Es war einmal, in einem Sternencluster irgendwo im Weltall, dass eine kleine Gruppe von jungen Leuten, die gerade erst ihre Elementarkräfte errungen hatten, von einem der einflussreichsten Männer ihres Stammes zum Nachbarstern geschickt wurden, ein wertfolles Artefakt zu bergen.
BioXiaWars (Winfins Nanowrimo 2024)
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Szene 1:
Zitat„Das hier ist es also,“ murmelte Basaram zu sich selbst, während sie auf das große eiserne Tor starrte. Ihre Mundwinkel schlichen sich nach oben. „Dass ich tatsächlich einmal hierher eingeladen werde!“
Sie strich sich noch einmal über ihre Robe, zog ein weiteres Mal den Kamm durch ihr Haar, zückte den Spiegel und prüfte, ob ihre Haarnadeln immer noch korrekt saßen. Dann holte sie tief Luft, stellte sich gerade auf. Verbannt war das aufgeregte Grinsen, ersetzt durch das übliche einstudiere Lächeln. Sie ging zum Tor.
Vier wachen standen davor, eine davon zog in einer fließenden Bewegung einen Säbel und rief „Halt!“ während zwei weitere mit ihren Gewehren auf sie zielten.
Die vierte Wache – im Gegensatz zu den anderen trug diese einen mit Goldenen verziehrungen bestückten Helm und keine Waffe – kam auf Basaram zu.
„Name. Anliegen,“ verlangte sie.
Basaram zog den Holochip, den sie gestern morgen erhalten hatte, aus ihrer Tasche. Mit der samtigsten Stimme, die sie gelernt hatte, antwortete sie, „Basaram. Ich wurde eingelaARGH!“
Es war ein kurzer, stechender Schnerz der durch ihren Kopf fuhr, dann nickte die Wache. „Stimmt,“ sagte sie und drehte sich um. Erst jetzt konnte Basaram sehen, dass ihr Helm nicht nur verziehrt war, sondern die Rückseite offen, eher eine Art Maske. Eine, unter der dunkelblaue Haare zu sehen waren.
Die anderen senkten auch ihre Waffen, und das Tor schwang auf. Währenddessen trat ein Mann – der Robe die er trug nach ein Bediensteter – aus dem Schatten dahinter hervor.
„Bring sie zum kleinen Saal,“ befahl die Wache.
Nicht dass er diese spezielle Anweisung gebraucht hätte, dachte sich Basaram während sie unter dem großen Torbogen hindurchschritt. Sie folgte dem Bediensteten, den mit Steinen ausgelegten Weg entlang.
„Bitte verzeihen sie der Kapitänin, werte Aufgestiegene,“ sagte er schließlich. „Sie ist nicht die Freundlichste, aber sie folgt dem Pfad ihrer Treuepflicht gewissenhaft.“
„Ich bin mit solchen Situationen durchaus vertraut,“ entgegnete Basaram, als sie das Haus erreichten. Die Eingangstür führ ebenfalls vor ihnen auf, und grüne Lichter flackerten über sie hinweg, als sie durch den eingebauten Scanner traten. Ein halbes Labyrinth aus Gängen später war am Ende des Ganges nur noch eine hölzerne Tür zu sehen.
„Sie erwarten von uns, dass wir Boote aus Licht und Schatten bauen!“ drang eine entsetzt klingende Frauenstimme hindurch.
„Aber nicht doch, wir sind uns sehr sicher, dass die Hand sich dort befindet,“ antwortete jemand anders in sanfter Tonlage.
Dann erreichten sie die Tür. Der Mann klopfte, und in Basarams Ohren klang es fast so laut wie ihr Puls. „Erhabener Poknour, ich bringe einen Gast,“ kündigte der Bedienstete laut an, und drückte dann ohne zu zögern die Klinke herunter.
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HEute war nur halb so viel drin - gut 200 worte. Naja, egal, ich poste es trotzdem:
Zitat„Ah, dann sind wir auch vollständig,“ antwortete der Mann auf der anderen Seite, während Basaram eintrat. Der Erhabene Poknour sah genauso aus wie auf den holographischen Tafeln im Ort: Die braunen Locken fielen gerade so über die Ohren, aus dem fein getöpferten Gesicht schaute ein paar dunkelblauer Augen hervor, so saß er in einer feinen Robe hinter einem Schreibtisch. „Bitte, setz dich.“
Basaram nahm wie gebeten auf dem einzigen freien Stuhl Platz, neben einer anderen Frau, mit einem Kopftuch, unter dem hellorangene Haare bis zu ihren Schultern fielen. Sie hatte ihren Stuhl gedreht und die Arme über der Rückenlehne gekreuzt. „Als ob auch nur irgendeine Chance besteht das zu schaffen! Also, wofür soll das ganze gut sein?“
„Aufgestiegene Kohru, bitte,“ versuchte der Vierte im Raum mit melodischer Stimme zu beschwichtigen; ein Mann mit kurz geschorenem dunkelgrauem Haar, der kerzengerade dasaß. „Unsere werte Kameradin ist gerade erst dazugestoßen, sie muss erst noch unterrichtet werden.“
„Hmpf!“ grummelte die andere Frau. „Ist doch egal, ich mach …“
„Der werte Aufgestiegene Deedruas hat recht,“ unterbrach Poknour, ehe er sich an Basaram wandte. „Also, der Grund warum ich euch drei heute hierher eingeladen habe ist, dass mit meinem Sohn etwas nicht stimmt. Er sollte selbst bereits kurz vor dem Aufstieg stehen, doch irgendetwas kommt dem in die Quere. Egal was, niemand konnte den Grund dafür aufklären. Aber es gibt noch Hoffnung – Und zwar die Hand der Treuepflicht.“
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Dritter Tag, wieder etwas Mehr als Gestern:
Zitat„Die Hand…“ murmelte Basaram, Augen weit aufgerissen. „Aber die Hand ist seit der Zeit der Stürme verschollen!“
„Eben,“ pflichtete Kohru ihr bei.
„Allerdings,“ gab auch Poknour zu, fuhr dann aber fort, „Wir haben jedoch Hinweise auf ihren Aufenthalt. Bei den Ausgrabungen im großen Archiv unter Arin-Ko’sou wurde das Manifest des Frachters geborgen, auf dem die Hand transportiert worden war. Und das Ziel war Madan.“
„Na und? Madan selbst ist immer noch zu groß zum Absuchen, und das selbst wenn dort nicht alles niedergebrannt worden wäre. Ich werde bestimmt keine tausend Jahre auf einer Aschewüste bei dieser Phantomjagd verbringen!“ kam von Kohru.
„Aufgestiegene Kohru, nicht so unhöflich,“ mahnte Deedruas.
Poknou holte tief Luft. „So lange werde ich euch nicht auf diesem Pfad halten. Und es wird auch nicht nötig sein, denn die Zeit, in der wir meinem Sohn so helfen können, ist begrenzt. Findet die Hand schnell. Ich bin sicher es gibt Hinweise dort.“
„Begrenzt? Wenn irgendwas ihn daran hindert aufzusteigen, dann tut er es halt nicht,“ sagte Kohru in abschätzigem Ton. „Also, warum sollte ich hier mitmachen?“
„Es ist Tradition,“ antwortete Poknou, worauf die orangehaarige Frau nur genervt grummelte. „Als neu Aufgestiegene, soll die erste Mission eine Reise sein, und der Rat hat mir die Ehre zugesprochen diese Reise zuzuteilen. Aber selbst, wenn euch das nicht ausreicht, ihr werdet auch hier selbstverständlich entlohnt werden. Umso mehr, wenn ihr die Hand tatsächlich findet. Ich habe ein Schiff bauen lassen, nachdieser Mission könnt ihr es behalten. Nennt mir die Vorräte, die ihr braucht, auch die werde ich euch stellen. Bis morgen Abend habt ihr Zeit dafür – in der Frühe geht es dann los.“
„Das …“
„Aufgestiegene Kohru. Dieser Auftrag wurde von den Ältesten genehmigt. Eure Reise wird übermorgen starten, und es ist euch dreien überlassen, wie gut ihr vorbereitet sein wollt.“ Mit diesen Worten stand er auf und klatschte in die Hände. „Aber ich habe noch andere Termine, daher: Wandelt auf den Pfaden, und ich bitte euch, findet die Hand. Helft meinem Sohn.“ Sein Blick wurde wieder hart. „Potarok. Bring den Aufgestiegenen die Daten, die wir bisher haben, und geleite sie dann zum Tor.“
Die Wand hinter ihm fuhr zur Seite, und ihr Gastgeber eilte in den freigelegten Gang. Ihm entgegen kam ein stämmiger Baxis, dessen ledrige Haut fast den gleichen Braunton hatte wie die Haare seines Vorgesetzten.
„Hier bitte,“ brummte er, während jeder seiner drei rechten Tentakel einem von ihnen einen Holochip in die Hand drückte. „Das volle Missisonsbriefing. Wenn ihr noch Fragen habt, stellt sie jetzt, oder fragt unter der Adresse an, die auf dem Chip gespeichert ist. Danach, der Ausgang ist da lang.“
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Uuund es gibt einen weiteren Abschnitt. Letztes mal war Szene 1 beendet, wir fangen hier also mit Szene 2 an:
ZitatGedankenverloren schaute Basaram aus dem Fenster in die Sonne, die gerade im Begriff war, das Endlose Südmeer zu berühren. Den Rucksack umklammert, ging sie im Kopf erneut ihre Liste durch, um sicherzugehen, dass sie auch ja nichts vergessen hatte. Die Armbrust, die Machete, die Ersatzhaarnadeln. Den Schildgenerator. Zwei paar Schlafanzüge – ganz wichtig war der grüne, flauschige, bei ihrer letzten Reise hatte sie ja so sehr gefroren. Genug Kleidung. Das Makeuptäschchen, und zwar das mit dem Spiegel. Dann noch…
Von unten schob sich ein Schatten vor die untergehende Sonne und riss Basaram aus ihren Gedanken. „Boah! Guck mal Mama, wie das aussieht da draußen! Die Wolken leuchten wieder!“ rief das Kind, das auf den Sitz neben ihr geklettert war, und dessen Gesicht geradezu an der Scheibe klebte.
Die Mutter gegenüber holte ihn mit einem „Nicht so laut, du störst die anderen Fahrgäste“ zu sich auf den Schoß und sah sich verlegen um. Fast nebenbei bemerkte Basaram, dass beide die gleichen farblos blonden Haare hatten, aber ihr Blick schweifte nur über die beiden, dann zur Frontscheibe des Zuges – und zur künstlichen Insel dahinter, die bereits das gesamte Fenster erfüllte.
Keine zehn Minuten Später fuhren sie in den Hauptbahnhof des Hafens ein.
Basaram schnallte sich ihre Armbrust und Machete an den Gürtel, zog den Rucksack auf, und verlies die Bahn. Ein kurzer Blick auf den Holochip verriet ihr, zu welchem Pier sie gehen musste: ganz ans andere Ende. So schlängelte sie sich durch die geschäftige Hauptstraße vorbei an Verkaufsständen mit allerlei Schmuck, überteuerten Reiseutensilien, Spielzeug, Essen, …
Der Geruch von Maschinerie, Meer und Menschen wich dem Duft von gegrillten Farnsprossen und frischem Brot. „Einmal Pilz, Farn und … hmm … Garnele,“ sagte sie zu dem alten Mann hinter dem Metallgestell, der breit grinsend die gewünschten Dinge vom Rost nahm und in einer Schüssel aus Fladenbrot platzierte.
„Das macht dann vier [Platzhalter Währung],“ verlangte der Straßenkoch, eben so viele Finger hochhaltend. Nachdem sie bezahlt hatte, ging Basaram beschwingt weiter, und erreichte eine halbe Stunde später ihr Ziel: Das Schiff stand vor ihr auf einem umzäunten Anlegeplatz, die Laderampe heruntergefahren, mit dem Schriftzug „Avuks Hoffnung“ in großen Buchstaben auf der Seite. Sie zeigte den Wachen ihre Identifikation vor und begab sich auf den Platz, lief einmal um das Schiff herum.
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So, habe jetzt tatsächlcih die ersten fünf tage jeden Tag etwas geschrieben. HIer das von Heute:
ZitatSie hatte eine Yacht erwartet, vielleicht ein ausgehöhltes Kanonenboot, aber keine neunzig meter lange Frachtkorvette. Kleine Abwehrkanonen saßen gleichmäßig über die schräg liegenden Panzerplatten verteilt, die entlang der gesamten Länge verliefen. Das Frachtmodul lag hinter einem dreieckigen Schild verborgen, und da wo es in den eigentlichen Rumpf überging saßen sogar zwei mittlere Elementarprojektoren. Unter dem Haupttriebwerk hinten duckte sie sich hindurch, und vollendete ihren Rundgang.
Dann betrat sie das Schiff – diesmal war sie vor den anderen beiden da. Und auch ansonsten war das Schiff noch leer, wie sie feststellte. Poknour hatte zwar gesagt, dass das Laden erst noch beginnen würde, aber sie hatte zumindest noch einige Angestellte im Inneren erwartet, die letzte Checks durchführten. Stattdessen lief sie unbehelligt umher, schaute sich die Einrichtung an. Die Schlafkabine war groß für ihre Gruppe – vier Doppelbetten – das Schiff war also wohl kurzfristig von einer anderen Aufgabe transferiert worden. Basaram legte ihre Sachen auf das obere, direkt links neben der Tür.
Eine kleine Kücheneinheit, Bad, Kantinenraum, alles wie aus den Schiffskatalogen. In der Mitte vom Cockpit fand sich eine runde Vertiefung im Boden, um die acht Kristalle angeordnet waren. Eine Klangschale stand in ihrer Mitte. Die Wände waren mit Monitoren bestückt, die alles Mögliche Zeigten: in so gut wie jedem Raum war eine Kamera; eine zeigte nur den grauen Metallboden des Docks, eine andere war zum Himmel gerichtet, wo gerade die ersten Sterne es schafften sich gegen die Laternen der Inselstadt durchzusetzen. Die Bugkamera zeigte einen Transportwagen, der neben dem Schiff gehalten hatte, und von dem gerade die ersten Waren transferiert wurden.
Sie schaute dem Vorgang gut eine Stunde zu, ehe sie in die Schlafkabine zurückkehrte. Sie schwang sich in ihr ausgewähltes Bett und verteilte alles, was sie mitgebracht hatte, richtete sich ein, und entschied sich schlafen zu gehen. Sie zog den Rollladen vor ihrem Bett zu, die dunkle Stille nur durch ihren eigenen Herzschlag unterbrochen, der jetzt wieder wild vor sich hin hämmerte. Morgen geht es los! viel ihr wieder ein.
Das letzte mal als sie gereist war – und es war auch das erste mal gewesen – war vor dreizehn Jahren gewesen, als sie gerade einmal halb so alt war. Eine Handelsfahrt mit ihrer Familie, damals als Einstieg in ihr Training. Und jetzt, als aufgestiegene, würde sie das erste mal alleine den Planeten verlassen.
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Ausbeute von Heute, und damit fängt auch Szene 3 an:
ZitatDer Wecker klingelte schrill in Basarams Ohren. Den Kopf haltend, kämpfte sie sich langsam auf. Die Nacht hatte sie kaum geschlafen – zur einen Hälfte lag es an der Aufregung, zur anderen daran, dass sie sich versucht hatte mit einer Runde Orbital Champion 3 abzulenken. Einer Runde, aus der ganz schnell 15 wurden, dann 25, dann 50. Immerhin hatte sie zwei ihrer bisherigen Streckenrekorde knacken können.
Den Rollladen vor ihrem Bett zog sie auf, rollte sich heraus, und viel von der Bettkante. Erst kurz vor dem Boden konnte sie sich abbremsen und fangen. „Urgh. Ach ja, da war ja was,“ sagte sie zu sich selbst, während sie sich ins Bad schleppte. Ihre Morgenroutine um eine unfreiwillige kalte Gesichtsdusche erweitert, warf sie eine Viertelstunde später einen kotrollierenden Blick in den Frachtraum, der inzwischen bis unter die Decke gefüllt war, bevor sie mit einer dampfenden Tasse Ussalstrauchtee aus dem Schiff trat.
Hinter den Scheinwerfern des Hafens und den Straßenlaternen der Hafenstadt fing der Himmel gerade an sich aufzuhellen. Die salzige Meeresluft vermischte sich in ihrem Rachen mit dem Tee. Das leise Murmeln der Wellen wurde nach und nach von den Geräuschen der erwachenden Stadt und ihrer Maschinerie verdrängt. Basaram nickte einer der Wachen zu, während ein Kranzug auf das Dock fuhr und ein kleineres Schiff – keine zehn Meter lang – aus seinem Containerwagen hob.
„Ah, gut dass ich Sie erwische, Aufgestiegene,“ rief der Fahrer des Zugs, ein blauhäutiger Baxis, ihr zu. „Wir haben über Nacht noch ein paar Beiboote angeln können, Sie haben also ein bisschen Auswahl. Ein Ausgemustertes Landungsboot von der KatSchutz kann ich anbieten als Alternative zu dem Shuttle hier,“ er zeigte auf den Kran, „ist schneller, dafür nicht ganz so komfortabel. Drei Jäger haben wir noch, nen Schlepper, und zwo Aufklärer. Bei vier Plätzen.“
Basaram überlegte. „Das Shuttle wäre mir lieber. Was die anderen angeht…“
Zwei Paar sich nähernde Schritte zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich, bevor sie eine Entscheidung treffen konnte. Kohru stapfte grimmig dreinblickend in ihre Richtung, halb von Deedruas geschoben. Als die beiden sie erreichten, rammte die andere Frau den Teleskopspeer, den sie bei sich trug, in den Boden, und stützte ihre Arme darauf. „Gibt’s hier noch was zu tun?“ grummelte sie.
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Tag 7:
ZitatDer Baxis wiederholte was er schon Basaram gesagt hatte.
„Dann das Landungsboot, den Aufklärer und zwei Jäger,“ schoss Kohru sofort hervor. Deedruas schaute sie verwirrt an. „Ich hab keine Lust, in so nem shuttle dahinzuschleichen wenn wir in irgendwas verwickelt werden.“
„Kann ich einrichten,“ sagte der Baxis und schaute zu Basaram. Sie ließ sich die Worte noch einmal kurz durch den Kopf gehen.
„Ich denke nicht, dass das nötig ist,“ sagte sie schließlich. „Madan ist sicher. Gut erreichbar. Ich glaube nicht dass wir uns deswegen in ein engeres Boot quetschen müssen.“
„Und wenn doch?“
„Das letzte Mal, als Piraten in den Kernsystemen aufgetaucht sind, war vor über zehn Jahren.“
„Aber wenn sie jetzt nach zehn Jahren zurückkommen, was machste dann?“
„Werden sie schon nicht. Die Systemsicherheit ist gut genug.“
„Ach mach doch was du willst!“ sagte die orangehaarige schließlich, und machte sich mit einem „Hmpf“ auf den Weg zum Frachter.
„Dann das Schuttle,“ sagte Basaram sofort.
„Sind Sie sicher?“ fragte der Dockmitarbeiter, und nachdem sie dies noch einmal bekräftigt hatte, machte er sich wieder an die Arbeit.
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Nachdem Gestern nichts kam, hier die Ergebnisse von Tag 9:
ZitatUnd so wandte Basaram sich zu Deedruas und fragte, „Und, schon nachgeschaut was die Vorhersage sagt?“
„Die Flut hat ihren Höhepunkt vor drei Tagen erreicht, die Strömung begünstig den Weg nach Madan. Keine bis geringe Winde gemeldet,“ antwortete er während sie zum Schiff gingen, dabei machte seine Stimme auf sie einen melodischeren Eindruck als bei ihrem ersten Zusammentreffen vorgestern.
„Dann wird es ja einfach werden hinzukommen,“ sagte sie mit einem Nicken.
„Der weg ist auch recht kurz, vier Tage Reisezeit.“
In der Schlafkabine hatte Kohru bereits das Untere Bett gegenüber von Basarams in Besitz genommen, Deedruas legte sein Gepäck auf das Bett neben Kohrus.
Einen kurzen Rundgang später fanden sich alle drei im Cockpit wieder. Basaram saß mit einer weiteren Tasse Tee auf einem der Sessel, die Hälfte ihrer Aufmerksamkeit auf den Bildschirm vor ihr gerichtet, der alle möglichen Schiffsparameter aufzeigte, die andere Hälfte auf ihre Mitreisenden. Kohru saß mit einer eigenen Tasse ihr gegenüber, zwischen ihnen hatte sich Deedruas in der Mitte der Vertiefung im Schneidersitz hingesetzt, summte etwas vor sich hin, und beobachtete die Reihen von ihr unverständlichen Zahlen auf dem Hauptmonitor. Hin und wieder stupste er die Klangschale in seiner Hand an.
Ehe sie sich versah war bereits eine halbe Stunde verstrichen. Tohru hatte sich irgendwann in den Trainingsraum direkt neben dem Cockpit begeben – dem regelmäßigen Schlaggeräusch und den Ausrufen nach zu urteilen vermutete Basaram dies zumindest – als Deedruas schließlich aufstand.
„Passt alles bei dir?“ fragte er.
„Passt.“
„Gut, dann sag ich mal Bescheid.“ Die kryptischen Zahlenketten auf dem Hauptbildschirm verschwanden, und einige Augenblicke später tauchte dort das Gesicht von Potarok auf. „Wir haben alle Tests durchgeführt, und sind bereit. Wir können uns jederzeit auf den Weg machen,“ berichtete Deedruas.
„Das wird den Chef freuen,“ antwortete Potarok. „Von unserer sind auch alle Vorbereitungen abgeschlossen. Ihr habt hiermit die Genehmigung zum Auslaufen. Und das kommt uns auch sehr gelegen, der junge Avuk ist seit dieser Nacht verschwunden, dann können wir uns voll auf die Suche konzentrieren. Wandelt auf den Pfaden!“
„Na toll,“ Kam es von hinter Basaram sowie die Verbindung beendet wurde. Kohru war inzwischen zurückgekehrt, sie lehnte nun an der Tür zum Cockpit. „Dann machen wir uns auf diese Geisterjagd, und es kann sein dass der wegen dem wir das ganze abziehen am Ende auch einfach abgehauen ist.“
„Oder er trainiert irgendwo für seinen Aufstieg und hat die Zeit vergessen, Aufgestiegene Kohru,“ kommentierte Deedruas. „Er will sicher nicht, dass sein Vater sich noch mehr Sorgen macht. Uns darüber Gedanken zu machen bringt jetzt erst einmal nichts, wir haben unsere Aufgabe. Aufgestiegene Basaram, was sagen die Antriebe?“
Tohru seufzte. „Können wir nicht wenigstens auf das ‚Aufgestiegene‘ verzichten? Ich mein, wir sind zu dritt hier drin für die nächsten paar Wochen, da können wir ja wenigstens ein bisschen entspannter sein.“
„Ich hab damit kein Problem,“ sagte Basaram. „Und die Antriebe sind alle vorgekühlt und startbereit.“
„Dann schließe ich mich an,“ verkündete auch Deedruas, setzte sich dann zurück in den Kreis in der Mitte. Einen Augenblick später ging ein leichter Ruck durch den Raum und alles fühlte sich minimal schwerer an. „Landebeine eingefahren. Wir sind auf Kurs. Beschleunigung nominal.“
Auf den Bildschirmen der Außenkameras war die unter ihnen schrumpfende Hafeninsel zu sehen, das Land neben ihnen mit dem Gebirge von Arin-Onu’sou in der Ferne, das noch schier endlos scheinende Meer gegenüber. Der Horizont, der mit jeder Minute tiefer sank, immer mehr der Krümmung preisgab. Und vor ihnen zeigte sich durch den dünner werdenden Himmel hindurch langsam ihr Ziel – die Sterne.
Damit ist auch Szene 3 abgeschlossen, auch wenn die nächste nicht so viel später spielen wird. In der wird es dann um den interstellaren Teil der Reise gehen.
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HEute war ich wieder abgelenkt, also erneut nur ein bisschen:
ZitatDer Duft von angerösteten Gewürzen stieg in der kleinen Kücheneinheit auf, eingelegtes Gemüse gesellte sich dazu in die Pfanne. Basaram nahm ein paar Süßkartoffelbrötchen aus der Metallkiste, schnitt sie auf, und verteilte die gebratene Masse darauf. Dann briet sie noch schnell ein paar Eier, mit denen sie ihre Kreation abschloss, ehe sie sie auf eine große Platte legte und in Richtung Cockpit trug.
An der Tür zum Trainingsraum hielt sie kurz inne und klopfte. Ein paar Augenblicke öffnete sie sich, und ihr kam ein Schwall eiskalter Luft entgegen. Ein „Huch, was ist denn hier los?“ rutschte ihr heraus und sie sah Tohru, die mit ihrem Speer in der Mitte des Raumes stand, fragen an.
„Keine Sorge,“ antwortete diese. „Hab mit der Plasmalanze geübt, und der Thermostat hat wohl überreagiert,“ erklärte sie, und von der Spitze ihres Speeres lösten sich knisternde Lichtbögen. „Muss wohl nochmal eingestellt werden.“
„Ah, ja das erklärts. Aber weshalb ich hier bin, hab uns Frühstück gemacht.“
Mit diesen Worten ging sie weiter zum Cockpit, hinter sich hörte sie die andere Frau noch „Oh, danke. Komme gleich,“ sagen.
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NAch der Pause gestern gibt es heute wieder was:
ZitatDeedruas saß wie zuvor im Schneidersitz im Pilotenring. „Wir werden die Hypergestade in einer halben Stunde passieren,“ informierte er.
„Passt gut, dann können wir vorher noch etwas essen. Stärkung für die Reise,“ sagte Basaram mit einem Lächeln.
Kohru gesellte sich auch zu ihnen. „Also riechen tut’s schonmal gut. Du bist als Koch aufgestiegen?“
„Ne, nicht ganz,“ erklärte Basaram mit einem Seufzen, während sie den anderen die Brote reichte und die drei sich im Kreis auf die Stühle setzten. „Aber ich kenne mich darüber trotzdem ein bisschen mit Essen aus. Das, und es macht mir Spaß.“
„Dann werden wir auf jeden Fall schon mal nicht verhungern,“ stellte Deedruas trocken fest, was Basaram ein Kichern entriss.
„Und du bist Krieger, nehme ich an?“ fragte Basaram an die orangehaarige Frau gewandt, die mit vollem Mund nickte.
Während sie aßen verstrich die Zeit rasend schnell, und auch danach, bis Deedruas schließlich anmerkte: „Wir sind soweit, ab jetzt können wir in den Hyperraum übertreten.“ Während er der Orbitalwache Bescheid gab und sich noch einmal nach den aktuellsten Berichten des Wetters erkundigte, brachte Basaram die Platte zurück. Als sie wieder ins Cockpit kam, hatte Deedruas schon wieder seine Position als Navigator eingenommen. „Alle bereit?“ fragte der grauhaarige Mann ein letztes mal.
„Ich denke mal schon,“ antwortete Basaram, und auch Kohru nickte mit einem „Bringen wir‘s hinter uns.“
Deedruas stieß die Klangschale an.
Zuerst summte er, wie während der Tests auch. Dann ging er in einen Gesang über, in dem Basaram die fetzen der Alten Sprache erkannte, an die sie sich aus den Besuchen bei den Geschichtenerzählern erinnerte. Die Kristalle um ihn herum fingen an zu leuchten, zu pulsieren. Seine Stimme wurde lauter, die Kristalle heller. Basaram konnte das von ihm ausströmende Mana fast schon spüren, so als hätte der Druck im Raum plötzlich abgenommen. Für einen kurzen Moment war sie schwerelos, und es war nicht sie selbst. Nein, es war nur ein Gefühl, viel ihr dann auf.
Neben ihr schüttelte Kohru sich.
Deedruas wurde wieder leiser, sang aber unbeirrt weiter. Erst nach zehn Minuten stellte er die Klangschale zur Seite und legte sich auf den Rücken, die Arme von sich gestreckt und ein breites Grinsen im Gesicht.
„Wir sind im Hyperraum, ausgerichtet, und die Segel gesetzt,“ berichtete er. „Die erste Reise komplett selbst zu steuern, das allein ist es schon wert die ganze Zeit trainiert zu haben.“
Dazu ne Frage: Rein von dem wie es sich anhört, sollte ich das Hyperufer ersetzen duch "Hypergestade"? Oder "Hyperküste"?
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So, es geht Weiter. Ich hab übrigens das ENde vom letzten Abschnitt nochmal wieder um ein bisschen erweitert. Aber hier zum neuen Text - der ersten Kampfszene:
ZitatDie nächsten beiden Tage vergingen gleichzeitig schnell und langsam. Zu dritt auf einem Schiff, isoliert im Hyperraum, gab es wenig zu tun. Deedruas verbrachte die Hälfte des Tages im Cockpit – abwechselnd passte er das Schiff den Änderungen des Hyperwindes an oder dergleichen, übte mit diversen instrumenten, und las. Kohru hatte den Trainingsraum für sich beansprucht.
Basaram verbrachte einen Großteil ihrer Zeit im Aufenthaltsraum am Computer, und ein weiteres Bisschen in der Küche. Sie biss sich am vorletzten Kurs in Orbital Champion die Zähne aus, las zum gefühlt dreihundertsten Mal die Liste der typischen Produkte von Madan, kochte für alle, unterhielt sich hin und wieder mit den anderen.
Gegen Mittag am dritten Tag ging sie, etwas Abwechslung suchend, zu Basaram in den Trainingsraum. Die hatte anscheinend die Temperaturregelung immer noch nicht gescheit eingestellt, fast wirkte es auf Basaram so als wäre es sogar noch kälter geworden.
„Ein bisschen Bewegung, und man spürt es gar nicht mehr, und ehe man sich versieht ist der Raum wieder hochgeheizt. Deshalb vergess ich’s immer wieder,“ erklärte die orangehaarige Kriegerin. „Aber ja, ne kleine Runde gegeneinander können wir machen.“ Sie legte ihre Plasmalanze beiseite und griff einen Trainingsspeer. „Du hattest nur das Standardtraining im Dienstjahr?“
Basaram nickte, während sie eine abgestumpfte Version ihrer Machete holte.
„Ok, dann würd ich sagen nutz alles was du hast, ich wird mich etwas zurückhalten. Bereit?“
Einen tiefen Atemzug später erklärte Basaram, „Bereit.“
Kohru ging in eine Angriffshaltung. Sie schaute Basaram, und die Sekunden verstrichen.
Dann…
„KAAAIYAH!“
Mit einen Kampfschrei raste die Kriegerin plötzlich nach vorne. Stieß mit dem Speer. Basaram konnte gerade noch reagieren, schlug die Speerspitze mit der Seite ihrer Machete ab, und machte dann einen Satz rückwärts.
„Ablenken anstatt zu blocken versuchen, schonmal gut,“ merkte Kohru an, während sie ihr nachging und immer wieder schnell zustach. Mal in Richtung der Beine. Dann der Schulter, dann dem Bauch. Basaram wand sich, wich allem aus. Rollte sich zur Seite, versuchte hinter ihre Kontrahentin zu kommen. Duckte sich unter einem erneuten hohen Stoß hindurch und versuchte mit einem Ausfallschritt ihre kurze Klinge in Reichweite zu bringen.
Ein stumpfer Schmerz fuhr in ihr Bein.
Kohru hatte des Speer gedreht und ihren Fuß unter ihr weggeschlagen. Der Boden raste auf ihr Gesicht zu. Bevor sie aufschlug, wurde ihr Körper leicht, dann wieder schwerer – aber in die andere Richtung. Sie drehte sich in der Luft und landete auf der Decke, gerade noch so in Reichweite von Kohrus Waffe.
„Ah, jetzt wird’s interessant,“ kommentierte Kohru.
Basaram hatte kaum Zeit zu Atem zu kommen, als der Speer wieder auf sie zukam. Von ihrer Position auf war er zwar dank des Hebels einfacher abzuwehren, wirklich etwas ausrichten konnte sie aber auch nicht.
Als Korhu ein weiteres Mal nach ihr stieß, packte sie den Schaft knapp unter der Spitze und stoppte das Mana das aus ihrem Körper strömte. Die Gravitation kehrte wieder in ihre normale Richtung zurück. Kohru zog den Speer zurück, und mit ihm Basaram, die den Speer zum Drehen nutzte und mit den Füßen voran in Richtung der anderen Frau viel. Die ließ den Speer fallen, griff Basarams Knöchel, und warf sie zur Seite. Diesmal machte sie die Wand zum Boden, sprang ab zum richtigen Boden, rollte sich ab.
Dann fuhr eine Erschütterung durch das Schiff. Sie konnte taumelnd nur ein „Eh?“ hervorbringen, bevor sie gegen die Wand geworfen wurde, diesmal ohne ihr eigenes Zutun. Der Boden rüttelte sich unter ihr, und ihre Haare bildeten einen lilanen Schleier vor ihren Augen.
„Was ist das?“ rief Tohru.
„Keine Ahnung,“ antwortete Basaram, die es schwer atmend schaffte wieder auf die Beine zu kommen. „Irgendwas stimmt hier nicht.“
Tohru packte sie am Kragen und zog sie in Richtung der Tür – ein Teil von Basarams Hirn bemerkte, dass die andere Frau, wenig überraschend, gar nicht außer Atem war – und sie machte sich ganz leicht.
Im Cockpit saß Deedruas, ein Saiteninstrument das Basaram gar nicht bekannt vorkam im Schoß, in einen intensiven, kehligen Gesang vertieft. Nach einigen Sekunden beruhigte sich das Beben zu einem leichten Schütteln, und der Navigator holte tief Luft.
„Was ist los, was passiert da?“ fragte Basaram jetzt ihn.
„Hypersturm,“ sagte er mit heißerer Stimme. „Keine Ahnung woher er kommt, es ist als wäre er plötzlich um uns herum entstanden.“
Wie ist der Kampf so?