Beiträge von Seweryn

    "Euch ebenfalls einen guten Morgen.", grüßte Seweryn und nickte bestätigend. "Schlaf, ja, den fand ich. Es reichte um frisch für den Tag zu sein.". Ein leicht schelmisch anmutendes Grinsen huschte über das Gesicht des Almanen, als dieser sich einmal durch das Haar wischte.
    Er schnalzte mit der Zunge und sein Pferd setzte sich zusammen mit den Reisenden in Bewegung.
    Seweryn war der erste, der schließlich schon nach kurzer Zeit die Stille unterbrach. "Es mag womöglich seltsam klingen...doch dachte ich, dass Moldi hier...", er tätschelte sein Pferd, welches brav nebenher trottete, "Nunja, etwas...ängstlicher reagiert. Auf Euren Gefährten meine ich.". Schlagartig raste Seweryns Blick zu Hincan. "Wahrscheinlich ist es nicht das erste Mal, dass ihr so etwas hört, nicht wahr? Ich muss zugeben, ich bin noch nicht in solch einer Gesellschaft gereist.". Der Almane blickte hin und her. "Habt etwas Nachsehen mit mir. Ich denke, wir können das ein oder andere bei einer Rast klären, sodass ich mich nicht komplett daneben benehme.". Seweryn hatte versucht seine anfängliche Unsicherheit zu erklären und wollte diese ganze Sache irgendwie aus der Welt schaffen, doch war er sich nicht so ganz sicher, ob er es auch wirklich geschafft hatte vernünftig zu erklären. Auf der anderen Seite hielt er die beiden Gefährten auch nicht für dumm, sie würden es sicherlich verstehen.

    Die Tür flog krachend auf und Seweryn stolperte schon fast ins Freie. Draußen angekommen konnte er sich gerade noch so an einem nahestehenden Gatter festhalten um nicht den Boden begrüßen zu müssen."Uuuuff...". Langsam richtete sich der Almane auf, wischte sich mit der Hand durch das Gesicht. <Was ist da gestern noch passiert?!>, fragte Seweryn sich selbst und nach und nach kehrten Fetzen der Erinnerung wieder. Er hatte am Vorabend den Schankraum verlassen, war zu seinem gemieteten Zimmer gegangen. Was dann? Schlafengelegt? Nein. Erst noch heiß gebadet, sich rasiert und die Haare wieder in Form gebracht...seltsamerweise dabei eine Flasche guten Wein in die Hände bekommen? Zumindest erklärte dies die leere Flasche neben seinem Bett, den happigen Betrag auf der Rechnung und die doch recht störenden Kopfschmerzen. Die frische Morgenluft tat jedoch mehr als gut. Seweryn atmete erst mal tief durch, musste dann husten. "Ist doch nicht wahr...". Seine Kehle fühlte sich so trocken wie eine Sandwüste an. Wasser. Er brauchte Wasser. In der Nähe konnte Seweryn einen kleinen Brunnen sehen und eilte dorthin. Das Quietschen und Rasseln der Kette ließ den Almanen seine Zähne fest aufeinander beißen. Dann endlich kam der Eimer mit klarem Wasser zum Vorschein. Erst genüsslich, dann schon fast gierig schüttete Seweryn das kühle Nass in sich hinein. Irgendwann setzte er den Eimer ab, stellte ihn auf den Brunnenrand und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. "Das tat gut.", hauchte er und musste herzhaft rülpsen. "Jetzt kann es losgehen.", sprach Seweryn wieder mit sich selbst und machte sich auf den Weg in Richtung Stall, wo er sein Pferd abreisefertig machte. Gemeinsam mit Moldi ging Seweryn dann wieder zurück zum Weg, wartete dort auf seine Mitreisenden und kaute dabei auf einem Stück Trockenfleisch herum. Der Kater schien sich zum Glück auch langsam aber sicher zu verabschieden.

    Es dauerte etwas, bis Seweryn reagierte. Er sah Zarsal einen Moment lang schweigend an, dann wanderte sein Blick zu dem Greifen herüber. Der Almane atmete tief durch, drehte dann den Becher vor sich langsam umher. "Ich habe lange mit meiner Familie in der Gegend um Drakenstein gelebt, kenne mich da also sogar etwas aus.", begann er leise. "Ich denke es kann nicht schaden, wenn ich mich euch anschließe.". Wieder schaute er zu Alb und Greif, dann hob er den Becher, deutete ein Prosit an und trank. "Es könnte wirklich schön werden die alte Heimat einmal wiederzusehen, vielleicht treffen wir ja alte Bekannte von mir.". Somit schien die Sache beschlossen. Seweryn machte keinerlei Anstalten für so etwas wie eine Dienstleistung einen Preis zu nennen, trotz seines Söldnerdaseins. "Ich würde jedoch vorschlagen, dass wir noch etwas hier bleiben, zumindest über Nacht.". Er kratzte sich am Kopf und wischte sich anschließend durch die Haare um die Frisur zu zähmen. "Ich werde erst mal ein heißes Bad und dann eine gute Mütze Schlaf nehmen. Proviant können wir unterwegs besorgen, eine kleine Route in Richtung Drakenstein können wir gern anschließend gemeinsam festlegen.". Seweryn machte tatsächlich keinen ordentlichen Eindruck, daher war es wahrscheinlich das Beste erst einmal die Strapazen der letzten Reise von sich zu streifen."Aber vorher...". Der Almane klopfte mit zwei Fingern auf den Tresen, deutete dann auf seine Begleiter und sich selbst. Kurz darauf standen drei weitere Getränke vor ihm. "Hab mir Angewöhnt meine Geschäfte mit einem Glas zu besiegeln. Geht auf mich. Auf eine gute Zusammenarbeit und eine angenehme Reise.".


    Als es langsam spät wurde verabschiedete sich Seweryn von Zarsal und Hincan, schließlich wollte er noch sein Bad nehmen! Es war eine Wohltat, als Seweryn schließlich in den Zuber mit dem angenehmen Badewasser stieg...und später im weichen Bett in einen wohltuenden Schlaf fiel...

    Seweryn hörte interessiert der Geschichte aus der Vergangenheit zu. Schließlich lehnte er sich zu Zarsal hinüber und flüsterte:"Ehm, verzeiht die Frage.", begann er unsicher und warf einen kurzen Blick über die Schulter um sicherzugehen, dass niemand, nicht mal Hincan lauschte. "Euer Gefährte...kann er...naja, kann er uns verstehen? Reden?". Der Almane kam sich plötzlich irgendwie dumm vor. "Ich, nunja, habe einfach keine Ahnung von solchen...Themen?", erklärte er hastig.


    "Intermagische Akademie?", wiederholte Seweryn langsam, legte den Kopf schief, schloss die Augen und atmete tief durch. <Noch mehr Magie.>. "Ich war noch nie dort, habe jedoch schon die ein oder andere Begegnung mit Magie gehabt.", erklärte er, nicht wissend, dass er nicht mal an der Oberfläche der Möglichkeiten der Magie gekratzt hatte. Ein weiterer Schluck folgte.
    "Oh, Euch begleiten?". Eine von Seweryns Augenbraue schnellte in die Höhe. Dann wandte der Almane den Blick ab und starrte stumpf geradeaus. Tatsächlich dachte er eine Zeit lang über das Angebot nach. Gerade, als Zarsal die Stille zwischen den beiden unterbrechen wollte, sagte Seweryn:"Ich werde Euch gern ein Stück begleiten. Ich habe tatsächlich hier und da noch das ein oder andere Geschäft abzuwickeln, sollte allerdings keinen zu großen Aufwand darstellen.". Seweryn kratzte sich an seinem etwas ungepflegten Bart. "Ich kann Euch keine wirkliche Empfehlung für Euer erstes Ziel aussprechen.", gab der Almane schließlich zu. <Du gibst dir wirklich alle Mühe den Eindruck eines ziellos herumstreunenden Tagelöhners zu vermitteln.>. So ganz zufrieden war Seweryn mit sich selbst in dieser Situation nicht, aber womöglich würde mal wieder alles gut werden. "Wo zieht es Euch denn hin? In Städte? Durch Landschaften? Wie wollt ihr reisen, wo übernachten?". Seweryn hatte selbst schon viele Nächte im Freien verbracht, war bei Wind und Wetter gereist und wollte sich nur versichern, dass genügend Ausrüstung vorhanden war.

    Seweryn funkelte seinen Schergen an, der ihn etwas unsanft in Richtung des Majors geschubst hatte. Dann nahm er Haltung vor dem Goblin an. "Das...wäre dann wohl ich.". Der Goblin musterte den jungen Mann, machte eine Handbewegung, dass der Almane doch bitte zum Punkt kommen sollte. "Mein Name ist Seweryn, ich führe die Teufelskerle hier an. Ja, unser Söldnerhaufen nennt sich "Schartige Schwerter". Wir sind immer da, wo es Arbeit für springende Münze gibt. Hier...", Seweryn deutete in die Richtung, in der die Frontabschnitte in der Ferne verliefen. "...gibt es garantiert genug zu tun. Ansonsten packen wir auch hier mit an.". Der Oberst zog eine Augenbraue hoch. "Das hier ist Baldor.", erklärte Seweryn und klopfte einem Bären von einem Mann auf die Schulter. Der Kerl grunzte. "Stark wie ein Baum, prügelt Feinde schon fast mit bloßen Fäusten zu Klump. Gut, er ist etwas...naja.". Baldor bohrte ungeniert in der Nase, schnippte seinen Fund anschließend auf den Boden und grinste. "Dann haben wir hier zum Beispiel noch Flex.". Der Kerl, der Seweryn Anfangs in Richtung des Goblins geschubst hatte trat vor, verbeugte sich knapp. "Schwerenöter vor dem Herren, dafür mit den Messern flink wie kein anderer. Bester Mann für dreckige Arbeit.". Flex nahm dies als Kompliment auf. "Anjuscha.", fuhr Seweryn fort. "Sie trifft eine Münze aus hunderten Fuß Entfernung.". Eine unscheinbare und leicht heruntergekommene, junge Frau sah auf und nickte kaum merklich. "Ihr habt natürlich nicht die Zeit um Euch länger mit mir und dem Sauhaufen hier zu beschäftigen, ich weiss.". Seweryn trat etwas näher. "Aber warum auch? Vermutlich weiss eine Person wie ihr schon längst, ob wir ins Geschäft kommen oder nicht. Wir werden erst einmal unser Lager weiter aufschlagen. Braucht ihr uns, so bieten wir unsere Klingen zu diesem Preis an. Braucht ihr uns nicht, keine Sorge, so ziehen wir nach kurzer Rast im Morgengrauen weiter.". Seweryn überreichte dem Major eine Pergamentrolle mit den Konditionen. Dann zog die kleine Gesandtschaft des aufstrebenden Söldnerhaufens wieder von dannen.


    "Hätte nicht besser laufen können, wa?". Flex lehnte sich an einen knorrigen Baum ohne Blattwerk, kaute mit offenem Mund auf einem Stück Trockenfleisch herum. "Wir werden sehen.", gab Seweryn knapp zurück. "Warts nur ab, irgendwer wird schon bezahlen um jemanden wie dich zu verheizen.". Die beiden Söldner lachten, Flex eindeutig dreckiger als Seweryn. "Schenken wir uns erst mal einen ein.".

    "Nun, dann seid gegrüßt, Zarsal und Hincan Sturmfalke.". Seweryn nickte den beiden Gefährten zu. Die Formalitäten schienen somit erst einmal erledigt.
    "Ja, ich habe zwar nicht alles mitbekommen, doch das, was ich hörte gefiel mir durchaus.". Einen Moment lang glitt Seweryns Blick an Zarsal vorbei, in eine weite Ferne. Der Almane musste plötzlich an das Lied denken, welches er auf seiner letzten Reise gesungen hatte, als Klein-Lysa sich vor einem Unwetter gefürchtet hatte. Er wurde schnell aus seinen Gedanken gerissen, als kurz darauf das Essen für die beiden anderen Gäste gebracht wurde.
    "Oh, ich bedanke mich.", entgegnete Seweryn auf die Einladung und bekam kurze Zeit später auch einen Teller vorgesetzt. "Über mich gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen.", begann der Almane doch recht bescheiden nach ein paar Bissen. "Ich schlage mich so durch, Gelegenheitsarbeit. Mein letztes Ziel war Shohiro. Ich begleitete eine kleine Reisegruppe, die eine weitere Klinge durchaus brauchen konnte.". Es zuckte kurz in Seweryns Arm, als er an die Verletzung dachte, die er sich auf dieser Reise eingefangen hatte. Natürlich versuchte sich der Almane nichts anmerken zu lassen. "Ja und jetzt, jetzt bin ich wieder hier. Eigentlich auf der Durchreise, doch wer weiss, was die nächste Zeit so bringt?", fügte er zwischen dem ein oder anderen weiteren und herzhaften Bissen hinzu."So wie ich das sehe sind dies recht turbulente Zeiten. Leute wie ich finden somit quasi immer Arbeit. Das soll nicht heißen, dass ich alles mache, aber mein Aufgabengebiet ist doch recht...breit gefächert.". Seweryn war mit dem was er tat zufrieden. Natürlich konnte es vorkommen, dass er irgendwann den nächsten Tag nicht erleben würde, aber so war nunmal das Söldnerleben. Er hatte sich damit abgefunden. Einen kurzen Moment wollte er auch noch auf seine Schwester eingehen, doch verzichtete er darauf. Stattdessen genehmigte sich der Almane einen weiteren Schnaps. <Du säufst einfach zu viel!>, mahnte er sich gedanklich, doch wischte er die Vorwürfe mit einem weiteren Schluck hinfort. Seweryn wunderte sich etwas über sich selbst, dass er mittlerweile doch mehr vertrug als eigentlich gut war...
    "Aber die gleiche Frage kann ich euch auch stellen. Sagt, seid ihr ebenfalls nur auf Reisen? Was führte euch zusammen? Ich bin schon einigen Reisegruppen begegnet, doch ihr seid für mich...naja...neu. Klingt seltsam, ich weiss.". Seweryn zuckte mit den Schultern, hoffte, dass er nun nicht beleidigend oder dergleichen gewesen ist und kam sich leicht tölpelhaft vor.
    Hincan schien von dem Gespräch gerade nicht wirklich viel mitbekommen zu haben, daher fixierte Seweryn nun Zarsal mit seinem Blick und wartete in gewisser Weise gespannt auf eine Antwort. Gut, dass man in dieser Taverne hier niemals durstig sein musste. Seweryn wusste schon jetzt, dass es ein interessanter Abend werden würde. Möglicherweise war ja ein Geschäft zu machen? Wäre ja nicht das erste Mal, dass Seweryn hier erneut Arbeit fand...

    "Es dürfte eigentlich nicht mehr weit sein, oder?", fragte Seweryn seine Schwester, die sich jedes Mal mit dem gesamten Oberkörper zu ihm umdrehen musste um ihn anzuschauen wenn er mit ihr redete. Sie war einfach zu dick eingepackt, fand Seweryn. "Ich glaube, wir müssen da hinten links, irgendwie so stand das in der Einladung.". Seweryn nickte stumm. Anschließend rückte er den Ruchsack auf seinem Rücken zurecht. Finja hatte ihm die ganzen schweren Gepäckstücke aufgedrückt, zum Beispiel Flaschen mit seltsamer Flüssigkeit drin. Diese klimperten nun leise. "Was auch immer du an Geschenken mitbringst, wehe der Empfänger freut sich nicht und ich schleppe hier das ganze Gelumpe quasi umsonst mit mir rum.", grummelte Seweryn und verzog das Gesicht. "Was? Hab ich da etwa gerade ein Mimimi von meinem großen, starken Bruder gehört?", grinste Finja frech, woraufhin Seweryn ihr die Mütze über die Augen zog. "Heeeeee!", beschwerte sich die kleine Almanin und rückte ungeschickt mit ihren dicken Handschuhen die Mütze wieder zurecht. Sie tappte weiter durch den Schnee voran, als Seweryn plötzlich stehen blieb. "Finja, warte mal kurz.", sagte er und hielt einen Moment lang inne. Hatte er da gerade etwas gehört? "Schon gut, war wohl doch nichts.", sagte er schließlich und stapfte weiter voran. "Wenn mich nicht alles täuscht ist das Ziel hinter der Kurve da hinten.", stellte Seweryn fest, doch wurde er das Gefühl nicht los als würde irgendjemand ihn und seine Schwester beobachten. Finja bekam von all dem anscheinend nicht wirklich etwas mit und bahnte sich frohen Mutes ihren Weg durch den Schnee. "Sieh nur, da hinten brennt Licht!", rief Finja plötzlich vergnügt und deutete mit ihrem Fäustling auf einen schwachen Lichtschein nicht ganz so weit entfernt. Seweryn meinte schon Gerüche von Essen wahrnehmen zu können...auf jeden Fall arbeitete da jemand mit Zwiebeln.

    Einige Zeit war vergangen, seitdem Seweryn das letzte Mal in der Taverne zu Gast war. Vor ihm hatten bereits mehrere Gestalten das Gebäude betreten, dies hatte er schon von weitem erkennen können. So tat er es ihnen nach und huschte durch die Tür, welche er langsam und leise hinter sich schloss. Zielstrebig bahnte sich der Almane seinen Weg zum Tresen, wo er seinen Reiserucksack polternd von der Schulter fallen ließ. "Großes Bier und nen Kurzen.", gab er kurzerhand seine Bestellung auf und lehnte sich, den Kopf abwechselnd zu den Schultern neigend, an die Bar. Sein Nacken knackte und Seweryn zischte. "Verdammte Verspannungen...".
    Erst jetzt bemerkte er wirklich die beiden Gäste neben sich. Zwar hatte er bereits Notiz von ihnen genommen, doch geschah dies eher beiläufig. Nun musterte er Greif und Waldfeemann, welcher leise etwas vor sich hinsang. Mit einem dumpfen "Plök" stellte man Seweryn seine gewünschten Getränke hin, die er sogleich bezahlte. Der Almane wartete, bis der Waldfeemann geendet hatte, dann prostete er ihm zu. "Schön.", kommentierte er knapp, nickte anerkennend und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Humpen. Dann wanderte sein Blick zu dem Greifen. "Guten Abend erst einmal.". Nun zog der etwas von der Reise heruntergekommene Almane den Schnaps in einem Zug weg. "Aaaaaahh...Mach mir direkt noch einen.". Mit der Rückhand schob Seweryn das Pinnchen wieder in Richtung Wirt. "Sagt, singt ihr öfters solche Lieder?", fragte er und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, um die nervigen Strähnen aus dem Gesicht zu entfernen. Wärme breitete sich in Seweryn aus, als er das zweite Pinnchen leerte. Langsam schien auch die Anspannung der letzten Tage und Nächte von dem Almanen abzufallen. Seine Haltung wurde zusehends entspannter. "Übrigens. Seweryn mein Name.", stellte er sich schließlich den beiden Gästen am Tresen vor.

    Seweryn hatte sich sehr über den Brief mit der schönen Schrift und den Verziehrungen gefreut. Schon viel zu lange hatte er keine Einladung mehr zu einem richtigen Fest bekommen. Er las noch einmal die Worte und langsam aber sicher keimte Vorfreude in ihm auf. Dann prüfte der Almane noch einmal den korrekten Sitz seiner Kleidung. Seine festen Stiefel würden ihn gut durch das winterliche Wetter tragen, so viel war sicher. Auch sein neuer Wams saß wie angegossen und tatsächlich hatte er sich an diesem Tag etwas mehr Mühe mit seiner Frisur gegeben als sonst. "Könnte glatt n hohes Tier sein.", murmelte Seweryn leise vor sich hin, während er sein Spiegelbild betrachtete. Er ertappte sich sogar dabei, wie er vor dem Spiegel die ein oder andere Haltung einnahm. Kurz darauf musste er sogar etwas über sich selber lachen. "Albern.", grinste er. Erneut wanderte sein Blick nach draußen. Der Schneefall hatte wieder zugelegt und so würde er nun doch den dickeren Reisemantel anziehen. Seweryn nickte, ging zu der kleinen Garderobe und schwang sich elegant den geflickten und gewaschenen Reisemantel mit Innenfutter um. Das würde wohl als Schutz gegen das Winterwetter da draußen genügen. Vielleicht noch die Handschuhe, ja, die könnte man noch zur Sicherheit einpacken. Ein letztes Mal prüfte der Almane die vorbereiteten Gastgeschenke. Es war alles komplett, nichts konnte vergessen werden. Seweryn war zufrieden. Dann schließlich drehte er sich von der Haustür weg in Richtung Flur. "Brauchst du eigentlich noch lange?!", rief er und wartete auf eine Antwort. "Weisst du...wir sollten nämlich bald mal los!", fügte er an, als die Antwort ausblieb. Irgendwo in einem anderen Raum rumpelte es kurz, dann schließlich waren Schritte zu hören. "Ach, haben wir es dann doch einrichten können?", scherzte Seweryn und sein schelmisches Grinsen wich einem Ausdruck des Erstaunens als seine Begleitung in den Flur trat. "Ehm...bitte sag mir, dass du irgendwo da drunter bist?", fragte Seweryn unsicher und deutete auf den Haufen Kleidung, der ihm gerade entgegengetreten war. Der Klumpen aus Stoff wuselte heran. "Waf demm?", erklang es leise und dumpf Seweryn entgegen. "Wir müssen nur durch den Schnee, Finja, wir machen keine Expedition in den tiefsten Winter?". Seine Schwester zog ihre Strickmütze mit Bommel etwas nach hinten, stopfte den Wollschal tiefer in den Kragen. "Du kannst ja frieren, ich habe es da lieber muckelig warm.", brummelte die kleine Almanin und rückte ihren ebenfalls gefütterten Mantel zurecht. "Wenn ich auch nur einen Mucks von dir wegen der Kälte höre, dann schuldest du mir was!", meinte sie schließlich und hob mahnend den Finger. "Schon klar, abgemacht.". Schließlich hatte auch Finja ihre Stiefel angezogen und die Geschenke waren verstaut. Endlich konnte es losgehen. Die beiden wanderten durch die zauberhaft winterliche Landschaft, der Schnee knarrte herrlich unter ihren Schritten. "Du schüttest dich aber heute nicht wieder so zu, oder?", fragte Seweryn seine Schwester während des Laufens. Er bekam keine Antwort. "Finja?". Sie war gerade noch neben ihm gewesen? "Wo bist...?". Seweryn drehte sich suchend nach seiner Schwester um, als ihn etwas Nasskaltes im Gesicht traf. "HA! Volltreffer!", jubelte Finja und klopfte sich den Schnee von den Handschuhen. "Mach dir mal keine Sorgen, ich werde natürlich wie immer ganz brav sein.", gab sie lachend zurück während Seweryn versuchte mit seinem Ärmel das Gesicht abzutrocknen. "Na warte du....". Dann marschierte Seweryn schnellen Schrittes auf die quietschende und sich rasch entfernende Finja zu. Ein paar geworfene Schneebälle später wurde ein zumindest vorübergehender Frieden ausgehandelt und die Reise konnte weitergehen. Bald würden die Geschwister ihr Ziel erreichen. Es würde sicherlich eine schöne Zeit werden.

    Ich habe eine Auszeichnung für Finjas Charakterbogen bekommen. In den Details steht nun: "Als Zeichen meiner Anerkennung möchte ich dir für den Charakter Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen. die Auszeichnung ´Top Charakterbogen´ überreichen." Da fehlt wohl i-wie der Link oder so?

    Wenn man versucht Foren als gelesen zu markieren erscheint die Meldung "AJAX-Fehler. Bei deiner Anfrage ist etwas falsch gelaufen und der Server hat eine ungültige Antwort zurückgegeben.". Das tritt bei mir auch auf, wenn ich jemanden als Freund hinzufügen möchte.


    Dann noch:
    Eru Heute, 21:44
    Habt ihr mal im Chat ein Profil angeklickt, seid da dann auf die Startseite gegangen, dann wieder in den Chat, da ein Profil angeklickt, dort auf die Startseite, wieder in den Chat und habt dann da drin mal ne Nachricht dagelassen? o.ó *Test*

    Ich habe versucht einen Brief einzubauen mit


    Text Text Text


    Mir wird da diese Pergamentrolle nicht angezeigt. Ist das bei euch auch so?

    <Wie ist das alles überhaupt passiert?!>. Seweryn konnte es immer noch nicht so ganz glauben. Die Ereignisse hatten sich in den letzten Tagen überschlagen. Tatsächlich hatte diese abgeranzte Söldnertruppe es fertig gebracht ihn...gerade IHN...zu ihrem Anführer zu machen. Seweryn war vermutlich einer der jüngsten in dem Söldnerhaufen aber nunja, die Mehrheit hatte gesprochen... So ganz überzeugt war der Almane von dem Namen "Die schartigen Schwerter" auch noch nicht, aber er hatte trotz allem beschlossen dieses Amt anzutreten.
    Krieg war aufgezogen, momentan passierte viel. Warum sollte man nicht versuchen ein Stück dieses Kuchens abzubekommen? Seweryn hatte seine dreckigen Haudegen schließlich bis nach Tazlogg geführt, dort waren sie alle irgendwie mit ihrem kleinen Heerlager untergekommen.
    Gerade stand Seweryn allein an eine Hauswand gelehnt. Er beobachtete das geschäftliche Treiben. Karren rumpelten an dem nicht mehr ganz so frisch gebackenem Söldnerhauptmann vorbei, hier und da waren die Geräusche von Arbeit und Fortschritt zu hören. Stahl traf auf Stahl, Arbeiter riefen sich Anweisungen und Flüche zu...
    <Dann wollen wir mal.>, dachte Seweryn und ging sicheren und festen Schrittes in Richtung der Goblins. Haufenweise dieser Kreaturen wuselten hier überall umher, warum sollte man nicht dort eine Anstellung anbieten? Seweryn erinnerte sich noch an die eher skeptischen Sprüche von seinen Kameraden. Gerade Armibold und Kralle waren gegen eine solche Geschäftsbeziehung bei den Goblins gewesen, aber Seweryn hatte sie dann doch überzeugen können zuzustimmen. Außerdem war er der Hauptmann! Des Weiteren könnte man jederzeit bei dem nächsten Höchstbietenden anheuern? Wer konnte schon genau sagen, wie sich die ganze Sache hier entwickeln würde?
    Seweryn kam schließlich in einer Art Lager an. Er hatte von einem Informanten einen Namen übermittelt bekommen und hoffte, dass man ihm hier weiterhelfen konnte...und er hoffte für den Informanten, dass dieser seine Arbeit gut gemacht hatte. Ein Goblin kam auf den Almanen zugelaufen. Er trug eine Rüstung, die ihm nicht so recht passen wollte, der Helm saß schief auf seinem Kopf, aus dem zwei etwas zu große Augen Seweryn schier anglotzten. "Halt! Wer seid ihr, was wollt ihr?", schnatterte der Goblin und beäugte Seweryn misstrauisch. Seweryn hob beruhigend die Hände. "Man sagte mir, dass ich hier einen gewissen Major Rodizz treffen kann?", sagte Seweryn schließlich und wartete auf eine Reaktion des Goblins, die allerdings erst einmal ausblieb. "Ich spreche für die "Schartigen Schwerter", ich bin ihr Hauptmann. Wir würden uns gegen entsprechende Bezahlung dieser Sache hier anschließen.". Der Goblin kniff die Augen etwas zusammen. "Nicht? Gut, dann wollen wir uns doch mal nach anderen Angeboten umhören.". Seweryn machte Anstalten zu gehen, der Goblin hielt ihn auf. "Wartet.", meinte er und griff nach Seweryns Wams. "Folgt mir, möglicherweise hat der Major tatsächlich Zeit für Euch. Was habt ihr anzubieten?". Seweryn stellte sich selbstsicher vor dem Goblin auf. "Wir sind, wie gesagt, die "Schartigen Schwerter". Ein Söldnerhaufen, der für Geld genau DIE Messerarbeit macht, die für feine Herrschaften zu weit am Boden ist. Wir sind nicht sonderlich viele, 47 um genau zu sein, aber glaubt mir, meine Leute haben es faustdick hinter den Ohren und wir sind uns momentan für keine Arbeit zu schade. Falls es gewünscht ist werde ich meine Männer zusammentrommeln, sodass sich der Major selbst ein Bild machen kann?". Es schien vorerst nicht weiter von Bedeutung zu sein. Seweryn wurde zu einer Unterkunft gebracht, in der sich sein Ansprechpartner aufzuhalten schien. So wartete der Söldner, ging irgendwann etwas unruhig auf und ab. "Wenns noch eine halbe Ewigkeit dauert, bis hier endlich mal was passiert, dann sagt mir bescheid...denn dann haue ich wieder ab.", brummte er schließlich einem der Wachtposten zu, die weiterhin ihren Posten hielten. Was mochte der Major für eine Person sein? War er überhaupt darauf aus einen dreckigen Söldnerhaufen anzuheuern? Seweryn dachte weiter darüber nach und kam zu dem Schluss, dass es immer Arbeit für Leute seines Schlages geben würde...in gewisser Weise machte ihn das sogar einen kurzen Moment lang traurig, doch dann dachte er an den wahrscheinlich herausspringenden Gewinn.
    Kurze Zeit später wurde der Almane aus seinen Gedanken gerissen. Bewegung kam in die herumstehenden Goblins...

    *öffnet langsam die Augen* Ouf...mein Kopf... *langsam klärt sich der
    Blick* Was ist.... *versucht sich zu erheben, was bei dem Regen gar nicht
    so einfach ist* Grrml... *tastet nach seinem Schwert, findet es nicht,
    versucht eine Übersicht von der Situation zu kriegen* Was ist passiert?
    *murmelt und erkennt, dass um ihn herum weitere Personen im Dreck liegen.
    Alles dreht sich noch etwas*


    Rinelda Gismara von Horvath
    Rin beugte sich über den am Boden liegenden Almanen. Er sah ganz schön mitgenommen aus. Die Naridiern säuberte ihren Degen an einem der niedergemachten Feinde. Rin verstaute ihren Degen und half dem mitgenommenen Burschen auf. "Du wurdest angegriffen und wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen um Dir beizustehen. Das ist Morasa und ich bin Rinelda. Wir wurden hergeschickt um den Bruder einer gewissen Person zu suchen und die Beschreibung passt auf Dich mein Freund. Du kannst von Glück sagen, dass wir des Weges kamen.


    Morasa
    Morasa half Rin dabei den Mann hochzuhelfen. Er schaute den Menschen genau an. Rin hatte Recht, es war der Gesuchte. Zum Glück war er mit Rin rechtzeitig gekommen, wie sie gesagt hatte. Sonst wäre der Almane jetzt tot. Morasa lauschte nach allen Richtungen, ob er noch andere Feinde wahrnehmen konnte. Seine Albenohren waren scharf. "Banditen haben dich überfallen und wir haben dein Leben gerettet. Bist du in Ordnung soweit? Versuch mal alleine zu stehen. Wir meinen zwar dass du es bist, aber wir müssen sicher gehen. Bist du Seweryn?."


    Seweryn
    Seweryns Gedanken überschlugen sich. Was war jetzt alles passiert? Er ordnete das Gekröse in seinem Kopf, ihm wurde beim Aufstehen geholfen. Wackelig stand er da, hielt sich den dröhnenden Kopf. Ein paar Sekunden vergingen, dann war er wieder einigermaßen da. "Ja...", begann er leise. "Ja ich bin Seweryn.". Er schaute die beiden Retter an und begrüßte sie freundlich. "Ich verdanke euch also mein Leben. Ich dachte schon, mein Weg wäre hier zuende. Dafür schulde ich euch etwas...". Dort vorne lag sein Schwert in einer Pfütze, Seweryn ging langsam und etwas torkelnd hinüber, hob es auf, säuberte es und verstaute die Klinge. "Ihr...", er sah sich um "Ihr habt die Kerle also kalt gemacht? Wahrscheinlich besser so, wer weiss, was sie noch alles hätten anstellen können...oder was sie bereits alles taten.". Er spuckte auf den Boden. "Einen Moment...". Er hatte Moldi erspäht, den die Banditen an einem nahegelegenen Baum festgemacht hatten. Er näherte sich dem unruhig dastehenden Tier, beruhigte es und kam mit dem Pferd zurück zu seinen beiden Rettern. "Hat sie euch geschickt?", fragte er einfach ins Blaue hinein, während er seine Ausrüstung auf Vollständigkeit prüfte.


    Rinelda Gismara von Horvath
    Rin musterte Sew wie er langsam zu sich kam und wieder Herr über seine Sinne wurde. Das Pack musste ihm ganz schön übel mitgespielt haben. Denn der Mann wirkte durchaus gestanden und kampfgestählt. Nun man konnte es ihm nicht verdenken, sich allein einer Übermacht gegenüber zu sehen und dann hatten sie vermutlich noch die Überraschung auf ihrer Seite. Als der Almane in Blaue hinein fragte, nickte Rin bestätigend. "Das ist korrekt. Eure Schwester schickt uns. Sie hat Morasa wie auch mich für diese Aufgabe angeworben. So haben wir uns kennengelernt - sprich der Waldalb und ich. Eure Schwester sucht Euch", bestätigte Rinelda Seweryn.


    Morasa
    Der Waldalb verfolgte das Gespräch der Menschen. "Sie spricht die Wahrheit, deine Schwester hat uns angeheuert um dich zu suchen. Ich bin als Jäger und Spurenleser eingestellt und Rin als Klinge. So haben wir uns kennengelernt. Deine Schwester scheint sich um dich zu sorgen. Wir sollen dich begleiten, dass ist unser Auftrag. Wir sollten gleich weitergehen." Morasa klemmte sich seine Haare hinter die Ohren. Der Waldalb untersuchte die toten Banditen auf Geld und brauchbare Sachen die sie dabei hatten und steckte die Sachen ein. Die Toten brauchten es nicht mehr, sie bestimmt schon. Danach wartete er aufbruchbereit.


    Seweryn
    Also hatte Seweryn nun doch seinen nächsten Wegpunkt erreicht. Seine Ausrüstung war auch nach kurzer Zeit wieder komplett. "Dann auf.", bestätigte der Almane und langsam setzte sich die kleine Gruppe in Bewegung. "Ich hätte nicht gedacht, dass mich auf meiner Reise jemand ein Stück weit begleiten würde.", gab er zu. "Aber anscheinend hatte da jemand ein Händchen für gute Planung. Die Gegend hier ist wohl nicht ganz so...angenehm.". Dann konnte Seweryn nicht anders. "Wo habt ihr sie gesehen? Meine Schwester meine ich. Wie geht es ihr, ist sie in Ordnung?".


    Rinelda Gismara von Horvath
    Rin hörte Sew aufmerksam zu. "Persönlich sind wir Deiner Schwester nicht begegnet. Es war eine Anheuerung über einen Mittelsmann oder besser gesagt über eine Mittelsfrau. Aber auch diese blieb im Schatten verborgen. Was sich im Hintergrund abspielt kann ich Dir nicht sagen. Eventuell müssen diese Mittelsfrau und Deine Schwester geheim agieren. Um sich selbst oder vielleicht auch Dich nicht zu gefährden. Aber das ist für uns unerheblich. Wir haben alle Informationen an die Hand bekommen, die wir benötigt haben um Dich zu finden. Und Morasa ist ein ausgezeichneter Spurenleser. Wir sind nicht zufällig über Deine Fährte gestolpert. Hast Du ein konkretes, nächstes Ziel?", hakte Rin nach.


    Morasa
    Morasa wartete ab, damit Seweryn ihm das Ziel nannte. "Wie Rin sagt, haben wir deine Schwester nicht getroffen Seweryn. Wir wurden in eine Taverne angeheuert um dich zu finden und zu deiner Schwester zu bringen. Oder ein Stück weiter, damit du sie bald treffen kannst. Welches Wegstück hat uns vorher niemand gesagt. Drum musst du das jetzt tun. Wir versuchen dich zu beschützten. Sollte dich erneut was angreifen, werde ich es mit Pfeile spicken. Wo musst du hin? Und was ist dein Ziel? Dann führe ich uns auf den besten Weg dahin. So schnell und sicher wie ich kann."


    Seweryn
    Die ganze Sache schien soweit logisch. Seweryn konnte nicht anders, als seinen Weggefährten zu trauen. Er war etwas enttäuscht, hatte er sich doch ein paar Informationen über seine Schwester Finja erhofft...leider blieben sie weiterhin aus. Er kramte schließlich ein Pergament aus der Satteltasche des Pferdes hervor. Der Almane achtete darauf, dass das Pergament so trocken wie nur eben möglich blieb und fand das nächste Ziel. "Schwarzeichenfels.", sagte er. "Davon habe ich noch nie etwas gehört...". Fragend sah er Rinelda und Morasa an. "Dort soll ich einen gewissen "Lucernus" treffen. Ebenfalls nie gehört.". Einen Moment lang schien Seweryn etwas mutlos, hatte er doch noch die ein oder andere Station vor sich. Wohin um alles in der Welt hatte es Finja nur verschlagen?


    Rinelda Gismara von Horvath
    Rin schaute mit auf das Pergament und zuckte dann die Achseln. "Möglicherweise ist dies ein sehr kleiner Ort. Lass den Kopf nicht hängen, es gibt so kleine Örtchen da stehen nicht mal drei Häuser und das größte was man im Dorf findet ist das Ortsschild. Lucernus... was genau soll dieser Lucernus von Beruf sein? Das könnte unser nächster Anhaltspunkt werden, denn dann könnten wir uns in einem Gasthaus oder einer Taverne nach dem Mann erkunden. Der Name jedenfalls lässt auf einen Adligen schließen, gleichgültig welches Standes oder einem gehobenem Bürger. Er könnte also eine bekannte Persönlichkeit sein, ein gebildeter Mann oder auch ein besonderes Geschäft führen. Hoffen wir mal für Dich, dass es kein Pfandleiher ist und Du noch Schulden auslösen musst. Wie gesagt, es ist kein schlichter Name, der Mann könnte einigen Leuten ein Begriff sein", erklärte Rinelda.


    Morasa
    Morasa schaute zum Himmel hoch. Es regnete und die Menschen wurden nass. Sie waren nicht wie er die Natur gewöhnt und abgehärtet. Zuerst musste er sie aus den Regen rausführen ins trockene. Ein Gasthaus wäre gut. "Wir sollten euch vor dem Regen schützen und ein Gasthaus aufsuchen. So nützt die Weiterreise nichts, wenn ihr krank werdet und du bist schon angeschlagen durch den Überfall. Eine weitere Nacht von deiner Schwester getrennt zu sein schadet dir nicht. Sie wird das verstehen. Wichtig ist, dass du im trockenen übernachtest. Ich führe euch zu einem kleinen Gasthaus." Der Waldalb schaute sich um und entschied sich für eine Richtung. Er gab seinen Begleitern ein Zeichen, dass sie ihm folgen sollten und lief im leichten Laufschritt los. Es war kein Spaziergang.



    Seweryn
    Seweryn nickte nur stumm. Auf einen Tag kam es wirklich nicht mehr an und die Entscheidung zu rasten war vernünftig. Bei dem Gedanken aus diesem Regen rauszukommen erhob sich Seweryns Laune. Ein warmes Feuer wäre wirklich nicht zu verachten. Noch bevor jemand etwas sagen konnte spurtete Morasa los, Seweryn folgte mit Moldi im Schlepptau. Eigentlich hätte ihm das hohe Schritttempo nichts ausgemacht, jedoch fühlte er sich alles andere als frisch. Seweryn wollte sich nichts anmerken lassen und hielt tapfer durch, biss die Zähne zusammen. So bahnte sich die kleine Gruppe ihren Weg durch das Unwetter, natürlich musste der Regen stärker werden. "Verdammt noch mal.", fluchte Seweryn und wischte sich abermals die nassen Haare aus dem Gesicht. Er hatte es aufgegeben die Kaputze seines Reisemantels zu benutzen, dank der Wegelagerer und seinem Aufenthalt auf dem Boden war er eh bis auf die Knochen nass. Dann endlich meinte der Almane in der Ferne einen schwachen Lichtschein ausmachen zu können. Nicht mehr weit...endlich.


    Rinelda Gismara von Horvath
    Rin konnte Morasa verstehen er hatte vor das schlechte Wetter so schnell wie möglich hinter sich zu lassen und sie in eine warme Gaststube zu bringen. Ihm selbst schien das Wetter nichts auszumachen. Nun es schien zu stimmen, was man über Waldalben hörte. Sie waren ein Teil der Natur. Und scheinbar war auch für Morasa der Regen ein Teil davon. Rinelda liebte zwar das Wasser, allerdings nur das der hohen See und nicht jenes dass einen bis auf die Knochen durchweichte in kleinen prasselnden Einheiten. Eine Welle war etwas anderes als dieser Regen. Die Nacht in einer warmen Stube zu verbringen war eine verlockende aussicht auf die sich die Almanin freute. Mo lief voran und legte ein gutes Tempo an den Tag. In der Ferne sahen sie bereits ein Licht. Rin deutete darauf, falls es jemand übersehen haben sollte. Wovon sie allerdings nicht ausging. Es war ein Hoffnungsschimmer an diesem regenverhangenen Tag - und zwar im wahrstens Sinne des Wortes. "Da vorne wartet ein Gasthaus auf uns", munterte sie ihre Begleiter auf.


    Morasa
    Morasa warf einen Blick über seine Schulter ob ihn die anderen beiden folgen konnten. Er musste aufpassen, dass sie mitkamen und dass sie schnell genug waren. Es war nicht mehr so weit und bald waren sie am Gasthaus angelangt. Mo wartete an der Tür auf Rinelda und Seweryn. Sonst hielt er auch einen Moment an der Tür inne, da er sich auf den Lärm vorbereitete. In seinen Ohren klang der Lärm lauter. Was die Menschen ohne Probleme ertrugen, war für ihn schon sehr laut. Er wartete bis sie zu ihm aufgeschlossen hatten, dann betrat der Waldalb das Gasthaus. Es war klein, laut und es roch nach guten Essen. Ein Feuer brannte im Kamin und die meisten Besucher hatten sich davor geklemmt. Sie wollten genau wie sie die Nässe aus den Klamotten und die Kälte aus den Knochen los werden. Morasa ging zur Theke und wartete dort auf die beiden. Er wusste nicht ob sie lieber was warmes trinken wollten wie er selber. "Was nehmt ihr zu trinken?."


    Seweryn
    Nachdem Seweryn sein Pferd sicher untergebracht hatte fand er sich kurze Zeit später im Schankraum des kleinen, heruntergekommenen Gasthauses wieder. Einige Besucher waren dort und ein allgemeines Brummen durch die Gespräche war zu vernehmen. Seweryn sah sich um. Einige hockten am Kamin, in der Ecke saßen zwei Soldaten, wahrscheinlich auf ein Feierabendbier. Niemand schien ihn zu beachten, was Seweryn dann doch eher begrüßte. So stapfte er tropfend zum Tresen, streifte unterwegs seinen durchgeweichten Umhang ab. "Egal.", sagte er gleichgültig. "Hauptsache es wärmt. Tee? Habt ihr Tee oder was anderes heißes da?", fragte Seweryn den Wirt, der tatsächlich einen Kessel von einem kleinen Kochfeuer holte. Schon bald hatte der Almane einen sanft dampfenden Krug vor sich stehen und bezahlte den Mann. "Geht auf mich.", sagte er knapp und deutete auf seine Begleiter. Der Wirt verstand und setzte die Getränke der Gruppe auf Seweryns Rechnung. "Ist ja wohl das Mindeste.", sagte er und wartete mit dem Trinken, bis jeder etwas hatte. Zwar hatte Rinelda noch nicht bestellt, doch Seweryn war schon gedanklich wieder etwas weiter. Daher fragte er Morasa "Sag, kennst du den Ort? Schwarzeichenfels meine ich? Oder den Weg dorthin?". Dann machte Seweryn Platz, sodass Rinelda bestellen konnte. Dabei sah er sich kurz noch einmal um. Möglicherweise wusste ja jemand der hier anwesenden etwas über das Reiseziel der Gruppe.


    Rinelda Gismara von Horvath
    Rinelda bestellte sich ebenfalls einen Tee. Für ein kühles Bier war es eindeutig zu kalt und schuttelig. Wobei einen heißen Grog hätte sie auch trinken können, aber danach stand ihr nicht der Sinn. Sie wartete bis sie ihr Getränk hatte und schaute Morasa abwartend an, da die Frage an ihn gerichtet war. "Sagt Dir der Name etwas Mo?", fragte die Almanin während sie ihren Tee schlürfte.


    Morasa
    Morasa schüttelte den Kopf. "Nein ich kenne den Ort nicht. Ich habe davon gehört, aber selber war ich noch nicht da. Uns kann da alles erwarten. Ich könnte dich hinführen, nach allem was ich weiss, aber genaue Infos kann ich dir nicht über den Ort geben. Möglicherweise kennt hier jemand den Ort genauer. Vielleicht sollten wir den Wirt fragen, oder uns unter die Gäste mischen. Ansonsten müssen wir es am kommenden Tag einfach auf gut Glück versuchen. Was immer dich da erwartet, vielleicht ist es ein Hinweis. Ich kann nur raten, aber das hilft dir nichts."

    Seweryn donnerte auf Moldi den Weg entlang. Bald hatte er tatsächlich sein nächstes Ziel erreicht. Sogar überpünktlich.
    In der Ferne konnte Seweryn bereits einen dumpfen Licht schein ausmachen. Er schien von einer kleinen Laterne zu kommen, die jemand an einer Weggabelung abgestellt hatte. Gestalten huschten dort umher. Zwar hatte Seweryn nur einen Namen auf dem Pergament entziffern können, doch könnte genau diese Person unter ihnen sein.
    Er bremste Moldi etwas aus und die beiden näherten sich langsam der Gruppe. "Wer geht da?!", rief eine der Personen. Seweryn stoppte Moldi. "Mein Name ist Seweryn.", antwortete der Almane. Einen Moment lang passierte nichts, die Gestalten schienen zu tuscheln. "Seid ihr allein?" kam als nächste Frage. Seweryn richtete sich im Sattel auf. "Seid ihr der, den ich suche?", gab er zurück und nahm nun etwas wachsamer die Umgebung in Augenschein. "Kann schon sein.", kam zurück. "Kommt näher, langsam.". Seweryn überlegte. Eine innere Stimme warnte ihn vor überstürztem Handeln. "Ihr seid nicht der, den ich suche.", sagte Seweryn mit fester Stimme. "Gebt den Weg frei, ich habe keine Zeit mich mit Euch zu beschäftigen.". Seweryn wollte Moldi gerade wieder antreiben, da hörte er eine kratzige Stimme hinter sich. "Ich an deiner Stelle würde mich jetzt nicht rühren.". <Verdammt.>. Seweryn warf einen Blick über die Schulter. Ein Kerl mit einer Armbrust hatte auf ihn angelegt. "Was seid ihr? Wegelagerer?". Verächtlich spie er aus. <Auch das noch.>. "Absteigen!", kam die Anweisung von dem Armbrustschützen. Seweryn tat wie ihm geheißen und hob, nachdem er von Moldi abgestiegen war, die Hände. "Ihr macht einen Fehler.", knurrte er. Der Armbrustschütze näherte sich, ebenso wie seine Freunde von der Weggabelung. Einer riss an den Zügeln und zog den lautstark protestierenden Modli von Seweryn weg. Seweryn machte instinktiv einen Schritt nach vorne, doch spürte dann eine Hand auf seiner Schulter. <Dieser verdammte Schütze.>. Ohne zu überlegen hämmerte Seweryn dem Kerl seinen Ellenbogen ins Gesicht. Jaulen schrie der Kerl auf und die Armbrust entglitt seinen Fingern. Der Bolzen löste sich und verschwand in einem Gebüsch am Wegesrand. Dann ging alles sehr schnell. Seweryn schlug um sich, wollte nach seinem Schwert greifen. Plötzlich spürte er einen Aufprall an seinem Kopf. Vor den Augen des Almanen tanzten weiße Sterne umher und er verlor das Gleichgewicht. Das letzte, an das sich Seweryn erinnerte, war die Spitze eines Stiefels, die erstaunlich schnell näher kam...

    "Wer seid ihr genau?", platzte es aus Seweryn heraus. "Und wer hat euch bezahlt?". Der alte Mann seufzte und verdrehte dabei die Augen. "Immer das gleiche mit euch Jungspunden. Ihr stellt am Anfang einfach die falschen Fragen.". Mit einem knappen Kopfnicken nahm er das Getränk entgegen, was ihm eine Schankmaid hinstellte. "Setzt euch doch erst mal, Seweryn.". Seweryn setzte sich und drückte nervös seine Hände aneinander. "Zu mir gibt es wenig zu sagen. Man sieht, ich bin nicht gerade ein ungeschriebenes Blatt. Ich habe viele Kämpfe hinter mir, aber so einen Kampf wie deinen...", er fixierte Seweryn und machte eine kurze Pause. "So einen Kampf habe ich bisher nicht kämpfen müssen.". Seweryn wollte etwas sagen, zwang sich jedoch zur Ruhe und hielt somit den Mund. <Was weiss der Kerl wohl noch alles über mich?> "Meine Knochen werden alt und meine Arme schwer. Ich verdiene mein Geld mit Wachschichten, ich habe ein Auge auf den Laden hier und habe dabei Kontakt zu den unterschiedlichsten Leuten. Aber die Albin letztens, die habe ich vorher noch nie hier im Ort gesehen.". Seweryns Gesich hellte auf. <Eine Albin?>. Als die Beschreibung des alten Ritters auch noch auf die Person passte, die er vor einigen Tagen gesehen hatte war sich Seweryn sicher, dass sowohl an ihr als auch an der Echtheit der Schriftrolle kaum Zweifel bestehen konnten. "Was hat sie gesagt?", fragte Seweryn und merkte, wie seine Hände schwitzig wurden. "Sie sagte, ihr würdet früher oder später kommen und mich ansprechen. Woher sie wusste, dass ich immer hier bin, keine Ahnung. Ich soll jedenfalls ausrichten, dass am nächsten Treffpunkt auf der Liste jemand auf Euch warten wird. Allerdings nicht ständig. Regelmäßig am ersten Tag der Woche, bei Einbruch der Nacht. Was auch immer das bedeuten soll.". Seweryn drückte seine Hände nun flach auf die Tischplatte. Er atmete tief durch. <Das wars?>. "Warum auf diese Weise?", fragte Seweryn den Veteranen. Dieser verzog das Gesicht und kratzte sich am Kinn. "Ich habe zwar keine Ahnung was bei dir da los ist, besser gesagt wie es soweit kommen konnte, Jungchen, aber ich vermute mal, dass jemand will, dass du ihn oder sie findest. So wie es aussieht hast du ein paar markante Punkte, an denen du weitere Informationen bekommst. Dadurch soll wohl verhindert werden, dass andere diese Person zuerst finden oder so?". Seweryns Gedanken klärten sich auf, als hätten sich gerade ein paar Wolken verzogen. <Natürlich!> Das ganze machte zwar Sinn, aber war das so leicht zu durchschauen? Und was, wenn jemand falsches dahinter kommt? Wieso dieses Versteckspiel?
    "Das wars. Mehr soll ich nicht ausrichten.", brummte der alte Mann und lehnte sich mit seinem Glas auf der Bank zurück. Seweryn nickte, erst zögerlich, dann deutlich. "Ich verstehe.", gab er vor und erhob sich. "Ich danke Euch. Ich muss noch ein paar Besorgungen machen, damit ich es rechtzeitig zum nächsten Treffpunkt schaffe.", murmelte er und trank den Rest aus seinem Krug. "Auf bald.", sagte er und ging zur Tür. "Jungchen!". Seweryn drehte sich noch einmal um und sah, wie der Veteran ihm zuprostete. "Viel Glück bei deinem Kampf. Lass dich davon nicht innerlich zerreissen und behalt nen klaren Kopf.".


    Niemand bemerkte den einsamen Reiter, der mitten in der Nacht in Richtung Norden davonritt. Fast niemand. Zwei Gestalten standen auf einem Hügel nahe des Dorfes und sahen den Reiter in der Ferne verschwinden. "Meinst du er schafft es?", fragte der alte Mann. "Er wird es schaffen.", antwortete die Albin.