Arashi
Das nördlichste Land unter menschlicher Herrschaft ist Arashima, das Land der Stürme. Ein strenger Ehrenkodex bestimmt den Alltag und ersetzt ein Gesetz im üblichen Sinne. Wer ehrenvoll handelt, der handelt richtig. Wer ehrlos handelt, beleidigt die Ahnen und wird durch den Priester bestraft. So konnten die Arashi sich trotz der widrigen Bedingungen eine hohe Moral in allen Lebenslagen bewahren. Neben des Klimas stellen die kriegerischen Frostalben ein großes Problem dar, weshalb jeder Arashi, ob Mann oder Frau, berechtigt ist, ein Schwert bei sich zu tragen. Die Frostalben sind ein wesentlicher Grund, warum die Arashi trotz ihres guten Organisationsvermögens, ihrs handwerklichen Geschicks und ihres Fleißes nicht zu den Hochkulturen von Asamura gezählt werden können, sondern als Stammesgesellschaft gelten. Ein gemeinsames Oberhaupt kann sich unter diesen Vorraussetzungen nicht etablieren, dennoch herrscht ein reger Austausch und man steht einander bei.
Aussehen
Die Haut dieses Menschenvolkes ist hell bis bronzen, ihr Haar glatt und schwarz, die Augen dunkel. Für ein Menschenvolk sind sie aufgrund des kargen Lebens in den Nordlanden eher klein und schlank. Der Bartwuchs der Männer ist dünn, dafür behalten sie ihr volles Haar meist bis ins hohe Alter. Die schrägstehenden schmalen Augen sind dunkel, das Haar schwarz und glatt.
Mentalität
Ehre ist den Arashi der rote Faden aller Entscheidungen und Handlungen ihres Lebens. Dabei wird der über Jahrhunderte überlieferte Kodes nur sehr selten modernisiert. Eine Anpassung bedarf einer umfassenden Beratung des versammelten Ältestenrats aller bedeutenden Familien. Auch die Mehrheit der Priester muss bestätigen, dass die Ahnen eine Änderung mit Wohlwollen betrachten, da sie dem Wohle des Stammes dient.
Das Ehrgefühl der Arashi geht so weit, dass manche von ihnen Selbstmord begehen, wenn sie glauben, unehrenhaft gehandelt zu haben. Wer besonders unehrenhaft war und sich nicht selbst umbringt, wird von der Familie verstoßen und gilt als „vogelfrei“, was bedeutet, dass jeder auf die entsprechende Person Jagd machen darf, um sie zu töten und damit ihre Ehre wiederherzustellen.
Aufgrund der Tatsache, dass ein Arashi nicht lügen oder betrügen darf, gibt es bei ihnen wenige Kriminelle, da diese nach dem Urteil von allen geächtet werden, bis die Ehre wiederhergestellt wurde. Strafen in dem Sinne kennt man nicht, nur die Auflage, die Ehre durch bestimmte Taten wiederherzustellen. Allerdings ist der in vielen Teilen von Asamura verachtete Beruf des Meuchelmörders anerkannt, die im Auftrag der Ältesten Jagd auf Schwerkriminelle machen. Dies nehmen Arashi sehr ernst, um zu verhindern, dass die Ahnen sich von ihrem Stamm abwenden.
Kultur
Die Kultur der Arashi baut stark auf Ästhetik auf. Die Arashi legen bei der Arbeit bewusst Pausen ein, oder nehmen sich bei ihrer Arbeit etwas mehr Zeit, damit die handwerklichen Erzeugnisse nachher schöner aussehen. Die Farbenfreude der Wohnungen, der Kleidung und Einrichtungsgegenstände bildet einen Kontrast zur Trostlosigkeit ihrer kalten und kargen Heimat. Alkohol, Tabak, Kaffee und Drogen wird man in Arashima nur selten finden. Nichts dergleichen wird hier produziert oder erworben. Dementsprechend gibt es auch keine Tavernen in Arashima, wohl aber Teehäuser, in denen Reisende übernachten können, und wo man sich unterhält und Gesellschaftsspiele spielt.
Wirtschaft
Aufgrund ihrer hohen Arbeitsmoral sind sie trotz der widrigen Bedingungen ihrer Heimat ein wirtschaftlich stabiles Volk. Die Arashi betreiben an der Küste des Eismeeres exzessiv Fischerei, wobei sie auch auf Meeressäuger, Robben und Eisbären machen. Die Jagd auf Landtiere ist nicht sonderlich effektiv für die Nahrungsmittelbeschaffung, stattdessen werden Herden von Yaks und Rentieren gehalten, um Fleisch und vor allem Pelze zu gewinnen. Im Sommer ist während der wenigen Monate, in denen in den Tälern der Schnee schmilzt, auch das Sammeln pflanzlicher Nahrung möglich, wobei hauptsächlich Früchte von Sträuchern sowie nussartige Nadelbaumkerne geerntet und, wenn möglich, im Eis gelagert über den Rest des Jahres eingeteilt werden.
Handwerk genießt in Arashima einen hohen Stellenwert. Handwerker sind sehr angesehen. Die Schwerter der Arashi sind die qualitativ hochwertigsten Schwerter in ganz Asamura und zudem dabei noch recht günstig, da die Nachfrage auch bei der einfachen Bevölkerung sehr groß ist. Metalle importieren sie meist von den Naridiern aus der Bergwerksstatt Trux, da der Bergbau aufgrund des eisigen Klimas lebensgefährliche Strapazen bedeuten würde. Um zu heizen schlagen starke Männer Holz in den Tälern oder Frauen gehen zum Sammeln von Totholz hinaus. Glasbläser und die Gläser sind weitere wichtige Berufe, um die Häuser vor Kälte zu schützen. Zimmerleute haben aus diesem Grund eine ebenso große Bedeutung. Im Schiffsbau sind sie erfahren und bauen passable Schiffe, beschränken sich aber auf die Fischerei. Eine Kriegsflotte oder Handelsflotte besitzen sie nicht.