Die Chroniken der Vorzeit - Souvagne

  • Souvagne

    Souvagne (souvagnisches Almanisch für erinnern)



    275 v.d.A. - Nach dem Großkönig


    Zusammenbruch Almaniens


    Almanien hatte seinen Großkönig verloren, jedoch war "Rotbart" nicht in der Schlacht gefallen, sondern geflohen. Verräterkönig schimpfte man ihn, jenen Großkönig Felix Reinhard von Meqdarhan, der mit den Tamjid paktiert und Almanien selbst verraten hatte. Und wohin anders sollte er anders fliehen, als zu seinen Verbündeten? Der König setzte sich in ein goldenes Exil ab, während seine Verwandten nach Asa Karane fliehen mussten und dort den Namen Wittelspitz annahmen. Almanen wussten ihre Rache wie ihren Groll zu pflegen, allen voran jene aus Souvagne. Almanien als Großreich zerfiel mit dem Verlust des Königshauses und zwar in drei Großherzogtümer, die nun eigenständige Staaten wurden.


    Ghena

    Souvagne

    Die Hohe Mark


    Der ehemalige Titel des Großherzogs wurde beibehalten, galt de facto nun jedoch wie ein Königstitel.

    Während Almanien ums Überleben kämpfte, erblühte Tamjidistan.



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  • 275 v.d.A. - Ausrufung der Konsolidation


    Der Schwarze Adler gegen den Weißen Hahn


    Als das Almanische Großreich zerbrach, wurden viele der alten Adelshäuser vertrieben oder vernichtet, da man sie der Treue zum Verräterkönig bezichtigte. Es kristallisierten sich neue Herrscher heraus. Zwei überlebende Mitglieder des almanischen Altadels standen sich zu dieser Zeit in eiserner Rivalität gegenüber. Der Marquis de la Grange war in den Focus von Pryor Lance de Bovier geraten.


    Denn während La Grange bis zum Schluss dem Verräterkönig die Treue gehalten und dessen Flucht nach Tamjidistan gesichert hatte, hatte De Bovier sich bereits vor dessen Fall von ihm abgewandt. De la Grange war jedoch Felix Reinhard nicht nur ein loyaler Streiter gewesen, sondern obendrein mit diesem von der Mutterlinie her verwandt. Es wurde ein Säbelrasseln zwischen den rivalisierenden Feldherren, denn De la Grange war als Feldherr bewährt und zahlreiche Soldaten und Vasallen waren ihm treu. Auf der anderen Seite stand Pryor Lance de Bovier, der ebenso ein angesehener Feldherr war.


    Beide erhoben Anspruch auf die Herrschaft in dieser Region und verlangten vom anderen, dass er ihm die Treue schwor. Ein almanischer Bruderkrieg stand kurz bevor und die Zivilbevölkerung wurde auf den schlimmsten Fall vorbereitet - auf die Vernichtung des wenigen, was ihnen noch geblieben war. Man wusste um die militärische Erfahrung La Granges in vorderster Front und um die Sturheit von Pryor Lance de Bovier.


    Dann geschah etwas, das niemand erwartet hatte. La Grange entsandte eine kleine, schnelle Streitmacht unter seiner persönlichen Führung, die jedoch nicht Pryor Lance de Bovier angriff, sondern die letzten in Almanien verbliebenen Verwandten des Verräterkönigs jagte.


    Die wenigen, die ihnen entkamen, flohen auf die ferne Insel Asa Karane. Die abgeschlagenen Köpfe der Meqdarhans brachte De la Grange zu Pryor Lance de Bovier und legte sie vor seine Füße.


    »Wir sollten nicht gegeneinander kämpfen, während der Feind vor unseren Grenzen wartet. Dies möge das letzte Bruderblut sein, das der Weiße Hahn vergossen hat. Meine Hände sind voll vom Blut unseres Königshauses und meines gebrochenen Eides, rot von Blut, das niemals abgewaschen werden kann. Das Wappen färbt mir rot und akzeptiert das Opfer meines Hauses. Heil Euch, mein Großherzog.«


    La Granges Eid wurde akzeptiert und seinem Wunsch stattgegeben. So wurde der Rote Hahn von De la Grange ein Symbol der Schuld, eine ewige Selbstanklage wegen des Brudermordes und des gebrochenen Eides. De la Grange starb keines natürlichen Todes, von Schuld zerfressen, die keine Buße von ihm nehmen konnte. Doch seine Nachfahren blieben eines der bedeutendsten Häuser des almanischen Adels, auch über die Zeit des untergegangenen Großreiches hinweg.



    275 v.d.A. - Ausrufung der Konsolidation


    Der alte Titel des Großherzogs blieb erhalten und wurde nun der Macht eines Königstitels gleichgesetzt. Pryor Lance de Bovier jedoch war ein Verfechter alter Werte, strenger Hierarchie sowie des Militärs.


    Als erster Großherzog des Landes Bovier gab er sich selbst den Titel Konsolidator.


    Damit wollte Pryor Lance de Bovier verdeutlichen, was dieses Amt für ihn bedeutete - Konsolidierung/Konsolidation (Herkunft souvagnisches Almanisch - Consolidation) von Befestigung, Festigung, Sicherung (u.a. des Eigentums) Festmachung, Stabilisierung, etc.


    Souvagne wurde als kleines Land von almanischen Bauern und Fischern an der Azursee gegründet und wuchs mit der Zeit zusehends. Das Land war seit jeher bäuerlich geprägt und zog daraus seine Wirtschaftsgrundlage. Doch die ersten Jahre nach dem Zerfall des Almanischen Großreichs und der Flucht des Großkönigs waren hart und entbehrungsreich.


    Doch die Zeiten brachten auch etwas Gutes. Mit dem Fall des Großreichs wurden viele alte Adelshäuser vertrieben und vernichtet. Neue Regenten stiegen wie Feuervögel aus der Asche. Und so geschah es, dass sich in den Wirren der Zeit sogar das Adelshaus la Grange und de Bovier die Hände reichten. Siehe: Der Schwarze Adler gegen den Weißen Hahn.


    250 v.d.A. - Schwieriger Start und Wachstumsphase


    Die Zeit verging und mit den vergangenen Jahrzehnten siedelten sich mehr Almanen in Souvagne an. Besonderes Interesse hatte der Konsolidator an Schmieden und Männern von ähnlichem Handwerk. So siedelten sich größere Schmiedefamilien an der Azursee an. Eine der bekanntesten und alteingesessenen Familien, war der Alt-Adel de Dupont.


    Souvagne bot damals genügend Land und Möglichkeiten um neue Ideen umzusetzen. An Ressourcen jedoch mangelte es Souvagne, wie jedem anderen almanischem Land. Mit dem Wachstum stieg jedoch auch die Kriminalität. Der Konsolidator griff mit aller Härte durch und erhöhte die Truppenanzahl seines Militärs, was zusätzliche Ressourcen der knappen Mittel verschlang.


    Die Tamjid unter Maharaksha Kirshan Marak waren den Almanen wohlgesonnen. Zeitgleich jedoch hielten sie almanische Sklaven als Faustpfand. Einerseits waren die Tamjid beliebt, allen voran Maharaksha Kirshan Marak. Vergessen wurden die versklavten Brüder jedoch nie.


    Gerade in Souvagne nicht, denn Souvagne heißt nicht anders in der almanischen Zunge dieser Region - Erinnern.


    Souvagner waren nicht nur bekannt für ihre Sturheit, sondern auch dafür ihre Erinnerungen hoch zu halten. Das Verhältnis zu den Tamjid war zu dieser Zeit von Beliebtheit und dem Wissen um finanzielle und wirtschaftliche Abhängigkeit geprägt. Vorsicht schwang immer etwas in den Beziehungen mit.


    Die schlechten Zustände im Land wurden durch die Fischereiaufstände weiter gefördert. Es kam zu Lebensmittelknappheit wie in den finstersten Kriegszeiten. Das Land geriet an den Rand eines Aufruhrs. Erst nachdem im Ort Fraprez der Demadot-Aufstand (Fischeraufstand unter dem Redelsführer Hugo Demadot) wütete und vom Militär blutig niedergeschlagen wurde, kehrte langsam Ruhe in die Region rund um die Azursee ein.


    Langsam erholte sich Souvagne, dies lag nicht zuletzt an der unerbittlichen, militärischen Kontrolle der Regierung und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung. Wichtigster Handelspartner Souvagnes war Tamjidistan. Ebenso wurde Handel mit den anderen almanischen Ländern betrieben.



    200 v.d.A. - Festigung der Macht, weiterer Ausbau des Militärs


    Im Jahre 200 v.d.A. wurde Souvagne von einer Serie entsetzlicher Attentate überzogen. Die Anschläge erreichten am 01.08.200 v.d.A. ihren Höhepunkt. Als Souvagne am 01.08.200 v.d.A. von einem verheerenden Terroranschlag erschüttert wurde, bei dem der amtierende Konsolidator nur knapp mit dem Leben davon kam, setzte bei der Konsolidation ein Umdenken ein.


    Der Konsolidator beschloss das Land grundlegend umzuwandeln und die Sicherheit, folglich das Militär, drastisch zu erhöhen.


    Die Feinde innerhalb der eigenen Grenzen sollten entschieden und mit allen Mitteln bekämpft werden. Die eiserne Hand der Konsolidation hielt mit Stahl, Magie und ihren Hunden das Land weiterhin fest im Würgegriff seiner Herrschaft, bis zum Tage der Magieraufstände. Doch bis zu diesen Aufständen sollten noch weitere 200 Jahre eiserne Bovier-Herrschaft ins Land ziehen.



    Konsolidation - Totalitäre Diktatur, Totalitarismus

    Bei der Konsolidation handelte es sich um eine totalitäre Diktatur. Totalitarismus bezeichnet eine Form von Herrschaft, die in alle sozialen Verhältnisse hineinzuwirken strebt, oft verbunden mit dem Anspruch, einen neuen Menschen gemäß einer bestimmten Ideologie zu formen. Eine totalitäre Diktatur fordert von den Beherrschten eine äußerst aktive Beteiligung am Staatsleben sowie dessen Weiterentwicklung in eine Richtung, die durch die jeweilige Ideologie angewiesen wird. Typisch sind die dauerhafte Mobilisierung in der Massenorganisationen sowie die Ausgrenzung und Vernichtung jener, die sich den totalen Herrschaftsansprüchen tatsächlich oder möglicherweise widersetzen.

    - Erster Konsolidator: Pryor Lance de Bovier, 275 v.d.A.

    - Konsolidation: 275 v.d.A - 33 n.d.A.


    Magier und Magie in der Konsolidation Souvagnes

    Magier waren zur Zeiten der Konsolidation Sklaven, die bereits nach Feststellung des magischen Funken gesichert und der entsprechenden Ausbildung zugeführt wurden. Im passenden Alter und mit genügender Befähigung wurden sie einem Hexenwächter zugeteilt, der seinen Magier wie eine Waffe führte.



    Hunde (Bovierbeißer) - Waffe, Machtdemonstration, Staatssymbol

    Der Bovierbeißer war ein eleganter bis 75 cm großer und bis 50 kg schwerer Hund. Sein Fell war glatthaarig, glänzend und tiefschwarz Der Bovierbeißer hatte Stehohren, deren Größe im guten Verhältnis zum Kopf stehen sollten. Sie werden aufrecht und nach vorne gerichtet getragen. Die Bovierbeißerzucht schuf einen mittelgroßen, kräftigen und muskulös gebauten Hund, der trotz aller Substanz in der Linienführung des Körpers Eleganz und Adel erkennen ließ. Bovierbeißer wurden von klein auf von speziellen Hundeausbildern aufgezogen und abgerichtet. Den Hunden wurden neben grundlegenden Kommandos zudem ausgefeilte Angriffstechniken beigebracht. Hunde die nicht den Leistungsanforderungen innerhalb des ersten Jahres entsprachen, wurden aussortiert. So entstand mit dem Bovierbeißer eine Hunderasse, die an Manntreue, Schärfe, Wachsamkeit und Intelligenz ihres Gleichen suchte. Kaum etwas symbolisierte die Herrschaft der Boviers mehr, als diese Hunderasse.




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  • 20 n.d.A. - la Resistance - der Widerstand, Revolution


    Trotz der harten Überwachung und des durchstrukturierten Lebens regte sich erneut langsam Widerstand gegen die Regierung und ihrer Ordnung. Ein Gruppe von Alt-Adeligen bildete die Untergrundorganisation la Resistance - der Widerstand, um für die Freiheit aller Souvagner, einschließlich der Magier zu kämpfen.


    Am 01.09.20 n.d.A. kam es zum offenen Aufstand der Bewegung, die jedoch mit aller Brutalität niedergeschlagen wurde. Sehr viele Souvagner kamen dabei auf beiden Seiten ums Leben. Doch damit erreichte Konsolidation nicht das gewünschte Ziel Ordnung wieder herzustellen. Mehr und mehr Alt-Adlige und Souvagner schlossen sich nun dem Widerstand an. Den vermeintlichen, inneren Feind, den die Konsolidation vernichten wollte, hatte sie durch ihr Handeln selbst geschaffen. Es kam zur Revolution und erneut kämpften Brüder gegen Brüder.



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    33 n.d.A. - Sieg und Machtergreifung des Widerstands


    Im Jahre 33 n.d.A. nach dem Bruderkrieg siegte der Widerstand über die Konsolidation. Nachdem die Konsolidation zerschlagen wurde herrschte der ehemalige Widerstand unter der Führung des Altadeligen Bernard de la Dauchemaille.


    Doch der Frieden währte nicht lange, den jene für deren Freiheit sie ebenfalls gekämpft hatten und die zum Sieg wie auch zur Machtergreifung beigetragen hatten, waren erneut die Leidtragenden, die Magier. Die versprochene Freiheit ließ auf sich warten.


    Kaum besser als zu Zeiten der Konsolidation lebend, nun einem Hexer-Führer "zugeteilt" und zur Festigung der Sicherheit eingesetzt, zogen erneut dunkle Wolken auf im Land innerhalb wie auch im Widerstand selbst.


    Die wirtschaftliche Lage nach dem Fünfjährigen Bruderkrieg war verheerend, die Bevölkerung litt an Hunger, Krankheit und in den Grenzregionen besonders unter den Überfällen der Rakshaner. So manche Kunde ging um, dass es besser war sich von den Rakshanern rauben und versklaven zu lassen, als im eigenen Land zu verhungern.


    Innerhalb des Widerstandes kam es zum Zerwürfnis, zwischen dem Altadeligen Bernard de la Dauchemaille und dem Sprecher der Magier Noe Nillard.


    Bernard de la Dauchemaille vertrat den Standpunkt zuerst die Stabilität wieder im Lande herstellen zu müssen, seine Kritiker jedoch warfen ihm vor, sich als neuer Bovier aufschwingen zu wollen. Mehr noch, dass Dauchemaille schlimmer als jeder vorangegangene Bovier wäre, da er an den Missständen nichts ändern wolle.


    Die Waffen hatten nur kurz geschwiegen, als sie erneut erhoben wurden. Der Widerstand zerbrach in zwei Lager und zwar den Widerstand la Resistance unter der Führung von Dauchemaille und der Vereinigung Gesprengte Ketten unter der Führung des Magiers Noe Nillard.



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  • 34 n.d.A. - Machtergreifung der Magier


    Nirgendwo auf der Welt bekam jemand etwas, nur weil er es sich erhoffte. Die Erfahrung mussten ebenso die Magier in Souvagne machen. Erneute fünf Jahre Krieg überzogen das Land. Einstige Verbündete waren zu Todfeinden geworden, Brüder standen sich wiederholt auf dem Schlachtfeld gegenüber oder lauerten sich in dunklen Gassen auf.


    Die Magier, einst gleichsam Waffe an einer Kette wie die Bovierbeißer, hatten keine Erfahrung in Kriegs- oder Schlachtplanung. Zudem erhoben sich nicht alle Magier gegen ihre einstigen und neuen Herrn. Die Nachwirkungen der Konsolidation und der damit zusammenhängenden Indoktrinierung wurden nicht von jedem Magier abgelegt. So manch einer bevorzugte das bekannte, geführte Leben unter der Herrschaft seines Herrn, als für sich selbst in Freiheit einstehen zu müssen.


    Doch auch die Magier auf Seiten der Gesprengten Ketten waren nicht allein. So wie ein Teil der Magier, weiterhin seinen einstigen Herrn zur Seite stand, so standen viele Altadlige die gemeinsam mit dem Magiern im Widerstand gekämpft hatten, diesen weiterhin zur Seite.


    Die Grenzen zwischen Freund und Feind verschwammen in diesen weiteren fünf Jahren Krieg oft zu einem verwaschenen Grau.


    Im Jahre 34 n.d.A. nach dem des Widerstands gegen die Gesprengten Ketten siegte die Vereinigung der Magier und deren Verbündete über la Resistance unter der Führung von Dauchemaille.


    Nachdem die Konsolidation zerschlagen und la Resistance unter der Führung von Dauchemaille besiegt wurde, traten die Magier die Herrschaft unter Führung ihres Sprechers Noe Nillard ohne größere Gegenwehr an.


    Hatte im Jahr 33 n.d.A. noch der Altadelige Bernard de la Dauchemaille den Thron eingenommen, war es im Jahre 34 n.d.A. der Magier Noe Nillard der nun darauf Platz nahm.


    Niemals zuvor lag Souvagne derart am Boden, wie im Jahr 34 n.d.A.

    Es kehrte eine teuer erkaufte Ruhe in Souvagne ein.



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  • 40. n. d. A. von der Diktatur zur Erbmonarchie


    Die Ruhe die im Jahr 34 n.d.A. einkehrte, war nicht nur teuer erkauft, es war für viele eine gefühlte Grabesruhe. Der Krieg hatte nichts als Zerstörung, Hunger und Elende zurückgelassen. Einige hielten hungernd immer noch die Waffen in der Hand, während sich andere um Versöhnung bemühten. Zeitgleich saß mit dem Magier Noe Nillard ein Regent auf dem Thron, der seiner Aufgabe nicht gewachsen war. Seine Ratgeber waren genauso fehl am Platze.


    Die alte Ordnung der Konsolidation war soweit übernommen worden. Viel hatte sich nicht geändert, außer der Mann der auf dem Thron saß, sowie dass das Land nie dagewesen am Boden lag. Neue Strukturen waren stets in Planung, umgesetzt wurde nichts. Der Winter 39 n.d.A. war mit einer der härtesten Winter, die das Land gesehen hatte. Hungersnot, Kälte und Krankheiten forderten einen Tribut, der nicht mehr hinnehmbar war.


    So kam es dass Feldherr Marquis Pierpont de Scoville erneut ein Heer mit seinen letzten Männern aufstellte. Er rief die anderen Adligen dazu auf, sich ihm anzuschließen, um für Souvagne erneut einzustehen. Sein Ziel war die Rückkehr zur einer königlichen Regentschaft der vergangenen Tage, Führung unter Schutz und Schirm, mit neuem Pflichtgefühl und Landesbewusstsein.


    Nicht jeder folgte dem Ruf von Marquis Pierpont de Scoville. Jene Männer die sich ihm anschlossen, verfolgten die gleichen Ziele. Die Bruderkriege mussten der Vergangenheit angehören. Worte sollten eine neue Zeit einläuten, dennoch rüstete sich Marquis Pierpont de Scoville und seine Gefolgsleute mit kaltem Eisen, falls seine Worte auf taube Ohren stoßen sollten.


    Sie waren die letzten ihres alten Standes, standen sie nicht für ihr Land ein, wäre die letzte Chance vertan. Unter dem Gelb-Blauen-Adler-Banner der Scoville sammelte sich die Heerschar des Marquis im Jahr 40 n.d.A. und zog zum Regierungssitz von Regent Noe Nillard.

    Der Marsch dauerte mehrere Wochen unter den Witterungsverhältnissen und so manches der alten Banner sank in den Schnee. Und doch standen sie am 11.02.40 n.d.A. vor dem Regierungssitz.


    Mit eisernen Mienen und gleicher Bewaffnung warteten sie. Marquis Pierpont de Scoville verlangte mit seinen Vertrauten Einlass, an seiner Seite war niemand Geringeres als der Marquis de la Grange, sowie der Comte de la Cantillion. Die Waffen schwiegen, Worte wurden gewechselt. Was hinter den verschlossenen Türen gesagt wurde, ist unbekannt.


    So wechselten jene Männer nicht nur Worte, sondern auch die Regierungsform.


    Am 12.02.40 n.d.A. wurde die Regentschaft des Regenten Noe Nillard für beendet erklärt. Marquis Pierpont de Scoville nahm den Namen des Landes selbst an, sowie den Titel des höchsten Streiters, dem des Großherzogs. Seinen alten Adelsnamen behielt er als Vornamen bei.


    Duc Scoville Pierpont de Souvagne, erster Duc des Landes Souvagne bestieg am gleichen Tag den Thron und rief die Erbmonarchie aus.

    Der Adler des Gelb-Blauen-Adler-Banners der Scoville wurde halsgekrönt und diente fortan als das Banner des Großherzogs von Souvagne. Halsgekrönt in Erinnerung daran, dass es einst einen König gegeben hatte, dem es vor langer Zeit zustand, die Krone auf dem Haupte im Wappen zu tragen.



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    1. Duc bis 24.01.60 n.d.A.

    Duc Scoville Pierpont de Souvagne (geboren: 03.07.16 v.d.A. - gestorben: 24.01.60 n.d.A.)

    Ehemals: Marquis Pierpont de Scoville.




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