Das Setting
Unsere Welt zeigt sich als das, was man mittelalterlich nennt. Burgen kennzeichnen die Lande, unsere Schlachten schlagen wir mit Schwert und Repetierarmbrust. Doch das war nicht immer so und alles deutet darauf hin, dass es nicht mehr lange so bleiben wird, denn die ersten Relikte wurden geborgen. Wir schreiben das Jahr 206 nach der Asche. Aber was war, bevor die Asche über uns kam, was ist die Asche überhaupt und was kam danach?
Die Zeit vor der Asche
Die Altvorderen verstanden es, Häuser zu errichten, deren Spitzen die Wolken berührten. Sie erbauten sie aus flüssigem Stein, den sie in Formen gossen, aus Stahl, der keinen Rost kannte und aus Glas, das so rein war, dass man meinte, nur Luft vor sich zu haben, wenn man hindurchblickte. Voller Licht müssen die Tage der Vorzeit gewesen sein, während der Alltag in unseren Burgen heute vor allem Finsternis bedeutet.
Unsere Ahnen fuhren in Kutschen, die keiner Pferde bedurften und sich von allein bewegten. Einige Fuhrwerke besaßen Flügel, als wären sie zum Fliegen gemacht. Gebäude, Fahrzeuge, alles wurde wie ein künstliches Lebewesen von einem Geflecht aus ummantelten Drahtadern durchzogen, die in etwas mündeten, das an Innereien aus Eisen erinnert. Für die meisten dieser Dinge haben die heutigen Gelehrten keine Worte mehr, denn übrig von all dem blieben nur Ruinen.
Der Untergang kam aus der Wüste, auf Kriegshyänen reitend, von Tüchern verhüllt und den Sandsturm zum Verbündeten im Rücken. Wie die Rakshaner es schafften, die technologisch weit überlegenen Altvorderen zu besiegen, kann sich niemand anders erklären, als dass sie den Gott des Chaos selbst auf ihrer Seite hatten. Die Überlieferung dieser Ära ist lückenhaft und nur durch die Rakshaner erhalten. Wir müssen glauben, was ihre Zeittänzer singen und das tut durchaus nicht jeder.
In ihren Liedern wurden die alten Hochkulturen von den Heerscharen Rakshors siegreich hinweggefegt. Die letzten unserer Altvorderen bauten die Ruinen der Paläste zu burgengleichen Bollwerken um, schmiedeten aus ihren ersterbenden Apparaten Schwerter, kurzum, sie wurden so barbarisch und grausam wie ihre Feinde, um zu überleben. Ihre künstlichen Sonnen erloschen, als sie ihr Hab und gut tief in die Keller verfrachteten, um es vor Raub zu schützen. Mit den Altvorderen starb das Wissen, wo sie ihre Technologien verbargen. Das Wissen um ihre Werke ging binnen weniger Generationen verloren. Ihre Städte versanken unter Sand oder wurden von Urwäldern überwuchert, die Zugänge zu den Kellern wurden verschüttet. In der Ära des Chaos bestimmten gegenseitige Plünderungen den Alltag.
Große Teile von Asamura verwaisten, anderthalb Jahrhunderte währte das Zeitalter der Gesetzlosigkeit. Die meisten der alten Wissenschaften gerieten in Vergessenheit und die Seher hielten diese Jahre für unsere letzten, für die Endzeit von Asamura. Doch dies war nicht das Ende und manches, wie die Burgen der Almanen, blieb unerobert.
Das Jahr Null - Beginn der neuen Zeitrechnung
Ainuwar schickte Antwort auf unsere Gebete. Die Ära des Chaos fand im Jahr der Asche mit einer großen Naturkatastrophe ihr Ende. Vulkanausbrüche verdunkelten den Himmel, ließen die Pflanzen sterben und legten ein Leichentuch schwarzer Asche über die vom Krieg gezeichnete Welt. Die Pflanzen gingen zugrunde, Mensch und Tier verhungerte. Auch die Söhne des Chaos waren nicht davor gefeit. Sie litten Hunger, wie jeder andere, da es nichts mehr zu plündern gab und erlagen den gleichen Seuchen.
Ihr Imperium brach zusammen, ihre Streitmacht zog sich in die Wüste zurück, aus der sie einst gekommen war. Das Chaos war besiegt, Frieden hielt Einzug. Ein neues Zeitalter brach an, eine neue Zeitrechnung - die Zeit nach der Asche.
Die Zeit nach der Asche
Stille lag über den Landen. Dann folgte ein reinigender Regen. Schwarze Bäche zogen das aschene Leichentuch vom Antlitz der Welt. Aus den Ruinen und der Asche erhoben die gepeinigten Völker aufatmend ihre Köpfe und als der Himmel aufklarte, schoben sich die ersten grünen Triebe hinauf zum Licht. Der Frühling von Asamura hatte begonnen. Wissenschaft und Kunst erlebten einen Aufschwung, auch wenn sie bislang nicht wieder die alte Größe erreichten. Die verbliebenen Zivilisationen lernten erneut den Schiffbau, die Eisenverarbeitung und das Schmieden von Schwertern und Rüstungen, sie erwuchsen zu stolzen, neuen Länder, die das Chaos nicht länger fürchteten.
Doch der Frieden währte nicht lange. Erste Rivalitäten zeigten sich und es kam zum Bruch von Asamura. Es scheint, als wären die Völker nach Jahrhunderten des Überlebenskampfes nicht mehr für ein Leben in Frieden gemacht.
Gegenwart
Im Jahr 200 nach der Asche, zwei Jahrhunderte nach der Naturkatastrophe, setzt das Rollenspiel an und schreitet seither jeden Jahreswechsel auch um ein weiteres Spieljahr voran. Heute schreiben wir das Jahr 204 nach der Asche.
Ein Wettrüsten um die erneute Vorherschafft auf Asamura hat begonnen. Die Hochkulturen haben uns unbegreifliche Technologien hinterlassen, Relikte, in denen manch einer den Schlüssel zur Herrschaft über Asamura wittert. Erste Luftschiffe mit Ballons als Auftriebskörper fliegen über den Himmel mit den zwei Monden, während aus dem Norden die Frostalben mit dampfgetriebenen Eisbrechern nach Relikten im ewigen Eis suchen. Die Souvagner ziehen eine gewaltige Mauer um ihr Land und der verloren geglaubte Thronerbe Ledwicks ist nach seiner Niederlage aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt. Die Rakshaner setzen auf die pure Gewalt des Krieges, um eine zweite Ära des Chaos über Asamura zu bringen. Jedes Volk hat seine eigenen Strategien entwickelt, um dem Wandel der Zeiten zu begegnen. Aber es entstanden auch neue Bündnisse, denn nicht alle haben den Traum vom Frieden aufgegeben.
Das Ergebnis all dieser Ereignisse ist offen. Der Verlauf der Geschichte wird bestimmt von den Bewohnern Asamuras und, wenn du bereit bist, auch von dir.