichtundurchlässige glatte Gewölbe des Gletschertieres hoch oben. Die Umgebung selbst ist eisfrei und nicht einmal mit Raureif bedeckt. Die Temperatur muss knapp über dem Gefrierpunkt liegen und ist für das Empfinden eines Arashis daher warm.


    Um an die halb verborgenen Häuser heranzukommen, muss ich über eine Kaskade von Pilzen steigen. Da ihre Oberseiten flach sind, geht das nicht schwer. Ich muss nur darauf achten, allein auf frische Fruchtkörper zu steigen, da die Älteren, die schon braun werden, leicht zerbrechen. Ein Husten schüttelt mich. Der muffige Geruch ist übel. Was für ein unansehnlicher Vorgarten für eine solche Stadt. Wenn sie so groß ist, wie ich anhand der Pilztürme vermute, müssen ihre Bewohner einst sehr wohlhabend und stolz gewesen sein.


    Während ich über die Pilze kletterte, machte ich eine interessante Entdeckung: Bei jedem Schritt stiebt gelbes Licht aus den Unterseiten, das in Wolken niedersinkt, bis es sich verflüchtigt. Als ich zurückblicke, bemerke ich, dass meine Schritte auf den Oberflächen dunkle Fußstapfen hinterlassen haben, jedoch dafür meine Stiefel leuchten. Natürlich. Die Sporen sind es, welche diese Pilze zum Leuchten bringen und alles, wohin sie fliegen! Ich stampfe und hüpfe auf ihnen herum, während ich mich vorwärts arbeite, schaffe mir einen Pfad aus Licht. In leuchtenden Wolken springe ich immer weiter hinauf. Immer heller wird die Höhle von den aufgewirbelten Sporen. Das frische Gelb sieht nicht krank aus, im Gegenteil: Die Pilze unter meinen Füßen schimmern wie herrliches Gold. Auch meine Stiefel scheinen vergoldet zu sein.


    Nach einigem Gehüpfe und Gekletter gelange ich an den ersten Wohnhäusern an, deren Wände ebenfalls überwuchert sind, so dass man sie nur mit Mühe als Häuser erkennt. Ich verschaffe mir mithilfe der Pilze noch etwas mehr Licht. Um einige Türen hängen uralte Fruchtkörper braun und schlaff hinab. In ihnen liegt kein Licht mehr. Bemerkenswerter ist die Tatsache, dass diese Zeugen vergangener Zeiten viereckig ausgeschnitten sind. Jemand hat sich bemüht, die Eingänge und Fenster zumindest einiger Gebäude zu befreien. Ich vermag nicht zu sagen, wie viele Bauwerke sich wirklich unter den Pilzhaufen verbergen.


    Wie alt sind diese Versuche, die Pilze zu bändigen? Misstrauisch blickte ich mich um, erinnere mich an mein eigenes Echo, das ich für einen Verfolger hielt. Sicherheitshalber trete ich ein in eine Schmale Gasse, in der ich vor lauter Pilzen kaum noch klettern kann. Ich zwänge mich durch die wackelnden, stiebenden Freiräume auf der Suche nach einem Versteck, wo ich ruhen möchte.


    Plötzlich erklingt ein dumpfes Beben, dann weiches Poltern, das lange anhält. Ich erstarre, um zu lauschen, während hinter mir ein regelrechter Sonnenaufgang erglüht, der nicht mehr verebbt. Das Licht bleibt erhalten. Mehrere große Fruchtkörper müssen abgebrochen und in einer Pilzlawine nach unten gefallen sein, die ihre Sporen überall verbreitete. Das Werk meines Hüpfens? Wirklich meins?


    Das Herz klopft mir bis zum Hals, als ich mein Klettern beschleunige, eine nicht zu vermeidende und noch weniger zu übersehende Spur aus Licht hinterlassend.

  • Rasten. Nach all den Anstrengungen, nach der halsbrecherischen Schlittenfahrt und dem endlosen Weg hinab, signalisiert mein Körper, dass seine Reserven aufgezehrt sind. Meine Schritte sind kurz und ungeschickt, ich taumle oft und sehe zuckende Schatten. In der zugewucherten Gasse finde ich zwischen den Fruchtkörpern eine Lücke, die seitlich in ein Gebäude führt.


    Ein Wohnhaus, wie mir das uralte, aber aufgrund der Kälte bestens konservierte Inventar verrät. Möbel aus dem Holz der Nordkiefern stehen an den rot, blau und gelb bemalten Wänden. Auch hier sind die Fruchtkörper entfernt worden, man sieht es an den Spuren. Ich rede mir ein, dass die Pilze sehr langsam wachsen, über Jahrhunderte, und dass dieses Wohnhaus vor sehr langer Zeit freigeräumt wurde.


    Und da! Eine volle Vorratskammer! Ich kann mein Glück kaum fassen, als ich die luftgetrockneten Rentierkeulen in langer Reihe von der Decke hängen sehe, die Körbe voll Dörrfisch, den eingesalzenen Speck. Ich nehme das lange, fast wie ein Schwert wirkende Messer vom Haken und bediene mich großzügig am Rentierschinken.

  • Zurück in den Gletscher, Zurück nach Hause

    Ich kann nicht bleiben. Die Pilzsporen vernebeln meinen Verstand. Ich bin nicht sicher, ob ich wirklich etwas gegessen habe, ob es diesen Ort tatsächlich gibt.


    Willkommen im Gletscher. Es ist ein geheimnisvoller Ort, der sich dem Zugriff der Menschheit entzieht, nur ein kleines Stückchen weiter, als die Menschen mit ihren Lichtern und ihrem Feuer ihn erreichen können. Das heißt natürlich nicht, dass er unbewohnt ist. Es bedeutet auch nicht, dass sich niemand in den Gletscher wagt. Die Menschen haben ihre Gründe. Und sie haben ebenfalls Ihre Gründe.


    Was auch immer der Anlass für das Eindringen in das heilige Territorium des Winters ist, die Menschen versuchen es und stellen schnell fest, dass sie hier nicht hingehören.


    Du bist ein Reisender, der sich in den Gletscher jenseits der Reichweite der Menschheit wagt, sagt eine Stimme in mir. Du hast deinen Grund, warum du dich auf den Weg machst.


    Ich habe meinen Grund. Ich bin hier.


    Ich bin an einem Ort, an dem ich nicht hätte sein sollen, und sehe Dinge, die nicht sein sollten. Als meine Wahrnehmung wieder einsetzt, gehe ich gerade durch eine Gletscherspalte. Darin ist es warm, ohne dass mir ständig Schnee ins Gesicht weht. Ich wage mich weiter zwischen den glatten Wänden entlang. Es so viele Farben im Eis: einige Blautöne, einige Grüntöne und sogar ein tiefes Violett. Sie schimmern.


    Die Gletscherspalte mündet in eine Höhle, die erneut tiefer führt. Je weiter ich ins Innere gehe, desto kälter wird es wieder, und ich fröstelte mit der Zeit mehr als draußen. Doch ich weiß, dass der Weg zurück nicht zu meiner Rettung geführt hat, also gehe ich weiter vorwärts. Die Aussichtslosigkeit treibt mich weiter in den Gletscher hinein, bis ich in eine Kathedrale aus Eis gelange. Dort sehe ich ihn, zusammengerollt auf all seinen Schätzen. Der Eisdrache liegt auf einem Berg von Reichtümern, die alle fest eingefroren sind. Es verlockt, sich etwas davon zu nehmen, doch der Eispanzer ist zu dick und zu hart, als dass ein Mensch ihn ohne schweres Werkzeug durchbrechen könnte. Vielleicht würde es auch mit den notwendigen Hilfsmitteln nicht funktionieren. Das Eis ist hart wie Stein.


    Fahles Licht schimmert blau durch das Gletschergewölbe. Ist der Drache echt oder nur eine Eisskulptur? Wenn ja, lebt er?


    Ich habe an einem solchen Ort nichts zu suchen und schleiche mich auf demselben Weg rückwärts hinaus. Ich hatte Glück, dass ich den Drachen nicht geweckt habe, falls er lebte. Vielleicht hatte er auch nur die Gnade, so zu tun, als ob er noch schliefe.


    Ich fantasiere, denn es gibt keine Drachen und niemand errichtet Kultstätten im Gletscher.


    Sicherheitshalber kämpfe ich mich hinauf in Richtung Licht. Dort erwischt mich der Wind, und ich kann nicht sehen, wo ich hintrete, woher ich kam und wohin ich muss. Es gibt nichts mehr außer dem Weiß, als ob ich mich in einem Glas Milch verirrt hätte. Ich hoffe, dass meine Reise nicht mehr allzu lange dauert, doch meine Schritte führen in die Endlosigkeit. Ich lasse mich nieder sinken.


    Schnee stiebt empor und sinkt als glitzernder Kristallstaub auf mich nieder. Die Welt ist hier auf dem Gletscher viel wundersamer und freundlicher, als ich sie je für möglich gehalten hätte. Ich erkenne, dass ich nicht länger allein bin. Ich begegne einem Wesen, gütig und sanft und größer als jeder Geist, dem ich bislang begegnet bin.


    Es kommt auf einer Brücke aus Licht herunter geglitten, ein Regenbogennebel in der Sonne, und schlingt sich in einer warmen Brise um mich herum. Hier nimmt es Gestalt an. Er spricht mit einem menschlichen Gesicht und dem langen, schlanken Körper einer Schlange. Ich erklärte ihm meine Reise. Er bietet mir an, mich nach Hause zu bringen, doch ich kann das Angebot nicht annehmen. Er ist traurig, dass ich ablehne, und ich auch, aber wir beide wissen, dass mein Weg hier noch nicht zu Ende ist. Ich muss meiner Bestimmung noch ein Stück weiter folgen. Er verlässt mich mit der gleichen sanften Brise und eine brutale Kälte greift nach mir.


    Mit einem panischen Atemzug schlage ich die Augen auf, japse wie ein Ertrinkender. Mein Herz rast, meine Glieder zittern. Ich stemme mich auf die wackeligen Beine und kämpfe mich weiter. Da ist kein Regenbogen mehr, doch da ist ein Weg, den ich vorher nicht sah. Den steige ich hinauf.


    Die Kurven kommen mir bekannt vor. Ich kehre auf altes Terrain zurück. Das bedeutet, dass ich mich hier draußen nicht hoffnungslos verirrt habe. Ich steige noch höher, bis hinauf zum höchsten Punkt des Gletschers. Zu fünf Seiten ragen dunkle Gipfel mit Kronen aus Eis und Schnee. In ihrer Mitte liegt, wie ein weißer Seestern, der Gletscher, die Arme durch ihre Täler geschoben.


    Hier, auf dem Zenit des Gletschers, treffe einen anderen Reisenden, der mir von seinem Trockenfleisch gibt, so dass ich beschließe, mit ihm zu rasten. Von ihm höre ich so manche Geschichte. Er erzählt von einem Kristallturm und von Fischen, die durch den Schnee gleiten würden, als wäre es Wasser. Hier draußen gibt es so viele Wunder, aber ich bin nicht sicher, ob sie Teil der Natur sind oder Boten des Wahnsinns.


    Seine Stimme ist wie ein murmelnder Quell. Auch wenn ich mich vor dem Einschlafen fürchte, muss ich bald die Augen schließen und das Fleisch verdauen, um wieder zu Kräften zu kommen. Morgen werde ich weiter durch die Kälte ziehen. Ich muss. Sonst werde ich selbst wie der Drache, werde selbst Teil des Gletschers.


    Als ich erwache, ist niemand bei mir. Vielleicht ist er weitergezogen und der Wind hat seine Spuren verwischt. Der Schnee reicht mir bis zu den Knien. Ich bahne mir meinen Weg mühsam über das Weiß, Stunde um Stunde, zum Rand hin, fort vom Herz des Gletschera. Vor mir öffnet sich das Tal. Ich kann bald das ganze Land vor mir liegen sehen. Arashima glitzert und leuchtet im Sonnenlicht. Ein tiefes Glücksgefühl durchströmt mich. Ich weiß nun, wo ich entlanggehen muss.


    Ich bin zu aufgeregt, um zu rasten. Das ist vielleicht ein Fehler.


    Ich treffe ... sie nennt sich ein Orakel. Sie sieht die Zeichen der Zukunft. Ich wäre ein Narr, würde ich sie für einen Menschen halten. Wir unterhalten uns eine Weile, dann bietet sie mir einen Handel an. Sie will meine Wärme. Ich weiß nicht genau, was sie meint, aber ich reiche ihr meine Hand. Das Eis kriecht langsam durch meine Adern, als würde mein Blut gefrieren. Ich sehe einen Gedanken, der nicht der meine ist. Ich sehe die Schlange wieder, die sich über die Berge nach Osten bewegt, und ich sehe eine Erscheinung meines Sohnes. Ich weiß nicht, ob sie mir wehtun oder mir helfen will, aber ich werde diesen Weg nicht mehr gehen.


    Ich rolle mich im Schnee ein und werde in keine der beiden Richtungen weitergehen, weder nach Katagawara noch zurück in die Tiefe.


    Habe ich geschlafen oder war ich bewusstlos? Ist überhaupt Zeit verstrichen? Ich schleppe mich den Hang hinunter, will fort von diesem Gletscher und wieder festes Gestein unter den Stiefeln spüren. Ein großer Felsrocken klemmt im Eis. Man nennt ihn Bergritter. Die Nacht bricht herein. Fast bin ich am Ziel.


    Er reicht mir eine riesige Hand und hebt mich auf seine starke Schulter. Wir sehen zu, wie sich der Meteor am Himmel nähert. Es ist so kalt, dass ich kaum atmen kann, aber wir sprechen über das, was kommen würde. Er sagt mir, dass es noch Jahre dauern wird, bis er ankäme, aber er würde weiter wachen und ihn dann hinauf zu den Sternen zurückschlagen, von wo er gekommen ist. Er dankt mir, dass ich ihn an seinen Eid erinnert habe und setzt mich behutsam ab.


    Ich bin so müde ... doch mir ist warm.


    Als der milchige Schleier vor meinen Augen sich lichtet, glüht der Himmel rosa. Ich stehe vor meinem Dorf. Alle heißen mich willkommen wie einen Fremden, einen verirrten Wanderer. Meinen Namen wollen sie wissen und ich sage: Karasu Korikara, die Krähe aus dem Eis. Ikuto Chud ist nicht mehr. Er ist gestorben und die Schuld ist vergessen.


    Aber ich werde den Gletscher niemals vergessen können, die Wunder und die Schrecken. Dasss ich nicht weiß, was davon Wirklichkeit ist und was ich im Delirium sah, macht mir Angst. Lauern dort wirklich all diese Dinge, so nah am Dorf, unter dem Gletscher, der immer näher kriecht?


    Der Mann, der ich einst war, ist vergangen. Ich bin mir selbst ein Fremder, als ich einen panischen Blick zurück hinauf werfe, während sie mich sanft ins Dorf ziehen. Um den neuen Bürger in ihren Reihen zu begrüßen, wollen die Arashi ein Festmahl abhalten mit Spielen und Musik. Der Priester führt mich zum Badehaus, das über einer heißen Quelle errichtet wurde. Dort soll man mich vorbereiten.


    Aber ich bin so müde. Mein Geist, der einst so klar und rein war wie der Ozean, ist nun zersplittert wie Packeis, das in meinem Kopf drückt und knirscht. Ich hoffe, sie verstehen, dass ich noch eine ganze Weile schlafen möchte, bevor ich jemals wieder feiern kann.


    ※※※ Ende ※※※